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1. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 23

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Die Zeit Cäsars 23 verfahren, als man ihm seine Legionen genommen, wie man mit rücksichtsloser Verletzung allen Brauches die Tribunen in der Ausübung ihrer verfassungsmäßigen Hechte beschränkt habe. Er erinnerte ferner daran, wie er immer wieder Vergleichsbedingungen vorgeschlagen, immer wieder um eine Unterredung gebeten habe und ihm das verweigert worden sei. Schließlich richtete er an den Senat die dringende Mahnung, in gerechter Würdigung aller dieser Umstande, die Regierung des Staates in die Hand zu nehmen und gemeinsam mit ihm zu führen ; hindere sie jedoch daran die Angst, so werde er ihnen nicht weiter lästig fallen, sondern allein die Regierung führen. An Pornpejus aber müsse man Gesandte schicken, um die Beilegung der Feindseligkeiten zu erreichen. Y) Die Schlacht bei pharsalos. Cäsar, Bürgerkrieg Iii 92—94. 96. Zwischen den Schlachtlinien (des däfar und Pornpejus) befand sich gerade so viel Raum, daß beide Heere zum Angriff aufeinander vorgehen konnten. Pornpejus aber hatte feinen Leuten den Befehl gegeben, den Angriff der (Eäfarianer stehenden Fußes zu erwarten und sich nicht von der Stelle zu rühren, damit sich die feindliche Schlachtlinie auseinanderziehe. Angeblich hatte er das auf Rat des G. Triarius angeordnet. (Erhoffte, daß dabei Metducht des ersten Anpralls und die Kraft der Soldaten gebrochen, die Schlachtlinie selbst aber auseinandergerissen werde,' seine eigenen Leute dagegen sollten so in den Stand gesetzt werden, in festgefchloffener (Ordnung die zerstreuten Gegner anzugreifen, weiter erwartete pornpejus, daß die Lanzen leichter auftreffen würden, wenn er seine Soldaten an (Drt und Stelle zurückhielt, als wenn er sie in die geschleuderten Geschosse hineinlaufen ließ. Gleichzeitig werde man mit dieser Maßregel erreichen, daß Cäsars Mannschaften, die nun den doppelten weg zurückzulegen hätten, ganz außer Atem und erschöpft ankämen. Als aber die däfarianer aus das gegebene Zeichen mit geschwungenen Lanzen vorwärts stürmten und dabei bemerkten, daß die Pompe-janer keinen Gegenangriff unternahmen, hielten sie als erfahrene und in früheren Kämpfen geübte Soldaten von selbst an und machten etwa auf halbem Wege halt, um nicht mit erschöpften Kräften beim Gegner anzukommen. Hach kurzer Zeit nahmen sie dann ihren Ansturm von neuem auf, warfen ihre Lanzen und zogen dann schleunigst, Cäsars Befehl gemäß, die Schwerter. Doch auch die Pompejaner zeigten sich der Lage gewachsen: sie hielten dem Hagel der Lanzen stand, wichen auch nicht vor dem Angriff der Legionen und bewahrten ihre Ordnung unerschütterlich; nachdem sie die Lanzen geschleudert, griffen sie ihrerseits zu den Schwertern. Zu gleicher Zeit ging die gesamte Reiterei

2. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 8

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
8 I. Die Seit der Kämpfe zwischen Optimalen und Volkspartei los, sondern zog sich nach rechts, um die Römer allmählich in die mitte Zwischen sich und ihr Fußvolk, das links stand, zu bekommen. Die römischen Feldherrn bemerkten die List, doch konnten sie ihre Soldaten nicht mehr zurückhalten: einer hatte gerufen, die Feinde fliehen, und nun stürmten alle zur Verfolgung (der Reiter) los. Unterdessen kam auch das Fußvolk der Barbaren heran, wie eine gewaltige vom Sturm bewegte Meeresflut. ©roßen Vorteil brachte den Römern die herrschende Hitze und ferner der Umstand, daß die Sonne den Timbern ins Gesicht schien. Diese leben in schattigen, kalten Gegenden und sind daher an Frost gewöhnt, dagegen erlagen sie der Hitze völlig: sie keuchten und schwitzten stark und hielten zum Schutze die Schilde vor das Gesicht. Die Schlacht war nämlich kurz nach der Sommersonnenwende, nach römischer Zählung drei Tage vor dem Neumond des jetzigen Monats Hugust, des damaligen Sejtilis. Huch der dichte Staub, der die Feinde verbarg, trug weiterhin dazu bei, den Tttut der Römer zu heben; denn so sahen sie von der Menge der Feinde zum großen Teil nichts, sondern jeder beschäftigte sich mit den ihm gegenüberstehenden Gegnern, auf die er im Hnsturm gestoßen war, ohne durch den Hnblick der übrigen beunruhigt zu werden. Der größte und streitbarste Teil der Feinde wurde auf dem Schlacht-felde selbst niedergemacht. Um nämlich zu verhindern, daß die Schlachtlinie durchbrochen würde, hatten sich die in den vordersten Reihen Kämpfenden mit langen Ketten, die an den Leibgurten befestigt waren, aneinander gebunden. Hls nun die Römer die fliehenden Feinde bis zu ihrem Lager verfolgten, bot sich ihnen ein erschütternder Hnblick dar: die Frauen standen in schwarzen Gewändern auf den wagen und töteten die fliehenden Krieger, ihre Männer, Brüder und Väter; ihre kleinen Kinder erwürgten sie mit eigener Hand und schleuderten sie unter die Räder der wagen und die Hufe der Zugtiere; dann gaben sie sich selbst den Tod. Dbschon viele von ihnen so umkamen, wurden doch mehr als 60 000 gefangengenommen; die Zahl der in der Schlacht Gefallenen soll noch einmal so groß gewesen sein. Der Sieg wurde im wesentlichen als Verdienst des Marius angesehen, einmal im Hinblick auf den bereits von ihm errungenen (Erfolg 1 und dann mit Rücksicht auf das Hmt, das er bekleidete2. Die Menge bezeichnete ihn sogar als den dritten (Brün-der Roms, da die Gefahr, vor der er den Staat bewahrt, ebenso groß gewesen sei wie die, die einst von den (Balliern gedroht. 1 Über die (Teutonen. 1 rrtarius war Konsul, Catulus Prokonsul.

3. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 23

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Germanisierung des Reiches. Germanische Zustände 23 Schuhe und Hofen1 zu tragen. Wenn aber jemand gegen diesen Erlaß zu verstoßen versuchen sollte, so soll er auf Grund eines Urteils des erlauchten Präfekten 2 aller seiner Güter verlustig gehen und mit ewiger Verbannung bestraft werden. B. Die Germanen. I. politische und wirtschaftliche Verhältnisse bei den Germanen, vornehmlich im Jahrh. n. Chr. ^.Kriegswesen und Bewaffnung. Tacitus, Germania 6. 7. (Eisen haben sie nicht im Überfluß, wie man aus der strt ihrer Angriffswaffen schließen kann. Nur wenige gebrauchen Schwerter und größere Lanzen. Sie führen Speere, oder nach ihrer eigenen Bezeichnung 5ramen, mit schmaler, kurzer (Eisenspitze, die aber so scharf ist und sich so gut gebrauchen läßt, daß sie denselben Speer, je nachdem es die Lage des Kampfes erfordert, als Nah- oder Fernwaffe verwenden. Die Reiter begnügen sich mit Schild und Frame, die Fußsoldaten dagegen schleudern auch Wurfgeschosse, der einzelne eine große Anzahl, und zwar werfen sie sie auf eine weite (Entfernung; dabei ist ihr Oberkörper entblößt oder nur mit einem Tttantet leicht bedeckt. Sie prunken nicht mit kostbarem Idaffenfchmucf, lediglich ihre Schilde bemalen sie mit den erlesensten Farben,- nur wenige haben Panzer, kaum der eine oder andere einen Helm oder eine Sturmhaube. Ihre Pferde zeichnen sich weder durch Schönheit noch durch Schnelligkeit aus. 3m ganzen genommen liegt ihre hauptstärke beim Fußvolk. Pie Schlachtordnung wird keilförmig gebildet. Die Leichen der Ihrigen bergen sie auch in unglücklichen Schlachten. Gewisse Bilder und Zeichen, die sie aus den heiligen Hainen holen, nehmen sie mit in den Kampf; ein ganz besonderer Ansporn zur Tapferkeit aber liegt darin, daß nicht durch Zufall und willkürliche Zusammenstellung Schwadron und Keil gebildet werden, sondern nach der Zugehörigkeit zu Familien und Sippen. Huch befinden sich in nächster nähe diejenigen, die ihnen die Teuersten sind, so daß sie von dort her das Klagen der Frauen und Schreien der Kinder hören können. 2. Verfassung der alten Germanen. a) Cäsar, Gallischer Krieg Vi 23. hat ein volksstamm einen Angriffs- oder Verteidigungskrieg zu führen, so wählen sie Beamte, die in diesem Kriege den Oberbefehl führen und Gewalt über Leben und Tod üben sollen. Im Frieden aber gibt es 1 Dies verbot germanischer Tracht für Hont vom Iahre 397 wurde 399 er- neuert. 2 Praefectus urbi — Stadtpräfett von Rom.

4. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 13

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Itiarcus Aurelius. Soldatenkaiser. Absolutes Kaisertum 13 (Er machte seinen treuen Freund Maximian, einen halbgebildeten, aber kriegserfahrenen und rechtlichen Tttaun, zum Kaiser. Ferner Wählten die Kaiser den Julius Lonstantius und Galerius Maximianus zu Cäsaren und zogen sie durch Verheiratung in den Kreis ihrer Verwandten. tdeil die Kriegsstürme, von denen ich oben gesprochen, immer heftiger wurden, wurde das Reich gewissermaßen geteilt: das gesamte Gebiet Galliens jenseits der fllpen bekam (lonstantius, Hfrifa und Italien Maximian, Illyrikum bis zur Meerenge des pontus Galerius, das übrige behielt' Diocletian. Seit dieser Zeit wurde einem Teile Italiens eine ungeheure Übgabenlast aufgebürdet. Die alten Religionsbräuche wurden gewissenhaft beachtet.1 als Diocletian sein zwanzigjähriges Regierungsjubiläum gefeiert, legte er, noch ziemlich rüstig, die Regierung nieder; auch Maximian bestimmte er, wenngleich nicht ohne Tttühe, zu demselben Entschluß, während (lonstantius und Galerius ihnen folgten, wurden Severus und irtayiminus zu Cäsaren ernannt, ersterer erhielt Italien, letzterer das Gebiet, das bisher Diocletian regiert hatte.2 b) Charakteristik Diocletians. Ceutrop Ix 26. Klugheit, scharfer Blick und durchdringender verstand zeichneten Diocletian aus. Mit diesen Eigenschaften verband er eine große Gewissenhaftigkeit und hervorragend praktischen Blick. Unter ihm verlor das römische Reich den Charakter der Freiheit und nahm immer mehr die Formen eines monarchisch regierten Staates an. So befahl er, daß man ihm durch eine tiefe Verbeugung Verehrung bezeige, während vorher die Kaiser allgemein nur ehrerbietig begrüßt zu werden pflegten. Seine Gewänder und Schuhe ließ er mit Edelsteinen schmücken; früher war das Abzeichen der Kaiser lediglich ein purpurnes Gbergewand gewesen, während sie sich sonst wie alle übrigen kleideten. 2. donftantm. Verlegung der Residenz nach Eonstantinopel. Excerpta Valesiana3 36. Um feinen Sieg4 zu verherrlichen, legte donstantin Byzanz den Hamen (Eonstantinopel bei. (Er schmückte die Stadt, als sei sie sein Geburtsort, mit höchster Pracht und war bestrebt, sie Rom gleichzustellen. Von 1 Dgl. hierzu den Erlaß gegen die Christen vom Jahre 303 (unten Iii 3). 1 Also den Orient. . 3 Zwei Geschichtsauszüge, deren erster über die Zeit (Tonstantins gegen Ende des 4. Jahrhunderts, deren zweiter über die Zeit Theod?richs um die Mitte des 6. Jahrhunderts angefertigt wurde. Beide gab zuerst der französische Historiker valesius (de Valois) im 17. Jahrhundert heraus. 4 Über Licinius.

