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11. Das erste Geschichtsbuch - S. 27

1892 - Gera : Hofmann
— 27 - in der Nacht den Kaiser seufzen: „O mein Sohn, mein Sohn!" Ein lieber Enkel in Baden wurde plötzlich durch den Tod hinweggerissen. Der Schmerz und ein altes Leiden warfen den Greis auf das Krankenbett. Fromm und gottergeben trug er die Schmerzen. Durch fromme Sprüche und Lieder stärkte er sich zum letzten Kampfe. „Der Herr hat mir mit seinem Namen geholfen!" sagte er dankbar. Am 9. März 1888 hauchte er seine Seele aus, während seine Hand in der Hand seiner treuen Lebensgefährtin ruhte. Jedes deutsche Herz, ja die ganze Welt trauerte über den Tod des großen und guten Kaifers. Im Mausoleum zu Charlottenburg, der Grabstätte seiner Eltern, liegt er nun begraben, aber ewig leben wird sein Gedächtnis, denn er hat Deutschland einig, groß und glücklich gemacht. Im Januar 1890 ist ihm auch die Kaiserin Angusta im Tode nachgefolgt. Sie war eine Mutter der Armen und Elenden und hat viele Wunden geheilt, viel Elend gelindert und viele Thränen getrocknet. Die Frauen vereine, die sie gegründet hat, suchen in ihrem Geiste mancherlei menschliches Unglück und Elend zu lindern. Im April 1891 schieb auch der große Schlachtendenker Moltke aus dem Leben, nachdem das ganze deutsche Volk kurz vorher seinen 90. Geburtstag gefeiert hatte. Er erfann die Pläne, die uns zum Siege führten. Er dachte viel und sprach wenig, daher nannte man ihn den „großen Schweiger". Auch Fürst Bismarck, der große Kanzler des Kaisers, zog sich kurz vor seinem 75. Geburtstage von den Staatsgeschästen zurück und lebt nun still auf seinen Landgütern. Aber nie wird Deutschland vergessen, daß es seine Einheit und Macht der Weisheit, Kraft und Vaterlandsliebe dieses gewaltigen Mannes zu danken hat. Die Helden der großen Zeit sind von dem Schauplatze ihrer Thaten abgetreten, aber ihr Werk besteht und ihre Arbeit wird von dem Enkel des großen Kaisers fortgesetzt. 3. Ilriedrich Wilhelm Iii. und die Befreiungskriege. (1797—1840.) 1. Was uns an König Iriedrich Wilhelm Iii. und seine Zeit erinnert. Friedrich Wilhelm Iii. war der Vater von Friedrich Wilhelm Iv. und Kaiser Wilhelm I. Vieles erinnert uns noch heute an diesen schlichten und gerechten Herrscher. In manchen Schulen hängt noch sein „letzter Wille" unter Glas und Rahmen. Er fängt mit seinem Wahlspruche an: „Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott!" Aus dem ganzen Lande reisen alle Jahre viele tausend Menschen nach Berlin, um die Herrlichkeiten der Reichshauptstadt zu sehen. Am meisten wird jedes Herz gerührt in dem Mausoleum bei Charlottenburg. In diesem stillen Grabhause zwischen hohen Bäumen ruhen König Friedrich Wilhelm Iii. und seine unvergeßliche Gemahlin Luise. Ihre herrlichen Bildsäulen von Marmor liegen auf der Grabstätte. In Berlin sind ihm, seiner Gattin und seinen Helden herrliche Standbilder errichtet. Auch bei dem

