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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 80

1906 - Leipzig : Hirt
80 Wurde ein Staat erobert, so wurden dessen Gottheiten ebenfalls aufgenommen und ihre Standbilder im Pantheon, dem Allergttertempel, aufgestellt. (Fig. 47.) Zur Kaiserzeit erwies man den Kaisern sogar gtt-liehen Ehren und baute ihnen Tempel und Altre. ffentliche Pltze. Von den ffentlichen Pltzen sind am berhmtesten geworden das Marsfeld und das Forum. Das Marsfeld diente jhr-hundertelang zu militrischen bungen und Volksversammlungen. Csar baute^ dort marmorne Hallen fr die Tribntkomitien, Augustus sein Mausoleum. , Das Forum war der eigentliche Platz fr den politischen und den ffentlichen Verkehr. _ Ringsum lagen die Handelsbrsen, Wechslerbanken, Fleischerlden, Schulstuben. Csar und die Kaiser umgaben es mit Pracht-bauten. Auf dem Forum lag das Comitinm, ein ungedeckter Raum, wo Volksversammlungen und Gerichtssitzungen stattfanden. Hier stand die ffentliche Rednerbhne und der Amtsstuhl des Stadtrichters. In der Nhe war die Kurie, in der sich 600 Jahre lang der Senat versammelt hat; ferner waren dort der Rundtempel der Vesta (Fig. 42), das Empfangshaus fr fremde Gesandtschaften, die Amtswohnung des Pntifex Mximus, des Oberpriesters, endlich der Tempel der Gttin Eintracht und ein Durchgangstor des doppelkpfigen Janus. Das Forum ist eine der denkwrdigsten Sttten der Welt, in Wahrheit der Mittelpunkt des Rmischen Reiches und das Herz der Alten Welt. Alles ffentliche Leben in Rom drngte sich um das Forum; von hier gab der Senat seine Befehle fr das Reich. (Fig. 37.) Volkswirtschaft und Sklaverei. Roms lteste Bewohner waren Acker-brg er und Hirten. cker und Vieh bildeten ihren wertvollsten Besitz. Camillus wurde vom Pfluge weggeholt, um das Heer gegen die Feinde zu führen. Die glcklichen Kriege brachten ungeheure Schtze und eine Menge Sklaven nach Rom. Die Sklaven bernahmen den Ackerbau und das Handwerk. Auch rzte, Vorleser, Abschreiber, Geheimschreiber, Bau-meister und Maler finden wir unter ihnen. Beinahe alle Lnder der Erde lieferten diese menschliche Ware auf die Sklavenmrkte, Griechenland die Gelehrten und Knstler, gypten die rzte, die asiatischen Lnder die Diener des huslichen Luxus; Germanen und Thrazier verwandte man als Snftentrger, ans den nrdlichen Lndern nahm man die Feldsklaven, denen der freie italische Bauer weichen mute. Sklaven nahmen im Zirkus den Kampf mit den wilden Tieren auf, oder man lie sie selbst Paar um Paar auf Leben und Tod kmpfen. Im Umkreise saen die Rmer und Rmerinnen und sahen dem grausigen Kampfe zu; wilde Freude las man auf den Gesichtern der Zuschauer, selten war eine Miene, noch seltner ein Wort des Mitleids; die mter-schtigen unterhielten durch solche Belustigungen das Volk, um sich fr bevorstehende Wahlen beliebt zu machen. Whrend die uere Kultur aus der