5. Von 1198 bis zum Ende des Mittelalters - S. 15

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4. Die Schlacht bei Dürnkrut (an der Itlarch) 1278 15 länger wartet er, mit Wucht reitet er 311; niemand hielt ihm stand, er zerspaltete die Hotte, wie ein Schneider mit der Schere ein Tuch zerschneidet. Und da er durchbrach, ward der Schall so groß, als wenn der Donner einen Wald vor sich niederbricht, vor diesem Sturme packte die Böhmen Grausen, und sie erschraken sehr. ((Es folgt dann bic auch in Grillparzers „König ©ttofars Dliick und (Ende" wieberkehrenbe, schlecht beglaubigte Erzählung von dem verrate des mitota von viebitz.) —Da der König von Böhmen sah, daß er feine Hilfe bei sich habe, wäre er aus der Stelle gern ans dem Strauße entkommen, mit dreien brach er' aus . . .; schnell sahen ihn viele, um die er es verdient hatte, daß sie ihm nicht hold waren, ... vor sich trieben sie ihn her aus der Schlacht auf den Plan. Da wollte mit ihnen fechten König ©ttofar, der herrliche (alle feine Begleiter fallen; er selbst kämpft heldenmütig weiter). — Da er keinen Frieden von ihnen zu erwerben vermochte, sprach er: „was soll euch mein Sterben, daß ihr mein Blut vergießen wollt? Bringet ihr mich eurem Herren lebendig gefangen, so ergeht es euch gut.". . .Huf die Rede achteten sie nicht. . .; sie stürzten den König vom Rosse . . . einer stach ihm in die Brust ein spitzes Schwert, daß man es auf der andern Seite sah ... . (Ein andrer sprach; „Ihr geltet mir den ©heim, Herrn Seifrieb von Rterenberg1; nur daran finde ich mein (Ergötzen, daß Ihr hier getötet werdet von meiner Hand." Niemand hielt ihn davon zurück, er stieß also zu und stach ihm das Messer bei dem halse nach unten. Davon tat er einen Fall für tot auf die (Erde.................... 5 Willebriefe der Erzbischöse von Mainz und Trier und des Pfalzgrafen bei Rhein. 22. August 1282. Mon. Germ. Const. Iii, 327. wir stimmen ausdrücklich bei und erteilen dazu unsre freie Einwilligung. daß er (König Rudolf) die Fürstentümer Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain und die Mark mit allen ihren Rechten und Zubehörden, die er, einst dem Reiche entfremdet und verschleudert, mit vielem Schweiß und Blut unter die Gewalt des Reiches zurückgebracht hat, dem erlauchten Albrecht und Rudolf, seinen Söhnen, . . . übertrage und zu Lehen gebe, wenn immer es seines willens sein wird? Iv. Bus dem Lande des Deutschen Ordens. 1. Der erste vurgenbau im preuhenlande nach derlhronik des Peter vondusburg. Kötzschke, (Duellen 3. (Beschichte der oftbeutfchen Kolonisation 71 f. aus Scriptores rer. Prussic. I. Da die erwähnten Brüder des deutschen Hauses, nämlich Bruder Konrad und sein Genosse, im Lande Preußen, das ihnen schon lange vom Herzog von Polen1 übertragen war, nicht hatten, wo sie ihr Haupt hinlegten, gedachten 1 (Ein österreichischer flbliger und Gegner (Dttofars, der einige 3qhre vorher hingerichtet worben war. 2 ähnliche Willebriefe find durch die Kurfürsten von Löln, Branbenburg, Sachsen ausgestellt worben,

6. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 7

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. Die Hunnen. — 2 a) ctttüa 7 sind, als Fußgänger zu sümpfen, während man sagen könnte, daß sie auf ihren kleinen, häßlichen, aber unermüdlichen Pferden wie angenagelt sitzen. Zu Pferde bringen sie ihr Leben zu, bald rittlings, bald seitwärts sitzend wie die Frauen. 3u Roß Tag und Nacht treiben sie alles, kaufen und verkaufen, essen und trinken, ja sie schlafen und träumen, auf den hals ihrer Pferde hingebeugt. Selbst ihre Volksversammlungen halten sie zu Pferde ab. Sie stehen nicht unter strengem königlichen Befehle, zum Kampf aber stürzen sie sich unter Führung ihrer Häuptlinge, ohne Ordnung und Plan, und werfen sich unter Ausstoßung eines fürchterlichen Geschreis auf den Feind. Finden sie Widerstand, so zerstreuen sie sich mit Absicht, um jedoch mit dem nämlichen widerstand zurückzukehren, wobei sie alles, was ihnen auf ihrem Wege begegnet, über den Haufen werfen und niederreiten. Indessen wissen sie weder einen festen Platz zu erstürmen noch ein verschanztes Lager einzunehmen, nichts gleicht der Gewandtheit, mit welcher sie in weiten (Entfernungen ihre sehr künstlich und fest in spitze Knochen auslaufenden Pfeile abschießen. 3m Handgemenge kämpfen sie, ohne Rücksicht auf eigene Deckung, mit einem Schwert, das sie in der einen Hand halten, und mit einem Strang, den sie in der andern führen, und womit sie ihren Feind, während er ihre hiebe zu parieren sucht, umschlingen und unschädlich machen oder niederreißen. — Den Ackerbau kennen sie gar nicht, ziehen vielmehr ohne irgendeinen festen Wohnsitz fortwährend mit den Karren umher, in welchen sie wohnen. Fragt diese Leute, woher sie kommen, wo sie geboren sind, sie werden es euch nicht sagen können, sie wissen es nicht. Die Hunnen sind unbeständig, treulos im Waffenstillstand, unstet wie der wind, ganz von der Wut des Augenblicks fortgerissen. Ebensowenig wie die Tiere wissen sie, was ehrbar oder unanständig ist. Ihre Sprache ist undeutlich und verworren, was ihre Religion anlangt, so haben sie keine oder üben wenigstens keinen Kultus; ihre vorherrschende Leidenschaft ist Gold. 2. Letzte Erschütterung Westroms durch Attila 451/52. a) Person Attilas. Jordan es, De origine actibusque Getarum 35. 182; ed.itcommfen a.a.o. S.losf. Er war ein Tttann, dazu geschaffen, die Welt zu erschüttern, der Schrecken aller Länder, der auf eine unerklärliche weise alles in Furcht setzte durch den schrecklichen Ruf, der über ihn verbreitet war. Stolz schritt er einher und ließ nach allen Seiten die Augen schweifen, damit die Macht, die der hochmütige Mensch innehatte, auch in seiner Körperbewegung sich zeigte. Er war ein Liebhaber der Kriege, aber persönlich zurückhaltend; seine Stärke lag in seiner klugen Umsicht. Gegen Bittende war er nicht hart und gnädig gegen die, die sich ihm einmal unterworfen

7. Vorderasien und Griechenland - S. 223

1874 - Leipzig : Teubner
- 223 — Miethstruppen zu Fuß zur Schlacht aufgestellt. Alexander war entschlossen, sogleich anzugreifen; aber sein alter erfahrener Feldherr Parmenion rieth, vorerst sich am Fluß zu lagern, damit man am andern Morgen, wenn die Perser sich zurückgezogen, ohne Gefahr übersetzen könne. Aber Alexander sagte: „Ich würde mich schämen, wenn ich den Hellespont leicht überschritten hätte und dies kleine Wasser uns abhalten sollte, sogleich überzusetzen." Und sofort schickte er seine Truppen in den Fluß und sprengte selbst hinein, warf die Perser vom Ufer zurück und begann in der Ebene eine wilde heiße Reiterschlacht, in der die Perser mit ungeheurer Tapferkeit fochten, aber zuletzt besiegt wurden. Alexander, kenntlich anseinem weißen Helmbusch, kam selbst während deskampses inlebensgefahr.mithridates,einschwiegerfohndesdareios, sprengte ans ihn heran; Alexander rannte ihm seinen Speer ins Gesicht, daß er todt vom Rosse fiel. Das sah des Gefallenen Bruder, und er zerschmetterte mit seinem Säbel des Königs Helm; doch in demselben Augenblick bohrte ihm ' Alexander den Speer in die Brust. Eben wollte ein andrer Perser dem König, ohne daß er es merkte, einen Streich über das bloße Haupt versetzen, da sprengt der „schwarze" Kleitos (Clitus) herbei und haut dem Perser den Arm mit dem Schwert vom Leibe. Nachdem die persischen Reiter zersprengt waren, wurden die griechischen Miethstruppen, welche auf einer Anhöhe standen, umzingelt und bis auf 2000 M. niedergehauen, zur Strafe, daß sie als Hellenen gegen die Hellenen für die Perser gefochten hatten. Alexander hatte im Ganzen 115 M. verloren, von den persischen Reitern waren 1000 gefallen. Die Frucht des Sieges am Granikos war der Besitz von ganz Kleinasien. Alexander überwinterte in Phrygien. Auf der Burg der phrygischen Stadt Gordion stand ein heiliger Wagen des alten Königs Midas, dessen Joch durch einen aus Bast geschürzten Knoten so künstlich an die Deichsel befestigt war, daß man weder Anfang noch Ende des Bandes sah. Werdenknotenlösete, dem war nach dem Glauben derasiaten die Herrschaft über Asien beschieden. Alexander löste ihn,

