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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 39

1895 - Straßburg : Heitz
39 § 13. Kirchliche Merhcittnisse, Wc>htthätigkeits- Anttcllten. A. In kirchlicher Beziehuu g scheidet sich die Bevölkerung Elsaß-Lothringens in Christen katholischen und protestantischen Bekenntnisses und in Israeliten. Im Jahre 1890 zählte man 1,227,225 Katholiken (ca. 76,5 oj0); 337,476 Protestanten (ca. 21 oj0); 34,645 Israeliten (ca. 2,1 o|0) und außerdem noch 3757 Angehörige anderer Konsessionen, sowie Kon- sessionslose (ca. s>,3 o/o). Die Oberhäupter der k a t h o l i s ch e n K i r ch e sind die Bischöfe von Straßburg und Metz, welche früher dem Erzbischose vou Bsaneon untergeordnet waren. Seit 1874 stehen sie unter keiner erzbischöflichen Jurisdiktion: auch erstrecken sich ihre Diözesen nicht mehr, wie früher, über die Landesgrenze hinaus. Die oberste Behörde der ev a nge lisch e u Kirch e Augsburgischer Konsession ist das Ober-Konsistorinm und das Direktorium in Straßburg. - Sämtliche Kirchen werden eingeteilt in 7 Jnspek- tionen(Straßburg-Neue Kirche, Straßburg-St. Thomas, Straßbnrg - St. Wilhelm, Buchsweiler, Lützelstein, Weißenburg und Colmar) und 39 Konsistorien. Die Reformierten sind in fünf Konsistorial- kirchen eingeteilt (Straßburg, Bischweier, Markirch, Mülhausen und Metz). Der israelitische Gottesdienst wird dnrch drei Konsistorial-Synagogen und drei Ober-Rabbinate, die

2. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 71

1824 - Bonn : Weber
raumts hindurch ziehet, und in welchem zuletzt die Papste die Oderhand behielten, weil sie einsichtsvoller und folgerechter als ihre Gegner zu Werke gingen, und die Meinung der Völker für sie war. Heinrichs Iv (1056 —1106) Minderjährigkeit hatte dem päpstlichen Stuhle am Schluffe der vorigen Per. Gelegenheit gegeben, seine Besetzung von dem Wil» len der Kaiser unabhängig zu machen, und des Kaiser- gewaltsam«- Verfahren, als selbstständiger Herrscher, das den Unwillen der deutschen Fürsten und unter den Sachsen selbst eine Empörung erzeugte, bot dem klugen Gregor ein erwünschtes Mittel dar, ihn zu demüthi» gen, und das kaiserliche Ansehen zu schwachen. Zwar leistete Heinrich, den das Unglück weiser machte , und zum Gefühle seiner Kraft erhob, sowohl Gregor Vii. und seinen in gleichem Geiste handelnden Nachfolgern, als auch dem Herzog Rudolph von Schwaben, der sich mit Hilfe des Papstes und der Sachsen zum Ge- genkönige aufwarf, glücklichen Widerstand; aber im Alter unterlag er der Treulosigkeit seines Sohnes Hein- rich, der ihm, angereizt durch den Papst Paschalis Ii, die Krone gewaltsam vom Haupte riß. Heinrich V (— 1125), obgleich ihm seines Vaters Schritte gegen die Päpste zum Vorwände der Empörung gedient, handelte, als er den Thron bestiegen hatte, dennoch ganz in seinem Geiste, und setzte den Kampf gegen den römischen Stuhl mir gleicher Standhaftigkeit fort. Zwar gelang es ihm, demselben die reichen Besitzungen der Gräfin Mathilde von Toskana zu entziehen, da- gegen mußte er, in dem mit Caliptus H. geschlossenen wormser Konkordate (1122) dem Rechte der In- vestitur entsagen. Mit ihm starb der fränkische Mannsstamm aus. Die deutschen Fürsten erwählten deshalb Lot harii., den Herzog von Sachsen (—1137 ) zu ihrem Ober- haupt«, dem es nicht an gutem Willen, wohl aber an Einsicht und Kraft gebrach, um sein kaiserliches Ansehen gegen die «nächtigen Hohenstaufen und gegen die Italiener und Papste zu behaupten. Gegen die letz- teren insbesondere gelang ihm dieß so wenig, daß er von dem Papste Innocenz Ii. die mathildischen Güter zum Lehen nahin. Am wichtigsten ist seine Regierung,

