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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 250

1889 - Leipzig : Hirschfeld
250 Friedrich August der Gerechte. brigade folgten die Infanterie und Artillerie und nur einige hundert Mann Infanterie von der Brigade Rhssel wurden durch den Ge-nerallientenant von Zeschau nach Leipzig zu ihrem Könige gefhrt. Wahrscheinlich glaubten die zu den Verbndeten bergegangenen Trup-pen ihrem Vaterlande damit einen Dienst zu erweisen, da unter ihnen der Glaube verbreitet war, der König stehe nur gezwungen auf Na-poleou's Seite. Hatte doch bereits vor der Schlacht, als Napo-leon bei Eilenburg das siebente Armeekorps musterte, die Stimmung der bei demselben stehenden Sachsen sich darin erkennen lassen, da der Kaiser von ihnen mit tiefem Stillschweigen empfangen warv. Gegen Mittag des 19. Oktobers drangen die Verbndeten in Leipzig ein. Der Kronprinz von Schweden, welcher unter den ersten sich befand, die in die Stadt einzogen, besuchte sogleich den König und als ihm derselbe beim Abschiede bis in die Hausflur folgte, um den eben ankommenden Kaiser von Rußland und den König von Preußen zu begren, waren beide schon vorber. Vergebens ver-suchte es Friedrich August, mit den Monarchen Unterhandlungen anzuknpfen. Die Bitte um die Erlaubnis, ihnen einen Besuch abstatten zu drfen, wurde von dem Könige von Preußen gar nicht, von dem Kaiser Alexander nachmittags dahin erwidert, da dieser ihm er-ffnen lie, er betrachte ihn als einen Gefangenen, und eine persnliche Zusammenkunft werde fr beide Teile nur unangenehm sein. Der Kaiser von sterreich, welcher die Stadt sofort wieder verlassen hatte, antwortete dem Könige auf einen Brief, er solle ihm in allem vertrauen. Bereits am 21. Oktober wurde dem unglcklichen Könige das Schlo in Berlin zu seinem Aufenthalte bestimmt und 2 Tage spter reiste er mit seiner Gemahlin und seiner einzigen, 1782 gebornen Tochter Maria Augusta, begleitet vom Kabinetsminister Grafen von Einsiedel und vom General von Zeschau, unter Bewachung von 120 Kosakeu dorthin in die Gefangenschaft ab. Die Prinzen und Prinzessinnen seines Hauses folgten einer Einladung des Kaisers von sterreich nach Prag, wo sie ihren einstweiligen Wohnsitz nahmen. Nachdem Friedrich August spter seinen Aufenthalt mit dem in der Sandgegend bei Berlin gelegenen Landsitze Friedrichsfelde vertauscht hatte, wohnte er auf Veranlassung des Kaisers von fter-reich vom 4. Mrz 1815 an zu Presburg in Ungarn, bis er am 7. Juni 1815 in sein Stammland zurckkehren durfte. Traurig war der Zustand unsers durch den Krieg erschpften und verdeten Vaterlandes. Hunderte von Drfern lagen in Schutt und Asche, die Bewohner hatten durch Plnderung ihr Vieh
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