8. Vorderasien und Griechenland - S. 224

1874 - Leipzig : Teubner
— 224 — nicht durch geschickte Entwicklung, sondern durch einen Hieb seines Schwertes. Im Frühjahr 333 zog Alexander, nachdem er Verstärkungen an sich gezogen, nach Kilikien. Hier verfiel er in der Stadt Tarsos in Folge allnzgroßer Anstrengung oder durch ein unvorsichtiges Bad in eine so heftige Krankheit, daß alle Aerzte an seiner Rettung verzweifelten. Aber sein treuer Leibarzt Philipp heilte ihn durch ein energisches Mittel in kurzer Zeit. Als er dem König den Trank reichte, übergab ihm dieser einen Brief des Parmenion, in welchem er den König vor Philipp warnte; denn er habe von Dareios 1000 Talente erhalten und das Versprechen, mit einer Tochter des Perserköuigs vermählt zu werden, damit er den König vergifte. Alexander trank ohne Zögern den Becher aus, während Philipp las, und zeigte dadurch dem treuen Manne sein volles Vertrauen. Kaum genesen, zog Alexander weiter nach Osten, denn er hatte die Nachricht erhalten, daß Dareios mit einem Heere von 600,000 M. gegen ihn herankomme, um ihn mit eine m Schlage zu vernichten. Bei Jssos trafen sich die beiden Heere in einer engen Ebene zwischen den Bergen und dem Meer, wo der Perserkönig nicht Raum hatte zur Entfaltung feiner zahllosen Schaaren, sondern dieselben noch in dichten Massen hinter der Front aufstellen mußte. Nach alter Sitte hielt der Perserkönig auf seinem Streitwagen in der Mitte der Schlachtordnung, Alexander commandirte auf seinem rechten Flügel. Bald nach Beginn der Schlacht machte er mit seinen Reitern einen stürmischen Angriff auf Dareios selbst, und dieser ergriff sogleich in Hast und Schreck die Flucht, und seine Truppen, die zum Theil sehr tapfer gekämpft, folgten ihm voll Bestürzung nach zu Fuß und zu Roß, alles niederstampfend, was ihnen im Wege stand. Die nachdringenden Griechen vervollständigten die entsetzliche Niederlage, so daß an 100,000 M. den Tod fanden. Alexander verfolgte den Dareios, ohne ihn zu erreichen. Erst in der Dunkelheit kehrte er in das persische Lager zurück, welches feine Leute in Besitz genommen hatten. Als er des

