TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Einleitung.
Begriff der Geschichte. Gegenstand derselben. Wichtigkeit ihrer
Kenntnis.
1) Geschichte (Historie) ist der Inbegriff alles dessen, was von Anfang an unter den Menschen und von den Menschen geschehen ist. Wir gebrauchen aber auch das Wort Geschichte als Kunst au sd ruck und verstehen darunter die Darstellung dessen, was geschehen ist. Insofern ist Geschichte die wahrheitsgetreue Erzählung von wirklichen Begebenheiten und Ereignissen. Die Geschichte aller Völker zu alleu Zeiten nennen wir die allgemeine Geschichte oder Weltgeschichte. Die Weltgeschichte ist also zugleich die Geschichte der Menschheit. Sie lehrt uns:
1. wie das menschliche Geschlecht nach dessen Entstehen sich ausgebreitet und wie die Menschen zu Völkern und Nationen sich vereinigt haben;
2. wie diese Völker und Nationen sich selber Gesetze gaben oder solche empfingen;
3. wie der menschliche Geist sich entwickelte und fortwährend im Entwickeln begriffen ist, und welche Fortschritte Künste und Wissenschaft gemacht haben. Ganz vorzüglich lehrt sie uns aber auch
4. was Gott deu Menschen geoffenbart, und welche Anstalten er getroffen hat, um sie ihrem Ziele entgegenzuführen.
Gegenstands der Weltgeschichte ist also vorzüglich das staatliche, das bürgerliche, das geistige und das religiöse Leben der Völker. a 1
. 2) Die Kenntnis der Weltgeschichte ist notwendig, denn wir lernen aus der Vergangenheit die Gegenwart kennen und verstehen; auch können wir mutmaßen, was die Zukunft uns brmgen wird. Insbesondere erkennen wir, daß die großen Weltbegebenheiten nicht vereinzelt und getrennt voneinander, sondern da^ sie in einem Zusammenhange stehen, und daß eine wunder-
Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 1
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TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
218 Das Altertum.
Litteratur ein goldenes und ein silbernes Zeitalter. Das goldene Zeitalter, d. i. die Blüte der römischen Geistesbildung, fällt in die Zeit des Augustus, während die nachaugusteischen Schriftsteller dem silbernen Zeitalter angehören, insofern sie nicht lange nach Augustus lebten.
222) Zu den frühesten römischen Dichtern gehören die Lustspieldichter Plautus und T8reuz. Horaz und Catull entzückten durch ihre Lieder. Im Lehrgedichte zeichnet sich Ovid aus. Vergil besang das Schicksal des Äneas, des angeblichen Stammvaters des lateinischen Volkes (Änöide). Cornelius Repos, Sallust, Casus Julius Cäsar und vor allem Livius haben uns die Geschichte des römischen Volkes aufbewahrt. Cicero glänzte nicht nur als Redner, sondern schrieb auch philosophische Abhandlungen. Ebenso besitzen wir von Cicero vortreffliche Briefe. Phädrus dichtete Fabeln. Zahlreiche Schriftsteller verbreiteten sich über die Sprachlehre, die Heilkuude, den Landbau und insbesondere über die Rechtswissenschaft.
Anmerkungen.
1. Es gab schon vor Augustus 16 Kuuststraßen nur in Italien, an welche sich eine Reihe Nebenstraßen anschloß. Die berühmteste war die Via Appia, die Königin d er Wege genannt, von Appius Claudius (311 v. Ehr.) angelegt. Sie war 6y2 Meter breit, so daß sich zwei begegnende Wagen bequem ausweichen konnten. Sie führte nach Capua und wurde später bis Brundusium fortgesetzt. Noch jetzt finden wir Spuren der Römerstraßen im ganzen Umfange des ehemaligen römischen Reiches, und sind sie das Vorbild für unsere gegenwärtigen Knnststraßen geworden. Fast jede bedeutende Stadt besaß eine Wasserleitung (Aquädukt) , in denen das Wasser manchmal 15—30 Stunden weit hergeleitet wurde. Es waren bedeckte Behälter von Quadern, welche oft auf Bergen oder unterirdisch durch Thäler, Schluchten und Abgründe hinüberliefen. Die riesenhaftesten besaß Rom selbst. Es sind jetzt nur noch drei von ihnen im Gebrauch, die aber hinreichen, ganz Rom mit Wasser zu versorgen. Wie prächtig die Theater waren, ersehen wir an dem Privattheater, welches Marcus Ämilius Scanrns als Ädil (58 v. Chr.) erbauen ließ. Es kostete ihn viele Hunderttausende, obschon es nur für die kurze Zeit seiner Amtsverwaltung bestimmt war und, nachdem Scau-rus feine Spiele hatte abhalten lassen, wieder abgerissen wurde. Es faßte 60 000 Zuschauer und war mit 360 Marmorsäulen und 3000 Statuen von Bronze geschmückt. Es waren so viele Gewänder vorhanden, daß die, welche gar nicht einmal gebraucht wurden, allein 170 000 Mark wert waren.
