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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 483

1829 - Leipzig : Hinrichs
Rußland. 483 (17. Sept. 1809) mit der Einverleibung Finnlands, Ost- bothniens und Weftbothniens bis Tornea, so wie der an der finnländischen Küste gelegenen Alandsinseln ins russische Reich, und der Feldzug gegen Ocstreich km Sommer 1809, als Bundesgcnoffe Napoleons, durch die Erwerbung des Tarnopolcr Kreises in Ostgalizien be- endigt. Schon früher (Sept. 1801) war Grusinien (Ge- orgien) dem russischen Reiche cinverleibt worden. Dieses riesenhafte Reich zu erschüttern, war Napoleons Absicht bei dem Kriege, den er, nach der zwischen beiden Machten seit 1810 eingetrctenen Entfremdung, am 22. Iun. 1812 mit dem Vordringen über die russischen Grenzen eröffnete (§. 144). Zwar gelang cs ihm, nach manchen hartnäckigen Gefechten und nach der Schlacht an der Moskwa (7. Sept.), die Hauptstadt Moskwa selbst (14. Sept.) zu besetzen; allein sein Rückzug (Oct.) bewirkte den Untergang des großen von ihm nach Rußland geführten Heeres, und seine bei Lützen und Bautzen (Mai 1813) erfochtenen Siege konnten ihm weder die Niederlage bei Leipzig (18. Oct. 1813), noch seinem eignen Reiche (1814) die Schrecknisse des Krieges ersparen, die er so oft über fremde Reiche gebracht hatte. Zum crstcnmale standen die russischen- Heere über dem Rheine siegreich auf französischem Boden, und Alexander trat, nach Napoleons Entsetzung, mit dem her- gestellten Hause der Bourbone in eine sehr freundschaftliche Verbindung. Gleichzeitig mit dem Kampfe gegen Napoleon hatte Alexander einen Krieg mit Persien geführt, der, unter brillischer Vermittelung, (12. Oct. 1813) durch einen Frieden im russischen Lager am Flusse Sciwa in Gulistan beendigt ward, in welchem Rußland nicht nur die Ehanatc Karabog, Ganschin, Schekin, Schirwan, Der- bent, Kubin, Bakir und Ta tisch in, das ganze Dag- hestan, nebst der Provinz Schuragel, Zmiretien, G u r i c n, M i n g r c l i e n und Abchasien mit allen Gebieten und Ländereien, die zwischen dieser neuen Grenze und der russisch-kaukasischen Linie liegen, sondern auch große Handels- begünstigungcn und das Recht erhielt, daß außer Rußland keine andere Macht auf dem kaspischen Meere Kriegsschiffe 31 »

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 396

1829 - Leipzig : Hinrichs
Achter Zeitraum. ci'jti derc Verträge mit Oestreich und Preußen (im Fcbr. und März 16s2), der Unterstützung beider Mächte in dem Kampfe gegen Rußland sich versichert, und beide Monarchen (Mai 1812) zu Dresden gesprochen hatte. Von Dresden ging Napoleon (29. Mai) zu seinem Heere in Ostpreußen, mährend der Erzbischoff von Mecheln de Pradt als sein Gesandter in Warschau erschien, wo die ver- sammelte Gcneralcensöderation die Wiederherstellung des Königreiches Polen (28. Iun.) aussprach, nach- dem Napoleon (22. Zun.) die Eröffnung des zweiten po l n i sch e n K r i cg c S *) qu6 Wilkowiski angckündigt hatte. Er überströmte die Grenzen Rußlands mit seinen Truppcn- massen, wahrend die russischen Heere, ohne bedeutenden Widerstand zu feisten, sich ins Innere des Reiches zurück- zogcn. 'Nur bei der Erstürmung von Smolensk (17. Aug.) kam cs zu einem lebhaften Kampfe; doch zog Barclai de Tolly auch hier sich weiter zurück, nachdem er die Stadt an mchrcrn Orten hatte anzündcn lassen. Erst am 7. Sept. 1812 maßen sich beide Heere in der großen Schlacht an der Moskwa, nach welcher die Russen die Hauptstadt Moskwa räumten, in welcher Napoleon am 14. Sept. zwar seinen Einzug hielt, bald aber — nach der verweigerten Annahme seiner Friedcnsbedingungen— sich zum Rück- züge gcnöthigt sah, auf welchem, durch die eintretende frühzeitige Kalte des strengen Winters, sein Heer eben so viel, als durch die Tapferkeit der nachcilendcn russischen Truppen verlor, mit welchen die einzelnen französischen Heeres» thcile mehrere hartnäckige Gefechte, besonders an der Bere- stna (27. Nov.), bestehen mußten. Die geschwächten Ucberreste des französischen Heeres führte Anfangs der König von Neapel, dann der Vicekönig von *) Karl Gtli. Bretschneider, der vierjährige Krieg der Verbünde- ten mit Napoleon Vonaparte in Rußland, Teutschland, Italien und Frankreich in den Jahren 1812—1816. 2 Thle. Annaberg, 1s16. 8. A. Venturini, Gcsch. des enrop. Befreiungskrieges in den Jahren ,812—i8i4. 4 Thle. Leipz. und Altenb. 1816 ff. 3.