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 112

1824 - Bonn : Weber
112 mit einander, dis Ludwig die Oberhand behielt, aber dennoch einen Vergleich mit Friederich schloß, wonach sie biö zu des letztern Tod gemeinschaftlich regierten (1330). Ludewig , nun alleiniger Beherrscher des deutschen Reiches, geriekh durch seine Einmischung in die italieni- schen Händel mit dem Papste Johann Xxii in Streit, der ih-n^mtt dem Banne belegte, und seiner Wurde entsetzte. Dieß bewog 6 Reichssürsten auf dem ersten Kuroerein zu R»nie 1338 die Erklärung zu thunt daß die Wahl des deutschen Königs und römischen Kai- sers von der Einwilligung des Papstes ganz unabhängig fei. Doch gelang es den Päpsten Ludewigs ganzes Le- den zu verbittern, und ihm den Enkel Heinrichs Vii, Kar! Iv., a!S Gegenkaiser entgegen zu stellen, der sich indessen erst nach Ludewigs Tod (33st7) behaupten konnte. Lu dewig war während «einer Regierung weniger aus des Reiches Wohlfahrt, als auf Vergrößerung setnes Hauses bedacht gewesen, dem er Holland, Seeland, Henne- gau, Fricslandund Brandenburg erwarb. Karl Iv. (— 1378), König von Böhmen, hatte anfangs in der Per- son des tapfern Grafen Günther von Schwarzburg einen, von der baierischen Partheierhobenen, Nebenbuhler zu * bekämpfen, von welchem ihn jedoch 1549 der Tod befreite. Obschon Karl zunächst auf Vergrößerung seines Hauses be« dacht war, den, er Schlesien, die Lausitz und Brandenburg verschaffte, so erwarb er sich doch durch die auf den Reichstagen zu Nürnberg und Metz gegebene gol- dene Bulle um das Reich ein großes Verdienst. In derselben wurde festgesetzt, daß 7 Kurfürsten, die Erzbisch öffe von Mainz, Trier und Eöln, der König von Böhmen als Erzschcnk, der Kur, fürst von der Pfalz als Erztruchseß, der Kur- fürst von Sa ch se n - W i 11 e n d er g als E r z m a rfch a l l, und der Kurfürst von Brandenburg als Erzkäm- tnerer, ausschließlich das Recht der Kaiserwahl üben sollten. Ihre Würde sollte nach dem Rechte der Erst- geburt auf dein Lande haften und die'es untheilbar fevn. Während der Erledigung des kaiwrlichen Thrones sollten die Kurfürsten von der Pfalz und von Sachsen als Re chsoerwestr die Stelle des Oberhauptes vertreten. ^Aur Wahlstadt wurde Frankfurt am Mayn, zur Krönungs- stadt Aachen bestimmt. Auf Karl Iv. folgte sein alte-

