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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 93

1908 - Berlin : Voss
- 93 — Das Buschnashorn — Rhinozeros — hat eine Schulterhöhe von 1,67—1,73 m, das größere vordere Horn ist bis 1,12 m lang. Tas -mächtige Tier ist plump, aber gewandt, trabt, klettert gut in Felsen. Es flieht vor dem Menschen bei rechtzeitiger Witterung. Tie Jagd ist nicht gefährlich, da das Tier im scharfen Lauf nicht wenden kann. Die Hörner werden zu Säbelgriffen verarbeitet, die Nashorn vmn Tsad-See ldurch Hauptmann Stieber erlegt). Haut zu Schilden. Das Fleisch ist ganz schmackhaft, nur etwas trocken und fettlos. — Tas größere Steppennashorn lebt im mitt- leren Südafrika auf grasbedeckten Ebenen und ist schon stark der- mindert: es wird bis 1,9 in hoch, das Vorderhorn bis 1,4 m lang, das Hinterhorn 60 cm. Das Flußpferd — Hippopotamus — ist ein plumpes, uu- förmliches und häßliches Tier, bis 5 in lang auf nur 60 ein hohen Beinen, es lebt im Innern Hochafrikas in Seen und Flüssen, schwimmt und taucht sehr geschickt, kann Kähne zum Kentern bringen; es kommt nach je Iv2—2 Minuten zum Atmen au die Oberfläche. Auf dem Lande angegriffen, wehrt es sich wütend, tötet durch Beißen mt&l

3. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 138

1908 - Berlin : Voss
— 138 — iu.cf.fer. Hüinaun, als Unteroffizier eingezogen, der mir folgt und mich fallen sieht, hält mich für getroffen und will mich aufheben,; da sehe ich wieder die schwarze Fratze über dem Felsen, einen in Khaki steckenden Arm und einen blitzcudeu Lauf. Im kleinsten Bruchteil einer Sekunde ist die Büchse am Kopf und abgezogen und klatschend hat meine Kngel die schwarze Stirn durchbohrt. Doch weiter, hinauf auf die Felsen; die Kerls fliehen und müssen int» das freie sandige Flußbett passieren. Dort, halb rechts, flieht einer in riesigen Hechtsätzen zum Ufer hinab — Distanz 150 m ich ',iele ruhig, I1/2. in vorgehalten; rums, da bricht er zusammen, mein dritter. Bon rechts her, ans 50 Schritt, pfeifen noch immer die Kugeln, doch wer achtet noch darauf? Ist keiuer mehr erreichbar? Doch, dort links lansen noch zwei; doch ehe ich einen neuen Rahmen eingeschoben habe, liegen sie. Doch, da drüben — am anderen Ufer — anf 120 rn kriecht einer — er will sich heim- lich fortschleichen — eben verschwindet er hinter einem langen grünen Busch; dort muß er rechts wieder austauchen. Ich stehe unbeweglich, die Büchse an der Backe; jetzt erscheint ein Hut — ein schwarzer Kopf — Vollkorn und unten angefaßt — eben richtet er sich halb auf, da, er ist erledigt! Inzwischen schreit, brüllt uebeu mir unser Wachtmeister Wesch immerzu: „Die Hunde, die Hunde, da liegt nnser Leutnant!" Rasch bin ich dort wahrhastig, da liegt Wöllwaarth, wie tot, doch ächst er ab und zu. — Er starb am 0. Februar. Leutnant d. Res. v. Erssa fiel am !). April. Anlage 4. Aus dem Feldzug gegen die Kottenlotten. (Nach Briefen.) Hauptmann ^iliefoth vom Brandenburgischen Infanterie-Regiment Nr. 64 (Prenzlau) trat vor fünf Jahren in die Schutztruppe für Südwestafrika über und erhielt die mit einer schwachen Kompagnie besetzte Station Cutjo1) im Ovambo-Lande. Seine Tätigkeit war hier fast eine diplomatische, denn es kam daraus au, mit den mächtigen Ovambo-Hänptlingen nicht ohne Grund in Konflikt zu kommen; diese konnten über die unbewachte portug.e- fische Grenze jederzeit Waffen einführen und sich durch Staminesgenossen verstärken. Hauptmann Kliesoth vermochte die nicht einfache Aufgabe so gut zu erfüllen, daß die Ovambos trotz mehrfacher Aufreizung durch Herero am Aufstande der letzteren nicht teilnahmen, und das; sogar der größere Teil der Kompagnie gegen die Herero ausrücken konnte. In einem ersten Gefecht konnte Hauptmann Kliefoth 70 Gewehre einsetzen, im zweiten nur noch 40, da viel Patrouillen abzusenden waren. In dem letzteren Gefecht erhielt er einen schweren Schuß in die Schulter und mußte zur völligen i) Die nördlichste Station, aber noch 'Z00 Km. von der portugiesischen Grenze entfernt.

4. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 137

1908 - Berlin : Voss
— 137 - diese Tat soll der Wahehe, der den Stoß führte, den ehrenvollen Beinamen Zelewski's „Bana Nyuudo" d. i. Hammer erhalten haben. Diie Wahekhe hatten solche Verluste erlitten, daß sie sich den Tag nicht als Sieg anrechneten und lange Zeit die Trauergesänge der Franen ertönen liejjett. Der Sultan Kwawa soll geschworen haben, sich nie wieder den Deutschen in offenem Felde zum Kampfe zu stellend) Als 4 Jahre später mein Bruder, Hauptmann A. Fonck, das Schlacht- feld gelegentlich einer Marschpanse aufräumen ließ, wurden über 250 Skelette in einem großen Grabe beigesetzt. Die Sudanesen bedankten sich dafür voller -Genugtuung, daß nun ihre Kameraden Ruhe gefunden hätten." Alllage 3. Aus dem Gefecht bei Ornaruru 4. Februar 1904 (nach v. Erffa, Reise- und Kriegsbilder). Omaruru sollte befreit werden. Herero-Bunden hatten die Büsche und Klippen vor ihren Hütten besetzt. Die 4 Züge der Kompagnie Franke lagen auf 200 m im Fener, die beiden Geschütze feuerten auf 600 und 800 in. Als das Feuer schwächer wurde, ließ der Hauptmann sprungweise vorgehen. „Ohne Pause stürmten wir bis zur ersten Klippe, zumal wir 1 Va km rechts das Hurra der ausfalleudeu Festungsbesetzung hörten; doch die schwarzen .Kerls hielten bis zuletzt, und aus jedem Felsen mußten wir sie einzeln her- auswerfen resp. totschießeu, während wir bei Okahandja nur immer auf 500 m hatten schießen können. Aus dem ersten Felsenlager, von wo vorher so heftig geschossen worden war, flüchteten etwa 20. Da rechts sprang einer durch die Büsche — schnell die Büchse hoch — da lag er, mein erster, den ich mit Bestimmtheit ansagen konnte, auf höchstens 30 m! — Die Felsen auf -ebenem Terrain einzeln zerstreut, waren gewöhnlich schanzenartig, 3—4 m hoch, 10—15 m lang, manche richtige Nester, die die Kassern durch Zelt-- bahnen zu regelrechten Forts umgewandelt hatten; und aus allen schoß es wie toll. Hinter jedem Felsen fielen 3—7 Schwarze. Und immer weiter ging es, rasend, unaufhaltsam. Links neben mir fällt ein Reiter, durch die Stirn geschossen, dort torkelt einer stöhnend; jetzt sind wir gleich am Fluß — noch der letzte Felsen — ein grö^ßtewer Komplex — liegt vor uns. Auf ihu renne ich zu Und passiere eine Enge zwischen zwei Wänden — da sehe ich vor mir auf 10 Schritt über die nächste Klippe auftauchend —■ einen schwarzen Kopf — eiu Blitz, und ein Hagel von Steinsplittern schlägt an meinen Kopf; ich fahre im Lauf nach links und schlage der Länge nach hin. 10 ein rechts von meinem Kopse ist die Kugel an die Felswand geschlagen. Der Land- 3) Nach Tettenborns Mitteilung hatte der Sultan befohlen, die vor- handenen Gewehre zurückzulassen, bis auf das oben erwähnte, damit ein vor- heriges und voraussichtlich wenig wirksames Schießen vermieden werde und der Angriff sogleich in voller Wncht mit dem Speer erfolge.

5. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 143

1908 - Berlin : Voss
— 143 ihn die überhängenden Zweige-des Unterholzes ins Gesicht und überschütten ihn mit Ameisen- In der Nähe der Bäche sind die Wege meist so weit unter' Wasser, daß man bis über die Knie darin waten muß. Die Bäume des Urwaldes haben meist einen hohen und schlanken Stamm, doch erreichen sie im Alter bisweilen auch einen bedeutenden Umfang. — Die meisten Bäume sind immer grün. — Oft erfüllt ein moderiger .Keller- gernch die Luft; selten sieht man ein blühendes Gewächs, auch hört man nur selten die Stimme eines Vogels oder die eines anderen Tieres; erst bei Sonnenuntergang macht sich eine Art Grillen durch lautes Zirpen bemerkbar. Die einzige Annehmlichkeit, die der Urwald bietet, ist die Kühle, die dort herrscht, man kann anch znr Mittagszeit in demselben marschieren, ohne dnrch große Hitze belästigt zu werdeu. Anlage 6. Ethnographie der £ingeborenen»Sfänune- (Nach Prof. E. Häckel.) 1. Die Hottentotten. Sie bilden eine eigentümliche Rasse, welche einen stark büscheligen Haarwuchs hat, ähnlich einer Bürste. Der Mund ist sehr breit, mit großen Lippen und schmalem, spitzem Kinn in einem breiten, sehr platten Gesicht, Stirn und Nase klein, aber große Nasenlöcher. Die Hautfarbe der Hotten- totten ist gelblich braun und anch graugelb. Die Sprache ist durch viele ganz eigentümliche Schnalzlaute ausgezeichnet. Die Buschmänner sind ein Zweig der Hottentotten. 2. Die K a s f e r n sind die nächsten Nachbarn der Hottentotten. Diese kraushaarige Rasse unter- scheidet sich jedoch von jenen dadurch, daß das wollige Haar nicht büschelweise verteilt ist, sondern als dichtes Vließ den Kopf bedeckt. Die Farbe der Haut durchläuft alle Abstufungen von dem gelblichen Braun der Hottentotten bis zu denr Braunschwarz oder reinem Schwarz des echten Negers. Während man früher der Kafferurasse einen sehr engen Berbreitungskreis anwies und sie meist nur als eine Varietät des echten Negers betrachtete, zählt man dagegen jetzt zu dieser Spezies fast die gesamte Bevölkerung des äquatorialen Afrika von ',20 igrad südlicher bis 4 Grad nördlicher Breite, mithin alle Süd- afrikaner mit Ausschluß der Hottentotten. Insbesondere gehören dahin an der Ostküste die Zulu-, Sambesi- und Mozambique-Völker, im Innern die große Völkerfamilie der Betschuanen oder Setschuaueu, und an der Westküste die Herero und Kongostämme. Auch sie sind, wie die Hottentotten, von Nord- osten her eingewandert. Von den Sudannegern, mit denen man die Kaffern gewöhnlich vereinigte, unterscheiden sie sich sehr wesentlich durch die Schädel- bildnng und die Sprache. Das Gesicht ist lang und schmal, die Stirn hoch und gewölbt, die Nase vorspringend, oft gebogen, die Lippen nicht so hoch aufgeworfen und das Kinn spitz. —- Die mannigfaltigen Sprachen der ver- schiedenen Kaffernstämme lassen sich alle von einer ausgestorbenen Ursprache, der Bantusprache, ableiten.

6. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 145

1908 - Berlin : Voss
und Ussukuma ein, ihre Kleidung besteht ineist nur aus Felleu. Auf ihren Jagdzügen legen sie die Kleidung völlig ab und überziehen den Körper mit einer Kruste von Lehm, in den sie Linien-Ornamente einkratzen, was den Eindruck von Tätowierungen macht. Sie haben große Vorliebe für Schmuck, deu sie aus Perlen, Eisenkettchen, Eisen- und Kupferdraht mit ausgesprochenem Geschmack herstellen; auch Streifen und Haare von Wildhäuten, Löwen-Krallen und ähnliche Jagdtrophäen werden als Schmuck getragen. Gauz eigenartig ist der Schmuck der Frauen, die Eisen- und Kupferdraht spiralförmig ge- wunden iu großen Mengen an Armen, Beinen, dein Hals und in den Ohren tragen. Die Wanderobbo sind schlanke, mittelgroße Menschen mit scharf ge- schnitteneu Gesichtszügen, die etwas an den Typus der mongolischen Rasse erinnern; ihr Benehmen ist frei und würdevoll und sticht vorteilhaft von dem der meisten Negerstämme ab. Sitten, Gebräuche und religiöse Anschauungen sind die gleichen wie bei den Massai. — Das von mir durchzogene Jagdgebiet der Wanderobbo ist eine weite offene Steppe, im Westen begrenzt durch einen wasserarmen Gebirgszug und selbst wasserarm. Die Flußläufe, welche die Steppe durchziehen, führen salz- und salpeterhaltiges Wasser, das nur zum Kochen benutzt 'werden kann; Süßwasserquellen finden sich nur wenige iu großen Abständen. Da schon etwas Regen gefallen war, konnten wir wenigstens von Zeit zu Zeit Trinkwasser erhalten, das sich in den Höhlungen der über die Steppe verstreuten, gewaltigen Felsblöcke angesammelt hatte. Wild gab es in großen Mengen; es war aber, da schon zu häufig besagt, sehr scheu, so daß ich zu sehr weiten Schüssen gezwungen war. Nur selten war es mir möglich, näher als auf 200 m heranzukommen. Ich sah auch 3 Löwen, leider aber iu so großer Entfernung, daß an ein Schließen nicht zu denken wah;. Auf dem Weitermarsch glückte es mir, ein Nashorn zu strecken, das ich morgens im Lager überraschte. In der Wembäre-Steppe wurde ich dann unvermutet von einem starken Nashorn angenommen, das von mir Wind bekommen hatte; ich .befand mich nur mit 2 Eingeborenen-Führern meiner Karawane weit voraus. Die beiden Lente, von denen einer mein Gewehr trug, verloren ganz den Kopf; statt mir mein Gewehr zu geben, drückten sie sich hinter den nächsten Busch, und erst iin letzten Moment bekam ich mein Gewehr. Zum Entfliehen war es aber zu spät; ich 'hatte nur noch Zeit, zur Seite zu springen, während das Nashorn ca. 4 Schritt von mir vorbjeidürmte. Es war dies der kri- tischste Moment, deu ich draußen erlebte, und ich verdanke mein Entrinnen nnr dem 'Umstand, daß das Nashorn iu voller Fahrt nicht kurz wenden kann. Das bedauerlichste war, daß ich nicht mehr einen Schuß anbringen konnte; denn nur Kopf- und Halsschuß sind absolut tätlich, so daß es keinen Zweck hatte, von hinten zu schießen. Anlage 8. Reifjagd bei Ilamutoni cm der Etuia=Pfanne, in Südweifafrika. (nach einem Briefe des Bezirksamtmanns von Eschstruth). „Als wir an dem Pfaunenwald entlangreitend eine dünenartige Er- Hebung passiert hatten, bot sich uns ein ganz eigenartiger Anblick, etwa wie v. Lignitz, Kolonien. 10 üeorg-tckert-lnstttut für international« Schulbuchtorsohung Braunschw»!^ -Schufouch* üothek -

7. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 147

1908 - Berlin : Voss
— 147 — bringen kann. Außer- dem ist man nach dem Abspringen, wenn man diese ganze Jagdart noch nicht geübt hat, gewöhnlich so außer Atem, daß einem die Büchse wie ein Pum- penschwengel auf und nieder geht. So kam es, daß ich nach mehr- stündiger Hetze und einigen Schüssen er- solglos wieder aus meiner Spur zurück- reiten mußte. Für die- sen Tag war nichts mehr anzusaugen, da die Pserde abgejagt waren und der Ruhe bedursten. Zebras, Wildebeester und Springböcke wurden noch massenhaft ge- sehen, wurden aber fchon auf weite Ent- fernungen hin slüch- Zahmer Adler, Südweft-Afrika. . folgenden Morgen ichoß tch einen guten Wildebeestbullen, Erste Kugel Hochblatts dann etwa £00 m weite Hetze, worauf zweiter Schuß auf 100 m flüchtig durch den Halswirbel. Nachmittags eiue leider vergebliche Jagd auf Antilopen. Ich schoß an diesem Tage noch 2 Hardebeester binnen einer halben Stunde, sehlte einen Zebra-- Hengst und schoß einen guten Wildebeestbullen schwer krank. Derselbe lag mit 2 Kugeln bereits um, als dicht vor ihm ein gesunder Bulle aus dem Steppengras hochging. Beim Anblick desselben raffte er sich nochmals auf und stürmte ihm nach in den nur 100 m entfernten dichten Busch. Es war kurz vor Sonnenuntergang, die Suche daher erfolglos. Am nächsten Tage gelang es mir, mich an ein Rudel Wildebeester im Gras bis auf 200 m her- anzuschleichen und auf das meiner Meinung nach stärkste Vieh eiue Kugel loszuwerden, die auch durch starkes Zeichnen quittiert wurde. Das gauze Rudel war sofort hoch und in voller Flucht. Ich rief uach deu zurückge- bliebenen Pferden, und wir jagten sobald als irgend möglich nach. Bald war ich mit meinem Fuchs, der an Schnelligkeit und Ausdauer Hervor-- ragendes leistet, wieder allein. Bor mir sah ich auf einige hundert Meter das ganze Rudel, in voller Flucht mit tief gesenkten mähnigen Köpfen und hochgeschwungenen peitschendeu Wedeln, rechts und links zwei mächtige Bullen. 10*

