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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 4

1847 - Berlin : Reimer
4 ihm von Gott verliehene geistige Ausrüstung, die ihn allein unter allen Geschöpfen der Erde zur Sprache und Religion, zum selbstbewußten Denken und selbstbewußten Handeln befähigt, von der Thierwelt, der er nur mit seinem sterblichen Leibe an- gehört. — 2. Die gesammte Menschheit bildet daher, — der nach ihren Organisations-Verschiedenheiten in zahlreiche Klassen und Ord- nungen, Gattungen und Arten zerfallenden Thierwelt gegenüber, — eine untrennbare Einheit, eine einzige Gattung. — 3. Dennoch ist kein Mensch dem andern vollkommen gleich, weder in Bezug auf die geistige Ausstattung, noch in Bezug auf die körperliche, — auf Gestalt, Gesichtsbildung, Haut- und Haarfarbe rc. rc. Innerhalb dieser großen Mannigfaltigkeit begegnet man indeß so großen Aehnlichkeiten und zugleich so auffallenden Verschieden- heiten, daß man, — indem man vorzugsweise die körperlichen Eigenthümlichkeiten, als die augenfälligsten, ausfaßt, — zu einer Klassisizirung des Menschengeschlechts veranlaßt worden ist, die man die „Racen-Eintheilung" zu nennen pflegt. — Weil aber jene Verschiedenheiten eine große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen dar- bieten, so hat man bald eine größere, bald eine geringere Zahl von Gegensätzen zu entdecken geglaubt, und deshalb, — ziemlich willkührlich, — bald mehrere, bald wenigere „Racen" oder (besser) Abarten (Varietäten) gezählt, und zwar nach Blumenbach fünf: nach Cuvier drei: 1) Die kaukasische oder indisch- 1) die kaukasische, die weiße, europäische, 2) die mongolische od. asiatische,\ 3) die malayische od. australische,! 2) die asiatisch-amerikanische, 4) die amerikanische, ) die braune, 5) die äthiopische oder Neger- 3) die äthiopische, Race. die schwarze. 4. Die kaukasische Race hat eine fleischbarbige, auch bräunliche Haut, verschieden gefärbte, lange, dichte, weiche, zuwei- len gelockte Haare, starken Bart, ein länglich-rundes Gesicht, einen eiförmigen Schädel und einen ebenmäßigen, kräftigen, oft hohen Wuchs. 5. Die mongolische Race, mit weizengelber oder schmutzig- brauner Hautfarbe, dünnem, struppigem, schwarzem Haar und Bart, schrägstehenden, eng-geschlitzten, kleinen Augen, plattem

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 5

1847 - Berlin : Reimer
5 Gesicht, breiter Nase, hervorragenden Backenknochen, würfelartigein Schädel, gedrungenem, knochigem, häufig unschönem und niedri- gem Wüchse. 6. Die malayische Race. Sie hat eine braune, mehr oder minder dunkle Hautfarbe, dichtes, weiches, gelocktes oder schlich- tes schwarzes.haar, eine breite Nase, großen Mund, einen oben gewölbten, an den Seiten eingedrückten Schädel und einen wohl- geformten, meist kleinen Körperbau. 7. Die amerikanische Race. Ihre Hautfarbe ist der des angelaufenen Kupfers ähnlich; die Haare sind schlicht, straff und glänzend schwarz, der Bart ist schwach und fehlt oft ganz, das Ge- sicht breit, an den Schläfen eingedrückt, mit hervortretenden Backen- knochen und scharfgezeichneter Nase, der Körperbau fast kaukasisch. 8. Die äthiopische Race, mit mehr oder minder schwar- zer Hautfarbe, meist wolligem, hartem, kurzem, schwarzem Haar, mehr oder minder dichtem Barte, aufgestülpter Nase, dicken Lippen und Augenlidern, flachem Hinterkopfe und vorstehendem Kiefer. Doch giebt es auch Neger von glänzend schwarzer Farbe und sonst fast ganz europäischer Gesichtsbildung. Eben so verschieden ist der Körperbau. 9. Uebergangsarten und Mischlinge. — Es steht über- haupt kein einziges Kennzeichen irgend einer Varietät so fest, daß es nicht auch in den anderen angetroffen würde. Daher Neger, Malayen und Amerikaner mit kaukasischer, — Kaukasier mit äthio- pischer oder mongolischer Gestalt und Schädelbildung, schwarze Ma- layen (Austral-Neger, Negritos), weiße Mongolen rc. — So wie das Klima nirgend plötzlich wechselt, sondern sich nur durch allmählige Uebergänge abstuft, so verhält es sich etwa auch mit den körperlichen Verschiedenheiten der Menschengeschlechter, ohne daß eben beide Erscheinungeu gleichmäßig mit einander fort- schritten. — Und so wie die weiten ozeanischen Räume der Erde die Landmaffen trennen und ihren physischen Zusammenhang unter- brechen: ebenso finden sich auch in der Stufenfolge menschlicher Bil- dungen nicht alle Mittelglieder vor. Durch die Verheirathung der Kinder verschiedener Racen ent- stehen noch heute Mittelschläge in Farbe und Gestalt. (Die Kinder eines kaukasischen Vaters und einer Negerin [ober umgekehrt^ Mu- latten, die eines Kaukasiers und einer Amerikanerin Mestizen oder Metis, die eines Negers und einer Amerikanerin Zambos oder Chinos u. s. w.). — Dies ist aber auch die einzige Art und ■

3. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

4. Außereuropäische Erdteile - S. 62

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 62 — gesicht. „Herab von den Pferden! Zwei mögen sie festhalten! Die an- dern streifen ihre Hemden ab! Schnell!" Unwillkürlich gehorchten alle. Gabriel zündete ein Stück Zunder auf der Pfanne seines Gewehres an, und bald loderte aus Hemden und Tüchern, verdorrtem Prairiegras und Büffeldünger ein mächtiges Feuer empor, emsig geschürt und verstärkt durch neu hinzngetragene Haufen dürren Grases. Ein Beben der Erde, als ob sie in ihren Grundvesten wanke, ein Angstgeheul, ein Gebrüll der Wut und des Schmerzes verkündet das Anrücken der schrecklichen Tiermassen. Schon konnten wir ihre Hörner, ihre Füße unterscheiden — das Feuer war im Erlöschen, die Flammen sanken zusammen. Ta schleuderte Gabriel im Augenblicke der höchsten Gefahr eine Flasche mit Branntwein in die Glut. Sie zerplatzte, und zurück prallten die zottigen Teufel vor den aufschießenden Blitzen der scharfen, blauen Feuersäule, und Hunderten derselben brachten die Stockung des Zurückprallens den Tod. Ringsum sahen wir nichts als die zottigen Nuhnen der plumpen Ungeheuer. Kein Spalt war in den fliehenden Abasien bemerklich, außer der schmalen Linie, die sich geöffnet hatte, das Feuer zu meiden. Die Sekunden, während welcher die Tierhaufen rechts und links vor- überflogen, wurden zu martervollen Stunden, bis endlich die Massen dünner und dünner sich gestalteten. Zuletzt waren wir nur noch von den schwereren und erschöpfteren Tieren des Nachtrabs umgeben. Die erste Gefahr war vorüber, aber eine andere, ebenso große nahte heran. Die ganze Prairie stand in Flammen, und die zischenden Fluten des Feners rückten mit furchtbarer Schnelligkeit auf uns los. Die Pferde hatten wie- der einigen Atem gewonnen, darum stiegen wir frisch in die Sättel! Und gejagt von der Todesangst, rasten Rosse und Reiter den Büffeln nach, denn Eile war Leben. Da bemerkten wir vor uns eine Schlucht, in welcher die Tiere zu Tausenden sich stürzten. Der Abgrund mußte uns retten oder begraben. Wir sprangen hinab und erreichten turmtief den Boden, zur Besinnung gekommen, fühlten wir nns unverletzt. — Wir waren gerettet. Unser Fall brach sich an der ungeheuren Masse von Tieren, auf den Tausenden von Leichnamen, die eine Sekunde vorher den Sprung über den Abgrund aus Furcht vor dem Feuer oder gedrängt von den nachstürzenden Masfen gemacht und dabei Hals und Beine gebrochen hatten, so daß ihre Leiber wie Kissen uns aufnahmen. Wir wanden uns aus der Unmasse tierischer Leichname heraus, ge- wannen eine Strecke weiter unten einen freien Platz, auf dem wir aus- rühren und Gott dankten für die wunderbare Rettung. Roch so manches erzählt uns unser Führer von dem Leben und den Gefahren in der Prairie, bis endlich sein gastliches Haus uns wiede- rum aufgenommen hat. Ermüdet von den Anstrengungen des Tages legen wie uns zu erquickendem Schlafe nieder und träumen von der weiten Prairie und ihren Bewohnern.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 108

