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1. Alte Geschichte - S. 36

1886 - Berlin : Hofmann
36 Erster Teil. Das Altertum. Auch die Geschichtschreibung wurde, freilich nur in ganz rohen und unkritischen Aufzeichnungen, gepflegt. Man nennt die frühesten Geschichtschreiber Logographen (d. i. Sagenerzähler); zu ihnen gehört z. B. Hekatäos. Repetition: Griechen. Ii. Periode, ca. 1100—500 v. Chr. Wanderung der Dorier nach dem Peleponnes: Sparta und die Lakedämonier. — Koloniengründungen außerhalb Griechenlands. Äolische, ionische, dorische, Kolonien auf der kleinasiatischen Küste (Smyrna, Ephesus, Kolophon re.). Entferntere Gründungen: in Italien, Südfrankreich, Spanien, sowie an den Küsten desschwarzenmeeres. — Einigungsmittel der griechischen Stämme 1. Nationalfeste: Olympische, isthmische, Pythische, nemeische. 2. Orakel (Dodona, Delphi). 3. A m p h i k t i o n i e n. Lykurg, Gesetzgeber Spartas ca. 820 (drei Stände; Jugenderziehung; Abschließung nach außen). Sparta hat die Hegemonie im Peloponnes. S o l o n, Gesetzgeber Athens ca. 594 (Vorgeschichte Athens: Thesens; Kodrus letzter König. Dann Archonten. — Drakons harte Gesetze). Solons Reisen. Seine Verfassung bleibt bestehen trotz der Tyrannis der P i s i st r a t i d e n , und wird 510 durch Klistheues weiter ausgebildet. Kunst und Wissenschaft: Baukunst (dorischer, ionischer Stil), Schatzhaus des Atreus. — Bildhauerkunst schwach entwickelt, Dädalos. — Dichtkunst. Höchste Blüte der epischen Poesie: Homer (Ilias und Odyssee). Hohe Entwickelung der Lyrik: Simonides, Archilochos, Sappho, Anakreon; Pindar. — Wissenschaft. Die sieben Weisen. Iii. Periode. Gon den Jerserkriegen öis zum Untergang der griechischen Freiheit. 500—338 v. Chr. § 15. Die Perserkriege. Dieses reiche Streben der Griechen auf dem Gebiete des staatlichen wie geistigen Lebens lief am Anfang des fünften Jahrhunderts v. Chr. Gefahr, von dem Weltreich der Perser erdrückt zu werden. Der König Darins (vgl. § 6) strebte seine Macht auch über den Hellespont nach Europa auszudehnen. Da erhoben sich auf Anstiften des Aristagoras von Milet, Schwiegersohns des von Darms treulos behandelten Histiüos, sämtliche kleinasiatische Griechen gegen die Perser. Freilich wurden sie, nachdem ihnen die Eroberung und Verbrennung des Satrapensitzes Sardes gelungen war, bei Lade geschlagen. Aber weil ihnen von Athen underetria (ans Euböa)Hilfe geleistet worden war,richtete sich die Rachsucht des Darius

