6 Einleitung.
Hazu, che die Geographie in besonderen Werken bear-
beitet und in ein allgemeines System gefaßt werden
konnte. Die Geschichte dieser Wissenschaft theilt man
am besten in drei Zeiträume.
Erster Zeitraum, bis 476 n. Ehr. Phöni-
cier befuhren zuerst alle Küsten des mittelländischen,
und drangen selbst in den Atlantischen Océan und die
Nordsee, sie theilten die alte Welt in drei Theile, und
gaben ihnen die Namen, die sie noch führen. Die Kar-
thager, besonders Hanno (um 450 v. Ehr.), erforsch-
ten Afrikas Nordwestküste. Bei den Griechen findet
man die ersten geographischen Nachrichten in den H o-
me risch en Gesängen; in ihnen wird die Erde in
die Tag- und Nachtseite, Asien (und Afrika) und Eu-
ropa abgetheilt. Später bestimmte Anarimander
(540) die Größe der Erde, und verfertigte die erste
bekannte Weltkarte. Weitumfassend und größtentheils
vorurtheilsfrei ist die Erdbeschreibung des Herodots
(444); auch Skylar (406), Eudorus (366), Epho-
ruö (336), Pytheas und Aristoteles (320) schrie-
den über die Geographie. Aber das erste wissenschaft-
liche Werk über dieselbe verfaßte Eratosthenes (225),
und nach ihm Strabo (25 n. Ehr.) und Ptolemäus
(140 n. Ehr.), so wie unter den Römern vorzüglich
Pompon ins Me la (40 n. Ehr.) und Plinius der
Aeltere (60 n. Ehr.). Diese machten den Westen, die
Griechen den Osten bekannter.
Zweiter Zeitraum, von 476 bis 1)92 n. Ehr.
Nach der Zerstörung des Römischen Reichs ging die
Bearbeitung dieser Wissenschaft zuerst zu den Arabern
über; sie lehrten besonders Afrika besser kennen. Ihre
vorzüglichsten Geographen sind Edrisi (1150) und
Abulfeda (1330). Der einzige christliche in diesem
Zeiträume ist Guido von Ravenna (750). Die
Normänner machten auf ihren Seefahrten große Ent-
deckungen, und kamen selbst an die Küsten von Nord-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
9
A. Mathematische Geographie.
§. 5. Verhältniß der Erde zu den übrigen
Weltkörpern.
Unendlich, ohne Gränzen ist der Raum des Welt-
alls. In diesem Welträume schweben die großen Mas-
sen, die wir Weltkörper nennen. Diese stnd von dreier-
lei Art, entweder Firsterne, oder Planeten, zu
denen die Erde, unser gegenwärtiger Wohnplatz, gehört,
oder Kometen.
a) Firsterne nennen wir alle unsern Augen sicht-
bare Weltkörper, welche uns fast in einerlei Stellung
gegen einander erscheinen, und ihr eigenes Licht haben.
Um die Kenntniß der ungeheuren Menge der Firsterne
zu erleichtern, hat man sie in gewisse Gruppen abge-
theilt, die man Sternbilder (constellationes) nennt,
und jedes derselben mit einem besonderen Namen be-
bezeichnet. Zugleich unterscheidet man sie nach ihrer
Größe und ihrem Glanze in 7 Ordnungen, und spricht
von Sternen erster bis sechster Größe. Der Sirius
z. B. ist ein Stern der ersten und der Polarstern der
zweiten Größe. Die der siebenten Ordnung heißen Ne-
belsterne oder teleskopische Sterne; zu ihnen gehören die
zahllosen Sterne der Milchstraße oder Lichtzone.
Die Sonne (O) ist für uns unläugbar der merk-
würdigste Firstern. Sie scheint ein dichter, von einer
leuchtenden und wärmenden Materie umgebener, kugel-
förmiger Körper zu seyn. Sie hat im Durchmesser
194*000 Meilen, und enthält eine Oberfläche von 118*140
Millionen Quadratmeilen; ihr körperlicher Inhalt ist
1*448*000 mal größer, als der der Erde, und über 700
mal größer, als der aller bekannten Planeten zusammen-
genommen, auf welche sie daher mit überwiegender Kraft
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Mathematische Geographie.
