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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 51

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 7. Skandinavien, 51 finden sich große Flächen ewigen Schnees und Gletschermassen. Aus den Hochflächen der Fjelde sich anhäufend, gehen sie in ihren unteren Schichten zu Eis über, und der Druck der gesamten Eis- und Schneedecke preßt dann über Lücken in den Rändern der Fjelde Eisströme hinaus als Gehänge- gletscher oder als rechte Gletscherzungen, die oft tief hinabgleiten, in Spitz- bergen bis in die Fjorde selbst und ins Meer. Norwegen ist das einzige Land der Erde, das infolge der Nähe des Golfstroms noch weit über den Polarkreis hinaus an seinen Küsten Getreidebau, also seßhaftes Menschen- leben ermöglicht. Nadelholzwälder und Birken kommen noch in dem äußersten Norden vor; Laubwald ist auf die Küsten und Niederungen der S.-Hälste beschränkt. * * Die Bevölkerung ist minder dicht als in allen übrigen Ländern Vj-, B e - Europas. Das Innere der N.-Hälfte ist noch jetzt fast ganz den wenigen rung Schweden Norwegen lappischen Renntiernomaden überlassen. Auch das übrige Land ist nicht dichter bevölkert als N.-Rußland; denn Norwegens Boden ist zu -/?. Ödland, d. h. Land, das nichts für den Menschen hervorbringt. Ist das Ödland Schwedens fast zur Hälfte weder für Forst- noch für Landwirt- schaft benutzbar, so trägt selbst der produktive Teil in beiden Ländern größtenteils nur Wald: Nahezu die Hälfte des Holzes im europäischen Handelsverkehr ist skandinavisches. Die Häuser der Einzelgehöfte, Dörfer, selbst Städte sind durch ganz Skandinavien aus Holz gebaut. Die Hauptbevölkerung beider Königreiche besteht aus zwei germanischen Völkern. Die Norweger, von jeher sast nur Küstenbewohner, waren im l. Nor- Mittelalter als Normannen oder Wikinger^ die kühnsten Seefahrer tt,e0er" und Seeräuber, die sich in ihren Fjorden hinter den Unmassen von Wik, deutsch geschrieben Wiek, ein auch an der deutschen Ostseeküste ge- bräuchliches Wort, heißt im Norwegischen und Schwedischen Bucht: Wikinger also Fjordmänner. Normannen hießen ursprünglich die Dänen, von denen die Norweger abstammen. Norwegennordweg; en ist Artikel (S> 53 Amn, 2), 4* Acker u. Wie- Gärten seil Wald Ödland Abb. 14. Bodenbenutzung in Schweden und Norwegen. (Vergleiche damit Deutschland Abb. 15 Seite 59,)

3. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 159

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Die afrikanischen tänder. 159 Ansiedler ober Buren ^ wanderten aus Unzufriedenheit mit der englischen Regierung zum Teil aus und gründeten jenseits des Oranjeflusses die beiden Buren-Freistaaten, die nach tapferer Gegenwehr seitens der Buren 1902 von den Engländern in zwei englische Kolonien verwandelt sind. b) Natal [natäl],* zwischen Transvaal und der Küste, ist sehr b) Natal, fruchtbar, ein „Garten Afrikas", wo man schon Zuckerrohr baut. Deshalb kommen hier 13 E. auf 1 qkm. Einwohner sind überwiegend Kaffern und zwar die Zulus [sitlus], deren Land im weiteren No. noch frei ist. Haupthafen ist 'Durban sdörben^; von hier geht ebenso wie von Kap- stadt und Port Elizabeth Eisenbahn ins Innere. Sie führt nach N. bis weit über den Sambesi. c) Die früheren Burenstaaten, zwischen den beiden Oranjeqnell-o) Buren- flüfsen die Oranjekolonie, und zwischen Baal und Limpopo oder ftanteu- Krokodilfluß die Kolonie Transvaal; diese ist in ihrem Süden bei "Johannesburg sehr goldreich. 2. Deutsch - Siidwestafrika, eine ausgedehnte Kolonie des Deutschen 3. Deutsch- Reiches an der Küste des Atlantischen Ozeans n. vom Oranjefluß. Die deutschen „Schutzgebiete" (Iv § 1—4) in Afrika sind gleich denen in der w. Südsee echte Kolonien, d. h. sie stehen unter der Oberhoheit des Deutschen Reiches, so daß auch die Häuptlinge der Eingeborenen den Be- fehlen der deutschen Reichsregierung gehorchen müssen. Vor 1884 gab es deutsche Kolonien nur im Sinne bloßer Ansiedlung der Deutschen im Aus- lande, jedoch unter fremder Botmäßigkeit, so hauptsächlich in Rußland (S. 43, 47, 48) und Amerika (S. 140' 142, 149, 152, 153). Ii. Die O.-Seite des tropischen Südafrika ist stark mit arabischer Ii. Der Bevölkerung und Kultur durchsetzt, da die arabische Kauffahrtei seit dem h^s^tr"o- Mittelalter diese Länder gern aufsuchte. Die Winde streichen nämlich im pischen Sommer der Südhalbkugel, d. i. im Winter der Nordhalbkugel, nach dem dann erhitzten Südafrika vom Meer aus hinein; die Segler treiben also bequem aus No. vom sö. Arabien wie von Vorderindien hierher; im süd- hemisphärischen Winter, also dem nordhemisphärischen Sommer, macht umgekehrt der Sw.-Monsun die Heimfahrt leicht. 1. Mozambique. Die Küste gegenüber von Madagaskar, sowohl s. l.mozam- als n. von der Sambesimündung, sowie deren Hinterland wird von den bique. Portugiesen in Anspruch genommen, ist aber zu ungesund für Europäer; deshalb wohnen selbst im Hauptort, der Jnselstadt Mozambique smosam- btf], an der engsten Stelle des von Madagaskar trennenden Kanals, nur ' Bur (niederländisch geschrieben boer) = Bauer. — 2 Nach dies natalis (b. h. Geburtstag, nämlich Christi); die Küste wurde am Weihnachtstage 1497 entbeckt.

4. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 215

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Deutschland im allgemeinen. 2l5 gebiet, Franken am Mittelrhein und Main, Schwaben und Bayern, zu denen noch ohne Stammesherzöge Hessen und Thüringen kam. Der Wiedererwerb des seit der Völkerwanderung an die Slawen verlorenen Ostens verdoppelte beinahe die Größe des deutschen Reichs, doch gegen Schluß des Mittelalters trennten sich Belgien, die Niederlande und die Schweiz aus dem Reichsverband, der selbst durch Zerbröckelung in eine Unmasse von nahezu selbständigen Fürstentümern und Freistadtgebieten seiner Auflösung entgegenging. Diese Auflösung erfolgte durch Napo- leon I. 1806. Was nach 1815 „Deutscher Bund" hieß, war eineb) Neuzeit, schattenhafte Erneuerung des deutschen Reichs durch eine lose Verbindung von zuletzt noch 34 Staaten; aufgehoben waren durch Napoleon alle geist- lichen Fürstentümer in Deutschland, und auch von den übrigen früher selb- ständigen kleinen Staaten des alten Reichsverbandes waren eine Menge den größeren Staatsgebieten einverleibt worden. Infolge des Krieges von 1866 hörte der Deutsche Bund auf zu bestehen; der österreichische Kaiser- staat trennte sich von den Staaten des Bundes, die mitten in dem rühm- vollen Verteidigungskrieg gegen Frankreich 1871 den König von Preußen zum Erbkaiser des Deutschen Reichs ausriefen. Auf dieses neue Reich als die Hauptmasse Mitteleuropas ist seitdem der Name Deutschland beschränkt worden. Es ist infolge des Austritts habsburgischer Länder um 90 T. qkm c) Grenz- kleiner als das Gebiet des Deutschen Bundes; der Verlust betrifft Süd- deutschland, das die Hälfte vom Räume des Bundesgebiets einnahm, jetzt rungen. nur ein Viertel vom Deutschen Reich; Norddeutschland hat sich dagegen vergrößert durch Eintritt Schleswigs, Posens, W.- und Ostpreußens. Da- durch ist die Seegrenze 1 um 700 km länger, der Staat also maritimer geworden als der Bund und das alte Reich es waren; außerdem ist das Schwergewicht des Staates mehr nach N. verschoben, und die Bevölkerung deutscher geworden. Der Bund enthielt 16% Slawen, das neue Reich 2.Bevölke- nur 6 %.. Jetzt sind die rund 67 Mill. Untertanen des Deutschen Reichs *un8- zum weitaus größten Teil deutscher Abkunft. Östlich von der Thürin-Slawen, gischen Saale und von der Elbe erinnern zwar die vielen Ortsnamen- endungen itz und ow [0] oder an2 daran, daß dort seit der Völkerwanderung Slawen (von uns Wenden genannt) wohnten; jedoch seit der zweiten Hälfte des Mittelalters wurden diese größtenteils germanisiert, d. h. sie nahmen deutsche Sprache und Sitte an, vermischten sich auch vielfach mit den wieder in diesen No. einziehenden Deutschen. Die Hauptstämme der Deutschen sind: * Jetzt rund 2500 km, Landgrenze 5200 — - z. B hieß Spandau früher Spandow.