2. Alte Geschichte - S. 40

1886 - Berlin : Hofmann
40 Erster Teil. Das Altertum. die Teilnahme ein den Volksversammlungen und Gerichtsstbungen eine gewisse Entschädigung (Heliastensolb re.) einführte; b) an den Segnungen der Bildung, indem er z. B den Armeren Eintrittsgeld in die Theater ans der Staatskasse zahlen ließ u. a. nt. Ferner hat er durch den Ban der „langen Mauern" vom Piräeus nach Athen und durch embere Bauten die Stadt befestigt, den Bundesschatz von Delos nach der Akropolis überführen lassen und durch eine feste, aber freisinnige Politik nach außen die Macht Athens zur höchsten Entfaltung gebracht. Ii. Seine Sorge für Kunst und Wissenschaft. Unter Perikles erreichten sowohl die Baukunst, durch die Errichtung großartiger Tempel (Parthenon, Propyläen u. a.), als die Bildhauerei (durch Ausführung der Athenestatuen auf der Akropolis, des Zeus in Olympia u. a.) ihre höchste Vollendung. Auch die Blüte der dramatischen Poesie fällt in diese Zeit (Äschylos, Sophokles, Euripides, Aristophanes); die Geschichtschreibung hat jetzt i£)re berühmtesten Vertreter (Herodot, Thukydibes), und die Philosophie wirb durch hervorragenbe Männer gepflegt, welche auf die kurz nachher eintretend Blüte biefer Wissenschaft vorbereiten. Von dem allen wirb am Ende biefes Abschnittes im Zusammenhang die Rebe sein (vgl. § 22). § 18. Der pelopormesische Krieg. Einer berartigen Machtentfaltung Athens gegenüber wuchs die Eifersucht Spartas, welche durch den obenerwähnten breißigjährigen Frieden nicht beseitigt war, zu einer solchen Höhe, daß zwischen den beiben Mächten bei geringfügigem Anlaß (Epibamnos, Kerkyra, Korinth) ein Zwiespalt und endlich ein langwieriger Krieg ausbrach, 431 den man den peloponnesischen nennt, und der mit Unterbrechungen Bis t)oit 431—404 v. Chr. bauerte. Fast ganz Griechenlanb war an bem-selben beteiligt: auf Athens Seite ftanb ein Teil von Hellas und die Inseln des Bunbes, aus der Spartas fast der ganze Peloponnes. 431 In der ersten Periobe (Archibamischer Krieg), 431—421, ^2i schwankte das Kriegsglück. Vor den Einfällen des peloponnesischen Heeres (König Archibamos) mußten die athenisch Gesinnten sich in die Stadt flüchten, wo nun bei der großen Menschenanhäufung 430 die schreckliche Pest ausbrach (430 ff.). Perikles selbst, nachdem er die ©einigen verloren und trotzdem den Mut der Athener als

3. Alte Geschichte - S. 48

1886 - Berlin : Hofmann
48 Erster Teil. Das Altertum. läßt sich nicht entscheiden. — Die Bildhauerkunst hielt sich, trotz mancher Verirrungen des Geschmacks, lange auf der Höhe. Zur Zeit Alexanders des Großen besonders nahm sie einen großartigen Aufschwung durch Lysippos oou Sikyon („der Apoxyomenos"; berühmt sind auch seine Alexanderstatuen). Von den Bildhauerschulen nach Alexander sind zu nennen: 1. die rhodische (Chares von Lindos: der Koloß von Rhodns; Agesandros, Polydoros und Athenodoros: die Laokoongruppe; Apollouios und Tauriskos: der faruesische Stier). 2. Die Pergamenische. Der König Attalos von Pergamon ließ seinen Sieg über die erobernden Gallier verherrlichen (ca. 240 v. Chr.): „der sterbende Gallier". Zur Vei> herrlichuug der Rettung von Delphi vor den Galliern dient die noch heute ziemlich gut erhaltene Statue des Apollo (Apoll von Belvedere). _ 3. Die Malerei. Zunächst lehnte sich die Malerei an die Baukunst an, indem sie zur Ausschmückung der Wände diente. Aber in der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts wurde sie vor allem durch Polyguotus von Thafos zu einer selbständigen Kunst ausgebildet. Von ihm befand sich eine große Darstellung der Schlacht von Marathon in der Stoa Poikile zu Athen. Die berühmtesten griechischen Maler der Folgezeit sind Zeuxis, ca. 400 (Darstellungen der Frauenschönheit, Hera Lakinia, Penelope), P arrha -si o s, der mit jenem einen Wettstreit hatte (Weintrauben, Vorhang), Timanthes (das Opfer der Iphigenie), Apelles (Bilder Alexanders des Großen), Aristides von Theben, Protogenes der Keiner (die Jagd des Jalysos), Pansias der Blumenmaler. 4. Die Litteratur. Die dramatische Poesie. Wie in der vorigen Periobe die epische nnb lyrische Poesie ihre höchste Blüte erreichten, so in dieser die bramatische. Sie hat ihren Ursprung in dem Kultus des Dionysos. Den Chorgesängen, bnrch welche den Stimmungen bei der Festesfeier im Anschluß an gewisse Ereignisse aus dem Leben des Dionysos Ausbruck verliehen würde, fügte Thespis von Jkaria erzählenbe. und die einzelnen Gesänge vermittelte Stücke ein, die von einer Maske vorgetragen wurbeu. Das war der erste Schauspieler. Allmählich nun trat der ursprüngliche bionysische Sagenstoff zurück vor beu Heroenmythen und blieb beschränkt aus die alten volkstümlichen Satyrfpiele, währenb ans den heroischen Sagenbarstelluugen die Trogöbie hervorging.

