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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 398

1829 - Leipzig : Hinrichs
Achter Zeitraum. 398 die er selbst, nachdem ck seine Kräfte rn der Nähe von Leipzig vereinigt hatte, am 16., 18. und 19. Oct. in der großen Völkerschlacht bei Leipzig erlitt, nach welcher er Leipzig verlassen, unter fortdauernden Kämpfen mit den ihm nacheilcndcn und ihn zum Theilc überflügelnden Truppcn- masscn, durch Thüringen nach dem Rheine sich wenden, und selbst über diesen zurückgehen mußte, nachdem er noch einmal bei Hanau (30. Occ.) einen harten Kampf bestan- den hatte, an welchem bereits die Bayern unter Wrcde entscheidenden Antheil nahmen. Denn der König von Bayern hatte sich, durch Vertrag zu Ried mit Ocstrcich (8. Oct. 1813), feierlich von dem Rheinbunde getrennt, welches bereits früher votl den Herzogen von Mecklenburg ge- schehen war. Diesem Beispiele folgten die übrigen Fürsten und Staaten des Rheinbundes; der Groß Herzog von Frankfurt aber verzichtete auf seine weltliche Würde (30. Oct.), und ging in sein Bisthum Kostnitz; der König von Westphalen ftüchtete nach Frankreich. Der König von Sachsen lebte, nach der Einnahme von Leipzig, auf An- ordnung der Verbündeten, in Berlin und später in Frie- drichsfelde; sein Land ward Anfangs von Rußland, und in der Folge (Nov. 1814) von Preußen verwaltet. Die bis- herigen selbstständigen Regierungen im Königreiche West- ph a len, in den Großherzoglhümem Frankfurt und Berg, und in den Ländern der Fürsten von Isenburg und von der Lcyen erloschen. Der Ehurfürst von Hessen-Kassel, der Herzog von Brau n sch weig- Wolfcnbüttcl, der Herzog von Oldenburg, kehrten in ihre Erbländcr, der Fürst von Nassau - Oranien nach Holland, die brittischc Regierung nach Hannover, und die preußische Verwaltung in die, durch den Tilsiter Frieden zwischen dem Rheine und der Elbe verlornen, Provinzen zurück. Bedeutende Truppcnmasscn, theils aus Freiwilligen, thcils aus der Landwehr und dem Landstürme der teutschcn Staaten plötzlich gebildet, folgten den vordringenden Oest- reichern, Russen und Preußen über den Rhein; die von den Franzosen noch besetzten Festungen wurden im Rücken der vorwärts eilenden Heere eingeschloffen, und die einzelnen

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 382

1829 - Leipzig : Hinrichs
382 Achter Zeitraum. und dem Kammcrhcrrn Novosiltzoff abgeschlossen, und O estre i ch trat (9. Aug.) derselben bei. Schweden nahm durch Subsidienvcrtrage, die cs mit England cinging, Thcil daran; Preußen aber war nicht zum Beitritte zu bewegen. Ocftreich schien den Hauptschlag in Italien zu'erwarten oder zu beabsichtigen. Dorthin ging der E rz y e r z o g Ka r i, welchem der Marschall Masse na mit 75,000 Mann ent- gegen gestellt ward. Aus Neapel zogen 28,000 Franzosen un- ter St. Cyr nach Obcriralien, nachdem zwischen Frankreich und Neapel (21. Sept. 1805) ein Neutralitatsvertrag abgeschlossen worden war. — Das östrcichische Heer in Teutschland befehligten der Erzherzog F c r d i n a n d (Sohn des ehemaligen Statthalters in Mailand), und Mack. Diese Massen drangen in Bayern (Sept. 1805) vor, und for- derten von dem Churfürstcn, haß er sein Heer mit dem öst- rcichischcn verbinden oder e n t l a sfc n sollte, wobei man ihm die verlangte Neutralität verweigerte, und seinen Staat mit der Strenge einer eroberten Provinz behandelte. Da ließ er seine Truppen in der Oberpfalz sich versammeln, von wo sie nach Franken aufbrachen; er selbst ging nach Würz- burg und vereinigte sich mit Napoleon. Dies thaten auch Württemberg und Baden. Napoleon selbst brach auf aus dem Lager bei Boulognc, wo er England bedroht hatte, und war bereits am 2. Oct. in Ludwigsburg. Am 3. Oct. erklärte erden Krieg. — Das Bernadottc'sche Corps und die Bayern gingen durch das neutrale anspachische Gebiet gegen die Donau, worauf Preußen *), das Anfangs seine Heere in der Nahe der rus- sischen Grenze zusammengezogen hatte, in einer Note (vom 14. Oct.) allen frühem Verbindlichkeiten gegen Frankreich ent- sagte, und durch den Vertrag v on Potsdam (3. Nov.), während Alezandcrs 1 Anwesenheit in Berlin, unter gewissen Bedingungen an dem Bunde gegen Frankreich Antheil zu nehmen versprach. Die preußischen Heere nahmen bereits im Oktober, in Verbindung mit den Sachsen und Hessen, eine *) (Lombard,) Materialien zur Gesch. der Jahre 1805 — 1807. Frkf. und Leipz. 1808. 8.

