90
Iv. Von der Erde.
aber schwerer zu fassen sind, ist es erwiesen, daß die Er-
de eme sehr große Kugel sei, über eine unebene Kugel,
wegen .er vielen Berye. die ,edoch für die Erdkugel nichts
mehr und, als klerne Sandkörnchen auf einer Kegelkugel.
M ai har die Erve im Kleinen nachgebildet. Mm
hat eine Kugel gemacht, und die Länder und Gewässer
der Erde oa.auf aezeichnet. Eine solche Kugel heißt
Globus, oder künstliche Erdkugel. Man hat aber auch
die zwei entgegenstehenden Hältten der Erdkugel auf eine
ebene Fläche gezeichnet, und solche Abbildungen nennt
man Planiglobten. Solche Bilder hat man auch
von einzelnen Erdtheilen.und Ländern enlworfen. - Man
nennt sie Landkarten.
Die Erde empfängt Licht und Därme von der Sonne.
Auf der einen Seite der Erde, welche der Sonne zuge-
kehrt ist, ist es Tag. auf der andern entgegenstehenden,
welche im Schatten liegt, Nacht. Stünde die Erde un-
beweglich, so müßte es auf der einen Seile, welche der
Sonne zugewendet ist. immer Tag, und auf der andern
immer Nacht seyn; allein Tag und Nacht wechseln auf
der ganzen Erde regelmäßig allemal in vier und zwanzig
Stunden mit einander ab. in weicher Zeit sich die Erde
um ihre eigene Achse dreht. Unter Erdachse verstehtman
eine gerade Linie, die inan sich mitten iuirdvöie Erdku-
gel denke, um welche sich die Erde, wie ein Rad um sei-
ne Achse dreht. Die äußersten Punkte dieser Achse heißen
Pole, und zwar der eine, der nach Süden oder Mit-
tag zu steht, der Südpol, der andere, der nach Nor-
den odermicre'-'nachr zu steht, der Nordpol. Den run-
den Kreis, wo Himmel und Erde dem Anscheine nach an
einander grenzen, nennen wir den Horizont, und be-
merken uns in demseloen die vier Himmelsgegenden:
Morgen oder Osten, Abend oder Deste n, Mit-
tag oder Süden, Mitternacht oder Norden.
Die Gegend, wo die Sonne dann, wenn Tag und Nacht
gleich sind, aufgeht, heißt Morgen; die, wo sie
dann am höchsten steht. Mittag; die, wo sie unter-
geht Abend; und die, welche dem Mittage entge-
gensteht. Mitternacht.
Ze näher ein Land nach den Polen zu liegt, desto
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
igs Ix. Von der Zeitrechnung
Ix.
Von der Zeitrechnung und dem Kalender.
Der natürliche Tag dauert eigentlich vom Auf,
gange bis zum Untergänge der Gönne, uno hat in den
meisten Gegenden der Else zu verschiedenen Zerren auch
eine versci-teoene Dauer. Im Sommer hat er ve« uns
z. B. in den längsten T - en eine Dauer von i5 brr 16
Stunden, in den kürzesten Wft.rertagen aber nur 7 brö 8.
Wir rechnen deshalb nicht nach natürlichen Tagen, son-
dern nehmen Tag und Nacht zusammen, und nennen owß
einen Tag, oder einen bürgerlichen Tag. Wenn
ich z. D. sage, daß jemand schon acht Tage krank, oder
seit vier Tagen verreist sei, so rechnen wir nrchr nur den
Hellen natürlichen Tag. sondern Tage und Nächte zusam-
men. Die Juden fangen ihren bürgerlichen Tag mit dem
Untergänge der Sonne an, und rechnen ihn wieder bis
zum Untergang der Sonne. Diejenigen Gelehtten, wel-
che sich besonders mit der Sternkunde beschäftigen, und
daher Sternkundige oder Astronomen heißen, zahlen ihre
Tage von einem Mittage, d. h. von der Zeit, wo cie
Sonne uns am höchsten steht, bis zum anoe-en Mittage,
Dies ist der astronomische Tag. Even so rechnen
noch manche morgeniändtsche Völker ihren Tag, und noch
andere zählen von einem Aufgange der Sonne bis zuin
anderen.