11
Doppelringe) 7, bei dem Jupiter 4, und bei der Erde 1,
den Mond (3), dessen mittlere Entfernung von dem
Mittelpunkte der Erde 51'353 M., Durchmesser 468|
M., Umfang 1470 M., Oberfläche 688*916 Qm., und
körperlicher Inhalt 53*660*000 Kubikmcilen betragt.
Hiernach läßt sich berechnen, daß der Mond eine 14 mal
kleinere Oberfläche und einen 50 mal geringeren körper-
lichen Inhalt habe, als die Erde. Eigentlich vollendet
er seinen Lauf um dieselbe (von Abend gegen Morgen)
in 27 Tagen, 7 Stunden, 43 Minuten, 11 Sek.; da
aber die Erde, und mit ihr der Mond, in dieser Zeit
ihren Weg um die Sonne beträchtlich fortsetzt, so läuft
der Mond noch 2 T. 5 St. 1 Min. 3 Sek. länger, ehe
er mit der Sonne und Erde wieder in die vorige Stel-
lung kommt, so daß sein Lichtwechsel erst nach 29 T.
12 St. 44 M. 3 S. wieder beginnt. Jener heißt der
periodisch e, dieser der synod ische Lauf des Mon-
des. Daraus, daß der Mond uns beständig eine und
dieselbe Seite znwendet, folgt, daß er sich während sei-
ner periodischen Umlaufszeit nur einmal um seine Achse
dreht. Sein Dunstkreis scheint sehr hell und rein za
seyn; Meere hat man noch nicht auf ihm entdeckt, aber
tiefe Thäler oder Trichter, und hohe Berge (einen von
25*000 'F. Höhe); auch vulkanische Ausbrüche will man
auf ihm wahrgenommen haben. — Für uns wird der
Mond dadurch, daß er unsere Nächte zum Theil erleuch-
tet, besonders wichtig. Wir unterscheiden in dieser Be-
ziehung vornehmlich vier Lichtgestalten des Mondes oder
Mondphasen. Befindet sich nämlich der Mond auf
seiner Bahn um die Erde zwischen dieser und der Sonne;
so wendet er seine unerleuchtcte Seite der Erde zu,
geht mit der Sonne auf und unter, und ist uns also
nicht sichtbar; und dies nennen wir Neumond. Nach
etwa 7 Tagen sehen wir die Hälfte der erleuchteten
Halbkugel rechter Seits; er geht Mittags auf und Mit-
ternachts unter; dies ist das erste Viertel. Nach
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
13
Mathematische Geographie.
sind, bewegen sie sich am schnellsten; daher wahret ihre
Sichtbarkeit selten einige Monate. ' Die Zahl der bis
jetzt wahrgenommenen Kometen laßt sich nicht genau
bestimmen; wirklich berechnet hat man die Bahnen von
etwa 100.
An merk. 1. Die Astronomie oder Sternkunde ist die er-
habene Wissenschaft, welche uns den Lauf der Gestirne und sei-
ne Gesetze kennen lehrt. Mit ihr darf man nicht verwechseln
die Astrologie oder Sterndeuter ei, jene eitle und be-
trügerische Kunst, aus der Stellung der Gestirne zukünftige
Dinge, besonders die Schicksale der Menschen, vorherzusagen.
(Ursprünglich war Astronomie und Astrologie gleichbedeutend.)
2. Das scheinbar um uns gespannte Kugelgewölbe nennen wir
den Himmel; daher werden die Weltkörper auch Him-
melskörper genannt.
3. Schon die Alten zählten 48 Sternbilder, 21 nördliche, 15 süd-
liche und 12 zwischen diesen beiden, in dem sogenannten Thier-
kreise, von welchem weiter unten (§. 10.) die Rede seyn wird.