2. Die ältesten Denkmäler der römischen Dichtkunst sind, wie überall, die Lieder, welche bei religiösen Feierlichkeiten gesungen wurden. Zuerst verpflanzte sich vom griechischen Boden aus das Drama (Schauspiel) nach Italien und war es Livius Andronlkus, ein Tarentiner, welcher in römische Kriegsgefangenschaft geriet, der zuerst mit einem solchen in Rom auftrat (238 v. Chr.). Allein weder die Tragödie
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Ovid Cornelius_Repos Julius_Cäsar Cäsar Cicero Augustus Appius_Claudius_( Marcus_Ämilius_Scanrns Livius_Andronlkus
Extrahierte Ortsnamen: Italien Capua Rom Italien Rom
6 Einleitung.
Jahr 5500 nach der Erschaffung des Menschen als das Geburtsjahr Christi an. Neuere gehen auf das Jahr 5634 zurück und dürften der Wahrheit näher kommen. Die Kirche läßt die freie Wahl und fällt die biblische Zeitberechnung nicht in das Gebiet des Glaubens.
6. Das Wort „Kalender" stammt aus dem Griechischen. Die Römer nannten den ersten Tag des Monats Calendae — Ausrufetag, weil der Monatsanfang öffentlich ausgerufen wurde. Jetzt versteht man darunter ein Verzeichnis der innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, gewöhnlich innerhalb eines Jahres, vorkommenden Zeitbestimmungen und was damit in Verbindung steht. Der älteste noch vorhandene Kalender ist ein angelsächsischer, halb englisch, halb lateinisch. Den ersten deutschen Kalender soll Johannes de Gamundin (Hans von Schwäbisch-Gmünd), auf zwei Holztafeln geschnitten, herausgegeben haben (1439). Solche Holztafeln befinden sich noch in der Königlichen Bibliothek in Berlin.
Y § 4.
Einteilung der Geschichte.
7) Die Geschichte teilt sich naturgemäß in drei große Abteilungen, welche wir Zeitläufte nennen wollen. Diese Zeitläufte sind die alte Zeit oder das Altertum, die neue Zeit und die zwischen der alten und der neuen mitten inne liegende Zeit oder das Mittel alter. An die neue Zeit schließt sich die neueste Zeit oder unsere Zeit an. So können wir also die Weltgeschichte in vier Zeitläufte einteilen:
I. Die alte Zeit von der Erschaffung der Welt, d. i. vom Jahre 4000 v. Chr. bis auf die Geburt Jesu Christi, des Sohnes Gottes und Weltheilaudes.
Ii. Von der Geburt Jesu Christi und der Stiftung der christlichen Kirche bis aus die Entdeckung Amerikas, oder vom Jahre 1 bis 1492 nach Christi Geburt.
Iii. Von der Entdeckung Amerikas bis zur französischen Revolution, oder vom Jahre 1492 bis 1789.
Iv. Von der französischen Revolution bis auf unsere Tage, oder vom Jahre 1789 bis heute.
Dieser Einteilung gemäß werden wir die Weltgeschichte in vier großen Abteilungen erzählen.
Anmerkung.
Die großen Zeitläufte, welche der Einteilung der Weltgeschichte zu Grunde gelegt wordeu find, nennt man auch Epochen (Haltpunkte, Zeitpunkte, an welchen ein weittragendes Ereignis stattfindet). Der bequemen Übersicht wegen hat man nun die großen Epochen wieder in kleinere Abteilungen zerlegt und nennt eine solche Abteilung Periode, obgleich der Name nicht ganz richtig ist, denn Periode bedeutet eigentlich eine Reihe von Jahren, nach deren Ablauf dieselbe Begebenheit wiederkehrt. So teilt man z. B. in folgende Perioden ab:
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
§ 4. Einteilung der Geschichte. 7
I. Die alte Zeit.
1) Von der ältesten Zeit bis auf Cyms, den Stifter des persischen Weltreiches, oder bis um 560 v. Chr.