Der Tag wird in 24 Stunden eingetheilt, mag man
ihn anfangen und aufhören lassen wo man wtli, .Mb Ei-
nig« zahlen diese 24 Stunden hinter einander fort, An-
dere zählen, wie wir, die Hälfte des Tages bis 12, und
fangen die andere Hälfte wieder mit Eins zu zählen an.
Um nun diese Stünden genau und gleichmäßig avzu-
messen, und dadurch Ordnung in alle bürgerliche Geschäf-
te zu bringen, hat man die Uhren erfunden. Zuerst
erfand man die S 0 nnenuhren, aufweichen der Schat-
ten., den ein von der Sonne beschienener ausrecht stehen-
der Stab auf eine Fläche Wirft, die Stunden bestimmt.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
2i$ Xi. Erdbeschreibung.
sien, wird sdjon in Böhmen schiffbar, und' fließt durch
Ober, und Nt-'dersachsen in die Nordsee. 2sn ihr liegen
die Städte Dresden, Meißen, Torgau. Wittenberg,
Dessau, Magdeburg und Hamburg. Sie nimmt in
ihrem Lauft mehrere Flüsse auf, z. B. in Böhmen die
Moldau, an welcher Prag liegt, in Obersachsen die
Saale, welche schon die Bude und Holzemma ausge-
nommen hat, und 'an welcher die bekannte Universtkäts-
stadt Halle liegt; und die Havel, einen niedersächst-
schen Fluß, in dessen Nähe Berlin liegt. 5) Die
Oder entspringt in Mähren, nahe an der Grenze von»
Schlesien, fließt der Länge nach durch ganz Schlesien,
durch Oberfachsen, wo sie die Warr he. hie aus Polen
kommt, aufnimmt, und fällt in die Ostsee. An ihr lie-
gen Breslau, Frankfurt und Stettin.
Auch mehrere Landseen hat Deutschland, besonders
in den nördlichen und südlichen Gegenden. Der Bo-
densee in Schwaben, an der Grenze der Schweitz, ist
der beträchtlichste. Er ist über 7 Meilen lang, 3 Mei-
len breit und sehr tief.
Die Lufr ist sehr gemäßigt, der Sommer bringt
das Getraide und Obst zur Reife, und die Winter sind,
besonders in den gebirgigen Gegenden, ziemlich strenge.
Der Boden ist größtentheils sehr fruchtbar, und nur
hier und da, z. D. im Westphälischen und in Nirdersach-
sen, findet man ganz unbebaute Landstriche, die man
Haiden nennt. Die Erzeugnisse unsers Vater,
laudes sind sehr mannigfaltig, und besonders folgende:
1) Getraide findet man fast überall in so großem
Ueberfluffe, daß noch jährlich eine Menge desselben aus-
geführt wird. Die Gebirgsgegenden machen hiervon ei-
ne Ausnahme. 2) Holz hat Deutschland im Ganzen
genug, wenn es auch einzelnen Gegenden fehlt. Dis
Gebirge sind fast alle mit den schönsten Waldungen be,
setzt, in denen Bau-, Nutz - und Brennholz in Menge
geschlagen, verkohlt, und zu den mannigfaltigsten Holz-
waaren verarbeitet wird. Auf der Elbe, Weser, Saale
und Oder wird sehr viel Holz geflößt; in den ebenen
Gegenden, die das Holz auf der Achse erhalten, ist es
sehr lhlm. 3) Lein oher Zlgchs wird in Deutsch-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Dresden Torgau Wittenberg Dessau Magdeburg Hamburg Holzemma Berlin Schlesien Schlesien Polen Ostsee Breslau Frankfurt Stettin Deutschland Schwaben Westphälischen Nirdersach- Deutschland
88
Iv. Von der Erde.
Kugel haben. Auf einem runden Körper, oder einer
Kugel kann manubri genier immer gleichen Richtung des
We^es ringsherum kommen. Man müßte also, wenn
die Erde eine Kugelgestalt hätte, von seinem Wohnorte
z. B. immer nach dem Untergange der Sonne zu reisen
können, und zuletzt wieder von der entgegengesetzten Sei-
te oder vom Lufgünge der Sonne her, nach Hause kom,
men. Dieser Versuch rsi schon oft gemacht. Aus diesen
und ans mehreren Gründen die aber schwerer zu fassen
sind, ist erwiesen, daß die Erde eine sehr große Kugel
sei, aber eine unebene Kugel, wegen der vielen V^rge,
die ledoch für dre Erdkugel nichts mehr sind, als kleine
San (körnchen auf eme>' Kegelkugel.
