39
§ 13.
Kirchliche Merhcittnisse, Wc>htthätigkeits-
Anttcllten.
A. In kirchlicher Beziehuu g scheidet sich die
Bevölkerung Elsaß-Lothringens in Christen katholischen
und protestantischen Bekenntnisses und in Israeliten.
Im Jahre 1890 zählte man 1,227,225 Katholiken
(ca. 76,5 oj0); 337,476 Protestanten (ca. 21 oj0);
34,645 Israeliten (ca. 2,1 o|0) und außerdem noch
3757 Angehörige anderer Konsessionen, sowie Kon-
sessionslose (ca. s>,3 o/o).
Die Oberhäupter der k a t h o l i s ch e n K i r ch e sind
die Bischöfe von Straßburg und Metz, welche früher
dem Erzbischose vou Bsaneon untergeordnet waren.
Seit 1874 stehen sie unter keiner erzbischöflichen
Jurisdiktion: auch erstrecken sich ihre Diözesen nicht
mehr, wie früher, über die Landesgrenze hinaus.
Die oberste Behörde der ev a nge lisch e u Kirch e
Augsburgischer Konsession ist das Ober-Konsistorinm
und das Direktorium in Straßburg.
- Sämtliche Kirchen werden eingeteilt in 7 Jnspek-
tionen(Straßburg-Neue Kirche, Straßburg-St. Thomas,
Straßbnrg - St. Wilhelm, Buchsweiler, Lützelstein,
Weißenburg und Colmar) und 39 Konsistorien.
Die Reformierten sind in fünf Konsistorial-
kirchen eingeteilt (Straßburg, Bischweier, Markirch,
Mülhausen und Metz).
Der israelitische Gottesdienst wird dnrch drei
Konsistorial-Synagogen und drei Ober-Rabbinate, die
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raumts hindurch ziehet, und in welchem zuletzt die
Papste die Oderhand behielten, weil sie einsichtsvoller
und folgerechter als ihre Gegner zu Werke gingen, und
die Meinung der Völker für sie war.
Heinrichs Iv (1056 —1106) Minderjährigkeit
hatte dem päpstlichen Stuhle am Schluffe der vorigen
Per. Gelegenheit gegeben, seine Besetzung von dem Wil»
len der Kaiser unabhängig zu machen, und des Kaiser-
gewaltsam«- Verfahren, als selbstständiger Herrscher,
das den Unwillen der deutschen Fürsten und unter den
Sachsen selbst eine Empörung erzeugte, bot dem klugen
Gregor ein erwünschtes Mittel dar, ihn zu demüthi»
gen, und das kaiserliche Ansehen zu schwachen. Zwar
leistete Heinrich, den das Unglück weiser machte , und
zum Gefühle seiner Kraft erhob, sowohl Gregor Vii.
und seinen in gleichem Geiste handelnden Nachfolgern,
als auch dem Herzog Rudolph von Schwaben, der
sich mit Hilfe des Papstes und der Sachsen zum Ge-
genkönige aufwarf, glücklichen Widerstand; aber im
Alter unterlag er der Treulosigkeit seines Sohnes Hein-
rich, der ihm, angereizt durch den Papst Paschalis
Ii, die Krone gewaltsam vom Haupte riß. Heinrich
V (— 1125), obgleich ihm seines Vaters Schritte
gegen die Päpste zum Vorwände der Empörung gedient,
handelte, als er den Thron bestiegen hatte, dennoch ganz
in seinem Geiste, und setzte den Kampf gegen den
römischen Stuhl mir gleicher Standhaftigkeit fort. Zwar
gelang es ihm, demselben die reichen Besitzungen der
Gräfin Mathilde von Toskana zu entziehen, da-
gegen mußte er, in dem mit Caliptus H. geschlossenen
wormser Konkordate (1122) dem Rechte der In-
vestitur entsagen. Mit ihm starb der fränkische
Mannsstamm aus.
