Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 6

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. Ö 5. Eintheilung der geschichtlichen Wissenschaften. Die Geschichte überhaupt enthält die wissenschaftliche Darstellung des ganzen Kreises der äußern Erfahrung, welcher die Gegenwart und Vergangenheit, d. h. alle Erschei- nungen neben einander im Raume, und alle Veränderungen nach einander in der Zeit umschließt. Wir nennen die Dar- stellung der Gegenwart Beschreibung, die Darstellung der Vergangenheit Erzählung. Die Beschreibung verbreitet sich über die Erscheinungen und Veränderungen nach ihrem Zu- gleich- und Nebeneinanderseyn im Raume; die Erzählung über die Thatsachen der Vergangenheit nach der Folge der Zeit. Nach dieser allgemeinen Bezeichnung kann man die geschichtlichen Wissenschaften einthcilen: 1) in Grund- oder Stamm wissen schäften; 2) in vorbereitende (propädeutische) geschichtliche Wis- senschaften ; 3) in abgeleitete geschichtliche Wissenschaften; 4) in geschichtliche Hülfs wissen schäften. I. Ernst Fabri, Encyklopädie der historischen Hauptwissenschaft ten und deren Hülfsdottrinen. Erl. 1808. 8. Fr. Rühs, Entwurf einer Propädeutik des histor. Studiums. Verl. 1811. 8. Feßmaier, Grundriß der histor. Hülfswissenschaften. Landsh. 1802. 8. Klein, Handbuch der historischen Wissenschaften, nach Hederichs Plane neu bearbeitst. ir Theil. Leipz. 1823. 8. 6. Geschichtliche Grundwissenschaften. Es giebt nur zwei geschichtliche Grund- oder Stamm- wissenschaften: die allgemeine Geschichte und die Staatenkunde (Statistik); denn durch diese beiden Wis- senschaften werden die beiden Begriffe der Vergangenheit und der Gegenwart erschöpft. Die allgemeine Ge- schichte enthält die Gcsammtheit aller durch die Freiheit des Menschen bewirkten Thatsachen, und, im eng ern Sinne, die Gesammtheit der merkwürdigen und beglaubigten Bege- benheiten, durch welche das innere und äußere Leben der

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 17

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 17 unter diese Begriffe gebracht und zu einem in sich zusam- menhängenden Ganzen verbunden werden, (vgl. §. 16.) a) Aus dem Begriffe der intc 11 ectue11en Cultur gehet zunächst die Literärgeschichte (Wächter, Meu- sel, Eichhorn rc.) hervor, welche die systematische Dar- stellung der Fortschritte und Verirrungen des menschli- chen Geistes in dem Gebiete der Wahrheit und der Er- kenntnis enthält. Zu ihr gehört die Bibliographie. — Löset man aber die Literärgeschichte in ihre ein- zelnen Theile auf; so entspringt daraus die Geschichte der N einzelnen Wissenschaften: 1) Geschichte der menschlichen Sprache überhaupt, und Geschichte der einzelnen Sprachen (der griechischen, römischen, arabischen, teutschen rc.), inwiefern jede Sprache den Wiederschein der von einem Volke erreichten intellectuel- len Eultur enthält; 2) Geschichte der Philoso- phie (zerfällt in Geschichte der Denklehre slogik^I, der Erkenntnißlehre (Metaphysik, der Rechts- lehre, der Pflichten- oder Tugendlehre, der Neligionslehre, der Erfahrungsfeelenlehre ^empirischen Psychologie^, der Kunstlehre (Aesthetik^j, der S ta a t s l e h re, und der E rz i e h u ng s w i sse n- sch a ft (Pädagogik)); 3) G e sch i ch t e d e r M a t h e m a- tik (nach den einzelnen Zweigen der reinen und ange- wandten Mathematik); 4) Geschichte der Geschichte (nach allen ihren einzelnen Theilen und nach dem gan- zen Kreise der selbstständigen geschichtlichen Wissenschaf- ten ); 5) Geschichte der K a m e ra l w i sse n sch a ft e n überhaupt, und insbesondere derlandwirthschaft, mit Einschluß der Berg- und Forftkunde, der Ge- ro erb stunde (des Manufactur- und Fabrikwesens), und der Han de ls ku nde; 6) Geschichte der Na- tu r w i sse n sch a ft e n und H e i (f u n t> e (9)1 c b i c i n); '7) der positiv ennechtslehre; 8) der positiven (kirch- lichen) Neligionslehre (Theologie), mit Einschluß der K i r ch e n - und D o g m e n g e sch i ch t e u. s. w. b) Aus dem Begriffe der ästhetischen Cultur gehet die Darstellung der Geschichte der einzelnen Künste Pölly kl. L6. Lle Aufl. ' 2