Man har die Erde im Kleinen nachgebildet. Man
hat eine Kugel gemacht, und die Länder und Gewässer der
Erde darauf gezeichnet. Eine solche Kugel heißt Glo,
bus, oder künstliche Erdkugel. Man har aber auch die
zwei entgegenstehenden Hälften der Erdkugel auf eine
ebene Fläche gezeichnet, und solche Abbildungen nennt
man Planigglobien. Solche Diider hat man auch
von einzelnen Erdtheilen und Ländern entworfen. Man
nennt ste Landkarten.
Die Erde empfängt Licht undwärmevon der Sonne.
Auf der einen Seile der Erde, welche der Sonne zuge-
kehrt ist, ist eö Tag, auf der anderen entgegenstehenden,
weiche <m Scharren liegt, Nacht. Stände die Erde un-
bewe ich, so müßte es auf der einen Seite, welche der
Sonne zugewendet ist, immer Tag, und auf der anderen
immer Nacht seyn; allein Tag und Nacht wechseln auf
der ganzen Erde regelmäßig allemal in vier und zwanzig
Stunden mit einander ab, in welcher Zeit sich die Erbe
um ihre eigene Achse dreht. Unter Erdachse versteht
man Line gerace Linie, die man sich mitten durch die Erd-
kugel denkt, um welche sich sie Erde, wie ein Rad um
seine Achse dreht. Die äußersten Punkte dieser Achse
heißen Pole, und zwar der eine, der nach Süden ober
Mittag zu steht, der Südpol, der andere, der nach
Norden oder Mitternacht zu steht, der Nordpol. Den
runden Kreis, wo Himmel und Erde dein Anscheine nach
an einander gränzen, nennen wir den Horizont, und
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Iv. Von der Erde.
91
Richtung des Wegesrings herum kommen. Man müßte
also, wenn die Erde eine Kugelgestalt hätte, von seinem
Wohnorte z.b. immer nach demuntergange dersonne
zu reisen können und zuletzt wieder von der entgegenge-
setzten Seite oder vom Aufgange der Sonne her nach
Hause kommen. Dieser Versuch ist schon oft gemacht,
und zwar zuerst vor 300 Jahren von Ferdinand Ma-
gellun, der 1520 immer nach Abend zu reiste, und
dessen Begleiter (er selbst starb auf der Reise) nach drei
Jahren von Morgen her nach ihrem Vaterlande zurück-
kehrten. Aus diesen und aus mehren Gründen, die
aber schwerer zu fassen sind, ist es erwiesen, daß die
Erde eine sehr große Kugel ist, aber eine unebene Kugel,
wegen der vielen Berge, die jedoch für die Erdkugel
nichts mehr sind, als kleine Sandkörnchen auf einer Ke-
gelkugel.
Man hat die Erde imkleinen nachgebildet. Man
hat eine Kugel gemacht und die Lander und Gewässer der
Erde darauf gezeichnet. Eine solche Kugel heißt Glo-
bus oder künstliche Erdkugel. Man hat aber auch die
zwei entgegenstehenden Hälften der Erdkugel auf eine
ebene Fläche gezeichnet, und solche Abbildungen nennt
man Planiglobe. Solche Bilder hat man auch von
einzelnen Erdtheilen und Ländern entworfen. Man
nennt sie Landkarten.
Die Erde empfängt Licht und Wärme von dersonne.
Auf der einen Seite der Erde, welche der Sonne zuge-
kehrt ist, ist es Tag, auf der andern entgegenstehenden,
welche im Schatten liegt, Nacht. Stände die Erde
unbeweglich, so müßte es auf der einen Seite, welche
der Sonne zugewendet ist, immer Tag, und auf der
andern immer Nacht sein; allein Tag und Nacht wech-
seln auf der ganzen Erde regelmäßig allemal in vier und
zwanzig Stunden mit einander ab, in welcher Zeit sich
die Erde um ihre eigene Achse dreht. Unter Erdachse
versteht man eine gerade Linie, die man sich mitten durch
die Erdkugel denkt, um welche sich die Erde, wie ein
Rad um seine Achse', dreht; sie ist etwa 1720 Meilen
lang. Die äußersten Punkte dieser Achse heißen Pole,
und zwar der eine, der nach Süden oder Mittag zu
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Ma- Ferdinand
92
Iv. Von der Erde.'
steht, der Südpol; der andere, der nach Norden
oder Mitternacht zu steht, der Nordpol. Gerade in
der Mitte zwischen beiden denkt man sich um die ganze
Erde eine Linie, den Gleicher oder Äquator.