Die Neueren haben mehre Sternbilder dazu gesetzt, so daß
man nun deren 102 zahlt. — Die Anzahl der Fixsterne, die
man mit bloßen Augen sieht (sie mag sich, von der ersten bis
zur sechsten Größe gerechnet, höchstens auf 5000 belaufen) ist
nichts gegen die unzählige Menge, welche uns die Fernröhre
(Teleskope) entdecken.
4. Wäre die Sonne, deren Größe oben angegeben wurde, inwen-
dig ausgehöhlet, und in dieselbe die Erde sammt ihrem Monde
versetzt; so könnte dieser daselbst seine weite Bahn um dre Erde
noch immer ganz füglich durchwandern, ohne an die äußere
Rinde der Sonne anzustoßen. — Daß die Sonne uns wenig
größer als der Mond erscheint, kommt daher, weil sie 400mal
weiter von uns entfernt ist, als dieser.
5. Fünf Hauptplaneten wurden erst in neuern Zeiten entdeckt,
nämlich Uranus von dem Deutschen Herschel in London am
15. März 1781, Ceres von Piazzi in Palermo am 1. Jan.
1801, Pallas von Olbers in Bremen am 28. März 1802,
Juno von Harding in Lilienthal am 1. September 1804,
und Vesta von Olbers am 29. März 1807, von welchen die
vier letzter», weil sie sehr klein sind und ziemlich gleiche mitt-
lere Entfernung von der Sonne haben, für Trümmer eines
zerborstenen großen Planeten gehalten und Asteroiden oder
Planetoiden genannt werden. Die übrigen sind schon den
Alten bekannt gewesen, — Wirk I u p i t e r.s m o n d e hat Gali-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Personennamen: Ceres_von_Piazzi Jan Pallas_von_Olbers Harding Vesta_von_Olbers
Extrahierte Ortsnamen: London Palermo Bremen Lilienthal
Mathematische Geographie. 15
§. 6. Verschiedene Vorstellungen unsers
Sonnensystems.
Der Theil des großen Weltalls, der aus einem Fix-
stern (einer Sonne) und der zu ihm gehörigen Planeten
besteht, nennt man ein Sonnensystem. Wie viele
solcher Sonnensysteme es gebe, dies vermag kein mensch-
licher Geist zu ermessen.
Was nun das Sonnensystem aubelangt, zu welchem
unsere Erde gehört; so hat es über die Anordnung des-
selben drei von einander abweichende Vorstellungen ge-
geben. Die älteste war die des Klaudins Pto le-
mán s, ans Pelusium in Aegypten, der um 140 n. Ehr.
lebte. Dieser lehrte, die Erde ruhe in der Mitte des
Weltalls, und um sie bewegen sich zunächst der Mond,
und dann der Reihe nach Merkur, Venus, Sonne (die
er zu den Planeten rechnete), Mars, Jupiter, Saturn,
und in immer weiterer Entfernung die Sphäre der Fix-
sterne innerhalb 24 Stunden. Dies irrige System, das
lange allgemein für wahr anerkannt wurde, wird das
Prolemäische genannt.
Nik. Köpernikus (geb. 1473 zu Thorn, und
gest. 1543 als Domherr zu Frauenburg) zeigte in sei-
nem 1543 erschienenen Buche 4e revolutionibus orbium
coelestium, daß die Erde weder im Mittelpunkte des
Weltalls, noch unsers Sonnensystems stehe; sondern daß
sie und die übrigen Planeten in elliptischen Kreisen um
den Mittelpunkt des Systems, die Sonne, sich bewegen,
und zwar in folgender Ordnung: Merkur, Venus, Erde,
Mars, Jupiter und Saturn. (§. 5. Anmerk. 5.) Hier-
nach steht also die Sonne in der Mitte aller Planeten-
bahnen unbeweglich (außer daß sie sich nach den neuern
Beobachtungen um ihre Achse dreht). So befriedigend
dieses einfache und ungekünstelte System dargestellt war,
so fand es doch vielen Widerspruch, und mehre seiner
Anhänger, namentlich den berühmten Galilei (geb.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
16
Mathematische Geographie.
