Wittenberg, an die er Luther und
Melanchthon als Professoren be-
ruft. 1517 am 31. Oktober Be-
ginn der Reformation durch Luther,
den er 1521 auf dem Reichstag
zu Worms beschützt. Friedrich
stirbt am 5. Mai 1525.
1523—1532. Kurfürst Johann der
Beständige, Bruder Friedrichs,
unterdrückt den Bauernaufstand
unter Thomas Münzer in der
Schlacht bei Frankenhausen, 15.Mai
1525, führt die Reformation ein,
hebt Klöster auf, gründet Schulen
und ordnet das Münzwesen, pro-
testiert 1529 mit auf dem Reichs-
tage zu Speier, übergiebt 1530 dem
Kaiser die „Augsburgische Kon-
fession", das Glaubensbekenntnis
der Evangelischen und tritt 1531
dem schmalkaldischen Bunde zur
Wahrung der protestantischen Sache
bei.
1582 -15*17. Kurfürst Johann
Friedrich der Großmütige, er-
nenert 1535 den schmalkaldischen
Bund, verliert aber durch seine
Unfähigkeit im schmalkaldischen
Kriege in der Schlacht bei Mühl-
berg am 24. April 1547 Land
und Kurwürde, ist bis 1552 Ge-
faugener des Kaisers und stirbt
zu Weimar 1554.
Seine Nachkommen aus der
Ernestinischen Linie besitzen jetzt
die sächsischen Herzogtümer in
Thüringen.
ist der Erbauer der Albrechtsburg
und der alten Brücke in Meißen,
ferner des Domes zu Freiberg.
1499 setzt er in der Albertinischen
Erbordnung fest, daß der erst-
geborene Prinz des Hauses
die Länder ungeteilt erbt.
1500—1539. Herzog Georg der
Bärtige, ein bitterer Feind
Luthers und der Reformation,
wählt Dresden und das hier von
ihm erbaute Schloß zur Residenz.
(Von Friedrich dem Strengen
an bis zu Georg dem Bärtigen
sind die Fürsten in der Domgruft
zu Meißen beigesetzt.)
1539—1541. Herzog Heinrich der
Fromme, des vorigen Bruder,
tritt 1537 dem schmalkaldischen
Bunde bei und führt trotz aller
Hindernisse von seiten des Meiß-
ner Bischofs die Reformation ein.
1541—1547. Herzog Moritz, von
1547—1553 Kursürst, ein krie-
gerischer und klug berechnender
Fürst, zieht 1542 gegen die Türken,
1543 bis 1544 gegen die Franzo-
sen, gründet, selbst gebildet auf
einem Gymnasium (Freiberg) und
der Universität zu Leipzig, die
Fürstenschulen (Gymnasien) zu
Meißen, Pforta und Grimma und
erhöht die Einnahmen der Uni-
versität zu Leipzig. Er gelangt
1547 zur Kurwürde, zwingt 1552
den Kaiser zur Flucht, erreicht
1552 im Passauer Vertrag freie
Religionsübnng der Protestanten
und stirbt an einer in der Schlacht
bei Sievershausen (Hannover) am
9. Juli 1553 erhaltenen Wunde
am 11. Juli 1553.
Von nun an regiert die Alber-
tinische Linie das Land Sachsen.
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TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Melanchthon Friedrich Kurfürst_Johann Johann Friedrichs Thomas_Münzer Kurfürst_Johann
Friedrich_der_Großmütige Johann Friedrich Georg_der
Bärtige Friedrich Friedrich Georg Heinrich Heinrich Moritz
— 37 —
Das Albertinifche Sachsen.
1553 — 1586. Kurfürst August, „Vater August" genannt, Bruder des
vorigen, hebt Kirchen-, Schul-, Berg-, Forst-, Straßen- und Postwesen,
fördert Acker-, Obst-, Weinbau und Viehzucht, wird der eigentliche Be-
gründer der Industrie durch Unterstützung aller Gewerbe und macht
Sachsen zum Musterstaate Deutschlands. Er erbaut die Schlösser zu
Annaburg, zu Freiberg und die Angustnsburg, das Dresdner Zeughaus,
die Münze und befestigt den Königstein. Seine Gemahlin Anna, vom
Volke „Mutter Anna" genannt, nimmt regen Anteil an allem, was der
Kurfürst thut, aber sie trägt auch durch falschen Glaubenseifer die Schuld,
daß August die Anhänger Calvins (Cryptoealviuisten) hart verfolgt.