Diese Linie theilt die Erde in die nördliche und südliche
Hälfte. Außer dem Äquator hat man auf beiden Sei-
ten desselben auf den Künstlichen Erdkugeln und Karten
nach Norden und Süden zu, noch 2 Linien gezogen.
Sie sind 23§ Grad von dem Äquator entfernt, und
stehen in allen ihren Punkten gleichweit von ihm ent-
fernt. Man nennt sie Wen dekreise. Dernachdem
Nordpole zu liegende heißt der Wendekreis des
Krebses, der südliche der Wen de kreis des Stein-
bocks. Zwischen diesen und den Polen endlich, 23¿
Grad von jedem entfernt, hat man noch zwei Kreise an-
genommen, welche der nördliche und südl ichepo-
larkreis heißen.
Nicht überall auf der Erde ist es gleich warm und
gleich' kalt. Die Länder, welche zwischen den beiden
Wendekreisen nach dem Äquator zu liegen, sind am hei-
ßesten. Statt daß es bei uns schneiet und friert, tritt
dort statt des Winters bloß eine Regenzeit ein. Man
nennt diesen Erdstrich die heiße Zone. Kälter schon
ist es in denen Ländern, welche zwischen den Wende- und
Polarkreisen liegen. Diese Erdstriche heißen die ge-
mäßigten Zonen, von denen es also eine südliche
und nördliche giebt. Je näher die Länder dem Polar-
kreise liegen, desto kälter und länger sind in ihnen die
Winter. Jenseit der Polarkreise nach den Polen zu,
liegen endlich die südliche und nördliche kalte Zone,
in deren Ländern die Winter sehr lang, die Sommer
ganz kurz sind. In der Nähe der Pole sind bloß uner-
meßliche, immer dauernde Eisfelder. Den runden
Kreis, wo Himmel und Erde dem Anscheine nach an
einander grenzen, nennen wir den Horizont, und
bemerken uns in demselben die vier Himmelsgegenden,
Morgen oder Osten, Abend oder W e ft e n, M i t -
tag oder Süden, Mitternacht oder Norden.
Die Gegend, wo die Sonne dann, wenn Tag und Nacht
gleich sind, aufgeht, heißt Morgen; die, wo sie dann
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Viii. Merkwürdige Naturerscheinungen. 197
weil die untere von der obern zusammengedrückt wird.
Wir.cmpfinden dieß schon, wenn wir auf hohen Bergen
sind, und gewöhnlich sind die Bergbewohner stärker
und heiterer, als die Bewohner der Thäler. Viele
fremde Stoffe, die sich beständig auf der Erde durch das
Verwesen und Ausdünsten der Thiere und Pflanzen,
durch das Ausdunsten des Wassers und der Erde, durch
das Verbrennen u. s. w. entwickeln, erheben sich in die,
selbe bis auf eine gewisse Höhe, und es heißt deßwegen
der untere Theil des Luftkreises der Dunstkreis. In
diesem tragen sich mancherlei merkwürdige Verände,
rungen zu, von denen ihr jetzt die wichtigsten kennen
lernen sollet. Ihre Kenntniß wird euch mit Bewunde,
rung der Weisheit und Güte des Schöpfers und Erhal-
ters der Welt erfüllen, und euch von mancher unnützen
Furcht befreien.