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 416

1829 - Leipzig : Hinrichs
416 Achter Zeitraum. und fränkische Landstriche an Würtcmberg und Würzburg abtrcten. Durch ähnliche Vertauschungen an den Grenzen erhielten Baden und Hessen-Dar mstadt einen Zu- wachs ihres Gebietes. Der Staat des Fürsten Primas ward in das Großherzogthum Frankfurt umgewan- dclt, durch Hanau und Fulda vergrößert, und die Erb- folge in demselben für den Vicekönig von Italien bestimmt. Dem Königreiche Westp ha len ward am 1. Marz 1810 der Rest des Churstaates Hannover, blos mit Ausnahme eines Bezirks im Lauenburgischcn, einverleibt, dagegen aber von demselben wieder ein beträchtlicher Thcil im Norden ge- trennt, und durch Napoleons Dccret vom 10. Dec. 1810 mit dem französischen Reiche selbst, zugleich mit den Hanse- städten Hamburg, Bremen und Lübeck, verbunden. Durch dasselbe Decret verloren die Herzoge von Ahrem- bcrg und Oldenburg, und die beiden Fürsten von Salm, ihre Souvcrainetät; ihre Länder lagen ebenfalls innerhalb der vom Rheine bis zur Ostsee gezogenen Linie der Vergrö- ßerung des eigentlichen Frankreichs. Das Großherzogthum Berg, welches, nach Murats Versetzung auf den Thron von Neapel, dem ältesten Sohne des Königs von Holland durch Napoleon ertheilt worden war, wahrend dessen Min- derjährigkeit aber für den Kaiser selbst verwaltet ward, ver- lor auch bedeutende Landertheile an Frankreich, wofür cs die Grafschaft Recklinghausen als Entschädigung erhielt. Von neuem mußten die Heere der Fürsten des Rhein- bundes den Protcccor im Fahre 1812 nach Rußland beglei- ten, und, im Anfänge des Jahres 1813 ergänzt, auch wah- rend des Feldzuges dieses Jahres für seine Sache fechten; allein, nach dem Beitritte Odstreichs zur Verbindung zwischen Rußland und Preußen, verließ, wie früher schon die Her- zoge von Mecklenburg gethan hatten, der König von Bayern (8. Oct.) den rheinischen Bund, und in und nach der Völkerschlacht bei Leipzig traten auch die übrigen teutschcn Heere und Fürsten in die Reihe der Staaten, welche Frankreichs Macht über den Rhein zurückdrücklen, und Napo- leons Entsetzung bewirken halfen.