2. Griechische und römische Geschichte - S. 55

1911 - Leipzig : Hirt
Vierte Periode. Die Kaiserzeit. 55 Vierte Periode. Die Kaiserzeit. 35. Augustus, 30 v. Chr. bis 14 n. Chr. 1. Die Regierung. Der Sieger von Aktinm feierte nach seiner Rck- 30. kehr glnzende Triumphe, gewann das Volk durch Brot und Spiele" und vereinigte unter dem Xitel Imperator die wichtigsten Staatsmter in seiner Person. (Wem ahmte er hierin nach?) Der unterwrfige Senat, dessen Vorsitzender (Princeps) er war, fgte seinem Namen Gajus Julius Csar Octavianus den Ehrennamen Augustus (der Ehrwrdige) hinzu. Auch die Volksversammlung lie er zum Schein bestehen, leitete aber von seiner Wohnung auf dem Pala-tinischen Hgel (Palatium) den ganzen Staat. Indem der Monarch den Schein der Republik bestehen lie, hatte er das Volk auf seiner Seite, welches sich der Ruhe freute und die gewinnenden Eigen-schatten und wohlttigen Anordnungen des Herrschers dankbar aner-kannte. (Bild 15.) Eine Unterbrechung der ueren Ruhe brachten nur die Unter-nehmungen der Rmer im Norden. Das rechte Donauufer (Karte Nr. 4) wurde dem Reiche einverleibt; dagegen gelang es den Rmern nicht, ihre Herrschast rechts vom unteren Rheine zu behaupten, sondern sie erlitten durch die Germanen unter Armin 9 n. Chr. eine furchtbare 9 Niederlage im Teutoburger Walde. n' ^T< Welcher Monat hat nach dem ersten rmischen Kaiser seinen Namen? Welches Wort ist aus Princeps entstanden? 2. Die Stadt Rom hatte wohl fchon damals der eine Million Ein-wohner, die ein buntes Gemisch aus allen Vlkern der bekannten Welt bildeten. Aber das Aussehen der Stadt entsprach noch nicht ihrer Gre und Bedeutung. Erst Augustus konnte sich rhmen, die Ziegelstadt in eine marmorne umgewandelt zu haben. Der Friede, der steigende Wohl-stand und das Wachstum der Bevlkerung bewirkten einen groartigen Aufschwung des Bauwesens. Die alten Stadtteile erhielten schne Pltze und Gebude; Tempel und Wasserleitungen wurden teils verbessert, teils neu angelegt. ffentliche Badeanstalten entstanden in groer Anzahl; denn der hufige Gebrauch der Bder, namentlich der warmen, war all-gemeine Sitte. Zur Einrichtung einer rmischen Badeanstalt gehrten Warmbad, Kaltbad und Schwitzbad. Mit den greren Anstalten waren Rumlichkeiten fr krperliche bungen und Spiele und fr geistige Unterhaltung verbunden. (Bild 29.) An eine der Badeanstalten schlo sich das Pantheon an, der be-rhmteste Tempel Roms. (Bild 24 und 25.)

3. Griechische und römische Geschichte - S. 51

1917 - Leipzig : Hirt
Ii. Rom als Republik. 51 Wie in Rom die Beamten Kollegien bildeten, so auch die Priester. Die Aufsicht der den ganzen Gottesdienst hatte ein Priesterkolleginm, an dessen Spitze ein Oberpriester, der Putifex Maximus, stand. Ein anderes Priesterkollegium war das der Vestalinnen. Vesta war die Gttin des Herdes. In ihrem Tempel hatten die Vestalinnen das ewige Feuer zu unterhalten. Sie wurden im Alter von sechs bis zehn Jahren aus unbescholtenen Familien ausgewhlt. Zehn Jahre lernten sie den Dienst der Vesta, zehn Jahre bten, zehn Jahre lehrten sie ihn. Solange muten sie unvermhlt bleiben. Dafr genossen sie besondere Ehren. Wenn sie sich in der Stadt zeigten, schritt ein Liktor vor ihnen her; begegnete ihnen ein verurteilter Verbrecher, so war er begnadigt. Eigentmlich war die Art, wie die Rmer die Zukunft zu erforschen suchten. Vor jedem wichtigen Unternehmen stellten sie sogenannte Anspi-zien an. Die Auguren (Wahrsager) weissagten in der Regel aus dem Fluge der Vgel; auch aus den Eingeweiden der Opfertiere und aus der Richtung der Blitze wurde Glck oder Unglck prophezeit. In wichtigen Fllen schlug man auf besonderen Beschlu des Senates die Sibyllini-schen Bcher auf, eine Sammlung uralter Sprche. Eine andere Eigenart der Rmer war es, da sie die Gottheiten der unterworfenen Völker unter die rmischen Götter aufnahmen. Freie und Sklaven. Solange die Rmer ein einfaches Volk waren, 72. hielten auch die freien Männer die Arbeit fr eine Ehre. Spter aber gingen sie dazu der, die Arbeit auf dem Acker und im Gewerbe durch Sklaven verrichten zu lassen. Manche Sklaven, besonders die aus Griechen-land, waren gebildeter als ihre Herren; sie dienten diesen als rzte, Er-zieher, Vorleser, Schreiber oder Baumeister. Andere Sklaven wurden im Gewerbe oder zu Haus- und Feldarbeiten benutzt. Als das Leben in Rom ppiger wurde, gab es auch Sklaven, die im Zirkus gegen andere Sklaven oder gegen wilde Tiere kmpften. Diese grausigen Kmpfe waren den rmischen Mnnern und Frauen ein willkommenes Schauspiel, aber zu-gleich ein Zeichen ihrer sittlichen Entartung. Die Lage der Sklaven war je nach dem Charakter ihrer Herren ver-schieden. Bisweilen bestand zwischen dem Herrn und seinem Sklaven ein fast freundschaftliches Verhltnis; mancher Herr schenkte einem bewhrten Sklaven zur Belohnung fr seine Dienste die Freiheit. Aber das Los der groen Mehrzahl war bedauernswert. Von der Heimat und ihren Ver-wandten getrennt, sahen sie fr ihre alten Tage einem ungewissen Schicksal entgegen. Ein angesehener Rmer tat den Ausspruch: Verkaufe dein Pferd und deinen Sklaven, wenn sie alt sind?" Fr das rmische Volk hatte die Sklaverei schlimme Folgen. Weil die Sklavenarbeit immer mehr auskam, fanden die freien Brger oft keine Arbeit. Der Staat suchte zwar die Not der Arbeitslosen durch Geld 4*