Die deutschen Fürsten erwählten deshalb Lot harii.,
den Herzog von Sachsen (—1137 ) zu ihrem Ober-
haupt«, dem es nicht an gutem Willen, wohl aber
an Einsicht und Kraft gebrach, um sein kaiserliches
Ansehen gegen die «nächtigen Hohenstaufen und gegen
die Italiener und Papste zu behaupten. Gegen die letz-
teren insbesondere gelang ihm dieß so wenig, daß er
von dem Papste Innocenz Ii. die mathildischen Güter
zum Lehen nahin. Am wichtigsten ist seine Regierung,
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Gregor Gregor Heinrich Heinrich Gregor_Vii Gregor Rudolph_von_Schwaben Paschalis Heinrich
V Heinrich Mathilde_von_Toskana Caliptus_H. Innocenz_Ii Innocenz
112
mit einander, dis Ludwig die Oberhand behielt, aber
dennoch einen Vergleich mit Friederich schloß, wonach
sie biö zu des letztern Tod gemeinschaftlich regierten (1330).
Ludewig , nun alleiniger Beherrscher des deutschen
Reiches, geriekh durch seine Einmischung in die italieni-
schen Händel mit dem Papste Johann Xxii in Streit,
der ih-n^mtt dem Banne belegte, und seiner Wurde
entsetzte. Dieß bewog 6 Reichssürsten auf dem ersten
Kuroerein zu R»nie 1338 die Erklärung zu thunt
daß die Wahl des deutschen Königs und römischen Kai-
sers von der Einwilligung des Papstes ganz unabhängig
fei. Doch gelang es den Päpsten Ludewigs ganzes Le-
den zu verbittern, und ihm den Enkel Heinrichs Vii,
Kar! Iv., a!S Gegenkaiser entgegen zu stellen, der sich
indessen erst nach Ludewigs Tod (33st7) behaupten konnte.
Lu dewig war während «einer Regierung weniger aus des
Reiches Wohlfahrt, als auf Vergrößerung setnes Hauses
bedacht gewesen, dem er Holland, Seeland, Henne-
gau, Fricslandund Brandenburg erwarb. Karl Iv.
(— 1378), König von Böhmen, hatte anfangs in der Per-
son des tapfern Grafen Günther von Schwarzburg
einen, von der baierischen Partheierhobenen, Nebenbuhler zu *
bekämpfen, von welchem ihn jedoch 1549 der Tod befreite.
Obschon Karl zunächst auf Vergrößerung seines Hauses be«
dacht war, den, er Schlesien, die Lausitz und Brandenburg
verschaffte, so erwarb er sich doch durch die auf den
Reichstagen zu Nürnberg und Metz gegebene gol-
dene Bulle um das Reich ein großes Verdienst. In
derselben wurde festgesetzt, daß 7 Kurfürsten, die
Erzbisch öffe von Mainz, Trier und Eöln,
der König von Böhmen als Erzschcnk, der Kur,
fürst von der Pfalz als Erztruchseß, der Kur-
fürst von Sa ch se n - W i 11 e n d er g als E r z m a rfch a l l,
und der Kurfürst von Brandenburg als Erzkäm-
tnerer, ausschließlich das Recht der Kaiserwahl üben
sollten. Ihre Würde sollte nach dem Rechte der Erst-
geburt auf dein Lande haften und die'es untheilbar
fevn. Während der Erledigung des kaiwrlichen Thrones
sollten die Kurfürsten von der Pfalz und von Sachsen
als Re chsoerwestr die Stelle des Oberhauptes vertreten.
^Aur Wahlstadt wurde Frankfurt am Mayn, zur Krönungs-
stadt Aachen bestimmt. Auf Karl Iv. folgte sein alte-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Friederich Johann_Xxii Johann Heinrichs Heinrichs Iv. Karl_Iv Karl Günther_von_Schwarzburg Günther Karl Karl Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Ludewigs Holland Seeland Brandenburg Mainz Brandenburg Sachsen Aachen
— 129 —
und schätzen gleich reiche, Familie Medici zur Er«
Werbung der Herrschaft. Nachdem Johann von Me-
dici 1400 dazu den ersten Schritt gethan und durch
Edelmuth und Freigebigkeit Aller Herzen gewonnen
hatte, erlangten sein Sohn Cosmo und sein Enkel
Lorenzo, als weise Lenker des Staates und eifrige
Beförderer der Wissenschaften und Künste, gleich großen
Ruhm. Darauf bewirkte das unwürdige Benehmen des
Pietro von Medici, bei dem Einfallt der Franzo«
sen unter Karl Viii., seinen Sturz und die Vertrei.
bung der Medicäer (1494); aber nach einer 19jährigen
Anarchie kehrten ste durch den Papst Leo X. wieder zum
Besitze der Herrschaft zurück.