1586—1591. Kurfürst Christian I., vergnügungssüchtig, überläßt dem
Kanzler Krell die Regierungsgeschäfte. Krell begünstigt den Calvinis-
mus.
1591 — 1611. Kurfürst Christian Ii., schwacher Regent. Kanzler Krell
wird enthauptet. Der Calvinismus wird unterdrückt.
1611 — 1656. Kurfürst Johann Georg, unentschlossener, seiner Zeit nicht
gewachsener Fürst, schließt sich dem protestantischen Bündnis beim Be-
ginne des Dreißigjährigen Krieges (1618 —1648) nicht an, sondern
unterstützt den Kaiser durch Eroberung der Lausitzen. 1631 tritt er auf
Seite Gustav Adolfs von Schweden, schließt aber 1635 schon wieder
mit dem Kaiser Frieden zu Prag, 1635 kommen infolgedessen die Lau-
sitzen zu Sachsen. 1637 —1640 wüten die Schweden im Lande, Pest
und Hunger fordern zahllose Opfer; 1645 Waffenstillstand mit den
Schweden zu Kötzschenbroda. 1648 Friede zu Osnabrück. 1654 Grün-
dung von Johanngeorgenstadt, Münzverschlechterung durch Kipper und
Wipper.
1656 — 1689. Kurfürst Johann Georg Ii., liebt Pracht und ist der
Jagd ergeben, bringt aber das Land tiefer in Schulden. Er legt
Friedrichstadt (Vorstadt von Dresden) und den „Großen Garten" bei
Dresden an.
1680—1691. Kurfürst Johann Georg Iii., kriegerisch („der Sächsische
Mars"), kämpft als Prinz gegen Frankreich, als Kurfürst gegen die
Türken 1683 und 1686, dann 1688—90 gegen die Franzosen. Re-
formierte Flüchtlinge ans Frankreich finden in Sachsen Zuflucht.
1691—1694. Kurfürst Johann Georg Iv., der letzte protestantische
Fürst Sachsens, verbessert das Postwesen.
1694 — 1733. Kurfürst August I., „der Starke" genannt, bereist als
Prinz 1687—89 die Länder Holland, Frankreich, Spanien, Österreich,
Italien, kämpft 1689—91 gegen die Franzosen, als Kurfürst 1695—96
gegen die Türken, liebt Pracht und Glanz. Maßlose Veschwendnng in
Aufzügen, Festen, Lustlagern (Zeithain). 1697 Ubertritt zur katholischen
Kirche. 1697 am 15. September Krönung als Polenkönig in Krakau.
Krieg mit Karl Xii. von Schweden. Frieden zu Altranstädt 1706.
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TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: August Anna August Calvins Christian_I. Krell Krell Christian_Ii Krell Kurfürst_Johann_Georg Johann Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Kurfürst_Johann_Georg_Ii Johann Kurfürst_Johann_Georg_Iii Johann Kurfürst_Johann_Georg_Iv. Johann August_I. Karl_Xii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Deutschlands Schweden Sachsen Schweden Schweden Johanngeorgenstadt Dresden Dresden Frankreich Frankreich Sachsen Sachsens Holland Frankreich Spanien Italien Krakau Schweden
— 7 —
Einige von euch sind einmal im „Mineralogischen Museum" gewesen.
Was habt ihr da in bezug aus die Kohle beobachtet? Da waren Teile
von Baumstämmen, ja sogar ein ganzer Baumstamm aus einem Kohlen-
lager aufgestellt (Ie).
Zu welcher Gewißheit muß nun die Vermutung werden, die wir
zuerst aufstellten? Die Kohle ist pflanzlichen Ursprungs. Was hat
uns also die Steinkohle bis jetzt erzählt?
Ich habe meine Abstammung im Pflanzenreiche; denn ich gebe
euch beim Verbrennen, wie das Holz, Licht und Wärme, entwickle
Rauch und laffe Asche zurück; mitunter zeige ich noch deutlich das
Holzgefüge und den zelligen Bau der Pflanze; bei chemischer Unter-
suchung gebe ich dieselben Bestandteile wie das Holz; meine Unterlage
gleicht dem von Wurzeln durchzogenen Erdboden, und in dem auf mir
ruhenden Gesteine sind oft noch Abdrücke von Blättern zu sehen; ja
sogar ganze Baumstämme hat man in meinem Lager gefunden.