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 108 — hat sichere Hoffnung, sofort mit dem Urgeiste vereinigt zu werden. Darum reisen jährlich viele nach Benares, um dort zu sterben. Aus Brim, dem Urgeiste, sind drei Hauptgötter hervorgegangen: Brahma, der Schöpfer, Wischnn, der Erhalter und Schiwa der Zerstörer der Welt. Tiefe oberen Götter sollen vielfach auf die Erde hinabgestiegen sein. Wischnu soll in elf, Schiwa in sieben verschiedenen Gestalten aus der Erde erschienen sein. Die erste Verwandlung Wischnns war die in einen Fisch. (Er soll auch als Eber, Schildkröte, Löwe und Zwerg aufge- treten sein.) — Außer den drei oberen Göttern soll es noch 333 Millionen andere Gottheiten, gute und böse, geben. 2. Hier in Indien giebt es Menschen, die sich zu Ehren der Götter schreckliche Büßungen auferlegen und sich gegenseitig in Selbst- Peinigung zu übertreffen suchen. — Wenn man durch die indischen Städte, besonders durch Benares, geht, so kann man zahlreiche „Büßer" sehen. Tort steht einer, der seinen Körper mit Kreide und Kuhmist be- schmiert hat. Hier sitzt einer, der die Hände solange krampfhaft geballt hat, bis ihm die Fingernägel durch die Hand gewachsen sind. Dort sitzt einer im heißen Sonnenbrande noch zwischen 5 Feuern, ein anderer steht tagelang auf deu Zehenspitzen; dieser macht weite Reisen in Schuhen mit spitzen Nägeln; jener hängt sich so lange an einen Baum, bis ihm die Arme absterben. 3. In Indien giebt es Wallfahrten und Götzenfeste, an denen ungeheuere Volksmassen teilnehmen. Das Ziel der meisten Wallfahrten ist das schon genannte heilige Benares am Ganges. Tausende kommen jährlich hierher, um sich in den Fluten des Stromes, zu dem breite steinerne Treppen hinabführen, zu baden und so zu entsündigen. Zahl- reich sind auch die Sterbenden, die sich hierher tragen lassen, um am heiligen Strome ihre Seele auszuhauchen und dann den Leib von den Wogen forttragen zu lassen. Ja, es giebt Leute, die hundert Meilen weit hergepilgert kommen, um ihrem Leben freiwillig im Ganges ein Ziel zu setzen, in der Hoffonnng, dadurch die Seele zu retten. Über ein indisches schreibt ein Reisender: Das dem Schiwa geweihte Fes? nahm schon früh 6 Uhr seinen Anfang. Als wir uns gegen 8 Uhr dem Tempel nahten, in desfen Nähe das Fest abge- halten wurde, hörten wir schon von weitem das Gebranse der Stimmen und das unaufhörliche Ertönen der Tamtam. (Erkläre!) Je näher wir kamen, desto stärker wurde das Gedränge. Viele Taufende waren ver- sammelt, Männer und Frauen, alle in weißem Festgewand. Die jungen Burschen trugen außerdem noch rote Schärpen und Kränze von stark dustenden gelben Blnnien in den Haaren oder um Hals und Brust. Die Frauen waren mit Ringen in Ohren und Nase und mit Geschmeide um die nackten Arme und Knöchel der Füße reich geschmückt. Buden waren aufgeschlagen, in denen man Lebensinittel und Zuckerzeug ver- kaufte, sowie Schmuck und Tücher für Weiber. Tamtam, Flöten und

