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1. Das Altertum - S. 13

1907 - Leipzig : Voigtländer
13. Die Inder. vierten Kaste und in tiefster Verachtung standen die schwarzen, stumpfsinnigen Parias. In den heißen, üppigen Tälern des Indus und Ganges Sinnesart ward aus den tatkräftigen Eroberern allmählich ein schlaffes, beschauliches Volk. 2. Die Religion. Die ursprüngliche Religion der arischen Inder naturötenu war ein Naturdienst. Rm (Banges bildete sich bei ihnen die Lehre von Brahma aus, der H)eitseeie, die in den Dingen Gestalt gewinne und srahmanen-alle Dinge durchdringe (Pantheismus), von Brahma, so meinten sie, sei eine strenge Weltordnung eingesetzt; aus ihr beruhe auch die Teilung der Inder in Kasten. Etwa 500 Jahre vor Thristi Geburt trat ein frommer Königssohn als Reformator auf, der sich Buddha nannte, d. H. „der Er-Buddhismus weckte". Er lehrte die Gleichheit aller Menschen und verwarf das Kastenwesen, Rls Ziel des Menschen bezeichnete er das Hirrv äna, d. H. das verwehen in Gott, das Hufhören jedes leidenschaftlichen Gefühles und Strebens. Buddhas Lehre hat in Gstasien weite Verbreitung gefunden, ist aber bald in Götzendienst ausgeartet. 3. Oie bildende Kunst. Die indische Baukunst schuf Tempel in Baukunst Form von Stufenpqramiden, die Pag oden genannt werden, und unterirdische Grottentempel. 4. Die Schriftwerke. Die Sprache der altindischen Schriftwerke ist das Sanskrit, d. H. „die heilige Sprache". Diese reiche, wohlklingende Sanstmt Sprache wich ohne Zweifel wenig von der arischen Ursprache ab, aus der auch die übrigen indogermanischen Sprachen und also auch die deutsche entstanden sind *). Das älteste und heiligste Schriftwerk der Inder sind die Vedas Schriftwerke (Veda = Wissen), Sammlungen von Hymnen, Gebeten, Sprüchen und gottesdienstlichen Vorschriften. Huch weltliche Lieder, Epen und Dramen der alten Inder sind erhalten. 5. Stellung der Frauen. Huch in Indien war die Frau dem Manne zur strengsten Unterwürfigkeit verpflichtet. Doch durften unter« die Frauen in den Gesellschaften der Männer erscheinen und außer dem rourft96e,t Hause mroerschleiert einhergehen. Die unbedingte Hingebung der Frau an den Gatten führte später zu der gräßlichen Sitte, daß sich die Frau nach hauendem Tode ihres Mannes mit dessen Leiche auf dem Scheiterhaufen v e r -Derbrennun9 brennen ließ. Noch heute ist diese Sitte nicht völlig beseitigt. *) Indisch pitar ----- persisch patar, lateinisch pater, deutsch Vater, englisch father.

2. Das Altertum - S. 13

1897 - Leipzig : Voigtländer
13 5. Israel unter der Perserherrschaft. Nachdem Babylon durch den Grnder des groen Perserreiches, Cyrus (Kores), erobert war, gestattete dieser den Israeliten die Rckkehr in ihr Land (536). Sie zogen der den Euphrat nach der alten Heimat und begannen zu Jerusalem die Wieder-errichtung des Tempels, der nach manchen lngeren Unterbrechungen endlich vollendet wurde. Der jdische Staat wurde nach dem Gesetze Mosis neu geordnet, und der Hohepriester mit dem H o h e n R a t an seine Spitze gestellt. So bestand das jdische Volk unter den Persern in seiner Religion und Verfassung ungestrt weiter, bis es, nach dem Untergang des Perserreiches, unter gyptische, dann unter syrische Herrschaft kam. Il (-) Stellung der Frauen bei den semitischen Vlkern. Bei den semitischen Vlkern war die Stellung der Frau schon wegen der hier berall herrschenden Vielweiberei eine sehr niedrige. Namentlich die Könige und Fürsten d eremitischen Völker hielten sich eine groe Menge Frauen: teils eigentliche Gemahlinnen, teils Nebenfrauen niedrigeren Ranges. Sie lebten in einem besonderen Gebude beisammen und wurden hier strenge bewacht und beaufsichtigt. Sogar bei dem Volke Israel herrschte ursprnglich die Vielweiberei, und noch in spter Zeit hielten sich die israeli-tischen Könige ebenfalls eine Menge von Frauen. Doch wurde bei diesem Volke durch den Einflu des mosaischen Gesetzes die Stellung der Frau all-mhlich eine wrdigere und freiere. Die Frauen nahmen teil an den ffent-licheu Volksfesten und verherrlichten diese durch Gesang, Tonkunst und Tanz. Bei den Babyloniern bestand, wie Herodot berichtet, die Sitte, da jhrlich die heiratsfhigen Jungfrauen ffentlich feilgeboten und dem Meistbietenden zur Ehe ge-geben wurden. Herodot lobt diesen Brauch sogar, weil aus dem Erls, der durch den Verkauf der schneren Mdchen erzielt wurde, die hlicheren ausgestattet wurden. Andererseits ist auch der folgende schne Zug zu erwhnen, der von dem babylo-nischen König Nebuk adnezar aufbehalten ist: Hier lie der König Nebukadnezar mit groer Kunst hohe steinerne Terrassen errichten, gab ihnen durch Bepflanzung mit mannig-faltigen Bumen ganz dasassehen natrlicher Berge, und schuf so seiner Gemahlin zuliebe, die, in Medien aufgezogen, Heimweh nach ihren Bergen empfand, das so-genannte hngende Paradies.- Die Arier. 12. (-) Die arische oder indo-germanische Vlkerfamilie. v, arischen Völker. Zu der groen und fr die Geschichte wichtigsten Volkersaunlre der Arier oder Jndo-Germanen gehren in Asien: die ^erfer i _ in Europa: die Griechen, die Rmer (nebst den roma-nischen Vlkern), die Kelten, die Germanen, die Slaven.