4. Das Altertum - S. 57

1898 - Leipzig : Hirt
57 Vierte Periode. Die Raiserzeit Jt8. ^Augustus, 30 o. Ch. 14 n. Ch. Die Regierung. Oktavian feierte glnzende Triumphe, gewann J-das Volk durch Brot und Spiele" und vereinigte unter dem Titel ti' Imperator die wichtigsten Staatsmnner in seiner Person. (Wem ahmte er hierin nach?) Seinem Namen wurde der Ehrenname An gnstns (der Ehrwrdige) hinzugefgt, der auch auf seine Nachfolger berging. Den Senat, dessen Vorsitzender (Princeps) er war, und die Volks-Versammlung lie er zum Schein bestehen, leitete aber von seiner Wohnung auf dem Palatinischen Hgel (Palatium) den ganzen Staat. Indem der Monarch den Schein der Republik bestehen lie, hatte er das Volk auf seiner Seite, welches sich der Ruhe freute und die gewinnenden Eigenschaften und wohlthtigen Anordnungen des Herrschers dankbar anerkannte. (Fig. 38.) Welcher Monat hat nach dem ersten rmischen Kaiser seinen Namen? Welches Wort ist aus Princeps entstanden? 2. Die Stadt Horn hatte wohl schon damals der eine Million Einwohner, die ein buntes Gemisch aus allen Vlkern der bekannten Welt bildeten. Aber das Aussehen der Stadt entsprach noch nicht ihrer Gre und Bedeutung. Erst August konnte sich rhmen, die Ziegel-stadt in eine marmorne umgewandelt zu haben. Der Friede, der stei-gende Wohlstand und das Wachstum der Bevlkerung bewirkten einen groartigen Aufschwung des Bauwesens. Die alten Stadtteile erhielten schne Pltze und Gebude; Tempel und Wasserleitungen wurden teils verbessert, teils neu angelegt. ffentliche Badeanstalten wurden in groer Anzahl errichtet; denn der husige Gebrauch der Bder, namentlich der warmen, war allgemeine Sitte. Zur Einrichtung einer rmischen Badeanstalt gehrten Warmbad, Kaltbad und Schwitzbad. Mit den greren Anstalten waren Rumlichkeiten fr krperliche bungen und Spiele, Lese- und Unterhaltungszimmer verbunden. Mit einer Badeanstalt war ursprnglich auch das Pantheon ver-bunden, der berhmteste Tempel Roms (Fig. 54). Der mit einer Kuppel bedeckte Rundbau ist wohlerhalten und dient jetzt als Kirche. Der Wunsch und Wille des Kaisers war auch bei Privatbauten fr die Unternehmer magebend, so da schnell zahlreiche glnzende Huser und Palste entstanden. 3. Das goldene Zeitalter der Litteratur. Der Schutz des Augustus und seines vertrauten Freundes Mcenas war der Litteratur sehr