Ob wir nun über diese Pflanzenwelt etwas Genaueres erfahren
können? Was für Pflanzen mögen es gewesen sein, die auf diesem
Lehmgrunde wuchsen? Was ist uns an den Pflanzenabdrücken auf-
gefallen? Mit welchen Pflanzen hat dieses fein zerteilte Laubwerk Ähn-
lichkeit? Wo habt ihr solche Farnkräuter gesehen? Auf was für Boden
gedeihen sie am besten? Wie groß werden sie aber nur? Ein anderer
Abdruck gleicht einer Pflanze, die ihr zwischen den Kartoffelzeilen oft
findet — die Leute nennen sie Scheuergras — warum wohl? Der
naturgeschichtliche Name ist: Schachtelhalm. Was fiel euch an der Rinde
der Baumstämme auf, die ihr im Museum gesehen habt? Sie war
schuppenartig, mit Narben bedeckt, als hätte jemand mit einem Petschaft
in die weiche Rindenmasse gedrückt — man hat sie darum auch Schuppen-
und Siegelbäume genannt. Solche Bäume kommen heute nicht mehr
auf der Erde vor; wir haben unter den heutigen Pflanzen nur ähnliche
in sehr kleinem Maßstabe. Wie ein solcher Wald ausgesehen haben
mag, kann ich euch auf einem Bilde zeigen. Wir nennen ein solches
Bild: „Einen idealen Steinkohlenwald" — in Wirklichkeit hat ihn natür-
lich niemand gesehen — der Maler hat sich denselben nur im Geiste
vorgestellt nach diesen Pflanzenabdrücken und aufgefundenen Baum-
stämmeu. Beschreibt diese Bilder! (Siehe Abdruck am Schlüsse.)
I.bild: Sumpflandschaft — Sumpfgewächse — Farne und Schachtel-
halme, im Wasser stehend. (Das I. Bild genügt.)
Ii. Bild: Bärlapparten — Siegel- und Schuppenbäume, nach der
Rinde zu urteilen — im Wasser schwimmende Baumstämme — alle
blütenlose Pflanzen.
Was muß nun aber die Ursache von solch üppigem Pflanzenwnchse
gewesen sein? Wenn ihr an die Urwälder Südamerikas oder an die
Sumpfküsten Afrikas denkt, fo werdet ihr antworten: Eine viel größere
Wärme, als wir sie jetzt haben, muß die Ursache gewesen sein. Später
werdet ihr auch begreifen, daß in jener Urzeit das feuchte Erdreich auch
von der innern Glut unserer Erde mehr erhitzt wurde. Was könnt
ihr nach dem Bilde auf die Beschaffenheit der Luft schließen? Bewölkter,
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
— 36 —
berg, Thüringen und im Elbtale bei Dresden. Im Weichseltale
wachsen vortreffliche Pflaumen und Äpfel. Zentralplatz des deutschen
Obsthandels ist Frankfurt a. M. mit dem Vorort Sachsenhausen.
Durch den Anbau vorzüglicher Gemüsearten zeichnen sich Bamberg
und Brauuschweig aus (Ausfuhr von Gemüsekonserven). Die Blumen-
zucht blüht bei Erfurt, Quedlinburg, Liegnitz, Nürnberg, Ulm, Straß-
bürg. Weinbau wird namentlich im Rhein-, Mosel- und Neckartale
sowie bei Dresden und in Schlesien bei Grünberg betrieben. Das
Hauptgebiet des deutscheu Weinbaues ist die Oberrheinische Tiefebene
und der Rheingau mit dem Südabhange des Taunus, ferner das
Mosel- und Maintal sowie das Neckarland. Hinter Frankreich,
Italien und Spanien steht das Deutsche Reich hinsichtlich des Wein-
baues weit zurück.
§ 46. Wald. Große Waldungen finden wir im Deutschen
Reiche im Gebiet unserer Mittelgebirge Schwarzwald, Taunus,
Spessart, Wasgeuwald, Hart, Franken- und Thüringerwald, Erzgebirge,
in den preußischen Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, .