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 129

1824 - Bonn : Weber
— 129 — und schätzen gleich reiche, Familie Medici zur Er« Werbung der Herrschaft. Nachdem Johann von Me- dici 1400 dazu den ersten Schritt gethan und durch Edelmuth und Freigebigkeit Aller Herzen gewonnen hatte, erlangten sein Sohn Cosmo und sein Enkel Lorenzo, als weise Lenker des Staates und eifrige Beförderer der Wissenschaften und Künste, gleich großen Ruhm. Darauf bewirkte das unwürdige Benehmen des Pietro von Medici, bei dem Einfallt der Franzo« sen unter Karl Viii., seinen Sturz und die Vertrei. bung der Medicäer (1494); aber nach einer 19jährigen Anarchie kehrten ste durch den Papst Leo X. wieder zum Besitze der Herrschaft zurück. Wahrend dieser Ereignisse nahm Florenz an Reich« thum und Bevölkerung immer zu, besonders nachdem es stch,1407 die Stadt Pfta unterworfen hatte. Be- rühmter als durch seine Macht wurde Florenz als Werk- stätte der Bildung, unter den Medicäern, unter Cos m o dem Großen, Lorenzo und Leo X., die als Wieder- hersteller der Wissenschaften und des guten Geschmackes die Wohlthater aller Völker waren; und durch einen Dante, Petrarca und Boccacio, die, indem ste ihrer Muttersprache die höchste Vollendung gaben,, die Begründer der neueren Porste und Prosa geworden stnd. 3. Unteritalien und Sicilien. Karl (von Anjou) I. besaß Neapel und Sicilien, als ein Lehen der päpstlichen Stuhles, wofür er deinselben jähr- lich 8000 Unzen Goldes und alle drei Jahre einen weißen Zelter entrichten mußte. Seine harten Bedrückungen bewirkten, daß die Sicilianer stch empörten, alle Fran- zosen auf der Insel ermordeten (sicilianische Vespee 1282), und stch Peter Iii. von Aragon, als dem Gemahle der Constanze von Hohenstaufen, einer Enkelin Kaiser Friederichs Ii., unterwarfen. Dieser Ver- lust schwächte die Macht des Hauses Anjou, und die Er- werbung des ungarischen Thrones (1301), den Karl Ro bert, ein Urenkel Karl- I. bestieg, gab dafür keinen genügenden Ersah. Aufs Neue machte stch dasselbe unter Robert dem Gütigen und Lgdisla'us dem übrigen Italien furchtbar, aber unter der Regierung der Köni- gin Johanna Ii. ging seine Herrschaft rölljg unter, in U. 9

5. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 176

1824 - Bonn : Weber
Apsimarus, der a!S Kaiser den Namen Tibe- rius Iii. führt, unterliegt den Waffen des bulgarischen Chanes Terbelis, der Iustinian Ii. nach Constanti, 705 nopel führt, und wieder auf den Thron seht. I. braucht die wieder erlangte Gewalt mit empören- der Grausamkeit, u. laßt Leontius, Tiberius und andere angesehene Männer hinrichten. Dieß bewirkt eine neue Verschwörung, wodurch der Feldherr Philippicus Bardanes zum Kaiser ausgerufen wird, der Justi, 711 nian Ii. hinrichtcn laßt. Phi lippic us wird wegen seiner Ausschweifungenu. Begünstigungen der Monotheleten entthront und geblen- det, und der Geheimichreibec Arremius unter dem 713 Namen Anastasius zum Kaiser erhoben. Gegen ilm erwählt das zu Rhodus versammelte 715 Heer den Steuereinnehmer Theodosius Iii. zum Kai- ser, der aber seine Würde dem verdienstvollen Feld- lrerrn Leo dem Isaurier überlassen muß, und ins Klo- 717 ster geht. Das Haus des Leo — 867. 717 Leo Iii. der Isaurier, 717 — 741, vernichtet 718 eine arabische Flotte, welche Constantinopel 13 Monate lang belagerte, durch das griechische Feuer; liegt über die Bulgaren, welche den abgesetzten Anastasius zurück- fühcen wollen, unterdrückt eine Empörung auf Sicilien, und laßt seinen einjährigen Sohn Constantin zum Nach- 720 folger krönen. 726 Leo verbietet die Verehrung der Bilder, 726 und bestehlt ste aus den Kirchen wegzuschaffen. Dieß er, zeugt unter dem abergläubischen Volke eine allgemeine Gahrung, welche auf den Entladen, in Italien und besonders zu Rom in eine Empörung ausbricht. 741 E 0 nstanrin V. Copronvmus, 74i — 775, arbeitet mit gleichem Nachdruck wie sein Vater an der Unterdrückung des Bilderdienstes, und behandelt dessen Vertheidiger, besonders dre Mönche, mit äußerster Strenge. Ais er, gleich nach seinem Regierungsantritte gegen die Araber zu Felde zieht, wirft stch fein Schwager Artabasdus m,k Hilfe der Bilderverehrer in Con-

6. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 243

1824 - Bonn : Weber
243 L. unternimmt den neunten Kreuzzug, auf wel- chem er, bei der fruchtlosen Belagerung von Tunis <.25. Aug.) stirbt (66 Jahre alt). 1270 Iii. Großbritannien. England. Normännische Könige. Wilhelm der Eroberer, 1066 — 1087, befesti. 1066 get seine Herrschaft durch grausame Strenge, und de« hauptet seine Rechte gegen Gregor Vii. Sein ältester Sohn Robert empört sich gegen 1076 ihn, und entreißt ihm die Normandie. W. büßt auf einem Kriegszuge gegen Philipp I. von Frankreich a. 9- Sept., 63 I. alt, daö Leben ein. 1087 Wilhelm Ii., der Rothe, 1087 - 1100, W. 2tersohn, folgt seinem Vater auf dem englischen Throne, wahrend der älteste Robert die Normandie erhält, und regiert noch härter als sein Vater. Sein Bruder Robert verpfändet ihm, um am er- sten Kreuzzuge Theil nehmen zu können, die Normandie. 1096 W. wird wegen der Investitur mit dem Erzbischoffe Anselm von Canterbury iu heftige Streitigkeiten verwickelt. Heinrich I. 1100— 1135, Wilhelms d. Eroberer- 1100 dritter Sohn, besteigt nach feine- Bruder- kinderlosem Lode den Thron, und ertheilt den Engländern den ersten Freiheitsbrief. Sein aus Palästina zurückgekommener Bruder Ro- bert sucht ihn vergebens zu verdrängen, und wird von H. selbst der Normandie und der Freiheit beraubt. 1103 H. vereiniget die Normandie mit Eng- land, und giebl dadurch die Veranlassung zu den beständigen nachfolgenden Kriegen zwi- schen Frankreich und England. Der Streit mit Anselm von Canterbury wegen der Investitur dauert unter seiner Regierung fort, und H. muß derselben entsagen. 1107 H. vermählt seine Tochter Mathilde, die Wittwe Kaiser Heinrichs V., mit Gottfried Planta-1127 genet von Anjou, ernennt sie zur Thronerbin, und

7. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 244

1824 - Bonn : Weber
244 beweget die englischen Großen ihr den Huldigungseid zu schwören. 1135 Ihr macht dennoch nach H. Tode Stephan, Graf von Blois, der Sohn Emmas, einer Tochter Wil- helms des Eroberers, die Krone streitig, der auch durch Hilf, des Papstes und bradantifcher Miethstruppen sich der Herrschaft bemächtiget. 1136 Mathilde landet in England, und raubt Ste- phan durch die Schlacht bei Lincoln Freiheit und 1141 Krone. Durch seine Gemahlin erlangt Stephan seine Frei- 1146 heit wieder, und Mathilde muß England verlassen. Ihr Sobn Heinrich, der Here der Normandie und der Grafschaften Anjou, Maine und Touraine, wozu, durch seine Verbindung mit Eleonore, noch G u i. 1152 e n ne und Poitou hinzukamen, 1153 tritt in England auf, und wird durch einen Ver» gleich mit Stephan für den Thronerben erklärt. Haus Anjou oder Plantagenet. 1154 Heinrich Ii., 1154 — 1189, befestiget in Eng- land Ordnung und Ruhe. 1157 Er macht die Fürsten von Wales zu sei- 1169nen Vasallen, und bringt das Herzogthum Bre» ta g ne an stch. Thomas Decket, der Erzbischoff von Cant er» bury, will die auf der Reichsversammlung zu Clären» don gegebenen Kirchengesetze nicht anerkennen, sucht dem Könige alle oberhecrlichen Rechte über die Geistlichkeit zu 1170 entziehen, und wird deßhalb von 4 Rittern H. ermordet. H. muß, um nicht die Liebe des Volkes einzubüßen, am Grabe des heilig gesprochenen Decket schimpfliche Buße thun, und, um den Papst Alexander Iii. zu versöhnen, die zu Clarendon gegebenes Kirchengesetze auf» heben. H. zwingt Zreland zur Anerkennung der 1172 eng lischen Oberherrschaft. H. Verbindung mit Rosamunde Clifford und seine Vorliebe für seinen jüngsten Sohn Johann ver- wickelt ihn in Streitigkeiten mit seiner Gemahlin Eleo- nore und seinen ältesten Söhnen Heinrich und Richard.