1864 zu Pisa, und gest. 1642 zu Arceti bei Florenz),
trafen mancherlei Verfolgungen, weil man das Ansehen
der Bibel durch dasselbe gefährdet glaubte.
Beide Systeme suchte Tycho de Brahe, ein
Dane, 1582 mit einander zu vereinigen. Er versetzte
die Erde wieder in die Mitte und in Ruhe, und ließ
um sie den Mond und die Sonne sich bewegen, um diese
aber wieder die übrigen Planeten, von welchen die drei
oberen zugleich mit dieser um die Erde herumlaufcn.
Aber auch dieses System konnte neben dem Kopernika-
uischen, dessen Gesetze von Keppler, Newton und andern
Astronomen vollkommen ausgebildet und begründet wur-
den, nicht bestehen, und wurde bald vergessen.
Anmerk. 1. Die Idee, daß die Erde ruhe, war vor Koperni-
kus völlig allgemein. Ohnehin schon durch die mächtige Be-
günstigung des sinnlichen Scheins mit der Sprache aller Völ-
ker verwebt, erhielt sie überall durch den Beifall der Astrono-
men auch noch wisienschaftliches Ansehen. Durch die Sprache
war sie in die Bibel gekommen, die mit den sinnlichen Men-
schen menschlich reden mußte. Auch ist die Bibel weder Lehr-
buch der Astronomie, noch der Geographie, und Stellen, wie
Jos. 10, 12. und Ps. 19, 6. können für jene Ansicht nichts be-
weisen. — (E pur si muove ! Galilei 1633.)
2. Um die zusammengesetzten Bewegungen der Planeten um ihre
Achse und um die Sonne, so wie die der Nebenplaneten um
ihre Hauptplaneten anschaulich zu machen, hat man kleine
Modelle des Sonnensystems, die man Planetarien oder
Orrery's nennt. Stellt ein Modell bloß die Bewegung
der Erde und des Mondes um die Sonne dar, so heißt es
T e l l u r i u m.
8. 7. Gestalt der Erde.
Die Erde ist eine Kugel. Beweise sind: 1) daß
sie den übrigen Himmelskörpern ähnlich ist, die uns alle
die Kugelgestalt zeigen; 2) daß der Schatten der Erde
bei Mondsfinsternissen uns rund erscheint; 3) daß die
in die hohe See auslaufenden Schiffe zuerst, und ihre
Masten zuletzt verschwinden, und umgekehrt; 4) daß die
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Physische Geographie.
55
und andere wasserreiche Flüsse ergießen, vorzüglich merkwür-
dig. Lange vermuthete man einen unterirdischen Zusammen-
hang dieses Sees mit dem schwarzen Meere, bis neuerdings
Höhenmessungen gezeigt haben, daß er 334 F. tiefer liegt, als
die Meeresfläche, und den Zufluß also bloß durch die Ausdün-
stung verliert.
8. Länder, die meist von weiten Seen bedeckt waren, sind jetzt
trocken. So berichtet die älteste Geschichte z. 33. von Thessa-
lien. Vielleicht bildete auch Böhmen einst einen großen See.
§. 29. Das Weltmeer.
Die ungeheure Wassermasse, welche die niedrigen
Stellen der Erdoberfläche erfüllt, und als ein großes
Ganze alles Land umfließt, wird Weltmeer, Ocean,
auch offene See, genannt. Daß es in der grauesten
Vorzeit einen noch größeren Thcil der Erdoberfläche bedeck-
te, beweisen unwidersprechliche Thatsachen. (§. 21.) Die
kleinern Theile desselben, die sich bald mehr, bald weniger
tief in das feste Land hinein erstrecken, werden innere
Meere, oder auch schlechtweg Meere genannt.
Der Boden oder Grund des Meeres ist eine
Fortsetzung des trocknen Landes, nur daß er tiefer liegt.