Hannover und Hessen-Nassau. Von der gesamten Forstfläche ent-
fallen 65°/0 auf den Nadel- und 35°/<, auf den Laubwald. Die
Kiefer, die vorzügliches Bauholz liefert, wächst auf den fandigen
Gebieten unserer Heiden, Fichten und Tannen lieben die Abhänge
der Berge und Gebirgszüge, Buchen finden sich besonders auf tonigem
Boden Nord- und Mitteldeutschlands, größere Eichenwälder sieht
man nur in Westdeutschland, dagegen findet man Laubwälder mit
gemischten Beständen fast in allen Teilen unseres Vaterlandes. In
letzter Zeit sind die deutschen Regierungen auf Erhaltung und Ver-
größernng unserer Forsten eifrig bedacht. Die Wälder sind in den
Quellgebieten der Flüsse als Wasserzubriuger eine unbedingte Not-
wendigkeit, die zahlreichen Holzbearbeitungsgewerbe (welche?) sind
vom Walde abhängig, auch bedarf unser Eisenbahn- und Schiffsbau,
ebenso der Bergbau (wozu?) große Mengen von Holz, und dieser
Bedarf steigert sich von Jahr zu Jahr. Nicht minder wichtig sind
die deutschen Waldungen für die Jagd. Die niedere Jagd ist so
lohnend, daß sie einen lebhaften Binnenhandel erzeugt, der von Osten
nach Westen gerichtet ist.
§ 47. Wiehzucht. Ebenso wie Land- und Waldwirtschaft, so
steht auch die deutsche Viehzucht angesehen da; meistens wird sie als
lohnender Zweig des Ackerbaues betrieben. Die Pferdezucht blüht
besonders in Ost- und Westpreußen, Hannover, Holstein, Mecklen-
bürg, Oldenburg. Von den königlichen Gestüten ist besonders
Trakehnen zu erwähnen. Die Rindviehzucht ist iu denselben Ge-
bieten bedeutend, dazu tritt noch Südbayern, das vorzügliches Alpen-
vieh (Algäner Rasse) aufzuweisen hat. Die Schafzucht ist aller-
dings etwas im Rückgange begriffen, doch werden auf diesem Gebiet
noch bedeutende Erträge in Westpreußen, Pommern, Mecklenburg
und in der Lausitz erzielt. Die Ziegenzucht ist nennenswert in den
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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— 84 —
erzreichen Uralgebirge aus. Für den Weltverkehr ist die Lage dieses
Riesenreiches nicht günstig. Das Kaspische Meer ist nur ein großes
Binnengewässer, das Schwarze Meer mit dem Asowschen Meere liegt
zu weit vom Ozean ab; dasselbe gilt von der Ostsee. Das nörd-
liche Eismeer steht zwar mit dem Ozean in unmittelbarer Verbindung,
allein die Küste ist dort die längste Zeit des Jahres unzugänglich.
Auch die anderen Häfen Rußlands, die nicht an dem nördlichen
Eismeere liegen, sind im Winter fast ausnahmslos verschlossen.
Die Ausgänge aus dem Schwarzen Meere und der Ostsee befinden
sich außerdem in fremden Händen. Im Osten greift die Grenze
des europäischen Rußland über das Uralgebirge hinaus, im Süden
reicht sie bis zum Kaukasus. Von den Karpaten gehören nur die
nordöstlichen Vorläufer zu Rußland. Mäßige Erhebungen finden
sich in Finnland und auf der Halbinsel Kola. Die höchste Erhebung
im Innern des Reiches ist die waldreiche Waldai-Höhe, das
Quellgebiet der meisten Flüsse Rußlands. Im nördlichsten Teile, im
Stromgebiet des Mesen und der Petschora, liegen die weiten Tundren,
die bei einem neun Monate langen Winter und in der Tiefe immer
festgefrorenem Boden nur ein Jäger- und Fischerleben ermöglichen.
Daran schließt sich nach Süden die Waldregion, die in der Nord-
Hälfte hauptsächlich Nadelholz aufweist, das Ackerland ist ganz ver-
schwindend; in der Südhälfte dieser Region herrscht der Laubwald
(Linden, Ulmen, Eichen) vor, das Ackerland nimmt einen größeren
Raum ein. Weiter nach Süden folgt das Gebiet der schwarzen
Erde (Tschernosiom), hier ist die Region des Ackerbaues, die
Kornkammer Rußlands. Nicht selten finden sich aber auch schon
große Steppen, die sich fast nur zur Viehzucht eignen. Nach dem
Schwarzen und Kaspischen Meere hin gehen diese Vorsteppen in die
echte Steppe über, die mit den asiatischen Steppen in Verbindung
steht. Die echte Steppe ist stellenweise sandig, birgt im Boden
großen Salzgehalt und hat hier ganz den Charakter einer Wüste,
ist aber an anderen Stellen mit Gras und Kräutern bestanden.