5. Das Mittelalter - S. 336

1893 - Leipzig : Hirt
336 Zweite Abteilung. Kulturgeschichtliche Einzelbilder. und den besten Schtzen bekrnzte. Die Herren, die Ratsaristokratie, begingen spter ein Maigrventum, eine Maifahrt. einen Mairitt fr sich unter festlicher Musterung des waffengebten Volkes. In der Frhe des ersten grnen Maitages ritt der jngste Ratsherr, einen bekrnzten schnen Knaben voran, mit den stattlich geputzten Ratsverwandten in den Wald hinaus, fhrte den Mai ein, und der ganze Rat that sich abends mit der ganzen Sippschaft im laubge-schmckten Rathause oder im Knig-Arendshofe gtlich bei festlicher Kost und Tanz. So feiern nicht nur die Ritterdichter den Wonne-mond mit unerschpftem Lobe, sondern auch den Stdtern war das Maifest das liebste unter allen, ein weltliches Psingstsest. Ritterliche Abkunft der Ratsgeschlechter und der Nachahmungstrieb hatten die vornehmen Stadtbewohner im dreizehnten Jahrhundert mit ritterlichen Lustbarkeiten bekannt gemacht, die sich geruschvoll und prchtig unter ihren Augen zu ergehen pflegten, und die Patrizier der alten Städte, in Ritterknsten gebt, nahmen an den Turnieren teil, welche Kaiser. Fürsten und Herren auf ihren Mrkten und vor ihren Thoren ausschrieben. Zu Lbeck z. B.. dessen Marstall stets dreiig schwere bedeckte Streithengste enthielt, war der Tummelplatz des rauhen Nachbaradels; besorgt um gute Sitte, Zucht und Frieden, welche bei solchen Gelegenheiten husig litten, da selbst Gewalt gegen Frauen, Entfhrungen, blutiger Hader und Feuersbrunst dabei nichts Unerhrtes waren, befahl Kaiser Friedrich Ii. dem Rate, streng der Mibruche zu wachen, ja die gefhrliche Lustbarkeit gnzlich zu unter-sagen. Sie unterblieb, obwohl auch von der Kirche als Leib und Seele drohend verboten, keineswegs und erreichte in der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts ihren Hhestand. Unter der Auflsung des groen Zwischen-reichs und in den stdtischen Kriegen gegen Adel und Fürsten erscheinen die Brger wie nach Beruf, so nach ihren Waffen entschiedener getrennt und geordnet. Die Geschlechter und ratsfhigen reichen Brger fochten mit der Lanze, Gleve, in voller ritterlicher Rstung als Kunstabler, Kunstofler (eine Benennung, die wohl mit der vornehmen Wrde eines Connetables zusammenhngt); neben ihnen bestand die Kraft des Brgertums in den bewaffneten Znften, die unter eigenen Bannern, gefhrt von ihren Zunftltesten, gegen den Feind zogen, gewisse Stadtthore, Wachen und Teile der Stadtmauer besetzten und verteidigten. Auf Reisen ging jedermann bewehrt, im gewhnlichen Verkehr und vor Gericht war das Tragen von Waffen, auer verschiedenen Arten von Messern, verboten, im Kriege wurde im dreizehnten Jahrhundert die Armbrust Hauptwaffe des Znftlers, und er begann die Arbalesta" mit Stahlbogen von den Zinnen seiner Stadt herab und im Felde durch rottenweis abwechselndes Spannen und Zielen mit ver-heerender Wirkung zu gebrauchen, während sie vom Adel als heimtckisch und daher unritterlich gemieden, von der Kirche ihres sarazenischen Ursprunges wegen sogar als ketzerisch verdammt wurde. Besonders unter dem Schutze des heiligen Sebastian, der als Mrtyrer durch Pfeile

