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Heidebächlein. Gewitter auf der Heide. Im Nebel aus
der Heide. — Das Haus im Moor. Bei den Tors-
gräbern. Aus der Moorwiese. Von der Kreuzotter.
Die Schnepfen. Vom Kiebitz. Moorwasser. Die Weiden
im Moor. Moorselder. Die Straße durch das Moor. —
Das Waldkirchlein. Das Bergkirchlein. Am Feldkreuz.
Am Marterl. Die Linden von x. Die Eichen bei y.
Die Dorflinde.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Iii.
Iie Keimatgememde.
1. Lage, Grenzen und Größe.
/Qin Fremder hat den Namen unserer Gemeinde noch nie
^ gehört und will wissen, wo sie liegt.
Bestimmung: (Im Lande Bayern, im Kreise Ober-
bayern, im Bezirksamte N.) — Bei größerem, bekannten
Orte, auf der Straße von M. nach N., am Flusse, am
See, gegenüber, ober-, unterhalb, Stunden entfernt nach
Ost :c., am Berge.
(Auf die Grenzen wird schon gelegentlich der Schul-
spaziergänge hingewiesen; hier wird zusammengefaßt.)
Unsere Gemeinde grenzt im O. an die Gemeinde R. :c.
1. Unsere Gemeindeflur umfaßt 1420 ha. Sie ist
lang, breit, hat die Form eines länglichen Viereckes,
und man braucht 6 Stunden, bis man die Grenzen
umgeht.
2. Auf dieser Fläche stehen: das Pfarrdorf N., das
Filialdorf Z., 3 Weiler und 5 Einöden. Diese
heißen: —.
3. Diese Ortschaften werden bewohnt von 840 Menschen.
4. Wir haben 117 Anwesen in der Gemeinde. Schloß,
Gut. Die Bewohner treiben fast alle Ackerbau und
Viehzucht. In der Gemeinde sind aber auch 3 Gast-
wirte, 2 Schmiede, 2 Wagner, 3 Krämer, 2 Bäcker,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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5. Gang durch den Wohnort.
(Ein wirklicher Gang mit Meßzeug, Bleistift und Papier.)
Die Schritte geben das Maß an, es wird aber auch
geschätzt und nachgemessen. Auf der Hauptstraße am
Dorfanfang. Bezeichnung der Himmelsgegenden und
Notierung auf dem Papier an den vier Enden. Fest-
stellung des Maßes, in welchem gezeichnet wird, z. B.
10 oder mehr Schritte bedeuten aus dem quadrierten
Zeichenpapiere 1/2 oder 1 cm, je nach der Größe des
Ortes. Hauptrichtung der Dorfstraße. Breite. Name
und Lage der Häuser, die Gärten, Mündung der Gassen,
Brücken und Stege, Dorfplatz, Kirchplatz, der Bach,
der Weiher.
Darstellung des Beobachteten aus der liegenden Schul-
tafel in gemeinsamer Arbeit. Die stehende Schultafel in
Übereinstimmung mit den Himmelsgegenden. Vergleich der
Zeichnung mit dem Ortsplan. Verbesserungen.
(Es schadet gar nicht, wenn die Schüler bei dem
ersten Versuche grobe Fehler machen. Sie sollen nur
wissen, daß die Arbeit nicht ganz leicht ist und große
Aufmerksamkeit erfordert. Desto größer ist die Freude
beim nachfolgenden Gelingen.)
Ausgabe: Zeichne auf ein Quartblatt den Ortsplan!
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
2
Die sozialen Lebensgemeinschaften
ihrem Leben selbst Leben, wie etwa die Schriftsprache aus
der Volkssprache sich erneut und vor Erstarrung hütet.
Indem wir also diese Verbände betrachten, gewin-
nen wir einen von selbst sich darbietenden Einblick in
die natürlichen Grundlagen des Staates und in seine
ordnende Tätigkeit.
