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gemeine Terpentin, das geringere Siegellack und Gei-
genharz oder Colophonium gemacht; ihr leichtes,
festes Holz dient außer dem oben genannten Gebrauche
im Großen noch ni Manchem Angenehmen und Nütz-
lichen. Man macht Violinen und den Resonanzbo-
den in den Clav leren daraus; auch werden Dach-
schindeln und allerley hölzerne Geschirre daraus ver-
fertigt. Wie leicht dieses Holz sich spalten lasse und
wie biegsam es sey, sehen wir unter Andcrm an ei-
ner runden Schachtel. Von den Fichten kommt
das Pech, womit Fässer ausgepicht werden, und das
auch den Schuhmachern sehr nöthig ist. Der Kien-
bau m gibt den Kienruß, woraus die Druckerschwärze
zunl Drucken der Bücher bereitet wird.
Aus den Haselstauden macht der Küfer
Reise; auch geben sie sehr gute Kohlen zur Verferti-
gung des Schießpulvers, und Reißkohlen zum Zeich-
nen. Der Spindelbaum, der wegen seiner un-
vergleichlich schönen, karminrothen Früchte, die einem
Barette gleichen, auch Pfaffenkäppchenstrauch genannt
wird, hat sehr hartes, gelbes Holz, woraus man
Spindeln zum Spinnen, Nadelbüchschen und der-
gleichen dreht.
Unter den Kräutern sind die Brennesseln
bemerkenswerth. Die großen Nesseln werden in ei-
nigen Gegenden als Viehsutter gebaut; auch den
Hühnern gibt man die Blätter und Saamen der
Nesseln unter ihr Futter, damit sie mehr Eyer le-
gen; aus den Stängeln der Nesseln gewinnt man,
wenn man sie wie Flachs behandelt, sehr feines Garn,
aus dem man das ehemals so berühmte Nesseltuch
und das feine Nesselgarn verfertigt.
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auf Aeckern gepflanzt werden. Der Waid gibt eine
schöne blaue, und der Krapp eine haltbare dunkel-
rothe Farbe. Der Wau, Zu einer dauerhaften gel-
den Farbe dienend, wächst bey uns wild, wird
aber in manchen Ländern, doch in Deutschland nur
selten, angebaut.
10. Das Holz der Waldbäume, auch einiger
Obstbäume, dient uns nickt bloß zum Brennen; es
ist uns unentbehrlich zur Erbauung unserer Wohnun-
gen oder zu Verfertigung von nützlichen Geräthschaf-
ten. Das Eichenholz benützt man als Bau- und
Zimmerholz zu Balken, Säulen, Thüren und Thür-
schwellen , zu Wellbäumen in Mühlen, zu Brunnen-
trögen, zu Fässern für Wein und Bier, zu starken
Dielen und noch besonders beym Berg- und Schiffs-
Bau. Die Buchen geben das beste Holz zum
Brennen, auch gutes Holz zu Wagnerarbeiten. Das
weiße, weiche Lindenholz wird von Bildhauern
und Schreinern sehr geschätzt. Das Birkenholz ist
außer den Schreinern auch den Drechslern und Sieb-
^machern sehr brauchbar. Die Erlen und Weiden
halten nicht nur mit ihren Wurzeln die Ufer der
Flüsse zusammen, sondern befestigen auch dieselben.
Aus den Zweigen und Aesten der Weiden, die von
Zeit zu Zeit abgehauen werden, macht nian auch Fa-
schinen zu Dämmen und flicht daraus Körbe zum
Fisch- und Krebsfange, auch andere zum Theile sehr-
nette zierliche Körbe und Körbchen zu mancherley
Gebrauch. Das Holz der Erlen ist im Wasser von
sehr beständiger Dauer, und wird daher beym Was-
serbau benützt. Das Holz der Tannen und Fich-
ten ist leicht und beugsam, und gibt treffliche Bal-
ken, Bretter und Latten. Sehr hohe, starke Tannen-
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Silberarbeiter, Kupferschmiede, Zinngie-
ßer und andere Handwerker die übrigen Metalle.
Die Steinbrecher brechen in den Steinbrüchen
große Steine, und der St ein hau er behaut sie zu
Quaderstücken und Steinplatten. Der Thon wird
von dem Ziegler zu Ziegelsteinen und Dachziegeln
geformt und gebrannt. Der Maurer führt aus
diesen Steinen Mauern auf und deckt mit den Dach-
ziegeln die Dächer. Aus feinerm Thone fertigt der
Töpfer oder Hafner die mancherley Geschirre. Der
Glasmacher schmelzt den Sand in Glashütten zu
Glas, und der Glaser versieht uns mit hellen
Fenstern.
3. Der größte Theil der Menschen verlegt sich
auf den Anbau der Pflanzen. Vor Allen baut
der Land mann das Getreide, das uns alle er-
nährt. Der Müller mahlt es zu Mehl; der Bä-
cker backt daraus schwarzes und weißes Brod; der
Bräu er braut daraus braunes und weißes Bier.
Auch noch viele andere nützlicke Gewächse, Flachs,
Hanf, die gewöhnlichsten Gemüse, Kohl und Erd-
äpfel werden von dem Landmanne angebaut. Aus
dem Flachse spinnen Hausmütter, Töchter und Mägde
Garn; der Weber webt daraus die schöne Lein-
wand, die der Bleicher bleicht; aus dem Hanfe
wird nicht nur dauerhaftes, hänfenes Tuch gemacht,
sondern der Seiler spinnt daraus auch Seile und
allerley Schnüre. Edlere Gemüse und feineres Obst
zieht der Gärtner. Der Winzer oder Weingärt-
ner baut und besorgt die Weinberge. Der Förster
hat die Aufsicht über die Forste oder Waldungen,
und ihre Besorgung und Pflege. In Holz arbeiten
der Zimmermann, der Tischler, der Dreher.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]