2) Von Cyrus bis auf Alerauder deu Großen, oder von der (Stiftung des persischen Weltreiches bis zu dessen Untergang, von 560 bis 323 v. Chr.
3) Von Alexander dem Großen bis zur Stiftung der christlichen Kirche, oder von 323 v. Chr. bis Christus.
Ii. Das Mittelalter.
1) Von Christus bis auf Oboafer, oder bis zum Untergänge des weströmischen Kaiserreiches, von 1 bis 476 n. Chr.
2) Vou Oboafer bis auf Karl den Großen, ober vom Untergänge des weströmischen Kaisertums bis zur Grünbung des Heiligen Römischen Reiches, von 476 bis 800.
3) Von bet Grünbung des Heiligen Römischen Reiches bis auf die Kreuzzüge, oder von 800 bis 1095.
4) Von den Kreuzzügen bis zur Entdeckung Amerifas, oder von 1095 bis 1492.
Iii. Die neue Zeit.
1) Vou der Entdeckung Amerikas bis zum westfälischen Frieden, ober von 1492 bis 1648.
2) Vom westfälischen Frieden bis zur französischen Revolution, ober von 1648 bis 1789.
Iv. Unsere Zeit.
1) Von der französischen Revolution bis auf die Stiftung des Deutschen Bunbes, ober vom Jahre 1789 bis 1815.
2) Von der Stiftung des Deutschen Bunbes bis zur Errichtung des neuen deutschen Kaiserreiches, ober vom Jahre 1815 bis 1871.
3) Vou der Errichtung des neuen deutschen Kaiserreiches bis auf unsere Tage, oder von 1871 bis Heute.
Wir unsererseits werden uns nur an die vier großen Epochen Hatten,
um bei dem mäßigen Umfang unserer Geschichtsdarstellung die Zersplitterung zu verhüten.
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TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Alexander Alexander Christus Christus Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Amerifas Amerikas Deutschen_Bunbes
152 Weltstellung der griechischen Halbinsel. §. 49.
Lage, Physische Beschaffenheit (dort die größte Zerrissenheit des hori-
zontalen Umrisses, hier die größte Maffenhaftigkeit) den ihnen am
meisten benachbarten Erdtheilen (Asien, Afrika) verwandt, während die
italische in allen diesen Beziehungen wesentlich europäisch ist. Wie
verschiedenartig aber auch die horizontale und vertikale Gliederung ihrer
Oberfläche ist (ein von Randgebirgen umgebenes und durchzogenes
Tafelland auf der iberischen; ein mehrgliederiges Kettensystem auf der
italischen; beide Formen nebeneinander auf der griechischen), so haben
doch alle drei auch in ihrer plastischen Gestaltung etwas Gemeinschaft-
liches: die glückliche Mischung von Berglandschaften und wohl bewässer-
ten Thälern, Reichtbum an Häfen, aber Mangel an großen Tiefebenen
und schiffbaren Strömen. Endlich kann in historischer Beziehung her-
vorgehoben werden, daß von allen eine Weltherrschaft ausgegangen
ist, zum Tbeil sehr verschiedener Art, von der griechischen und italischen
sogar eine doppelte und zwar von verhältnismäßig kleinen Räumen
aus: Macedonien hat eine politische, Athen eine geistige Weltherr-
schaft ausgeübt; Rom ward zweimal der Mittelpunkt einer weit aus-
gebreiteten Herrschaft, zuerst einer politischen, dann einer kirchlichen;
Spanien, welches nächst Großbritannien am meisten vom Continente
ab- und dem Ocean sowie den fernen Erdtheilen zugewandt ist, ward
in Folge der oceanischen Entdeckungen ein Reich, in welchem „die Sonne
nicht unterging".
8. 49.
Die griechische Halbinsel.
W e l t st e l l u n g.