4. Alte Geschichte - S. 50

1886 - Berlin : Hofmann
50 Erster Teil. Das Altertum. Sophokles, 15 Jahre alt, bei der Siegesfeier den Chor der Sänger führte, Enripides an dem Schlachttage geboren wurde. 525 Äschylos (525—456) hat 70 Stücke geschrieben, von denen uns indes nur sieben erhalten sind. „Seine Charaktere sind groß, ' gewaltig, titanisch, sie durchschauern uns mit der geheimnisvollen Ahnung eines mächtigen, dunklen Geisterreichs. Seine Stücke atmen durchgängig Scheu vor den Göttern, Achtung vor den alten Staatseinrichtungen und Rechten und das Selbstgefühl einer großen Menfchenseele." Die einzelnen Stücke gehörten dem Inhalte nach zu je dreien zusammen (Trilogien), denen sich dann als viertes ein Satyrspiel anschloß, so daß also die Stücke des Äschylos sich nach Tetralogien ordnen. Die erhaltenen Stücke sind: a) Die Perser. Atossa, des Xerxes Mutter, von bösen Ahnungen gepeinigt, will den Geist ihres Gatten Darius mit Totenspenden ehren. Da kommt ein Bote und verkündet die Niederlage der Perser bei Salamis. Sie beschwört den Geist des Darms und teilt ihm das Unglück mit. Nur durch den Übermut, meint dieser, welchen Xerxes bei seinem Kriegszuge gezeigt (Peitschung des Helles-pont it. a.) sei das Unglück verschuldet; es werde noch größeres folgen, die Perser mögen sich mit Asien bescheiden. Zum Schluß erscheint in zerrissenem Gewände der König Xerxes, flüchtig vor den Griechen. — So dient dieses Stück der Verherrlichung der griechischen Freiheitskriege. d) Die Sieben gegen Theben. Das Stück behandelt den Zug der Sieben gegen Theben, den Untergang derselben, vor allem die gegenseitige Tötung der Brüder Eteokles und Polyneikes. An die Totenklage der Schwestern Jsmene und Antigone schließt sich der Entschluß der letzteren, die vom thebanischen Senat verbotene Bestattung des Polyneikes doch vorzunehmen. c) Die Schntzflehenden. Die Töchter des Danaos fliehen vor ihren Freiern, den Söhnen des Ägyptos, nach Argos, wo sie von dem alten Könige Pelasgos Schutz erhalten. Dafür segnen die Verfolgten das Land (berühmte „Chorgesänge der Danaiden"). ä) Der gefesselte Prometheus. Eine Trilogie, von der dieses Stück das mittlere war, stellte dar, wie Prometheus „der Vordenkende" das Feuer zu den Menschen brachte, dabei aber die Schranken der Achtung vor den Göttern verließ und zur Strafe von den letzteren an einen Berg angeschmiedet wurde, getröstet in seinem Elend nur von den ihn umschwebenden Töchtern des Okeanos

5. Alte Geschichte - S. 59

1886 - Berlin : Hofmann
§ 23. Alexander der Große. 59 Andere Bildhauer : Polyklet (Speerträger, Original der Juno Ludovisi). S k o p a s (Apollo Musagetes). Praxiteles (Niobidengruppe?) Zur Zeit Alexanders: Lysippos. — Nach Alexander die rhodische und die pergamenische Schule. 3. Malerei: Polygnotns, Zeuxis, Parrhasius, Apelles, Pausias. 4. Dramatische Litteratur. Tragödiendichter: Äschylos^ Sophokles, Euripides. — Lustspieldichter: Aristophanes, Me-n a n d e r. 5. Philosophie: Gegen die Sophisten trat Sokrates auf, f 399. — Plato und Aristoteles bilden eigenartige große Systeme aus („Ideen-lehre" Platos). 6. Redekunst: Themistokles, Perikles, Jsokrates, Jsäus. Größter Redner der Griechen: Demosth enenes, f 322 (Philippiken). Äschines. 7. Geschichtschreibung: Herodot (Perserkriege), Thnkydides (peloponnesischer Krieg), Xenophon (Auabasis, hellenische Geschichte, Denkwürdigkeiten des Sokrates). Iv. Periode. Wom Untergänge der griechischen Freiheit bis zur Zerstörung von Korinth. 338—146 o. Chr. § 23. Alexander der Große. Von seinem Vater erbte der junge, feurige Alexander den Gedanken, an der Spitze der Makedonier und Griechen das persische Reich zu zertrümmern. Zu diesem Ende überschritt er den Helles-pont (334) und, nachdem er auf der Stätte des alten Troja dem 334 Achilleus und Patroklos, seinen und seines Freundes Hephästion Idealen, Gedenkopfer gebracht, zog er an der kleinasiatischen Küste entlang, schlug die Perser am Gr a nikus (334), wobei ihn sein Freund 334 Klitus aus Todesgefahr rettete, und gelangte nach Gor diu m (Zerhauuug des gordischen Knotens). Von hier aus zog er mit vereinigten Streitkräften durch die cilicischen Pässe des Taurus (Bad im Kyduos, der Arzt Philippos). Am Eingang von Syrien stellte sich ihm Darins, der Perserkönig, entgegen, den er aber bei Jssus (333) in die Flucht schlug (edle Behandlung von dessen 333 Gemahlin und Tochter). Nachdem er dann das feste Tyrns erobert (332) und die Juden sich ihm unterworfen, folgte er nicht 332

