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1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 65

1883 - Hannover : Helwing
Mittelalterliche Zustände. 65 Während dieser fortwährenden Kriege des Kaisers in Italien riß in Deutschland Gesetzlosigkeit ein; Raub und Fehden nahmen überhand. Da brachen 1241 aus den Wüsten Hochasiens die Mongolen, heid- nische Barbaren, nach Deutschland herein. Der Kaiser kümmerte sich um dieses drohende Unheil nicht; da stellten sich ihnen die schlesischen Fürsten unter Führung Heinrichs des Frommen auf der Wahl- 1241 statt (bei Liegnitz) entgegen. Zwar konnten sie gegen die Unzahl der Feinde den Sieg nicht erringen; diese halten aber vor der deutschen Tapferkeit solche Achtung bekommen, daß sie umkehrten. d. Konrad Iv. und Konradin. Friedrichs Sohn Konrad Iv. (1250 — 1254) vermochte sich in Deutschland gegen seinen, vom Papste unterstützten Gegenkönig, Wilhelm von Holland, nicht zu halten; er ging nach Italien, wo er schon 1254 starb. Er hinterließ einen Sohn, Konrad, von den Italienern Konradin genannt, der in Deutsch- land erzogen wurde. Als dieser zum Jüngling herangewachsen, wollte er seine italienischen Erblande wieder erobern, mit denen der Papst den Bruder des Königs von Frankreich, Karl von Anjou (spr. Angju), belehnt hatte. Er ward aber nach einer siegreichen Schlacht überfallen, gefangen genommen und ungerechter Weise zum Tode verurteilt. Nebst seinem Freunde Friedrich von Baden ward er 1268 bei Neapel ent- hauptet. So endete das einst so glänzende hohenstaufische Geschlecht! X. Mittelalterliche Zustände. 1) Das Rittertum. g. Die ritterliche Erziehung. Schon in den deutschen Heeren der Völkerwanderung galt der Dienst zu Pferde für ehrenvoller als der zu Fuß. Der Reiter war ganz in Eisen gehüllt; diese Bewaffnung aber, sowie die Anschaffung und Unterhaltung des Streitrosfes konnten nur wenige beschaffen. So kam es, daß die Fußgänger aus den unteren Ständen waren, die Reiter oder Ritter dagegen aus den Adeligen. Die Ritter bildeten die Hauptstärke eines Heeres; denn sie waren den Fußgängern nicht nur durch bessere Rüstung überlegen, sondern auch da- durch, daß sie für den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Her- kunft in das Schloß eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edel- knabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehr- furchtsvollem Umgänge mit Edelfrauen die ersten Anfänge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, säuberte seinem Herrn die Waffen und übte sich im Reiten, Fechten und Schießen; so härtete er seinen Körper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgürtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hieß jetzt.knappe oder Junker (Jungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen Übungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhänglichkeit und Sorge für seinen Herrn war seine höchste Pflicht; Hosfmeyer und Hering, Hülfsbuch Ii. r