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 26

1829 - Leipzig : Hinrichs
26 Einleitung. Volkswlrthschaftslehre; Staatswltthschastslehre und Finanz, Wissenschaft; Polizeiwissenschaft. Thl. 3: Geschichte des europ. u. amerikan. Staatensystems aus dem Standpuncte der Politik. Thl. 4.» Staatenkunde; positives öffentli, ches Staatsrecht (Consiitutionsrecht). Thl. 5: practisches Völkerrecht; Diplomatie; Staatspraxls.) Die Geschichtsschreibung (Historiographie) kann nicht, wie Einige gethan haben, zu den geschichtlichen Hülfswis- senschaften gerechnet, ste muß vielmehr in den Kreis der stylistischen Wissenschaften gezogen werden, in welchem der geschichtliche Styl, nach seinen mannigfaltigen Zweigen, aus allgemeinen stylistischcn Grundsätzen ent- wickelt und dargcstellt wird. Gei-. Jo, V o s s i u s, ars historica, s. de liistoriae na- tura, liistoriaeque scribendae praeceplis. N, E. Lugcl. Bat. 1653. 4. Geo. Fr. Creuzer, die historische Kunst der Griechen in ihrer Entstehung und Fortbildung. Leipz. 1602. 8. 10. Methode beim Vortrage und Studium der all- gemeinen Geschichte. Obgleich die. Thatsachen der Geschichte dieselben bleiben; so ist es doch nicht gleichgültig, wie ste dargcstellt werden. Die geschichtliche Methode entscheidet daher über die Art und Weise der Anordnung, Stellung, Vergleichung, Verbindung und Ausführung der dargestellten Begebenheiten. Sie ist: a) geographisch, wenn man entweder von der ehemali- gen, oder von der gegenwärtigen politischen Einthellung der Erde in Reiche und Staaten ausgehet, und daran die Darstellung der Thatsachen anknüpft, durch welche der Zu- stand derselben in der Vergangenheit gebildet ward. Die geographische Methode in der Geschichte eignet stch beson- ders zum Elementarunterrichte in derselben, weil dervortrag dererdkunde überhauptdemstu- dium der Geschichte vorausgehen muß. Noth- wendig aber ist es, daß die geographische Darstellung der altern und Mittlern Geschichte durch zweckmäßige Charten versinnlicht werde;

