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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 111

1847 - Berlin : Reimer
111 sprechen, welches auch die Gcschästssprache der Insel ist. Die katholische Religion ist als die der Haitier, nicht aber die kirchliche Oberherrschaft des Papstes anerkannt; — Volksunterricht und Gesittung lassen viel zu wünschen. 39. Nahrungszweige. Vorzugsweise Plantagenwirthschast und Handel (mit Kaffee, Kakao, Baumwolle, Tabak u. a. rohen Produkten); Industrie fehlt nicht ganz. 40. Staatseinrichtnng. Bisher ging die Gesetzgebung von der Se- natoren- und Volksdeputirten-Kammcr aus, und die vollziehende Gewalt übte ein auf Lebenszeit erwählter Präsident; seit der neuerlichen Revolution erwarten diese Verhältnisse ihre neue Gestaltung. Weiße dürfen kein Grundeigcnthum besitzen; Sklaven giebt cs nicht. ii o A ■ m 6 n .. . .. ü f; r ] U-) t / 9 & )fov ,■ :i ;i ^ n 10' t"ji? .u 1k! .1

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 39

1895 - Straßburg : Heitz
39 § 13. Kirchliche Merhcittnisse, Wc>htthätigkeits- Anttcllten. A. In kirchlicher Beziehuu g scheidet sich die Bevölkerung Elsaß-Lothringens in Christen katholischen und protestantischen Bekenntnisses und in Israeliten. Im Jahre 1890 zählte man 1,227,225 Katholiken (ca. 76,5 oj0); 337,476 Protestanten (ca. 21 oj0); 34,645 Israeliten (ca. 2,1 o|0) und außerdem noch 3757 Angehörige anderer Konsessionen, sowie Kon- sessionslose (ca. s>,3 o/o). Die Oberhäupter der k a t h o l i s ch e n K i r ch e sind die Bischöfe von Straßburg und Metz, welche früher dem Erzbischose vou Bsaneon untergeordnet waren. Seit 1874 stehen sie unter keiner erzbischöflichen Jurisdiktion: auch erstrecken sich ihre Diözesen nicht mehr, wie früher, über die Landesgrenze hinaus. Die oberste Behörde der ev a nge lisch e u Kirch e Augsburgischer Konsession ist das Ober-Konsistorinm und das Direktorium in Straßburg. - Sämtliche Kirchen werden eingeteilt in 7 Jnspek- tionen(Straßburg-Neue Kirche, Straßburg-St. Thomas, Straßbnrg - St. Wilhelm, Buchsweiler, Lützelstein, Weißenburg und Colmar) und 39 Konsistorien. Die Reformierten sind in fünf Konsistorial- kirchen eingeteilt (Straßburg, Bischweier, Markirch, Mülhausen und Metz). Der israelitische Gottesdienst wird dnrch drei Konsistorial-Synagogen und drei Ober-Rabbinate, die

3. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 29

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 29 — kehrenden hätten eigentlich als ehrlos das Recht, die Waffen zu führen, verlieren sollen; aber nach dem Rat des alten Agesilans ließ man das Gesetz einen Tag schlafen. Theben erlangte eine kurze Herrschaft in Griechenland, Spartas Macht wurde für immer gebrochen; bis vor das unbefestigte, mauerlose Sparta kamen die Thebaner, und nur des Agesilaus Klugheit und Kraft rettete sie; dann riefen sie die Messenier in ihr Land zurück. Freilich währte die thebauische Herrlichkeit nicht lange. Zuerst verlor Pelopidas auf einem Zug nach Thessalien gegen den Tyrannen Alexander von Pherä das Leben. Noch einmal versuchte Epaminondas durch einen raschen Handstreich Sparta zu nehmen. Bis auf den Marktplatz drang er vor, mußte dann aber vor dem verzweifelten Widerstände weichen. Dann kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Man-tinea, 362. Epaminondas wurde tödlich verwundet. Als die Freunde 362. seine Kinderlosigkeit bedauerten, sagte er: „Hinterlasse ich euch denn nicht zwei herrliche Töchter, die Schlachten von Leuktra und Man-tinea?" Als er hörte, daß der Sieg entschieden sei, sagte er: „Nun ist es Zeit zu sterben". Heiter zog er selbst das Eisen aus der Brust und gab den Geist auf. Mit seinem Tode war auch Thebens Macht dahin. Griechenland, in lauter kleine, uneinige Staaten zerteilt, mußte einem stärkeren Gegner erliegen. X. Whilipp von Makedonien. Ende der griechischen Kreiheit. Ein solcher Gegner erstand den Griechen in Philipp, dem König 359-336. des von Gebirgen umschlossenen, wenig fruchtbaren Macedoniens, nördlich von Thessalien. Nachdem dieser kluge, tapfere und gewissenlose Fürst, der in seiner Jugend in Theben griechische Bildung und Kriegskunst kennen gelernt hatte, in Macedonien seine Herrschaft befestigt hatte, wandte er sich zuerst, List mit Tapferkeit verbindend, gegen die griechischen Pflanzstädte. Nur ein Mann durchschaute seine Pläne, der große Redner Demosthenes in Athen, der aber lange vergebens vor ihm warnte, während bestochene Schönredner, wie Äschines, das Volk in Sicherheit wiegten. So eroberte Philippus zuerst jene Kolonien, namentlich Olynth; dann ließ er sich in dem sogenannten heiligen Kriege gegen die Phozier, der die ganze Verwilderung der damaligen Zeit offenbarte, zu Hilfe rufen und überwältigte die Phozier, die lange Zeit mit den Tempelschätzen von Delphi Söldner geworben und mutigen Widerstand geleistet hatten; endlich benützte er abermals einen heiligen Krieg gegen die Lokrer, um die Maske abzuwerfen. Zwar rafften sich nun in der letzten Stunde die Athener und Thebaner zur gemeinsamen Abwehr auf, wurden aber 338 bei Chaeronsa geschlagen. Die 338. Hellenen waren dem Stoße der Phalanx, des schwer bewaffneten.

4. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 60

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 60 — auf gewisse Provinzen sich beschränkten. Allgemeine Verfolgungen waren die von Decius (250) und von Diocletian und seinen Mitregenten (303—311). Auch diese waren vergebens. Galerius nahm sterbend seine Strafedikte zurück, Konstantin gewährte nach seinem Siege über Maxentius Duldung und verlieh den Christen immer größere Vorrechte. Seitdem verschwand nach und nach das Heidentum aus dem römischen Reich. 3. Innere Entwicklung, a. Nicht nur mit Juden und Heiden hatten die Christen zu kämpfen, auch in ihrer Mitte gab es über die Lehre Streitigkeiten. Unter den „Kirchenvätern", die in diesen Kämpfen hervorragten, sind zu nennen Origenes in Alexandria, Tertullian, Cyprian und vor allem Augustinus (354—430) in Afrika, Hieronymus, der Übersetzer der Bibel (Vulgata), Ambrosius, der Bischof von Mailand, vor dem sich auch Theo-dosius beugte und manche andere. Der Streit um die Person Christi zwischen Arius und Athanasius wurde auf dem Konzil zu Nicäa (325) geschlichtet. Augustin kämpfte namentlich gegen Pelagius, der die Erbsünde leugnete. b. Während es im Anfang nur in jeder einzelnen Gemeinde eine Anzahl Älteste (Presbyter) oder Bischöfe gab, bildete sich bald die Verfaffnng mehr aus. Unter den Ältesten wurde einer zum eigentlichen Priester, über die Priester hob sich der Bischof. Dann begannen unter den Bischöfen einzelne, wie die von Rom, Alexandria, Antiochia u. s. w. höheres Ansehen zu genießen, bis endlich der römische Bischof, lange noch mit dem von Konstantinopel wetteifernd, die höchste Stufe erreichte. Nur die Bischöfe, als Nachfolger der Apostel, galten für berechtigt, auf den Kirchenversammlungen über die Lehre zu entscheiden. c. Das christliche Leben verlor früh von dem Ernst und der Wärme der ersten Zeit; vollends als das Christentum zur herrschenden Religion geworden war, trat vielfach ein weltförmiges Wesen ein. Dem suchten die Ernsteren oft durch ein Leben in Einsamkeit, später in klösterlicher Abgeschiedenheit zu entgehen. „ Antonius (um 300) galt als der Vater des Mönchtums in Ägypten, das sich von da bald über das Morgen- und Abendland ausbreitete. Durch Benedikt von Nursia erhielt das Klosterleben im Abendland seine feste Ordnung um 530. Ii. Me affen Deutschen. 1. Abstammung und Namen. Unser Volk ist wie das griechische und römische ein Zweig der großen indogermanischen Völkerfamilie, zu der Inder und Perser und die meisten Völker Europas gehören. Wann es in seine jetzigen Sitze einrückte, läßt sich nicht sagen. Als die Römer es kennen lernten, erschien ihnen das Land

5. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 71

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 71 — Gericht und wurden vor: Karl streng beaufsichtigt, namentlich durch Sendboten, welche regelmäßig die Bezirke visitierten. An den Grenzen des Reiches bestanden Marken, d. H. Grenzlandschaften mit festen Plätzen und besonders zahlreichen Besatzungen unter Markgrafen. Auf den Reichstagen oder Maifeldern wurde über wichtige Gegenstände Rat gepflogen. Karl sorgte aber auch für das Kleine in seinem Reich bis auf die Obstarten in den Kron-gütern hinaus. 2) Besonders aber ließ er sich die Bildung des Volkes und das k i r ch l i ch e L e b e n angelegen sein. Er selbst bemühte sich, wie wir sahen, später noch seine mangelhafte Jugendbildung zu ergänzen; er lernte schreiben, beschäftigte sich mit deutscher und lateinischer Grammatik, trieb auch etwas Griechisch. Er umgab sich mit Gelehrten, wie dem britischen Mönch Alkuin und Einhard, dem Geschichtschreiber seines Lebens. Er erfand deutsche Namen für die Monate, ließ die deutschen Heldenlieder aufzeichnen. So gründete er denn nicht nur an seinem Hofe eine Schule, sondern ermunterte auch die Bischöfe, Schulen zu stiften. Besonders um die religiöse Bildung des Volkes war es ihm zu thun. Er schärfte jedermann ein, die Kirche zu besuchen, Vaterunser und Glauben zu lernen bei Strafe körperlicher Züchtigung. Die Geistlichen sollten besser ausgebildet werden, aber auch einen musterhaften Wandel führen und ihre Gemeinden wirklich erbauen, namentlich auch durch ihre Predigten. Auch die Hebung des Kirchengesanges übersah er nicht. 3) Den Handel beförderte er, ließ Straßen anlegen und versuchte durch einen Kanal Main und Donau zu verbinden. 4) Eine feste Residenz hatte er nicht. Überall hatte er seine Pfalzen. Besonders gern weilte er in Aachen um der dortigen Bäder willen. Dort starb auch der große Kaiser, dessen Kraft fchon länger gesunken war, nach kurzer Krankheit am 28. Januar 814. 6. Die letzten Zeiten der Karolinger, a. Aus Karl den Großen folgte sein schwacher Sohn Ludwig der Fromme. Er hatte mit seinen Söhnen, unter die er vor der Zeit das Reich verteilte, fortwährende Kämpfe. Nach feinem Tode (840) stritten diese Söhne noch einige Jahre miteinander herum und einigten sich dann im Vertrag zu Verdun (843) dahin, daß 1) Lothar die Kaiser-843. würde, Italien und einen langen Streifen Landes vom Mittelmeer bis zur Nordsee, zwischen dem Rhein und den Alpen im Osten, Rhone, Saone, Maas und Schelde im Westen (mit Einschluß von Friesland) erhielt. 2) Karl der Kahle bekam das Land westlich davon, im ganzen das heutige Frankreich. 3) Ludwig der Deutsche bekam das Ostfrankenreich oder Deutschland. b. In Deutschland regierten nun die Karolinger oder Nachkommen Karls des Großen bis 911. Auf Ludwig den Deutschen der bis 876 mit Kraft regierte, folgten seine Söhue, von denen einer, Karl der Ticke, noch einmal das ganze Reich Karls des

6. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 115

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 115 — B. Das Zeitalter der Gegenreformation (1540—1648). Gegenüber diesem Vordringen des Protestantismus sammelte die katholische Kirche ihre Kräfte, um aus allen Seiten den Kampf aufzunehmen. I. Jesuitenorden und Konzil non Krient. * 1. Ter Jesuitenorden (1540) wurde von dem spanischen 1540. Ritter Ignatius von Loyola gegründet. Auf einem langwierigen Krankenlager, auf das ihn eine schwere Verwundung gestreckt hatte, beschloß er als Ritter der katholischen Kirche sich Ruhm zu erwerben. Nach einigem Bedenken wurde der neue Orden vom Papste bestätigt. Die Jesuiten legten das Gelübde ab, in strengem Gehorsam gegen den General sich vom Papste verwenden zu lassen. Sie stärkten die katholische Kirche und bekämpften 1) die evangelische, indem sie a) namentlich das Schulwesen in die Hand nahmen, b) als Beichtvater auf die katholischen Fürsten einwirkten, c) im Volk den katholischen Glauben belebten, d) Evangelische herüberzuziehen suchten, alles das oft mit bedenklichen Mitteln. Daneben haben sie auch 2) als Missionare im östlichen Asien und in Amerika eine eifrige Thätigkeit entfaltet. 2. Konzil von Trient 1545—63. Auch auf das Konzil von 1545-1563. Trient haben die Jesuiten schon bedeutend eingewirkt. Dieses Konzil hat 1) die katholische Lehre im Gegensatz zur evangelischen festgestellt; 2) die katholische Kirche von manchen Mißbräuchen gereinigt und dadurch gestärkt; 3) den alten Streit, ob der Papst oder das Konzil höher stehe, hat das Konzil nicht entschieden; in der That aber hat der Papst bei den Beschlüssen den Ausschlag gegeben. Ii. Deutschland öis zum 3v;ährigen Krieg (1555—1618). 1. Friedenszeiten. Unter Ferdinand I. (1556—1564) und Maxrmilian Ii. (1564—1576) hatten die Evangelischen vollkommene Religionsfreiheit. Aber sie schwächten sich durch fortwährende Religionsstreitigkeiten, denen man durch die Konkordien-formel 1577 ein Ende zu machen suchte, und durch den Gegensatz zu den Reformierten. 2. Wetterwolken. So konnte die katholische Kirche unter dem jesuitenfreundlichen Kaiser Rudolf Ii. (1576—1612) manches verloren gegangene Gebiet zurückerobern, namentlich in den österreichischen Erblanden. Immer mehr schien es zum Krieg zwischen den Konfessionen kommen zu müssen. Ein Vorspiel des großen Kriegs

7. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 28

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 28 — 3. Tie 10 000. In Sparta war wenig mehr von der alten Einfachheit und Sittenstrenge. Doch bewiesen die Spartaner und andere Griechen ihre kriegerische Tüchtigkeit, als sie im Sold des jüngeren Cyrus ihn auf seinem Feldzug gegen seinen Bruder, den König Artaxerxes, begleiteten. In der entscheidenden Schlacht bei 401. Kunaxa nicht weit von Babylon siegten (401) die Griechen, aber Cyrus selbst fiel im ungestümen Angriff auf den König. Nun mußten die 10 000 Griechen den berühmten Rückzug antreten. Trotz der persischen Feldherrn, durch die gleich im Anfang ihre Führer ermordet wurden, trotz der Tapferkeit der Völker, durch deren Gebiet sie zogen, trotz der Gebirge und Flüsse und der rauhen Jahreszeit gelangten sie glücklich, am Tigris auswärts am alten Nineveh und dann durch Armenien ziehend, bei Trapezunt ans schwarze Meer. Der Hauptführer war der Athener Xenophon, der diesen Zug selbst beschrieben hat. 4. Die Spartaner kämpften in den nächsten Jahren unter dem tapfern König Agesilaus glücklich gegen die Perser. Als sich aber mehrere griechische Staaten gegen ihre Herrschaft erhoben (Korinthischer Krieg 395—387), scheuten sie sich nicht, mit persischer Hilfe dem Kampfe ein Ende zu machen. Im Frieden des An- 387.talcidas 387, gaben sie den Persern alle griechischen Städte Kleinasiens preis, wogegen ihnen die Herrschaft in Griechenland zugesichert wurde. Seitdem wurden sie immer rücksichtsloser: mitten im Frieden besetzte ein spartanischer Feldherr die Burg Thebens, die Kadmea. Dies führte zur Demütigung Spartas. Ix. Weöens Aorherrfchaft (379—362). Nach einigen Jahren kehrten die flüchtigen Thebaner, unter denen Pelopidas der hervorragendste war, heimlich nach Theben zurück, ermordeten die Häupter der Gegenpartei bei einem Festmahle und befreiten die Stadt. Theben, die erste Stadt des fruchtbaren Böotiens, hatte bisher keine glänzende Rolle gespielt, die Thebaner und die Böoter überhaupt waren in Griechenland wenig angesehen, sie galten für träg, bäurisch derb und grob, genußsüchtig; aber damals hatte die Stadt zwei durch Tapferkeit, Vaterlandsliebe und Tugend ausgezeichnete Bürger, den armen, aber feingebildeten Epa-rninondas, einen Mann von hohem Feldherrntalent, von großer Klarhöit und Besonnenheit des Geistes, von durchaus gediegenem, uneigennützigem Charakter, und seinen reichen, feurigen, thatkräftigen Freund Pelopidas. Anfangs im Bund mit Athen, dann allein kämpften die Thebaner mit Glück gegen Sparta; ihre Tapferkeit und die Feldherrnkunst des Epaminondas erwarb ihnen den glän- 371. zenden Sieg bei Leuktra 371. Zum erstenmal kehrte ein spartanisches Heer, zweifellos geschlagen, nach Sparta zurück. Die Heim-

8. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 37

1887 - Stuttgart : Krabbe
37 mehr Sage als geschichtliche Kunde berliefert wird, wurde das Land unterworfen. Im I. messenischen Krieg (ungefhr 743 bis c. 780. 724, andere 735716) war der Burgfelsen Jthome lange der Mittelpunkt des Kampfes, der Held der Messenier Aristodemus. Als er, an der Rettung verzweifelnd, sich den Tod gab, verlieen die Messenier im 20. Jahr des Krieges Jthome und verfielen, soweit sie nicht auswanderten, dem Los von Heloten. (3000 neue Spartiatenlose sollen gebildet worden sein). Zwar versuchten sie im Ii. messenischen Kriege um 650 von Norden aus, untersttzt c. 659. von den Pisaten, Argivern und Arkadern und gefhrt von dem Helden Aristomenes, ihre Freiheit zurckzuerobern. Aber der Dichter Tyrtus wute durch seine Elegien (d. h. Lieder, die aus Distichen bestanden) und Marschlieder die Spartaner so zu er-mutigen, da der Kampf bald eine andere Wendung nahm. Die Berghhe Jra im Norden fiel nach elfjhriger Verteidigung. Viele wanderten nach Arkadien oder nach Rhegium aus. Von den Zurck-bleibenden wurde ein noch grerer Teil zu Heloten gemacht, b. Die spartanische Hegemonie. So durchschlagend waren die Erfolge der Spartaner nicht berall. Argos, dessen Gebiet anfangs den ganzen Osten bis zum Kap Malea umfate, konnte lngere Zeit mit Sparta um die Rolle des ersten Staates im Pelo-ponnes streiten. Allmhlich sank freilich seine Macht zu politischer Bedeutungslosigkeit herab; doch blieb es, eingedenk der eigenen frheren Gre, immer dem spartanischen Bunde fern. Auch Ar-kadien konnte nicht eigentlich erobert werden. Vor allem Tegea leistete Widerstand. Die Spartaner begngten sich mit einem Vertrag, der ihnen die Heeresfolge der tapferen Tegeaten sicherte. Diese hatten fortan in gemeinsamen Schlachten den Ehrenplatz auf dem linken Flgel. berhaupt gaben es die Spartaner um 550 auf, gewaltsam ihre Herrschaft auszudehnen. Sie begngten sich fortan damit, den Peloponnes unter ihrer Fhrerschaft (Hegemonie) in einem Bunde zusammenzufassen, dessen Glieder dem leitenden Staat zur Heeresfolge verpflichtet waren. Schon lngst waren sie mit Elis in Verbindung. So gewannen sie bedeutenden Einflu aus das olympische Heiligtum und die Festfeier. Arkadien, Korinth und Sikyon traten ferner in den Bund ein. Bald stand nur Argos grollend aber machtlos auerhalb des Bundes. Es war nicht eine nur religise Einigung wie die delphische Amphiktyonie, es war eine poli-tische Einigung, die, so locker sie war, Sparta die Kriegsmannschaft des Pelopounefes sicherte, eine ansehnliche Armee, die allein der 40 000 Schwerbewaffnete betrug. Zur Beratung gemeinsamer An-gelegenheiten traten Bundestage in Sparta zusammen; aber auch ohne Bundesbeschlu konnte Sparta die Bundesgenossen ins Feld führen. Diese politische Einigung, die umfassendste und festeste, die es im damaligen Griechenland gab, hat sich in den Perserkriegen erprobt.

9. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 63

1887 - Stuttgart : Krabbe
Auer stand ihn im Feld zu bestehen, erweckten sie durch goldene Bogenschtzen" den Spartanern in Griechenland selbst Feinde. 2) Bei der allgemeinen Mistimmung war es leicht, einen Krieg gegen Sparta zu entznden, den korinthischen, an dem vor allem Theben, Athen, Korinth, Argos teilnahmen 395387. Bei395-dem Versuch, die Erhebung vor der Ankunft der Könige nieder-zuschlagen, fand Lpsander ein klgliches Ende.vor Haliartus in Botien (395). In Mittel- und Nordgriechenland brach die spar-tanische Macht jh zusammen; auch der Isthmus war in der Hand der Feinde. Der zurckkehrende Agesilaus erfocht zwar bei Koronea 394 einen hei bestrittenen Sieg. Aber entscheidend war er nicht, 394. und fast gleichzeitig schlug der Athener Konon mit der persischen Flotte die spartanische bei Knidns vllig. Whrend Agesilaus wie ein Besiegter nach Sparta heimkehrte, befreite Konon Ksten-stdte und Inseln von der spartanischen Herrschaft und baute fr das Geld des Groknigs die Ringmauer der Hafenstadt samt den langen Mauern seiner Vaterstadt wieder auf. Der weitere Krieg zog sich in die Nhe von Korinth und auf den Isthmus, blutige, aber entscheidungslose Kmpfe, in denen sich namentlich der Athener Jphikrates auszeichnete. 3) Eine gnstige Entscheidung schien nur mglich, wenn Sparta den Verbndeten ihren Rckhalt an Persien entzog und sich selbst mit diesem Staat verstndigte. Persien wurde trotz seiner offenkundigen Schwche der Schieds-richtet Griechenlands. Der schlaue Antalkid as erwirkte 387 auf387. einem Friedenskongre in Sardes den Frieden, der fchon in der Form Griechenlands unwrdig war, aber den Interessen Spartas und Prstens entsprach. Der König Artaxerxes hlt es fr billig, 1) da die Städte in Asien ihm gehren und von den Inseln Klazomen und Cypern; 2) die anderen hellenischen Städte aber, groe wie kleine, sollen selbstndig sein: nur Lemnos, Jmbros und Skyros sollen, wie vor Zeiten, den Athenern gehren. 3) Welche Staaten diesen Frieden nicht annehmen, die werde ich mit den-jenigen, welche denselben annehmen, vereint zu Lande und zu Wasser, mit Schiffen und mit Geld bekriegen." Dieser Friede des Antalkidas 387 bedeutete die Wiederausrichtung der Hegemonie Spartas mit Hilfe Persiens, erkauft durch die Preisgebung der kleinasiatischen Griechen. Denn der zweite Artikel wurde dahin gedeutet, da kein Staat den andern unterdrcken drfe, also z. B. Theben auf seine Landeshoheit der Botien verzichten msse. Nur zu Gunsten Athens wurde eine Ausnahme gemacht. Sparta selbst wandte die Bestimmung auf sich gar nicht an, da seine Bundesgenossen frei und selbstndig gewesen waren. So wurde dieser Friede dazu verwertet, jede bedeutendere Macht auer der spartanischen niederzu-werfen; namentlich Agesilaus betrieb diese selbstschtige Politik, deren Opfer Theben, Mantinea in Arkadien, Olynth auf der Chalkidike, Phlius waren.

10. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 66

1887 - Stuttgart : Krabbe
66 nahm es mit einer botischen Flotte, auch die Seemacht Athens, der letzten selbstndigen Macht Mittelgriechenlands, zu zerstren. Etwas Haltbares war damit nicht geschaffen. Auch in Nord-griechenland, in Thessalien und Makedonien griffen die T heb an er ein: von Makedonien brachte Pelopidas den spteren König Philippus als Geisel nach Theben; im Kampf gegen den schndlichen Alexander von Pher, der sich zum Herrn von Thessalien machen wollte, fand der tapfere Pelopidas in siegreicher Schlacht den Tod. Nirgends, weder in Nord- noch Mittel- noch Sdgriechenland war Thebens Herrschaft unbestritten, als auch Epaminondas umkam. Als er zum viertenmal in den Peloponnes einfiel, wo alles drunter und drber ging, machte er noch einmal einen vergeblichen Angriff auf Sparta, der in wildem Straenkampf von Agefilaus und feinem Sohn Archidamus abgeschlagen wurde. Dauu schlug er am 3. Juli 362 mit berlegenen Streitkrften (30 000 Hopliten und 3000 Reiter 362. gegen 20 000 Hopliten und 2000 Reiter) bei Mantinea seine letzte Schlacht gegen Spartaner, Mantineer, Arkader, leer, Acher und Athener. Er siegte, wurn aber tdlich verwundet. Der Rat des Sterbenden war Frieden zu schlieen. Theben konnte seine Stellung nicht behaupten. Fr Griechenland mar diese stolze Episode seiner Geschichte verhngnisvoll. Ganz Griechenland war erschpft, der spartanische Buud ausgelst, in Mittelgriechenland auch die Zerstrung des neuen athenischen Seebundes begonnen; die The-baner hatten die letzten lebensfhigen Staaten Griechenlands zerstrt; nur Trmmer hatten sie geschaffen, und im Norden rstete sich schon eine neue Macht, die Ernte einzuheimsen. Iii. Philipp von Makedonien. Knde der griechischen Ireiyeit. 1. Makedonien und seine Vorgeschichte. Makedonien ist die Landschaft im Norden Thessaliens zwischen der Fortsetzung des Pmdus und der Rhodope, hinter der flachen Strandebene ein von Bergzgen burchsetztes rauhes Hochland mit schon ganz mitteleuropischem Klima. Das Hochlanb allein bewohnten ursprnglich die Makebonier, ein den Griechen verwandter, aber in der Kultur weit zurckgebliebener Jger- und Hirtenstamm, der sich mit den barbarischen Nachbarn, den Jllyriern vielfach vermischt hatte und den Griechen als halbbarbarifch galt. Sie standen unter einem Herrfcherhaus, das feinen Ursprung von Argos ableitete und in patriarchalischer Weise der das rauhe Volk gebot, umgeben von einem Kriegsabel mit ziemlich rohen Sitten. Die Kste des Landes war mit zahlreichen griechischen. Kolonien befetzt. Zur Zeit der Perferkriege hatte es sich der persischen bermacht gefgt, aber fein König hatte wieberholt den Griechen feine Sympathien bewiesen. Spter hat in der letzten Zeit des peloponnesifchen Krieges König Archelaus als Stadtgrnder, Wegebauer, Ordner des Heer-
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