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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 24

1892 - Dresden : Huhle
Priestermacht zu stürzen wagte, Seinen überlegnen Gegner, Dessen Bannstrahl ihn getroffen, Dessen Heerkraft bei Legnano^) Jetzt zum Frieden ihn bewogen, Reuvoll sich ihm auszusöhnen: Als die Stufen er hinaufeilt, Niederfällt vor Alexander Und den Fuß ihn küßt in Demut. Stolz verächtlich, trotzig schweigsam Sieht's der Papst und läßt gewährend Den gebeugten Hohenstaufen In dem Staube vor sich liegen, Hebt den Fuß mit kalter Ruhe, Setzt ihn auf des Kaisers Nacken Und beginnt gemessnen Tones Mit den Worten des Psalmisten: „Ja! auf Ottern wirst du gehen, 24 — Dreien wirst du auf die Löwen, Auf die wilde Brut der Drachen!" Markgraf Dietrich hört die Rede, Gleich als schnitten grimme Dolche Durch das Herz bei jedem Laute, Wütend rollt fein dunkles Auge, Starrt wie sinnlos auf den Papst hm, Seme Rechte zuckt am Schwerte, Und sein Mund schreit ungebänbigt: „Papst! du wagst des Kaisers Hoheit, Wagst den Stolz des deutschen Adlers Also schmachvoll zu beflecken" — ^ Alexander fühlt die Blicke, Sieht den unerschrocknen Sachsen — Bleich verstummt der heilge Vater, Hebt den Kaiser auf vom Boden, Drückt und schließt ihn in die Arme, Küßt ihn mit geweihtem Munde. 34. Wie die Raute in das Wappen der Wettiner kam. (1180.) (Friedrich v. Boüenstrdt.) „Da mir Heinrich der Löwe die Treue brach/) Um in eigener Herrschaft zu wachsen: Gab ich Bayern an Otto von Wittels6ach,2) Du aber sollst herrschen in Sachsen! Stets treu hielt der Wittelsbacher zum Reich In Welschland wie in Germanien; Du, Bernhard, warst ihm in Treue gleich Als Herzog von Askanien. Nun sollst du Herzog von Sachsen sein2) Und stark bekämpfen helfen — Mit Bayerns Herzog im Verein — Heinrich den stolzen Welfen!" Tief neigt sich bei des Kaisers3) Wort Der Sohn Albrechts des Bären: „Meine Treue wird sich immerfort In deinem Dienst bewähren! l) 1176. 2) 1180. 3) Friedrich I. Barbarossa 1152 — 1190.

2. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 26

1913 - Dresden : Huhle
— 26 — Merseburgs von Heinrich Iv. besiegt und verlor sein Leben. Nun zog Heinrich nach Italien gegen den Papst, der ihn schon wieder mit dem Banne belegt hatte. Gregor floh aus Rom und starb in Salerno mit den Worten „Ich liebte die Gerechtigkeit und haßte die Ungerechtigkeit; deshalb sterbe ich in der Verbannung". Doch bekam Heinrich Iv. keine Ruhe. Die andern Päpste reizten selbst seine Söhne zum Aufruhr gegen ihn aus; ein Sohn nahm sogar den Vater gefangen und zwang ihn dann zur Abdankung. Der Vater floh zwar bald darauf, starb aber zu Lüttich als Verbannter und ward erst fünf Jahre später im Dome zu Speier feierlich beigesetzt. 5. Heinrich V. endete den Streit mit dem Papste. Er bestimmte, daß die Kirche die Bischöfe und Abte in seiner oder seines Gesandten Gegenwart wählen sollte. Hierauf würde er die deutschen durch Belehnung mit dem Zepter in ihre weltliche Macht einsetzen, während sie der Papst durch Verleihung von Ring und Stab in ihr geistliches Amt einweisen sollte. Mit Heinrich dem Fünften starb das fränkische Kaisergeschlecht aus, das von 1024 bis 1125 regierte. Die hohenitaufilchen Kaiser (1138—1254). 1. Friedrich I. Barbarossa, a) Seine Kämpfe mit den Lombarden. Friedrich I. oder Rotbart (Ii52—1190) war ein Hohenstaufe, deren Stammburg in Schwaben lag. In Italien hatte er viele Kriege zu führen; sechsmal ist er dorthin gezogen. Die lombardischen Städte hatten sich durch ihren Handel und Gewerbefleiß große Reichtümer erworben. Während der schwachen Kaiser vor Friedrich I. hatten sie sich der kaiserlichen Oberhoheit entledigt und wollten sich auch dem neuen Kaiser nicht fügen. In diesem Trotze und Hochmute bestärkte sie noch der Papst, dem sehr viel daran lag, daß der Kaiser fortwährend gegen Empörer zu kämpfen hatte, damit das Papsttum an Macht gewönne und das Königtum an Einfluß und Ansehen verlöre. Am trotzigsten benahm sich das feste Mailand. Friedrich Rotbart belagerte es, aber die Mailänder Bogenschützen schossen sicher von ihren Verstecken auf die anstürmenden Deutschen. Zwei Jahre lag Rotbart vor der Stadt. Da schnitt er ihr das Trinkwasfer ab. Nun mußte es sich ergeben. Barfuß und barhäuptig erschienen die Gesandten vor dem Kaiser und flehten um Gnade. Doch der Kaiser ließ die stolze Stadt zerstören und befahl den Bürgern, sich auf vier offenen Flecken anzusiedeln. Trotzdem verbanden sich die lombardischen Städte abermals gegen den Kaiser, bauten Mailand wieder auf und errichteten eine neue Festung, die sie zu Ehren des Papstes Aleffandria nannten. Friedrich I. wollte die treulosen Italiener züchtigen, ward aber von Heinrich dem Löwen, dem mächtigen Herzoge von Sachsen und Bayern, im Stiche gelassen und verlor 1176 die Schlacht bei Legnano. Nun mußte er mit den Lombarden und dem Papste Frieden schließen; aus diesen Kämpfen war das Papsttum gestärkt, das Kaisertum hingegen geschwächt hervorgegangen. b) Bestrafung Heinrichs des Löwen. Heinrich der Löwe hatte durch seine Treulosigkeit die Niederlage des Kaisers verschuldet. Deswegen tat ihn der Kaiser in die Acht. Nun war Heinrich recht- und heimatlos; sein Vermögen war verfallen, niemand durfte ihn speisen und beherbergen, aber jedermann konnte ihn. töten. Das Herzogtum Bayern gab Friedrich Rotbart seinem tapferen Freunde Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen noch heute in Bayern herrschen. Heinrich ward besiegt und wqrf sich in Erfurt dem Kaiser zu Füßen. Auf drei Jahre wurde er verbannt, hierauf erhielt er von Sachsen nur Braunschweig und Lüneburg zurück.

3. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 38

1913 - Dresden : Huhle
— 38 — Besitz. Der Kaiser Lothar, früher Herzog von Sachsen, belehnte ihn auch 1127 erblich mit der Mark. Seitdem haben, stets die Wettiner über die Mark Meißen geherrscht. 2. Seine gesegnete Regierung. Unter Konrad dem Großen erlangte die Mark Meißen sehr große Ausdehnung, so daß sie von der Saale bis zur Neiße und vom Harz bis zum Erzgebirge reichte. Konrad stritt tapfer für Kaiser und Reich, machte einen Römerzug mit und kämpfte gegen die Polen und gegen die heidnischen Wenden an der Ostsee, deren Land später der Deutsche Ritterorden eroberte. Auch für den Anbau des Landes hat er gesorgt; so ließ er z. B. die Sümpfe bei Wurzen austrocknen und mit niederländischen Ansiedlern bevölkern, während er lombardische Kaufleute, die berühmtesten Handelsherren des Mittelalters, bewog, sich in Leipzig anzusiedeln, wo er Niederlagen für Waren errichtete. So erhob er Leipzig zum Haupthandelsplatze seines Landes und legte den Grund zu Leipzigs blühendem Handel. Stets hielt er auf ritterliche Ehrenhaftigkeit. Als ihn einst sein Schwiegersohn, der König von Dänemark, bat, er möchte seinen Gegner heimlich überfallen und gefangen halten, da antwortete er entrüstet: „Solch unredliche Streiche ziemen sich nicht für mich; denn ich würde in meinen alten Tagen einen Schandflecken auf meinen ehrwürdigen Namen setzen. In offener, ehrlicher Fehde aber will ich ihm beistehen". Das Kloster auf dem Petersberge bei Halle beschenkte er reichlich. In einer feierlichen Versammlung teilte er sein Land unter seine fünf Söhne, legte sodann den Fürstenschmuck, die Rüstung und das Schwert ab und begab sich in das Kloster auf dem Petersberge, um dort als Mönch für das Heil seiner Seele zu leben. Schon nach zwei Monaten starb er 1157. Otto der Reiche (1156—1190). Otto, der älteste Sohn Konrads, bekam die Mark Meißen. Unter seiner Herrschaft wurden die großen Wälder im Erzgebirge gelichtet und viele neue, rein deutsche Dörfer und Städte angelegt. Wichtig war es, daß man hierbei den großen Silber- und Erzreichtum des Miriquidi, d. H. des schwarzen Waldes, entdeckte. Daher bekam später dieses Gebirge den Namen Erzgebirge. Sofort kamen Bergleute aus dem Harze, wo wegen Kriegs der Bergbau daniederlag, ins Erzgebirge und gründeten einen Ort namens Sachfenstadt. Dieser bildete den ältesten Teil der nachmaligen Stadt Freiberg. Sie ward stark befestigt und die Bürgerschaft mit allerlei Freiheiten und Rechten ausgestattet, so daß sie bald zu den berühmtesten Städten Deutschlands zahlte. Otto ließ von dem Silber Münzen prägen, es waren Hohlmünzen, sogenannte Heller. Otto befestigte Leipzig und stiftete dort die Oster- und Michaelismesse. Dadurch ward der Handel sehr gefordert. Dem Lande kam auch zustatten, daß die beiden Haupthandelsstraßen von Westen nach Osten und von Süden nach Norden nicht bloß durch die Mark Meißen führten, sondern sich in Leipzig kreuzten. Daher fanden sich bald die Handelsleute vom Rhein und von der Ostsee, sowie von Polen und Böhmen ein, um Hier ihre Waren auszutauschen. Aber nicht bloß für den Schutz und den Wohlstand seiner Untertanen sorgte er, sondern er suchte auch deren Frömmigkeit zu mehren. Deshalb gründete er unter anderem das Kloster Altzella bei

4. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 25

1913 - Dresden : Huhle
— 25 — Beinrich Iv, (1056—1106). 1. Seine Jugendzeit. Als die Kaiser aus dem sächsischen Hause 1024 ausgestorben waren, wählten die deutschen Herzöge den fränkischen Grafen Konrad zum Kaiser. Sein Nachfolger war Heinrich Iii. Als dieser kraftvolle Kaiser frühzeitig starb, war sein Sohn Heinrich Iv. erst sechs Jahre alt. Zuerst führte die Mutter des Knaben die Vormundschaft und damit die Regentschaft. Dann aber raubte der herrschsüchtige Erzbischof Hanno von Köln den jungen König, um die Vormundschaft führen zu können. Diesem aber entführte der Bischof Adalbert von Bremen den jungen König. Er ließ ihm sehr viel Willen und hetzte ihn besonders gegen die Sachsen auf. Als Heinrich Iv. mündig geworden war, geriet er auch bald mit den Sachsen in einen erbitterten Kampf. Die Sachsen verloren schließlich und wurden von Heinrich mit Steuern (Fronen) Und Strafen arg bedrückt. In ihrer Bedrängnis wandten sie sich an den Papst Gregor den Siebenten um Hilfe. 2. Gregor Vii. wollte die päpstliche Macht über die weltliche erheben, darum lehrte er: Der Papst als Sonne ist der Statthalter Christi auf Erden ; alle Fürsten der Erde, selbst der Kaiser, der Mond, haben ihre Länder nur als Lehn vom Papste. Früher aber war es anders. Otto der Große und Heinrichs des Vierten Vater setzten Päpste ein und ab und behandelten diese wie Untergebene; viele Päpste hatten auch die Kaiser um Hilfe angerufen, so z. B. Karl den Großen und Otto den Ersten. Gregor Vii. aber entzog dem Kaiser allen Einfluß auf die Papstwahl, indem er bestimmte, daß nur die sieben Kardinäle Roms den neuen Papst zu füren hätten. Er führte die Ehelosigkeit der Priester ein und verbot, daß Bischöfe und Äbte von weltlichen Fürsten oder Laien belehnt und eingesetzt würden. Endlich untersagte er, daß Geistliche, insbesondere Bischöfe, die zugleich weltliche Lehen erhielten, für diese den Fürsten und Kaisern eine Belehnungsabgabe zahlten, die man Simonie nannte, um sie verächtlich zu machen. So löste er die gesamte Geistlichkeit von aller Verbindung mit der Welt und fettete sie fest an das Papsttum. 3. Der Gang nach Kanossa, 1077. Dem Papste Gregor dem Siebenten war es recht willfommen, daß sich die Sachsen an ihm um Hilfe wandten. Schon wegen der Belehnung der geistlichen Fürsten mit Ring und Stab war er mit Heinrich dem Vierten in Streit geraten. Heinrich ließ zwar auf einer Versammlung der deutschen Bischöfe den Papst absetzen; aber Gregor-tat den König in den Bann. Hiermit war der König aus der Kirche ausgeschlossen, und seine Untertanen brauchten ihm den Treueid nicht mehr zu halten. Anfangs waren die Deutschen entsetzt und empört über diese Anmaßung des Papstes. Bald aber wurde der Abfall vom Kaiser allgemein. Da verließen auch die deutschen Fürsten ihren König, um die Königsgewalt schwächen und ihre eigne Selbständigfeit stärfen zu sönnen. Um ihren Bund mit dem Papste zu sprengen, war Heinrich gezwungen, selbst nach Italien zu reisen und sich vom Banne losen zu lassen. Mitten im Winter machte er die beschwerliche und gefährliche Reife über die Alpen. Der Papst war auf dem festen Schlöffe Kanossa. Erst nach dreitägiger Buße ward Heinrich Iv. vorgelassen und nur unter vielen demütigenden Bedingungen freigesprochen. Sofort eilte er nach Deutschland, um sich ein Heer zu sammeln und sich an den untreuen Fürsten und am stolzen Papste zu rächen. 4. Heinrichs Iv. Ende. Die deutschen Fürsten hatten schon Rudolf von Schwaben zum neuen König gewählt. Dieser ward aber unweit

5. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte - S. 23

1911 - Dresden : Huhle
— 23 — land war als das „römische Reich deutscher Nation" das mächtigste Reich in Europa geworden. Seitdem wurden die Römerzüge gebräuchlich, denn die unruhigen Italiener empörten sich unaufhörlich gegen die kaiserliche Lehnsoberhoheit. Viele Deutsche mußten auf diesen Zügen ihr Leben lassen, ohne daß Deutschland viel gewann. Beinrich Iv, (1056—1106). 1. Seine Jugendzeit. Als die Kaiser aus dem sächsischen Hause 1024 ausgestorben waren, wählten die deutschen Herzöge den fränkischen Grafen Konrad zum Kaiser. Sein Nachfolger war Heinrich Iii. Als dieser kraftvolle Kaiser frühzeitig starb, war sein Sohn Heinrich Iv. erst sechs Jahre alt. Zuerst führte die Mutter des Knaben die Vormundschaft. Dann aber raubte der herrschsüchtige Erzbischof Hanno von Köln den jungen König, um die Vormundschaft führen zu können. Diesem aber entführte der Bischof Adalbert von Bremen den jungen König. Er ließ ihm sehr viel Willen und hetzte ihn besonders gegen die Sachsen auf. Als Heinrich Iv. mündig geworden war, geriet er auch bald mit den Sachsen in einen erbitterten Kampf. Die Sachsen verloren schließlich und wurden von Heinrich mit Steuern (Fronen) und Strafen arg bedrückt. In ihrer Bedrängnis wandten sie sich an den Papst Gregor den Siebenten um Hilfe. 2. Gregor Vii. wollte die päpstliche Macht über die weltliche erheben, darum lehrte er: Der Papst als Sonne ist der Statthalter Christi auf Erden; alle Fürsten der Erde, selbst der Kaiser, der Mond, haben ihre Länder nur als Lehn vom Papste. Früher aber war es anders. Otto der Große und Heinrichs des Vierten Vater setzten Päpste' ein und ab und behandelten diese wie Untergebene; viele Päpste hatten auch die Kaiser um Hilfe angerufen, so- z. B. Karl den Großen und Otto den Ersten. Gregor Vii. aber entzog dem Kaiser allen Einfluß auf die Papstwahl, indem er bestimmte, daß nur die sieben Kardinäle Roms den neuen Papst zu küren hätten. Er führte die Ehelosigkeit der Priester ein und verbot, daß Bischöfe und Äbte von weltlichen Fürsten oder Laien belehnt und eingesetzt würden. Endlich untersagte er, daß Geistliche, insbesondere Bischöfe, die zugleich weltliche Lehen erhielten, für diese den Fürsten und Kaisern eine Belehnungsabgabe zahlten, die man Simonie nannte, um sie verächtlich zu machen. So löste er die gesamte Geistlichkeit von aller Verbindung mit der Welt und kettete sie fest an das Papsttum. 3. Der Gang nach Kanossa, 1077. Dem Papste Gregor dem Siebenten war es recht willkommen, daß sich die Sachsen an ihn um Hilfe wandten. Schon wegen der Belehnung der geistlichen Fürsten mit Ring und Stab war er mit Heinrich dem Vierten in Streit geraten. Heinrich ließ zwar auf einer Versammlung der deutschen Bischöfe den Papst absetzen; aber Gregor tat den König in den Bann. Hiermit war der König ans der Kirche ausgeschlossen, und seine Untertanen brauchten ihm auch den Treueid nicht mehr zu halten. Die deutschen Fürsten verließen ihren König, um die Königsgewalt schwächen und ihre eigne Selbständigkeit stärken zu können. Um ihren Bund mit den: Papste zu sprengen, war Heinrich gezwungen, selbst nach Italien zu reisen und sich vom Banne lösen zu lassen. Mitten im

6. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und preußischen Geschichte - S. 24

1911 - Dresden : Huhle
— 24 — Winter machte er die beschwerliche und gefährliche Reise über die Alpen. Der Papst war auf dem festen Schlosse Kanossa. Erst nach dreitägiger Buße ward Heinrich Iv. vorgelassen und nur unter vielen demütigenden Bedingungen freigesprochen. Sofort eilte er nach Deutschland, um sich ein Heer zu sammeln und sich an den untreuen Fürsten und am stolzen Papste zu rächen. 4. Heinrichs Iv. Ende. Die deutschen Fürsten hatten schon Rudolf von Schwaben zum neuen König gewählt. Dieser ward aber unweit Merseburgs von Heinrich Iv. besiegt und verlor sein Leben. Nun zog Heinrich nach Italien gegen den Papst, der ihn schon wieder mit dem Bann belegt hatte. Gregor floh aus Rom und starb in Salerno mit den Worten „Ich liebte die Gerechtigkeit und haßte die Ungerechtigkeit: deshalb sterbe ich in der Verbannung." Doch bekam Heinrich Iv. keine Ruhe. Die andern Päpste reizten selbst seine Söhne zum Aufruhr gegen ihn auf; ein Sohn nahm sogar den Vater gefangen und zwang ihn dann zur Abdankung. Der Vater entfloh zwar bald darauf, starb aber zu Lüttich als Verbannter und ward erst fünf Jahre später im Dome zu Speier feierlich beigesetzt. 5. Heinrich Y. endete den Streit mit dem Papste. Er bestimmte, daß die Kirche die Bischöfe und Äbte in seiner oder seines Gesandten Gegenwart wählen sollte. Hierauf würde er die deutschen durch Belehnung mit dem Zepter in ihre weltliche Macht einsetzen, während sie der Papst durch Verleihung von Ring und Stab in ihr geistliches Amt einweisen sollte. Mit Heinrich dem Fünften starb das fränkische Kaisergeschlecht aus, das von 1024 bis 1125 regierte. Die fiohenltaufiicfien Kaiser (1138 1254). 1. Friedrich I. Barbarossa, a) Seine Kämpfe mit den Lombarden. Friedrich I. oder Rotbart (1152—1190) war ein Hohenstause, deren Stammburg in Schwaben lag. In Italien Hatte er viele Kriege zu führen; sechsmal ist er dorthin gezogen. Die lombardischen Städte hatten sich durch ihren Handel und Gewerbfleiß große Reichtümer erworben. Während der schwachen Kaiser vor Friedrich I. Hatten sie sich der kaiserlichen Oberhoheit entledigt und wollten sich auch dem neuen Kaiser nicht fügen. In diesem Trotze und Hochmute bestärkte sie noch der Papst, dem sehr viel daran lag, daß der Kaiser fortwährend gegen Empörer zu kämpfen Hatte, damit das Papsttum an Macht gewönne und das Königtum an Einfluß und Ansehen verlöre. Am trotzigsten benahm sich das feste Mailand. Friedrich Rotbart belagerte es, aber erst nach zweijähriger Belagerung ergab es sich. Der Kaiser ließ es zerstören und befahl den Bürgern, sich auf vier offenen Flecken anzusiedeln. Trotzdem verbanden sich die lombardischen Städte abermals gegen den Kaiser, bauten Mailand wieder auf und errichteten eine neue Festung, die sie zu Ehren des Papstes Alessandria nannten. Friedrich I. wollte die treulosen Italiener züchtigen, ward aber von Heinrich dem Löwen, dem mächtigen Herzoge von Sachsen und Bayern, im Stiche gelassen und verlor 1176 die Schlacht bei Legnano. Nun mußte er mit den Lombarden und dem Papste Frieden schließen; aus diesen Kämpfen war das Papsttum gestärkt, das Kaisertum hingegen geschwächt hervorgegangen. b) Bestrafung Heinrichs des Löwen. Heinrich der Löwe Hatte durch seine Treulosigkeit die Niederlage des Kaisers verschuldet. Deswegen tat
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