12. Das erste Geschichtsbuch - S. 42

1892 - Gera : Hofmann
— 42 — Vaterlandes. Besonders die Jugend auf den Hochschulen war darüber ergrimmt und suchte „Kaiser und Reich" herzustellen, und sei es mit Gewalt. Viele haben dafür schwer auf Festungen büßen müssen, z. B der plattdeutsche Dichter Fritz Reuter; denn darin verstand der „Bundestag" keinen Spaß. Endlich gelang es, im Jahre 1833 durch den Zollverein Deutschland wenigstens in einem Stücke zu einigen und dadurch die große Vereinigung von 1871 vorzubereiten. Friedrich Wilhelm Iii. starb 1840, tief betrauert von seinem Volke. Im Mausoleum fand er seine letzte Ruhestätte neben seiner unvergeßlichen Luise. Sein Wahlspruch war: „Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott!" Sein Volk hatte er wie ein Vater gellebt und stets sein Bestes gesucht. Er sprach: „Meine Sache ist die Sache meines Volkes!" — „Ich möchte um vieles nicht über ein Volk herrschen, welches keine Religion hätte!" 2 v Friedrich der Große. 4. Ariedrich Ii. der Kroße und Wreußen ats Kroßmacht (1740—1786). 1. Was uns an Friedrich den Großen erinnert. Den Namen des „alten Fritz" kennt jedes Kind. Sein Bild hängt in vielen Schulen und Häusern. Er ist der König, der Preußen groß und in der ganzen Welt berühmt gemacht hat. In Berlin steht sein herrliches Denkmal in Erz (siehe Seite 55) nicht weit von dem Schlosse Kaiser Wilhelms I.

13. Das erste Geschichtsbuch - S. 8

1892 - Gera : Hofmann
Prinz Wilhelm wurde mit seinem Bruder Heinrich nach einem bestimmten Stundenpläne von tüchtigen Lehrern unterrichtet. Außer den gewöhnlichen Schulfächern lernte er noch fremde Sprachen, reiten, fechten, schwimmen und rudern. Besonders liebte er die Wasferfahrten. Einmal wollte ihn ein Matrose fahren, der feine Jacke mit Teer beschmutzt hatte. „Mit einem so schmutzigen Menschen mag ich nicht fahren!" rief der Prinz. Da fagte ihm fein Erzieher: „Sie thun dem Manne unrecht, wenn Sie ihm feine fchmntzige Kleidung vorwerfen. Bei seinem Berufe geht es ohne Beschmutzung der Kleider nicht ab. Der Mann dient seinem Könige treu und verdient die Kränkung nicht." Da reichte der Prinz dem Matrosen die Hand und bat ihn um Verzeihung. Nicht in dem Gewühl der Großstadt, sondern in dem stillen Potsdam und auf dem Gute Bo rüste dt verlebte der Prinz feine erste Jugend. Einmal wollten seine Spielgenossen einen ärmlich gekleideten Knaben nicht mitspielen lassen. Da rief er entrüstet: „Dann will ich mit euch auch nicht spielen!" Der Prinz lernte fleißig und zeigte sich begabt und willensstark. Sein liebster Lehrer war der Geheimrat Hinzpeter, den er noch heute liebt und ehrt. Als Prinz Wilhelm 15 Jahre alt war, wurde er konfirmiert. In seinem Glaubensbekenntnisse sagte er: „Ich weiß, welche großen und schweren Aufgaben meiner warten, und ich will die Zeit meiner Jugend benutzen, um denselben gewachsen zu sein!" 3. Er bereitete sich gewissenhaft auf seinen Beruf vor. Der Prinz sollte vor seinen späteren Unterthanen nichts voraus haben; darum mußte er die Schule wie sie besuchen. Seine Eltern schickten ihn mit seinem Bruder Heinrich auf das Gymnasium in Kassel. Hier lebte und lernte er wie jeder andere Schüler. Jeden Tag ritt er von Schloß Wilhelmshöhe in die Stadt, saß im schlichten Anzuge auf der Schulbank, verrichtete wie jeder andere Schüler die kleinen Klassendienste, teilte wohl mit einem Mitschüler das Butterbrot und bestand endlich in ehrenvoller Weise die Schlußprüfung. Ja, er erhielt sogar wegen seines Fleißes eine der drei Denkmünzen, die an die würdigsten Schüler verteilt wurden. Glücklich rief er aus: „Wie freut mich diese Denkmünze! Ich habe meine Pflicht erfüllt und gethan, was ich konnte!" An feinem 18. Geburtstage führte ihn sein Großvater, Kaiser Wilhelm I., als Offizier in die Garde ein. Er richtete eine herzliche Ansprache an ihn, die mit den Worten schloß: „Nun geh und thu deine Pflicht, wie sie dir gelehrt werden wird. Gott sei mit dir!" Und als musterhafter Soldat hat er pünktlich und eifrig feine Schuldigkeit gethan. Auf der Hochschule zu Bonn am schönen Rheinstrome studierte der Prinz zwei Jahre lang die Rechts- und Staatswissenschaft. Fröhlich lebte und fleißig lernte er hier. Dann führte ihn der große Reichskanzler Fürst Bismarck in die Staatskunst, andere geschickte Beamte in alle Zweige der Verwaltung ein. So war er wohlvorbereitet ans sein hohes Amt, als ihn der Tod seines Vaters im 30. Lebensjahre auf den Thron rief.

