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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 40

1847 - Berlin : Reimer
40 lich in Oester le ich und im nördlichen Böhmen. Der Handel mit den reichen Ueberschüssen der Landwirthschaft (Getreide, ungar. Wein, ital. Seide, Ungar, und Alpen-Rinder, Schafe, Pferde) und dem Ertrage des Bergbaus (edle und unedle Metalle aus den Karpathen und Alpen, Quecksilber aus Jdria, Salz aus Galizien) und der Industrie (österr. Tücher, Baumwollen-, Stahl- und Eiscn- waaren, böhmisches Glas, italiänische Seidcnwaaren rc.) gewahrt große und ver- spricht noch größere Bortheile, wenn die ihm entgegenstehenden Schwierigkeiten der Kommunikationen und der „Mauthen" weggeräumt sein werden. In er- sterer Beziehung ist bereits viel geschehen. — 47. St a atsv erfassu ng u n d Einrichtung. In Istrien, Dalmatien und der Atilitair-Grenze ist die Verfassung rein monarchisch; in den deutschen, polnischen und italischen Erblanden haben die Stände das Recht der Steuer- vertheilung und Berathung über Provinzial-Angelegenheiten; in Ungarn und Siebenbürgen theilen sie das Recht der Gesetzgebung mit der Krone, und bestimmen die Größe der öffentl. Lasten. — In Betreff der Verwaltung herrschen in allen diesen Landen verschiedene Grundsätze und verschiedene Formen; die Staats-Maschinerie ist überhaupt sehr zusammengesetzt. — Auch in der Kriegö- und Heerverfassung gelten sehr verschiedenartige Normen. In Ungarn und Siebenbürgen stellen die Stände auf den Antrag des Monarchen den Ersatz; in Tirol ist die Verpflichtung zum Kriegsdienst allgemein, die zum stehenden Heere aber sehr beschränkt; in den Militairgrcnz-Prov., wahren Soldaten-Kolo- nien, sind alle Waffenfähige zunächst zur Bewachung der Grenze, und nöthigen- falls zum beständigen Kriegsdienst verpflichtet; — in allen übrigen Provinzen gcschiht die Rckrutirnng mittelst der Conscription, sofern die freiwillige Werbung nicht ansreicht. Oesterreich ist vielleicht — in Hinsicht des Mate- rials — die bedeutendste Land m a ch t der Erde, doch bleibt eine größere Aus- bildung des Landwehr-Systems und eine Umwandlung der ungarischen „Insur- rection" zu wünschen. Die iseemacht im Aufblühen, allein bisher nur von untergeordneter Bedeutung. — V. Die Schweiz. A. Topische Verhältnisse. 48. Lage, Begrenzung und natürliche Beschaffenheit (s. oben!). 49. Flächeninhalt --- 820 fdmln. 50. Bestandtheile, — Lage und Begrenzung dersel- den, — Wohnplätze. — 22 Staaten (Kantone) von ungleicher, doch durchgängig geringer Größe; — nämlich 9 größtentheils auf den Hoch-Alpen: Uri mit Altorf, Schwyz mit Schwyz, Unter- walden mit Stanz und Sarnen, Glarus mit Glarus, St. Gallen mit St. Gallen, Appenzell mit Appenzell und Herisau, Graubün- den mit Chur, Tessin mit Lugano und Bellinzona, Wallis mit Sitten und St. Maurice; — fünf andere theils auf den Alpen, theils auf dem vorliegenden ebenen und Jura-Lande: Waadtland mit Lausanne,