3. Bd. 3 - S. 335

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Rußland. 335 durch Brander und Bomben verbrannt. Am Flusse Ka- gul schlug Romauzow (1 Aug. 1770) den Großvezir Halil Pascha völlig, so daß er über die Donau zurückgehen mußte. Panin eroberte Bender (26 Sept.) und Dolgoructi die Krimm (1771). Llsow ward besetzt, und eine neue See- macht auf dem schwarzen Meere angelegt. Zwar verlor Ge- neral Essen die Schlacht bei Giurgiewo in der Wa- lachei an der Donau (17 Aug. 1771); Weiß ma un aber siegte bei Babadagi in Romclien (26 Oct. 1771) und Essen bei Ducharest (30 Oct.). Unterdessen hatten die Conföderirten in Polen den Thron (1770) für erledigt erklärt, und sogar den König (3 Nov. 1771 ) zu entführen gesucht. Noch bedenklicher war für Rußland die Eifersucht, welche Preußen und Oestreich über die russischen Siege gegen die Pforte fühlten. Doch ward dsisse einstweilen durch die erste gemeinschaftliche Thei- lung Polens (1772) beseitigt, in welcher Rußland die Lander zwischen dem Dnepr, der Düna und dem Deutsch erhielt. Ein russischer Heerestheil blieb in Polen stehen. — Unter Pugatschew empörten sich (Sept. 1773) die doni- schen Kosaken gegen Rußland; allein ihr Anführer, der sich für den verstorbenen Peter 3 ausgab, und die Gouverne- ments Kasan und Orenburg beunruhigt hatte, ward von M i ch e l so n bei Sarepta (24 Aug. 1774) besiegt, von seinen eignen Leuten gefangen genommen und (Jan. 1775) zu Moskwa hingerichtet. In der Fortsetzung des Türkenkrieges gingen die Rus- sen über die Donau; sie wurden aber (9 Jul. 1772) b e i Si li stri a in der Bulgarei geschlagen. Die Unzufriedenheit des türkischen Heeres über die Thronbesteigung des Abdul Hamid, welches den Selim, den Sohn des vorigen Sul- tans Musiapha (ì 11 Jan. 1774), lieber zum Regenten gehabt hatte, beschleunigte den Abschluß des Friedens zu Kutschuk Kainardschi (in der Bulgarei unweit Silistria) am 21 Jul. 1774, worin die Krimm für frei erklärt, das Land zwischen dem Dnepr und Bug, und A;ow an Rußland abgetreten, und der Kaiserin die freie