2. Teil 2 - S. 173

1887 - Hannover : Helwing
Das Rittertum. 173 ergriffen, aber keine Hand regte sich für ihn. Dann umarmte er seinen Todesgenossen, kniete nieder und rief: „0 Mutter, welches Leiden bereite ich Dir!" Nach diesem Worte empfing er den Todesstreich. Als Friedrich von Baden das Haupt Konradins fallen sah, schrie er laut auf, dann folgte er seinem Freunde in den Tod. — Vier Jahre später starb auch der letzte Hohenstause, der schone und ritterliche Enzio, ein Sohn Friedrichs Ii., den die Lombarden (1249) im Kampfe mit dem Kaiser gefangen genommen und 23 Jahre lang im Kerker hatten schmachten lasien. So traurig endete das einst so glänzende Geschlecht der Hohenstaufen! 11. Mittelalterliche Zustände. t) Das Rittertum. a. Die ritterliche Erziehung. Schon in den deutschen Heeren der Völkerwanderung galt der Dienst zu Pferde für ehrenvoller als der zu Fuß. Der Reiter war ganz in Eisen gehüllt; diese Bewaffnung aber, sowie die Anschaffung und Unterhaltung des Streitrosses konnten nur wenige beschaffen. So kam es, daß die Fußgänger aus den unteren Ständen waren, die Reiter oder Ritter dagegen aus den Adeligen. Die Ritter bildeten die Hauptstärke eines Heeres; denn sie waren den Fußgängern nicht nur durch bessere Rüstung überlegen, sondern auch dadurch, daß sie für den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schloß eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfange der Rittersitte zu lernen. Die höfische Sitte lernte er besonders in unmittelbarer Nähe der Edelfrau, an deren Hose er lebte; ihr diente er bis zum vierzehnten Jahre, indem er bei Tische aufwartete, sie auf Spaziergängen und auf der Jagd begleitete, um stets ihres Winkes gewärtig zu sein. Von Geistlichen oder fahrenden Sängern erhielt er Unterricht in biblischer Geschichte, Gesang und Saitenspiel, lauschte den Erzählungen aus deutscher Vergangenheit und lernte auch wohl selber lesen und schreiben. Durch Spiel und körperliche Übungen wurde der Körper gekräftigt und geschmeidig gemacht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgürtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft und vertauschte den Dienst der Edelfrau mit dem des Ritters. Er hieß jetzt Knappe oder Junker (Jungherr), lernte und übte die Waffen- sowie die Jagdkunst. Er legte seinem Herrn die Waffen an, sorgte für den Glanz der Rüstungen und Waffen, besorgte die Pferde des Herrn und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenfpiele und — sobald er sich im Dienste bewährt hatte und kräftig genug war — auch in die ernste Schlacht. Treue Anhänglichkeit und Sorge für seinen Herrn war seine höchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm

3. Teil 2 - S. 55

1888 - Hannover : Helwing
Die Hohenstaufen. 55 Trokdem erreichte dieser mebr. .als W- Durch Mrag^ mit bcm Sultan von gypten wrben Jerusalem und die brigen heiligen Orte den Christen berlassen. - Der Papst verbunbete sich mit den lombarbischen Stbten, und Fnebnch hatte, wie ernst sein Grovater, gegen diese einen schweren Stanb. Wiebe,: that ichn der , Papst in den Bann und lie ihn durch ein Konzil, sogar aller ferner Kronen fr verlustig erklären; in Deutschland whlte, man schon einen Geaenknia. Aber in ungebrochener Kraft fhrte^ Friedrich den Kamps aeaen"^en Papst, die Welsen und die lombardischen Städte und hatte denselben vielleicht siegreich beendet, htte ihn nicht der Tod m frh eilt. 1250 Whrend dieser fortwhrenden Kriege des Kaisers in Italien n m Gcseklosiakeit ein: Baub und Feden nahmen berhand. Da brachen ^rn^e Barbaren, nach Deutschland herein. Der Kaiser'-fmmmtw um dieses drohende Unheil nicht; da stellten sich ihnen1241 Fhrung Heinrichs des Frommen aus der W a h l st a t Nbei Pegnitz) 1^41 entgegen. Zwar konnten sie gegen die Unzahl der Feinde den Steg nicht erringen; diese hatten aber vor der deutschen Tapferkeit solche Achtung bekommen, da sie umkehrten. d. Konrad Iv. und Konradin. Friedrichs Sohn, Konrad Iv., (12501254) vermochte sich in Deutschland gegen seinen vom Papste untersttzten Gegenknig, Wilhelm von Holland, mcht zu halten, sondern ging nach Italien, wo er schon 1254 starb. Er hinterlie emen Sohn, Konrad, von den Italienern Konradin genannt, der in Deutschland erzogen wurde. Als dieser zum Jngling herangewachsen, wollte er seine italienischen Erblande wieder erobern, mit denen der Papst den Bruder des Knigs von Frankreich. Karl von Anjou (sp. Angin) belehnt hatte. Er ward aber nach einer schon halb gewonnenen Schlacht berfallen und gefangen genommen, dann ungerechter Weise zum Tode verurteilt und nebst seinem Freunde Friedrich von Baden (1268 m Neapel) enthauptet. So endete das einst so glnzende hohenstausische Geschlecht. 9. Mittelalterliche Zustnde. I) Das Rittertum. a. Die ritterliche Erziehung. Schon in den deutschen Heeren bei Volkcrwanberung galt bei Pienst zu Pfc?de. fr^ehrenvoller als der zu Fu. Der Reiter war ganz in Eisen gehllt; diese Bewaffnung aber, sowie die Anschaffung und Unterhaltung des Strcitrosies konnten nur wenige beschaffen. So kam es, ba die Fuganger aus den unteren Stnben waren, die Reiter ober Ritter bagegen aus den Abeligen. Die Ritter feilbeten die Hauptstrke eines Heeres; benn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung uberlegen, sonbern auch baburch, ba sie fr den Kricgsbicnst mo&ijt wrben. Schon mit bcm siebenten Jahre warb bet Knabe von abeliger Her-fnft in das Schlo eines anberen Ritters gebracht, um hier als Ebel-