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 36

1847 - Berlin : Reimer
36 Bergland) und Liegliitz (die Gebirgsgegenden, Görlitz, Bunzlau re.), sodann die großen Städte auch der anderen Provinzen sehr vortheilhaft aus. Diese Betrieb- samkeit kommt auch dem, durch Staatsverträge, weise Gesetze und Ordnungen, vortreffliche Posteinrichtungen, eine mehr als 100 Mln. lange Küste, zahlreiche Binncnschifffahrtslinien und Straßcnaulagen begünstigten, Handel und Ver- kehr zu Gute, wenngleich der Sundzoll und die eigenthüml. Vcrh. der balti- schen Länder dem Scehandel, — u. die strenge Sperre der östlichen Grenze dem binnenländischen Verkehr, namentlich der nicht-deutschen Provinzen, harte Fesseln anlegen. Dennoch kauft man vom Auölaude vorzüglich nur Kolonialwaaren und Natur-Produkte, die großeutheils als verarbeitete Maaren, neben den über- schüssigen Noh-Erzeugnissen des heimischen Bodens (vorzüglich Holz, Getreide, Kohlen), wieder ins Ausland gehen. 35. Staatseinrichtung. — Der Staat ist eine nach dem Rechte der Erstgeburt in männlicher Linie erbliche ständische Monarchie. Die Pro- vinz ial-Landstände, der Staatsrath u. mehr noch (seit d. 3. Februar 18-17) der Vereinigte Landtag haben Einfluß auf die G e se tzg e b u n g, aber der König ist verfassungsmäßig im alleinigen Besitz der vollziehenden und — mit Ausnahme der Besteurung — auch der gesetzgebenden Gewalt. Das S taats- Ministerium steht au der Spitze der Staatsverwaltung. — Auf Grund geschichtlicher Verhältnisse ist der Staat für administrative, polizeiliche und finan- zielle Zwecke in Provinzen (Ober-Präsidien), sodann in Rücksicht aus die Bedürfnisse der inneren Verwaltung in Regierungs-Bezirke (Regierungs- Kollegien) getheilt worden, welche letztere wieder in landräthliche Kreise und städtische Polizei-Direktionen zerfallen. — Für die Rechtspflege, welche in den neuen Prov. meist nach anderen Gesetzbüchern gehandhabt wird, als in den älteren, eine andere Eintheilung; — die kirchliche Verwaltung stimmt ebenfalls nur, so weit sie sich auf die evangelischen Einw. bezieht, mit der polizeilichen vollständig, für die katholischen aber nur theilweise überein. — Von größter Wichtigkeit, und zwar nicht allein für politische Zwecke, ist das berühmte, auf allgemeine Kricgsdicnstpflichtigkeit gegründete, die Wehrhaftigkeit der ganzen Nation und ihre schleunigste Kriegsbereitschaft, zugleich aber auch ihre moralische Erziehung beabsichtigende und befördernde Wehr-System des Staates. — Stehendes Heer und Landwehr ersten und zweiten Aufgebots (mehr als 500000 M., von denen über 300000 den ersten beiden Klassen angehören). — Eintheilung in 9 Armee-Corps (General-Commando's), deren Ersatzbezirkc der provinziellen Eintheilung nicht durchgängig entsprechen. — Von der größten Wichtigkeit für die Armee ist das M il i ta i r-U n terri ch t s w esen. — Außer dem Heere werden zur Landesvertheidigung eine Reihe tüchtiger Festungen unterhalten (s. oben!). Zahlreich sind die Anstalten zur Erzeugung und Auf- bewahrung von Kriegsbedürfnissen. — Iv. Der österreichische Staat. A. Topische Verhältnisse, a. Jni Allgemeinen. 36. Lage und Begrenzung, Landesbeschaffenheit (wie oben zu behandeln). —

3. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 263

1822 - Berlin : Reimer
26z Poetische Lesestücke. Cr fallt besiegt und doch als Sieger! — Laut schreit der Feinde wilder Troß. Er jubelt? — Thörichtes Entzücken! Die Römer brechen zürnend los, Die Reue spricht aus ihren Blicken, Die Wuth verdoppelt Hieb und Stoß. Nichts wiedcrstehet ihrem Stahle, Rings fliehet der Lateiner Macht, Und bei dem frohen Siegermahle Tönt's: „Decius und seine Schlacht!" A. W. M ö l l e r. 4. Hannibal. Es rufen die Zinken, zum Sturme, zum Kampfe! Saguntum *) zerprasselt im feurigen Dampfe. Haß und Feindschaft hat geschworen Hannibal dem Römervolke , Und von branderfüllter Statte Trägt der Schwur ihn durch die Gaurn Spaniens, durch Felsenthäler Schneebekrönter Pyrenäen Durch die wilden Völkerschwärme Galliens, zum Alpenfuße. Riesenberge, ihre Scheitel In des Himmels Wolken hebend, Prangend in des Winters Mantel Und im Eisgeschmeive glänzend, — Ströme, ihrer Brust entrauschend Durch gezacke Klippentyaler, — Felsen, schwindelnd aufgethürmet, —. Schrecken hier dem besten Krieger. Doch *) Saguntum, bei dem heutigen Murvkndro, jenseit des Ebro, war den Römern verbündet, und seme Zerstörung gab die Losung zum -ten Karthag,nens. Kriege.

4. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 264

1822 - Berlin : Reimer
264 Poetische Lesestücke. Doch es dringet Hannibal empor und schwinget Sich mit seiner Heeresmacht Aus der engen Schlüüde Nacht Mil dem Flug des Aares auf. Nicht der schroffen Wände Höhen, Wo des Nordens Stürme wehen, Nicht die dicht verschlung'nen Wälder, Nicht die öden Gletscherfelder — Wehren seinem Siegerschritt. Er voran; und seinem Tritt Folgt, was Afrika geboren. Heißer Wüste rauhe" Mohren, Muthig siehet man sie klimmen Wo um Eis die Wolken schwimmen Bon beschneiten Gipfeln schauen Sie Italiens weite Gauen; Gähnen auch die Felfenrachen, Die des Heereszuges lachen — Berstend vor des Feuers Flammen Stürzen sie in's Thal zusammen. Hinab ist das Heer in die Thäler gestiegen Zu blutigen Kämpfen, zu herrlichen Siegen* '< Roma's Reitcrschaaren fliehen Won den Ufern des Ticinus, Wor dem Sturm der schnellen Rosie Hannibals, wie Spreu zerstiebend. Drauf, erhitzt den Kampf erneuend- Färben tapfre Legionen Bald mit blut'ger Ferse Spuren Roth der klaren Trebra Wellest. Und nach kurzer Rast, Etruriens Fluthbedeckres Thal durchziehend, Aufgewühlter Ströme Wasser _ Und v.rborg'ner Gründe Dickicht,-^ So das Römerhcer betrügend, Locket es der Afrikaner In des Waldgebirges Engen, Aus

5. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 267

1822 - Berlin : Reimer
207 Poetische Lesestücke. Blitze spielen tief im Schooße, Und der Donner.fernes Murmeln Schwimmet durch die stummen Flnteu, — Also lagert auf den Hügeln Selpw mit seinen Schaaren. Und die Wolke überschattet Zamas klirrende Gefilde, Todrsnacht und Sturmgetümmel Schreckt die braunen Afrikaner, Und der letzte Hoffnungsschimmer. Hannibals finkt mit der Sonne. _ Treu dem Schwure, Roma's Feinde Drauf im fernen Osten suchend, Kragen ihn die blauen Wellen Zu den Kampfbereiten Völkern Asiens, und neue Kriege Zündete sein hoher Name. Aber des Verderbens Pfeile Fallen auf die Brust des Schützen» Siegreich fordert Rom das Leben Hannibals, deß unversöhnten, Ewig wachen, alten Feindes. Und" verlassen, einsam stehend, Löschet er im langbewahrten, Stets bereiten Kodestranke Wild die alte Heldenslamme» Hannibal hatte der Rache geschworen, Schrecklicher Eid hat den Tod ihm geboren. Soll dir das Große und Gute gelingen, Gchwöre dem Guten, du wirst es vollbringen^ 5. Hans Egede. Hinab zum Pol , durch rauhe Nordenmeere, Mit unsres Heilands milder Himmelslehre, Zu Grönlands eisbehangenen Gestaden, Auf feuchter Tiefe trügerischen Pfaden, Schifft Egede, das Wort des Herrn zu bringen» Mit

6. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 272

1822 - Berlin : Reimer
272 Poetische Lesestücke. Liebe! sind Triumpfe dir Zahllos, wie des Meeres Wogen, Hat dein lockend Zaubergift Heldenseelen auch betrogen; — So verkünde jetzt mein Lied, Wie dich Scipio bezwungen Durch sein unbesiegtes Herz, Dir gewohnten Sieg entrungen» Scipio, der junge Held, War nach Spanien geflogen, Und mit raschem Siegerschwert Hatte er das Land durchzogen. Neu-Karthago sinket ihm. Stolz gethürmte Zinnen fallen. Siegend ruht das Römerheer In der Feinde reichen Hallen. Schatze der Karthager Macht Bringet ihm der Sieg entgegen, Doch entzündet für den Ruhm, Kann nicht Gold sein Herz bewegen. Doch der Liebe süße Kraft, Aus des schönsten Weibes Blicken, Droht den unbesiegten Mann Als besiegten zu umstricken. Eine Jungfrau bringt die Schaak, Schönste Rose aus dem Kranze Spaniens; ein Mond der Nacht, Angethan mit Himmelsglanze. Juno lieh ihr die Gestalt, Pallas Zucht und keusche Sitte, Venus holde Lieblichkeit, Und Thalia lenkt die Schritte.