Das Klima ist, entsprechend der großen Ausdehnung des Reiches,
sehr verschieden. Am Eismeer ist es polar, auf der Halbinsel Krim
fast italienisch. Beinahe durchweg ist es ein Landklima mit heißen
Sommern und sehr kalten Wintern. Die Niederschläge fallen Haupt-
sächlich im Sommer, sind jedoch im Süden und Südosten des Landes
oft recht gering. Die Bevölkerung Rußlands ist stark gemischt; doch
überwiegen bei weitem die slawischen Stämme, besonders die Groß-
russen.
§ 159. Wotitisches. Der Beherrscher des großen Reiches nennt
sich Selbstherrscher aller Reußen, Zar von Polen und Großfürst
von Finnland. Er regiert mit unumschränkter Macht. Für die
innere Verwaltung ist das europäische Rußland in Gouvernements
eingeteilt. Der Thron kann sich auch auf die weibliche Linie ver-
erben. Das Großherzogtum Finnland ist seit 1809 mit Rußland
durch Personalunion verbunden, hat aber seine eigene Landesregierung;
W»
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Regenzeit schiffbar. 4. Der Kongo ist sehr wasserreich; leider
ist aber gerade der Unterlaus vom Stanleypool bis kurz vor der
Mündung nicht schiffbar. Sein größter Nebenfluß ist der Kassai.
Der Kongo führt ungeheure Massen von schwimmendem Bambus in
den Ozean; seine Strömung ist noch weit hinaus im Meere zu er-
kennen. 5. Der Üigir kommt aus dem Hochsudau. Sein Delta
trennt die Golfe von Benin und Biasra. Der wichtigste Nebenfluß,
Beuue, wird weit hinauf mit Dampfern befahren. 6. Der Senegal
gehört ebenso wie 7. der Gambia dem Stuseulaude von Senegambien
an; der erstgenannte Fluß hat vor seiner Mündung eine Barre, [die
die Schiffahrt sehr erschwert.
§ 180. Kandelsverhältnifse. Dieselben sind in Afrika recht
ungünstig. Kein Strom gestattet ein Eindringen in den Kern des Erd-
teils, große Wüsten, unwegsame Steppen ziehen sich nicht selten am
Küstensaume entlang und hindern den Zugang zu den dahinterliegenden
fruchtbaren Gebieten. „Im tropischen Sudan, im Lande der Schwarzen,
hemmen bald die hohen starren Gräser der Savannen, bald der dicht
verschlungene Urwald, hier die durch reichliche Regengüsse überschwemmten
Hochflächen, dort reißende Ströme die Verbindung, wenn es auch an
Brücken nicht ganz fehlt. Dazu zwingt die Unsicherheit von Leben
und Eigentum die Händler, ihre Waren durch bewaffnete Mannschaft
zu decken/' Der Handel wird meistens durch Karawanen besorgt, die
ihre bestimmten Straßen ziehen. Sie bedienen sich im nördlichen
Afrika des Kamels (etwa 4—5 km die Stunde), im mittleren des
Pferdes und Esels, im südlichen der Ochsenwagen und der Träger.
Wichtige Karawanenstraßen durch die Sahara sind: 1. von Tri-
polis über Fessan und Bilma nach Kuka, 2. von Tripolis nach Tim-
bnktn, 3. von Tripolis nach Sokoto und Kano. Die Pilgerkarawanen-
straße führt durch das ganze nördliche Afrika und zwar von Fes über
Algier, Tunis, Tripolis, Kairo bis nach Mekka. Sie dient zwar
religiösen Zwecken, doch treiben die Festpilger auch lebhaften Handel.
Ausgangspunkte des Handels am Indischen Ozeane sind Berbera und
Bagamoyo. In Südafrika zieht sich eine bedeutende Karawanenstraße
längs des unteren Sambesi hin.
Der Nordrand.