4. Teil 2 - S. 56

1888 - Hannover : Helwing
56 Das Mittelalter. knabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehr-furchtsvollem Umgnge mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Ritter- k- anunr raar^e 6ei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten. Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Korper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Umester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder junfer (jungherr) und lernte die Waffenkun in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder 4eit, ^ Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste nglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn m der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken Knbam ^en zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der Mbe den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er ln benjritte^anb aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden. Der Aufzunehmende mute am Tage vor dem Ritterschlge fasten und die Nacht allein oder mit einem Priester in einer Kirche im (Miete zubringen, am Morgen beichten, die Messe hren und das heilige Abendmahl empfangen. Der junge Ritter legte die Gelbde ab: an keinem falschen Gerichte teilzunehmen, keinen Verrat zu den, niemanden zu verleumden, nie das gegebene Wort zu brechen, fr das gute Recht " des Schwcheren zu kmpfen, insbesondere sich der Frauen und Jung-stauen, der Witwen und Waisen anzunehmen, endlich fr den Glauben zu kmpfen, tglich die Messe zu hren und an jedem Freitage zur Er-innerung an den Tod Christi zu fasten. Nun erhielt der junge Ritter zu dem Schwerte noch die brigen Waffen, die Lanze, den Helm mit Visier und Helmbusch, den Panzer, den gestickten Waffenrock, die farbige Schrpe, die Blechhandschuhe' und die goldenen oder vergoldeten Sporen. Ein Festgelage"schlo die Feier; bei rmeren Knappen war die ganze Feier einfacher. Mancher Knappe ward auch fr feine Tapferkeit sofort auf dem Schlachtfelde von feinem Lehnsherrn mm Ritter geschlagen. b- Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, feine Kraft und Gewandtheit ffentlich m Zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Sie wurden meistens bei feiet-ltchen Veranlassungen, z. B. bei Krnungen, bei der Geburt oder Verheiratung von Prinzen, angestellt und die Teilnehmer zu denselben lange vorher eingeladen. Diese muten adelig und von unbescholtenen Sitten waren Turnierrichter eingesetzt, welche die Turnier-sahigkeit der Ritter zu prfen hatten. Auch Helm und Wappen, Rosse, Schwerter und Rstungen der Ritter, welche turnieren wollten, wurden vorher untersucht. Anfnglich waren nur hlzerne Schwerter mit eisernen, mcht geschrften Spitzen gestattet; spter gebrauchte man die gewhn-liehen, sie brsten aber nicht geschrft sein. Neben benselben wrbe bi Lanze gebraucht. _ Sich im Sattel festzubinben, war verboten. Der Turnierplatz war mit Sanb bestreut und mit hoppelten Schranken