6. Außereuropäische Erdteile - S. 120

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 120 — mein ihre Schleimsubstanz für Feinschmecker in Suppe auflöst. — Der Centner dieser Nester kostet 10 000 Mk. Iii. Wer bewohnt diese Inseln? 1. Im Innern der großen Inseln wohnen wilde, dunkel- farbige Stämme. Zn diesen gehören die Dajaks auf Borneo. Sie sind noch Menschenfresser und benutzen Feindesschädel als Brautgeschenk, Feindesschädel als Trinkgeschirr, Feindeszähne als Halsschmuck und zieren das oberste Ende der Schwertgriffe immer mit einem Büschel Feindes- haare, die sie im Kampfe um die Hand wickeln. Zuweilen unternehmen sie Streifzüge, um Köpfe abzuschneiden und Schädel zu bekommen. Un- glücklich ist das Dorf, das von ihnen überfallen wird. Feuer und Schwert wüten gleich furchtbar, feine Hütte bleibt stehen. Die Bewohner werden ohne Unterschied von Alter und Geschlecht ermordet. Wer die meisten Köpfe erbeutet, darf dem Siegeszuge, der von den Daheimge- bliebenen feierlich eingeholt wird, vorangehen. 2. Die Küstenstriche sind von den Malayen bewohnt. Sie haben eine braune Hautfarbe, dichtes, weiches lockiges Haar, weitgeschlitzte Augen, breite Nase und großen Mund (Abbildung!) Sie beschäftigen sich meist mit Fischfang und Schiffahrt und sind gefürchtete Seeräuber. Dabei sind sie geschickte Arbeiter in Holz, Eisen und Gold und wissen insbe- sondere schöne Waffen und prächtige Schmucksachen (Ketten, Ohrringe u. s. w.) herzustellen. 3. Außerdem sind zahlreiche Chinesen eingewandert, die sich hauptsächlich mit Handel beschäftigen. 4. Die Besitzer der meisten Inseln sind Europäer und zwar besitzen a. Die Niederländer: Die großen und kleinen Sundainfeln und die Molukken. (Hauptort ist Batavia auf Java. Hier wohut der Generalgouvernenr). b. Die Spanier: Die Philippinen mit der Hauptstadt Manila. c. Die Engländer: Den Nordostteil von Borneo. Zusammenfassung und Einpräguug. Die indische Jnfelflur. 1. Lage und Gliederung. 2. Bodenbeschaffenheit (Vnlkane!) 3. Bewässernng. 4. Klima. 5. Produkte (Pflanzenwelt Mineralien.) 6. Bewohner (Eingeborene und Eingewanderte.) 7. Besitzer (Niederländer,, Spanier, Engländer, Eingeborene.)

7. Königreich Sachsen - S. 48

1897 - Leipzig : Wunderlich
Zusammenfassung. Ii. Es ist so, wie ihr es euch gedacht habt. A. Mau ches ist auders geworden. 1. Die Sorben wohnen jetzt östlich von der Elbe (Zeigen!) und zwar nördlich von der Bahn, die von Dresden aus nach Osten führt. (Zeigen!) 2. Sie beten nicht mehr zu Bielebog und Czernebog. Sie opfern nicht mehr auf deu Bergeu oder unter den Bäumen. Sie siud Christen wie wir, die gern zur Kirche gehen, um Gottes Wort zu hören und zu lernen. Sie verbrennen auch ihre Toteu nicht mehr, sondern begraben sie, wie wir es thun.— Außerdem merkt euch: 3. Sie nennen sich nicht mehr Sorben, sondern Wenden. B. Manches ist aber auch so geblieben, wie es einst war. 1. Sie reden noch immer eine uns fremde Sprache, die wendische. Sie reden sie aber nur untereinander. Mit Leuten, die nur die deutsche Sprache verstehen, reden sie deutsch. Die Wenden haben die deutsche Sprache in der Schule gelernt. 2. Ihre Kleidung ist noch immer eine andere. Die Frauen z. B. tragen einen wollenen Rock mit vielen Falten, eine Spitzenhaube mit langen Bändern und Sonntags wohl auch eine Schnur mit alten Gold- münzen um den Hals. (Abbildung!) — Anders als bei uns schmückt sich auch die Braut am Hochzeitstage. Sie trägt dann nämlich eine hohe, mit grünen Bändern geschmückte schwarze Samtmütze ans dem Kopfe und ist reich mit grünen Bändern, mit goldenen und silbernen Ketten, mit Perlen und alten Münzen geschmückt. Der Brautanzug besteht im übrigen ans einem blauseidenen Jäckchen, einem weißen, grünbesetzten Busentuche und einem schwarzen, faltigen Tuchrocke, der von zwei weißen Schürzen fast völlig verdeckt wird. (Abbildung!) 3. Die Wenden wohnen auch heute noch in kleinen Dörfern bei- sammen, in Häusern, die meist aus Holz gebaut und mit Stroh gedeckt sind. Treten wir in ein solches Haus ein, so bemerken wir, daß dort gar vieles anders ist als bei uns. Die Wohnstube ist meist niedrig. In der Mitte steht ein mächtiger Kachelofen. Er ist von Trockenstangen (Wozu?) und Holzbänken umgeben. In einer Ecke steht der große, runde, aus hartem Holz hergestellte und weiß gescheuerte Tisch. Über ihm hängt gewöhnlich eine Schirmlampe. An der Wand hängt ein Topfbrett. Tie Fenster sind klein und werden fast nie geöffnet. Gardinen und Rollvor- hänge giebt es nicht. Abends schließt man die Fenster durch Holzläden. ) — Blumengärten findet man wenig in Wendendörfern. Höchstens rankt sich ein Weinstock mir seinen breiten grünen Blättern am Hause empor. *) Die angeführten Eigentümlichkeiten gelten nur für die älteren Gebäude. Die neueren Häuser werden aus Ziegeln aufgeführt und sind auch sonst von deutschen Gebäuden wenig verschieden.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 140

