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1. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 27

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 27 — Vii. Länder Afrikas. I. Ägypten liegt am Unterlaufe des Nil zu beiden Seiten desselben, ist doppelt so groß als das Deutsche Reich, hat aber nur den 7. Teil seiner Einwohnerzahl. Es wird im W. von der Lybischen, im 0. von der Arabischen Wüste ein- gefaßt und ist das älteste und merkwürdigste Kulturland Afrikas. Der Hauptfluß ist der Nil. Seine Überschwemmungen, welche durch die tropischen Regen und die Schneeschmelze in den Hochgebirgen hervor- gerufen werden, lassen einen fetten Schlamm zurück und erzeugen eine große Fruchtbarkeit. Durch Kanäle und Schöpfräder wird das Wafser auch in höher gelegene Landstriche geführt und in großen Bassins für die trockene Zeit aufbewahrt. Ackerbau ist deshalb auch die Hauptnahrungsquelle der Be- völkerung; er liefert namentlich Getreide (Weizen, Reis, Mais), Baumwolle und Zuckerrohr. Seit Eröffnung des Suezkanales hat auch der Handel bedeutend zugenommen. — Die Hauptmasse der Bevölkerung sind die Nachkommen der alten Ägypter, die christlichen Kopten; außer diesen giebt es zahlreiche Araber, Türken und Europäer. Ägypten ist ein türkischer Schutzstaat und wird von einem Vizekönig (Khedive) beherrscht; seit 1882 steht es in Wirklichkeit unter englischer Herrschaft. Kairo am Nil ist die Hauptstadt Ägyptens, die größte Stadt Afrikas (375 T.) und der Mittelpunkt des Handels in Nord- afrika. In den engen Straßen herrscht ein buntes Volksgewimmel, und man trifft hier Kaufleute aus allen Ervteilen; die Europäer bewohnen einen eigenen Stadtteil, das sogenannte Frankenquartier. Zwei Meilen westlich von der Stadt liegen bei der Ruinenstadt Memphis die 3 größten Pyramiden Ägyptens, von denen die Cheopspyramide (fast 150 m) zu den höchsten Bauwerken der Erde gehört. — Alerandria (220 T.), von Alexander dem Großen gegründet, ist die größte Seehandelsstadt Nordafrikas und eine Hauptstation auf dem Wege zwischen Europa und Indien. — Damiette ist der Mittelpunkt des Reisbaues und vermittelt den Handel mit Syrien. — Suez liegt am Südende des Suezkanales und ist der bedeutendste ägyptische Hafen am Roten Meere. Ii. Nnbien und der Ägyptische Sudan liegen südlich von Ägypten, standen früher unter ägyptischer Herrschaft, haben sich jetzt aber selbständig gemacht. Nubien, das Stufenland am mittleren Nil, ist größtenteils glutaushauchende Wüste; nur das Nilthal ist fruchtbar und zeigt die Reste früherer großartiger Tempelbauten. Am Nil liegt Berber, am Roten Meere Suakin.- Die Hauptstadt vom Ägyptischen Sudan ist Chartum, eine wichtige Handelsstadt am Zusammenflufse des Weißen und Blauen Nil. Iii. Abessiuieu oder Habesch liegt noch südlicher, ist ein mauerartig aufsteigendes Alpenland, weshalb es auch „die afrikanische Schweiz" heißt. Hier ist das Gebiet des Blauen Nil. Die Bewohner von Habesch sind das einzige christliche Volk

2. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 83

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 83 — tum des Landes; er ist in den Ardennen auf Eisen und Kohlen sehr er- giebig und bietet damit die wichtigsten Bedingungen für die Industrie. Steinkohlen werden in solcher Menge gefunden, daß Belgien in dieser Be- ziehnng unter allen Ländern der Erde den vierten Rang einnimmt. Der Ackerbau wird in der fruchtbaren Ebene mit großem Fleiße betrieben und bezieht sich nicht nur auf Getreide, sondern auch auf Handelspflanzen (Tabak, Flachs, Hanf). Die Viehzucht liefert vortreffliche Pferde und Rinder. In Bezug auf Industrie ist Belgien einer der ersten Staaten Europas. Die Hauptprodukte des Gewerbfleißes sind Eisen-, Leinen-, Woll-, Leder- und Glaswaren (Spiegelglas); die Strohhutflechterei wetteifert mit der italienischen. Spitzen werden von einer Güte geliefert, welche von keinem anderen Lande übertroffen wird. Der Handel ist sehr bedeutend und wird nicht nur durch 2 Flüsse, viele Kanäle und vorzügliche Landstraßen, sondern auch namentlich durch Eisenbahnen gefördert. Kein Land der Erde besitzt ein so dichtes Eisen- bahnnetz wie Belgien. Der Seehandel geht namentlich von Antwerpen aus. 6. Städte: Brüssel (500 T.) liegt an einem Nebenflusse der Scheide in der Mitte des Landes, von dem es ein Abbild ist. Es liegt nämlich an der Grenze der Ebene und des Hügellandes und an der Grenze der romanischen und germanischen Bevölkerung und besteht aus einer höher gelegenen Ober- stadt und einer Unterstadt. Die Oberstadt ist der Sitz des Königs, der Regierung und des Adels, und hier wird französisch gesprochen; die Unter- stadt ist der Sitz des Handels und der Industrie, und die Umgangssprache ist die vlämische. Brüssel vereinigt auch in seinen Fabriken die verschiedenen Industriezweige Belgiens. Am berühmtesten sind die „Brüsseler Spitzen." (Von der feinsten Sorte kostet 1 m nahezu 200 Mark.) Brüssel ist aber nicht nur wichtig durch Handel und Gewerbe, welche noch dadurch gefördert werdeu, daß es der Mittelpunkt des belgischen Eisenbahnnetzes ist, es ist auch wichtig durch Kunst und Wissenschaft. Das Leben in Brüssel erinnert vielfach an Paris, weshalb die Stadt auch „Klein-Paris" genannt wird. Brüssel gehört zu den schönsten Städten in Europa. Unter den Gebäuden zeichnet sich namentlich das prachtvolle Nathans aus, in welchem Karl V. (1556) die Regierung niederlegte. Südlich von der Stadt ist das Schlachtfeld von Waterloo, auf dem Napoleon I. 1815 von den Deutschen und Eng- ländern geschlagen wurde. — Antwerpen (270 T.) an der Schelde ist die zweitgrößte Stadt, die erste Seehandelsstadt und die stärkste Festung Belgiens. Es liegt ziemlich tief im Lande und ist dadurch in naher Verbindung mit allen Hauptplätzen des belgischen Handels und Gewerbfleißes. Zur Zeit der Flut können auch Seeschiffe bis in die Stadt fahren. Im 15. und 16. Jahr- hundert war Antwerpen der Mittelpunkt des Welthandels. Damals galt das Sprichwort: Die Welt ist ein Ring, und Antwerpen ist der Diamant darin! — Gent (175 T.) an der Schelde ist der Mittelpunkt der belgischen Baumwolleninduitrie. Es ist durch eiueu großen Kanal mit dem Meere ver- banden. Im Mittelalter war die Stadt so mächtig, daß sie allein mit Frankreich einen Krieg anfangen konnte. Damals stellte sie gegen 80 000 bewaffnete Männer ins Feld. — Brügge (50 T.) ist Handels- und Fabrikstadt. — Ostende ist ein besuchtes Seebad und der einzige bedeutende Hafen Belgiens an der ^ee. — Lüttich (160 T.) liegt an der Maas. Die Bewohner beschäftigen uch namentlich mit Gewinnung von Kohlen und Eisen und Verarbeitung des letzteren zu Waffen und Maschinen. Die Stadt ist mit dem benachbarten 6*

3. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 73

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 73 — 6. Verfassung und Einteilung. Frankreich ist seit 1870 eine Republik, an deren Spitze ein Präsident steht. Das Land wird in 87 Departe- ments (spr. -mangs) eingeteilt, von diesen ist eines der größten, aber zugleich auch eines der volksärmsten die Insel Korsika. Hanptorte in Nordfrankreich: Lille (spr. Lihl, 200 T.) ist eine starke Festung und ein Hauptplatz für Leinenindustrie. —Calais (spr. Kaläh) und Gonlogne (spr. Boulonj) sind Hauptüberfahrtsorte nach England. — Ronen (spr. Ruaug, 110 T.) an der Seine ist der Haupt- ort für Baumwollenindustrie. Es überragt alle Proviuzialstädte Frankreichs an ehrwürdiger und großartiger Altertümlichkeit. — Le Havre (spr. Lö ahwr, 120 T.) an der Seinemündung ist der wichtigste französische Seehafen am Atlantischen Ozean, für Rohbaumwolle der erste Einfuhrhafen des Festlandes, das „Liverpool Frankreichs" und das „Hamburg der Seine," der Haupthafen für Auswanderung. — Cherlwnrg (spr. Schärbur) an der Nordküste der Normandie ist ein wichtiger Kriegs Hafen und das großartigste Werk der Wasserbaukunst aller Zeiten. Paris an der Seine ist in mehrfacher Beziehung wichtig: a) Es ist die befestigte Haupt st a d t Fraukreichs und nach London die volkreichste Stadt aus dem Fe st lande Europas (2^ Mill.) und die zweitgrößte Stadt der Erde, b) Es ist die erste Industriestadt des Landes. Die Pariser Industrie ist uamentlich Schmuckindustrie für Kleidung und Wohnung und beherrscht die Mode weit über Europa hinaus, e) Paris ist die erste Handelsstadt Frankreichs. Der Handel wird gefördert durch die Lage an einem Strome und durch das Eisenbahnnetz, welches sich von der Stadt aus strahlenförmig über das ganze Land erstreckt. 6) Paris ist der Mittel- punkt der Wifsenschasten und der Litteratur Frankreichs. (Uni- versität, Akademie, Pflanzengarten), e) Es ist der Mittelpunkt des politischen Lebens und f) eine der schönsten Städte der Erde, g) In der Verfertigung physikalischer und optischer Instrumente gilt Paris als erster Platz der Erde Diese Bedeutung macht es erklärlich, daß die Stadt „das Haupt und Herz Frankreichs" genannt worden ist, ja daß man sogar gesagt hat.' „Paris ist Frankreich", d. h. der wahre Vereinigungspunkt fürs ganze Land. — Versailles (spr. Werßaj) war einst die Residenz des prachtliebenden Ludwig Xiv. Hier wurde am 18. Januar 1871 der Köuig von Preußen als Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser gekrönt. Sehenswert ist das Schloß mit seinem großen Parke. Städte in Westfrankreich: Lrest (spr. Brüst, 6b T.) ist ein wichtiger Kriegshafen. — Nantes (120 T.) an der Loire ist die wichtigste Fabrik- und Handelsstadt (Getreide) in Westfrankreich. Wegen zunehmender Versandung des Flusses erreichen nur kleine Seeschiffe die Stadt. Der Vor- Hasen von Nantes ist Zt. Uazaire (spr. Säng Naßär). — Bei Poitiers (spr. Poatje) besiegte (732) Karl Martell die Araber und rettete dadurch die europäisch-christliche Kultur. Hauptorte in Südfrankreich: Bordeaux (spr. Bordö, 250 T.) an der Garonne ist die dritte Seestadt Frankreichs. Sie treibt namentlich Handel mit Wein, welcher an dem linken Ufer des Stromes ausgezeichnet gedeiht. Jetzt ist die Stadt der Mittelpunkt für den Handel mit Südamerika. — Toulouse (spr. Tulns, 150 T.) an der Garonne und an dem Südkanal ist wichtig durch Fabriken (Eisenwaren, Wolle, Leder) und Handel, welchen

4. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 79

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 79 — 6. Einteilung: Das Britische Reich zerfällt in die 3 Königreiche England (d. h. Land der Angeln), Schottland (d. h. Land der Skoten) und Irland (d. h. Westland). a) Das Königreich England. (2740 □Peilen oder über 150 T. qkm und 30'/s Mill. Einw.) 1. Städte an der Ostseite: London, auf beiden Seiten der Themse gelegen, ist die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs, die größte und volkreichste Stadt der Erde und die erste Welthandelsstadt. Sie bedeckt einen Flächenraum von 5 bis 6 ^ Meilen (Größe des Fürstentums Reuß j. L., Paris hat 3 mal, Berlin 5 mal und Hamburg 30 mal darin Platz.) Die Bewohnerzahl beläuft sich auf 5,6 Millionen. Zu dieser Bedeutung und Größe konnte die Stadt kommen a) durch ihre Lage au dem größten und wasserreichsten Strome Englands, aus dem die größten Seeschiffe bis in die Stadt fahren können; d) durch die Nähe des Festlandes von Europa (liegt fast der Rheinmündung gegenüber), und c) durch die umliegende Tiefebene, welche sehr fruchtbar ist und die Anlegung von Eisenbahnen und Kanälen be- günstigt. — London ist auch der Mittelpunkt des geistigen Lebens in Großbritannien. Dies ist es durch 2 Universitäten, viele gelehrte Gesell- schasten, zahlreiche Sammlungen (im „Britischen Museum" sind außer der größten Bibliothek auf der Erde reiche Kunst- und Naturaliensammluugeu). — „Der Verkehr innerhalb der Riesenstadt ist so großartig, daß die Straßen der inneren Stadtteile ihn nicht mehr zu fassen vermochten, weshalb man unter- irdische Stadteisenbahnen angelegt hat, zu denen man von der Straße aus auf Treppen hinuntersteigt." Zur Unterkunft für die Schiffe sind an der Themse zahlreiche Docks angelegt, d. h. künstlich gemauerte Wasserbassins, die durch Schleusen mit dem Fahrwasser in Verbindung stehen. In ihrer Nähe stehen große Lagerhäuser. — London besteht aus mehreren Stadtteilen. Die Alt- st a d t (City, spr. Sitti) ist der Mittelpunkt Londons und der Sitz des Groß- Handels; hier halten sich die Kaufleute nur bei Tage auf, um abeuds auf ihre schönen Landgüter hinauszueilen. West min st er ist der Sitz der Behörden und reich an schönen Parks, den „Lungen Londons". Der größte Park ist der Regentspark (spr. Ridschentspark), in dem sich ein botanischer Garten und der größte zoologische Garten der Erde befinden. In Westend wohnen die vornehmen und reichen Leute; Nordend ist der Sitz des Klein- bürgertums und Ostend der des Elends und Verbrechens. -— Von merkwürdigen Gebäuden sind folgende hervorzuheben: a) Die Paulskirche ist die größte protestantische Kirche der Erde und eine Nachahmung der Peters- kirche in Rom. b) Der Tower (spr. Tau'r, d. h. Turm, Veste), das ge- schichtlich merkwürdigste Gebäude der Stadt, war ehemals Festung und Staats- gefängnis, dient jetzt als Rüstkammer- und zur Aufbewahrung der Kronschätze, c) Die Westminsterabtei ist eine alte gotische Kirche, in der manche Könige und (im sogenannten „Poetenwinkel") bedeutende Dichter, Künstler, Gelehrte und Staatsmänner begraben sind, ä) Der Kristallpalast (aus Eisen und Glas) enthält eine immerwährende Ausstellung von Nachbildungen berühmter Werke aller Zeiten und Völker, e) Mit dem Parlamentsgebäude ist die Westminsterhalle verbunden, der größte Saal der Erde. — Die Umgebung von London ist mit Städten und Dörfern wie übersät. Stromabwärts liegt z. B. Greenwich (spr. Grinitsch) mit berühmter Sternwarte, nach der

5. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 80

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 80 — die Engländer ihre Meridiane zählen, Woolwich (spr. Wullitsch), der Haupt- ort der englischen Artillerie-Einrichtungen. Stromaufwärts ist das Dorf Kew (spr. Kju) mit dem schönsten und reichsten botanischen Garten der Erde, und das herrliche Schloß Wiudsor (spr. Uindsr), der gewöhnliche Sommer- Ausenthalt der königlichen Familie. Cambridge (spr. Kämbritsch) hat eine Universität. — Hnll (spr. Höll) am Humber ist der Mittelpunkt des Handels nach der Ostsee. — tteiucöftlc (spr. Njukäßl, 150 T.) im „Lande der schwarzen Diamanten" hat die größten ^teinkohleugrubeu Englands und der Erde, welche ganz Europa 1000 Jahre mit Brennmaterial versorgen könnten. Von Newkastle zog sich bis zur Westküste die Pikteumauer, von welcher noch Mauer- und Turm- reste vorhanden sind; sie wurde von den Römern zum Schutze für ihre Provinz Britannien gegen die Einfälle der nördlich wohnenden Bergvölker angelegt. 2. Städte an der Südseite: Mijmoilth (spr. Plimmöß) und Ports- mouth (spr. Portsmöß = Mündung des Hafeus) sind wichtige Kriegs- und Handelshäfen. — Dover (spr. Dowr, d. h. Wasser) liegt an der engsten Stelle des Kanales, die deshalb auch die Straße von Dover heißt. Die Stadt ist wichtig als Überfahrtsort nach dem Festlande (Calais und Ostende). Den Kreidefelsen, welche hier die Küste bilden, verdankt das Land den Namen Albion. — Im Kanäle liegt die Insel Wight (spr. Ueit), welche sich durch ihr mildes Klima und ihren üppigen, fast südländischen Pflanzenwuchs auszeichnet. 3. Städte an der Westseite: Liverpool (spr. Liwerpuhl, über V2 Mill. E.), der zweitwichtigste Hafen Englands, der erste Baum- wollenmarkt und bedeutendste Auswandererhafen Europas. Die Stadt liegt an der Mündung des I Meile breiten Mersep und besitzt Docks, welche die- jenigen von London noch an Großartigkeil übertreffen. Keine Stadt der Erde hat eine so große Handelsflotte als Liverpool, selbst London nicht; sie über- trifft diejenige Deutschlands. — Bristol (spr. Brist'l, d. h. Brückenort, 230 T.) am Avon, der in den Severn fließt, ist die dritte große Seestadt und eine der bedeutendsten Fabrikstädte Englands. Die Insel Anglesey (spr. Äng'lßi) ist mit der Küste von Wales durch eine fast 400 m lange, aus 2 Eisen- röhren bestehende Brücke, die größte Leistung der Brückenbaukunst, verbunden. 4. Städte in der Mitte: Oxford ist erste Universität Englands. - Birmingham (spr. Börminghäm, 500 T.) liegt ziemlich in der Mitte Eng- lands und ist die erste Fabrik st adt des Landes und der Hauptsitz der englischen Eisenindustrie (namentlich Gewehre, Nadeln und Stahlfedern). — Sheffield (spr. Schesfild, 300 T.) ist der zweite Mittelpunkt der englischen Eisenindustrie und Liefert die besten englischen Stablwaren, besonders Messer (von 20 Pfennig an bis 100 Mark das Stück). — Die Doppel st adt Mauchester-Salford (spr. Mäntschestr-Sälford, fast 3/4 Mill.) ist der Haupt- sitz der Baumwollenindustrie (Manchesterzeug) Englands und der Erde. Manchester und Liverpool sind durch die älteste Eisenbahn (1830) verbunden. — Leeds (spr. Lids, 400 T.) ist der Hauptsitz für Schafwollenindustrie, Leinen- und Tuchweberei. b) Das Königreich Schottland. Schottland ist etwas größer als Bayern (1400 ^Meilen oder 79 T. qkm), hat aber weniger Einwohner (4 Mill.).

6. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 85

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 85 — Fischerei, Industrie und Handel. Der Ackerbau beschränkt sich meist aus Garteubau, weil Heide- und Moorgegenden den Ackerboden sehr beschränken; die Blumenzucht steht aber in hoher Blüte und ist besonders großartig in Haarlem (Tulpen) und Amsterdam. Der Getreidebau deckt den Bedarf bei weitem nicht. Die Viehzucht (Rinder und Schafe) wird durch den aus- gedehnten Marschboden begünstigt; Butter und Käse biloen wichtige Handels- artikel. Die Fischerei bezieht sich namentlich auf Heringe und Kabeljaus; die holländischen Heringe sind hochgeschätzt. Von der Industrie ist nur der Schiffbau, zu dem hauptsächlich der Schwarzwald das Holz liefert, von großer Bedeutung. Einen Haupterwerbszweig bildet der Handel, welcher durch die Lage des Landes, die zahlreichen Wasserstraßen, die Eisenbahnen und die Kolonieen begünstigt wird. Holland ist vorzugsweise ein Handels- staat. Im 17. Jahrhundert waren die Holländer die erste Seemacht Euro- pas; im 18. aber wurden sie von den Engländern überflügelt. Die beiden wichtigsten Seehandelsstädte sind Amsterdam und Rotterdam. Der Handel hat dem Lande große Reichtümer zugeführt, welche namentlich znm Bau von Deichen und Kanälen und zur Hebung der Volksbildung, die auf ziemlich hoher Stufe steht, verwendet werden. 6. Städte. Amsterdam (475 T.) ist die Hauptstadt und zweite Residenz von Holland und liegt an der Amstel (Amsterdam = am Damme der Amstel) und am 2) (spr. Ei), einem Seitenarme der Suidersee. Die Stadt ist auch einer der wichtigsten Handelsplätze der Erde, namentlich für Kolonialwaren (der bedeutendste Kaffeemarkt und ein Haupteinfuhrplatz für Tabak) und die erste Industriestadt des Landes. In früherer Zeit konnten die Seeschiffe nur durch die Suidersee in die Stadt gelangen; jetzt ist sie durch 2 Kanäle mit dem Meere verbunden. Amsterdam hat gegen 100 Kanäle und wird durch diese in 90 Inseln geteilt, welche durch etwa 300 Brücken verbunden sind. Die Straßen an diesen Kanälen sind meist mit Baumreihen eingefaßt. Die Ausdünstung des schlammigen Kanalwassers wird aber be- sonders im Sommer lästig. Um das Wasser vor Fäulnis zu bewahren, wird es durch Mühlräder iu Bewegung gesetzt. Die Häuser Amsterdams stehen größtenteils auf eingerammten starken Baumstämmen („Rosten"), welche etwa 15 m tief in den weichen Torfboden getrieben sind und auf festem Sand- boden ruhen. Hieraus erklärt sich das Scherzwort: In Amsterdam wohnen die Leute wie die Krähen auf den Bäumen. Der königliche Palast ruht z. B. auf 14 000 Pfähleu. (Amsterdam wird wegen dieser Bauart auch „das nordische Venedig" genannt.) Von den Jndustrieeu Amsterdams sind der Schiffbau und die Diamantschleiferei hervorzuheben. „Das großartige Handelsleben, die ausgedehnte Schiffahrt rufen in der Stadt, besonders am Hafen, ein reges, buntes, unterhaltendes Treiben hervor. Auf der Landseite ist die Stadt von Wiesen, Landhäusern und zahlreichen Windmühlen um- geben, und in langer Reihe ziehen sich sorgfältig gepflegte Gärtchen mit Sommerhäuschen hin. Gewöhnlich tragen diese Inschriften, die von der Ge- mütlichkeit und Behaglichkeit der Holländer Zeugnis geben, z. B.: Luft und Last, Wohlzusrieden, Groß genug, Friede ist das Beste u. s. w." — Merkens- wert sind noch 2 Dörfer in der Nähe von Amsterdam: in Saandam (spr. ©ändam, unrichtig ist Zaardam), das von etwa 500 Windmühlen umgeben ist, arbeitete Peter der Große von Rußland eine kurze Zeit als Zimmer- manu. Noch jetzt wird das Häuschen gezeigt, in dem er vor 200 Jahren

7. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 39

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 39 — namentlich in Rußland und Deutschland getrieben; der Baumwollenstrauch gedeiht in Italien und Spanien. Wälder sind in Europa sehr verbreitet, im 8. immergrüne Wälder, in Mittel- und Nordeuropa teils Nadel-, teils Laub-, teils gemischte Wälder. Die größten Wälder kommen in Rußland und Skandinavien vor. Am weitesten nach N. geht von allen Walvbäumeu die Birke. Das Nördliche Eismeer wird von baumlosen Landschaften umfaßt, in denen nur Flechten, Moose und wenige Kräuter gedeihen, welche die Nahrung des Renntieres bilden. — Wiesen fehlen fast ganz in Südeuropa, treten aber besonders schön in England und Irland, Skandinavien, Holland und Deutschland auf. c) 3u Gem auf die Tiere. Die Tierwelt Europas zeigt eine noch größere Übereinstimmung (Gleichartigkeit) als die Pflanzenwelt. Sie zeichnet sich weniger durch ihre Größe, als durch ihre Nützlichkeit aus, weist auch weniger Eigentümlichkeiten auf, als die übrigen Erdteile, weil der Mensch die größeren freilebenden Tiere meist ausgerottet hat. Im allgemeinen sind im 8. mehr Arten, im N. dagegen treten größere Mengen derselben Art auf. Dieselben Haustiere, welche in Deutschland vorkommen, sind über den ganzen Erdteil verbreitet. Dazu kommen an Stelle der Pferde in Südeuropa teilweise Esel, Maultiere und selbst Kamele, und im hohen Norden vertritt das Reuntier Pferd und Kuh. Die wilden Raubtiere Europas, nämlich Bär, Wolf und Luchs, werden in ihrer Zahl mit der immer mehr zunehmenden Entwaldung und Bevölkerung auf kleine Gebiete beschränkt. Die Heimat der Pelztiere ist Osteuropa vom Weißen bis Schwarzen Meere. Von wilden Säugetieren leben in Nordeuropa allein Eisbären, Vielfraße, verschiedene Fuchsarten, in Südeuropa allein Affen (nur auf dem Felsen von Gibraltar), Stachelschweine, Alpenhasen, Gemsen, Steinböcke, Mufflons u. s. w. Pferdezucht wird namentlich in England und Spanien, Schafzucht iu Spanien (Merinoschafe), Deutschland und England, Seidenraupenzucht iu Italien, Frankreich und Griechenland, Bienenzucht namentlich in Rußland getrieben. Zum Fischsaug geben das Meer (Heringe, Dorsche u. s. w.) und Flüsse Veranlassung; Edelkorallen und Badeschwämme liefert das Mittelmeer. 6) Iu 6ezug auf Industrie. Europa ist der iud ustriereichste Erd- teil. Die Industrie steht uamentlich in West- und Mitteleuropa in hoher Blüte; besonders hervorzuheben sind England, Deutschland, Frankreich und Belgien. Die wichtigsten Jndustrieen sind die Metall-, Woll-, Baumwollen-, Hanf-, Leinen-, Seiden-, Leder- und Papierindustrie, sowie die Rübenzucker- fabrikatiou. e) Äu Bezug aus Handel. Der Handel steht in Europa in so hoher Blüte, wie in keinem anderen Erdteile. Er wird gefördert durch das Meer, schiffbare Flüsse, Kanäle, Eisenbahnen, Post- und Telegraphenwesen und Kolonieen. Bezüglich der H a n d e l s s ch i f f a h r t steht Großbritannien obenan; dann folgt Frankreich und an dritter Stelle das Deutsche Reich. Die meisten Eisenbahnen hat das Deutsche Reich, das dichteste Eisenbahnnetz aber haben Belgien und England. Die meisten Kanäle sind in Holland, England und Frankreich anzutreffen. Die größte Zahl Telegraphen st atio neu hat Deutschland; die meisten Briefe versendet England. Die 3 größten Seehandelsstädte Europas sind London, Liverpool (spr. Liverpul) und Hamburg, die größten Landhandelsplätze Berlin, Leipzig, Wien, Paris und Petersburg.

8. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 44

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 44 — gleich in den Topf. — Oporto oder Porto (über 140 T.) ist die zweitgrößte Stadt Portugals, liegt fast eine Meile von der Mündung des Douro (spr. Do'iro) und treibt starken Handel mit Portwein, der besonders nach England ausgeführt wird. Portugal war vor 400 Jahreu eine Seemacht ersten Ranges und besaß viele Kolonieen. Jetzt hat es bedeutenden Besitz nur uoch in Afrika und geringen in Asien. Zum europäischen Besitz rechnet man noch die Azoren und die Insel Madeira (spr. Madc>ra). Die Azoren (spr. Aßoren) oder Hab ich tsinseln (so genannt, weil auf ihnen zur Zeit der Entdeckung unzählige Habichte angetroffen wurden) liegen westlich von Lissabon. Auf ihnen gedeihen Südfrüchte in ganzen Wäldern, und Dampf- schiffe bringen von hier aus ganze Ladungen Apfelsinen nach London. Madeira (d.h.holz, weil die Insel als sie von den Portugiesen entdeckt wurde, ganz mit Wald bestanden war,) ist ein mächtiger Felsen aus vulkanischem Gestein, liefert vortrefflichen Wein (den Madeira) und viel Zuckerrohr und ist als Heilort für Brustkranke wichtig. B. Das Königreich Spanien. (9100 □'Stetten oder 1j^ Mill, qkm und über 17 Mill. Einw.) Der Name Spanien wird von einem phönizischen Worte abgeleitet, welches Kaninchen bedeutet; Kaninchen sind in dem Lande sehr verbreitet. Das Königreich ist fast so groß wie das Deutsche Reich, hat aber uur etwas über 1i3 seiner Bewohnerzahl. Die Spanier sind mittelgroße, hagere Gestalten; ihre scharfen Gesichtszüge sind von dunklem Haar umwallt; aus dem gebräunten Antlitz blitzt ein feuriges Auge. Sie sind einfach und mäßig im Genuß, da- bei voll ernsten Stolzes; selbst der Maultiertreiber hat etwas von der Würde des Edelmannes. Doch sind Aberglaube und Unwissenheit in den höheren Ständen noch ebenso allgemein wie in den niederen. Zu den Hanplver- gnügungen der Spanier gehören die Stiergefechte, in denen mehrere Stier- fechter mit grellroten Tüchern Stiere aufreizen, dann niit ihnen kämpfen und sie schließlich, weuu sie ganz wütend geworden sind, töten. Die wichtigsten Städte Spaniens sind: Madrid (fast */2 Mill. Einw.) am Manzanares (spr. Manßanares) liegt sast in der Mitte der Halbinsel, ist Haupt- und Residenzstadt Spaniens und die höchst gelegene Großstadt Europas. Madrid ist anch der Kreuzungspunkt wichtiger Eisenbahnen, die nach alten Hanptbäsen des Landes gehen, wodurch die Stadt zu einem Sammelplatz des Verkehrs wird. Die Umgebung ist öde und dürr und das Klima ungesund, weil im Sommer sehr heiß, im Winter dagegen rauh. Daraus erklärt sich das Sprichwort.- „Madrid hat 3 Monate Winter und 9 Mouate Hölle." — In öder Gebirgsgegend liegt (westlich von Madrid) das Kloster San Just, wo Kaiser Karl V. sein wechselvolles Leben beschloß. •— Toledo am Tajo ist die alte Hauptstadt Spaniens und liegt genau in der Mitte der Halbinsel. Hier giebt es viele Waffenschmiede, welche die be- rühmten Toledoklingen fertigen. — Älmade» (d. h. Bergwerk) ist das größte Quecksilberbergwerk in Enropa. — Salamaaca war eine der berühm- testen Universitäten im Mittelalter. — Sevilla (spr. Sewilja 140 T.) am Gnadalquioir ist bciu Umfange nach die größte Stadt Spaniens. Sie treibt bedeutenden Handel und hat die größte E i g a r r e n f a b r i k Europas. Die Häuser haben meist flache Dächer, und so sieht Sevilla wie eine morgen-