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 281

1824 - Bonn : Weber
— 281 — würde feine Freiheit wieder, kehrt aber, als er seinen Prüder Leopold nicht zur Einstellung der Feindieelig- ketten bewegen kann, freiwillig in die Gefangen chafk zu. rrick. und wird wegen dieser seltenen Treue von L. zuin Mikregenten angenommen. j325 L. geht nach Italien, und wird in Nom vom 132? Volke zum Kaiser gekrönt Er stellt seinem Feinde 1323 Jo dann Xxii., Nikol aus V entgegen, kann aber weder seinen Papst noch sich selber behaupten. L. entzweit sich mit seinem mächtigsten Bundesge- nossen, dem Könige Johann von Böhmen, weil er Harnthen und Tyrol, nachdem Tode des letzten Her-1333 zoges Heinrich, nicht Johanns Sohne Karl, sondern den Herzogen von Oestceich giebt, die in dem daraus entstandenen Kriege Karnthen behalten. 1335 Bert hold Schwarz soll das Schießpulver erfun«1334 den haben Auf dem Kurfürstenvereine zu Rense wird die Unabhängigkeit der Kai'erwahl von dem Papste festgesetzt. 1333 L. vereiniget Niederbavern mit O berbayern, 1330 als die dortige Nezentenlinie ausstirbt. Ec verbindet sich mrt England gegen Frank« reich, ohne etwas Entscheidende- auszuführen. Geldern wird zum Herzogthume und Jülich zur Markgraf chaft erhoben. L. erwirbt feinem Hause Tyrol, indem er dessen Besttzerin Margaretha Maulrasch eigenmächtig von ihrem ersten Gemahle dem böhmischen Prinzen Johann Heinrich scheid,t, und mit seinem Sohne Ludewig von Brandenburg verbindet. 1342 L. kommt durch seine Gemahlin Margaretha zum Bestye von Holland, Seeland, Frie-land und 13^5 Henneqau, als mit ihrem Bruder Wilhelm der Mannsstamm des Hauses Avesne erlischt. Zu Heidelberg wird die erste deutsche Unioersstat 1346 gegründet (1.387.) Mit Hilfe des Papstes Clemens Vi. bringt cd Johann von Böhmen dahin, daß sein Sohn Karl von vier Kurfürsten zu Rense zum Könige erwählt wird. 1346 L., dem indessen der größte Theil der Deutschen treu bleibt, wird auf der Bärenjagd vom Schlage gerührt, rmd stirbt im Ort., 63 Jahre alt, U4f

9. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 40

1824 - Bonn : Weber
40 der Krone zu erweitern, und fif in seinem Hause erblich zu machen. Zwei merkwürdige Verordnungen bezeichnen seine Regierung. Die eine, welche er selbst auf den roncalischen Feldern gab, setzte in Bezug aus das Lehnswesen fest: daß die Lehen im männlichen Gechlechte der Brüher forterben sollten; daß der Lehnsherr seine Lehen nur mit Zustimmung sei- ner Vasallen veräußern, und der Lehnsmann nur durch ein Urtheil von Männern seines Gleichen sein Gut ver- lieren könne. Dir andere, der G o t t e S f r i e'd e genannt, war ein Werk der Geistlichkeit, worin diese, um dem Faustrechte einigermaßen zu steuern, festsetzte.- daß von Sonnenuntergang Mittwochs bis Sonnenaufgang Men. tags, und von des Herrn Advent bis zum 8ten Tage nach Epiphaniä und von Septuagestmä bis zum 8len Tage nach dem Osterfeste die Waffen ruben,, und alle, die dagegen handelten, auö der Kirchengemeinschaft aus- gestoßen werden sollten. Heinrich Iii. (1039) setzte mit gleicher Kraft und Beharrlichkeit und mit noch günstigerem Erfolge den Plan seines Vaters fort. Er machte Ungarn zum Lehne Deutsch- lands, behauptete sein Ansehen in Burgund und Lothrin- gen, und übte in Italien größere Macht als einer seiner Vorgänger, indem er auf der Kirchenversammlung ©u t st der durch 3 Päpste in der Christenheit entstan- denen Verwirrung ein Ende machte, den päpstlichen Stuhl nach Willkühr besetzte, und von den Normännern Un- teritaliens den Lehnseid empfing. Die größten sxrzog- thümec Schwaden, Franken, Bayern, Ober» und Nie. der-Lothringen hatte er schon an sein Haus gebracht, die Ernennung seines Sohnes Heinrich zum Nachfol» ger 0 Wochen nach besten Geburt erlangt; und ec schien dem Ziele der Verwandlung Deutschlands in eine erbli- che Monarchie ganz nahe, als sein früher Tod und die Minderjährigkeit Heinrichs Iv. ({. U)56) den ganzen Plan vereitelte. Diese benutzten die deutschen Fürsten, um der Macht des Kaisers Schranken zu setzen, bis ibncn später dessen Kampf mit den Päpsten zur Ec. Weiterung ihrer Vorrechte willkommene Gelegenheit gab. Deutschlands V e r fa ssu n g war eine b e schr a nk t e Monarchie, an deren Spitze ein König stand, welcher

10. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 10

1824 - Bonn : Weber
10 zeugen, das, wie der Kaiser in weltlichen, so in geistlichen Dingen die höchste Gewalt ausübe. Die mächtigsten Bischöffe der christlichen Kirche, die Patriarchen von An- tiochien, Alexandrien, Constantinopel und Rom, deren Ansehen anfangs fast ganz gleich war, strebten diese Idee eines höchsten Oberhauptes der Kirche zu verwirklichen, aber nur dem römischen Bischöffe gelang es durch ein Zusammentreffen günstiger Umstande, sein Ziel zu erreichen. Dazu wirkten, außer der hohen Tu. gend und ungemeinen Klugheit vieler Päpste, der Glanz ihres Wohnsitzes, der sich noch immer als Hauptstadt der Welt betrachtete ; die Entfernung des griechischen Kaisers, der, bei eigener Schwäche und der Nahe der Longobar- den, den Papst mit grosser Schonung behandeln mußte; der Sieg des Katholizismus überden Arianismus und die Verbreitung des Christenthums unter den Völkern des Nordens, welche von Rom ausging; die Eroberungen der Araber und die darauf gegründete Ausbreitung vec muhamedanischen Religion, wodurch die, auch durch innere Streitigkeiten zerrüttete, morgenländische Kirche immer tie- fer sank, je kräftiger das Christenthum im Abendlande auf- blühete; und endlich der heillose Bilderstreit, welcher, in- dem er die Römer bewog, dem Kaiser zu Eonstantinopel den Gehorsam aufzukündigen, den Päpsten Gregor il und Iii willkominne Gelegenheit darbot, sich von dein- selben unabhängig zu machen. So stehen die Päpste am Ende dieses Zeitrauines als allgemein anerkannte geijt- liche Oberhäupter der abendländischen Christenheit da; aber ihre weltliche Herrschaft in Rom war noch sehr un- bestimmt, und hing meistens nur von persönlichem Ein- flüße ab. Erst unter Stephan Ii wurde durch die Schenkung Pipins ein fester Grund zu derselben außer- halb Roms gelegt, wenn auch gleich der Papst anfangs als Besitzer des Erarchats im Verhältnisse der Abhängig- keit von dem fränkische Könige erscheint. Ii. Gallien. (spater Frankreich.) Zu Anfang der gegenwärtigen Periode hatte dieses Land folgende Gestalt: im Norden wohnten die Franken; um Paris, Soissons und Rheims behauptete sich noch
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