9. Vorderasien und Griechenland - S. 16

1874 - Leipzig : Teubner
— 16 - Schiffszimmerleute kommen aus Phönikien, Syrien und Cy-pern und den andern Ländern am Meer, gab ihnen Holz in Masse und befahl, daraus Flußkähne zu fertigen. Denn sie mußte, um nach Indien zukommen, den großen Fluß Indus überschreiten, der ihr Reich im Osten begrenzte. Die Indier hatten in ihrem Lande eine große Menge Elephanten, die sie zum Kriege gebrauchten; westlich vom Indus aber, im Reiche der Semiramis, gab es keine Elephanten. Um nun diesen Mangel in ihrem Heere zu ersetzen, gerieth sie auf den Einfall, die Elephanten nachzubilden und so die Indier zu schrecken. Sie ließ 30 Myriaden*) schwarze Ochsen schlachten und befahl, die Häute zusammenzunähen, mit Heu und Gras auszustopfen und Gestalten zu formen, welche den Elephanten ähnlich wären. Jede von diesen Figuren hatte im Innern einen Mann, der auf die Bewegung Acht haben sollte, und ein Kameel, welches das Gestell trug. Im dritten Jahre berief Semiramis ihre Kriegsvölker nach Baktrien, 300 Myriaden Fußvolk, 50 Myr. Reiter, 10 Myr. Sichelwagen, 10 Myr. Kameelreiter, mit Schwertern 3 Ellen lang. Der Kähne waren 2000, welche von Kameeleit zu Lande forttrausportirt wurden; Scheinelephantenwaren 10 Myriaden. Mitdieser Macht zog sie gen Indien. Am Jndns traf sie auf den indischen König Stabrobates, der sich hier mit seiner ganzen Macht ausgestellt hatte. Auf dem Flusse standen 4000 Kähne zur Schlacht bereit. Die assyrischen Kühne griffen sie an und zerstörten deren 1000 und nahmen viele Menschen gefangen. Der Jnderkönig zog sich zurück, und Semiramis ging auf einer Schiffbrücke über den Indus, um ihn zu verfolgen. Voraus gingen die Elephanten-bilder, ein Schreck für den fliehenden Feind. Aberueberlän-fer verriethen dem König bald, was es mit diesen Elephanten für eine Bewandtniß habe. Und sogleich wendete dieser um und rückte den Assyriern zur Schlacht entgegen, in welcher Anfangs allerdings die indischen Reiter vor den Scheinelephanten die Flucht ergriffen, dann aber die wirklichen Ele- *) Eine Myriade ist gleich 10,000. — Man bedenke, daß die Sage zu übertreiben pflegt.

10. Vorderasien und Griechenland - S. 150

1874 - Leipzig : Teubner
- 150 - schlagene Keulen. Wenn sie in den Streit gingen, hatten sie ihren Leib halb mit Kreide und halb mit Röthel angestrichen. Die Libyer, westlich von Aegypten, hatten lederne Kleidung und führten Wurfspieße ohne Eisenspitzen; das spitze Holz war vorn im Feuer angebrannt und gehärtet. Menschen mit solcher Ausrüstung konnten es allerdings mit griechischen Hopliten nicht aufnehmen. Nachdem Terxes über das geordnete und eingetheilte Heer eine Musterung gehalten, zog man nach uugesähr dreiwöchentlichem Aufenthalte weiter an der thrakischen Küste bis nach Makedonien. Die Einwohner dieser Gegenden mußten das durchziehende Heer ernähren, wobei in der Regel ihre ganze Habe ausgezehrt ward. Wo der König Rast machte, mußte ein königliches Prachtzelt und eine Menge von goldenen und silbernen Bechern und Krügen und die kostbarsten Speisen beschafft werden, und wenn er am folgenden Tage abzog, nahm die Dienerschaft das Zelt und alle Kostbarkeiten mit. Zu Therma in Makedonien wurde einen Monat lang Halt gemacht. Sämmtliche Schiffe wurden ans Land gezogen, und das Lager dehnte sich längs der Küste 10 Stunden weit aus. Südlich von Therma erhob sich der gewaltige Olympos, die Schutzwehr Griechenlands gegen Norden. Zwischen ihm und dem Ossa führte der Weg durch das enge Thal Tempe nach Thessalien hinein. Da- dieser für das Heer zu eng und gefährlich war, so ließ Terxes einen Fußpfad, der westlich über den Olympos ging, durch seine Truppen zu einem breiten und bequemen Weg umschaffen, um hier nach Griechenland hinüberzugehen. Darum der Verzug, während dessen die Herolde ans Griechenland zurückkamen und von vielen Städten und Völkerschaften Wasser und Erde brachten. Bei der Angst der griechischen Völkerschaften vor dem herannahenden ungeheuren Heere, bei ihrer Zersplitterung und Uneinigkeit wäre das Land ohne Zweifel der Knechtschaft verfallen, wenn nicht die Athener, und an ihrer Spitze Themistokles, muthig und entschlossen zur Abwehr der ge-
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