Wenn das Gleichgewicht unter den verschiedenen
Luftmassen aufgehoben wird, was durch Warme und
Kälte, Sonnenschein und Regen, Licht und Finsterniß,
Elektricität u. s. w. geschehen kann: so strömt die dich,
Lere Luft zu der dünnern hinein, und diese Bewegung
nennen wir Wind. Man theilt die Winde überhaupt
ein in beständige oder regelmäßige, und unbeständige
oder unregelmäßige; auch werden sie nach der Himmels,
gegend, ,von welcher die Strömung kommt, verschie-
den benannt. Die Schiffer unterscheiden wohl 64
Winde und bedienen sich dabei einer mit einem Kompaß
verbundenen Fläche, auf welcher die Richtungen der
verschiedenen Winde bezeichnet sind. Dieses Werkzeug
nennt man eine Windrose. — Der Wirbelwind
besteht in einer Luftsäule, welche sich sehr schnell um
ihre Achse drehet, und allerlei Sachen, sogar Menschen
mit in die Höhe nehmen kann, wenn sie in diese dre-
hende Luftbewegung kommen. Er entsteht, wenn der
gewöhnliche Wind in seiner Richtung durch Gegensiän-
de aufgehalten wird, daß er zurückprallt, oder durch
stark elektrisirte schnell hin-und herziehende Wolken.
Ist der Wind-sehr heftig, so heißt er Sturm, und
ein sehr heftiger Sturm wird Orkan genannt. Oft
wüthet der Orkan so heftig, daß er die jtarkften Baume
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
96
Iv. Von der Erde.
wenn sie lang ist, Kana l. Wenn ein Theil des Mee-
res halb und darüber mit Land umgeben ist, so nennt
man ihn einen Meerbusen, wenn er groß ist und ei-
nen weiten Eingang hat; im entgegengesetzten Falle eine
Bucht. Diese letztem sind die besten Häfen, d. h.
Orte, wo die Schiffe vor den Stürmen sicher liegen.
Das feste Land der Erde hat man in fünf große
Theile getheilt, welche man Welttheile, richtiger
Erd theile nennt. Auf der einen Halbkugel liegen
Europa, der kleinste Erdtheil, welchen wir bewohnen,
und der der angebauteste ist, Asien und Afrika, und
ein Theil von Australien oder Südindien, wel-
ches aus lauter Inseln besteht; und auf der andern
Halbkugel liegt außer den Inseln, die zu Australien ge-
hören, Amerika, welches große Land Christoph Co-
lumbus am Ilten Oktober 1492 entdeckt hat.
Das ganze offene, d. h. nicht in Länder eingeschlos-
sene Meer, nennt man Ocean oder Weltmeer; und
auch dieses wird, wie das feste Land, in fünf Haupt-
theile getheilt. Diese Theile sind: das nördliche und
südliche Eismeer, im Norden und Süden jenseit
der Polarcirkel, das atlantische Meer zwischen
Europa, Afrika und Amerika, das stille Meer oder
die Südsee zwischen Amerika und Asien, und das
indische Meer zwischen Asien, Neuholland (der größ-
ten südindischen Insel) und Afrika bis südlich herab zu
dem südlichen Eismeere.
Bei den Meeren bemerken wir, daß sie regelmäßig
zu gewissen Zeiten und an gewissen Orten anschwellen,
und wieder nach Verlauf von 6—9 Stunden nieder-
sinken. Wir nennen dieses Steigen die Fluth, das
Fallen die Ebbe, und schreiben diese Veränderung dem
Einflüsse des Mondes zu. Diese Bewegung des Was-
sers, so wie die Strömungen, welche sich in eini-
gen Meeren befinden, verhüten mit die Faulung des
Wassers. Häufig finden sich im Meere Klippen,
Felsen und Sandbänke.
V.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Christoph_Co-
Extrahierte Ortsnamen: Kana Europa Asien Afrika Australien Amerika Europa Afrika Amerika Amerika Asien Asien Neuholland Afrika
1
Das gelobte Land.
305
Aber auch an Landplagen fehlte es dem so ge-
segneten Lande nicht. Oesters wurde es durch Erd-
beben heimgesucht, und ein glühender Ostwind, Sa-
mum oder Samiel, der einen erstickenden Schwefel-
dunst mit sich führt, tödtet Menschenhand Thiere, wenn
er von diesen eingeathmet wird. Ost richteten Ha-
gelwetter-, Wolkenbrüche, Ueberschwemmun-
g e n und Wasserhosen große Verheerungen an, und
öfters verwüsten Züge der Wand er- oder Zug-
heuschrecke in wenigen Stunden die fruchtbarsten
Gefilde. Ein Zug dieser gefräßigen Insekten ist oft
4 bis 6 Stunden lang und 2 bis 3 Stunden breit und
so dicht, dass es, wenn er anzieht, so dunkel wird, wie
es am späten Abend ist. Wo sie sich niederlassen, ist
in wenigen Stunden eine Strecke Landes von einigen
Meilen völlig kahl gefressen., Auch das Ausblei-
den des Früh- oder Spätregens bringt jedes
Mal große Noth über das Land, dessen Bewohner über-
dies noch oft von zwei furchtbaren Uebeln, dem Aus-
satze und der Pest, heimgesucht wurden.
