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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 2

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Astronomie lehrt, daß diese Bewegung der Erde in ca. 3651/4 Tagen erfolgt. Man nennt den Zeitraum eines einmaligen Umlaufs der Erde um die Sonne das Erdenjahr. Im grauen Altertum hielt man unfern Planeten noch für eine im Ocean schwimmende Scheibe. Ganz ungebildete Völker huldigen heute noch dieser falschen Anschauung. Es ist aber gewiß, daß die Erde gleich alleu übrigen Planeten eine kugelähnliche Gestalt hat. Von der Figur einer mathematisch genauen Kugel weicht der Erd- ball allerdings vielfach ab. Vor allem ist er an zwei sich diametral gegenüberliegenden Stellen eingedrückt oder abgeplattet. Sodann ist seine Oberfläche nicht etwa eben und flach, wie der ruhige Meeres- fpiegel, sondern reich an den mannigfaltigsten Erhebungen und Ein- senkungen, an hohen Bergen und tiefen Thälern u. s. w. Doch sind diese im Verhältnis zur Größe des ganzen Erdkörpers so gering- fügig, wie etwa die Unebenheiten, welche an einer Kegelkugel durch anklebende Stüubchen und Sandkörner hervorgebracht werden. Staunenerregend ist die Größe der Erde. Denken wir uns durch deu Mittelpunkt der letztern einen geradlinigen Tunnel angelegt, so würde derselbe ca. looomal länger sein als der Mont-Eenis-Tunnel. Ein Durchmesser der Erde hat im Mittlern eine Länge von 12733 1cm oder 1716 geogr. Meilen. Die Gesamtoberfläche des Erdballs aber mißt 509 950 000 qkrn oder ca. 9 250 000 [ ] M. Das ist eine Flüche — über 940mol größer als jene des ganzen Deutschen Reiches! Und doch, wie verschwindend klein ist die Erd- kugel im Vergleich zum riesigen Sonnenball, dessen Oberfläche das 11800fache von derjenigen der Erde beträgt! Achse und jjule des Himmels und der Erde. Z)ie Himmelsrichtungen. Wer das Firmament und die leuchtenden Sterne daran längere Zeit aufmerksam betrachtet, bemerkt gleichmäßige Kreisbewegungen der Gestirne und vor allem den regelmäßigen Auf- und Unter- gang der meisten Sterne. Er gewinnt den Eindruck, als drehe sich die ganze Hohlkugel des Himmels mit den daran hängenden

2. Erdkunde - S. 3

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
Sternen in etwa 24 Stunden einmal um eine Gerade, die man Himmelsachse nennt. Dieselbe scheint mitten durch den Erdball zu gehen. Das in der Erde liegende Stück der Himmelsachse heißt Achse der Erde. Ihre Endpunkte sind die Erdpole. Bei der vermeintlichen Achsendrehung der Himmelskugel bleiben zwei sich entgegengesetzte Pnnkte in Ruhe. Das sind die Pole des Himmels. Derjenige der ruhenden Punkte am Firmaments, den wir (über unserem Horizonte) sehen, heißt Nordpol des Himmels. Ihm ist der Nordpol der Erde zugewendet. Die Richtuug nach dem Nordpol hin heißt Nordrichtung. Ihr gerade gegenüber liegt die Südrichtung. Die Himmelsgegend, in welcher die Sonne (indem sie am scheinbaren täglichen Umlauf der Gestirne teilnimmt) des Morgens aufgeht, heißt Osten. Wo unser Tagesgestirn uutergeht, liegt der Westen. Am 21. März und am 23. September geht die Sonne genau im Ostpunkt auf, im Westpunkt unter. Zwischen den sogenannten Haupthimmelsrichtungen (Nord, Süd, Ost und West) liegen die Nebenhimmelsrichtungen: Nordost, Nordwest, Südost, Süd- west (Bild 1); Nordnordost, Ostnordost, Nord- nordwest, Westnordwest, Südsüdost, Ostsüdost, Südsüdwest, Westsüdwest. Auf geographischen Karten ist die ... ; / uach dem obern Rande die Nordrichtung, jene nach dem links- Bild 1. Himmelsrichtungen. seitigen Rande die Westrichtung n. s. w. Die Notation des Erdliallö. Der tvechsel von Tag und llacht. Die Dämmerung. Die Erscheinung, als drehe sich das ganze Himmelsgewölbe mitsamt den Gestirnen alltäglich in ostwestlicher Richtung um eine bestimmte Achse, beruht nur auf einer Sinnestäuschung, welche durch