5. Teil 3 - S. 53

1889 - Hannover : Helwing
Sorge für das Heer. 53 nicht räsonnieren, ist mein Unterthan." Einen Bürgermeister holten die Werber aus dem Rathause und drei Bauerburschen aus der Kirche, und als die Prediger unter Hinweis auf 2. Mos. 21, 16 hiergegen ihre Stimme erhoben, wurden sie ihrer Stellen entsetzt und zu Leibesstrafen verurteilt. Einen Schiffskapitän in Königsberg entführten die Werber von seinem Schiffe und die Thürhüter aus dem Vorzimmer des Königs von Polen. In Jülich lebte ein riesiger Tischler, dem die Werber gar nicht beikommen konnten. Da bestellten sie bei ihm einen Sarg für einen verstorbenen Flügelmann. Als die Offiziere mit Soldaten er- schienen, um den fertigen Sarg abzuholen, behaupteten sie, er sei zu klein. „Nein," erwiderte der Tischler, „der ist noch groß genug für mich!" Damit legte er sich hinein; flugs ward der Sarg zugemacht und fortgeschafft. Vor der Stadt öffnete man und fand den Tischler tot! Der König erfuhr, in Italien lebe ein außerordentlich langer Mönch. Da erbot sich ein Major, ihn herbeizuschaffen. Er trat in Polen zur katholischen Kirche über, reiste nach Italien und trat in das Kloster, in welchem der lange Mönch lebte. Bald befreundete er sich mit ihm und überredete ihn, mit nach Polen zu gehen, um dort seine evangelischen Verwandten bekehren zu helfen. Der Abt gab seine Zustimmung, und bald war der Mönch Gardist. Selten gelang es auswärtigen Fürsten, ihre Unterthanen wieder zu befreien, und es gab fast keinen Fürsten, Bischof, Abt, keine Stadt Deutschlands mehr, mit denen Friedrich Wilhelm nicht m arge, oft blutige Händel geraten wäre. Mit dem Kurfürsten von Hannover wäre es dieserhalb beinahe zum Kriege gekommen; die Heere standen an den Grenzen einander schon gegenüber, als Friedrich Wilhelm einlenkte. Am leichtesten erreichten die fremden Fürsten die Befreiung ihrer Unterthanen dadurch, daß sie preußische Unterthanen gefangen nahmen. Auf das Gesuch der Hamburger, ihnen einen von ihnen gewählten Prediger Berlins zu überlasten, schrieb der König: „Platt abschlagen; die Hamburger wollen mir meine besten Prediger aus dem Lande holen, und wenn ich irgendwo bei ihnen einen Lumpenkerl anwerben lasse, wird ein Hallo daraus gemacht." Dem holländischen Gesandten, der einen Professor aus Halle nach Leyden berufen wollte, erwiderte der König: „Haben die Holländer keine Flügelmänner für mich, so habe ich auch keine Professoren für sie." Hatte sich ein Rekrut des Leibregiments erst an das Soldatenleben gewöhnt, so führte er ein gutes Leben. Die meisten erhielten bei ihrer Einstellung ein bedeutendes Handgeld — ein Schotte z. B. 20 000 Jl — dazu außer dem gewöhnlichen Solde von monatlich 12 Äx eine persönliche Zulage von 15 bis 60 Ä, monatlich, einige sogar 5 bis 10 <Ä> täglich. Außerdem erhielten sie dadurch oft recht ansehnliche Trinkgelder, daß fast alle Bitt- und Gnadengesuche an den König durch ihre Hand gingen. Die verheirateten Gardisten bewohnten ein Haus für sich, die anderen wohnten je vier bei einem Bürger. Sie durften keine öffentliche Handarbeit treiben, keinen Branntwein trinken; dock war es ihnen gestattet, Kaufläden zu halten und Hausgewerbe zu treiben. Die meisten beschäftigten sich mit Büchern, Musik und Zeichnen, oder arbeiteten in ihren Häusern. Der König nannte sie meistens seine „lieben blauen Kinder" und sorgte für sie väterlich, beförderte vorteilhafte Heiraten und ließ sich gern von ihnen zu Gevatter bitten. Mit seiner Heiratsvermittelung hatte der König indes nicht immer Glück. Als er einst auf einem Spaziergange einem ungewöhnlich großen Bauermädchen begegnete, bat er dieses, das ihn nur für einen gewöhnlichen Offizier hielt, für ihn