Wie auf dem festen Lande, wechseln auf ihm Lehm, Thon,
Kalk, Steine, Moräste u. dgl. Ebenso zeigt es ähnliche
Abwechselungen von Ebenen, Thälern, Felsen, und
Höhlen; und daß es an Bergen nicht fehlt, beweisen
die vielen Inseln, welche nichts anders als über die
Meeresfläche emporragende Berggipfel sind. Selbst Quel-
len süßes Wassers befinden sich in der Meerestiefe. Auch
hat das Meer seine Naturerzeugnisse aus allen drei
Reichen, Thiere, Pflanzen und Mineralien.
Die Tiefe des Meeres ist, wie aus dem Gesagten
erhellt, sehr verschieden, oft wenig bedeutend, oft sehr
groß. Nur bis 4700 F. konnte man sie bis jetzt durch
das Senkblei ergründen. Aber aus der ungeheuren
Größe des Beckens im Verhältniß gegen das trockene
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
102
Politische Geographie.
die Optimalen, in dem erblichen Besitze der höchsten Ge-
walt, so gibt dies eine Aristokratie. Die demokra-
tische Regierung pflegt nicht selten in Pöbelherrschaft
oder Ochlokratie, und die aristokratische in Oligar-
chie, willkührliche Herrschaft einiger Wenigen, auszuar-
ten; wodurch der Staat der Anarchie, in der alle
geordnete Herrschaft aufhört, folglich seiner Auflösung
nahe kommt.
Mehre Staaten, Monarchien oder Republiken, wenn
sie zu gewissen gemeinschaftlichen Zwecken mit einander
verbunden sind, bilden einen Staatenbund, dessen
gemeinschaftliche Angelegenheiten durch Bundesver-
sammlungen, auch Tagsatzungen, Kongresse
genannt, besorgt werden.
Die Staatsoberhäupter in monarchischen
Staaten haben als Regenten verschiedene Benennungen:
Kaiser, König, Großherzog, Kurfürst, Her-
zog, Fürst, Landgraf, und ihre Staaten sind daher
Kaiserthümer, Königreiche, Großherzogthümcr u. s. w.
In manchen Außereuropäischen Ländern heißen die Ober-
häupter: Padischah, Sultan, Schach, Khan,
Khalif, Nab ob, Emir, Kazike u. s. w. Die Würde
der Herrscher bezeichnen außerdem Titel, als Majestät,
Hoheit, Durchlaucht rc., Wappen und andere Insig-
nien, Krone, Fürstenhut, Zepter rc. Der Inbegriff ih-
rer hohen und nieder» Diener heißt der Hofstaat.
Die Orden, welche sie zur Belohnung von Verdiensten
oder zum Beweise ihrer Gunst erthcilen, vermehren den
Glanz, der sie umgibt. — In Republiken nennt man
die gewählten Vorsteher des Staates Präsidenten,
Landammann u. s. w.
Anmerk. 1. Im Alterthume gab es auch Theokratien, in
welchen die Vorsteher des Staates angeblich als Organe der
Gottheit regierten. Man kennt heutzutage deren noch zwei,
in Tibet.
2. Welche Staatsform die beste sey? Die, sagt Johann v. Mül-
ler, welche, mit Vermeidung der bemerkten Exzesse, die
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Johann_v Johann
Extrahierte Ortsnamen: Oligar- Bundesver- Alterthume Tibet
Politische Geographie. 107
Die größten, die man Linienschiffe nennt, weil sie
allein die Schlachten liefern und dabei in Linien neben
einander gestellt werden, führen 60 bis 140 Kanonen,
die Fregatten 20 bis 66. Noch kleiner sind die Kor-
vetten, Briggs, Sloops, Kutters, Bombenschiffe rc. Die
Galeeren, die zugleich Ruder und Segel führen, sind
wenig mehr im Gebrauche. Zehn oder mehre Kriegs-
schiffe bilden eine Flotte und eine geringere Anzahl
ein Geschwader. Admirale, Viceadmiräle, Schiffs-
kapitäne rc- befehligen einzelne Schiffe und ganze Flotten.