14. Das erste Geschichtsbuch - S. 13

1892 - Gera : Hofmann
— 13 — 9. Der Kaiser führt ein glückliches Familienleben. Am 27. Februar 1881 vermählte sich unser Kaiser mit der Prinzessin Auguste Viktoria Luise von Schleswig-Holstein. Sie trägt den Namen von drei preußischen Königinnen, hat aber auch ihre Tugenden. Sie wurde am 22. Oktober 1858 geboren, einfach und fromm auf einem ländlichen Schlosse ihres Vaters erzogen. Durch ihre Anmut und Güte 4;. Kaiserin Auguste Viktoria mit 5 Söhnen. gewann sie schon als Prinzessin alle Herzen. Als sie zu ihrer Konfirmation fuhr, sah das arme Kind eines kranken Webers zu ihr auf und seufzte: „Ach, wenn ich doch eine Prinzessin wäre, dann wollte ich wohl für meine armen Eltern und Geschwister sorgen!" Der Prinzessin erzählte dies ihr Zeichenlehrer, der es gehört hatte. Sogleich ging sie hin in die Hütte der Armen und half ihnen aus ihrer Not. Wie

15. Das erste Geschichtsbuch - S. 64

1892 - Gera : Hofmann
— 64 — Gelübde der Treue. Der Weg nach der Kirche war mit rotem Tuche belegt. Zwei Bischöfe standen an der Kirchthür und riefen: „Es gehen hier ein die Gesegneten des Herrn!" Gepredigt wurde über das Wort: „Wer mich ehret, den will ich wieder ehren." Als der Bischof den König und die Königin an Stirn und Handgelenk mit heiligem Öle salbte, rief er: „Gott salbe unsern König und unsere Königin mit seinem heiligen Geiste!" Alles Volk aber rief: „Amen, Anten! Glück zu dem Könige und der Königin!" Dem Volke überließ man das rote Tuch aus dem Wege und warf unter Krönungsmünzen dasselbe. Auch für Speise und Trank war gesorgt. Ein mächtiger gebratener Ochse, gefüllt mit Schafen, Rehen, Hasen, Hühnern und Ferkeln, gab den Hungrigen Speise, und zwei künstliche Adler sprudelten roten und weißen Wein für die Durstigen. In Berlin und Königsberg wurden neue Armenhäuser gegründet und im ganzen Lande Dankgottesdienste gehalten. 5. Er förderte Kunst und Wissenschaft. Weil der König den Glanz liebte, so verschönerte er Berlin durch allerlei Bauten und Denkmäler. Sein trefflicher Helfer dabei war der Baumeister Andreas Schlüter. Derselbe baute das königliche Schloß, das Zeughaus und andere herrliche Bauten und errichtete das Reiterstandbild des großen Kurfürsten auf der langen Brücke. In Halle gründete der König eine Universität oder Hochschule. An derselben wirkte mit besonderem Segen der fromme Aug. Herrn. Francke. In feiner Liebe zu den Armen und in feinem Gottvertrauen gründete dieser das berühmte Waisenhaus, in dem heute Tausende unterhalten und erzogen werden. Berlin wurde verschönert, durch die Friedrichstadt vergrößert und die Spree eingedämmt. Die Einwohnerzahl stieg von 20000 ans 60000. Die Handwerker hatten guten Verdienst; mancherlei Waren wurden in Fabriken hergestellt; der Handel mit fremden Ländern hob sich. Nur drückten schwere Schulden das Land, denn der König war zu freigebig gegen feine Günstlinge und sparte nichts, um der jungen Krone Glanz und Ansehen zu geben. Den gütigen und freundlichen König liebte das Volk, aber die Günstlinge haßte es. 6. Er starb gottergeben. Allerlei Kummer im Hause und eine furchtbare Pest in Preußen trübten den Lebensabend des Königs. Ein Jahr vor feinem Tode hatte er die Freude, daß ihm ein Enkel geboren 3v Friedrich I.