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 60

1892 - Leipzig : Hirt
60 vierte Periode. Die Raiserzeit. 30. Augustus, 30 v. Chr. 14 n. Chr. 30 V Die Regierung. Oktavian feierte glnzende Triumphe, gewann v. Ch. das Volk durch Brot und Spiele" und vereinigte unter dem Titel Im-perator die wichtigsten Staatsmter in feiner Person. (Wem ahmte er hierin nach?) Seinem Namen wurde der Ehrenname Auguftus (der Ehrwrdige) hinzugefgt, der auch auf feine Nachfolger berging. Den Senat, dessen Vorsitzender (Princeps) er war, und die Volksversammlung lie er zum Schein bestehen, leitete aber von feiner Wohnung auf dem Palatinifchen Hgel (Palatium) den ganzen Staat. Indem der Monarch den Schein der Republik bestehen lie, hatte er das Volk auf feiner Seite, welches sich der Ruhe freute und die gewinnenden Eigenschaften und wohl-thtigen Anordnungen des Herrschers dankbar anerkannte. (Kmpfe gegen die Deutschen 37, 4.) Welcher Monat hat nach dem ersten rmischen Kaiser seinen Namen? Welches Wort ist aus Princeps entstanden? 2. Verschnerung der Stam. Augustus rhmte sich, die Ziegelstadt in eine marmorne umgewandelt zu haben. Unter der Leitung seines Rat-gebers Agrippa ( 28, 3) erhielten die alten, gedrngten Stadtteile schne Pltze und Gebudes Tempel und Wasserleitungen wurden teils verbessert, teils neu angelegt. ffentliche Badeanstalten wurden in groer Anzahl errichtet. Zur Einrichtung einer rmischen Badeanstalt gehrten Warmbad, Kaltbad und Schwitzbad. Mit den greren Anstalten waren Rumlichkeiten fr krperliche bungen und Spiele, Lese- und Unterhaltungszimmer verbunden. Mit einer Badeanstalt war ursprnglich auch das Pn theon verbunden, der berhmteste Tempel Roms (Fig. 31). Der mit einer Kuppel bedeckte Rundbau ist wohlerhalten und dient jetzt als Kirche. 3. Die Bildung. Nach dem Beispiele des kaiserlichen Hofes beschftigten sich weite Kreise mit Sitteratur, Kunst und Wissenschaft, und besonders der Dichtkunst war der Schutz des Augustus und seines vertrauten Freundes Mcenas sehr gnstig (das goldene Zeitalter" der rmischen Litteratur). Zu den hfischen Dichtern gehrten der Odendichter Horz und der Epiker Vergf l, der sich durch das Studium Homers bildete und in feiner neide die Abenteuer des neas besang. (In welcher verwandtschaftlichen Be-ziehnug steht neas zu Augustus? 27, 2.) In traurige Verwirrung war die Religion geraten. Zn den italischen und griechischen Gttern hatten die Rmer die der unterworfenen Völker