Wie von den drei Halbinseln Südasiens die westliche, Arabien,
sich als ein Mittelglied zwischen zwei Erdtheilen, Asien und Afrika, bei
der Ausbreitung der arabischen Weltherrschaft nach O. und W. bewährt
hat, so diente die östliche Halbinsel Europas, die griechische, bei
der Ausbreitung und Entwickelung der Cultur als ein wesentliches
Mittelglied zwischen dem übrigen Europa und Borderasien. Diese
cultur-historische Bedeutung hat aber nur das eigentliche Griechenland
erlangt; denn die Berglandschaften des unwegsamen Hämus und seiner
nächsten südlichen Zweige sind stets der Sitz wilder Gebirgsftämme
geblieben, während der südliche Theil der großen Halbinsel, in Ver-
bindung mit der Westküste Kleinasiens, sowohl die empfangenen Keime
der Cultur, als neue aus dem eigenen Schooße am frühesten entwickelt
und im höchsten Grade veredelt dem Abendlande mitgetheilt hat. Die
Landmaffe gewinnt in demselben Verhältnisse historische Bedeutung, wie
sie aus dem breiten Berglande als eine Folge von Halbinseln^ hervor-
tritt. Dies zeigt am deutlichsten eine Vergleichung des jetzt türkischen
Nordgriechcnlands mit dem Mittlern und südlichen, denn wie ihm die
peninsulare Form meistens fehlt, so griff es auch am wenigsten in den
Gang der Geschichte ein.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Macedonien Athen Rom Spanien Asien Afrika O. Europas Europa Westküste_Kleinasiens
Einleitung
Begriff und Aufgabe der Geschichte.
.(
Das Wort Geschichte kommt von „geschehen" und bedeutet ursprüng-
lich etwas Geschehenes, in der heutigen Schriftsprache aber die Erzäh-
lung von dem, was geschehen ist. Es kcmn demnach Geschichten sehr
verschiedener Art geben, insofern die Ereignisse auf der Welt sehr
mannigfaltige sind; hier begreifen wir unter Geschichte die allgemeine
Geschichte, wohl auch Weltgeschichte genannt; diese ist die Erzählung
von dense- M Begebenheiten, welche durch ihre Folgen für das Men-
schengeschlea-t merkwürdig wurden. Solche Begebenheiten sind theils
Naturereignisse, z. B. Wasserfluthen, Erdbeben, Ausbrüche der Vulkane
u. s. w., theils Thaten und Leiden der Völker und einzelner Menschen,
z. B. Kriege, Empörungen, Veränderungen der Staatseinrichtungen und
Gesetze, die mannigfaltigen Erfindungen, durch welche der Mensch die
Natur zu seinem Dienste zwingt, seinem Geiste einen höheren Aufschwung
gibt, sein Leben angenehmer und sicherer macht, oder aber auch sein
Geschlecht und dessen Werke zerstört. Wer aber vermöchte die Reihe
der Unglücksfälle aufzuzählen, welche das Menschengeschlecht betroffen
haben, die Fluthen, Erdbeben, Pestilenzen und Hungersahre; und wer
möchte sie im Gedächtniß behalten, die unendliche Reihe der Gewalt-
thaten, welche die Menschen an ihrem Geschlechte verübten, die Kriege
Schlachten und Aufstände, die Städte, die durch Feindeswuth in Flam-
men aufgingen, die verheerten Gefilde, die Millionen geknechteter Men-
schen? Zwar ist auch des Guten und Schönen die Fülle, aber des Ueblen
ist mehr im Andenken geblieben, gerade wie wir uns an einen Gewitter-
tag leichter zurückerinnern, als an einen sonnenhellen. — Wir aber
heben aus allen diesen Ereignissen und Thaten die wichtigsten her-
aus, und erzählen besonders von denjenigen Völkern und Menschen,
welche das meiste dazu beigetragen haben, daß wir auf dieser Stufe
stehen, von welcher wir setzt in die Vergangenheit und Zukunft blicken.
Und warum lesen wir die Geschichte? Ist wo ein Mensch, welcher
nicht vielmal der Seinigen gedenkt, ihrer Freuden und Leiden; der des
Bumüller, Gesch. d. Alterth. 1
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Erstes Buch.
Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie
durch Kyrns.
Die Urgeschichte.
Erstes Kapitel.
Die Erde als Wohnplaß des Menschengeschlechts.