3. Das Altertum - S. 14

1897 - Leipzig : Voigtländer
14 2. Heimat der Arier. Die l t e st e n W o h n s i tz e der Arier sucht man ut den Lndern nrdlich und stlich vom Himalayagebirge. Aus dem Hoch-lande im Norden des Himalaya stieg das eine der arischen Völker Asiens in die Ebene des Indus und des Ganges hinab und nahm dort den Namen der Inder an, während die beiden andern, die Perser und die Med er, sich westlich vom Indus, in Iran, festsetzten. V. Die Inder. 13. (-) Die Inder. 1. Sprache. Das Volk der Inder hat besonders deshalb fr uns Be-beutung, weil es die Ursprache vieler Völker, das Sanskrit, bewahrt hat. Das Sanskrit ist die Muttersprache des Griechischen, des Lateinischen, des Deutschen und dient in Indien als heilige Sprache fr den Gottesdienst und als die Hauptsprache der Litteratur. Das lteste und heiligste Schriftwerk der Inder sind die Bedas. 2. Religion. Die Inder sind in den beraus fruchtbaren, aber durch ihr heies Klima ermattenden Thlern des Indus und des Ganges aus einem thatkrftigen ein beschauliches Volk geworden. In den ltesten Zeiten hatten sie Naturkrfte verehrt. Am Ganges bildete sich bei ihnen die Lehre vom hchsten Wesen, dem Brahma, aus, der Weltseele, welche das All durch-Bunge und eine strengemeliordnung eingesetzt habe. Unter Brahma, dem Schpfer, standen die Gottheiten Wischnu, der Erhalter, und Siwa, der Zer-strer. Nach der strengen Weltordnung zerfielen die Inder in vier Kasten, in die drei edleren Kasten der Priester, der Krieger, der Ackerbauer und Handel-treibenden und in die vierte, die dienende Kaste, welcher die groe Mehrheit des Volles angehrte. Etwa 500 Jahre vor Christi Geburt trat ein Refor-mator in Indien auf, Buddha, welcher die Gleichheit aller Menschen lehrte und das Kastenwesen verwarf. Buddhas Lehre hat in Hinterasien weite Ver-breitung gefunden, ist aber auch bald in Gtzendienst ausgeartet. Der Buddhismus hat auch; die Entwicklung der Kunst gefrdert. Namentlich schuf die indische Baukunst die groartigen unterirdischen Grottentempel. Die frei--stehenden Tempel, Pagoden, sind in Form von Stufenpyramiden erbaut. 3. Stellung der Frauen. Auch in Indien war die Frau zur strengsten Unterwrfigkeit unter den Mann verpflichtet, und ihre Freiheit sehr beschrnkt. Doch waren die Frauen nicht vom Verkehr der Männer ausgeschlossen, sondern sie mischten sich in die Gesellschaft der Männer und erschienen auch auer dem Haufe unverschleiert. Sie nahmen auch teil am ffentlichen Gottesdienst und nahten sich den Tempeln und Altren. Die unbedingte Hingebung der Frau an den Gatten fhrte spter zu der grlichen Sitte, da die Frauen nach dem Tode ihres Gatten sich mit dessen Leiche auf dem Scheiterhaufen verbrennen lieen.