7. Das Alterthum - S. 100

1877 - Leipzig : Hirt
100 Erste Abtheilung. Dritter Abschnitt. Drittes Kapitel. Sklaven die Getreidepreise drckte. So kam es, da groe Strecken Italiens, auf denen ehemals eine wohlhabende buerliche Bevlkerung sich ehrlich nhrte, dem Getreidebau ganz entzogen und von Pracht-vollen Villen der Groen mit ungeheuern Weidepltzen, mit Fischteichen und Parks eingenommen wurden, in denen neben den gedrckten Sklaven der heruntergekommene Bauer als armseliger Tagelhner arbeitete. Die Vorstufe zu den hhern Aemtern Roms war das Amt der Aedilen, welchen auch die Besorgung, Aufsicht und Leitung der ffentlichen Festspiele oblag, und dieses wurde ein Mittel, das Volk, das groen Werth aus ffentliche Pracht und ergtzende Schauspiele legte, durch ungeheuren Aufwand bei Aus-stattung dieser Spiele zu gewinnen. Daher lenkten sich die Wahlen der Menge immer wieder auf die Namen der angesehenen, reichen Familien, die durch verschwenderische Spenden die Spiele verherrlicht hatten, um durch Beamtenstellungen in den Provinzen sich neuen greren Reichthum zu erwerben. Auf diese Weise erlangte die Nobilitt einen bedeutenden Anhang, nicht minder durch die Fhrer-stellen in den fortgesetzten Kriegen, da es dem Feldherrn nicht schwer werden konnte, seine Untergebenen an sich zu fesseln und sich ihre Stimmen fr die Wahlen zu sichern. Daher wurde es dem neuen Manne" mit unbekanntem Namen aus bisher unberhmter Familie nur selten und nur durch ganz besondere Auszeichnung mglich, zu einer hhern Stufe der Ehre und Macht aufzusteigen, dadurch zu Geld und durch Geld wiederum zu neuer Macht zu gelangen. Die Glieder dieser mchtigen Amtsaristokratie bildeten naturgem den Hauptstamm der conservativen Partei, der Optimaten, Gutgesinnten", welche das Wohl des Staates in der Erhaltung der bestehenden Verhltnisse sah; ihr gegenber stand eine Bewegungs-Partei, die Populren, zu denen aber auch Männer der hchsten Nobilitt gehrten, die nicht an die Optimaten sich anschlssen, son-dern nach der Gunst der Menge strebten und in der Masse ihre Sttzen suchten, theils um ehrlich das Beste des gedrckten niederen Volks zu frdern, theils um selbstschtige und herrschschtige Ziele zu erreichen. Die Graccheu, ihre Reformversnche und deren Folgen; Cornelia, die Mutter der Gracchen. 63. Die groen Landgter der Nobilitt mit ihrer Plan-tagenwirthfchaft hatten, neben den verheerenden Kriegen, den freien Bauernstand Italiens zu Grunde gerichtet. Neben den berreichen und bermchtigen, unter sich verbundenen regierenden Familien gab es verhltnimig wenig rmische Brger, sowohl in der Stadt Rom als auerhalb derselben, welche ein Vermgen in Grundstcken besaen, dagegen eine sich reiend vermehrende Masse armer, stimm-berechtigter 'Brger, besonders in Rom selbst,und hier trat dies

8. Das Alterthum - S. 206

1877 - Leipzig : Hirt
206 Zweite Abtheilung. Dritter Abschnitt. und Vermgen mit Buhlerinnen vergeudeten. Da die Sklaverei und die zahlreichen Freigelassenen dieses Uebel begnstigten, liegt auf der Hand: ein nchtlicher Gang durch die Hauptstadt fhrte an zahl-reichen Sttten des Lasters, an allerlei rgerlichen und schndlichen Scenen vorber, und alle Snden, welche die asiatische Ueppigkeit und das berfeinerte Griechenthum aussinnen konnte jede schandbare Art und Form der Wollust, jeder Gruel der Verkehrung und Entehrung der Natur wurde hier in den Palsten der Groen, wie in den schlechten Husern der verrufenen Viertel von Rom schamlos und straflos gebt. Die Reize und Lockungen einer groen Stadt schalteten freier in der Hauptstadt, deren Ordnung und Zucht durch die brgerlichen Unruhen gelockert und beinahe aufgelst worden waren, deren Bevlkerung die Einwirkung einer geistigen Religion, welche die Zchtigung und Beherrschung der fleischlichen Triebe gebietet und erleichtert, gnzlich entbehrte. Mit der Zerrttung des huslichen Lebens schwand jede sorgfltige einfach-tchtige husliche Erziehung, wie sie, als ein Beispiel von vielen, der alte Cato gebt hatte. Die Amme vertrat die Stelle der Mutter, der griechische Hofmeister, mit allem Fluch einer Bedientenstellung in einem vornehmen Haufe behaftet, vertrat den erziehenden Einflu des Vaters, und dieselbe Thorheit, die bei uns schon bei kleinen Kindern mit dem Franzsischen getrieben wurde und noch wird, fand bei der vornehmen rmischen Jugend mit dem Griechischen statt. Whrend den alten Cato drei Sklaven ins Feld begleiteten, mute jetzt der anstndige Mann der deren 810 verfgen knnen. In groen Husern wurden sie nach Hunderten, auf groen Gtern nach Tausenden aus allen Vlkern und Weltgegenden gezhlt, sie hatten da eine feste Organisation durch die mannigfaltigsten Dienste und Rangabstufungen. Hher gestellte Sklaven waren der Vermgensverwalter, der Rech-nungsshrer, der Aufseher der die Vorrthe, Knstler jeder Art bis zum Seiltnzer, Zwerg und Hofnarren, der Arzt, Sekretr, Vorleser und Hofmeister (Pdagog) niedere der Thrsteher, der Fackeltrger bei nchtlichen Ausgngen, der Nomenclator, der dem Herrn die Namen der zur Morgenvisite erscheinenden zahlreichen Clienten nennen oder der auf der Strae Grenden zuflstern mute, damit er den Gru mit gewinnender Herablassung erwiedere, die Snftentrger und die, welche der Snfte im Straengedrnge Platz machen muten, Bcker, Conditoren, Kche, Wurstmacher 2c., Friseure, Bader u. f. w., wozu noch die entsprechend^ weibliche Dienerschaft fr die Dame des Hauses kommt. Das eheliche Zusammenleben von Sklaven und Skla-Vinnen konnte der Herr nach Belieben anordnen und lsen. Reich-lichen Strafen war der Sklave frvergehungeq ganz nach Belieben der Herrschaft ausgesetzt: Peitsche, Ketten, Hals- und Beineisen, Hand-schellen, Brandmarkung, Tragen des Gabeljoches. Von der des Menschen unwrdigen Stellung und unmenschlichen Behandlung