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 140 — werden soll. In dieser Wiedervereinigung besteht die Seligkeit, auf welche alle hoffen. War der Mensch in seinem Erdenleben gut, so wird seine Seele aufgenommen in Brim,- war er böse, so geht sie, wenn sie „das abgenutzte Gewand des Leibes" abgelegt hat, in die Hölle, kehrt aber nach Verbüßung der Höllenstrafe zur Erde zurück und nimmt im Körper eines Tieres Wohnsitz. Schritt für Schritt, in immer voll- kommenere Tiere übergehend (Vögel, Säugetiere usw.), nähert sie sich wieder dem Menschenkörper, bis sie reif ist, in den Körper eines Brah- manen (Priester!) zu kommen, denn nur von einem Brahmanen aus darf sie wieder zu Brim übergehen. (Seelenwanderung.) Manchmal haben jedoch die Menschen nicht nötig, erst Brahmane zu werden, nämlich wenn sie an Orten sterben, die von den Brahmanen ge- heiligt sind. Wer z. B. in Benares, der heiligen Stadt, seine Seele aushaucht, hat sichere Hoffnung, sofort mit dem Urgeiste vereinigt zu werden. Darum reisen jährlich viele nach Benares, um dort zu sterben. (Vergl. das Bild S. 141.) Aus Brim, dem Urgeiste, sind drei Hauptgötter hervorgegangen: Brahma, der Schöpfer, Wischnn, der Erhalter, und Schiwa, der Zerstörer der Welt*). Diese oberen Götter sind vielfach auf die Erde hinabgestiegen. Wischnu soll in elf, Schiwa in sieben verschiedenen Gestalten auf der Erde erschienen sein. Die erste Ver- Wandlung Wifchnus war die in einen Fisch. (Er soll auch als Eber, Schildkröte, Löwe und Zwerg ausgetreten sein.) — Außer den drei oberen Göttern soll es noch 33 Millionen andere Gottheiten, gute und böse, gebend) 2. Hier in Indien gibt es Menschen, die sich zu Ehren der Götter schwere Büßungen auferlegen und sich gegenseitig in Selbst- Peinigungen zu übertreffen suchen. — Wenn man durch die indischen Städte, besonders durch Benares, geht, so kann man zahlreiche „Büßer" sehen. Dort steht einer, der um seinen Hals einen schweren Reifen trägt, dessen Jnnenrand mit langen Stacheln besetzt ist. Hier liegt einer, der die Hände so lange krampfhaft geballt hat, bis ihm die Fingernägel durch die Hand gewachsen sind. Dort sitzt einer im heißen Sonnenbrande noch 1) Der fromme Inder stellt sich Schiwa, den Zerstörer, so vor- Er trägt ein Chklopenauge auf der Stirn. Mnf Arme regt er wie ein riesiger Tintenfisch. Sein Haar wallt nieder wie eine Pferdemähne, und um seinen Hals schlingt sich ein Kranz von Totenschädeln. Auf dem ewig unbetretbaren Schneekamm des höchsten Himalajaberges thront er in grausiger Majestät. 2) Für den Lehrer: Im 6. Jahrhundert v. Chr. trat Buddha, ein Königs- söhn, als Reformator auf. Er verwarf die übertriebenen Büßungen, das Be- folgen der tausend Kleinigkeiten und die Kastenunterschiede und predigte Mäßig- keit, Geduld und Barmherzigkeit. Der Mittelpunkt seiner Tätigkeit war Benares. Hier drehte er zuerst „das Rad seiner Lehre". Seine Religion, die eine Zeit- lang den Brahmanismus völlig verdrängen zu wollen schien, zählt gegenwärtig in Borderindien keine Bekenner mehr, dafür hat sie einen großen Teil von Tibet, China und Hinterindien erobert. Nach Ch. Lassen (Indische Altertumskunde) zählt der Buddhismus heute 340 Millionen Anhänger.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 239