Die ursprünglichste dieser sozialen Lebensgemein-
schaften ist nun:
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Das gleiche Wahlrecht, Kritik und Urteil
51
zufällig auch sechs bunt zusammengewürfelte Wahl-
berechtigte zusammenhausen? Grund und Boden er-
heischt auch Berücksichtigung, er bildet ja das Vater-
land. Eine rein mechanische Berücksichtigung des
Grund und Bodens, also etwa nach dem Flächenmaß,
wäre aber auch einseitig. Ein paar hundert Morgen
Heideland oder Moorboden bilden gewiß auch ein be-
trächtliches Stück des Vaterlandes, aber doch ein ziem-
lich wertloses. Etliche Quadratmeter der Großstadt sind
nur ein winziges Stück des vaterländischen Bodens,
aber das Kaufhaus, das darauf steht, stellt einen großen
Wert dar und gewährt vielen Leuten Nahrung und
Verdienst. Es hat für das wirtschaftliche Leben ganz
andere Bedeutung als meilenweites Heideland. Es
müßten also bei der Wahlberechtigung berücksichtigt
werden die Bevölkerungszifser, die Bodensläche, der Wert
der Bodensläche und der darauf ansässigen Bevölkerung,
soweit er wirtschaftlich erfaßbar ist, also der Steuerkraft.
So bestimmt auch die französische Verfassung von 1791
im ersten Abschnitt des ersten Kapitels: Die Volks-
vertreter sollen unter die 83 Departements nach dem
dreifachen Verhältnisse des Flächeninhaltes, der Volks-
menge und der direkten Abgaben verteilt werden. Und
diese französische Revolutionsverfassung war gewiß nicht
reaktionär!
Ob bei der Bevölkerung auch noch Unterschiede ge-
macht werden sollen, etwa nach dem Bildungsgrade, ist
viel umstritten und hier, weil zu weit führend, nicht zu
erörtern. Was sich dafür und dagegen sagen läßt,
ist übrigens so ziemlich alles gesagt worden in der
Frankfurter Nationalversammlung von 1848/49, na-
mentlich von den Abgeordneten Bassermann und Vogt;
man vergleiche die Stenographischen Berichte Band Vii
S. 5250 f.
4*
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Vi. Der Rechfsschui} im Unnern; die Rechts-
ordnung.
Der Schutz nach außen ist die erste Aufgabe jedes
staatlichen Gemeinwesens, eine andere über ist ihr gleich:
der Schutz nach innen.
Das Nebeneinander der Menschen, ihr Streben nach
demselben Ziel der Selbst- und der Arterhaltung bedarf
einer festen Regelung, weil ohne eine solche die ein-
zelnen Bemühungen sich hemmen, durchkreuzen und auf-
heben würden. In einfachen Verhältnissen schassen
Religion und Sitte diese Regelung. „Mehr als ander-
wärts die Gesetze, vermögen dort die guten Sitten",
rühmt Tacitus von den Germanen. Bei entwickelteren
Verhältnissen, wo sich die Menschen fremder gegenüber-
stehen, reicht die Sitte nicht mehr aus, da müssen Ge-
setze und die nach den Gesetzen urteilende Rechtsprechung
festere Richtlinien schaffen. „Ein Oberhaupt muß sein,
ein höchster Richter, wo man das Recht mag finden
in dem Streit." Doch darf auch die Rechtsordnung ihre
tiefere Begründung nicht verleugnen, und mit weisem
Bedacht führen die alten Kulturvölker das Recht zurück
auf göttlichen Ursprung. „Themis selber führt den
Reigen, und mit dem gerechten Stab mißt sie jedem
seine Rechte, setzet selbst der Grenze Stein, und des
Styx verborgene Mächte ladet sie zu Zeugen ein." Und
bedeutungsvoll sagt Rösselmann im Tell: „Doch Gott
ist überall, wo man das Recht verwaltet." Man unter-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Direkte und indirekte Wahl, Wählbarkeit, Legislaturperiode
In Hessen haben die Wähler mit 50 Jahren
zwei Stimmen.
In B ayern, Württemberg und Baden
ist das Wahlrecht gleich, ohne Rücksicht auf Steuer, Bil-
dung oder Alter.
In Preußen ist die Wahl indirekt. Die Wähler
wählen Wahlmänner, diese erst den Abgeordneten. Ter
Gedanke, der dem indirekten Wahlrecht zugrunde liegt,
ist folgender: Man sagte sich, wenige können besser
unter sich überlegen, beraten und den richtigen Ab-
geordneten finden als die große Menge der Wähler.