16. Das erste Geschichtsbuch - S. 16

1892 - Gera : Hofmann
— 16 — Er wurde am 22. März 1797 geboren, in demselben Jahre, als sein Vater den Thron bestieg. Er war ein schwächliches Kind, und die Mutter nannte ihn ihr „Angstkind". Trotzdem tummelte er sich wacker umher, lernte sleißig und gewissenhaft und übte sich besonders gern als kleiner Soldat. Seine Mutter schrieb über ihn an ihren Vater: „Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht alles trügt, gerade wie sein Vater, einfach, bieder und verständig!" Er war ein Kind von saunt 10 Jahren, als das Unglück über Preußen hereinbrach. Der französische Kaiser Napoleon besiegte die Preußen bei Jena und nahm in kurzer Zeit das ganze Land ein. Die königliche Familie flüchtete bis in die Stadt Memel am östlichen Ende des Reiches. Oft litt sie die größte Not. Wie oft sah der Knabe die herrliche Mutter weinen! Wochenlang lag sie todkrank in einer Bauernhütte am Nervenfieber. Einmal saß sie neben dem zerbrochenen Wagen am Grabenrande; ihre Kinder schmückten mit blauen Kornblumen ihr liebes Haupt, sie aber flocht ihnen Kränze daraus. Darum liebte Kaiser Wilhelm die Kornblumen so sehr. In Königsberg hatte er Unterricht beim lieben Vater Zeller. Es ist noch ein dankbarer, kindlicher Brief da, den er an diesen schrieb. Als er 13 Jahre alt war, starb ihm die geliebte Mutter. Er schmückte die Tote mit einem Kranze, der heute noch im Sterbezimmer aufbewahrt wird. 7. Prinz Wilhelm auf einem Schlachtfelde in Frankreich. (Nach H. Süöerg.) 3. Der pflichttreue Prinz. Als sich im Jahre 1813 das ganze Volk erhob und die Franzosen ans dem Lande jagte, da wäre er so gern als Kämpfer auch dabei gewesen. Aber sein Vater ließ ihn nicht

17. Das erste Geschichtsbuch - S. 28

1892 - Gera : Hofmann
— 28 — \2. Das Mausoleum in Lharlottenburg. Anblick des schönen Brandenburger Thores gedenkt man jener Zeiten. Es führt aus der Stadt in den schattigen Tiergarten. Oben thront die Siegesgöttin auf einem Wagen mit vier Rossen. Ein Kupferschmied aus 15. Das Brandenburger Thor in Berlin. Potsdam hat das Kunstwerk angefertigt. In den Unglücksjahren 1806 und 1807 raubten es die Franzosen und führten es nach Paris; unsere Väter aber haben es in den Befreiungskriegen wieder geholt. An diese Kriege erinnern die Freudenfeuer, welche hier und da im deutschen Vaterlande am 18. Oktober auf den Bergen noch angezündet werden. Sie gelten der großen