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 239 — fließt von selbst aus, erhärtet an der Luft zu undurchsichtigen Perlen und wird abgekratzt und in den Handel gebracht. Wozu verwendet man das Gummi arabicum? (Klebstoff!) C. Weiter unterrichtet uns die Karte über die Bewässerung Arabiens. Sie zeigt uns, daß Arabien sehr schlecht bewässert ist, denn anf der ganzen großen Halbinsel bemerken wir auch nicht einen einzigen Fluß. Arabien hat überhaupt keine Flüsse in unserem Sinne, fügt der Lehrer hinzu, es besitzt nur Wadis, d. f. Bergriffe, die uur zur Regenzeit Wasser führen, sonst aber völlig trocken liegen. Wie erklärst du das? (Die Randgebirge versperren den Seewinden den Weg ins Innere.) — Darum, fügt der Lehrer hinzu, herrscht auch im Innern 32. Beduinen. Als farbiges Anschauungsblld im Verlag von F. E. Wachsmuth in Leipzig erschienen. Arabiens eine schier unerträgliche, trockene Hitze, die im Juni, Juli und August oft bis zu 45 0 C. steigt und durch den um diese Zeit wehenden Glutwind noch lästiger und gefährlicher wird. Ii. Wer bewohnt die Arabische Halbinsel? 1. Den größten Teil der Bevölkerung bilden die Beduine» (d. h. Kinder der Wüste), ein in Stämmen und Horden umherschweifendes Nomadenvolk. Die Kleidung des Beduinen besteht aus einem langen, wollenen Hemd, das bis auf die Knöchel reicht, und einem langen Mantel, dessen weiße und braune Streifen der Haut des Zebras nachgeahmt sind.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 144

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 144 — Wo das Leben frei ist, in dem dritten Himmel der Himmel, wo die Welten strahlend sind, dort mache mich unsterblich! Wo Wünsche und Erfüllung sind, wo der Ort der glänzenden Sonne ist, wo Freiheit und Freude herrscht, dort mache mich unsterblich!" Und in einem andern Liede desselben Buches heißt es: „Wer ist der Gott, dem wir unsere Opfer darbringen sollen? Er, der durch seine Macht der einzige König der erwachenden und atmenden Welt ist,- er, dessen Macht die schneeigen Berge, die See und die fernen Flüsse verkündigen. Er, der den Himmel erschaffen hat — ja den höchsten der Himmel. Er, der das Licht in der Luft ausmißt." Und aus einem anderen alten Buche hört folgende Sprüche: Besiege den Zorn durch Milde, das Böse durch Gutes, Falschheit durch Wahrheit! Sei nicht begierig, die Fehler anderer zu entdecken, aber wache eifrig über die deinigen! Wer sich selbst besiegt, ist ein edlerer Sieger, wie derjenige, der in der Schlacht Tausende überwindet. Dem Tugendhaften ist alles rein. Deshalb glaube nicht, daß nackt zu gehen, zu fasten, auf der Erde liegen, den Unreinen rein machen kann, denn der Geist wird immer derselbe bleiben. Ich glaube, daß Jesus Christus zu jedem heidnischen Jndier, der diese Vorschriften zu befolgen sich abmühte, die Worte, die einst so tröstend ins Herz des jüdischen Schriftgelehrten *) fielen, sagen würde: „Du bist nicht ferne von dem Reiche Gottes." Ii. Wem gehört das alte Wunderland Indien? 1. Bewohnt wird es in der Hauptsache von einem zur mittelländischen Rasse gehörigen Volke, den Hindus (220 Mill.). Auf diesem Bilde seht ihr im Vordergrunde eine Hindufamilie der ärmeren Volksklasse. Beschreibt! (Der Mann ist schlank und wohl- gebildet, von bräunlicher Hautfarbe. Sein Gesicht ist schön und hat milde Züge. Die Backen treten nicht stark hervor, die Augen sind groß. Der Kopf ist rund, der Mund klein, Kopf- und Barthaar sind schwarz und fein. Hände und Füße sind klein und zart gebaut. Seine Kleidung besteht nur in einem um die Hüften gewundenen Tuch und einer turbanähnlichen Kopfbedeckung. Er trägt auf dem Rücken eine Fruchttraube des Bananenbaumes, denn Reis und Früchte, besonders Bananen, bilden die Hanptnahrungsmittel der Hindu. — Die Frau auf der Bank vor der Bambushütte ist noch zierlicher gebaut als der Mann. Sie trägt ein weites Gewand, das an den Hüften beginnt, ein Mark. 12, 34.
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