Unsere Erde ist eine Kugel von 5400 Meilen Umfang, und ihre
Oberfläche ist 9,282,000 Ouadratmeilen groß, von welcher das Wasser
6,900,000 Quadratmeilen, das Land also nicht ganz 2,400,000 Qua-
dratmeilen einnimmt. Diese ungeheure Kugel schwebt frei im großen
Welträume, wie wir in weiter Ferne Sonne, Mond und Sterne
schweben sehen. Gottes Allmachtshand Halt und tragt sie, gebietet
ihren Theilen, sich gegenseitig anzuziehen und aneinander zu schließen,
und Er führt die Erde ihre Bahn, so lange es ihre Bestimmung ist
unter den andern Sternen zu wandeln. Der Erdboden selbst erhebt sich
in mannigfaltiger Form bis zu 28,000 Fuß über den Spiegel des Meeres;
die größeren Höhen, Gebirge genannt, sind es hauptsächlich, welche das
Wasser einsaugen, das als Dunst in der Luft schwebt; es sickert in ihnen
hinunter und tritt als Quelle hervor; Schnee, Regen, Thau und Hagel
verstärken durch ihren Zufluß die Quellen, diese werden zu Bächen und
Flüssen, welche durch die tiefen Furchen der Gebirge dem Meere zurinnen,
das sie aufnimmt, wieder in Dunst verwandelt und als Wolken
entsendet, welche die Winde über die Erde hinwegtragen, damit Thiere
und Pflanzen erquickt werden. Unzählige Gewächse bekleiden den Erd-
boden, von dem Tange auf des Wassers Grund bis zu der Flechte, welche
sich an das Felsenhorn des Hochgebirges heftet, und in Luft, Wasser,
1«
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Das goldene Zeitalter der römischen Literatur. 319
Nation; wo aber eine religiöse Institution gefährlich schien, z. B. die
Druiden in Gallien und Britannien, da griff die römische Politik ener-
gisch ein. Eine merkwürdige Erscheinung ist es daneben, daß Griechen-
land und der griechische Orient auch unter der römischen Herrschaft
griechisch blieben. Dies erklärt sich indessen daraus, daß die Römer
ihre Kraft mehr auf den kräftigen Westen richteten, weil ihnen das
herabgekommene, sieche Griechenthum in Europa und Asien zu ungefähr-
lich erschien, als daß sie alle jene Mittel in Bewegung hätten setzen
wollen, welche sie für die völlige Unterwerfung der Länder des Westen
als nothwendig erachteten. Sodann waren die Griechen den Römern an
Bildung so überlegen, daß letztere schon zu den Zeiten der Republik bei
den politisch ohnmächtigen Griechen in die Schule gingen, und der Reiz
griechischer Kunst und Wissenschaft mußte um so mächtiger wirken, seitdem
mit der Republik das rege politische Leben aufhörte, welches die be-
gabten Römer bisher vollauf beschäftiget hatte.
Das goldene Zeitalter der römischen Literatur.
Unter allen Völkern des Alterthums sind Griechen und Römer
ihrer Gesammtanlage nach die nächsten Verwandten, wie auch erwiesener-
maßen der große pelasgische Volksstamm sich über Unter- und Mittel-
italien ausbreitete. Wie ähnlich ist nicht in vielfacher Hinsicht die poli-
tische Entwicklung dieser beiden klassischen Völker! Beider Geschichte
beginnt mit dem heroischen Königthume, mit dem eine Aristokratie der
Geschlechter die höchste Gewalt theilt; die Monarchie macht der Aristokratie
Platz und diese der Demokratie, welche, indem sie alles gleich macht,
der neuen Monarchie den Boden ebnet. Das griechische Leben verzehrt
sich aber schneller als das römische, denn es ist viel reger; bei schnei-
dender Schärfe des Verstandes ist der Grieche zu leidenschaftlich, für
alle Reize des Lebens zu empfänglich, als daß er einen Plan mit solcher
Ausdauer zu verfolgen vermöchte, wie der kältere Römer; dieser ist darum
auch der bessere Politiker. Das unter Alexander dem Großen vereinigte
Griechenland unterwarf Asien und durchdrang es mit seinem Wesen, aber
wie sich das freie Griechenland zersplitterte, so zerfiel auch Alexanders
Reich in Königreiche, die sich anfeindeten, und so mußte sich die griechische
Welt der strengeinheitlichen römischen unterwerfen. Der griechische
Genius hatte aber, während er auf dem Gebiete der Politik Wunderbares
schuf, nach anderen Richtungen noch Größeres hervorgebracht; er hatte
ein Reich der Wissenschaft und Kunst gegründet, und Griechenland
blieb noch deren Heimath, selbst nachdem seine politische Kraft aufge-
rieben war. Die Römer widerstanden auch der Einwirkung der griechi-
schen Kunst und Wissenschaft nicht lange; schon im zweiten punischen
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexanders Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Britannien Europa Asien Griechenland Asien Griechenland Griechenland
Das goldene Zeitalter der römischen Literatur.