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 29

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 29 ihres innern Lebens. (So giebt es eine eigenthümliche Darstellung der Geschichte, sowohl der allgemeinen, als der bcsondern, aus dem Standpuncte der Politik. — Heeren, Saalfeld rc.) In Hinsicht der Behandlung der allgemeinen Geschichte nach verschiedenen Schulen darf nicht vergessen werden, daß dieselbe seit dem zweiten Viertheile des löten Jahrhunderts bis zum zweiten Viertheile des 18ten Jahrhunderts größtentheils in den Händen der Theologen war, und (von Carion und Sleidan an bis Zani) nach dem sogenannten Vier-Monarchicen- systcme behandelt ward, worauf sie (seit Ernesti's Zeiten) in die Hände der Philologen, zunächst zur Erläuterung der Classiker des Alterthums, überging; bis sie später zu einer selbstständigen Gestalt, doch Anfangs mehr nach der ethnographischen Methode (G älterer u. a.), und nur erst in der Folge nach den Grundsätzen des Pragmatismus (S ch l d z e r u. a.) und der P o l i t i k ausgeprägt ward. J. Matth. Hase, historiae universalis politicae idea. Norimb. 1743. 4. 11. Methode beim Vortrage der allgemeinen Ge- schichte in diesem Lehrbuche. Je weiter die Geschichte ins ferne Alterthum sich ver- liert; desto weniger haben Nachrichten von den Begebenhei- ten der ersten Zeitalter sich erhalten; desto kleiner und unbe- deutender erscheint der Anfang eines jeden Volkes, und desto lückenvoller und schwieriger wird die Darstellung der ältesten Begebenheiten, weil, vor der Erfindung und vor dem Ge- brauche der Schriftzeichen, die Geschichte eines jeden Volkes an dem unsichern Faden der bloßen mündlichen Uebcrlicfe- rung hinläuft. Der ganze Zeitraum, welchen ein Volk ver- lebt, bis die Ereignisse desselben schriftlich ausgezeichnet werden, heißt daher das M y t h e n a l t c r, ein Zeitraum, des- sen Ereignisse zwar späterhin durch die schriftliche Aufbewah- rung der ältesten mündlichen Uebersteferungen sich zum Theile

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 82

1829 - Leipzig : Hinrichs
S 2 Erster Zeitraum» Afrika. Allein die Unternehmung mißlang; Apries fiel (563 I. v. C.) durch Empörer, und Amasis, zwar Usurpator, aber ein weiser Negent, führte glückliche Tage für Aegypten herbei. Seine Mißhelligkeitcn mit Cyrus, wegen Aegyptens Bündniß mit dem Krösus, veranlaßtcn den Zug des Kambyses gegen Aegypten. Kambyses besiegte den Sohn des Amasis, Psammenit, bei Pelusium, und eroberte Memphis. Seit dieser Zeit war, während des ganzen zweiten Zeitraumes der <?>cschichte, Aegypten eine persische Provinz. 20» Karthago» (Quellen: unter den einheimischen der Periplus des Hanno.— Herodot. Diodor. Polyb. Appian. Justin. Livius. Cornelius Nepos.) Chslph. Hendrieh, Carthago, s. Carlliaginensium respublica» Fr. ad V. 1684. 8. Fr. Munter, Religion der Karthager. Kopenh. 1816» 8. N. A. 1821. 4. Will). Bötticher, Geschichte der Karthager- nach den Quellen bearbeitet. Bcrl. 1827. 8. Das in dem ersten Zeiträume der Geschichte aufblühende und in dem zweiten Zeiträume durch den Handel so mächtige Karthago war eine asiatische Pflanze auf afrikanischem Boden (erbaut unges. 878 I. v. C», zerstört 146 3. v. C. — bestand also etwa 700 Jahre). Da die einheimischen Geschichtsschreiber dieses Staates (bis auf den Periplus des Hanno) verloren gegangen sind, Herodots Nachrichten nicht bis auf die spätern Zeiten reichen- und die Römer nicht ohne Erbitterung über Karthago schrieben; so fehlt so- wohl eine vollständige und z u sa m m e n h ä n g e n d e, als auch eine völlig beglaubigte und unentstellte Ge- schichte von diesem mächtigen Staate. Aus dem Mythenaltcr der karthagischen Vorzeit geht das Ergcbniß hervor, welches auch die karthagische Verfassung und der karthagische Handel bestätigen: daß Karthago eine phö- nirische Kolonie von lyrischen Auswanderern unter der Anführung eines Weibes war, und daß, bereits vor