3. Erdkunde - S. 4

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
die wirkliche, in entgegengesetzter Richtung erfolgende Achsendrehung der Erde hervorgerufen wird. Man nennt diese Bewegung unseres Planeten seine Rotation. Dieselbe erfolgt genau in der Zeit, in welcher das Himmelsgewölbe eine ostwestliche Umwälzung zu voll- ziehen scheint •— also innerhalb 24 Stuudeu. Der Achsendrehung der Erde verdanken wir den Wechsel von Tag und Nacht. Die der Sonne eben zugewendete Erdhälfte ist beleuchtet und hat daher (physischen) Tag, indes die andere von keinem Sonnenstrahl getroffen, vielmehr vom Schatten der Erde bedeckt wird. Der Übergang vom Tageslicht zum Dunkel der Nacht erfolgt nie plötzlich und unvermittelt. Dem Eintritt der vollen Tageshelle geht ein allmählich zunehmendes Halblicht, die sogenannte Dämme- rung, voran. Dieser Morgendämmerung aber entspricht natürlich eine Abenddämmerung. Diese Erscheinungen des Halblichtes verdanken wir dem Dasein der irdischen Lufthülle. (Wie so?) Äquator, parallelkreise und Meridiane der Erde. Geographische Länge und Lreite. Um die Erdoberfläche einteilen und sich auf ihr orientieren zu können, nimmt man für sie bestimmte festliegende Punkte und Kreis- systeme an, die gewissen am Himmel gedachten Kreisen und Punkten genau entsprechen. Als feststehende Punkte an der Erdoberfläche haben wir bereits die beiden Pole kennen gelernt. Jeder der angenommenen Kreise wird in 360° und jeder Grad wieder in 60' geteilt. Von besonderer Wichtigkeit ist der Äquator oder Gleicher der Erde. Es ist dies jener größte Kreis um die Erde, dessen sämtliche Punkte gleichweit (je 90°) vom Nord- und Südpol abstehen lind der den Erdball in eine nördliche und eine südliche Halbkugel teilt. An Größe übertrifft der Äquator alle andern der angenommenen Kreise, weil der Erdkörper gerade am „Gleicher" ausgeweitet ist! j

4. Erdkunde - S. 5

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
_ 5 — (gewissermaßen zum Ausgleich der Abplattung an den Polen). Der Umfang der Erde beträgt am Äquator 5400 geographische Meilen — ca. 40 000 km. Parallel zum Äquator deukt man sich in Ent- sernungen von je einem Grade 89 „Parallelkreise" auf der süd- lichen wie auf der nördlichen Halbkugel, die vom Äquator aus nord- wie südwärts mit 1, 2, 3 u. s. w. bis 89 bezeichnet werden. Natürlich werden die Parallelkreise um so kleiner, je näher sie dem bezüglichen Pole liegen. Außer den angegebenen Parallelkreisen denkt man sich noch zwei Paare besonders bemerkenswerter Kreise parallel zum Äquator gezogen, nämlich die zwei „Wende-" und die zwei „Polarkreise". Jene stehen 23^^ vom Gleicher, diese eben- soweit vom bezüglichen Pole ab. Mit dem System der Parallelkreise denkt man sich 360 Meri- diane oder Mittagshalbkreise verbunden. Dieselben gehen von Pol zu Pol, durchschneiden die Parallelkreise und somit auch den Äquator rechtwinklig, und zwar in Abständen von je einem Grade. Sie sind alle von gleicher Größe. Daher konnte man darüber streiten, welcher von ihnen mit 0 zu bezeichnen, d. h. von welchem aus zu rechnen sei. Neuestens scheinen die Geographen dahin übereinkommen zu wollen, daß der durch die Londoner Sternwarte „Greenwich" gehende Meridian als Anfangs- oder Nullmeridian anzunehmen sei. Von diesem aus bezeichnet man nun die aufeinanderfolgenden Meridiane gewöhnlich mit den Zahlen 1 bis 180 ostwärts und 1 bis 180 westwärts. Der Nullmeridian teilt die Erde in eine östliche und westliche Halbkugel. Um die Bilder von der Erdoberfläche (Globen und Erdkarte) nicht mit Linien zu überladen, pflegt man in dieselben gewöhnlich nur in Abständen von je 10° Meridiane und Parallelkreise ein- zuzeichnen. Will man nun unter Bezugnahme auf das geschilderte festliegende Kreisnetz:c. die geographische Lage eines Ortes ausdrücken, so muß man seine geographische Länge und Breite angeben (Bild 2). Unter geographischer Breite eines Ortes versteht man dessen Bogenabstand vom Äquator nach Norden oder nach Süden hin (daher „nördliche" oder „südliche Breite"). Gemessen wird dieser Ab-