Zu den Kriegsschiffen rechnet man aber nicht die Kaper-
schiffe, welche in Kriegszeiten von Privatleuten ausge-
rüstet werden. Befestigte Seehäfen vereinigen bisweilen
alle Erfordernisse zu dem Baue und der Ausrüstung von
Kriegsschiffen, und werden alsdann Kriegs Hafen ge-
nannt.
Die Truppen pflegen theils durch Werbungen, theils
durch Aushcbcn aus den Waffenfähigen im Volke, nach
bestimmten Gesetzen, ergänzt zu werden. Bei schweren
Kriegen oder feindlichen Einfällen müssen bisweilen alle
wehrhafte Bürger zu der Vertheidignng des Vaterlandes
die Waffen ergreifen, und heißen dann Nationalgar-
den, Landnrilizen, Landwehr, Lairdsturm,
Heerbann rc.
§. 48. Stände.
Eine vollkommene Gleichheit unter den einzelnen
Gliedern eines Volkes kann nur im allerwildesten Zu-
stande desselben Statt finden. Sobald der Begriff von
Eigenthum vorhanden ist, muß es, auch bei der gleich-
sten Vcrtheilung der Güter, in kurzer Zeit Reiche und
Arme geben. Der Stärkere setzt sich durch seine körper-
liche Kräfte in Furcht, der Klügere durch die Ueberle-
genheit seines Geistes in Ansehen. Bei der ersten Ver-
einigung in einen Staat gibt es daher Befehlende und
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
114
Politische Geographie.
Einer (Remittent) dem Andern (Trassant) an einem
Orte gibt, damit ein Dritter (Präsentant) einem Vier-
ten (Trassat oder Acccptant) sie auszahle, wiewohl nicht
immer vier verschiedene Personen dabei Vorkommen; des-
gleichen Assekuranzgesellschaften, besonders für
Schiffe, welche gegen eine festgesetzte Abgabe, Prämie
genannt, dem Eigenthümer, im Fall sein Schiff zu
Grunde geht, Entschädigung zusichern; Seehafen,
Platze am Meere, wo die Schiffe sicher vor Anker lie-
gen können, zum Theil Freihäfen, wo die gewöhnlichen
Hafenabgaben nicht entrichtet werden; Leuch t thü rme
oder Feuerbaaken, auf deren ober» Theile des Nachts
ein Feuer unterhalten wird, damit die Schiffe hiernach
ihren Lauf richten können; Kanäle; Landstraßen
(znm Theil mit Eisenbahnen); und gut eingerichtetes
P o st w e f e n.
Hindernisse des Handels sind: Stapelgerech-
tigkeit, zufolge welcher in einer Stadt alle durchkom-
menden Maaren oder einzelne Arten derselben ausgeladen
und einige Tage feilgeboten, oder auch durch Fuhrleute
und Schiffer dieser Stadt weiter verführt werden müs-
sen; Handelsverbote, durch welche die Einfuhr
oder die Ausfuhr, bisweilen sogar die Durchfuhr gewis-
ser Maaren gänzlich verboten wird; zu hohe Zölle,
welche von ein-, durch- und ausgehenden Maaren sowohl
an Landstraßen, als schiffbaren Flüssen und Kanälen er-
hoben werden; Monopolien oder Privilegien, durch
die der Handel mit gewissen Maaren vom Staate sich
selbst Vorbehalten oder Einzelnen ausschließend ertheilc
wird. Alles dies gibt zu dem heimlichen oder Schleich-
handel Anlaß, welchen Schmuggler besonders an den
Granzen treiben.
Zum Maßstabe des Berthes aller verkäuflichen Ge-
genstände dienet das Geld, welches meistens aus Gold
und Silber, zum Theil auch aus Kupfer verfertigt oder
geschlagen wird. Die einzelnen Stücke oder Münzen
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]