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 331

1829 - Leipzig : Hinrichs
England bis auf das Haus Stuart. 331 nach vollzogener neuer Vermählung, mit dem Banne belegte, die englische Kirche von dem Papste trennte, das Mönchs- thum abscliaffte, die Klöster einzog, und sich, als denn höch- sten geistlichen und weltlichen Oberhaupte des Staates, den Suprematseid leisten ließ, ob er gleich selbst die Grund- sätze der Kirchenverbefferung mit Heftigkeit verfolgte. Im Jahre 1542 legte er sich den Titel eines Königs von Ir- land *) bei. Ihm folgte sein Sohn Eduards (1547 —1553), während dessen Negierung, unter des Erzbischoffs Cran- mers weiser Leitung, gcrcinigkere religiöse Begriffe, verbun- den mit Duldung gegen Andersdenkende, in England sich verbreiteten. — Eduard hatte in seinem Testamente der Enkelin der jüngern Schwester Heinrichs 6, der edlen Jo- hanna Gray, die Nachfolge bestimmt, und seine Schwe- ster Maria von der aragonischen Prinzessin vom Throne ausgcschloffcn. Di'tffe ward aber von dem Heere und der Stadt London (1553) als Königin anerkannt. Unter ihr blutete die Johanna Gray mit ihrer ganzen Familie auf dem Schaffote, und Tausende sielen als Opfer der blinden An- hänglichkeit der Königin am Kathollcismus; unter diesen selbst (1556) der ehrwürdige Eranmer. Im Jahre 1554 vermahlte sie sich mit dem Erzherzoge Philipp, dem sein Vater, Karl 5, Spanien (1556) abtrat; sie hinterstest ihm aber bei ihrem Tode (1558) keinen Erben, und ihre Halb- schwester, Elisabeth, (1558 — 1603) bestieg den englischen Thron. Bei vielen weiblichen Schwachen und individuellen Eigenheiten begründete Elisabeth doch die nachfolgende Größe Englands während ihrer weisen Regierung. Sie ließ, wie ihr Vater, sich den Suprematseid schwören. Unter ihr bil- dete sich der Unterschied zwischen der hohen K i r ch c (den Episkopalen) und den Presbyterianern weiter aus, von welchen die erste manches von dem katholischen Eultus beibehielt, die letztern aber die Grundsätze der Kirchcnverbes- serung auch auf politische Gleichheit anwandten. Je mehr *) D. H. Hegewisch, Ueücrstcht der irländischen Geschichte. Altona, iso6. 6.

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. X

1829 - Leipzig : Hinrichs
X Vorrede. machten es nicht blos seit 40 Jahren die Liberalen und Servilen an der Seine, am Manzanares und am Tajo; die Liberalen und Servilen des atheniensischen Scherben- gerichts, und unter den Plebejern und Patriciern in dem weltbeherrschenden Rom, wenn sie gefeierte Männer vertrieben, verfuhren nicht anders. Diese Sitte geht also ziemlich weit in die Geschichte zurück. Ja gäbe es eine historia antediluviana; so würden wir schon in dieser ähnliche Belege dazu finden. — Der Geschichts- schreiber selbst aber, ob er gleich als Stylist den jedes- maligen Standpunct der lebenden Sprache, in welcher er schreibt, und den allgemeinen Charakter seines Zeit- alters nicht verläugnen kann, soll die neuesten Ereignisse so darstellen, wie man ungefähr nach fünfzig oder hundert Jahren die Begebenheiten nehmen wird (ab- gerechnet, daß man dann dieselben nach mehrern, wäh- rend der Zeit erschienenen, Urkunden richtiger beurtheilen und zugleich mit den Begebenheiten der folgenden Zeiten vergleichend zusammenstellen kann). Besonders halte ich dies für Pflicht in Lehrbüchern für die Jugend. Ich berge es nicht, daß mir der neuerlich versuchte über- spannte Ton in geschichtlichen Schriften für die Jugend eben so zuwider ist, wie vor einigen zwanzig Jahren der tändelnde und spielende. Wenn der letzte weit hinter der Würde der Geschichte zurückbleibt; so bildet der erste leicht absprcchende Jünglinge in einem Zeitalter des Lebens, wo das geschichtliche Urtheil erst begründet werden muß, um Sicherheit zu gewinnen. Einfach, ruhig, fest, leidenschaftslos joll der Jugendleh- rer beim Vorträge der Geschichte seyn; allein d i e Wärme, welche große Charaktere und weit um fassende Vor- gänge seinem Vortrage geben, muß — im Laufe seiner Erzählung — dem steigenden Lichte in der Mahlerei und der anwachsenden Fülle der Harmonie in der Tonkunst gleichen; dann wird sie, sparsam unter die Maste der Begebenheiten vertheilt, gewiß ihre Wirkung auf das jugendliche Herz nicht verfehlen. — Von der unerwar- tet günstigen Aufnahme, welche mehrere meiner geschieht-