§ 181. I)as Sultanat Marokko. An zwei Meere stoßend, liegt
Marokko für den Handel sehr günstig. Leider bieten die Küsten-
Verhältnisse manches Hindernis. Die atlantische Küste ist von Dünen
umsäumt, die Mittelmeerküste hat in ihren felsigen Buchten wohl
ausreichende Schlupfwinkel für Seeräuber, aber keine guten Häfen
mit sicherem Ankergrunde. Der Handel liegt in den Händen der
Franzosen, Engländer und Deutschen. Ausgeführt wird: Gemüse,
Mais, Mandeln, Vieh, Wolle. Eingeführt werden hauptsächlich
Baumwollenwaren. Die ehemalige blühende marokkanische Industrie
ist sehr zurückgegangen. Sie hat ihren wichtigsten Sitz in Fes,
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Extrahierte Ortsnamen: Hochsudau Benin Gambia Afrika Afrika Tripolis Tripolis Sokoto Kano Afrika Algier Tunis Tripolis Kairo Mekka Indischen_Ozeane Berbera Südafrika Marokko Marokko
— 129 —
in der Regenzeit Wasser aufweisen. ^ Australien liegt zur Hälfte
in der tropischen, zur Hälfte in der subtropischen Zone. Die Jahres-
zeiten sind den nnsrigen entgegengesetzt. Das Klima ist im südlichen
Teile ein gleichmäßiges und der Gesundheit zuträgliches; im Innern
des Landes herrscht meistens große Dürre. Die ursprüngliche
Pflanzen- und Tierwelt weist in Australien viele Eigentümlichkeiten
auf. Infolge der Dürre sind die Blätter an den Bäumen im all-
gemeinen wenig entwickelt, sie stehen vielfach senkrecht und werfen
fast gar keinen Schatten. Geschlossene Wälder finden sich selten; sie
sind außerdem fast ohne Unterholz, statt derselben finden sich weite
mit mauueshohem Grase bestandene Flächen. Eigenartige Pflanzen
sind die Eukalypten, undurchdringliches Buschwerk bildende Akazien,
der wollige Gummibaum und die riesigen Schachtelhalmen ähnlichen
Kasuarinen. Das Tierreich hat an Eigenheiten das Riesenkänguruh,
das Schnabeltier, den Dingo, schwarze Störche, den Emu-Strauß,
den Leierschwanz; unsere Singvögel fehlen. Politisch gehört das austra-
tische Festland zu England und wird in mehrere Kolonien eingeteilt:
1. Queensland, im Nordosten gelegen, mit Brisbane, 2. Neu-
Süd-Wales, die älteste Kolonie im Südosten gelegen, mit Sydney,
3. Victoria, an der Südspitze, mit Melbourne, 4. Süd-
Australien, welches die Mitte des südlichen Teiles umfaßt, mit Ade-
laide und 5. West-Anstralien, die größte von allen, mit Perth
am Schwanenflnß. Die sechs Kolonien (Tasmanien muß mit-
gezählt werden!), haben 1901 einen Staatenbund geschaffen, den
„Australischen Bund" (Commonwealth, of Australia), der sich
auch eine Bundeshauptstadt gründen will. In Aussicht sind dafür
die Städte Tumut und Bombala genommen. Die Zeit wird lehren,
welcher Ort gewählt werden wird.
2. Landesprodukte.
Obgleich der Ackerbau nur auf die östlichen und südlichen Teile
des Festlandes beschränkt ist, so nimmt das anbaufähige Land doch
sehr weite Strecken ein und ermöglicht den aus anderen Erdteilen
eingeführten Kulturpflanzen ein vorzügliches Gedeihen. Neben den
prächtigsten Südfrüchten reifen Pfirsiche, Äpfel, Birnen, Zuckerrohr,
Baumwolle, Wein (fast durchweg), Indigo, ja selbst der Teestrauch.
Der Getreideanbau zeitigt mehr, als der Bedarf des Landes erfordert;
Weizen und Hafer können in großen Mengen exportiert werdend
Der Schwerpunkt der australischen Landwirtschaft liegt jedoch in der
Schafzucht; die ungeheuer großen Schafherden finden auf den nnab-
* Der Wassermangel drohte auch der australischen Minenindustrie gefährlich
zu werden. Besonders litten darunter die Goldfelder von Coolgardie. In einer
525 km langen Wasserleitung wird das Wasser vom Darlinggebirge nach Coolgardie
geleitet. Die Röhrenleitung soll uoch bis Calgoorlie, dem zweiten Hauptplatz
der westaustralischen Goldfelder, weitergeführt werden, sie wird dann 640 km
lang sein. Sie ist bereits jetzt von größter wirtschaftlicher Bedeutung in jenen
wasserarmen Gebieten.
Ambrassat, Geographie f.kausm. Fortbildungsschulen. 2. Aufl. 9
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Victoria
Extrahierte Ortsnamen: Australien England Queensland Brisbane Sydney Melbourne Perth Schwanenflnß Tasmanien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 53 —
Das ist ihr Held und Ritter, der auf der Wartburg haust Und bald wie ein Gewitter ins Land herniederbraust:
Der will sein Blut dran wagen, der wird den Drachen schlagen Mit seiner frommen Heldenfaust.
