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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 387

1877 - Berlin : Herbig
Erstes franz. Kaiserreich, Drci-Kaiscr-Schlacht hei Austerlitz. 387 Beistandes der meisten süddeutschen Staaten gewiss, den in Baiern eingedrungenen Österreichern entgegen, vereinigt sein Heer (200,000 Mann) an der oberen Donau (Bernadotte, von Hannover kommend, marschirt durch das neutrale Ansbachische Gebiet Preußens). Baiern, Würtemberger, Badenser, Hessen, Nassauer verstärken Napoléons Heer. Nachdem die Oesterreicher in vier Treffen über- wunden worden, und das Hauptheer von den Franzosen eingeschlossen war, gibt sich 1805. Mack in Ulm mit dem ganzen österreichischen Heere kriegs- 17. Okt. gefangen. Der Seekrieg wird von England glänzend eröffnet durch 1805. Nelsons Seesieg bei Trafalgar 21. Okt. über die französische und spanische Flotte. Nelson f. („England oxpects every man to do his duty“). Die Franzosen rnarschiren auf Wien, das Murat ohne Wider- stand einnimmt. Erzherzog Karl, der Masséna zurückgedrängt hatte, nach Deutschland zurück; ein russisches Heer unter Kuiusoff, ein zweites unter Kaiser Alexander rückt heran. In der 1805. Drei-Kaiser-Schlacht bei Austerlitz 2. Dec. siegt Napoléon über die vereinigten Hussen und Oesterreicher. Waffenstillstand mit Oesterreich, Rück- zug der Russen. 15. Dec. Yertrag Preußens mit Napoléon zu Schönbrunn( Haugwitz ). Preußen tritt den rechtsrheinischen Rest von Cleve, Ansbach und Neuchâtel ab und soll dafür Hannover erhalten. 2g. Dec. Friede zu Presburg zwischen Frankreich und Oesterreich. 1) Frankreich behält Piemont, Parma und Piacenza. 2) Oester- reich tritt alles vom venctianischen Gebiete im Frieden von Campo Ipormio (s. S. 378) Erhaltene (auch das veneticunische Dalmatien) an das Königreich Italien ab, als dessen König es Napoléon anerkennt. 3) Oesterreich tritt an Baiern ab: Tyrol, Vorarlberg, die Bisthümer Jbrixen und 'Trient, Rurgau, Eichstädt, Passai, Lindau j aufserdem erhält Baiern die freie ¡Stadt Augsburg. 4) Oesterreich tritt an Wiirtemberg und Baden die noch übrigen vorderösterrcichischen 25*

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 376

1877 - Berlin : Herbig
376 Neuere Geschichte, Dritte Periode. die Spitze der Truppen dos Konvents gestellt. Durch den blutigen Sieg (Kartätschenfeuer von der Kirche St.-Roch aus) vom 13. Vendé- miaire (5. Oktober 1795) schlägt dieser den Aufstand nieder. Der Konvent löst sich auf. 1795—1799. Direktorialregierung in Frankreich. In der Vendée nach kurzem Waffenstillstand neuer blutiger Kampf, der sich auch über die Bretagne erstreckt (Chouans). Hoche unterdrückt (bis 5. März 1796) den Aufstand in der Vendée. Auf Carnots Rath unternimmt das Direktorium gegen Oester- reich einen dreifachen Angriff. 1) Die Sambre-Maas-Armee unter Jourdan dringt vom Niederrhein bis nach Franken vor, 2) die Rhein-Mosel-Armee unter Moreau vom Oberrhein durch Schwaben und Baiern, 3) die italienische Armee unter Napoléon Bonaparte soll Oesterreich in Italien angreifen und sich durch Tyrol mit den beiden andern vereinigen. Der deutsche Feldzug nimmt einen für die Franzosen glück- lichen Anfang, Jourdan und Moreau dringen nach Baiern vor, Baden, Baiern und Wurtemberg werden gezwungen, Waffenstill- stände abzuschliefsen. Doch plötzlich wendet sich das Glück. 1796. Erzherzog- Karl von Oesterreich (Bruder des Kaisers Franz) ergreift die Offensive gegen Jourdan, schlägt ihn bei Arnberg (Aug.) und bei Würzburg (Sept.). Jourdan flüchtet bis zur Sieg, legt den Oberbefehl nieder. Hierauf Erzherzog Karl gegen Moreau, der sich nach dem Oberrhein zurückzieht. 1796. Glänzender Feldzug Bonapartes in Italien. Er dringt von Nizza aus die Küste entlang vor, besiegt die Oester- April. reicher in den Gefechten bei Millesimo, die Piemonteson bei Mondovi und zwingt den König Victor Amadeus von Sardinien (im Mai) zu einem Separatfrieden : 1) Abtretung von Savoyen und Nizza an die Republik Frankreich. 2) Die Franzosen besetzen die Piemontesischen Festungen. Offensiv- und Defensivbündnis zwischen Frankreich u. Spanien, welches an England Krieg erklärt (Aug. 1796). Verfolgung der Oesterreicher. Erstürmung der Addabrücke bei Lodi, Napoléon zieht in Mailand ein, erobert die ganze Lombardei

3. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 681

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
104. Die Aufstände der Tiroler, 1809. 681 Tirol war abermals frei, nur in der Festung Kufstein hielt sich auch diesmal der Feind. An demselben Tage hatte auch Vorarlberg sich frei gemacht. Die Schützen vertrieben nach einem Gefechte bei Hohenems die (1500) Franzofen bis nach Lindau. In den Siegesjubel über diese herrlichen Erfolge fiel die Botschaft von dem zweitägigen Riesenkampfe von Aspern. (S. S. 674.) So war die Verbindung zwischen Deutschland und Italien dem Feinde wieder verschlossen, die Streitkräjte Baierns und Württembergs in Schach gehalten. Die dritte Befreiung Tirols, im August 1809. Seit dem Siege vom Mai lebte in dem tiroler Volke eine Zuversicht, die den Gedanken an einen Umschwung des Glückes nicht auskommen ließ. Man vertraute aus die von Wien aus versprochene Hülfe und wurde in seiner arglosen Sicherheit noch bestärkt durch die falsche Nachricht von einem Siege der Oesterreicher bei Wagram. Als nun nach deren Niederlage bei Wagram ein Waffenstillstand zu Znaim abgeschlossen war, demzufolge die österreichischen Truppen Tirol und Vorarlberg zu räumen hatten, glaubte man Anfangs der Nachricht nicht und hielt sie für eine Kriegslist, bis von verschiedenen Seiten her 50,000 M. Franzosen und Baiern in Tirol und Vorarlberg einrückten. Solcher Macht gegenüber schien es nicht zu fürchten, daß Tirol noch einen Versuch wagen würde. Und doch, nur vier Tage, nachdem Lefebvre die Hauptstadt besetzt, flammte der Aufstand mit frischer Kraft wieder auf, errang Sieg auf Sieg, trieb die fremden Dränger, die, in Ermangelung einer im Waffenstillstände ausbedungenen Amnestie, kaum erst ihre eben so scharfen als ungerechten, den Widerstand zum Aeußersten reizenden Maßregeln verkündet hatten, mit Schimpf zum Lande hinaus, und Tirol gewann für sich allein, ohne fremde Hülfe, seine dritte und glorreichste Befreiung, die freilich mit Verheerung und Zerstückelung des Landes, mit dem Opfertode der Massen auf dem Schlachtfelde und der Führer auf dem Richtplatze erkauft wurde. Ein feuriger Aufruf Hofer's (vom 28. Juli) rief die Südtiroler auf's Neue unter die Waffen, um das Höchste und Heiligste gegen den „Feind des Himmels und der Erde" zu beschützen. Der Marschall Lefebvre hatte die Division Rouyer von Salzburg aus durch die (im Mai) blutgetränkte Schlucht des Paffes Strub und das Unterinnthal über den Brenner geschickt, um nach Italien vorzudringen. Aber die Tiroler unter Haspinger's, Speck-bacher's u. A. Leitung hatten die steilen Berghalden des Eisackthales besetzt und an den engsten Stellen des Weges oben auf den Felsen Baumstämme, mit Weiden verbunden und mit Steinen beschwert, bereit gehalten, die auf ein gegebenes Zeichen auf den Feind herabgestürzt wurden. Die Wirkung war entsetzlich: die Steinlawinen begruben Mann, Roß und Kanonen; einen Augenblick trat eine dumpfe Stille ein, dann drang aus den Staub- und

4. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 466

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
466 Dritter Zeitraum: 1848—1876. setzung nun das ganze rechte Mainufer im Besitz der Preußen war, wurde für die früher vielfach kundgegebene preußenfeindliche Gesinnung mit einer starken Kriegs-Contribution bestraft, die kurhessischen Provinzen Hanau und Fulda durch den preußischen Administrator Kürhessens, von Möller, für Preußen in Besitz genommen, am 20. auch Darmstadt und Biberich in Nassau besetzt, nachdem schon am 11. ein preußisches Corps von Coblenz aus einen Theil dieses Herzogthums occupirt hatte, das nun unter preußische Verwaltung gestellt wurde. In Frankfurt traf den General von Falcken-stein feine Ernennung zum Gouverneur Böhmens, und den Oberbefehl Über die Main-Armee erhielt General von Manteuffel. Nachdem die Maiu-Armee sich durch die Kontingente von Mecklenburg-Schwerin, Sachfen-Altenburg, Anhalt, Oldenburg, Waldeck und der Hansestädte (um 18,000 M.) verstärkt hatte, suchte sie die Bundestruppen jenseit des Mains auf. Die drei Tage vom 24.-26. Juli bildeten eine Reihe nur während weniger Stunden der Nacht unterbrochener Gefechte, durch welche die Bundestruppen von Höhe zu Höhe zurückgedrängt wurden. Am 23. Juli schlug mau die Badenser bei Hundheim, am 24. die Oesterreicher, Württembergs, Hessen-Darmstädter und Nassauer bei Tauberbifchofsheim. Am 25. Juli traf die Division von Beyer bei Helmstadt die baierische Armee und warf sie in fünfstündigem Kampfe zurück, während die Division Goeben die Bundestruppen bei Gerchsheim angriff und sie gegen Würzburg zurücktrieb. Am 26. wurden die Baiern nochmals bei Roßbrunn geschlagen, die Main-Armee rückte am 27. Juli gegen Würzburg vor und eröffnete ihr Feuer gegen die Feste Marienberg auf dem linken Mainufer. Die wegen Uebergabe der Festung angeknüpften Unterhandlungen wurden durch die aus Böhmen eintreffende Nachricht von dem Abschlüsse eines Waffenstillstandes zwischen Preußen und Baiern unterbrochen; von Manteuffel hielt (2. Aug.) seinen Einzug in Würzburg, während die Feste Marienberg in den Händen der Baiern blieb. Da Baden schon früher Waffenstillstand geschlossen hatte und Württemberg diesem Beispiele folgte, so löste sich das 8. Bundes-Armeecorps allmählich auf, und v. Manteuffel konnte seinen Soldaten der Main-Armee (in einem Armeebefehl vom 2. August) verkünden, daß sie nach 20 größeren und kleineren, stets siegreichen Gefechten nicht blos die Länder nördlich des Mains genommen, sondern auch die Gewalt ihrer Waffen über Hessen-Darmstadt hinaus nach Baden (Mannheim und Heidelberg) und Württemberg (Mergentheim) hineingetragen und (durch ihre Annäherung) einen ferngelegenen Theil preußischen Bodens (die Hohenzollern'schen Länder) vom Feinde befreit hätten. Während die Main-Armee in der Zeit des Waffenstillstandes bei Würzburg stehen blieb, rückte der Herzog von Mecklenburg-Schwerin mit dem 2. Reservecorps in das östliche Baiern ein und drang über Baireuth bis Nürnberg vor, so daß von Baiern fast ein Drittel besetzt war.

5. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 413

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
64. Der spanische Erbfolgekrieg. 413 der Grenzen von Flandern und Brabant richteten, konnten sie nicht ver- hindern, daß die Festungen an der untern Maas und das ganze Kurfürstcnthum Köln in die Hände der Verbündeten fielen. B. Der Krieg in Deutschland. Während die Franzosen sich in Italien und den Niederlanden in der Defensive hielten, entschloß sich Ludwig, uin eine schnelle Entscheidung herbciznführcn, wenigstens an einer Seite zur Of- fensive. Dies war die deutsche. Im Mai 1703 ging Villars über den Rhein und vereinigte sich in Oberschwaben mit dem Kur- fürsten Maximilian Emanuel von Baiern, der den Krieg im Innern Deutschlands mit der Eroberung Ulms eröffnet hatte. Beide verab- redeten einen Angriff auf Tirol, aus welches Baiern Ansprüche machte und dessen Besitz in den Händen des befreundeten Kurfürsten auch den Franzosen erwünscht war, weil das südliche Tirol die Pforte bildete, durch welche das österreichische Heer in Italien eingedrungen war und seine Verstärkung erhielt. Vcndomc sollte daher von Italien aus dem Kurfürsten die Hand bieten, während Villars die obere und mittlere Donau behaupte. Bei der Verwirrung in den Gcgenanstalten der Tiroler konnte der Kurfürst ohne Widerstand das Innthal auf- wärts bis in die Hauptstadt des Landes Vordringen. Er erklärte, er sei nicht gekommen, um Tirol zu unterjochen, sondern um es besser zu regieren, als es bisher regiert worden sei, die Beamten leisteten ihm das Handgelübde der Treue, auf so lange er im Besitz der fürstlichen Grafschaft sein werde. In dem Volke aber lebte eine angestammte Hingebung für seine gefürsteten Grafen aus dem Hause Oesterreich, ein nachbarlicher Haß, ebenfalls von den Vorfahren ererbt, gegen die Baiern. Daß der Kur- fürst jetzt nicht allein das Land in Besitz nahm, sondern auch Kriegs- contributioncn von sehr beträchtlichem Betrage ansschrieb, ganz im Wi- derspruch mit seiner persönlichen leutseligen Haltung, gab diesen beiden Gefühlen Nahrung. Dazu kam aber noch ein anderes: ein lange in der Stille angesammeltcr Widerwille gegen die Organe der Regierung ward durch den Verdacht, daß diese wohl gar des Vcrraths schuldig seien, zum Ingrimm gesteigert; mit der Treue gegen den Landesherrn mischte sich der Aufruhr gegen seine Beamten; dieser und ihrer hem- menden Führung entledigt, stellten sich dann die siegreichen Volkshaufen, mit der Natur ihres Landes wie früher und später im Bunde, dem vordringendcu Feinde auf eigene Hand entgegen. Im hohen Gebirge, wo die schmale Straße sich durch die Schluchten windet, lauerten sie hinter dem Gebüsch, das die Wände deckt; wenn die Baiern hcranzo- gen, stürzten von allen Höhen zugleich Steine und Felsstücke auf sie nieder; sahen sie sich genöthigt, umznkehreu, so fanden sie die Pässe und Brücken in ihrem Rücken bereits verlegt; wer da nicht umkam, wurde gefangen. Im Kampfe mit den Scharfschützen, die sich wohl rühmten, auf fünfhundert Schritte zu treffen, scheiterten die Angriffe

6. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 647

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
97. Der Krieg in Deutschlands 1796 und 1797. 647 Republik ab und entsagte der Lombardei — seinen bisherigen eigent- lich italienischen Provinzen — zu Gunsten der cisalpinischen Re- publik, die er als eine unabhängige Macht anerkannte. Dagegen er- hielt und nahm er als Entschädigung von Venedig, dessen meuchlerischen Anfall der Sieger, der die Aristokraten Venedigs haßte, mit politischer Vernichtung bestrafen zu können, höchst erwünscht fand, Istrien, Dalma- tien, die vormals venetianischen Inseln des adriatischen Meeres, die Mündungen des Cattaro und die Stadt Venedig, als eine treffliche Ar- rondirung der österreichischen Monarchie im Süden und als Grundlage zu einer Seemacht. Die französische Republik bekam, außer Belgien (von Oesterreich), von Venedig die Inseln der Levante, Corfú, Zante, Cephalonien, Santa Maura, Cerigo, sowie die venetianischen Besitzungen in Albanien. — Die cisalpinische Republik sollte aus folgenden Län- dern gebildet werden: a) der Lombardei, den Gebieten von Bergamo, Brescia, Crema, der Stadt und Festung Mantua und Gebiet Peschiera; d) einem Theile der venetianischen Länder; c) dem Herzogthume Mo- dena, Massa und Carrara und ä) den drei Legationen Bologna, Ferrara und Romagna. — Dem Herzoge von Modena sollte für seine Be- sitzungen in Italien der Breisgau (von Oesterreich) abgetreten und endlich zu Rastatt ein Congreß zur Abschließung des Friedens mit dem deutschen Reiche binnen Monatsfrist eröffnet werden. Soweit wurde der Friedcnsvertrag bekannt, Niemand zweifelte in- dessen gleich, daß noch geheime Artikel existirten, durch welche Bona- parte mit Oesterreich über die Opfer sich geeinigt hatte, zu welchen das deutsche Reich zu nöthigen beschlossen war. 97. Der Krieg in Deutschland, 1796—1797. (Nach Wilhclin Wachsmuth, Geschichte Frankreichs im Revolutions-Zeitalter.) Um den Frieden mit Oesterreich und dem deutschen Reiche zu er- zwingen, hatte Carnot einen umfassenden, auf Zusammenwirkung aller Theile zu einem Zwecke berechneten Kriegsplan entworfen, demzufolge im Frühjahre 1796 drei Armeen gegen Oesterreich Vordringen sollten: eine unter Napoleon Bonaparte von Italien aus durch Tirol, zwei durch Deutschland und zwar die bisherige Sambre- und Maas-Armee (78,000 Mann) unter Iourd an vom Niederrhein aus durch Franken und eine am Oberrheine versammelte Armee (80,000 Mann) unter Moreau durch Schwaben und Baiern. Letzterer war Pichegru's Nach- folger, der wegen der Aufhebung der Belagerung von Mainz dem Directorium verdächtig geworden war. Die feindlichen Armeen waren auch diesmal den Republikanern zu Anfang an Truppenzahl überlegen;

7. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 710

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
710 104. Der Krieg der dritten Coalition, 1805. Mittags war der entschiedenste Sieg erfochten, der je einen so wunder- vollen Feldzug wie diesen mit einem Schlage vollendet hat und den das erschreckte Europa zu glauben Mühe hatte. Am folgenden Tage belobte und beglückwünschte Napoleon seine Armee durch folgende la- konische, aber kräftig wirkende Proclamation: „Soldaten, ich bin mit euch zufrieden; ihr habt eure Adler mit unsterblichem Ruhme bekränzt! Eine Armee von 100,000 Mann, von den Kaisern von Rußland und Oesterreich befehligt, ist in weniger als vier Tagen abgeschnitten oder zerstreut worden; was eurem Schwerte entging, ertrank in den Seen und Morästen. 40 Fahnen, die Standarten der kaiserlich-russischen Garde, 120 Kanonen, 20 Generale, und mehr als 30,000 Gefangene sind das Resultat dieses für ewige Zeiten denkwürdigen Tages. Diese, als die erste in Europa gepriesene Infanterie konnte eurem Stoße nicht widerstehen und von nun an habt ihr keine Nebenbuhler mehr zu fürchten. So ist also in zwei Monaten diese dritte Coalition besiegt und aufgelöst worden." Schon am folgenden Tage, den 3. December, erschien der Fürst Liechtenstein im französischen Lager, um vorläufige Unterhandlungen an- zuknüpfen und am folgenden Tage begab sich der Kaiser Franz selbst zu Napoleon, nach Saroschütz, zu einer persönlichen Zusammenkunft. In einer zweistündigen Unterredung kamen beide nicht nur über einen Waffenstillstand, sondern selbst über die vorläufigen Grundlagen des unverzüglich zu unterhandelnden und abzuschließenden Friedens überein. Die russischen Hülfstruppen sollten Mähren und Ungarn binnen zwei, Galizien binnen vier Wochen räumen, das Aufgebot in Ungarn und Böhmen sogleich entlassen werden und keine fremden Truppen das österreichische Gebiet betreten. Ohne dieser Uebereinkunft beizutreten, ging der Kaiser Alexander nach Petersburg zurück und sein Heer ver- ließ die österreichischen Staaten. In dem von Talleyrand einerseits, dem Grafen Stadion, Fürsten Johann von Liechtenstein und dem General Gioulay andererseits am 26. December zu Preß bürg abgeschlossenen Frieden erkannte Oester- reich die Oberherrschaft Frankreichs über alle vor dem Kriege dem fran- zösischen Reiche einverleibten italienischen Staaten, so wie die Unabhängig- keit der Schweiz und der batavischen Republik an, trat Venedig, Dal- matien und Albanien an das Königreich Italien, Tirol und einen Theil seiner schwäbischen Besitzungen an Baiern, einen andern an Württemberg, einen dritten, nebst dem Breisgau, an Baden ab; da- gegen wurden Salzburg und Berchtesgaden Oesterreich einverleibt. Die Kurfürsten von Baiern und Württemberg sollten fortan souverain sein, dennoch ferner (so hieß es) zum deutschen Staatenbunde gehören. Am 1. Januar 1806 wurden die beiderseitigen Ratificationen dieses Frie- denstractates ausgewechselt und Napoleon kehrte nach Paris zurück, wo er vom Volke mit gerechter Bewunderung und nationellem Enthusiasmus, von den Staats-Behörden mit wetteifernden Schmeicheleien empfangen wurde.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 376

