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1. Das Mittelalter - S. 119

1857 - Koblenz : Baedeker
Pflege der Wissenschaften im Allgemeinen. Buchdruckerkunst. 119 Erst in der zweiten Halste des Mittelalters wurden die Wis- senschaften auch außerhalb der Klostermauern gelehrt und von Laien fleißig betrieben, von geistlichen und weltlichen Fürsten gefördert, am meisten aber durch die Perinehrung der Schulen und die Entste- hung der Universitäten ausgebildet und verbreitet. Die ältesten Universitäten entstanden durch das Znsammenströmen wißbegieriger Jünglinge und Männer .aus alleu europäischen Ländern zu der be- rühmten Schule der Theologie und Philosophie in Paris und der Rechtsschnle in Bologna, wo Lehrer und Lernende eine priveligirte Corporation oder universitas niit eigener Gerichtsbarkeit bildeten. Nach dem Muster dieser beiden Universitäten, auf denen man all- mälig auch die übrigen Wissenschaften lehrte, wurden seit dem 13. Jahrhundert eine Menge anderer^gestiftet. Dazu kamen gegen Ende des Mittelalters zwei höchst bedeutende Förderungsmittel, um ein ganz neues wissenschaftliches Leben zu erwecken und rasch zu ver- breiten: a) die Wiederherstellung des Studiums der classi- schen Litteratur, zuerst angeregt durch Petrarca und Boccaccio, daun aber durch griechische Gelehrte, welche seit der Eroberung des byzantinischen Reiches durch die Osmanen mit ihren litterarischen Schätzen nach Italien kamen, in den Häusern der Großen, besonders der Familie der Medici, die freundlichste Aufnahme fanden, an den Universitäten und in andern Städten als Lehrer der griechischen Sprache und Litteratur anftraten und deren Kenntniß wie einen des- sern Geschmack sowohl durch ihre eigenen Bemühungen, als durch ausgezeichnete Schüler verbreiteten. V) die der Anwendung des Lumpen-Papiers bald folgende Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Gänßfleisch, genannt Gutenberg, ans Mainz, welcher während eines 20jährigen (?) Aufenthalts zu Straßburg schon Versuche im Drucken gemacht hatte, als er, nach seiner Paterstadt zurückkehrend (1446), mit Hülfe des reichen Goldschmieds Johann Fust und des Peter Schösser die Sache zur Ausführung brachte um 1450. Das erste gedruckte Werk war die Gutenbergische lateinische Bibel (1456 vollendet). 5. Die Litteratur des Mittelalters war theils eine christ- lich-lateinische, welche in ganz Europa von dem Gelehrtenstande, insbesondere den Geistlichen, gepflegt wurde und die Erhaltung und