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 409

1829 - Leipzig : Hinrichs
Deutschland. 409 behielten damals sechs ihr politisches Dascyn: Augsburg, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Lübcck, Nürnberg. Die Reichsritterschaft diesseits des Rheins blieb in ihrer Integrität. 147. Fortsetzung. Doch nicht lange bestand diese neue Ordnung der Dinge in Deutschland, obgleich der von Franz 2, nach Frankreichs Vorgänge, angenommene Titel eines Erbkaiserö von Oestrcich (11. Aug. 1804) in dem Verhältnisse des Kaisers zu dem teutschen Reiche keine Veränderung bewirkte. Diese erfolgte aber nach dem neuen Kriege gegen Frankreich im Spätjahre 1805, in welchem Oestrcich mit England und Ruß- land verbunden war. Der Kampf begann unter dem Erzher- zoge Ferdinand und dem Generale Mack in Tcutschland, und unter dem Erzherzoge Karl in Italien gegen Frankreich. Die Oe/kreicher drangen (Sept. 1805) in Bayern vor, wurden aber von Napoleon, mit welchem sich Bayern, Würtembcrg und Baden verbunden hatten, in mehrern kur; auf einander folgenden Hauptgcfcchten besiegt, und zur Ea- pitulation von Ulm (17. Oct. 1805) genöthigt, worauf die Franzosen in Oestrcich sich ausbrcitcten, Wien (13. Nov.) besetzten, und gegen die Russen und Oestreicher die Schlacht bei Austerlitz (2. Dcc.) gewannen. Der Feldzug in Italien beschränkte sich zunächst nur auf Gefechte an der Etsch zwischen Maffena und dem Erz- herzoge Karl, weil der letztere, auf die Nachricht der Nieder- lage bei Ulm, bald seinen Rückzug nach Eroaticn antrat. Kurz nach der Schlacht bei Austerlitz sprachen sich Na- poleon und Franz 2 (4. Dec.) im französischen Hauptquar- tiere, worauf (6. Dcc.) ein'waffenstillstand und (26. Dcc. 1805) der Friede zu Preß bürg abgeschlossen ward; nur der russische Kaiser ging nach Petersburg zurück, ohne sich mit Frankreich außzuföhnen. Im Frieden zu Prcßburg trat Oestrcich an das neugcschaffene Königreich Italien den- jenigen Th eil von Venedig ab, welchen cs durch den Frieden von Lüneville erhalten hatte, und erkannte nicht |

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 376

1829 - Leipzig : Hinrichs
Achter Zeitraum. Ä/0- magna an die c i s alp i nische Republik abtrat, und Unter- zeichnete, nach Mantua's Falle (2. Fcbr. 1797), und nach der Besiegung des Erzherzogs Karl am Isonzo, die Frie- denspräliminarien mit Oestreich z u L c o b e n (16. Apr. 1797), worauf der F r i e d c z u C a m P o F o r m i o (l.7. Oct.) abgeschlossen ward. W hrcnd dieser Siege in Italien drang Jourdan von Düsseldorf aus bis in die Obcrpfalz, und Moreau, von Kehl aus, unter beständigen Kämpfen, und nachdem er mit Baden undwürtembcrg Frieden (Aug. 1796) geschlossen hatte, b i s M ü n ch c n vor. Als aber der Erzherzog Karl bei Ingolstadt auf das linke Donauufcr (17. Aug.) übergc- gangcn, und Jourdan von ihm b e i N e u m a r k (22. Aug.), b e i A m b c r g (24. Aug.), b e i W ü r z b u rg (3. Sept.), b e i Giessen (16. Sept.), und bei Alte nki r ch en (20. Sept), besiegt worden war; da mußte auch Moreau Bayern ver- lassen. Mit Umsicht und. seltener Gewandtheit vollendete er, während ununterbrochener Kampfe mir den Oestreichern nach allen Richtungen, seinen denkwürdigen Rückzug bis an den Rhein (Sept, und Oct.), wo er Kehl besetzte und H ü n i n g e n verschanzte. Nach dem Umstürze der bisherigen Verfassung der Re- publik Venedig (22. Mai), welcher durch einen gegen die französischen Truppen im Venetianischcn ausgebrochenen Auf- stand hcrbcigeführt ward, und nach der Verdrängung Car- nots und Barthelcmy's aus dem französischen Dircc- torium (4. Sept 1797), wurde zwischen Frankreich und Ocst- reich der F r i c d e z u C a m p o F o r m i o abgeschlossen, in welchem Oestreich Belgien an Frankreich abtrat, und die c i s a l p i n i sch e Republik anerkannte, an die cs M a i- land und Mantua überließ. Dagegen erhielt Oestreich von dem venetianischcn Staate Venedig, Istrien, Dal- matien u. s. w. bis an die Etsch; der übrige Thcil von Venedig, so wie die Lander des Herzogs von Modena, der dafür durch das von Oestreich abgetretene Breisgau entschädigt werden sollte, kamen an die cisalpinische Republik, und die zu Venedig gehörenden sieben Inseln an Frank- reich. — Wegen der Abtretung der tcutschcn Länder