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 3

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. schichte, diese Sonderung bis jetzt noch großen Schwierigkei- ten unterliegen; so ist doch das Festhalten dieser Idee schon von Wichtigkeit für die Wissenschaft. — Dies erkannte bereits Röster, welcher in folgenden beiden-Schriften den Haupt- satz durchführte, „von dem Vortrage der Universalgeschichte müsse alle Specialgeschichte ausgeschlossen werden:" Christ. Fr. Rosier, de historiae universalis idea et methodo. Tub. 1777. 4. und de historiae universalis argumento. Tub. 1806. 4. — Nach diesem Maasstabe muß das Ver- hältnis bestimmt werden, in welchem „die Eaziken von Si- cyon" (wie sie Schlözer nannte) neben Solon, Lykurg, Perikles und Alexander, — die Regenten der einzelnen muha- medanischcn Staaten in Spanien wahrend des Mittelalters neben Saladin, Richard Löwenherz und Kaiser Friedrich 2, — und die gleichzeitigen Landgrafen von Hessen und Markgrafen von Baden neben Karl 5 und Moritz von Sachsen in ihrem Zeitalter zur allgemeinen Geschichte stehen.) 2. Eigenschaften des Historikers. Der Historiker erscheint unter einem doppelten Stand- punkte : als Geschichtsforscher und als Gesch i ch t s- schreiber. Als Geschichtsforscher muß er die Q.ucl- len, aus welchen die Begebenheiten hervorgchcn, nach ihrem Umfange, nach ihrem Inhalte und nach ihrem W e r t h e kennen; er muß sie mit Unparthehichkeit und ohne vorgefaßte Ansichten, aber mit der ganzen Strenge der historischen Kritik benutzen; er muß endlich die einzelnen, aus jenen Omellen hervorgchenden beglaubigten, Thatsachcn zweckmäßig unter die verschiedenen einzelnen Zweige der Geschichtsdarstel- lung vertheilen. — Als Geschichtsschreiber hinge- gen muß er der g e sch i ch t l i ch e n K u n st mächtig seyn; d. h. er muß die Darstellung zu einem organischen Ganzen erhe- den, das als Ganzes aufgefaßt werden kann, so daß man nicht nur das Verhältniß aller einzelnen Theile zu dem Gan- zen genau zu bemerken, sondern auch zu einer bestimmten und vollständigen Uebcrsicht über das Ganze selbst zu gelan- gen vermag. Er muß also Verstand und Einbildungs-