6. Alte Geschichte - S. 34

1886 - Berlin : Hofmann
34 Erster Teil. Das Altertum. empfohlen wird, enthalten die Gedichte des Theognis, eines viel heimgesuchten, erfahrungsreichen Mannes aus Megara. Zur guo-mischen Gattung kann man auch die Epigramme zählen, in denen sich besonders Simonides von Keos auszeichnete (sein be-berühmtes Epigramm auf die bei Thermopylä Gefallenen übersetzte Schiller im „Spaziergang": Wanderer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest Uns hier liegen gesehn wie das Gesetz es gebeut). Als dritte Gattung der Elegie gilt die erotische Elegie, in der sich besonders der den Schmerz und die Lust der Liebe singende Mimnermos auszeichnete. 2. Die iamb ische Poesie. Der Erfinder des lebhaften aus einer Kürze und einer Länge bestehenden Jambus (~ -) ist Archi-lochos von Paros. Er verwendete das Versmaß vor allem zu Spottgedichten, durch deren beißenden Ton er sich gefürchtet, aber auch gehaßt machte (Schicksal der Familie des Lykambes). Es sei ferner erwähnt Simonides von Amorgos, von dem wir noch ein Bruchstück eines interessanten Gedichtes „über die Frauen" besitzen. — Auch die Tierfabeln, deren Erfindung dem phrygischen Sklaven Äsopus zugeschrieben wird, gehören zur iam-bischeu Dichtung (ihrem Inhalte nach zur didaktischen). 3. Die m e l i s ch e Poesie. Sie hat ihren Namen von der engen Verbindung, in der sie mit der Musik stand; ihr Rhythmus ist je nach dem Inhalt bald ernst, feierlich, bald belebt und rasch; ihre Versmaße sind bunter, und sie liebt den kunstvollen Aufbau der Strophen. — Die Hauptvertreter sind: Alkman aus Sardes (Kleinasien), berühmt nicht minder durch seine Parthenien (Mädchenchöre) als durch seine leichten Wein- und Liebeslieder; Alkäos aus Mytilene (auf Lesbos), und Sappho, die Dichterin edler Liebe, aus derselben Stadt. Die beiden letztgenannten haben zwei Strophenformen erfunden, welche nach ihnen den Namen tragen (alkäische und sapphische) und welche später besonders beliebt wurden (nachgeahmt von Horaz). Ferner nennen wir Anakreon, dessen Name sprichwörtlich geworden ist für die von thut vertretene Gattung leichter, heiteren Lebensgenuß predigender Lieder, den oben schon erwähnten Simonides von Keos und Arion von Lesbos, den Freund des kunstliebenden, edlen Tyrannen Periander von Korinth. Der berühmteste aller Meliker aber ist Pindar aus Böotieu, der mit seinen Siegesliedern (Epinikien), welche zur Verherrlichung des Siegers bei den großen Festspielen gesungen wurdeu,