18. Das erste Geschichtsbuch - S. 31

1892 - Gera : Hofmann
Der König Friedrich Wilhelm Ii. war freundlich und leutselig. Er milderte die harten Strafen im Heere und hob drückende Steuern auf. Aber der Hos liebte das Vergnügen mehr als die Arbeit und gab dem Lande kein gutes Beispiel. Der Wahlspruch des Königs hieß wohl: „Aufrichtig und standhaft!" aber häufig war er schwach und nachgiebig gegen feine Günstlinge. 3. Friedrich Wilhelm Iii. verlebte eine einsame Jugend. Das rauschende Leben am Hofe gefiel ihm nicht, darum zog er sich gern zurück. Sein Erzieher war oft kränklich und schüchterte ihn durch Strenge ein. So wurde er ernst, schweigsam und zaghaft. Er redete wenig und kurz abgebrochen, half aber gern, wo er konnte. So bot ihm einst der Gärtner im Januar Frühkirschen zu einem hohen Preise an. Er wies sie ohne Zögern zurück, so gern er Kirschen aß. Das Geld dafür aber gab er einem armen Schuhmacher, damit er sich Leder damit kaufe. Einst lobte ihn fein Großoheim, der große König Friedrich Ii., weil er eine französische Fabel rasch und gut übersetzte. Da gestand der Prinz aufrichtig, daß fein Lehrer erst kurz vorher die Fabel mit ihm eingeübt habe. Der große König freute sich, streichelte ihm die Wangen und sagte: „So ist's recht, lieber Fritz! Immer ehrlich und aufrichtig! Wolle nie mehr scheinen, als du bist; sei immer mehr, als du scheinst!" 4. Er führte ein glückliches Familienleben. Weihnachten 1793 vermählte sich Friedrich Wilhelm mit der schönen, klugen und guten Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz. Mit Jubel wurde sie in Berlin empfangen. An ihrem Geburtstage, dem 10. März, fragte sie der König, ihr Schwiegervater, „ob sie sich noch etwas wünsche." 15. Friedrich Wilhelm Iii 1,6. Königin Luise.

19. Das erste Geschichtsbuch - S. 7

1892 - Gera : Hofmann
— 7 — V Kaiser Wilhelm Ii. den Fahneneid geschworen. Die Richter sprechen Recht in seinem Namen. Ans den Münzen steht sein Bild. Jeden Sonntag wird für ihn, sein Haus und seine Regierung in der Kirche gebetet. In jeder Schule hängt sein Bild und wird sein Geburtstag gefeiert. 2. Kaiser Wilhelm Ii. verlebte eine glückliche Jugend. Unser Kaiser und König wurde am 27. Januar 1859 geboren, ist also jetzt . . .. Jahre alt. Sein Vater war der deutsche Kaiser Friedrich und seine Mutter die noch lebende Kaiserin Viktoria. Als er kaum geboren war, da rief ein alter General den vielen Menschen, die vor dem Schlosse auf gute Nachricht warteten, freudig zu: „Es geht alles gut; es ist ein tüchtiger Rekrut, wie man es nur verlangen kann!" Als Abgeordnete kamen und dem Vater Glück wünschten, da sagte dieser: „Wenn Gott meinem Sohne das Leben erhält, so will ich ihn in den Gesinnungen und Gefühlen erziehen, die mich an das Vaterland ketten." Der kleine Prinz wurde sorgfältig erzogen. Sein Vater bekümmerte sich selbst um alles. Er sollte einfach, ordentlich, fleißig und gehorsam werden. Nur nicht gern waschen ließ er sich, desto lieber aber von den Schildwachen am Schlosse grüßen. Einmal schrie er wieder vor dem Waschen. Da befahl sein Vater, ihn ungewaschen hinaus zu lassen. Fröhlich sprang der kleine Prinz fort und spazierte am Posten vorbei. Aber siehe! der Posten erhob kein Gewehr und that, als sähe er ihn nicht. Bitterböse lief der Prinz zu feinem Vater und klagte ihm fein Leid. Dieser aber sagte ernst: „Vor einem ungewaschenen Prinzen darf kein Soldat das Gewehr präsentieren!" Da schämte sich der Prinz und ließ sich von der Zeit ab willig waschen.