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 89

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
27. Organisation des persischen Reiches. 89 liche Angesicht kam, sich in den Staub niederwerfen. Bei königlichen Prachteinzügen duftete die Straße von Myrthen und Weihrauch, Peitschenträger gingen zur Seite und voraus, um fremde Annäherung abzuhalten; goldgeschmückte Leibwächter mit bekränzten Tiaren, Stab- und Lanzenträger umgaben ihn. Magier mit dem heiligen Feuer schritten vor dem mit acht weißen Pferden bespannten Wagen des Sonnengottes einher, auf welchen der königliche Wagen folgte, gezogen von nifäischen Pferden aus den Bergweiden von Gbatana. Hinter demselben ritten die vornehmen Perser aus seiner Umgebung, das purpurne Obergewand über dem Panzer, ein gekrümmtes Schwert mit goldenem Griff und goldener Scheide am Gürtel, mit goldenen Ketten und Armbändern geschmückt und auf Pferden mit goldenem Zügel und Gebiß, alles Ehrengeschenke des persischen Großkönigs an seine getreuen Stammgenosien. Der Hofstaat des Königs, von den „Verwandten" und „Tischgenossen" bis zu der Leibwache, der Hofdienerschaft und der Schaar von Kämmerlingen, war so groß, daß täglich 15,000 Menschen im königlichen Schlöffe gespeist wurden. Die Tafel des Königs, der in der Regel allein aß, während die „Tischgenossen" in einem anstoßenden Saal saßen, wo sie von ihm gesehen werden konnten, war mit den ausgesuchtesten Speisen und Getränken besetzt, die aus den Gegenden herbeigeschafft wurden, wo sie am besten gediehen. So der Weizen aus Aeolien, das Salz aus jdem libyschen Ammonion, der Wein aus Chalybon (Aleppo) in Syrien. Das Wasser wurde aus dem bei Susa vorbeifließenden Choaspes geschöpft und sogar dem König in silbernen Gefäßen auf seinen Reisen nachgeführt. Was irgend ein Land Köstliches hervorbrachte, davon mußte es einen Tribut an den Hof liefern, so Arabien 1000 Pfund Weihrauch jährlich: die Aethiopier Ebenholz und Elephantenzähne; Medien, Armenien, Cilicien Pferde; Kolchis Knaben und Mädchen u.a. m. Heerwesen. Zu der Umgebung des Königs gehörte auch die Leibwache, bestehend aus 2000 auserlesenen Reitern und einer gleichen Anzahl Lanzenträger zu Fuß, sodann aus einer Heerabtheilung von 10,000 Fußgängern, die Unsterblichen genannt, weil diese Zahl stets vollzählig erhalten, jede Lücke sogleich ergänzt wurde. Diese „Unsterblichen" bildeten im Krieg den Kern des Heeres, dessen Größe und Zahl unermeßlich ausgedehnt werden konnte, da jeder waffenfähige Unterthan des weiten, wenigstens 70 bis 80 Millionen Bewohner umfassenden Reiches militärpflichtig war. Die stehenden Truppen waren in Festungen, in Lager- und Musterungsplätzen über das Reich vertheilt und mußten von den Einwohnern unterhalten werden, eine für die Provinzen höchst drückende Last. Die aus den verschiedenen Völkerschaften bestehenden Truppenabtheilungen zogen in ihrer nationalen Tracht, Bewaffnung und Kriegsweise einher, was, verbunden mit dem unendlichen Troß von Dienern, Knechten und Frauen, von Prachtwagen und Gepäck, dem Zug ein buntes Ansehen gab und den Eindruck einer Völker-
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