5. Erdkunde - S. 6

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 6 — stand mit demjenigen Meridianbogen, der zwischen dem fraglichen Orte und dem Äquator liegt Bild 2. Bestimmung der geogra- phischen Lage eines Ortes. Unter geographischer Länge eines Ortes (z. B. x) versteht man dessen Bogenabstand vom Nullmeridian nach Osten oder Westen hin (daher „östliche" oder „westliche Länge"). Dieser Abstand wird mit demjenigen Parallelkreisbogen gemessen, der zwischen dem fraglichen Orte und dem Nullmeridian sich erstreckt'^. Man drückt nun die geographische Lage von x folgendermaßen aus: x liegt unter dem 40.° nördl. Br. und dem 40.° östl. L. Die scheinbare jährliche Bewegung der Sonne — im Znsammenhalte mit ihrem scheinbaren täglichen Umlauf um die Erde. Wer den Lauf der Sonne ein volles Jahr hindurch genau verfolgt, glaubt außer der bereits angedeuteten taglichen Be- wegung derselben auch noch eine jährliche wahrzunehmen. Es scheint ihm nämlich, als rücke die Sonne von Tag zu Tag um 1° ostwärts, denn er sieht sie von Tag zu Tag bei (um das an- gegebene Bogennmß) östlicher liegenden Fixsternen, bis sie endlich ■— nach Ablauf eines Jahres — einen ganzen Kreis am Himmel be- schrieben hat. Man hat diesem Himmelskreise den Namen Ekliptik beigelegt. Dieselbe durchschneidet aber den Himmelsäquator also, daß ihre eine Hälfte aus der nördlichen, ihre andere auf der südlichen Halbkugel des Himmels liegt, und daß die Ebenen der bezeichneten Kreise einen Winkel von ca. 231/2" zu einander bilden. Der aufmerksame Beobachter sieht also unser Tagesgestirn zwei- mal im Jahre — und zwar am 21. März und am 23. September - im Äquator stehen, einmal aber findet er es in der größten nörd- lichen und einmal in der größten südlichen Entfernung vom Äquator 1 Bogen ax bedeutet die geographische Breite von x. ^ Ix bezeichnet die geographische Länge von x.

6. Erdkunde - S. 8

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 8 — Schon Kopernikus hat überzeugend dargethan, daß die an- gedeuteten Veränderlichkeiten durch eine eigentümliche Stellung der Erdachse zur Ebene der Erdbahn hervorgerufen werden, Die Achse ist nämlich zur Erdbahnebene beständig unter einem Winkel von 661/2 0 geneigt. Dabei bleibt sie sich während der ganzen Re- Volution parallel. Diese Umstände erzeugen den Wechsel der Jahres- zeiten und die Verschiedenheit der Tagesläuge1. Da Erdgürtel von verschiedener geographischer Breite (wegen ungleichen Einfalls der Sonnenstrahlen u. s. w.) in ungleicher Weise von der Sonne erleuchtet und erwärmt werden, so war die Ein- Hier ist ein Wechsel der Jahreszeiten weniger merklich als in den übrigen Gebieten der Erde; deun zwischen den Wendekreisen oder „Tropen" siud die Tageslängen nur wenig verschieden und sieht man die Mittagssonne nur weuig vom senkrechten Stande am Himmel abweichen. Für die Gegenden des Äquators beträgt die größte Ab- weichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur „Unter den Tropen" herrscht ein ewiger Sommer, dessen Hitze jedoch durch gewaltige Regengüsse periodisch gemildert wird. Die von den beiden Polarkreisen eingeschlossenen Gebiete em- psangen die Sonnenstrahlen schiefer als andere Teile der Erdober- ' Näheres hierüber siehe „Weltkunde" von A. Jakob S. 42 f. teiluug der Oberfläche unseres Planeten in klimatische Zonen von selbst gegeben (Bild 3). Bild 3. Karte der klimatischen Zonen. Der Erdgürtel, welcher sich zwischen den beiden Wendekreisen erstreckt, empfängt die Sonnen- strahlen am wenigsten schief, bezw. senkrecht. Nach physikalischen Ge- setzen wird ihm daher die größte Wärmemenge zu teil, und man nennt ihn mit Recht Gürtel des heißen Klimas oder „heiße Zone".