Tatsächlich aber haben die Wahlmänner gar nichts
mehr zu erwägen, die Abgeordneten sind schon aufge-
stellt und die Wahlmänner von den Parteien verpflich-
tet, diese Abgeordneten zu wählen. Darum hat man
das indirekte Wahlrecht in den übrigen Staaten auch
abgeschafft. Auch ist die Stimmenabgabe in Preußen
öffentlich, in den anderen Staaten geheim.
Wer wahlberechtigt ist, ist in der Regel auch w ä h l-
b a r. Doch ist in Preußen für die Wählbarkeit das
30., für das Wahlrecht das 24. vollendete Lebensjahr
vorgesehen, ebenso in Baden und in Elsaß-Lothringen
für die Wählbarkeit das 30. Lebensjahr. Militärper-
sonen sind nirgends wahlberechtigt.
Gewählt werden die Abgeordneten auf eine be-
stimmte Zeit (Legislaturperiode): auf 4 Jahre
(in Baden), 5 (Preußen und Elsaß-Lothringen), 6
(Bayern, Sachsen, Württemberg und Hessen); in Hessen
scheidet alle 3 Jahre die Hälfte der Abgeordneten aus.
Die Zahl der Abgeordneten ist verschieden;
in Preußen 443, in Bayern 163, in Württemberg 92,
in Sachsen 43 städtische, 48 ländliche — 91, Hessen 15
städtische, 43 ländliche — 58, Baden 73, Elsaß-Loth-
ringen 60 Abgeordnete.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Iii. Der Bundesifcislf.
Wie die Gemeinde, so war auch der Stamm ur-
sprünglich geeint durch Blutsverwandtschaft. Aus dem
Stamm und dem von ihm besetzten Gebiet erwuchs
das Landesfürstentum. In den Staatenbezeich--
nungen Sachsen, Bayern, Hessen, thüringische Staaten
leben die alten Stammesbezeichnungen weiter. Doch
decken sich im Laufe der zweitausendjährigen Entwick-
lung die heutigen Staaten nicht mehr überall mit dem
alten Stammesgebiet. Immerhin bilden die Stämme
noch den Kern der Bevölkerung, auch da, wo der Staat
nicht mehr den Namen des Stammes trägt. Die Be-
völkerung Hannovers ist niedersächsischen, die Württem-
bergs alemannischen oder schwäbischen Stammes. Die
Dialektunterschiede in Deutschland bewahren noch die
Stammesunterschiede.
So gehen die deutschen Bundesstaaten zurück auf
die alten Stammesherzogtümer. Die deutschen Bundes-
fürsten sind die legitimen Nachfolger der alten Grafen,
Gau- und .Landgrafen und der Herzoge.
Die alten Stammesfürsten waren Heerführer im
Kriege, Richter im Frieden; ihre Macht aber war
beschränkt durch die Rechte der freien Männer.
Im modernen Verfassungsstaat lebt diese Beschrän-
kung der Fürstengewalt wieder auf, und der Schutz nach
innen und außen, die Verwaltung des Rechtes und die
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Bayern Hessen Hannovers Deutschland
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Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Xi. Die geistige Sülerberoegung: 668 Kll6ung8-
loeleu.
Wenn wir im vorigen Abschnitt eine Ahnung be-
kamen von dem gewaltigen Güterumlauf und den hier-
für geschaffenen Einrichtungen, so waren es materielle,
körperlich greifbare, sinnlich wahrnehmbare Güter, die
wir im Umlauf sahen; es gibt aber auch großartige
g e i st i g e Güter, die in ähnlicher Bewegung sind.
Solche geistige Güter eines Volkes sind seine
Sprache und Literatur, die darin niedergelegten Er-
fahrungen, Urteile und Anschauungen, geistige Güter
sind die Wissenschaften und die in ihnen errungenen
und festgehaltenen Erkenntnisse und Ergebnisse, ferner
Sitten und Gebräuche und die hierin sich offenbarende
Denk- und Anschauungsweise. Generationen haben an
diesem geistigen Güterbestand gearbeitet, jede sucht ihn
zu mehren, eine überliefert ihn der andern, und durch
diese Überlieferung gliedert die lebende Generation die
Heranwachsende ihrem Kulturleben ein.