7. Alte Geschichte - S. 35

1886 - Berlin : Hofmann
§ 14. Kunst und Wissenschaft. 35 und in welchen er die griechischen Stämme zur Wahrung alter Sitte, Xugenb und Frömmigkeit mahnte, ungeheure Erfolge erzielte. Da gerabe seine Gebichte eng an die Musik gebunben waren und feine Rhythmen außerordentlich kunstvoll sinb, wie feine Sprache bunkel ist, so bereitet das Verstänbnis der pinbarischen Gebichte heutzutage große Schwierigkeiten. — Als Dichterin fei noch erwähnt Korinna, die Freunbin und Lanbsmännin des Pinbar. Anmerkung. Die Musik würde von Terpanber (ca. 670) zuerst zu dem Rang einer Kunst erhoben. Er vervollkommnete die Kithara, welche bisher nur vier Saiten gehabt hatte, zu einer sieben-foitigen. Doch war die von ihm gepflegte Musik noch burchaus ernst, gemessen und feierlich. Allmählich würden die Instrumente mannigfaltiger und baburch die Musik in staub gesetzt, allen Stimmungen in gleicher Weise zu bienen (Phrynis von Lesbos). — Wie sehr die Griechen die Musik schätzten, zeigten die Wunberwir-fungen, welche in der alten sinnigen Sage dem Gesang und Spiel des Orpheus zugeschrieben würden (Orpheus und Eurybike). (Gute Nachbilbungen griechischer Lyriker finbet man in: Geibel, klassisches Lieberbuch, und Branbes, ein griechisches Lieberbuch. Hannover 1881.) Auch die Wissenschaft erhielt schon in biefer Periobe eine vielversprechend Grunblage. Die Philosophie, in enger Beziehung zur Naturwissenschaft, fanb zuerst ihre Pflege. In ihr zeichnete sich aus Thales von Milet, der für den Urftoff der Welt das Wasser hielt, und Pythagoras aus Samos; der letztere grünbete feine Schule in Unteritalien und pflegte vor allem das Stubium der Zahlen und der Raumlehre, baneben aber fanb in dem Bnnbe der Pythagoräer eine geläuterte Sittenlehre praktische Ausübung. Ihre Anwenbnng auf das Leben fanb die philosophische Erkenntnis von der Stellung des Menschen in Leben und Welt in einzelnen Sentenzen, als bereu Urheber die sogenannten sieben Weifen bezeichnet werben. "Maß zu halten ist gut" so lehrt Kleobulos von Lindos. „Jegliches vorbedacht" heißt Ephyras (Korinths) Sohn Periander. „Wohl erwäge die Zeit" sagt Pittakos von Mitylene. „Mehrere machen es schlimm" wie Bias meint von Priene. „Bürgschaft bringet dir Leid", so warnt der Milesier Thales. „Kenne dich selbst" so gebeut der Lacedämonier Chilon. Endlich: „nimmer zu sehr" befiehlt der Kekropier Solon. 3*