4. Erg-Heft - S. 19

1819 - Leipzig : Hinrichs
Krieg Napoleons gegen Rußland im Jahre 1842. 19 aussprach. Napoleon bestätigte diese Erklärung, doch mit Ausnahme des östreichischen Galiziens, nachdem er (22.Juny) aus seinem Hauptquartiere zu Wilkomisky die Eröffnung des zweiten polnischen Krieges angekündigt harre. Am folgenden Tage überschritt sein Heer den Niemen, um den Mittel- punct der auf der russischen Grenze in weiter Ausdehnung aufgestellten Heeresmaffen zu durchbrechen, wahrend Macdo- nald 40,000 Franzosen und Preußen gegen Kurland, und Schwarzenberg und Reynier ungefähr 60,000 Mann Trup- pen gegen Minsk und Pvdolien führten. Ohne bedeutenden Widerstand von den nach Drissa an der Düna sich zurück- ziehenden Russen zu finden, besetzte Napoleon (28. Inn») Wilna, die Hauptstadt Litthauens, und Davonst Mohi- le w. Doch streiften, nach dem Uebergange des Schwarzen- bergischen Corps über den Bug (2. Juty), die russischen Heereshaufen unter Tormassvw und Kamensky im Rücken desselben im Herzogthume Warschau, und Kamensky nahm (27. July) bei Kobryn eine vereinzelt gelassene sächsische Brigade gefangen. Wahrend die erste russische Westarmee von ihrem verschanzten Lager bei Drissa aus gegen Sc- bastiani und Oudinot (July) kämpfte, bis ihre Haupt- masse dieses Lager (18. July) verließ, drang das französi- sche Hauptheer auf der Straße von Polvzk gegen Mos- kwa vor. Ueberall vermieden die Russen eine Haupt- schlacht, und zogen sich ins Innere zurück, wo die Franzosen die Verrathe zerstört, die Städte und Dörfer niedergebrannt fanden. Nur Wittgenstein war an der Düna, und zu seiner Beobachtung Oudinot bei Polozk, verstärkt durch die Bayern, zurückgeblieben, der zugleich die Verbindung mit dem linken Flügel des französischen Heeres, das Macdo- nald führte, unterhielt. Die Preußen, welche zu diesem Heeresrheile gehörten, besetzten, nach dem Gefechte bei Eckan (18. July), Liebau und Milan, und schlossen Riga ein. Dagegen brach Napoleon mit dem Hauptheere von Witepsk nach Smolensk auf, wo sich der Heerestheil unter Bagrativn mit der russischen Hauptmasse unter

5. Erg-Heft - S. 22

1819 - Leipzig : Hinrichs
22 Krieg Napsleons gegen Rußland im Jahre 1812, (18. Iuly) zu Oerebro unterzeichnet, nachdem beide Machte schon vorher sich einander genähert hatten. Noch folgenreicher war Rußlands Friede mit der Pforte zu Buchareft (28. Mai), in welchem zwischen beiden Reichen der Prnth, von da, wo er in die Moldau fallt, bis zur Vereinigung mit der Donau, und bis zum Einflüsse der Donau ins schwarze Meer, als Grenze festgesetzt, und also Rußlands Gebiet in einem höchst bedenklichen Zeitpuncte bedeutend vergrößert ward. Selbst mit der spanischen Regentschaft trat Rußland (20'. Iuly) zu Weliky Luky durch einen Vertrag gegen Napoleon zusammen, in welchem Alexander die Cortes der spanischen Natron und deren neue Constitution anerkannte; und bald darauf sprachen sich (27. August) zu Abo der Kaiser Alexander und der Kronprinz von Schweden. Der ebenfalls für Rußlands Vergrößerun- gen in Asien höchst vortheilhafte Friede mit Persien fallt erst in die folgende Zeit; allein die von Napoleon durch L a u r i st o n gemachten Friedensantrage wurden von Rußland zurückgewiesen, nachdem mehrere Wochen Zeit darüber ver- loren gegangen waren. Nun endlich entschloß sich Napoleon, (19. Lctober) den Rückzug anzutreten, worauf, auf seinen Befehl, der Marschall Mortier den Kreml sprengen mußte. Wahrend das französische Hauptheer den Weg nach Smolensk einschlug, hatte Schwarzenberg über den Bug (20. October) zurückgehen muffen, um Warschau zu decken, weil Czernitschef, von Tschitschagoff über den Bug gesandt, Warschau bedrohte, und Tschitschagoff selbst über Slonim nach Minsk gegen die Berezyna zog, um den Franzosen an diesem Flusse zuvorzukommen. Als aber blos noch der Heerestheil unter Sacken den Oestreichern r^rd Sachsen gegenüber stand, überschritt (29. October) Schwar- zenberg von neuem den Bug, um dem Heere unter Tschit- schagoff über Slonim zu folgen. Diese Bewegung veran- laßte den General Sacken, (14. November) die Sachsen unter Reynier bei Wilkowisky anzugreifen. Er drückte sie mit seiner Uebermacht zurück; allein Schwarzenberg eilte zu