Wahrend dieser Ereignisse nahm Florenz an Reich«
thum und Bevölkerung immer zu, besonders nachdem
es stch,1407 die Stadt Pfta unterworfen hatte. Be-
rühmter als durch seine Macht wurde Florenz als Werk-
stätte der Bildung, unter den Medicäern, unter Cos m o
dem Großen, Lorenzo und Leo X., die als Wieder-
hersteller der Wissenschaften und des guten Geschmackes
die Wohlthater aller Völker waren; und durch einen
Dante, Petrarca und Boccacio, die, indem ste
ihrer Muttersprache die höchste Vollendung gaben,, die
Begründer der neueren Porste und Prosa geworden stnd.
3. Unteritalien und Sicilien.
Karl (von Anjou) I. besaß Neapel und Sicilien, als
ein Lehen der päpstlichen Stuhles, wofür er deinselben jähr-
lich 8000 Unzen Goldes und alle drei Jahre einen weißen
Zelter entrichten mußte. Seine harten Bedrückungen
bewirkten, daß die Sicilianer stch empörten, alle Fran-
zosen auf der Insel ermordeten (sicilianische Vespee
1282), und stch Peter Iii. von Aragon, als dem
Gemahle der Constanze von Hohenstaufen, einer
Enkelin Kaiser Friederichs Ii., unterwarfen. Dieser Ver-
lust schwächte die Macht des Hauses Anjou, und die Er-
werbung des ungarischen Thrones (1301), den Karl
Ro bert, ein Urenkel Karl- I. bestieg, gab dafür keinen
genügenden Ersah. Aufs Neue machte stch dasselbe unter
Robert dem Gütigen und Lgdisla'us dem übrigen
Italien furchtbar, aber unter der Regierung der Köni-
gin Johanna Ii. ging seine Herrschaft rölljg unter, in
U. 9
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_Me- Johann Lorenzo Pietro_von_Medici Karl_Viii Karl Leo_X Leo Leo_X. Leo_X. Karl_(von_Anjou Karl Peter_Iii Kaiser_Friederichs Karl
Ro Karl Robert Johanna_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Lorenzo Petrarca Sicilien Neapel Sicilien Aragon Italien
Apsimarus, der a!S Kaiser den Namen Tibe-
rius Iii. führt, unterliegt den Waffen des bulgarischen
Chanes Terbelis, der Iustinian Ii. nach Constanti,
705 nopel führt, und wieder auf den Thron seht.
I. braucht die wieder erlangte Gewalt mit empören-
der Grausamkeit, u. laßt Leontius, Tiberius und andere
angesehene Männer hinrichten. Dieß bewirkt eine neue
Verschwörung, wodurch der Feldherr Philippicus
Bardanes zum Kaiser ausgerufen wird, der Justi,
711 nian Ii. hinrichtcn laßt.
Phi lippic us wird wegen seiner Ausschweifungenu.
Begünstigungen der Monotheleten entthront und geblen-
det, und der Geheimichreibec Arremius unter dem
713 Namen Anastasius zum Kaiser erhoben.
Gegen ilm erwählt das zu Rhodus versammelte
715 Heer den Steuereinnehmer Theodosius Iii. zum Kai-
ser, der aber seine Würde dem verdienstvollen Feld-
lrerrn Leo dem Isaurier überlassen muß, und ins Klo-
717 ster geht.
Das Haus des Leo — 867.