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 110

1896 - Breslau : Hirt
110 Das Altertum. das Christentum mit seiner Lehre der Liebe trug sehr viel dcmi bei. (Gal. 3, 28.) t). Klienten. Zur Zeit der Könige hatte jeder Patricier eine Anzahl Familien aus niederem Stande/ denen er Beistand gewährte, und die ihm wieder manche Dienste leisteten und mit ihm als Dienstleute in den Krieg zogen. Sie hießen Klienten. Während der Republik benutzten reiche Römer diesen ihren Anhang dazu, um durch ihn bei den Wahlen rc. etwas zu erreichen. Dieser Zweck fiel zur Kaiserzeit zwar weg; aber die Sitte, Klienten zu halten, blieb: sie wurden ein Mittel zum Prunken. Die Klienten waren freie, aber verarmte Römer, die es für entehrend hielten, durch niedere Arbeit aus ehrliche Weise ihr Brot zu verdienen, aber sich nicht schämten, um Unterstützung eines Reichen zu betteln. Der wichtigste Dienst der Klienten bestand darin, ihren Herrn morgens zu besuchen. Haufenweise warteten sie, oft ganz durchnäßt, vor der Thür, bis sie hereingelassen wurden, um ihren Morgengruß anzubringen. Einige wurden dann wohl zur Tafel eingeladen, andere, den Tag über den Herrn zu begleiten; die meisten aber erhielten ein kleines Geschenk an Speisen, Geld rc. und entfernten sich möglichst bald, um auch noch anderen Herren ihren Morgenbesuch zu machen. Die Lage dieser Klienten war schlechter als die mancher Sklaven. 3) Spieke. a. Bedeutung und Art derselben. Wie bei den Griechen, so fanden auch bei den Römern feit uralten Zeiten an den Götterfesten Spiele statt. Bei verheerenden Krankheiten, beim Ausbruch eines Krieges 2c. wurden den Göttern Spiele gelobt. Dieselben fanden entweder nur einmal statt oder wurden alljährlich wiederholt. Die Kosten für dieselben trug ursprünglich der Staat. Aber der aus der Staatskasse gewährte Betrag reichte nicht aus; deshalb mußten die aussicht-führenden Beamten oft den größeren Teil der Kosten aus eigenen Mitteln bestreiten und nicht selten ihr ganzes Vermögen dabei opfern. Dafür hatten sie aber auch Gelegenheit, sich die Gunst des Volkes zu erwerben. Eintrittsgeld wurde von den Besuchern nicht erhoben; denn der Staat betrachtete die Spiele als ein Geschenk für das Volk. Der gemeine Haufe in Rom war nicht damit zufrieden, daß ihn der Staat speiste, er wollte auch noch unterhalten sein; „Brot und Spiele" waren sein stetes Verlangen. Aber auch die vornehmeren Klassen liebten das Spiel leidenschaftlich, und die Kaiser willfahrten dieser Sucht gern, um sich beliebt zu machen und das Volk seine verlorene Freiheit vergessen zu lassen. Unter Augustus währten die Staatsspiele jährlich 66, im vierten Jahrhundert n. Chr. dagegen 175 Tage; der Kaiser Trajan aber gab einst ein Fest, welches ununterbrochen 123 Tage dauerte. Da die Spiele häufig den ganzen Tag in Anspruch nahmen und oft bis tief in die

10. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 320

1905 - Breslau : Hirt
320 Geschichte der Rmer. 166. vollsten Besitz. Kamillus wurde vom Pfluge weggeholt, um das Heer gegen die Feinde zu führen. Die glcklichen Kriege brachten ungeheure Schtze und eine Menge Sklaven nach Rom. Die Skla-ven bernahmen den Ackerbau und das Handwerk. Auch rzte, Vor-leser, Abschreiber, Geheimschreiber, Baumeister und Maler finden wir unter ihnen. Beinahe alle Lnder der Erde lieferten diese menschliche Ware auf die Sklavenmrkte, Griechenland die Gelehrten und Knstler, gypten die rzte, die asiatischen Lnder die Diener des huslichen Luxus; Ger-mauen und Thrazier verwandte man als Snftentrger, aus den urd-lichen Lndern nahm man die Feldsklaven, denen der freie italische Bauer weichen mute. Sklaven nahmen im Zirkus den Kampf mit den wilden Tieren auf, oder man lie sie selbst Paar um Paar auf Leben und Tod kmpfen. b) Los der Sklaven. Bisweilen entspann sich ein freundschaftliches Verhltnis zwischen dem Herrn und seinem Sklaven. Cicero schenkte einem gebildeten Sklaven die Freiheit und behandelte ihn wie einen Freund. Aber das Los der groen Mehrzahl der Sklaven war bedanerns-wert. Mit Ketten an den Fen bearbeiteten sie das Feld. Die Nacht verbrachten sie in sinstern Lchern. Eine geringe Unaufmerksamkeit konnte die hrteste krperliche Mihandlung uach sich ziehen. Vornehme Frauen hatten spitze Nadeln bei der Hand, mit denen sie ihre Sklavinnen mit oder ohne Ursache verletzten. Fr alte und schwache Sklaven war nicht gesorgt. Der berhmte Kato hat den Ausspruch getan: Verkaufe dein Pferd und deine Sklaven, wenn sie alt sind!" Die Zahl der Sklaven war auerordentlich groß. Vierhundert wurden in einem Hause auf ein-mal hingerichtet, weil sie die Ermordung ihres Herrn nicht gehindert hatten. Im Senate war der Vorschlag gemacht worden, den Sklaven eine besondere Kleidung zu geben. Der Vorschlag wurde abgelehnt, weil sonst die Sklaven erfahren htten, wie zahlreich sie seien und wie mchtig, wenn sie zusammenhielten. c) Schden der Sklaverei. Die Sklaverei hat die Arbeit der freien Brger vernichtet. So billig wie der Sklave konnte der Freie, dem die Sorge fr die Familie oblag, nicht arbeiten. Darum wurden aus den unbemittelten freien Brgern Bettler. Alle, die auf Untersttzung angewiesen waren, kamen nach Rom. Durch Geld- und Getreidespenden suchte der Staat der groen Not abzuhelfen. Schwrme von Bettlern erfllten die Straen. So wohnten unermelicher Reichtum und bitterste Not dicht beieinander. Nach Brot und Zirkusspieleu schrie die Menge. 7. Roms Reichtum und seine Folgen. Durch Unterwerfung der reichen Lnder des Orients gelangte ein ungeheurer Reichtum nach Rom. Allein aus dem asiatischen Kriege wurden 220000 Pfd. Silber,
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