6. Erg-Heft - S. 27

1819 - Leipzig : Hinrichs
Krieg Napoleons gegen Rußland im Jahre 1813. 27 von beiden zu Fontainebleau (26. Januar 1813) unterzeich- neten, neuen Concordate, nach welchem dem Papste die geistlichen Rechte seiner Vorgänger in Frankreich und im Königreiche Italien zurückgegeben, in beiden Neichen zehn Pisthümer, die sechs römischen suburbikaner Bisthürner, und die Bisthümer in partibus seiner Ernennung überlasten wurden, so wie von neuem sremde Gesandte und diplomatische Agenten bei ihm erscheinen, und Geschäftsträger'von ihm ernannt werden sollten. Napoleon eilte, gegen die vom Papste deshalb gemachte Bedingung, mit der Vekannt- tnachung desselben, worüber der Papst von neuem mit ihm zerfiel, und den französischen Bischöffen erklärte, daß das eben abgeschlossene Concordat ungültig sey. -— Endlich be- stimmte Napoleon, auf den Fall seines Todes, in einem organischen Senatus-Consultum (5. Februar 1813) die Regentschaft der Kaiserin-Mutter wahrend der Minder- jährigkeit ihres Sohnes, und das Recht der Oberaufsicht -über denselben, welche Regentschaft derselben auch (30. Marz) für die Zeit der Abwesenheit des Kaisers von Frankreich über- tragen ward. In der Zeit, daß Napoleon diese Veranstaltungen im Innern Frankreichs traf, führte Murat die Reste des fran- zösischen Heeres von Wilna über den Niemen zurück, und General Grenier brach mit 35,000 Mann aus Italien in die Lander zwischen der Elbe und Oder auf. Gleichzeitig ward von der Generalconföderation in Polen die gesammke polnische Nation zum Kampfe aufgerufen; allein noch war diese Maasregel nicht ausgeführt, als die französischen Hee- resmassen über die Weichsel zurückgehen mußten, und der Kaiser Alerander, von Wilna aus (24.December 1812), den Polen, welche Stetten wahrend der französischen Herrschaft bekleidet, oder die Waffen gegen Rußland getragen hatten, eine auf zwei Monate geltende Verzeihung anbieten ließ. Den Ausschlag in den Weichsellandern gab aber (30. December 1812) die Capitulation des preußischen Generals volt Port in der Poscherungischen Mühle mir dem russischen Generale von Diebitsch, welcher den Vortrab des Wittgen-.

7. Erg-Heft - S. 20

1819 - Leipzig : Hinrichs
20 Krieg Napoleons gegen Rußland im Jahre 1812. Barclai de Tolly vereiniget hatte. Nach mehrcrn ein- zelnen Gefechten überschritten die Franzosen den Dnepr, worauf (17. Aug.) die Polen unter Poniatowsky, Davousts Heerestheil und die Wirtemberger einige Vorstädte von Smolensk erstürmten. Allein Barclai de Tolly vermied auch hier eine Hauptschlacht, und ließ, als eben die Franzosen den Sturm auf die Stadt Smolensk beginnen wollten, die Stadt an mehrern Orten anzünden, und zog sich weiter zurück. Doch hatten beide Theile an diesem Tage einen bedeutenden Menschenverlust erlitten. In Eile folgten die Franzosen den Russen, und Ney kämpfte (19. August>bei Valontina mit dem russischen Nachtrabe unter dem Generale Korf, der von dem Prinzen Eugen von Wirtem- berg unterstützt ward. Selbst die Städte D o r o g o b u sch (26. August), Miasma (29. August) und Gzatsk (1. September) gingen, bei der Annäherung der Franzosen, Durch die Russen selbst in Feuer auf, und erst im verschanz- ten Lager bei Borodino (5. September), wo Kutusow den Oberbefehl der Russen übernommen harte, erwarteten die lctztern die Ankunft der französischen Massen. Die öffentliche Stimme in Rußland selbst verlangte die Entschei- dung des Kampfes durch eine Hauptschlacht. So begann die Schlacht (7. September) an der Moskwa, welche hauptsächlich in der Erstürmung der vor dem russischen Lager- liegenden Redoutcn durch die Franzosen, und in der Be- hauptung der von beiden Theilen mehrmals genommenen Stadt Borodino von den Franzosen bestand. Wenn die Russen selbst ihren Verlust an diesem Tage zu 2-5,000 Todten und Verwundeten berechneten; so konnte der französische nicht geringer seyn, weil die Franzosen die Angriffe auf die russi- schen Verschanzungen wagten. Beide Theile behaupte- ten, gesiegt zu haben; allein die Russen, welche die Haupt- puncte ihrer verschanzten Stellung verloren hatten, sahen sich zum Rückzüge genöthigt. Selbst unter den Mauern der alten Kaiscrstadt Moskwa ward keine neue Schlacht gewagt; vielmehr ging Moskwa, wo Napoleon den Kreml bezog, nach einer von der Mehrheit der russischen Feldherren