717 Leo Iii. der Isaurier, 717 — 741, vernichtet
718 eine arabische Flotte, welche Constantinopel 13 Monate
lang belagerte, durch das griechische Feuer; liegt über
die Bulgaren, welche den abgesetzten Anastasius zurück-
fühcen wollen, unterdrückt eine Empörung auf Sicilien,
und laßt seinen einjährigen Sohn Constantin zum Nach-
720 folger krönen.
726 Leo verbietet die Verehrung der Bilder,
726 und bestehlt ste aus den Kirchen wegzuschaffen. Dieß er,
zeugt unter dem abergläubischen Volke eine allgemeine
Gahrung, welche auf den Entladen, in Italien und
besonders zu Rom in eine Empörung ausbricht.
741 E 0 nstanrin V. Copronvmus, 74i — 775,
arbeitet mit gleichem Nachdruck wie sein Vater an der
Unterdrückung des Bilderdienstes, und behandelt dessen
Vertheidiger, besonders dre Mönche, mit äußerster
Strenge.
Ais er, gleich nach seinem Regierungsantritte gegen
die Araber zu Felde zieht, wirft stch fein Schwager
Artabasdus m,k Hilfe der Bilderverehrer in Con-
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Philippicus
Bardanes Geheimichreibec_Arremius Theodosius_Iii Leo_dem_Isaurier Leo Leo Leo_Iii Leo Constantin Leo Schwager
Artabasdus
Extrahierte Ortsnamen: Constanti Constantinopel Sicilien Italien Rom
243
L. unternimmt den neunten Kreuzzug, auf wel-
chem er, bei der fruchtlosen Belagerung von Tunis
<.25. Aug.) stirbt (66 Jahre alt). 1270
Iii. Großbritannien.
England.
Normännische Könige.
Wilhelm der Eroberer, 1066 — 1087, befesti. 1066
get seine Herrschaft durch grausame Strenge, und de«
hauptet seine Rechte gegen Gregor Vii.
Sein ältester Sohn Robert empört sich gegen 1076
ihn, und entreißt ihm die Normandie.
W. büßt auf einem Kriegszuge gegen Philipp I.
von Frankreich a. 9- Sept., 63 I. alt, daö Leben ein. 1087
Wilhelm Ii., der Rothe, 1087 - 1100, W.
2tersohn, folgt seinem Vater auf dem englischen Throne,
wahrend der älteste Robert die Normandie erhält,
und regiert noch härter als sein Vater.
Sein Bruder Robert verpfändet ihm, um am er-
sten Kreuzzuge Theil nehmen zu können, die Normandie. 1096
W. wird wegen der Investitur mit dem Erzbischoffe
Anselm von Canterbury iu heftige Streitigkeiten
verwickelt.
Heinrich I. 1100— 1135, Wilhelms d. Eroberer- 1100
dritter Sohn, besteigt nach feine- Bruder- kinderlosem
Lode den Thron, und ertheilt den Engländern den
ersten Freiheitsbrief.
Sein aus Palästina zurückgekommener Bruder Ro-
bert sucht ihn vergebens zu verdrängen, und wird von
H. selbst der Normandie und der Freiheit beraubt. 1103
H. vereiniget die Normandie mit Eng-
land, und giebl dadurch die Veranlassung zu
den beständigen nachfolgenden Kriegen zwi-
schen Frankreich und England.
Der Streit mit Anselm von Canterbury wegen
der Investitur dauert unter seiner Regierung fort, und
H. muß derselben entsagen. 1107
H. vermählt seine Tochter Mathilde, die Wittwe
Kaiser Heinrichs V., mit Gottfried Planta-1127
genet von Anjou, ernennt sie zur Thronerbin, und
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Gregor_Vii Gregor Robert Philipp_I.
von_Frankreich Philipp_I. Wilhelm Robert Robert Anselm_von_Canterbury Heinrich_I. Wilhelms Wilhelms H. Anselm_von_Canterbury Mathilde Heinrichs_V. Heinrichs_V. Gottfried_Planta-1127
Extrahierte Ortsnamen: Tunis England Palästina Frankreich England
244
beweget die englischen Großen ihr den Huldigungseid zu
schwören.