20. Das erste Geschichtsbuch - S. 10

1892 - Gera : Hofmann
— 10 — schied Kaiser Wilhelm aus dem Leben am 9. März 1888. Über die Alpen eilte Kaiser Friedrich heim und erfüllte treu und unermüdlich seine Pflichten als Herrscher. Seinem Sohne Wilhelm sagte er: „Lerne von mir leiden, ohne zu klagen!" Seine jüngste Tochter Margarete mahnte er an ihrem Geburtstage: „Bleibe fromm und gut, wie du bisher gewesen bist!" Schon nach 99 Tagen, am 15. Juni 1888, erlöste der Tod den edlen Dulder von seinen Leiden. Ganz Deutschland trauerte um den geliebten Fürsten; denn große Hoffnungen hatten alle auf ihn und seine Regierung gesetzt. Sein Sohn und Nachfolger ordnete an, daß fein Gedächtnis in allen Schulen an seinem Geburtstage, dem 18. Oktober, und an seinem Sterbetage, dem 15. Juni, durch eine Feier erneuert werde. 5. Wilhelm Ii. bestieg als König von Preußen und deutscher Kaiser den Thron. Wilhelm Ii. stand im 30. Lebensjahre, als er den Thron bestieg. Seine Gestalt ist mittelgroß und kräftig. Durch mancherlei körperliche Übungen hat er sich abgehärtet und auch die Schwäche seines linken Armes vermindert. Er hat blaue Augen, blondes Haar und einen blonden Schnurrbart. Sein Gesicht sieht meist ernst aus. Seine Rede ist bestimmt und klar. In seiner ersten Ansprache gelobte er, „seinem Volke ein gerechter und milder Fürst zu fein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu fördern, den Armen und Bedrängten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter zu sein." Am 25. Juni 1888 versammelten sich die deutschen Fürsten und die Abgeordneten des Reiches um den neuen Kaiser in Berlin. Fest und würdevoll trat er auf im Kaiserschmuck, und bedeutsame Worte sprach er. Stolz und glücklich sahen alle Deutschen, daß das neue Reich nun ganz geeint und sicher gegründet war. 6. Der Kaiser sucht den Frieden zu erhalten. Viele dachten, -er junge Kaiser würde nun als eifriger Soldat nach Kriegsruhm trachten. Er aber fprach: „Gott bewahre mich vor solchem sündhaften Leichtsinn! Ich bin entschlossen, Frieden zu halten mit jedermann, soviel an mir liegt." Um den Frieden zu befestigen, unternahm der Kaifer viele Reisen zu den deutschen und den benachbarten Fürsten. Überall wurde er mit hohen Ehren empfangen. Diefe Besuche wie die Gegenbesuche der Fürsten befestigten das Band der Freundschaft und des Friedens zwischen den Fürsten und Völkern. Eine besondere Bürgschaft des Friedens ist der Dreibund zwischen Deutschland, Österreich und Italien. Mitten im Frieden hat der Kaiser auch schon eine Eroberung gemacht. Er hat die Insel Helgoland vor der Elbmündung friedlich von England erworben. Doch nur der Starke kann den Frieden erhalten; darum wendet der Kaifer den größten Fleiß auf die Ausbildung der Armee und der Flotte. Auch um das Schulwesen bekümmert er sich eifrig, damit sein Volk durch eine gesunde Bildung geschickt, gesittet und glücklich werde. Besonders wünscht er, daß die Jugend die deutsche Sage, Geschichte und Dichtung kennen lernt und die Heimat lieb gewinnt.
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