Drum wer aus Sachsens Gauen hinauf zur Wartburg stieg, Der denkt an heilge Frauen, denkt an den Sängerkrieg,
Doch denk er auch des Besten von allen Wartburgsgästen,
Er denk an Luthers Kampf und Sieg!
54. Der Protest zu Speyer.
(19. April 1529.)
(Fr. Braun.)
„Wo bisher ist erschollen Das Evangelium,
Wir's nicht verwehren wollen — Wir bringen's doch nicht um; — Doch weiter darf es dringen Nicht mehr von Ort zu Ort —
In Schranken muß man zwingen Lutheri freies Wort!"
So haben sie zu Speyer Den klugen Rat erdacht,
So suchen sie das Feuer Zu dämpfen mit Bedacht;
Umsonst — es sperrt kein Riegel Des Lichtes Strahlen ab, Umsonst — es bannt kein Siegel Die Wahrheit in ein Grab!
Dank euch, ihr treuen Männer In Speyers Retschersaall Du Häuflein der Bekenner, So klein an Macht und Zahl,
Im Glauben stark und selig — Wie hast du laut und fest, Furchtlos und siegesfröhlich Erhoben den Protests):
„Ihr Herren sollt es wissen: Wir geben gerne nach,
Nur nicht wo das Gewissen In uns sein Amen sprach!
Das läßt sich nicht regieren Von Kaiser und von Reich — Darum, wir protestieren Vor euch und wider euch!
Nun setzet euch zur Wehre, Und sprecht von Friedensbruch — Uns gilt des Heilands Ehre Mehr als des Reichstags Spruch! Wir wollen weiter tragen Der Wahrheit Feuerbrand,
Und heller noch soll's tagen Ringsum im deutschen Land!"
Das war der Tag von Speyer, Und von dem Tage kam Der Name wert und teuer, Der Protestanten -Nam.
Wie scharfes Schwertertönen, Wie ernster Geisterchor,
Wie starken Sturmes Dröhnen Schlägt der an unser Ohr.
1) Den Protest unterzeichneten die Fürsten Johann von Sachsen, Philipp von Hessen, Georg von Brandenburg, Ernst von Lüneburg, Wolfgang von Anhalt und die Bertreter von vierzehn Reichsstädten, darunter Straßburg, Augsburg, Nürnberg, Ulm.
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Extrahierte Personennamen: Johann Philipp_von_Hessen Philipp Georg_von_Brandenburg Ernst_von_Lüneburg Ernst Wolfgang_von_Anhalt
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Der Name will entfachen Der Heilgen Freiheit Licht, Nimmt uns in Glaubenssachen Für Gott allein in Pflicht! Will da uns kommandieren Papst, Fürst und Parlament — Wohlan, wir protestieren, Golt führ's zum guten End!
55. Das Bekenntnis von Augsburg.
(25. Juni 1530.)
(Gottlieü Weitbrecht.1
Das war ein froh Bekennen zu Augsburg in der Stadt, Ein hochgemut Vollbringen gewaltger Zeugenthat.
Der Kaiser Karl der Fünfte, der faß auf güldnem Thron,
In seiner Hand das Scepter, auf feinem Haupt die Krön, Und um den Kaiser saßen im hochgewölbten Saal Die Fürsten, Grafen, Ritter und Herren allzumal.
Und siehe, vor den Kaiser tritt eine kleine Schar,
Mit festem Mannesfchritle, das Auge ruhig klar:
Von Sachsen Kurfürst Johann, Georg von Brandenburg,
Von Hessen Landgraf Philipp mit Ernst von Lüneburg;
Von Anhalt kommt Fürst Wolfgang, es treten neben ihn Von Reutlingen und Nürnberg die Männer treu und kühn.
Der Kaiser winkt, 's wird stille. Und das Bekenntnis schallt, Daß es in allen Herzen gewaltig widerhallt:
Von Buße und vom Glauben, von freier Gottesgnad,
Die noch kein Mensch mit Werken jemals verdienet hat;
Von Christo, der als Mittler allein zu Gott uns bringt,
Vor dem die Schar der Heilgen im Staube niedersinkt. —
Zwo Stunden liest der Kanzler, und alle lauschten stumm, Durch Mark und Bein geht ihnen das Evangelium.
Da zeuget Augsburgs Bischos: „Das ist mir offenbar,
Was hier der Luther lehret, ist christlich und ist wahr."
Der Baiernherzog flüstert, zum Doktor Eck gewandt:
„Die haben in der Bibel, wir draußen unsern Stand."