1869 - Berlin : Herbig
376 Neuere Geschichte, Vierte Periode. wiesen. Nachdem der Däne Oerstedt im J. 1819 den Elektromag- netismus entdeckt hatte, regten die Franzosen Ampere und Ritchie die Idee an, die neue Entdeckung für die Telegraphie zu verwenden. Den ersten praktisch ausgeführten und wirklich benutzten elektro- magnetischen Telegraphen stellten 1833 Gauss und Weher in Göt- tingen her. Etwas später erfand der Deutsche Schilling in Russland einen elektro-magnetischen Telegraphen. Schillings Erfindung brachte der Engländer Cooke nach England. Dort wurde sie von dein Phy- siker Wheatstone verbessert, und dieser vervollkommnete Telegraph im J. 1837 von Cooke und Wheatstone zuerst in London (Euston Square—camhden Town) praktisch ausgeführt. Nachdem die Er- findung noch viele, namentlich in Deutschland u. in Amerika (Morse) gemachte Verbesserungen erfahren, bedeckten sich Grossbritannien, der europäische Continent und Nordamerika mit Telegraphennetzen. — Der erste unterseeische Telegraph ward 1850 zwischen England und Frankreich (Dover— Cap Griz Ncz) gelegt. Ihm folgten unter- seeische Kabel von England nach Irland und Belgien (1851 u. 1853) und viele andere. Das Riesenunternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel zu verbinden, scheiterte im J. 1857; ein zweiter Versuch im J. 1858 wurde, aber nur für sehr kurze Zeit, mit Erfolg gekrönt. Im J. 1866 wurde das grossartige Unternehmen dieser Verbindung (Valencia auf Irland — Newfoundland, 1650 engl. Meilen) wieder aufgenommen und glücklich zu Ende geführt. 1817. Dreihuudertjährige Jubelfeier der Reformation. Wartburgfest. Verbrennung einer Anzahl absolutistischer Schriften (Ancillon, Schmalz, Haller etc.). 1818. Congress zu Aachen. Die Grossmächte beschliessen auf des franz. Ministers Herzogs von Richelieu Antrag die Zurückziehung der Besatzungstruppen aus Frankreich. 1819. Demagogische Umtriebe. Ermordung Kotzebue's durch den Fanatiker Sand (23. März). Burschenschaft. Reaction in Preussen. W. Humboldt, Beyme, Bogen ziehen sich vom Staatsdienst zurück. (Aug.) Minister-Congress zu Karlsbad, von Metternich beherrscht. Censur, Beaufsichtigung der Universitäten beschlossen. Der Congress wird in Wien fortgesetzt, avo 1820 (Mai), die Wiener Schlussakte unterzeichnet Avird.