4. Das Altertum - S. 18

1907 - Leipzig : Voigtländer
18 Das Kltertum. Die Hrier. § 17. Rückblick. Die orientalischen Völker haben die Grundlage für alles staat-licheunbu)irtjchaftliche£eben geschaffen. Mustergültig waren die Leistungen der Hgqpter im Ackerbau und in der Baukunst. Die Assyrer bildeten die Kriegskunst aus; die Entdeckungen der Babylonier in Mathematik und Astronomie, ihre Zeiteinteilung, ihr Maß und Gewicht sind bis heute von Wert, verbreitet wurden diese Errungenschaften durch die Phönizier, die selbst in Seefahrt und Handel für ganze Jahrtausende ein unerreichtes Vorbild blieben. Alle diese Völker leisteten Bedeutendes im Gewerbe und bedienten sich der Schrift. Die Israeliten bewahrten den Glauben an einen Gott und einen Erlöser der Menschheit und reinere Sitten. Durch die Perser gelangte die arische Rasse zur Weltherrschaft; das perserreich war eine Zeitlang ein Muster in vielen Einrichtungen des Staatswesens.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 212

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 212 — Zorschungsreisenden Nachtigal zum deutschen Schutzgebiet erklärt worden. —In Gceanien, dem Inselgebiet im Stillen Ozean, besitzt das Deutsche Reich Kaiser-Wilhelmsland in Neu-Guinea, den Bismarck-Krchipel, diesalomon-, Marschall-, Samoa-Karolinen- und Ladronen-Inseln, zusammen etwa zwei Drittel so groß wie Preußen. — Endlich hat das Reich (1898) inchina das Hasengebiet Riautschou gepachtet, als ostasiatischen Stützpunkt für die deutsche Flotte. — Zur eigentlichen Besiedelung durch Deutsche sind unsere Kolonien wegen ihres Klima nur teilweise geeignet, Rber sie haben einen großen Reichtum an natürlichen Bodenschätzen, die wir mit Hilfe der Eingeborenen uns nutzbar machen können. Und vor allem sind die Kolonien eine stete Mahnung an junge Deutsche: Kommt her zu uns übers Weltmeer; hier ist noch Raum für viele. Werdet bei uns kühne Männer voll Mut und Unternehmungslust; gründet euch bet uns eine neue Heimat, in der ihr mit der alten eng verbunden bleibt und auch in der Ferne für das deutsche Vaterland arbeitet! 5. Kolomalfoämpfe. In den Kolonien sind vor dem <Eins dringen der Europäer die (Eingeborenen die Herren gewesen. B)o aber Weiße mit Farbigen zusammenwohnen, haben sie stets ihre Überlegenheit benutzt, die Farbigen zu unterwerfen. Das ließen sich diese selten ohne Gegenwehr gefallen, und so kam es zu Kämpfen, in denen aus die Dauer stets die Weißen Sieger geblieben sind. Aue Kolonialvölker, besonders die Engländer, haben solche Kolonialkriege führen müssen-Ruch wir Deutsche. Zuerst brach in D eu t sch = ® st ct f r i k a ein H u1' stand der ‘Rraber aus. Diese gehören zwar nicht zu den geborenen, sie waren aber vor der deutschen Besitzergreifung arr. de Küste in Mengen ansässig und fast im Hlleinbesttz des überseeische^ Handels und des Karawanenhandels im Innern gewesen. Darin sne sie sich durch die Deutschen empfindlich gestört. Die Rraber verbände sich daher mit den (Eingeborenen, empörten sich plötzlich (15. Rugu^ 1888) und suchten die deutschen Niederlassungen zu zerstören, denen sich nur Bagamojo und Dar-es-Salaam behaupteten. Deutsche Reich kam der bedrängten Deutsch-Gstafrikanischen $eie^ fchaft zu Hilfe. (Es wurde aus gedienten Deutschen und aus geworben ^ Somali-Negern unter dem Befehl des Rfrikaretj'enben Hermann vo Xd iß marin eine Schutztruppe gebilbet, die den Russland nieder)a] (1889/90). — In Sübwest-Rfrika empörten sich die hotte^ totten unter dem Häuptling hendrikwitboi. Nach müh]11 Kämpfen schloß der Gouverneur Majorleutweinmit ihnen j