1135 Ihr macht dennoch nach H. Tode Stephan, Graf
von Blois, der Sohn Emmas, einer Tochter Wil-
helms des Eroberers, die Krone streitig, der auch durch
Hilf, des Papstes und bradantifcher Miethstruppen sich
der Herrschaft bemächtiget.
1136 Mathilde landet in England, und raubt Ste-
phan durch die Schlacht bei Lincoln Freiheit und
1141 Krone.
Durch seine Gemahlin erlangt Stephan seine Frei-
1146 heit wieder, und Mathilde muß England verlassen.
Ihr Sobn Heinrich, der Here der Normandie
und der Grafschaften Anjou, Maine und Touraine,
wozu, durch seine Verbindung mit Eleonore, noch G u i.
1152 e n ne und Poitou hinzukamen,
1153 tritt in England auf, und wird durch einen Ver»
gleich mit Stephan für den Thronerben erklärt.
Haus Anjou oder Plantagenet.
1154 Heinrich Ii., 1154 — 1189, befestiget in Eng-
land Ordnung und Ruhe.
1157 Er macht die Fürsten von Wales zu sei-
1169nen Vasallen, und bringt das Herzogthum Bre»
ta g ne an stch.
Thomas Decket, der Erzbischoff von Cant er»
bury, will die auf der Reichsversammlung zu Clären»
don gegebenen Kirchengesetze nicht anerkennen, sucht dem
Könige alle oberhecrlichen Rechte über die Geistlichkeit zu
1170 entziehen, und wird deßhalb von 4 Rittern H. ermordet.
H. muß, um nicht die Liebe des Volkes einzubüßen,
am Grabe des heilig gesprochenen Decket schimpfliche
Buße thun, und, um den Papst Alexander Iii. zu
versöhnen, die zu Clarendon gegebenes Kirchengesetze auf»
heben.
H. zwingt Zreland zur Anerkennung der
1172 eng lischen Oberherrschaft.
H. Verbindung mit Rosamunde Clifford und
seine Vorliebe für seinen jüngsten Sohn Johann ver-
wickelt ihn in Streitigkeiten mit seiner Gemahlin Eleo-
nore und seinen ältesten Söhnen Heinrich und Richard.
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Extrahierte Personennamen: Stephan Emmas Stephan Mathilde Heinrich Heinrich Stephan Heinrich_Ii Heinrich Thomas_Decket Alexander_Iii Alexander Clifford Johann Johann Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: England England Maine England Wales
— 281 —
würde feine Freiheit wieder, kehrt aber, als er seinen
Prüder Leopold nicht zur Einstellung der Feindieelig-
ketten bewegen kann, freiwillig in die Gefangen chafk zu.
rrick. und wird wegen dieser seltenen Treue von L.
zuin Mikregenten angenommen. j325
L. geht nach Italien, und wird in Nom vom 132?
Volke zum Kaiser gekrönt Er stellt seinem Feinde 1323
Jo dann Xxii., Nikol aus V entgegen, kann aber
weder seinen Papst noch sich selber behaupten.
L. entzweit sich mit seinem mächtigsten Bundesge-
nossen, dem Könige Johann von Böhmen, weil er
Harnthen und Tyrol, nachdem Tode des letzten Her-1333
zoges Heinrich, nicht Johanns Sohne Karl, sondern
den Herzogen von Oestceich giebt, die in dem daraus
entstandenen Kriege Karnthen behalten. 1335
Bert hold Schwarz soll das Schießpulver erfun«1334
den haben
Auf dem Kurfürstenvereine zu Rense wird die
Unabhängigkeit der Kai'erwahl von dem Papste festgesetzt. 1333
L. vereiniget Niederbavern mit O berbayern, 1330
als die dortige Nezentenlinie ausstirbt.
Ec verbindet sich mrt England gegen Frank«
reich, ohne etwas Entscheidende- auszuführen.
Geldern wird zum Herzogthume und Jülich zur
Markgraf chaft erhoben.