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 4

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
4 Größe und Eintheilung der Erdoberfläche. §. 2. (1718x5400), so erhält man die Größe oder den Inhalt der Oberfläche, welcher, mit Rücksicht auf die Abplattung, auf 9*/4 Mill. Meilen (9,260,500) berechnet wird. Zur Eintheilung der Erdoberfläche dienen: 1) der Ae qua - tor, 2) die Parallelkreise, 3) die Meridiane. Der Aequator ist derjenige größte Kreis der Erdkugel, worauf ihre Achse senkrecht steht. Sein Umfang ist von beiden Polen gleich weit entfernt (90°) und scheidet die Erdkugel in eine nördliche und eine südliche Hemisphäre. Er wird, wie jeder Kreis, in 360 gleiche Theile getheilt, welche Grade heißen; der 15. Theil eines solchen Grades ist eine geographische Meile. Die Parallelkreise sind Kreislinien, welche mit dem Aequator parallel laufen und nach den Polen hin an Umfang abnehmen, die Meridiane hingegen Kreislinien, welche durch beide Pole gehen, und daher den Aequa- tor und die Parallelkreise rechtwinkelig durchschneiden. Unter den Parallelkreisen heißt derjenige auf jeder der beiden durch den Aequator geschiedenen Halbkugeln der Wendekreis, welcher un- gefähr 23 i/2 0 nördlich oder südlich vom Aequator entfernt ist, und derjenige auf jeder der beiden Halbkugeln der Polarkreis, welcher ebenfalls 23i]2° vom Nord- oder Südpole absteht. Die beiden Wendekreise (der nördliche oder der des Krebses, und der südliche oder der des Steinbocks) bezeichnen diejenigen Punkte der Erdober- fläche, über welchen die Sonne bei dem sogenannten Solstitium senkrecht steht und von wo an sie sich wieder zurückwendet. Sie sind die Grenzen der heißen Zone. Die beiden Polarkreise be- grenzen die Regionen um den Nordpol oder Südpol, in welchen der längste Tag und die längste Nacht über 24 Stunden dauert; man nennt 'diese Erdstriche die kalten Zonen. Zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen liegen die beiden gemäßigten Zonen. Nach den Parallelkreisen rechnet man die geographische Breite (nördliche und südliche) oder die Entfernung eines Ortes von dem Aequator nach den Polen hin; die geographische Länge (östliche und westliche), oder die Entfernung eines Ortes vom ersten Meridian bestimmt man durch Bogen auf dem Aequator. Als erster Meridian wird von den deutschen Geographen derjenige an- genommen, der 20° westlich von der Pariser Sternwarte liegt (öst- lich von der Insel Ferro), von den Engländern der über die Stern- warte von Greenwich gedachte. Er theilt die Erdkugel in eine östliche und eine westliche Hemisphäre.