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 213

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 213 — (1894). Dieser dauerte aber nur zehn Jahre. Ganz plötzlich, nach geheimer Vorbereitung, überfielen (12. Januar 1904) die kriegerischen Herero die deutschen Ansiedelungen, töteten fast alle Weißen, die sie fanden: Männer, Frauen und Kinder, und zerstörten einen Teil der 3ur Küste führenden Eisenbahn. Die Überlebenden verteidigten sich in festen Plätzen, bis von Teilen der Schutztruppe und Seefoldaten die erste Hilfe kam. wären die Herero so klug gewesen, sich zu allererst des haupthafens der Kolonie, Sroafcopmunb, zu bemächtigen, wer ^eiß, ob dann von Deutschland noch rechtzeitig weitere Hilfe möglich gewesen wäre. So trafen aber schon nach wenig Wochen aus Deutsch» Schiffe mit Truppen ein, denen schnell noch viele andere folgten. 5ie kamen auf der bald wiederhergestellten (Eisenbahn nach Windhuk und weiter ins Innere. Die Herero wurden am waterb er ge entscheidend besiegt und in die wüste gedrängt, wo viele mit Weib, Kind Vieh elend umkamen. — Nun empörten sich (herbst 1904) auch die Hottentotten, wieder unter Führung vonhendrik witboi, den ein begabter Herero, Iftorenga, unterstützte. Die gewandten |lnd klug geführten Hottentotten wichen eigentlichen Gefechten aus, solange sie konnten, schadeten aber den Deutschen unablässig durch Überfälle von Vorposten und Spähertrupps. Durch wasserlose wüsten Un° öde Gebirgsgegenden verfolgten die Deutschen den Gegner. ltn= ^eriehens, in günstiger Stellung, hielt dieser wohl stand. Seine ausgezeichneten Schützen, bewaffnet mit den besten europäischen, oft den erschossenen Deutschen abgenommenen Gewehren, lagen dann fast un nchtbar hinter Klippen, widerstanden, solange es ging, und verschwanden, sobald sich die Deutschen unter meist großen Verlusten an die Stellung her angekämpft hatten. Rber bei dem ruhelosen hin- und herziehen ^or dem nachdrängenden Feinde ging den (Eingeborenen ihr wert-ü°H[ier Besitz, ihr Vieh, nach und nach zugrunde; die Männer fielen ln den Gefechten, Weiber und Kinder erlagen Krankheiten, Hunger Und Durst. Die Überlebenden ergaben sich den Deutschen oder traten öui englisches Gebiet über. Ende 1905 kam Südwest-Rfrika wieder 3ur Ruhe. Rber viele tapfere deutsche Männer haben dafür ihr Leben Qi|en müssen. r. 6* Kmgsfreudigftett. Die Kolonialkämpfe gaben den Deutzen Gelegenheit, zu beweisen, daß in der langen Friedenszeit seit dem ^nzösischen Kriege ihre Kriegstüchtigkeit nicht gelitten hat. Nur Frei-r ! l9e wurden angenommen; niemand wurde gezwungen, über See zu arrtpfen. Rber als der Bus kam, da hatten sich im Hu mehr Offiziere

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 214

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 214 — und gediente Soldaten gemeldet, als nötig waren. In den großen schönen Hamburgischen und bremischen Seedampfern wurden die neugebildeten Regimenter hinübergeschafft. Und drüben, in Südwest-Afrika, zeigten sie, daß Tapferkeit vor dem Feinde, Ausdauer unter den größten Anstrengungen und Entbehrungen, Unerschrockenheit angesichts des Todes immer noch im deutschen Heere leben. Außer den gewandten und grausamen Gegnern war am schlimmsten der Wassermangel bei glühendem Sonnenbrände während langen Märschen und oft mehrtägigen Gefechten. (Es war wie in den Kreuzzügen, „lvie Kaiser Rotbart lobesam" in Palästina, so marschierten die Krieger in der südafrikanischen Steppe. „Und mancher deutsche Reiter-mann fjat dort den Trunk sich abgetan! Den Pferden war so schwach der Magen, Fast nutzte der Reiter die Mähre tragen" 7. Der Feldzug in China. Noch vor dem südwestafrikanischen Krieg hatten deutsche Soldaten im fernen China zu Felde ziehen müssen-Die fremdenfeindlichen Chinesen waren erbost über die vielen in ihrew Lande ansässig gewordenen (Europäer. Im Jahre 1900 brach, tiw ohne Begünstigung der chinesischen Regierung, in der Hauptstadt Peking ein Aufstand aus, in dem die Boxer — so hießen die (Empörer — auch den deutschen Gesandten ermordeten. Die bedrohten Europäer verschanzten und verteidigten sich in einem Palaste. Da schickten Deutsche land, England, Frankreich, Japan und die vereinigten Staaten von Amerika Truppen nach China, die unter deutscher Leitung Peking eroberten, die dort eingeschlossenen Europäer befreiten und später rns Innere, bis an die große Mauer vordrangen. Zu eigentlichen Kämpf elj zu Lande ist es nicht gekommen, aber tapfer hat das Kanonenw „Iltis" gegen die mächtigen Caltuforts gekämpft. Der Mörder des deutschen Gesandten wurde hingerichtet. 88. Die ersten drei deutschen Kaiser. 1. Uaiser Wilhelm I. (—1888). Die in den letzten Kap»1*' geschilderten Begebenheiten sind geschehen, während sich das neug^ gründete Deutsche Reich nach dem französischen Kriege unter drei Kaiser glücklicher Friedensjahre erfreute, abgesehen von den Kolons; kämpfen. Der an Siegen reiche Kaiser Wilhelm l. erwies sich ruhmvoll geführten Kriegen als Friedensfürst. Er erreichte el

8. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 4

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
uns einen Namen machen; denn wir werden vielleicht zerstreut in alle Länder." Da sah der Herr die Stadt und den Turm und sprach: „Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und sie werden nicht ablassen von allem, was sie vorgenommen haben. Wohlauf, lasset uns ihre Sprache verwirren, daß keiner des andern Sprache vernehme." Also zerstreute sie der Herr von dannen in alle Länder. Die Stadt aber heißt Babel, weil der Herr daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache. 3. Entstehung des Heidentums. — Und nach ihrer Zerstreuung über die Erde entfernten sich die Menschen immer weiter von Gott und vergaßen ihn zu ehren und ihm zu dienen. Da ward ihr Sinn verfinstert, und die Erkenntnis des wahren, einigen Gottes ging ihnen verloren. Weil aber die Menschen sich gar nicht völlig losmachen können von Gott, so blieb ihnen auch nach ihrem Abfall noch ein dunkles Gefühl für das Göttliche übrig. Doch sie vermochten nicht mehr zu unterscheiden zwischen dem Schöpfer und den Werken, die er geschaffen hat und in denen seine ewige Kraft und Gottheit sich kund giebt. So geschah es, daß sie beide vermischten, daß sie vergängliche Geschöpfe an die Stelle des unvergänglichen Gottes setzten und statt des einen, wahren Gottes viele falsche Götter (Götzen) verehrten. Diese Ausartung der Religion heißt Heidentum. Ihm verfiel die ganze Menschheit mit Ausnahme eines einzigen Volkes, das Gott dazu erwählte, seine Erkenntnis auf der Erde zu bewahren. 4. Die ältesten Völker. — Wie die Wohnsitze, welche die Menschen eingenommen hatten, von sehr verschiedener Beschaffenheit waren, mußte nun auch ihre ganze Lebensweise sich verschieden gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küstengegenden vorn Fischfang, die, welche in rauhen Gebirgsländern hausten, lebten von der Jagd, und die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herden von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Auf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich diejenigen Völker, welche

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 261

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 261 — hier nicht rohe Wilde, sondern ein Volk zu finden, das in Städten wohnte, Gewerbe trieb und von einem mächtigen Könige beherrscht wurde. Doch gelang es dem kühnen Helden, mit nur 600 Mann und einigen Kanonen das ganze Land dem Könige von Spanien zu unterwerfen. Mit einer noch kleineren Schar eroberte der tapfere, aber grausame Pizarro das Goldland Peru ebenfalls für Spanien. Nur 13 Jahre nach dem Tode des Columbus unternahm der portugiesische Seefahrer Magelhaeus die erste Reise um die Erde, die in 3 Jahren vollbracht wurde. — Der Reichtum der neuen Welt an köstlichen Erzeugnissen lockte bald unzählige Europäer dorthin: Spanier, Portugiesen, später Engländer und Franzosen gründeten Niederlassungen. Die Eingeborenen selbst aber, die Indianer, wie man sie nannte, wurden von den habsüchtigen Europäern mit unerhörter Grausamkeit zu den härtesten Arbeiten in den Bergwerken und Pflanzungen angehalten. Vergebens suchte der edle Priester Las Casas ihr Los zu erleichtern. Da kam er auf den Gedanken, statt der schwächlichen Indianer die kräftigeren Neger aus Afrika zur Arbeit zu empfehlen. Seine Meinung fand Eingang. Aber die Folge war, daß nun der schändliche Negersklavenhandel aufkam, der über 300 Jahre bestanden hat.
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