2. Die neuere Zeit - S. 143

1855 - Koblenz : Baedeker
Die Kunst der Gegenwart. 143 angebahnt wurde, gewann die Kunst wieder einen gelänierten Stil. In der Architectur verließ man das Schnörkelwesen des Rococo- stils und kehrte theils zu den rein classischen Formen zurück (wie C. Schinkel), theils wandte man sich der Blüteperiode des romantischen Zeitalters zu und nahm den germanischen Baustil (namentlich in England) wieder auf. In der Sculptur tritt die classische Be- handlungsweise bei dem Italiener Canova (fi 1822) und noch glänzender beim Dänen Thorwaldsen (-f 1844) hervor. Die mannichfaltigsten Leistungen der neuesten Kunst gehören der Malerei an, sowohl der Historienmalerei, und zwar sehr umfassende Werke, als den verschiedenen Gattungen der Cabinetsmalerei. In Frankreich fand I. L. David's (-f 1825) antikisirender Stil eine Menge Nachfolger, während andere (wie Horace Vernet, P. Delaroche und belgische Maler) mehr auf lebendige Jndividualisirung hinarbeiteten. In Deutschland blühen die Münchener Schule (unter P. von Cornelius) und die Düsseldorfer (unter W. Schadow). Zur Unterstützung und Förderung der Kunst trug die Stiftung von Museen, die großartigen Bauten Königs Ludwig I. von Baiern, welche auch die Glasmalerei wieder ins Leben riefen, wesentlich bei, während allenthalben entstandene Kunstvereine den Sinn und Ge- schmack für Kunst verbreiteten, deren Erzeugnisse durch Erfindung des Steindrucks (von Sennefelder in München) und des Stahlstichs (von Heath in England), so wie durch Verbesserung des Holz- schnittes eine leichtere und allgemeinere Nachbildung und Verviel- fältigung erhielten. 7. Handel und Gewerbfleiß. In Folge der Entdeckung Amerika's und des Seeweges nach Ostindien erfuhr der Welthandel eine gänzliche Umgestaltung: er wurde aus Landhandel in Seehandel umgeschaffen. Dessen Hauptstraße ward der atlantische Ocean, und es lag in der Natur dieser Veränderung, daß jetzt die Länder des westlichen Europa's, zunächst Spanien und Portugal, dann Holland und England, endlich auch Frankreich an demselben Theil nahmen auf Kosten der Venetianer und der deutschen Hansa, welche letztere durch das Ab- nehmen ihres Zwischenhandels und die zunehmende Sicherheit in Folge des Landfriedens allmälig in Verfall gerieth und, als sie im Auslande ihre Privilegien verloren hatte, sich bis auf drei Städte austöste (1630). Mit der vorzüglich durch Anlegung von Colonien stets zunehmenden Leichtigkeit des Verkehrs stieg auch der Verbrauch der Erzeugnisse beider Indien, und so wie die Schätze und Producte

3. Das Mittelalter - S. I

1879 - Leipzig : Baedeker
G ru ndri der Geographie und Geschichte der alten, mittleren und neueren Zeit fr die mittleren Klassen hherer Lehranstalten. Von Prof. Wilhelm Ptz. Zweite Abtheilung: Das Mittelalter. Nierzehnte, vielfach verbesserte Auftage. herausgegeben von Dr. "b. Cremans, Gymnasiallehrer in Dsseldorf. Mit einer historischen Karte von Deutschland. Leipzig. Verlag von Karl Bdeker. 1879.

4. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 223

1897 - Leipzig : Baedeker
— 223 — Wissenschaften in Berlin, vornehmlich auf ihre Anregung, ins Leben gerufen war, wurde Leibniz der erste Präsident derselben. Häufig sah ihn die Königin als Gast bei sich, und sich mit ihm über philosophische Fragen zu unterhalten, war ihr ein hoher Genuß. Einmal sagte er zu ihr: „Es ist nicht möglich, Sie zufrieden zu stellen; Sie wollen das Warum vom Warum wissen." Damit sie ungestört ihren wissenschaftlichen und künstlerischen Neigungen leben könne, kaufte ihr der König in der Nähe von Berlin das Dorf Lietzen und ließ dort ein Schloß erbauen, das ihr zu Ehren „Charlottenburg" genannt wurde. Hier verlebte sie ihre glücklichsten Tage. Täglich versammelte sie einen Kreis von gelehrten Männern und schönen Frauen um sich, die sie ohne Rücksicht auf Bekenntnis, Geburt oder Rang mit feinem Takt auszuwählen wußte. Die Unterhaltung erstreckte sich aus verschiedene Gebiete der Religion und Philosophie; dazwischen fanden musikalische und Gesangsvorträge statt. Bei dem Schlosse wurde nach eigenen Angaben der Königin ein großer Park angelegt, der noch heute ein Ehrendenkmal ihres seinen Geschmacks und Kunstsinnes ist. Auch in Berlin schenkte ihr der König einen großen Garten mit einem neuen Sommerschlosse, das sie Monbijou (mein Kleinod) nannte, und in dem sie auch ihre gelehrten Gesellschaften empfing. Sie war eine der schönsten Fürstinnen ihrer Zeit mit blauen Augen und kohlschwarzem Haar. c) Lebensende. Im Jahre 1705 unternahm sie eine Reise in ihre Heimat, obwohl sie halsleidend war. In Hannover verschlimmerte sich die Krankheit derartig, daß sie ihr Ende nahen fühlte. Zu ihren Verwandten und Freunden, die weinend ihr Lager umstanden, sagte sie ruhig: „Beklagen Sie mich nicht; ich gehe jetzt meine Neugier zu befriedigen über die Urgründe der Dinge, die mir Leibniz nie hat erklären können, über den Raum, das Unendliche, das Sein und das Nichts, und dem Könige, meinem Gemahl, bereite ich das Schauspiel eines Leichenbegängnisses, welches ihm Gelegenheit giebt, seine Prachtliebe sehen zu lassen." Kurze Zeit daraus verschied sie, noch nicht 37 Jahre alt. Als Text zu ihrer Leichenpredigt hatte sie die Worte erwählt: „Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe, und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben." Die Leiche der Königin wurde nach Berlin gebracht und unter großartigen Trauerfeierlichkeiten im Dome beigesetzt; Sarg und Aufbahrung allein kosteten 100000 Thaler. Welch hohe Bedeutung das Leben und Wirken dieser Königin für das ganze Land hatte, das hat treffend ihr Enkel Friedrich der Große in folgenden Worten bezeugt: „Diese schöne und geistreiche Fürstin war es, die die wahre gesellschaftliche Feinheit und die Liebe zu den Künsten und Wissenschaften nach Brandenburg, und Geist und Würde in die von ihrem Gemahle so sehr geliebte Etikette brachte."

5. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 241

1897 - Leipzig : Baedeker
— 241 — aber folgten die meisten Schnlpatrone den darin gegebenen Weisungen nicht, weil sie die erforderlichen Kosten nicht ausbringen konnten — oder wollten. In den Städten wurden indes viele niedere und höhere Schulen ins Leben gerufen. Seine Hauptstadt Berlin verschönerte er durch mannigfache Bauten: Das Opernhaus, die katholische Hedwigskirche (nach einer Zeichnung des Königs), das jetzige Universitätsgebäude, einen evangelischen Dom (der jetzt durch einen neuen ersetzt wird), ein Bibliotheksgebäude u. a. m. Seinen verdienten Generalen, wie Schwerin, Seydlitz, Zieten, Leopold v. Dessau, wurden Standbilder errichtet. Von Jugend auf hat der König die Musik und Dichtkunst hochgeschätzt und ist stets ein Freund und Förderer der Wissenschaft gewesen. Auffallend bevorzugte er die Werke französischer Schriftsteller; die Werke unserer größten Dichter Lessing, Goethe, Schiller, die damals schon veröffentlicht waren, scheinen ihm fremd geblieben zu sein. Doch hoffte er zuversichtlich, daß die deutsche Litteratur bald ihre klassischen Schriftsteller haben würde, deren Werke von einem Ende Europas bis zum andern Verbreitung finden würden. 5. Sorge für die Armen und Notleidenden. Als ein „rechter König für die Armen" erwies sich Friedrich auch darin, daß er in gesegneten Jahren Getreide aufspeicherte, damit in schlechten Zeiten sein Volk nicht Not litte. Während in den Hungerjahren 1771 und 72 in den angrenzenden Ländern Taufende Hungers starben, ließ Friedrich seine Speicher öffnen und befahl, das Getreide zu billigen Preisen zu verkaufen, den Armen aber umsonst zu geben. Selbst an Halbverhungerten, die in Scharen über die Grenze kamen, konnte Barmherzigkeit geübt werden. Die Stadt Greifenberg in Schlesien war durch eine Feuers-brunst fast ganz eingeäschert worden. Da sandte der König ihr bedeutende Geldsummen, damit die Bürger sie wieder aufbauen könnten. Zu den Abgeordneten, welche sür diesen Beweis seiner landesväterlichen Huld den innigsten Dank der Stadt darbrachten, sagte er mit Thränen der Rührung: „Ihr habt mir nicht zu danken, das war meine Pflicht; denn davor bin ich da!" 6. Gebietserweiterung durch die erste Teilung Polens. (1772.) Polen war früher ein mächtiges Reich von der Ostsee bis an das schwarze Meer; auch hatten sich seine Bewohner im Kampfe immer sehr tapfer erwiesen, besonders gegen die Türken. Aber die Kraft des Reiches wurde nach und nach gebrochen, als aus dem Erbkönigtum ein Wahlkönigtum wurde und jeder Adlige das Wahlrecht erhielt. Bei jeder Wahl ließen sich letztere mehr Rechte zusichern, so daß es zu einem Schattenkönigtum herabgewürdigt wurde. Die Adligen aber gebrauchten ihre erhöhte Macht zur Unterdrückung und Aussaugung des Volkes; die Hauptgrundtage eines geordneten Staatswesens, ein freier Mittelstand, fehlte in Polen, es gab nur Herren und Sklaven. Die große Macht des Einzelnen bedingte die Ohnmacht des Ganzen, und Wollschläger, Weltgeschichte. 16

6. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 216

1897 - Leipzig : Baedeker
— 216 — uicht demselben gegen seine Glaubensgenossen beistehen. Darum wurden die Marken von den kaiserlichen Heeren ebenso wie von den evangelischen als Feindesland behandelt und aufs schrecklichste verheert und geplündert. Die Familie des Kurfürsten mußte selber mehrmals vor den feindlichen Scharen flüchten. Um ihn nicht den Wechselfällen des Krieges auszusetzen und besonders, um ihm eine tüchtige wissenschaftliche Bildung zu geben, wurde der Kurprinz im Jahre 1634 auf die damals berühmte Universität Leyden in Holland geschickt. Mit Eifer widmete er sich hier den Studien. Später wurde er von dem tapfern Erbstatthalter Friedrich von Dramen in der Kriegskunst unterwiesen. Dieser Fürst erschien dem jungen Prinzen als das Muster eines Regenten, und er faßte den Vorsatz, einst auch ein so tüchtiger Herrscher zu werden. 2. Regierungsantritt. 1640 gelangte er zur Regierung. Fried-rieh der Große sagte über ihn: „Er war Herrscher ohne Land, Kurfürst ohne Macht, Erbe ohne Erbteil." Friedrich Wilhelm wußte sich die erforderliche Macht zu verschaffen. Um seine Marken vor den plündernden Kriegshorden zu schützen, bedurfte er eines eigenen Heeres. Bis dahin waren die brandenburgischen Truppen auch dem Kaiser vereidigt worden. Er verlangte nun von den Ofsizieren, daß sie ihm allein als ihrem Landesfürsten den Treu-Eid leisten sollten; die das nicht wollten, wurden entlassen. So bildete er sich drei neue Regimenter Infanterie und eine reitende Garde von 200 Mann, die ihm allein gehorchten. Dieses kleine Heer von circa 3000 Mann ist der Anfang des später so gewaltigen preußischen Heeres geworden. Es wurde von Jahr zu Jahr verstärkt, und bald vermochte der Kurfürst alle Plünderer von seinen Grenzen abzuweisen. Sein Ansehen wuchs und seine Stimme fand Gehör im Rate der Fürsten, so daß im westfälischen Frieden aus seinen Betrieb nicht nur den Lutherischen, sondern auch den Reformierten gleiche Rechte mit den Katholischen eingeräumt wurden und Brandenburg für Vorpommern, welches Schweden bekam, reichen Ersatz erhielt (Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin). 3. Sorge für das Wohl des Volkes. Eifrig war der Kurfürst darauf bedacht, die Wunden, welche der Krieg seinem Lande geschlagen, zu heilen. Die Zahl der Bevölkerung war auf 700000 herabgesunken; die ganze Mark zählte also weniger als heute Berlin. Er zog nun Ansiedler ins Land ans Holland und der Schweiz, auch 20000 vertriebene französische Protestanten fanden bei ihm Aufnahme, welche rege Ge-werbsthätigkeit und mancherlei Kunstfertigkeit im Lande verbreiteten. Er ließ wüste Strecken urbar machen, entwässerte Sümpfe und Moräste, stellte durch den Friedrich-Wilhelms-Kanal unter Benutzung der Spree und Havel eine Verbindung her zwischen Oder und Elbe. Reitende Posten wurden errichtet zwischen Königsberg und Memel, zwischen Berlin, Magdeburg und Eleve. Er stiftete die Hochschule in Duisburg und legte den Grund zu der königlichen Bibliothek in Berlin.

7. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 163

1897 - Leipzig : Baedeker
— 163 — Knäufe erschlossen sich gleich Blumenkelchen, und die Gewölbe wurden kunstreich ineinander geschlungen wie das Dach eines Waldes. Die hohen Spitzbogensenster, welche fast bis zur Erde heruntergingen, ließen durch ihr buntfarbiges Glas nur gedämpftes und gebrochenes Licht hereinfallen und verursachten so das magische Halbdunkel des Waldes. Alles war daraus berechnet, das Herz zur Andacht zu stimmen und die Seele zu Gott zu erheben. Meisterwerke dieser Art sind der Dom zu Köln (1248 begonnen), der Münster zu Straßburg, (schon 1015 begonnen, der Turm aber erst 1277 von Erwin v. Steinbach entworfen), der Dom zu Freiburg im Breisgau, die Dome in Ulm und Erfurt, die Stephanskirche in Wien u. ct. m. 3. Wissenschaften. Die Wissenschaften, besonders die Kenntnis der alten Sprachen, waren im Mittelalter ausschließlich in Pflege der Geistlichkeit. Doch erwies sich der Unterricht, der vornehmlich in den Klöstern erteilt wurde, als sehr mangelhaft; er beschränkte sich fast gänzlich auf Unterweisung in der lateinischen Sprache und verfolgte als Hauptzweck die Heranbildung von Geistlichen. Die Unwissenheit war daher so groß, daß die meisten Laien und auch manche Priester nicht lesen und schreiben konnten. Seit dem 9. Jahrhundert zeichneten sich die Araber in Spanien durch ihren Eiser und ihre Leistungen in den Wissenschaften aus. Viele christliche Gelehrte begaben sich deshalb zu ihrer weiteren Ausbildung auf die arabischen Hochschulen. Einer derselben, der spätere Papst Sylvester Ii., brachte von dorther die arabischen Ziffern und Noten zu uns, die wir noch jetzt haben. Bald fanden die arabischen Hochschulen in bett christlichen Ländern Nachahmung. Zuerst entstanden solche Schulen in Italien zu Bologna und Salerno; im 13. Jahrhundert folgten auch andere Staaten nach. Frankreich gründete Hochschulen zu Paris und Toulouse, England in Oxford. Deutschland kam im 14. Jahrhundert an die Reihe; es entstanden die Universitäten zu Prag (1348), Wien, Heidelberg, Köln, Erfurt, später noch Würzburg, Leipzig und Rostock (1419). Als im Jahre 1453 Konstantinopel durch die Türken erobert wurde, begaben sich viele griechische Gelehrte ins Ausland, namentlich nach Italien, und nun nahmen die Wissenschaften einen neuen Aufschwung. Da fast zu derselben Zeit auch die Buchdruckerkunst erfunden war, weshalb die Geisteserzeugnisse des einzelnen nun schneller Verbreitung finden konnten, so kündeten die allerorts erwachten wissenschaftlichett Bestrebungen, die auch die Laienwelt ergriffen, schon das Morgenrot einer neuen Zeit an. Pttö Würgertum. 1. Bauart der Städte. Die deutschen Städte waren vornehmlich entstanden im Anschluß an Burgen, an Klöster oder geistliche Stiftungen. Daraus erklärt sich ihre eigentümliche Bauart: Die Burgen oder Psalzen und die Stifte nahmen den größten Raum ein; dazwischen 11 *

8. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 222

1897 - Leipzig : Baedeker
— 222 — Niederlande, Neapel, Mailand und Sardinien, Preußen bekam Obergeldern und die Anerkennung seiner Königswürde. Frankreich aber brauchte kein Ländergebiet abzutreten, behielt also das früher geraubte Elsaß. 4. Gebietsvergrößerung und Bauten. Friedrich I. sorgte jedoch uicht bloß für den Glanz des preußischen Staates, sondern vermehrte auch das Gebiet desselben. Unter seiner Regierung kamen hinzu die Herrschaften Moers und Singen, die Grafschaft Tecklenburg und das Fürtentum Geldern. Auch beförderte er Künste und Wissenschaften. In Halle wurde eine Universität errichtet, an welcher der fromme Aug. Herrn. Francse, der Stifter des großen Waisenhauses, wirkte, und in Berlin, besonders aus Anregung der hochgebildeten Königin, eine Akademie der Wissenschaften gestiftet. Die Residenz wurde verschönert durch Prachtgebäude, wie das Schloß, das Zeughaus und mehrere Kirchen. Das Andenken seines großen Vaters ehrte er durch ein treffliches Standbild, ausgeführt von dem Baumeister und Bildhauer Schlüter. 5. Prachtliebe. Eine Schattenseite in der Regierung Friedrichs war seine große Prachtliebe. Der Luxus der französischen Könige wurde an dem Berliner Hofe nachgeahmt. Die Kleidungen der Hofbeamten und Hofbedienten, deren Zahl sehr groß war, strotzten von goldenen und silbernen Tressen. Eine prunkvolle Festlichkeit reihte sich an die andere. Das verursachte schwere Abgaben und drückte den Wohlstand des Landes. Das Volk aber liebte seinen ersten König und pflegte ihn den „gütigen Herrn" zu nennen. 6. Sophie Charlotte. Wie König Friedrich I. Glanz und Pracht, so liebte feine Gemahlin Sophie Charlotte Kunst und Wissenschaft, besonders die Philosophie; sie wird deshalb die „philosophische Königin" genannt. a) Jugend. Geboren ist sie am 20. Oktober 1668 in Hannover. Sie war eine Tochter des Kurfürsten Ernst August von Hannover und der Sophie von der Pfalz (Tochter des Winterkönigs). Die Prinzessin zeigte große geistige Anlagen, die durch eine sorgfältige Erziehung im Elternhaufe und durch geistweckende Anregungen in Paris, wo sie sich bei einer Tante aufhielt, herrlich zur Entwicklung gelangten. Es wurde von ihr gerühmt, daß sie einen an Kenntnissen und Einsichten so reichen Geist besessen habe, wie man selten bei einer Frau findet. Die Liebe zur Philosophie war in ihr durch den großen Philosophen Leibniz erweckt worden, der in Hannover ihr Lehrer gewesen war. Schon im Alter von 16 Jahren wurde sie mit dem Kurfürsten Friedrich von Brandenburg vermählt. b) Ihr Leben als Königin. An dem glänzenden Hofleben fand die Fürstin keine Freude. Ihr größtes Glück war es, im Kreise geistreicher Männer und Frauen über religiöse, wissenschaftliche oder Kunstfragen ihre Gedanken austauschen zu können. Als die Akademie der

9. Bilder aus den deutschen Kolonien - S. uncounted

1908 - Essen : Baedeker
, A .t \ Q. D. Baeöeker, Verlagshandlung in Essen. Jahrbuch über die deutschen Kolonien. Herausgegeben von Dr. Karl Schneider, I. Jahrgang. Mit einem Bildnis des Präsidenten der Deutschen Kolonial- gesellschaft, Sr. Hoheit Des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg und einem alphabetischen Personen- und Sachregister. Preis in Ganzleinwand geb. /V\k. 5.—. Inhaltsverzeichnis: Vorwort. Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg-Schwerin, Regent von Braun- schweig, Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft von Prosper Mülle n dor ff. Die Fortschritte in der geographischen Erschliessung unserer Kolonien seit. 1905 von Prof. Dr. Max Eckert in Aachen. Aus dem Seelenleben der Eingeborenen von Prof. Dr. Carl Meinhof in Berlin Die deutschen Schutztruppen: a) Deutschlands militärische Stellung in den Kolonien von Major Maercker. b) Die militärische Lage in Deutsch-Ostafrika von Oberleutnant K r a m e r. c) Die militärische Lage in Kamerun von Hauptmann Stieber. d) Die militärische Lage in Süd-Westafrikavonmajormaercker. Die Gesundheitsverhältnisse in unseren Kolonien von Stabsarzt Kuhn. Rückblick auf die Fortschritte unserer kolonialen Entwicklung im Jahre 1906 [07] von Prof. Dr. Anton in Jena. Die Verwaltung unserer Kolonien und die Fortschritte des letzten jahres von Dr. Max Fleisch mann, Amtsrichter und Privatdozent an der Universität Halle a. S. Die Erziehung der Eingeborenen zur Arbeit ~ Ostafrika von Pater Acker. Art und Charakter des Negers von Oberstleutr ^ nn in Lauban. Die Rechtsanschauungen der Togo-Neger unc c/Z zum europä- ischen Gerichtswesen von Missionar Spi m Die Besiedelung von Deutsch-Ostafrika von I ^ g> Mitglied des Reichstags. .t; o> ■H S Südwestafrika nach dem Kriege von Paul R< o Die Siedelungsgesellschaft für Deutsch-Südw £ ^ rof. Dr. Anton in Jena. £ T~ Umschau in der Kolonialliteratur des letzten £ _ r. W. Morgen- roth in Cöln. o> Zeittafel zur Übersicht über die deutsche Koloi g 307 vom Heraus- geber. Alphabetisches Personen- und Sachregister.