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 2

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
2 Erleuchtung der Erde. §. 1. entfernteren und größeren eine bedeutend stärkere Rotation haben, denn Jupiter, obgleich er einen llmal größeren Durchmesser hat, als die Erde, braucht kaum 10 Stunden (ungefähr eben so viel — 10 V2 St. — der Saturn) zu seiner Achsendrehung, die Erde hin- gegen 24 Stunden (eben so viel wie die ungleich kleineren Planeten Merkur und Mars, und nur eine Stunde mehr als die fast eben so große Venus). Durch diese mäßige Rotation hat die Erde weniger Abplattung als andere Planeten und nähert sich am meisten der Kugelgestalt. Ebenso nimmt die Erde eine mittlere Stellung in Bezug auf die Zahl der Nebenplaneten oder Trabanten ein. Denn während die übrigen kleineren Hauptplaneten gar keine Traban- ten , die größeren mehrere (Jupiter 4, Saturn 8, Uranus. 6, Neptun 2) solche Begleiter haben, ist der Erde nur einer zuge- theilt, der Mond, dessen siderischer Umlauf in 27 Tagen 7 Stunden 43 Minuten (der synodische in 29^ T.) vollendet wird. Die Erde bewegt sich in einer länglich-runden, nicht ganz kreisförmigen Bahn, Erdbahn oder Ekliptik, um die Sonne, welche sich in der Ebene derselben befindet. Die Achse der Erde hat gegen die Ebene der Ekliptik stets eine Neigung von 67^ Grad und bleibt in den verschiedenen Stellungen mit sich selbst stets parallel. Sie behält also bei der Umdrehung der Erde um die Sonne stets dieselbe Richtung nach einer bestimmten Gegend des Himmels (nach dem Himmelspole in der Nähe des Polarsterns) bei. Durch diese unveränderte Richtung der gegen die Ebene ihrer Bahn schief gestellten Erdachse kommt die Erde in verschiedene Lagen zur Sonne. Die Folge davon ist die große Mannichfaltigkeit in der Erleuchtung und Erwärmung dev einzelnen Theile der Erdoberfläche und somit in allen Verhältnissen, welche von diesen beiden Bedingungen abhängig sind. Zweimal im Jahre, am 21. Mürz und 23. September, fallen die Sonnenstrahlen senkrecht auf den Aequator (s. §. 2), und an diesen beiden Tagen findet für die ganze Erde Tag- und Nachtgleiche oder Aequinoctium statt, während an allen übrigen Tagen die Länge von Tag und Nacht mit der Entfernung vom Aequator nach den Polen hin zu- oder abnimmt. Nur unter dem Aequator ist fortwährend Tag- und Nachtgleiche, wogegen sich an den beiden Polen die größten Contraste einstellen: ein halbjähriger Tag und eine ebenso lange Nacht. Vom 21. März bis 23. September fallen die Sonnenstrahlen senkrecht auf Orte nördlich vom Aequator, und vom 23. September bis 21. März auf Orte südlich vom Aequator. Am 21. Juni und 23. Dezember entfernen sich die senkrechten Sonnenstrahlen am weitesten

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 3

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Erwärmung und Gestalt der Erde. §. 1. §. 2. 3 vom Erd-Aequator, nämlich um 23‘/2 Grad; es ist alsdann auf der einen Halbkugel der längste, auf der andern der kürzeste Tag. Man sagt, die Sonne befinde sich dann im „Solstitium". Von dieser verschiedenen Neigung der Sonnenstrahlen hängt ferner die Verschiedenheit der Erwärmung unseres Planeten ab, dessen Oberfläche in dieser Beziehung in eine heiße, zwei gemäßigte und zwei kalte Zonen (über deren Grenzen s. 8. 2) getheilt wird. Die geringsten Differenzen nickt blos in der Tag- und Nachtlänge, sondern auch in der Natur und Dauer der Jahreszeiten kom- men in der heißen Zone vor (im Allgemeinen ein ewiger Sommer), die stärksten in den kalten (einem sehr kurzen Sommer folgt ein langer, strenger Winter, der oft das Quecksilber gefrieren macht), während in der gemäßigten Zone die Contraste durch Uebergangs- perioden (Frühling und Herbst) vermittelt werden. Doch ist zwi- schen den beiden gemäßigten Zonen ein wesentlicher Unterschied in Hinsicht der Erwärmung: die südlich gemäßigte ist bedeutend kälter als die nördlich gemäßigte, hauptsächlich in Folge der größern Wassermasse und weil jenseits des 60. Grades alles Festland, we- nigstens das bewohnte, aushört, wogegen die nördlich gemäßigte Zone die glücklichsten und cultivirtesten Länder der Erde enthält, von denen aus diese erforscht und beherrscht worden ist. 8. 2. Der Erdkörper als ein für sich bestehendes Ganzes. Die Erde hat die Gestalt eines Sphäroids, welches aber an den Polen so unbedeutend (kaum ‘/aoo) abgeplattet ist, daß die Polarachse (1713 M.) nur um 5—6 Meilen kürzer ist, als der Aequatorialdurchmesser (1718% M.). Die populärsten Gründe für die Kugelgestalt der Erde sind: 1) der stets kreisförmig erscheinende Horizont, 2) die Analogie der übrigen Planeten, 3) der kreisförmige Erdschatten im Monde, 4) die Erwei- terung des Gesichtskreises bei erhöhtem Standpunkte (die Bergspitzen sind zuerst erleuchtet), 5) das allmähliche Sichtbarwerden herannahender Gegenstände (Schiffe) und das eben so allmähliche Verschwinden sich entfernender Gegenstände, 6) der frühere Aufgang und Untergang der Gestirne im Osten als im Westen, 7) das Verschwinden südlicher Ge- stirne bei einer Reise nach Norden und umgekehrt, 8) die Erdumsege- lungen, welche durch Verfolgung derselben Richtung wieder zum Aus- gangspunkte zurückkamen. Multiplizirt man den Durchmesser der Erde mit der Peripherie des größten Kreises, also mit dem Umfang des Aequators