L. erwirbt feinem Hause Tyrol, indem er dessen
Besttzerin Margaretha Maulrasch eigenmächtig von
ihrem ersten Gemahle dem böhmischen Prinzen Johann
Heinrich scheid,t, und mit seinem Sohne Ludewig
von Brandenburg verbindet. 1342
L. kommt durch seine Gemahlin Margaretha
zum Bestye von Holland, Seeland, Frie-land und 13^5
Henneqau, als mit ihrem Bruder Wilhelm der
Mannsstamm des Hauses Avesne erlischt.
Zu Heidelberg wird die erste deutsche Unioersstat 1346
gegründet (1.387.)
Mit Hilfe des Papstes Clemens Vi. bringt cd
Johann von Böhmen dahin, daß sein Sohn Karl
von vier Kurfürsten zu Rense zum Könige erwählt wird. 1346
L., dem indessen der größte Theil der Deutschen treu
bleibt, wird auf der Bärenjagd vom Schlage gerührt,
rmd stirbt im Ort., 63 Jahre alt, U4f
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold L. Nikol Johann_von_Böhmen Johann Heinrich Heinrich Johanns_Sohne_Karl Johanns Karl Schwarz Margaretha_Maulrasch Johann
Heinrich_scheid Johann Heinrich Margaretha Wilhelm Clemens_Vi Johann_von_Böhmen Johann Karl
von Karl
Extrahierte Ortsnamen: Italien Tyrol England Brandenburg Holland Seeland Heidelberg
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iii Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs
10
zeugen, das, wie der Kaiser in weltlichen, so in geistlichen
Dingen die höchste Gewalt ausübe. Die mächtigsten
Bischöffe der christlichen Kirche, die Patriarchen von An-
tiochien, Alexandrien, Constantinopel und
Rom, deren Ansehen anfangs fast ganz gleich war,
strebten diese Idee eines höchsten Oberhauptes der Kirche
zu verwirklichen, aber nur dem römischen Bischöffe gelang
es durch ein Zusammentreffen günstiger Umstande, sein
Ziel zu erreichen. Dazu wirkten, außer der hohen Tu.
gend und ungemeinen Klugheit vieler Päpste, der Glanz
ihres Wohnsitzes, der sich noch immer als Hauptstadt der
Welt betrachtete ; die Entfernung des griechischen Kaisers,
der, bei eigener Schwäche und der Nahe der Longobar-
den, den Papst mit grosser Schonung behandeln mußte;
der Sieg des Katholizismus überden Arianismus und die
Verbreitung des Christenthums unter den Völkern des
Nordens, welche von Rom ausging; die Eroberungen
der Araber und die darauf gegründete Ausbreitung vec
muhamedanischen Religion, wodurch die, auch durch innere
Streitigkeiten zerrüttete, morgenländische Kirche immer tie-
fer sank, je kräftiger das Christenthum im Abendlande auf-
blühete; und endlich der heillose Bilderstreit, welcher, in-
dem er die Römer bewog, dem Kaiser zu Eonstantinopel
den Gehorsam aufzukündigen, den Päpsten Gregor il
und Iii willkominne Gelegenheit darbot, sich von dein-
selben unabhängig zu machen. So stehen die Päpste am
Ende dieses Zeitrauines als allgemein anerkannte geijt-
liche Oberhäupter der abendländischen Christenheit da;
aber ihre weltliche Herrschaft in Rom war noch sehr un-
bestimmt, und hing meistens nur von persönlichem Ein-
flüße ab. Erst unter Stephan Ii wurde durch die
Schenkung Pipins ein fester Grund zu derselben außer-
halb Roms gelegt, wenn auch gleich der Papst anfangs
als Besitzer des Erarchats im Verhältnisse der Abhängig-
keit von dem fränkische Könige erscheint.
Ii. Gallien. (spater Frankreich.)
Zu Anfang der gegenwärtigen Periode hatte dieses
Land folgende Gestalt: im Norden wohnten die Franken;
um Paris, Soissons und Rheims behauptete sich noch
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_il Gregor Stephan_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Constantinopel Rom Rom Rom Gallien Frankreich Paris Rheims