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1884 - Hannover : Helwing
88 Das Mittelalter. damals eine viel gewaltigere Waffe war als das strkste Kriegs-Heer. Als von dem hohenstaufischen Hanse nur noch ein unmndiger Knabe brig war, Konradin, d. i. der kleine Konrad, verschenkte der Papst dessen Erbland, das Knigreich Neapel, an den Bruder des Knigs von Frankreich. Zum Jngling herangewachsen, zog Konradin nach Italien, um sein vterliches Erbe wieder zu erobern; aber nach einer siegreichen Schlacht ward er unvermutet berfallen, gefangen genommen und wie ein Verbrecher hingerichtet (1268). Das war das Ende des so ruhmreichen Geschlechtes der Hohenstaufen. 21. Mittelalterliche Zustnde. 1) Das Rittertum. a. Die Erziehung des Ritters. Die Ritter bildeten im Mittelalter die Hauptstrke eines Heeres; denn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung berlegen, sondern auch dadurch, da sie fr den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten, Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Krper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder Junker (Iungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhnglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm das Leben zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der hchste Ruhm, den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden. b. Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, seine Kraft und Gewandtheit ffentlich zu zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Die Kmpfer muten adelig und von unbescholtenen Sitten sein. Daher waren Turnierrichter eingesetzt,

7. Teil 2 - S. 234

1910 - Hannover : Helwing
234 91. Geburtstages, öa erkrankte der kaiserliche Greis. Und am 9. März 1888 ist er sanft und ohne Kampf im Glauben an seinen Heiland zum ewigen Frieden eingegangen. Im Mausoleum von Charlottenburg liegt er be- graben. Alldeutschland weinte um seinen dahingeschiedenen großen Kaiser; und wahrlich, dieser Kaiser war Alldeutschlands Tränen wert! 8 113. Kaiserin Augusta. Augusta war eine weimarsche Prinzessin. Hoch standen ihr Kunst und Wissenschaft, denn ihr jugendlicher Geist war einst von Goethe kräftig angeregt. Höher aber noch schätzte sie die Pflichten einer echten, rechten Landesmutter. Und diese Pflichten des Wohltuns und der barmherzigen Liebe zu ihren Landeskindern hat sie in großem Maßstabe geübt. Ihre Fürsorge galt nicht nur den Töchtern gefallener Offiziere, sondern ebenso den ärmsten Waisenkindern Preußens. Wo eine wohltätige Anstalt ihre Hülfe anrief, konnte sie stets auf ihre offene Hand rechnen. Die ungeheueren Anforderungen, welche die Pflege der verwundeten und kranken Krieger in den Feldzügen von 1864, 1866 und 1870/71 stellte, versuchte sie, mit allen Kräften zu befriedigen. Eine große Anzahl tüchtiger Ärzte, ganze Wagenladungen von Verbandstoffen, Heil- und Pflegemitteln sandte sie in die Kriegslazarette von Schleswig-Holstein und Böhmen. Um aber auch in Zukunft geübte Kräfte für die Pflege der wunden und kranken Krieger im Felde zu haben, gründete sie den „ Vaterländisch enfrauen- verein", der heute in ganz Deutschland seine Zweigvereine hat. Der Verein läßt Frauen und Jungfrauen, die dazu willig sind, im Samariter- dienst und in der Krankenpflege ausbilden, damit sie in Kriegszeiten daheim und draußen in den Lazaretten den Ärzten und Kranken zur Hand gehen und dienen können. Die Mitglieder des Vaterländischen Frauenvereins tragen eine weiße Binde mit rotem Kreuz am linken Arme. Sie haben in allen großen Kriegen seit 1870 eine höchst segensreiche Tätigkeit entfaltet. — Kaiserin Augusta überlebte ihren Gemahl nur zwei Jahre. Sie ruht an seiner Seite im Mausoleum zu Charlottenburg. § ll4. Kaiser Friedrich Iii.» König van Preußen. 1. Seine Jugend. Friedrich Wilhelm wurde am Jahrestage der Schlacht bei Leipzig, 18. Oktober 1813, geboren. Seine Mutter sorgte mit größter Sorgfalt dafür, daß der einstige Thronerbe in Wissenschaft und Kunst eine gründliche Bildung erhalte. Der Vater aber ließ ihn durch die tüchtigsten Offiziere in der Kriegskunst unterweisen. Sie mußten dazu mit dem Prinzen den Harz, den Thüringerwald, das Niesengebirge und
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