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 182

1879 - Berlin : Reimer
182 Hispanien. Die älteste Niederlassung dieses Kaufmannsvolkes an der Küste des an Naturprodukten und edlen Metallen reichen Landes, um 1100 v. Chr. gegründet, war Gadir (d. i. „die Festung“, tu rdöeiqa, lat. Gades, j. Cadiz) auf einer kleinen, der flachsandigen Baetis-Mündung zunächst gelegenen Küsteninsel, eine Stadt, die auch gegen das jüngere und mächtigere Karthago ihre Unabhängigkeit und, in Folge ihres Uebertrittes zu den Feinden dieser ihrer Rivalin, auch in der römischen Provinz eine sehr selbständige Stellung und ihre alt-semitische Nationalität bewahrte. Stromauf bleibt der Baetis schiffbar bis Hispalis (j. Sevilla), welches dadurch Handelsmittelpunkt und volkreichste Stadt der ganzen baetisclien Landschaft wurde; daneben die von Scipio 206 v. Chr. angelegte Militärcolonie Italica, Ausgangspunkt der sehr schnell erfolgten Romanisirung des Landes. Die höher aufwärts an dem nur noch für kleine Boote schiffbaren Strome am oberen Rande der Ebene, im Gebiete der Turdüler gelegene Stadt Cordüb a (j. Cordova) wurde ihrer centralen Lage wegen zum Sitze des Praetors der römischen Hispania ulterior, später des Legaten der Provinz Baetica bestimmt.1) Von geringerer Bedeutung sind die an der Mittelmeerküste im Gebiete der Bastüler gelegenen altphoenikischen Städte, wie Carteja an der Meerenge, wo 171 v. Chr. die erste latinische Colonie ausserhalb Italiens angelegt wurde, neben der Felsenfestimg Calpe (Gibraltar) und die am Südfusse des Hochgebirges gelegenen, meist auf Metallausbeutung und Fischfang beschränkten, wie Ma/äca und Abdera (j. Malaga, Adra). x) Weniger bedeutende Binnenstädte unter den überaus zahlreichen (angeblich weit über 200) von Baetica, die ihre alten Namen bewahrt haben, sind Anticaria, Antequera, Asido, Sidonia, Astäpa, Estepa, Astigi, Ecija, Carmo, Carmona, Iuiberis, Elvira bei Granada, Laus, Loja, Nebrissa, Lebrija. Wegen einer Quecksilbergrube, der einzigen im Altertum bekannten, wird Sisapo genannt, j. Almaden („Bergwerk“ im arabischen). Die Lage des durch die beiden Schlachten von 216 und 45 v. Chr. berühmt gewordenen Munda, ohne Zweifel in der grossen Ebene, ist bis jetzt nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden. 247. Lusitania. Den fruchtbarsten Strich des westlichen Küstenlandes zwischen Tägttß und Durius hatte das Volk der Lusi-taner inne, unter Viriathus (150—140) das mächtigste der ganzen Halbinsel, daher nach ihm die neue Provinz der augusteischen Einteilung benannt wurde. Seine alte durch günstige Handelslage bedeutende Hauptstadt war Olisipo (Lisboa, Lissabon); aus politischen Gründen wurde aber zum Verwaltungsmittelpunkt der römischen Provinz die von Augustus neu angelegte sehr grosse Yeteranencolonie Emerita Augusta (Merida) am Anas erhoben.