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 5

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. o Individuen und Begebenheiten, Münzen, Kunstwerke, Urkunden u. s. w. ; (Oberlin, orbis antiqui rnonu- mentis suis illustrati primae lineao. Argent. 1790. 8.) d) gleichzeitige Schriftsteller. Es müssen einhei- mische und auswärtige unterschieden werden, und zu- gleich muß die geschichtliche Kritik ausmittcln, ob sie die Wahrheit sagen konnten und wollten; e) spätere Schriftsteller. Bei ihnen kommt ülleö darauf an, mit welcher Benutzung von Quellen, und unter welchen Verhältnissen sie schrieben. 4. Geschichtliche Wahrheit. Die geschichtliche Wahrheit ist das Ergebnkß der geschicht- lichen Kritik; nur daß der g e sch i ch t l i ch e P y r r h o n i s m u s (die Bezweiflung dessen, was man theils aus objectiven, theils aus subjectiven Gründen, entweder ganz oder zum Theile für entstellt und unwahr hält) — besonders in der ältern Ge- schichte — nicht über seine Grenzen ausgedehnt werden darf. Die geschichtliche Wahrheit schließt aber die Dichtung, die Fabel, das Mahrchen, den geschichtlichen Roman und die bramati sirte Geschichte von ihrem Gebiete aus, und verweiset sie in die Aesthetik (in die wissenschaftliche Dar- stellung der schönen Künste), wohin sie gehören. Sie gesteht, daß auf dem Ursprünge und der ältesten Geschichte eines je- den Volkes ein beinahe unauflösbares Dunkel ruht, und daß sich dieses Dunkel nur in der Folge bei der Benutzung gleich- zeitiger und beglaubigter Geschichtsschreiber mehr oder weni- ger lösen läßt; sie gesteht zugleich, daß in das Gleichzei- tige der ältesten Geschichte, so wie in die älteste Zeitrech- nung nie dasjenige Licht gebracht werden kann, wodurch jede Schwierigkeit und jeder Zweifel gehoben werden könnte. Des- halb beginnt ihre Wirksamkeit auch eigentlich nur bei dem Zusam- mcntrctcn der einzelnen Gesellschaften zumleben imstaate. F1. G. Bierling, de pyrrhonismo histórico. Lips. 1734. 4. J. Aug. Ernesti, de fiele histórica recte aestimanda. Lips. 1746.4. (auch in s. Opuscc. philol. crit. 1764. p. 640

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 9

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 9 Post, und Eomtoir, Lexikon. 4 Theile (jeder in 2 Abth.) Lpz. 1818—1821. 8. Nachträge dazu, 1822 u. 24. 7. Vorbereitende geschichtliche Wissenschaften. Den Kreis der vorbereitenden (propädeutischen) Kenntnisse bilden diejenigen geschichtlichen Wissenschaften, ohne welche die beiden geschichtlichen Grundwissenschaften nicht zu einer systematischen Form erhoben, und im innern nothwcn- digen Zusammenhänge dargestcllt werden können. Sie sind: 1) Quellenkunde u n d K r i t i k d e r Q. u e l l e n, für welche zwar im Einzelnen, besonders in der neuern Zeit, sehr viel gcthan, die aber noch nicht zu einer wissenschaftlichen Gcsammtheit und zu einem innern nothwendigen Zusam- menhänge verarbeitet worden ist; 2) die Erdkunde (Geographie), theils a) die reine oder allgemeine, welche von der natür- lichen Beschaffenheit der Oberfläche des Erdbodens aus- gehct, die politische Eintheilung derselben, als bestän- digen Verändcrungeu unterworfen, wenig berücksichtigt, und sich auf die sogenannte mathematische Geogra- phie (die an sich zur 'angewandten Mathematik gehört) und auf die sogenannte physika lischt Geographie (die aus der Naturbeschreibung und Naturgeschichte entlehnt ist) gründet; theils b) die alte, mittlere und neuere, je nachdem in den verschiedenen Zeiträumen die politische Form der Ein- theilung der bewohnten Oberfläche der Erde sich wesent- lich verändert hat; über die alte und mittlere vgl. §. 10 und 14. Zur neuern und.neuesten: Ant. Fr. Büsching, neue Erdbeschreibung, 8te Auflage in 11 Theilen (wovon Thl. 11 den Anfang von Asten enthält). Hamb. 1787 ff. 8. Dazu gehört Asien von Sprengel und Wahl; Afrika von Hartmann, und Amerika von E b e l i n g (unvollendet). Vollständiges Handbuch der neuesten Erdbeschreibung von Gas, vari, Hassel, Cannabich, Gulsmurhs. Weimar,
   bis 10 von 433 weiter»  »»
433 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 433 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 108
2 1
3 10
4 37
5 4
6 11
7 7
8 16
9 2
10 19
11 55
12 26
13 4
14 10
15 6
16 55
17 7
18 1
19 3
20 35
21 19
22 15
23 11
24 3
25 18
26 34
27 21
28 2
29 1
30 1
31 15
32 5
33 1
34 1
35 3
36 3
37 17
38 1
39 9
40 9
41 6
42 4
43 3
44 4
45 306
46 5
47 20
48 5
49 14