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 36

1899 - Gera : Hofmann
36 sahen die Heere zu. Erst wenn einer der Fürsten fiel, beteiligten sich auch die Scharen am Kampfe. In hoher Gunst standen Dichtkunst und Musik bei allen Griechen. Leier, Flöte und Pfeife waren die ersten musikalischen Instrumente. Die Dichter und Sänger der Heldenthaten wurden hoch geehrt. Aus alten Mären, Gesängen und Liedern entstanden durch die Kunst Homers die Epen oder Heldengesänge der Ilias und der Odyssee. Die Ilias erzählt aus dem trojanischen Kriege von der Not der Griechen durch die Feindschaft zwischen Achilles und Agamemnon und von dem Tode der Helden Patroklus und Hektor, die Odyssee von den Irrfahrten und Abenteuern des Odysseus. Fragen: Wovon berichten Homers „Ilias und Odyssee"? — Was ver- steht man unter „Achillesferse" und „Sirenengesang"? — Welches ist die historische Grundlage a) von Theseus' Fahrt nach Kreta (Athens Befreiung,, von der phönizischen Tributpflicht); b) vom Argonautenzuge (Verkehr der Äolier mit dem Osten, Fahrt nach Goldbergwerken im Kaukasus, oder die Witterungseinflüsse auf den Landbau); c) vom trojanischen Kriege (Kämpfe der Griechen mit den Trojanern wegen der Anlegung griechischer Kolonien in Kleinasien)? — Beispiele inniger Freundschaft! — „Hektors Abschied", „Kassandra", „Das Sieges- fest" und „Odysseus" von Schiller. „Das Grab des Achill" von Geibel. „Iphi- genie in Aulis" von Schiller. „Iphigenie auf Tauris" von Goethe. 9. Die Gesetzgeber Lykurg und Salon. I. Lykurg in Sparta. 1. Spartas uneinige Bevölkerung. Während der großen dorischen 1100 Wanderung machten sich dorische Völkerschaften zu Herren Lakoniens und gründeten Sparta am rechten Ufer des Eurotas. Sie waren rauh von Sitten und hart von Charakter. Man nannte sie Spartiaten. Die eingeborenen Achäer, welche sich freiwillig unterworfen hatten, hießen Periöken. Sie behielten zwar Grund und Boden, hatten aber kein Bürgerrecht. Die mit Gewalt unterworfenen Achäer wurden zu Staats- sklaven gemacht und Heloten genannt. Als solche bebauten sie die Äcker der Spartiaten. Unter dieser dreiteiligen Bevölkerung herrschte Zwie- tracht und Streit. 2. Lykurgs edler Charakter. Die Größe Spartas knüpfte sich an den Namen dieses Mannes, der darum mit einem Sagenschleier um- sponnen worden ist. Vieles wird ihm zugeschrieben, was erst später Gesetz und Ordnung wurde. Lykurg war von königlicher Abkunft und wurde zur Königswürde gerufen, nachdem sein Bruder im Aufruhr ge- fallen war. Er räumte den Platz aber willig einem nachgeborenen Sohne seines Bruders und ließ diesen sorgfältig erziehen. Um jedes Mißtrauen zu entwaffnen, verließ er Sparta auf zehn Jahre und hielt sich in Ägypten, Kleinasien und Kreta auf, um dort Gesetze und Sitten kennen zu lernen. Dann kehrte er auf Bitten seiner Mitbürger zurück und gab auf Grund der altdorischen Sitten und des dorischen Charakters seiner von Streit, durchwühlten Vaterstadt neue Gesetze. 820 3. Lykurgs weise Gesetzgebung (etwa 820 v. Ehr.). Ihr Haupt- zweck war, die Spartaner durch körperliche Abhärtung und kriegerische

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 42

1899 - Gera : Hofmann
— 42 — gebliebene persische Landheer bei Platää. An demselben Tage wurde eine persische Flotte an der Küste Kleinasiens besiegt. In Kleinasien erfocht Cimon später zu Lande und zu Wasser einen glänzenden Doppel- 449 sieg über die Perser. Nach vielen anderen Siegen starb er 449, und die Kampfe hatten für längere Zeit ein Ende. Griechenland war frei, mächtig und hochgeehrt, Athen aber der erste Staat. 7. Das traurige Ende der Sieger. Der stolze Pausanias knüpfte verräterische Unterhandlungen mit-den Persern an, wurde über- führt und verhungerte in einem Tempel. Themistokles hatte Athen mit Mauern umgeben und den Hafen Piräus befestigt. Er wurde an- geklagt, an der Verräterei des Pausanias teilzuhaben, und zum Tode verurteilt. Ruhelos irrte er von einem Lande zum andern, bis er endlich bei dem Perserkönige in Kleinasien Schutz und drei Städte zum Unter- halte erhielt. Er hat sein Vaterland nie wieder gesehen. — Aristides, der auch der vierten Klasse das volle Bürgerrecht verschafft und damit allen Bürgern den Zutritt zu allen Ämtern erwirkt hatte, starb um diese Zeit in der äußersten Armut, so daß sein Begräbnis und die Aus- stattung seiner Töchter auf Staatskosten erfolgen mußte. Fragen: Worin bestand die griechische Überlegenheit? — Was einigte die eifersüchtigen und zwiespältigen Stämme? — Warum werden in Athen durch das Scherbengericht Männer, deren Ansehen zu hoch gestiegen war, auf zehn, später fünf Jahre verbannt? — Welches sind die Früchte der Perserkriege? — Welche Bedeutung haben folgende Regierungsformen: Monarchie, Aristokratie (Adelsherrschaft), Demokratie (Volksherrschaft) und Tyrannis (1. Alleinherrschaft eines Volksführers, 2. Willkürherrschaft)? — Schillers „Ring des Polykrates". — „Arion" von Schlegel und Tieck. — „Die Ebene von Marathon" von Geibel. „Griechischer Heldensinn" von Pfizer. „Die Thermopylenkämpfer" und „Auf die bei Thermopylä Gefallenen" von Geibel. „Salamis" von Lingg. „Das Grab des Themistokles" und „Der Sieg am Eurymedon" von Geibel. ! 11. perikles un- -as goldene Zeitalter. 468 bis 429 1. Der vornehme Volks- freund und das häusliche Leben der Athener. P erikles war aus vornehmem Geschlechte, hielt es jedoch mit dem Volke. Er be- herrschte durch seine Weisheit, Uneigennützigkeit, Freundlichkeit und hinreißende Beredsamkeit fast unbeschränkt das Volk. „Er trägt Donner und Blitz auf der Zunge, und die Überredung sitzt ihm auf den Lippen!" sagten die. Athener. Eine Leichenrede auf gefallene Athener riß alle Hörer so un- widerstehlich hin, daß ihn die Frauen umringten, bekränzten und mit einer goldenen Krone schmückten. Seine Freundin und spätere Gattin Aspasia zeichnete sich durch Schönheit und Klugheit aus. 39. Perikles- Herme im Vatikan. 40. Aspasia. Herme in Paris. W.