8. Erg-Heft - S. 21

1819 - Leipzig : Hinrichs
Krieg Napoleons gegen Rußland im Jahre 1812. 21 im gehaltenen Kriegsrathe genehmigten Maasregel, auf des Gouverneurs Ro stop sch in Befehl, bald nach der Ankunft der Franzosen, in Feuer auf. >2. Fortsetzung. Rückzug der Franzosen aus Rußland. Wenn wahrscheinlich Anfangs diese Flammen nur zu- nächst der Vernichtung der in Moskwa aufgehäuften Maga- zine und Waarenlager gelten sollten, um den Franzosen die Mittel ihres Unterhalts Zu entziehen; so ward doch durch den (16. September) eingetretenen Herbststurm die Zerstörung der alten Hauptstadt Rußlands allgemein. Dennoch war Napoleon in seinen Planen so verblendet, daß er in und bei Moskwa vier Wochen verlor, bevor er seinen Rückzug nach Smolensk antrat, weil er auf die Abschließung eines Friedens mit Rußland nach seinen Absichten rechnete, und von den Russen, in Hinsicht desselben, mit Klugheit hinge- halten ward, bis die rauhere Jahreszeit sich näherte, die russischen Massen sich verstärkten, und ein allgemeines Auf- gebot das russische Volk zu' den Waffen rief. Wahrend dessen stand Kutusow mit dem russischen Hauprheere zwi- schen Tula und Kaluga, wo er beides , die wichtige Waffen- fabrik zu Tula und die fruchtbarsten Gegenden Rußlands, vor den Franzosen deckte, und zugleich ihre Seite und ihren Rücken bedrohte, wenn sie einen Zug gegen Petersburg ver- suchen wollten. Die herbeiströmenden neuen Massen vereinig- ten sich unter seinen Fahnen; die Annäherung und Verbin- dung (23. September) des aus der Moldau, nach beendig- tem Türkenkriege, zurückkehrenden Heeres unter Tschitscha- goff ward durch Kutnsows Stellung erleichtert, und eben so von ihm die Verbindung mit Tormassow unterhalten, welcher den Oestreichern und Sachsen gegenüberstand. Doch nicht blos Rußlands Feldherren, auch Rußlands Politik war in dieser Zeit mit Umsicht wirksam gewesen. Der förmliche Friede mit Großbritannien ward