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 9
2 4
3 50
4 5
5 3
6 7
7 7
8 21
9 0
10 2
11 2
12 4
13 12
14 40
15 5
16 19
17 53
18 11
19 3
20 18
21 10
22 3
23 4
24 0
25 276
26 15
27 7
28 4
29 2
30 24
31 11
32 4
33 7
34 5
35 70
36 11
37 15
38 10
39 4
40 5
41 29
42 13
43 79
44 14
45 61
46 42
47 15
48 1
49 3
50 2
51 1
52 72
53 3
54 4
55 13
56 9
57 5
58 5
59 20
60 2
61 1
62 3
63 7
64 11
65 12
66 51
67 5
68 26
69 37
70 2
71 7
72 12
73 14
74 2
75 55
76 6
77 26
78 7
79 8
80 0
81 9
82 39
83 4
84 2
85 1
86 4
87 10
88 15
89 17
90 5
91 5
92 179
93 0
94 4
95 10
96 5
97 15
98 37
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 211
1 209
2 62
3 79
4 82
5 330
6 350
7 363
8 130
9 800
10 116
11 87
12 146
13 89
14 118
15 93
16 407
17 80
18 230
19 269
20 188
21 202
22 62
23 37
24 277
25 172
26 83
27 228
28 113
29 303
30 129
31 220
32 266
33 485
34 372
35 73
36 66
37 56
38 70
39 669
40 163
41 14
42 141
43 120
44 235
45 188
46 80
47 182
48 231
49 193
50 78
51 94
52 99
53 119
54 375
55 281
56 55
57 119
58 106
59 425
60 134
61 68
62 333
63 191
64 219
65 71
66 156
67 99
68 97
69 67
70 97
71 70
72 50
73 254
74 335
75 250
76 209
77 169
78 162
79 119
80 291
81 815
82 62
83 319
84 67
85 375
86 145
87 318
88 256
89 188
90 82
91 512
92 550
93 263
94 662
95 145
96 183
97 153
98 1010
99 356
100 119
101 266
102 107
103 717
104 303
105 15
106 129
107 277
108 85
109 399
110 169
111 22
112 34
113 559
114 143
115 85
116 24
117 66
118 84
119 304
120 58
121 78
122 57
123 76
124 171
125 99
126 203
127 1275
128 196
129 251
130 300
131 338
132 187
133 247
134 436
135 75
136 1051
137 139
138 157
139 61
140 123
141 19
142 253
143 92
144 196
145 181
146 95
147 82
148 129
149 108
150 200
151 40
152 216
153 186
154 120
155 109
156 99
157 38
158 73
159 319
160 229
161 42
162 125
163 233
164 108
165 278
166 286
167 44
168 110
169 98
170 167
171 130
172 102
173 762
174 176
175 766
176 486
177 850
178 264
179 191
180 111
181 218
182 614
183 687
184 548
185 168
186 279
187 208
188 121
189 450
190 24
191 380
192 221
193 323
194 132
195 434
196 48
197 361
198 205
199 420