321
Folgenreicher war der griechische Einfluß auf die Entwicklung der
römischen Poesie, welche in der Zeit des Augustus ihren höchsten Auf-
schwung nahm. Ursprünglich war dieselbe religiös und, so viel wir aus
einzelnen Resten schließen dürfen, mit dem Götterkulte auf die Römer
von den Latinern und Sabinern vererbt, so daß die alte Sprache dieser
Lieder, Gebete und Litaneien in den letzten Zeiten der Republik bereits
nicht mehr verstanden wurde; man behielt dieselben dessenungeachtet bei
und änderte oder ersetzte sie in keiner Weise. Neben der religiösen
Poesie lebte die epische in selbständigem Wachsthume; denn es war alt-
römische Gewohnheit, daß Jünglinge bei dem Gastmahle die Thaten der
Väter besangen, was einen bedeutenden alten Liederschatz voraussetzt.
Doch entwickelte sich kein römisches Volksepos, weil die Thaten der Römer
nicht mehr in das Heroenalter fallen, in welchem schlechte und edle
Leidenschaft den Krieg entzündet und dessen Wechsel bedingt, wie z. B.
im trojanischen, wo Kraft und Muth eines einzelnen Mannes ein Tref-
fen entscheiden konnte; die Zeit der Römer ist bereits die einer entwickelteren
Kriegskunst und einer berechnenden Politik. Unter Augustus schuf P.
Virgilius Maro seine kunstvolle Aeneis und folgte dabei dem griechischen
Muster, Homer, in einer Weise, wie es in unserer Zeit nicht erlaubt
wäre; nichtsdestoweniger zeigt Virgil einen so trefflichen Geschmack und
bietet eine solche Fülle eigener Schönheit, daß wir es begreifen, wie er
der Liebling der Römerwelt werden konnte. National wurde aber sein
Epos nie in der Art, daß er dadurch (wie Homer bei den Griechen oder
Schiller bei den Deutschen) die Entwicklung der Gemüther zu edler Sitte
und rühmlichem Streben gefördert hätte; er blieb für die Römer eine vor-
treffliche Lektüre. Auch ist Virgil schon ein cäsarischer Römer; Aeneas, „der
Gründer des römischen Volkes", ist der Ahnherr Cäsars, der Rom zum
zweitenmale gegründet haben sollte; des Aeneas Sendung nach Italien
ist eine göttliche, wie er selber der Sohn einer Göttin ist, und so soll
auch Cäsars Beruf als ein göttlicher erscheinen, wie er durch die Ab-
kunft von Aeneas göttlichen Stammes ist. Vollendeter in jeder Weise
sind Virgils Gesänge von dem Landbau (in dieser Gattung nennt er
sich selbst den Nachfolger Hesiods); wir vernehmen aus denselben einen
Nachklang aus dem freien altitalischen Volksleben, wo noch der Bürger
und nicht ausschließlich der Sklave das Feld bebaute. Seine Hirtenge-
dichte sind von unnachahmlicher Kunst, sie machen aber nicht den Ein-
druck wie die Gesänge vom Landbau, weil ihre Hirten weit mehr mas-
kierte Hofleute als Hirten oder gar Römer alten Schlages sind. Die
griechische Schule zeigt sich besonders bei den drei erotischen Dichtern
Katullus, Tibullus und Propertius, von denen der erste noch am meisten
Römer ist und als Cäsars Zeitgenosse gegen ihn Partei nimmt; sie alle
hätten unter altrömischen Censoren die bürgerliche Degradation erlitten.
Du Müll er, Gesch. d. Alterth. 21
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Augustus Muth Augustus P.
Virgilius_Maro Schiller Cäsars Cäsars Cäsars Alterth