9. Geographie des Deutschen Reiches - S. 30

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 30 stadt. Der bedeutendste Handelsartikel ist Zucker; denn in der Umgegend, welche sich durch große Fruchtbarkeit auszeichnet und die „Magdeburger Börde" heißt, wird der meiste Zuckerrübenbau im Deutschen Reiche getrieben. Magdeburg ist eine sehr alte Stadt und wird schon zu Karl d. Gr. Zeit erwähnt. Im 30 jährigen Kriege wurde die Stadt vou Tilly erobert und fast ganz zerstört. — Hamburg, zu den Freien Städten gehörig, hat mit den Vororten 626 T. Einw. und ist die zweitgrößte Stadt des Deutschen Reiches und die bedeutendste deutsche Handelsstadt, zugleich die größte Seehandelsstadt auf dem Festlande Europas. (In Europa sind durch ihren Handel nur London und Liverpool größer.) Hamburg ist auch der Hauptausfuhrhafen deutscher Jndustrieerzeuguisse und der Einfuhrhafen für Kolonialwaren, Baum- wolle und Farbehölzer. Zur ersten Seehandelstadt konnte sich Hamburg eut- wickeln durch seine Lage an einem bequemen Übergang über den Fluß, an einer Fahrstraße für Seeschiffe, nicht fern von einem vielbefahrenen Meere, durch die bequeme Verbindung mit dem Binnenlands durch Landwege und durch die Nähe fetten Marschlandes. Bis nach Hamburg können zur Zeit der Flut auch große Seeschiffe fahren. Sehenswert ist besonders der Hafen, in dem der Beschauer eiueu wahren Wald von Masten erblickt. „Der Glanzpunkt Hamburgs ist die Binnenalster, eine seenartige Erweiterung der Alster, die von früh bis spät mit zahlreichen kleinen Dampfern belebt ist und in deren Fluten sich wahre Prachtbauten spiegeln." Die „deutsche Seewarte" in Hamburg hat die Aufgabe, Meer und Wetter zu beobachten und den Verkehr der Völker zur See durch Sturmwarnungen n. s. w. immer sicherer und schneller zu gestalten. Die bedeutendsten Nebenflüsse der Elbe in Deutschland sind von rechts die Schwarze Elster und Havel, von links die Mulde und Saale, a) Die Schwarze Elster entspringt in Sachsen, fließt erst nach N., dann nach W. und mündet oberhalb Wittenberg. — b) Die Havel (= Hafenfluß, wegen der Seen) ist der größte Nebenfluß der Elbe von rechts. Sie kommt aus Seen in Mecklenburg, fließt zuerst bis Spandau südwärts, dann westwärts und von Brandenburg an nordwestlich. Ihr wichtigster Zuslnß ist die Spree (bedeutet wahrscheinlich Sorbenfluß), welche auf dem Lausitzer Gebirge ent- springt, nach N. zu fließt und sich unterhalb Berlin in die Havel ergießt. An der Spree liegt Berlin und au der Havel liegen Spandau, Potsdam und Brandenburg. Berlin, die größte Stadt des Deutschen Reiches (I3/4 Mill. Einw.) und drittgrößte Stadt Europas, ist die Hauptstadt des Deutschen Reiches und Preußens. Es ist ferner die erste Industriestadt Deutschlands, einer der wichtigsten Plätze für europäischen Binnenhandel, der größte Eisenbahnstern Mitteleuropas (von hier gehen Ii Bahnlinien aus) und ein Hauptsitz für Wissenschaften und Künste (durch die Universität, Bibliotheken, Museen und Kunstakademien). Daß Berlin zu solcher Bedeutung gelangen konnte, verdankt es großenteils seiner Lage mitten in der Deutschen Tiefebene (wird in seiner Entwicklung nach außen uirgeuds beengt) und seiner gleichen Entfernung von Elb- und Odermündung (Nord- und Ostsee) und den Handelsstädten Breslau und Leipzig. Die schönste Straße Berlins heißt „Unter den Linden", der beliebteste Spaziergang der Berliner ist der Tiergarten und das groß- artigste Bauwerk der Neuzeit die Stadtbahn. — Spandau, am Zusammenfluß von Spree und Havel, ist starke Festung (zum Schutze Berlins) und hat