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 31

1883 - Berlin : Hofmann
31 stch meist auftauschhandel. Gemnztes Geld kannte man kaum. Dieschiffe waren oben offen und wurden gerudert. Durch Krieg und Seeraub suchten sich khne und unternehmungslustige Männer zu bereichern. Zier-liche und kunstvolle Gerte wute man zu verfertigen und wohnliche Huser wie feste Burgen herzustellen. Den ersten Platz im Kriege und Frieden nahmen die Tapfersten, Weisesten und Edelsten ein. Der Kamp loste sich meist in Einzelgefechte auf, und die Entscheidung lag w der Tapferkeit und List der Fhrer. Diese standen im Kriege aus Streitwagen, warfen Speere und Lanzen, schwangen das Schwert, deckte,i sich durch den Schild, rangen mit dem Gegner, suchten ihn im Wettlauf und durch allerlei Listen zu besiegen. In hoher Gunst standen Dichtkunst und Musik bei all n Griechen. Leier, Flte und Pfeife waren die ersten musikalischen Instrumente. Die Dichter und Snger der Heldenthaten wurden hoch geehrt. Kraa-n: Was enthalten Homers Ilias und Odyssee"? Was versteht man unter Achillesferse und Sirenengesang?" Hektars Abschled Kassandra Das Siegessesl" und Odyssens" von Schiller. Das^Grabi desj ^ Jton e,6el Iphigenie in Anlis" von Schiller. Jph'geme in Tanns" von Goethe. L. Die Gesehgeber Lykurg und Solan, 1 Svartas Bevlkerung. Bei der groen dorischen Wanderung (t100 v. Chr.) machten sich dorische Vlkerschaften zu Herren Lakoniens ilnd grndeten S p a r t a am rechten Ufer des Enrotas^ Sie waren rauh von Sitten und hart vou Charakter. Man nannte ste S p ar-tiaten. Die unterworfenen Acher hieen Perioken und die Lew-eigenen H e l o t e n. Zwischen dieser dreiteiligen Bevlkerung herrschte Zwietracht und Streit. Dazu kam der Zwist der beiden Konigsgeschlechter, der Eiirystheniden und Prokliden. Verwirrung und Gesetzlosigkeit wuchsen und brachten den Staat an den Rand des Verderbens. Smura Person. Die Gre Spartas knpft sich an den Jtamen dieses Mannes, der darum mit einem Sageiischleier iunsponnen worden ist Vieles wird ihm zugeschrieben, was erst spter Gesetz und Ordnung wurde Lykurg war von kniglicher Abkunft und wurde zur Komgswurde berufen, nachdem sein Bruder im Aufruhr gefallen war^ Er rumte den Platz aber willig einem nachgebornen Sohne seines Bruders und lie diesen sorgfltig erziehen. Um jedes Mitrauen zu entwaffnen, verlie er Sparta aus 10 Jahre und hielt sich in gypten, Kleinasien und Kreta aus, um dort Gesetze und Sitten kennen zu lernen. Dann kehrte er aus Bitten seiner Mitbrger zurck und gab aus Grund der altdorychen Sitten und des dorischen Charakters seiner von Streit durchwhlten Vaterstadt neue Gesetze. u .. ;; Lukuras Gesetzgebung (etwa 820 v. Chr.). Sie wollte die Spartaner durch krperliche Abhrtung und kriegerische Tiichtigkeit un-Widerstehlich machen. Sie umfate den Staat, die Gesellschaft Und die Familie. An der Spitze des Staates standen 2 Könige,
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