9. Erg-Heft - S. 23

1819 - Leipzig : Hinrichs
Krieg Napoleons gegen Rußland im Jahre 1812. ‘21 ihrer Unterstützung herbei, und nöthigte (17. November) Sa- cken zum Rückzüge. Doch hatte diese letztere Seirenbewegung die Folge, daß Schwarzenberg (29. November) zu spat nach Slonim kam, nachdem bereits Tschitschagoff seine Absicht gegen die Franzosen an der Berezyna ausgeführt hatte. — Gleichzeitig begann auf dem linken Flügel der Russen der General Wittgenstein den Angriff auf die zurückkehren- den Franzosen, nachdem 8000 Mann, welche unter Stein- heils Befehlen in Finnland gestanden hatten, nach der persönlichen Zusammenkunft des Kaisers Alerander mit dem Kronprinzen von Schweden zu Abo, Finnland verlassen, und über Riga zu Wittgensteins Verstärkung aufbrechen konnten; denn, nach der Ankunft dieses Heerestheils in Riga, hatten (19. September) die Preußen die Einschließung dieser Stadt aufgeben müssen. Wittgenstein verdrängte (19. Oktober) die Franzosen unter Gouvion St. Cyr ans ihren Verschanzungen bei Polozk, und nöthigte sie, über die Düna zurückzugehen, wahrend Steinheil mit den Bayern kämpfte. Zwar erschien der Marschall Victor zur Ver- stärkung der geschlagenen Franzosen; allein sie mußten (7.-November) Witepsk verlassen, und bald, nach dem Kampfe mit Wittgenstein bei Smolna (14. November), sich weiter zurückziehen. Das französische Hauptheer hatte auf seinem Rückzüge mit dem Mangel an den nöthigsten Lebensbedürfnissen, mit den im Rücken und auf den Seiten bedrohenden' und an- greifenden Russen, und bald mit der selbst in diesem Klima ungewöhnlich frühzeitig eintretenden Winterkalte zu kämpfen. Oft mußte es seine Kanonen sichen lassen, oft Munitions- und Bagagewagen verbrennen, welche bei der Menge der gefallenen Pferde nicht weiter fortzubringen waren. Wahrend Mortier, nach der theilweisen Zerstörung des Kremls, dem von Moskwa aufgebrochenen Hauptheere folgte, ward Mü- rat bei Tarutino (18.October) von Bennigsen angegriffen, und der Vicekönig von Italien, von Davoust unterstützt, mußte (24. October) bei Malo-Jaroslawetz, nachdem auch Kutusow sein verschanztes Lager verlassen harre, mir

10. Theil 4 - S. 205

1813 - Leipzig : Hinrichs
Frankreich. ' 205 nur mit 6oco Mann) beitrat, den Kotbusser Kreis gegen eine Abtretung in Thüringen erhielt, (welche im Jahre 1808 Varby, Gommern, dem größten Theile des sächsischen Mansfelds — mit Ausnahme von Artern — und in Treffurt mit der Voigtei Dorla bestand) und die Ka- tholiken den Protestanten in allen Rechten und Verhälrnis- ftn gleichgestellt wurden. (Duroc und der Minister Graf Bose unterzeichneten diesen Frieden.) — Seit diesem Frie- den traten die meisten nordteutschen Fürsten zu Posen und Warschau (die sächsischen Herzoge, die Häuser Schwarz- burg, Anhalt, Reuß, Lippe, Waldeck,) allmahlig dem Rheinbünde bei. Schon am 8 Febr. 1807 brach das könig- lich - sächsische Contingent, unter dem Commando des Gene- rals Polenz, nach Polen auf, wo es einen Theil des Bela- gerungscorps von Danzig bildete, und, nach der Ueber- gabe dieser Festung, Theil an der Schlacht bei Friedland nahm. 673. Fortsetzung. Während daß der Marschall Davoust, nachdem die Russen sich von der Weichsel zurückgezogen hatten, über die- sen Fluß ging, und Praga stark befestigt wurde, besetzte der Marschall Ney, nach einem Gefechte mit dem Generale Leffocq, Thorn (6 Dec.). Mortier zog, nach der Besitz- nahme von Hannover und der Hansestädte, gegen Anklam an die Grenze von Schwedisch-Pommern; Genera! Michaud nahm Mecklenburg in Napoleons Namen in Besitz, wobei «der französische Gesandte Bourienne erklärte, daß das defini- tive Schicksal dieses Landes von dem Betragen Rußlands g^egen die Moldau und Wallachei abhängen würde; der Prinz Ierome zog mit einem Corps Bayern nach Kalisch; die Bayern und die Wirtemberger standen vor den schle- sischen Festungen, und die meisten übrigen Truppen der rheinischen Bundesstaaten lagen als Besatzungen in den erober- ten Festungen. Oestreich stellte an seinen galizischen Gren- zen einen Neutralitätscordon auf. Napoleon selbst kam am 19 Dec. in Warschau an, worauf der hatte Kampf zwischen den Franzosen und den
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