Umgang und Verkehr, Versammlungen und Reisen,
Rede und Schrift und die mannigfachen Veranstaltungen
zum Festhalten und Verbreiten des gesprochenen und
geschriebenen Wortes setzen ein geistiges Geben und
Nehmen in Bewegung, das wohl verglichen werden
kann dem Angebot und der Nachfrage, dem Kauf und
Verkauf der materiellen Güter auf dem wirtschaftlichen
Gütermarkt.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Die niederlndischen Städte im 16. Jahrhundert.
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12. Die niederlndischen Städte Im le>. Jahrhundert.
Felix Rachfahl, Wilhelm von Oranien und der Niederlndische Aufstand.
(Halle a. d. ., Max Niemeyer.)
Im 16. Jahrhundert gab es in Europa kaum ein. Land, dessen Kultur eine so ausgeprgt stdtische war wie die Niederlande. Das kam schon in der Verteilung der Bevlkerung zum Ausdruck. Es gab 1514 in Holland etwa 400000 Einwohner, von denen 190000 in Stdten, der Rest auf dem Lande wohnte. In einigen der sdlichen Provinzen drfte sich das Verhltnis noch mehr zu Gunsten der stdtischen Bevlkerung gestaltet haben;
denn hier gerade lagen die groen Städte: Antwerpen und seine Vororte mit 150000, Lttich mit der 100000, Brssel mit 75000, Gent mit 70000 Einwohnern. Dahinter kam die grte Stadt des Nordens, Amsterdam, erst mit 40000 Seelen. Mehr als 200 ummauerte Städte wurden gezhlt sowie 150 offene Flecken, die so ansehnlich wie Städte waren und dieselben Vor-rechte genossen. Nirgends in ganz Europa drngten sich aus einem Stck Landes so viele und volkreiche, durch Handel und Gewerbeflei ausgezeichnete Städte zusammen. Fr ihren Umsang waren die Niederlande das am dichtesten be-vlkerte Land Europas.
Von auen gesehen, muten diese niederlndischen Städte schon wegen ihrer weiten Ausdehnung Bewunderung erregen. Die in hellen Farben gehaltenen Fernansichten, denen man auf den Gemlden der flandrischen Meister des 15. und 16. Jahrhunderts immer wieder begegnet^), stellten die ein-heimischen Städte dar mit ihren hochragenden Kirchen und Klstern, mit ihren stolzen Kuppeln und ihren vom Kreuze gekrnten Trmen, mit ihren stufen-frmigen Giebeln.
Hatte man die Tore durchschritten, so zeigte sich freilich manches, was die Mauern vorher schonend verhllt hatten. Die Straen waren oft genug enge, winklig und ungepflastert. Nicht mit jeder Stadt war es so gut bestellt wie mit Antwerpen: dieses besa 22 groe und kleine Pltze sowie 212 groe und kleine Gassen; den meisten von ihnen wurde nachgerhmt, da sie breit und sauber angelegt seien. Am schlimmsten stand es im Norden; hier fand man noch im 16. Jahrhundert meist kleine, fast ungangbare Gassen, in der Regel in dickem Kole starrend; die Huschen waren meist hlzern, mit Stroh und Schilf gedeckt; der die schmutzigen und stinkenden Grachten, die das Innere durchzogen, fhrten schlechte Holzbrcken. Aber auch im Sden fand sich manches in noch recht ursprnglichem Zustande. Bis zum Ende des Mittelalters war der Holzbau in den Stdten die Regel; erst die groen Stadtbrnde im 15. und
T-----
l) So auf dem berhmtesten, spter noch zu erwhnenden Werke der altnieder-lndischen Schule, auf der Anbetung des Lammes" der Gebrder van Eyck.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Felix_Rachfahl Felix Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Max_Niemeyer Max
Extrahierte Ortsnamen: Niederlndische Europa Niederlande Holland Antwerpen Amsterdam Europa Niederlande Europas