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 372

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
372 Das Reich der Cäsaren. Konstantin gründet Konstantinopel. In Nom befand sich wohl eine zahlreiche Christengemeinde und das Haupt der Kirche, aber die vornehmen Geschlechter und die Masse des Volkes hingen hartnäckig an dem Heidenthume. Noch standen die Tempel des Jupiter Kapitolinus, des Mars, der Vesta, des Quirinus u. s. w., welchen noch immer Feste gefeiert und Opfer dargebracht wurden. Wollte nun Konstantin, der erste christliche Monarch, gegen Senat und Volk nicht zu schroff auftreten oder sich durch ein entgegengesetztes Ver- fahren nicht den Anschein der Theilnahme an dem heidnischen Kulte zu- ziehen, so konnte er seinen Herrschersttz nicht in Rom aufschlagen; zwar hatte er sich noch nicht taufen lassen, allein die Heere fochten unter der Kreuzesfahne (labarum) und der Kaiser bewies durch alle seine Ge- setze und Einrichtungen, daß er ein Christ werden wolle. Rom war überdies nicht mehr der Mittelpunkt des Reiches, Italien nicht mehr das kräftige Land, welches in kürzester Zeit Heere zu stellen vermochte. Konstantin wählte das alte Byzanz zur Residenz, das auf der Brücke Eu- ropas und Asiens liegt und durch das Mittelmeer mit den meisten Provinzen in unmittelbare, schnelle Verbindung zu bringen war, von wo aus er gegen die Hauptfeinde des Reiches, die Gothen und Perser, am nachdrücklichsten seine Vorkehrungen treffen konnte. Von 325—334 wurde die Residenz mit einem Aufwande von 15 Millionen Reichs- thalern erbaut und auf Kosten Griechenlands und Italiens mit alten Kunstschätzen verschönert. Er wollte sie Neurom nennen, sie erhielt aber von ihm den Namen Konstantinopel, und wurde der Mittelpunkt des Weltverkehrs; Konstantinopel ist die älteste christliche Stadt. Neue Eintheilung des Reiches. Der Kaiser theilte das Reich in vier Präfekturen, 13 Diöcesen und 117 Provinzen. Die erste Präfektur, die des Orients, zählte 5 Diöcesen und 48 Provinzen; die zweite Präfektur, Jllyrikum, 2 Diöcesen und 12 Provinzen; die Präfektur Italien 3 Diöcesen und 29 Provinzen, die Präfektur Gallien endlich 3 Diöcesen und 28 Provinzen. Die bei- den Hauptstädte Rom und Konftantinopel gehörten zu keiner Präfektur, sondern bekamen eigene Verwaltung unter Stadtpräfekten. Der höchste Beamte einer Provinz war der Präfektus Prätorio, in der Diöcese der Vikarius, in den Provinzen die Prokonsuln, Konsularen, Korrektores, Präsides; alle aber hatten nur Civilgewalt. Der Oberfeldherr hieß magister utriusque militiae (Befehlshaber beider Waffengattungen); dann folgten der Magister peckitum und der Magister equitum, hierauf kamen die vomîtes und ckuees. Das Heer selbst bestand zum größten Theile aus angeworbenen Barbaren.
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