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 414

1829 - Leipzig : Hinrichs
» 4í4 Siebter Zeitraum. des Krieges zwischen Frankreich u n d P r e u ß e n *), in welchem der Churfürft von Sachsen Anfangs mit L2,000 Mann auf Preußens Seite stand. Allein die Schlacht- tage in Thüringen (§. 141.) gaben bald dem Kriege einen andern Charakter und einen andern Schauplatz an der Weichsel, seit die russischen Heere zur Unterstützung Preußens vor- rückten. Während die Schlacht bei Eylau (8. Febr. 1807) unentschieden blieb, Danzig belagert, und endlich von den Franzosen die Schlacht bei Fricdland (l4. Fun.) gewonnen ward, welche zu den Friedensschlüssen von Tilsit führte, waren die meisten norddeutschen Fürsten zu Posen und Warschau dem Rheinbünde bcigctreten. Dies geschah bereits am 20. Sepr. 1808 von dem bisherigen Chur- fürsten, nunmehrigem Groß Herzoge von Würz bürg; am 11. Dec. zu Posen von dem Chursürsten, nunmehrigem Könige von Sachsen; am 15. Dec. zu Posen von den fünf sächsischen Herzogen; und am 18. Apr. 1807 zu Warschau von den Häusern Anhalt, S ch w a rz b u rg, Lippe, Oí e u ß und W a l d e ck. Später (im Febr. und März 1808) wurden auch die beiden Herzoge von Meck- lenburg, und (Oct. 1808) der Herzog von Olden- burg in den Rheinbund ausgenommen. Den Churfürsten von Hessen-Kassel, den Herzog von Braun schweig und den Fürsten von Nassau-Ful- da hatte Napoleon sogleich, nach Eröffnung des Kampfes, ihrer Länder verlustig erklärt. Einen Theil dieser Länder (z. B. Hanau, Fulda, Katzencllenbogen) ließ er, so wie Er- furt und Bayreuth, mehrere Jahre für sich selbst verwal- ten; aus den übrigen, und aus den preußischen Verlusten zwischen dem Rheine und der Elbe, bildete er aber, nach dem Tilsiter Frieden, theils das Königreich Westphalen, theils bestimmte er sie zu Vergrößerungen des Großherzog- thums Berg. Die ersten Bestandthcile des Königreiches Westphalcn (denn mehrmals ward von Dinpoicon der Umfang desselben verändert,) waren das ganze Hcrzogthum 0 Das wichtigste Jahr der preußischen Monarchie. Th. i. Berl. 1808, 8. (reicht bis zum Anfänge des Krieges in Polen.)