8. Leitfaden der alten Geographie - S. 94

1879 - Berlin : Reimer
94 Westliches Libyen. 126. Numidia. Die westlich vom engeren karthagischen Gebiete gelegene Küstenlandschaft enthält zwischen höheren Gebirgszügen (bis über 2000m) nur beschränktere fruchtbare ebene Täler, dagegen viel felsiges und im Altertum waldiges Hügelland und gegen Süden weit ausgedehnte Hochebenen, welche mehr zur Viehzucht als zum Anbau geeignet sind. Der Cultur gewonnen ist der grösste Teil dieses Landes erst unter der fast 8 Jahrhunderte dauernden römischen Herschaft; die zahlreichen ureinwolmenden libyschen Stämme, unter welchen die Massylier und Massaesyler als die bedeutendsten genannt werden, lebten weit überwiegend als Hirten und wurden deshalb auch von den sicilischen Griechen mit dem Gesammtnamen Nofiaösc, belegt, der lat. in Numidae überging und von dem der bei den Fremden gebräuchlich gewordene Landesname abgeleitet ist. Derselbe erhielt politische Bedeutung, als Gala, Fürst der Massylier und römischer Bundesgenosse gegen Karthago, nach dessen Fall die phoenikischen Küstenstädte und den Titel König der Numidier erhielt. Sein Sohn Massinissa erhob eine jener Städte, das westliche Ilippo (daher von den Römern Ii. Regius zubenannt, j. Bona), dessen Sohn Micipsa das im Binnenland neugegründete Cirta (phoen. Kartha „Stadt“, später und noch j. Constantino) zu seiner Residenz. Verkleinert wurde dieses ausgedehnte Land nach Jugurtha’s Besiegung 104 v. Chr. durch Abtretung der Westhälfte, 46 v. Chr. noch eines weiteren Landstriches bis zum Flusse Ampsaga an die Fürsten von Mauretanien; der kleine östliche Rest, dem im gewöhnlichen Sprachgebrauch der Name Numidia blieb, erhielt mit Einschluss der Syrtenlandschaft den officiellen Titel Nova Africa.1) !) Bedeutendste Städte des Innern mit ausgedehnten Resten römischer Bauwerke: Sicca, j. Kef, Theveste, j. Tebessa und Lambaesis, j. Tezzüt, neuerdings wieder angebaut und Lambese benannt. Die libyschen Bewohner des südlichen Hochgebirges Audus oder Aurasius (noch j. Aures) sind durch wiederholte Aufstände gegen die römische Herschaft bekannt. 127. Mauretania. Dieser von dem Volksnamen der Mauri (Maurusii) abgeleitete Landesnamen bezeichnete bis zum 1. Jahrh. v. Chr. den nordwestlichsten Teil des africanischen Küstenlandes in der Nähe der gaditanischen Meerenge und am atlantischen Ocean, im Binnenlande aufwärts bis zu den höchsten Ketten (Gipfel gegen 4500m) des Gebirges Atlas, wie die Griechen, oder Dy rin, wie die Einheimischen es nannten, also das heutige Reich von Marokko. Die Fürsten jenes Volkes erhielten für Hülfe gegen Jugurtha nach dessen Besiegung vom römischen State mit dem Königstitel die Westhälfte Numidiens; die darin gelegene phoenikische Hafenstandt Iöl wurde von Juba Ii., dem letzten Könige von Mauretanien zu seiner Residenz gewählt und Augustus zu Ehren

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 178

1879 - Berlin : Reimer
178 Sicilien. Die älteste phoenikische Gründung war die kleine Inselstadt Motye, nach deren Zerstörung durch Dionysios 397 v. Chr. eine stärkere Festung Lilybaeon auf dem gleichnamigen Vorgebirge erbaut wurde; sie blieb auch unter den Römern administrative Hauptstadt des westlichen Teiles der Insel (j. mit mittelalterl. arab. Namen Marsala). Die angrenzenden Bergstädte oberhalb der N. Küste, die grössere Egesta (lat. Segesta) und die auf einem vereinzelten 750m hohen Bergkegel (j. Monte S. Giuliano) gelegene Eryx mit ihrem berühmten Venus-Tempel hatten Elymer zu Bewohnern, einen von der übrigen sika-nischen Urbevölkerung des Westens verschiedenen Volksstamm.1) Die Stadt Eryx wurde 261 von Hamilkar zerstört und ihre Bewohner in der nahegelegenen Hafenstadt Drepäna (j. Träpani) angesiedelt. Weiterhin an der Nordküste waren noch Panormos (j. Palermo) ungeachtet seines, eine stark griechische Bevölkerung bezeugenden Namens und Solüs (lat. Soluntum, j. Ruinen Solanto) von Phoenikiern gegründete Orte. !) Sie scheinen sich selbst für Flüchtlinge aus Troia ausgegeben zu haben und wurden deshalb im 1. punischen Kriege als Stammverwandte des römischen Volkes officiell anerkannt. 241. Kleinere Inseln um Sicilien. Die vor der Westspitze gelegenen, nur durch den römischen Seesieg von 241 bekannten Inseln, welche zusammen Aegates (auch Alyovßöcci) genannt werden, im einzelnen Aegüsa (j. Favignana), Phorbantia (Levanzo) und Hiera oder Maritima (Marettimo), blieben bis zu jener Zeit ebenso in karthagischem Besitze, wie die grösseren, gleichfalls aus Kalkfelsen bestehenden Inseln in dem offenen Meere zwischen Sicilien und Africa: Melite und Gaudos (j. Malta und Gozzoj; jene wegen ihres tiefen und sichern Hafens gewiss eine der ältesten plioenikischen Niederlassungen im Westen1), doch daneben schon früh auch griechische Bewohner enthaltend. Die kleineren weiter nach der africanischen Küste gelegenen Inseln Kossyra und Lopadusa (j. Pantellaria, Lampedosa) bestehen aus vulcanischen Felsen. Die vor der Nordküste Siciliens gelegene Gruppe durchaus vul-canischer Inseln wurde schon von den Alten so bezeichnet: insulae Vulcaniae, auch wegen der starken mit den Ausbrüchen verbundenen Luftstösse „Windinseln“, Aloxideg, Alölov vrjooi. Tätige Feuerberge fanden sich in historischer Zeit noch auf zweien: der noch jetzt brennende der „runden Insel“, Zzqoyyvlrj, j. Stromboli und der der speciell Isga 'Hcpaiörov, Vulcani insula, auch wegen dei heissen Schwefelquellen genannten Insel, j. Volcano. Die grosste und angebauteste Insel Liparä (j. Lipari), trug allein eine duic

10. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 29

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 29 — kehrenden hätten eigentlich als ehrlos das Recht, die Waffen zu führen, verlieren sollen; aber nach dem Rat des alten Agesilans ließ man das Gesetz einen Tag schlafen. Theben erlangte eine kurze Herrschaft in Griechenland, Spartas Macht wurde für immer gebrochen; bis vor das unbefestigte, mauerlose Sparta kamen die Thebaner, und nur des Agesilaus Klugheit und Kraft rettete sie; dann riefen sie die Messenier in ihr Land zurück. Freilich währte die thebauische Herrlichkeit nicht lange. Zuerst verlor Pelopidas auf einem Zug nach Thessalien gegen den Tyrannen Alexander von Pherä das Leben. Noch einmal versuchte Epaminondas durch einen raschen Handstreich Sparta zu nehmen. Bis auf den Marktplatz drang er vor, mußte dann aber vor dem verzweifelten Widerstände weichen. Dann kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Man-tinea, 362. Epaminondas wurde tödlich verwundet. Als die Freunde 362. seine Kinderlosigkeit bedauerten, sagte er: „Hinterlasse ich euch denn nicht zwei herrliche Töchter, die Schlachten von Leuktra und Man-tinea?" Als er hörte, daß der Sieg entschieden sei, sagte er: „Nun ist es Zeit zu sterben". Heiter zog er selbst das Eisen aus der Brust und gab den Geist auf. Mit seinem Tode war auch Thebens Macht dahin. Griechenland, in lauter kleine, uneinige Staaten zerteilt, mußte einem stärkeren Gegner erliegen. X. Whilipp von Makedonien. Ende der griechischen Kreiheit. Ein solcher Gegner erstand den Griechen in Philipp, dem König 359-336. des von Gebirgen umschlossenen, wenig fruchtbaren Macedoniens, nördlich von Thessalien. Nachdem dieser kluge, tapfere und gewissenlose Fürst, der in seiner Jugend in Theben griechische Bildung und Kriegskunst kennen gelernt hatte, in Macedonien seine Herrschaft befestigt hatte, wandte er sich zuerst, List mit Tapferkeit verbindend, gegen die griechischen Pflanzstädte. Nur ein Mann durchschaute seine Pläne, der große Redner Demosthenes in Athen, der aber lange vergebens vor ihm warnte, während bestochene Schönredner, wie Äschines, das Volk in Sicherheit wiegten. So eroberte Philippus zuerst jene Kolonien, namentlich Olynth; dann ließ er sich in dem sogenannten heiligen Kriege gegen die Phozier, der die ganze Verwilderung der damaligen Zeit offenbarte, zu Hilfe rufen und überwältigte die Phozier, die lange Zeit mit den Tempelschätzen von Delphi Söldner geworben und mutigen Widerstand geleistet hatten; endlich benützte er abermals einen heiligen Krieg gegen die Lokrer, um die Maske abzuwerfen. Zwar rafften sich nun in der letzten Stunde die Athener und Thebaner zur gemeinsamen Abwehr auf, wurden aber 338 bei Chaeronsa geschlagen. Die 338. Hellenen waren dem Stoße der Phalanx, des schwer bewaffneten.
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