10. Geographie des Deutschen Reiches - S. 32

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 32 — Sie ist ferner der einzige Strom, welcher beide Landrücken durchbricht, den südlichen unterhalb Breslau, und den nördlichen unterhalb der Warthemündung. Unterhalb der Stadt Frankfurt zieht sich längs der Oder das Oderbruch hin, früher eine gewaltige Sumpfstrecke, in der viel Wasservögel und Fische lebten. Friedrich der Große ließ sie trocken legen und gewann damit viel fruchtbares Land, so daß er mit Recht sagen konnte: „Ich habe eine Provinz gewonnen!" Die Oder mündet in das Stettiner Haff, welches durch die 3 Arme Peeue (im W.), Swine und Divenow mit der Ostsee verbunden ist. Zwischen den 3 Wasserarmen liegen die beiden Inseln Usedom und Wollin. ^nliedlnngen an der Oder sind: Breslau, Glogau, Frankfurt, Küstrin und Stettin. — Breslau (375 T.) ist die größte Stadt und Hauptstadt der Provinz Schlesien, dritte Residenz und zweitgrößte Stadt Preußens. Sie ist eine wichtige Handels- (Getreide, Spiritus, Vieh, Wolle) und Fabrikstadt, wozu sie besonders durch ihre Lage geeignet ist: Lage an einem schiffbaren Flusse, in der Mitte der Provinz, in der Mitte zwischen Ostsee und Donau, ein wichtiger Knotenpunkt für Eisenbahnen (8 Linien), in einer fruchtbaren Ebene und doch auch in der Nähe eines industriereichen Gebirges und einer kohlenreichen Gegend. In Breslau vereinigen sich die Hauptstraßen von der Ost- und Nordsee, welche nach der Mährischen Pforte gehen, weshalb die Stadt den Austausch der Produkte des industriereichen Schlesien mit denen des Flachlandes sehr gut vermitteln kann. Auf dem rechten, fandigen Oder- nfer wird namentlich Schafzucht getrieben; deshalb hat Breslau bedeutende Wollmärkte. Breslau besitzt eine besuchte Universität und auf einer Oderinsel (Dominsel) einen alten Dom, welcher manche kostbare und seltene Sachen be- sitzt, z. B. eiueu Hochaltar von gediegenem Silber und den Finger Johannis des Täufers, mit dem er auf Jesum zeigte. Von Breslau aus erließ Friedrich Wilhelm Iii. 1813 den „Aufruf an mein Volk". — (Slogan ist Festung. — Frankfurt (50 T.) liegt östlich von Berlin und ist eine bedeutende Handels- stadt. Der Handel wird gefördert durch Eisenbahnen, Flußschiffahrt und Messen. — kiistritt ist eine Festung, welche an der Mündung der Warthe in die Oder liegt. Hier wurde Friedrich d. Gr. als Kronprinz eine Zeit lang von seinem Vater gefangen gehalten. — Stettin (140 T.) ist die Hauptstadt der Provinz Pommern und die erste Seehandelsstadt Preußens, auch die nächste Seestadt für Berlin. Dampfschiffe und kleine Seeschiffe können bis Stettin fahren, große Seeschiffe landen in Swinemünde ans Usedom; es ist der befestigte Seehafen von Stettin. Stettin hat sehr viele Fabriken, besonders Zuckerfabriken. Uebenstüsse der Oder sind von rechts die Warthe mit der Netze, von links die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer Neiße. — a) Die Warthe ist der bedeutendste Nebenfluß der Oder von der rechten Seite und fast ebenso lang wie die Oder. Sie entspringt in Polen (Rußland), fließt erst fast parallel mit der Oder, wendet sich dann nach W. und mündet bei Küstrin. Ihr größter Zufluß ist die Netz e, welche die Pommersche Seen- platte nach 8. entwässert. Das Warthe- und das Netzebruch, früher sumpfige Gegenden, ließ Friedrich d. Gr. ebenfalls entwässern. Die größte Stadt an der Warthe ist Posen (/O T.), Hauptstadt der Provinz Posen und starke Festung gegen Rußland. — b) Die Glatzer oder Schleiche Ueiße entspringt im Glatzer Gebirgskessel und ist der wasserreichste Nebenfluß der Oder von l/U/Wt ivu£ (1;, Ajvv^^at'i , fjuml J-ima/Kilr i 1 %A^rial.
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