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 383

1829 - Leipzig : Hinrichs
Frankreich ali Kakserthum. 383 kriegerische Stellung von der schlesischen Grenze bis in dev Nahe des Rheins. Doch vorher schon waren in stürmischer Eil die einzelnen vstreichischen Hccrcsthcile in Schwaben von den Franzosen (6. —13. Oct.) überflügelt, geschlagen und gefangen ge- nommen worden, worauf Mack, in der Eapitulation von Ulm (17. Oct.), mit 23,000 Mann sich als kricgsge» fangen ergab, wahrend der Erzherzog Ferdinand, unter fort- gesetzten Kämpfen, nach Böhmen sich durchschlug. Die Franzosen drangen darauf durch Bayern und Ocstreich bis Mahren vor, nachdem (Nov.) die Tyrolcr Paffe erobert, einzelne russische Heercsthcile in mehrcrn hartnäckigen Ge- fechten (bei Lambach, Amstetten, Krems) .zurückge- drückt, und Wien (13. Nov.) und Presi bürg besetzt wor- den waren. Der Tag bei Austerlitz (2. Dee. 1803) ent- schied über diesen Krieg von 8 Wochen. In Italien musile sich der Erzherzog Karl, nach einem d rei tag igen Ge- fechte an der Etsch (30. Oct. — 1. Nov.), auf die tcutschcn Provinzen zurückziehen, als er die Nachricht von den Niedcr- lagen in Schwaben erhalten hatte. Der Schlacht von Austerlitz folgte (4. Dee.) eine persön- liche Zusammenkunft zwischen Napoleon und Franz 2, ein Waffenstillstand zwischen beiden Machten (6. Dee.), die Abreise des Kaisers Alexander nach Rußland, ohne mit Frankreich Frieden zu schlicsicn, und der Friede von Preßburg (26. Dee. — abgeschlossen von Talleyrand, dem Fürsten Johann von Licchtensiein und dem Grafen Stadion), in welchem Ocstreich seine venctianischen Besitzungen an das Königreich Italien, Tyrol und mehrere teutsche Lander an Bayern, das Brcisgau an Baden, und andere schwäbische Besitzungen an Würtcmberg ab- trat,' die Ehurfürsten von Bayern und Würtcmberg als Könige, den Ehurfürsten von Baden als souverainen Churfürsten anerkannte, und für sich den grösiern Theil des bisherigen Churfürstcnthums Salzburg, so wie für den Ehurfürsten von Salzburg das von Bayern abgetretene F ü r- stcnthum Würz bürg — mit dem churfürstlichcn Titel und allen Souvcrainetätsrcchtcn —, und die Erblichkeit der

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 417

1829 - Leipzig : Hinrichs
Tcutschland als Staatcnbund. 417 150. Tcutschland als Staatenbund. Der Pariser Friede (30. Mai 1814), in welchem Frank- reich als Königreich nach seinen Grenzen vom Fahre 1792 anerkannt und den Bourbonen zurückgegeben ward, enthielt für Tcutschland die einzige Bestimmung: daß die Staaten Teutschlandö unabhängig und durch ein Födcrativband vereinigt feyn sollten. Die nähern Entscheidungen der teutschcn Angelegenheiten sollten auf dem Wiener Congrcsse geschehen, auf welchem sich seit dem Ende des Septembers 1814 die europäischen Regen- ten und Fürsten mit ihren Ministern und Abgeordneten ver- sammelten. Die vormalige tcutsche Kaiserwürde ward nicht wieder hcrgestcllt; der burgundische Kreis, mit einer Bevöl- kerung von mehr als zwei Millionen Menschen, kam nicht wieder an Tcutschland zurück, sondern ward mit dem neuen Königreiche der Niederlande verbunden; die Königreiche West- phalen, die Großherzogthümec Frankfurt und Berg erloschen. Der Großhcrzog von Frankfurt hatte seine weltliche Würde niedergelcgt, und sich in sein Bisthum Kostnitz begeben; die Fürsten von Isenburg und von der Lcycn sollten nicht her- gestellt werden; das Königreich Sachsen kam, der Bevölke- rung nach zur kleinern, dem Flächcnraume nach zur großem Hälfte, an Preußen; der Ehurfürst von Hessen-Kassel und der Herzog von Braunschweig kehrten in ihre Erbländcr zu- rück, und Hannover ward, mit einer bedeutenden Gebicts- vcrgrößerung, zum Königreiche erhoben. Ucberhaupt sollte durch dix Wiener Congreßacte^), am 9. Zuny 1815 abgeschlossen, ein neues politisches Gleichgewicht in Europa bewirkt werden; in der That wurden auch durch dieselbe in vieren europäischen Reichen und Staaten die wesentlichsten Veränderungen bewirkt. Die t e u t sch c D u n d e s a c t e vom 8. Zuny 1815, ihren cilf Hauptbcstimmungcn nach in die *) I. Ludw. Klüber, Acten des Wiener Congresses. 3i Hefte. Erl. i8i4 ff. 8. — Dessen Uebersicht der diplomatischen Verhandlun- gen des Wiener Congresses. 3 Abth. Frkf. 1816 f. 8. de Pradt, du Congres de Vienne. 2 F. Paris, 1815. 8. — Teutsch, 2 Thle. s. 1. 1816. 8. Pöliy kl. W. 6te Au fl. 27