10. Die neuere Zeit - S. 280

1872 - Coblenz : Baedeker
280 Malerei. §. 65. ging; /9) die naturalistische, welche, unbekümmert um das, was früher geschehen war, sich einer derben Auffassung der Natur hingab (Caravaggio, Spagnoletto, Salvator Rosa). — Die nämlichen beiden Richtungen erscheinen in den Niederlanden, als die Malerei hier im 17. Jhdrt. einen neuen Aufschwung nahm, und zwar die eklek- tische in dem katholischen Brabant, die naturalistische in dem pro- testantischen Holland. Die Häupter der Schule von Brabant, beide in Italien gebildet, sind: Peter Paul Rubens (geb. zu Göln? 1577, f zu Antwerpen, 1640), der vor Allem grossartig bewegtes körperliches Handeln dar- zustellen verstand, und sein gemüthvollerer Schüler Anton van Dyck (f 1671). Die holländische Schule brachte eine Reihe ausgezeich- neter Portraitmaler hervor. Am entschiedensten zeigt sich die na- turalistische Richtung bei Paul Rembrandt (f 1644), der in der Behandlung des Helldunkels eine Meisterschaft erreicht wie Correggio. Bedeutend ist auch die spanische Historienmalerei des 17. Jhdrts., besonders in der Schule zu Sevilla, aus welcher Ve- lasquez (7 1660) und Murillo (f 1682) hervorgingen. Neben der Historienmalerei beschäftigte sich das 17. Jhdrt. mit den untergeordneten Gattungen: dem Genre, der Landschaftsmalerei, dem Stillleben, Viehstücken, die man unter dem Namen Cabinets- malerei zusammenfasst. Sie wurde zumeist von niederländischen, besonders holländischen Künst- lern ausgeübt: das niedere Genre komischer Art von Teniers und den beiden Brüdern Ostade, das höhere Genre von Terburg, Douw, Mieris, die Landschaftsmalerei von Breughel, Ruysdael, auch von Italienern, wie den Caracci und ihrer Schule, Salvator Rosa, dem Franzosen N. Poussin, dem Lothringer Claude Lorrain, Viehstücke von P. Potter, Snyders u. s. w. Sehr mannichfaltig sind die Leistungen der neuesten Maler, sowohl in der Historienmalerei, als in den verschiedenen Gattungen der Cabinetsmalerei. In Frankreich fand J. L. David’s (f 1825) antikisirender Stil eine Menge Nachfolger, während Andere (wie Horace Vernet, f 1863, P. Delaroche und belgische Maler) mehr auf lebendige Individualisirung hinarbeiten. In Deutschland blühten die Münchener Schule (unter P. Cornelius, f 1867) und die Düssel- dorfer (unter W. Schadow, f 1862), während Fr. Overbeck (f 1869) in Rom eine deutsch-römische Schule begründete. Zur Unterstützung und Förderung der Kunst trug die Stiftung von Museen, die grossartigen Bauten Königs Ludwig I. von Baiern, welche auch die Glasmalerei wieder ins Leben riefen, wesentlich bei, während allenthalben entstandene Kunstvereine den Sinn und Geschmack für Kunst verbreiteten, deren Erzeugnisse durch die Er- findung des Steindrucks (von Sennefelder in München), des Stahlstichs (von Heath in England) und der Photographie (durch Talbot), so
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