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 316

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
816 Vi. Schutzgebiete des Deutschen Reichs. im Hinterlande den Handelsverkehr vermittelt. Die Inder haben als Münzeinheit die Rupie [rupi] eingeführt, eine Silbermünze im Werte von 1,«o Mark. In den übrigen Schutzgebieten ist deutsche Münze gültig. Außer durch arabische Sklavenfänger wurden die eingeborenen Neger in neuerer Zeit durch nomadische Viehzüchter- und Räubervölker von zwei Seiten her heimgesucht: Von S. drangen bis über dm Rufiji ein die den Sulukaffern verwandten Mafiti [maftti], manchen vorher friedlich leben- den Negerstamm mit in ihr unstetes Freibeuterleben hineinziehend, von N. aber die Masai ^masäi^, braune Mischlinge von Negern und ostafrika- nischen Hamiten, die nur in geringer Kopfzahl, jedoch gefürchtet wegen des grausamen Angriffs mit ihren Stoßlanzen, die weiten Steppen im N. von Usagara mit ihren Rinderherden bis vor kurzem auf Rinderraub durch- zogen und früher ihre Raubzüge mitunter bis nach der Küste ausdehnten. Jetzt sind sie zurückgedrängt. Viii. Im Jahre der Begründung deutscher Reichs-Kolonien 1884 wurden Zunächst im Wami- und Kinganigebiet seitens einer deutschen Gesellschaft l. Be- Hoheitsrechte sowie Grund und Boden von einigen Negerhäuptlingen er- setzung. korben. Als hieraus ein großes ostafrikanisches Schutzgebiet entstanden war, erhob sich ein gefährlicher Aufstand der arabischen Sklavenhändler, die sich ihr einträgliches Gewerbe nicht legen lassen wollten. Major von Wissmann schlug ihn 1889 nieder mit einer aus Sudanesen und Sulus gebildeten Schutztruppe, die von deutschen Offizieren geführt wurde; er wurde wirksam dabei unterstützt von einer Abteilung der deutschen Kriegsflotte, die die Küste unter ihr Feuer nahm. Seitdem fingen Friede und Ordnung im Lande zu herrschen an, soweit man es militärisch besetzt 2.Besiede-hat. Neben dem Islam an der Küste sucht das Christentum, evange- lung. [jjcheg wie katholisches, mit Hilfe einer Anzahl von Missions- stationen Boden zu finden. Oft sind sie mit Militärstationen verbunden. Außerdem haben Handlungs- und Pflanzungsgesellschaften eine Anzahl wirtschaftlicher Stationen begründet, wo mit einigem Erfolg Kaffee und Baumwolle, mit größerem neuerdings vornehmlich die Sisalagave und Kautschuk gepflanzt wird. Die'eingeborenen Neger bauen schon seit alters außer Getreide, Tabak und Baumwolle be- sonders im fruchtbaren Dschagaland und in Ruanda viel Bananen, ver- einzelt selbst Kaffee; durch die Araber lernten sie auch Reis und Sesam bauen, ein in Sw.-Asien heimisches Kraut, dessen Frucht ähnlich unserem Raps ölreiche Samen liefert. 3.Nutzung. Wie alle unsere äquatorialen Schutzgebiete kann Dentsch-Ostasrika nur in vereinzelten, höher gelegenen Landstrichen ein Land für deutsche

6. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 181

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 102. Die deutschen Meere. 181 vor. an ihnen hat sich auch einige Industrie angesiedelt. Von größerer Be- deutung sind die oberfchlesischen Steinkohlenlager. An Bausteinen ist der nord- deutsche Boden ziemlich arm; durch Herstellung von Ziegelsteinen mußte diesem Mangel begegnet werden. Auch die Findlinge werden zum Hausbau verwertet. Der Torf der großen Moore hat eine Bedeutung als Brennmaterial. Norddeutschland hat also vorwiegend landwirtschaftliche Bevölkerung. Die Volksdichte steht daher gegen die meisten deutschen Landschaften zurück, sie beträgt im Mittel 80, sinkt aber auf den Sandgebieten des baltischen Höhen- rückens aus 35. Als einzige Industrien haben sich im Anschluß an die Landwirt- schaft die Zuckergewinnung und die Branntweinbrennerei aus Kartoffeln entwickelt. Die ältesten Bewohner Norddeutschlands waren Germanen. Diese wurden in der Völkerwanderung von den aus Osten vordringenden Slawen (Hunnen) verdrängt. Unter Karl dem Großen (um 800) begann die Wiedereroberung des deutschen Bodens. Zu den Slawen gehören noch die Wenden in dem Gebiet der oberen Spree, die Polen in Oberschlesien, Posen und Westpreußen, die Masuren in Ostpreußen und die Kassubeu an der Danziger Bucht. Den Norden Schleswig-Holsteins bewohnen Dänen. Die Mischung germanischen und slawischen Blutes zeigt sich noch in den Bewohnern. Blondes Haar, blaue Augen und langer Schädel gelten als germanisch, während Rundköpfe wie Luther auf slawische Abstammung deuten. Der verbreitetste germanische Volksstamm sind die Niedersachsen, welche ursprünglich westlich der Elbe wohnten, aber sich auch nach Osten verbreitet haben. Sie bewohnen in ihrem ursprünglichen Wohngebiet das sog. sächsische Bauernhaus, welches wie im Schwarzwald Wohnung, Stallung und Scheune unter einem Dach beherbergt. (Siehe Abbildung 30.) Wortkargheit, Ruhe und langsames, bedächtiges Handeln unterscheiden sie von den beweglichen und fröhlichen Süddeutschen. Ihr Pflichtgefühl, ihre Unterordnung und Zuverlässig- keit sind die Grundlagen des preußischen Heeres und Beamtentums geworden. Die Norddeutschen sind meist evangelisch, nur im Münsterland, in der Cölner Bucht und in den Gebieten polnischer Bevölkerung herrscht der Katholizismus vor. §102. Die deutschen Meere. Das Meerwasser unterscheidet sich vom Flußwasser durch seinen salzigen Geschmack, der es als Trinkwasser ungeeignet macht. Die Ozeandampfer sind daher gezwungen, Süßwasser mitzuführen. Dieser Salzgehalt entsteht dadurch, daß von den Flüssen stets aufgelöste mineralische Bestandteile dem Meere zugeführt werden, welche bei der Verdunstung des Wassers zurückbleiben. Eigen- tümlich ist dem Meer ein abwechselndes Sinken und Steigen des Wasserspiegels, welches durch die Anziehung des Mondes hervorgerufen wird. Im Zeitraum

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,

10. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 182

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
182 Iii. Das Deutsche Reich. 2. Stämme. 3) Slawen. b) Deutsche Stämme. die über die Donau durch die römischen Kaiser verhindert. Gegenwärtig grenzt im wesentlichen etwa der 17. Meridian die germanische Bevölkerung gegen die slawische ab; doch reicht diese in Böhmen Weiler nach 33., jene am Ostseerand weiter nach O. Im W. des 7. Meridians leben etwa s. vom 50. Parallelkreise der Hauptsache nach romanische, im N. ger- manische Völker; doch reichen die Romanen in 33esteuropa bis gegen den 51. Breitenkreis nach Belgien hinein, die Germanen dagegen in Mittel- europa bis gegen den 46. in der Schweiz und gegen den 47. in den öster- reichischen Alpenländern. Die Grenzen gegen Romanen und Slawen haben während des Mittelalters und der Neuzeit ständig geschwankt. Zeitweilig besaßen die Germanen alle Randländer des w. Mittelmeeres (5. und 6. Jahrhundert nach Chr.), die Slawen dagegen altgermanische Länder des ö. Deutschland bis zur Saale und unteren Elbe als W.-Grenze (7. bis 13. Jahrhundert). Jetzt ist im wesentlichen dasselbe Land wieder deutsch, das Taeitus als germanisch ansieht, nur zieht die Reichsgrenze etwas weiter int W. und S., schließt freilich auch undeutsche Reichs- untertanen ein. Immerhin sind die etwa 63 Millionen Untertanen des Deutschen Reichs zum weitaus größten Teil deutscher Abkunft. Östlich von der Thüringischen Saale und von der Elbe erinnern zwar die vielen Ortsnamenendungen itz und ow [0] oder cm1 daran, daß dort seit der Völkerwanderung Slawen (von uns 33enden genannt) wohnten; jedoch seit der zweiten Hälfte des Mittelalters wurden sie größtenteils germanisiert, d. h. sie nahmen deutsche Sprache und Sitte an, ver- mischten sich auch vielfach mit den wieder in diesen No. einziehenden Deutschen. Nur im Spreewald und in Teilen der Lausitz leben sie noch ziemlich unvermischt. Die größte Masse der deutschen Slawen sind Polen und kamen erst im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts an Preußen und dadurch an Deutschland. Die Hauptstämme der Deutschen sind: 1. Schwaben vom Wasgau bis zum Lech und im Neckargebiet; zu ihnen gehören auch die deutschen Schweizer und die Vorarlberger. 2. Bayern im ganzen Donaugebiet ö. vom Lech; zu ihnen gehören auch die Deutschen Österreichs ostwärts von Vorarlberg. 3. Mainfranken und Pfälzer. 4. Norddeutsche Franken in der Rheinprovinz und in Nassau. 5. Hessen im Hessischen Gebirgsland. 6. Thüringer in Thüringen. z. B. hieß Spandau früher Spandow.
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