9. Theil 1 - S. 322

1809 - Leipzig : Hinrichs
Z22 Vierte Periode. an, webe! der Sitz des Königs in dem Collegium der Bundesversammlung nach der Ordnung der Einfüh, rung bestimmt wurde. Das Kontingent des Königs zu der Bundesarmee ward auf 20,000 Mann mit jeder Art Waffen ausgerüsteter Soldaten festgeseht; doch sollte im gegenwärtigen Feldzuge (gegen Preußen und Rußland) dieses Kontingent blos aus 6000 Mann bestehen. Zu- gleich .erhielt der König von Sachsen den Kotbusser Kreis, «eichen der König von Preußen im künftigen Frieden an Sachsen abtreten sollte, und dafür sollte der König von Sachsen an einen Prinzen, den der Kaiser dazu ernennen würde, in demjenigen Theile von Thüringen, welcher zwischen den Fürstenthümern Eichsfeld und Erfurt gelegen wäre, einen in seinen Verhältnissen und in seiner Bevölkerung dem Gebiete des Korönsser Kreises gleichen Landesstrich über- lassen. Endlich bestimmte der zte Artikel dieses Friedens, daß die Katholiken im ganzen Umfange des Königreiches Sachsen ihre kirchlichen Gebräuche in eben der Ausdehnung, als die Lutheraner ansüben, und daß die Unterthanen von beiden Religionen, ohne einige Ausnahme, gleiche bürger- liche und politische Rechte genießen sollten. Die Conlributkon von 25 Millionen Livres, welche Frankreich dem sächsischen Staate aufgelegt hatte, schoß die Güte des Königs seinem Laude vor, und ließ dieselbe, nach einer gleichmäßigen Repartition, von den einzelnen Provin- zen des Königreiches sich zurückzahlen.

10. Enthält die Erdbeschreibung des Königreiches Sachsen - S. 56

1809 - Leipzig : Hinrichs
z6 Der Thüringische Kreis. Lehsten, Liebstädt und Nägelstädt besteht) zum thü. n'ngischen Kreise gerechnet*), Dagegen werden sowohl bke beiden sogenannten thürin- gischen Stifter, Merseburg und Naumburg-Zeitz, als auch die innerhalb des alten Thüringens gelegenen Be- sitzungen der Fürsten von Schwarzburg und des gräflichen Hauses Skollberg, in wiefern sie unter königlich sächsischer Landeshoheit stehen, nicht zum thürin- gischen Kreise gerechnet, sondern — wegen ihrer eigenthüm- lichen Verfassung und wegen ihrer besondern (auf Verträgen beruhenden) Verhältnisse zu der sächsischen Regierung —• -solirt unter den mittelbaren sächsischen Provinzen und unter den Ländern der sächsischen Dynasten aufgeführt, _y *) In Hinsicht dieser Ballei Thüringen — deren Geschichte und Verfassung Tb. 2, S. 251 f. charakterisirt ist — muß noch erinnert werden, daß, nach dem Decrete des Kaisers Napoleon vom 24 Apr. 1809 aus Regensburg datirt, aste innerhalb der Länder des Rheinbundes gelegene Besitzungen des teutschen Ordens von demjenigen Fürsten, in des- sen Staate diese Länder liegen, eingezogen und zu den Domainen desselben geschlagen werden sollen. Oer König von Sachsen ist daher auch durch dieses Oecret berechtigt, jene Komthurelen mit seinen Domalnen zu vers binden; es ist aber von demselben in dieser Hinsicht noch keine öffentliche Erklärung erfolgt-
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