Und der Bekenner Auge — sieh, wie es strahlt so licht,
Wie Siegessreude glänzet auf ihrem Angesicht!
In ihren Herzen jubelt's: „Nun her mit Not und Tod,
Wir fürchten deren keines, ein' feste Burg ist Gott!"
Der Kaiser aber blicket vom Thron so finster drein,
Auf seiner Stirne liegt es als wie Gewitterschein.
„Sechs Monden Frist", so ruft er den treuen Mannen zu, „Gewähr ich euch, daß jeder in Demut Buße thu!
Und wenn in dieser Frist ihr nicht beugt den starren Sinn, Bricht euch Gewalt den Nacken, so wahr ich Kaiser bin."
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Fünfte Karl Johann Georg_von_Brandenburg Philipp_mit_Ernst_von_Lüneburg Philipp Ernst Wolfgang Christo Bischos
— 120 —
Die Wälder haben die Aufgabe, in den wasserreichen Jahreszeiten
das Waffer aufzusaugen und für die wasserarme Zeit aufzubewahren.
Mit welchen früher betrachteten Flächen hat der Wald Ähnlichkeit?
Worin besteht die Ähnlichkeit? Welches sind aber die Unterschiede?
Was für Bäume standen in den Büschen des Kaitztales, des Wind-
berges, des Kieferberges? Welche Bäume waren aber im Poisen vor-
herrschend? Welcher Nadelbaum war nur wenig vertreten? Für welchen
Baum paßte der Boden am besten? Wie werden wir ihn darum nennen?
Habt ihr schon einen andern Wald gesehen? Was für ein Wald ist
dieser Tharandter Wald? Wie weit erstreckt sich der Poisenwald?
Welcher Ort begrenzt ihn im Norden? Gebt die Grenzen nach den
andern Himmelsrichtungen an! Vergleicht ihn nach der Größe mit
einem Busche! Welches sind demnach die Kennzeichen eines Waldes?
Wälder sind die größeren mit Nadel- und Laubbäumen be-
wachseueu Flächen.
Nun wollen wir aber seine Größe genau angeben. Auf welche
Weise bestimmten wir die Größe eines Feldes? Um die Größe des
Waldes anzugeben, müssen wir aber ein noch größeres Maß suchen.
In den neuen Anpflanzungen haben wir die Entfernung der Bäume
gemeffen — wieviel standen auf 1 a? (1,25 m — 64 Bäume.) Könnten
wir 100 a zusammenstellen, so hätten wir 1 ha. Wie viele Bäume
könnten darauf stehen? Wie lang und breit müßte dieses Quadrat
sein? Nun will ich euch sagen, wie viele solche große Quadrate der
Poisen umfaßt. (222 ha) Wir merken uns:
Die Grüße eines Waldes wird nach Hektar bestimmt.
So dicht beisammen können natürlich die großen Bäume nicht
stehen — wieviel zählten wir da auf 1 a? (8). Wieviel kommen dann
auf 1 ha? Was wird also der Förster tun, wenn die Bäume größer
werden? Wer holt diese Bäume? Knecht Ruprecht — der Vater holt
Zauustäugel, Was folgt daraus? (Die Bäume stehen nicht mehr so
regelmäßig in Reihen.) Was habt ihr weiter noch beobachtet? Wie
kommt es, daß an einer Stelle lauter große Bäume stehen, an einer
andern lauter kleine, wie die Christbäume? Die stärksten, geraden Bäume
(Nutzholz) werden gefällt. Wer läßt den Wald umschlagen und sorgt
für Neuaupflanzung? Darum heißt er ein Staatswald. Was stand
an dem Grenzsteine? Diese Stelle, wo nur hochstämmige Bäume
standen, nannten wir Hochwald. Wie hvch war ein solcher Baum?
Auf welche Weise haben wir das erfahren? (einen liegenden Baum-
stamm gemessen — den Schatten eines Baumes am Waldrande ge-
messen und berechnet.) Wovon haben wir bis jetzt noch nicht geredet?
Wie nannten wir diese baumlose Stelle?
Besteht der Wald nur aus hochstämmigen Bäumen, so heißt er
ein Hochwald; hat er eine baumlose Stelle, so ist das eine Waldblöße.
Nun will ich euch noch zeigen, wie wir den Wald ans einem Bilde
darstellen — welche Farbe? wie habe ich die Bäume zu malen? Denken
wir uus den Wald, wie ihn der Vogel in der Lust sieht: er erkennt
nur die Spitzen der Bäume — wie kann ich diese bildlich darstellen?
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]