Das Land Palästina wurde unter den verschiede-
nen Regierungsformen und Regenten, welche es er-
hielt, sehr verschieden eingetheilt. Die ältere Einthei-
lung desselben war die in 12 Stämme, nach den 12 Fa-
milienzweigen der Familie Jacob's. Es waren folgen-
de: Ässer, Sebulon, halb Manasse diesseit des Jor-
dans, halb Manasse jenseit des Jordans, Dan, Naph-
tali, Jsaschar, Ephraim, Benjamin, Juda, Simeon,
Gad und Nuben. Diese Eintheilung bestand von
Josua bis zur Theilung unter Salomo's Sohne, Re-
habeam und Jerobeam. Von da an theilte sich das
Land in die beiden Königreiche Juda und Israel.
Nach dem babylonischen Exil bis zur Zerstörung Je-
rusalems zerfiel es, fremden und einheimischen Ober-
herrn Unterthan, in folgende Provinzen: 1) Judäa,
der südlichste Theil des Landes; 2) Samaria, die
Mitte des Landes; 3) Galiläa, nördlich von Sama-
rien, das in das obere und untere getheilt wurde.
Zerr. gr. K. - Fr. Ii. Thl.
20
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Benjamin Simeon Josua
Extrahierte Ortsnamen: Sebulon Ephraim Juda Juda Israel Judäa Samaria Galiläa
362 Kurze Uebersicht der allgemeinen Weltgeschichte rc.
Wehalten derselben zu erleichtern, theilt man die Ge-
schichte in gewisse Perioden oder Zeitabschnitte.
_ Die allgemeine Geschichte theilt man der Zeit nach
in die ältere, mittlere und neuere und theilt die alte
in vier, die mittlere in zwei und die neuere in zwei
Perioden. Die alte Geschichte umfasst die ganze uns
bekannte früheste Zeit bis 476 nach Christo. Ihre er-
ste Periode geht bis auf den Perser Cyrus 559 vor
Christo, die zweite bis Alexander den Großen, 336 vor
Christo, die dritte bis auf Augustus Alleinherrschaft in
Rom, bis 30 vor Christo, und die vierte bis auf den
Untergang des weströmischen Reichs 476 nach Christo.
Die mittlere Geschichte geht von dem Untergänge
des Kaiserthums in Rom bis zur Entdeckung Ameri-
kas 1492. Die Regierung Karls des Großen, also
die Erneuerung der römischen Kaiferwürde, 800 nach
Christo, theilt die mittlere in zwei Perioden.
Die neuere Geschichte geht von der Entdeckung
Amerika's bis auf unsere Zeit. Der westphälische Frie-
de 1648 theilt dieselbe in zwei Perioden.
1. Alte Geschichte bis 476 nach Christi Geburt.
1. Aeltsste Geschichte bis auf Cyrus 555 oder 559.
Wor Cbristi
Geburt.
2000 Der älteste gebildete Staat A e g y p t en in Afrika.
Menes, erster König 2200. Entstehung des
Delta. Sesostris 1550 macht Eroberungen, bauet
Städte, Canäle, Obelisken. 525 wird Aegyp-
ten persische Provinz und ging unter Alexander
an Macedonien über.
Palästina. Abraham, Stammvater der
Juden.
Assyrien. Ninus und Semiramis. Unter-
gang von Alt-Assyrien unter Sardanapal
900 v. Chr. — Das Reich zerfällt in Neu-
Assyrien, Babylon und Medien.
Phönicier. Schifffahrt und Handel. Sidon
erbaut, nachher 1000 v. Chr. Tyrus die
Hauptstadt. Stiftung von Colonien, beson-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Cyrus Alexander Alexander Christo Augustus Karls Christo Aeltsste Cyrus Cbristi Alexander Palästina Abraham
Extrahierte Ortsnamen: Christo Rom Christo Christo Rom Ameri- Christi Afrika Macedonien Assyrien Alt-Assyrien Assyrien