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 351

1869 - Berlin : Herbig
Französisches Kaiserreich, Napoléon I. 351 Die Franzosen besetzen Holland und Hannover, welches sie aussaugen. Lager in Boulogne, bedroht England. Verschwörung gegen das Leben des ersten Consuls entdeckt. {Pichegru f, George Cadoudal hingerichtet, Moreau nach Amerika). Der Herzog von Enghien (bourbonischer Prinz aus der Nebenlinie Condé) wird aus dem Badenschen Gebiet mit Gewalt entführt, von eiuer Commission verurtheilt und in Vinccnnes erschossen. Durch Tribunat und Senat wird der Consul Bonaparte erklärt als 1804-1814 (15). Napoléoni Kaiser der Franzosen. Vom Volke durch Listen mit Namensunterschriften bestätigt, vom Papst Pius Vii. in Paris gesalbt. Einrichtung eines glänzenden Hofstaates. Grosswürdenträger, 13 maréchaux de l’Em- pire. Neuer Adel. Vernichtung jeder verfassungsmässigen Freiheit. 1805. Napoléon König von Italien. Sein Stiefsohn Eugene Beau- harnais (von der Josephine) Vicekönig von Italien. 1805. Dritte Coalition gegen Frankreich zwischen England, Russland, Oesterreich und Schwe- den (Gustav Iv.) zur Herstellung des europæischen Gleichgewichts. Spanien mit Frankreich verbunden. Das Lager bei Boulogne wird aufgehoben. Die französischen Heere rücken unter Davoust, Soidt, Bannes, Ney nach dem Rhein zu. Die Hauptmacht der Oesterreicher in Italien unter Erzherzog Karl gegen Masséna, in Deutschland unter Erzherzog Ferdinand und Mack. Hier übernimmt Napoléon den Oberbefehl, rückt, des Bei- standes der meisten süddeutschen Fürsten gewiss, den in Baiern einge- drungenenoesterreichern entgegen, vereinigt sein Heer (200,000mann) an der oberen Donau (Bernadotte, von Hannover kommend, muss durch das neutrale Ansbachisclie Gebiet Preussens). Baiern, Wür- temberger, Baden, Hessen, Nassauer verstärken Napoléons Heer. Nachdem die Oesterreicher in vier Treffen überwunden worden und das Hauptheer von den Franzosen eingeschlossen war, giebt sich 1805. Mack in Ulm mit dem ganzen österreichischen Heere 17.0ct. kriegsgefangen. Der Seekrieg wird von England glänzend eröffnet durch 1805 (21. Oct.). Nelsons Seesieg bei Trafalgar über die französische und spanische Flotte. Nelson f.

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 352

1869 - Berlin : Herbig
352 Neuere Geschichte. Dritte Periode. Die Franzosen marschiren anf Wien, das Murat ohne Widerstand einnirnrnt. Erzherzog Karl, der Masséna zurückgedrängt hatte, nach Deutschland zurück; ein russisches Heer unter Kutusow, ein zweites unter Kaiser Alexander rückt heran. In der fl 805 (2. Dec.). Drei Kaiser-Schlacht bei Austerlitz siegt Napoleon über die vereinigten Bussen und Oester- reicher. Waffenstillstand mit Oesterreich, Rückzug der Russen. 15. Dec. Vertrag Preussens mit Napoleon zu Schönbrunn (Haug- witz). Preussen tritt Ansbach und Neuchâtel ab und soll dafür Hannover besetzen. 26. Dec. Friede zu Pressburg zwischen Frankreich und Oesterreich. 1) Frankreich behält Piémont, Parma und Piacenza. 2) Oester- reich tritt alles vom Venetianischen Gebiete im Frieden von Campo Formio (s. Seite 343) Erhaltene an das Königreich Italien ab, als dessen König es Napoléon anerkennt. 3) Oesterreich tritt an Baiern ab: Tyrol, Vorarlberg, die Bisthiimer Brixen und Trient, Burgau, Eichstädt, Passau, Lindau; ausserdem erhält Baiern die freie Stadt Augsburg. 4) Oesterreich tritt an Würtemberg u. Baden die vorderösterreichischen Länder ab. 5) Baiern und Würtemberg werden als Königreiche anerkannt. 6) Oesterreich erhält als Ent- schädigung: Salzburg, Berchtesgaden und die Güter des säcularisirten deutschen Ordens; der Kurfüst von Salzburg bekommt von Baiern Würzburg als Entschädigung. Russland bleibt im Kriegszustände. 1805. Die Bourbonen in Neapel werden einfach durch eine Ver- Dec. fügung Napoleons aus Schönbrunn (La dynastie de Naples a cessé de régner) entthront, 4800. Joseph, Napoléons älterer Bruder, König von Neapel. Der Hof von Neapel zieht sich nach Palermo zurück. Sicilien ist für Napoléon unerreichbar, da die Engländer das Meer beherrschen. Joachim Murat, Schwager Napoléons, Herzog von Berg und Cleve. Marschall Berthier Fürst von Neuchâtel. Louis Bonaparte, Napoléons dritter Bruder, König von Holland (frühere batavische Republik).
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