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1. Der Westphälische Kinderfreund - S. 31

1811 - Halle : Kümmel
für Verstand und Herz. 31 gutes Gewissen nicht verlieren. Er lieferte es auf der Stelle seinem Herrn ab, und dieser war darüber so er- freut, daß er es ihm zum Geschenk machte. Seit dieser Zeit verlor er niemals das Zutrauen seines Wohlthäters; und da dieser keine Kinder haue, so setzte er den ehrlichen und treuen Leonhard zum Erben seines ganzen Vermö, gens ein. 29. Auch was dir schwer wird, greife frisch an, und arbeite es zuerst. „Ach das lst ein schweres Exempel," rief der träge Martin, und rieb sich dazu den Kopf. Er stand erst ein Weilchen vor dem Tische, er sah das Exempel wohl zehn- mal an, aber immer blieb das Exempel so schwer, als cs gewesen war. Vielleicht, dachte Martin, kommt es dir hernach nicht so schwer vor, und schob die Rechentafel zur Seite. Nun holte er sein Schreibbuch, um die Seite fertig zu schreiben, welche ihm aufgegeben war; dann las er ein wenig, dann fing er an, etwas, das ihm aufgegeben war, zu lernen, aber immer lag ihm habet das häßliche Exem- pel im Sinne, und seine Scheu vor demselben wurde im- mer größer. Jetzt, da er mit seinen Arbeiten fertig war, konnte er sich nun nicht mehr helfen. Das Exempel wollte gernacht seyn; denn morgen mußte er es dein Lehrer vorzeigen. Er fing an zu rechnen, aber da traf keine Zahl richtig zu — er kam nicht von der Stelle. Er fing noch einmal an, und wieder noch einmal, aber immer fehlte etwas. Da fing Martin an zu weinen. Du bist ein Närrchen, sagte sein Bruder, der mun- tere Christian, zu ihm, der um ein Jahr jünger war; mit dem Weinen wirst du das Exempel nicht fertig ma- chen. Du mußt dich nicht gleich so verzagt anstellen, wenn cs nicht gehen will, und mußt auch nicht das Schwerste bis zuletzt lassen. Komm, ich will dir helfen. Chri'cian half seinem Bruder. Christian scheuere sich vor dem Exempel nicht, und darum ging es viel des- ser, In einem Halben Viertelstündchen war das.exempel

2. Der Westphälische Kinderfreund - S. 35

1811 - Halle : Kümmel
35 für Verstand und Herz. Aber so geht es wenn man einmal eine böse Gewohnheit angenommen bat. Kommt jemand, und will sie uns ab- gewöhnen, so kehren wir ihm den Rücken, oder lachen wohl gar, wenn wir schon so schlimm sind, wie Adam. Ach! die bösen Gewohnheiten! Adam war ein leichtsinniger Mensch der nicht über- legte, was er that. Er batte sich das Werfen mir Stei- nen stark angewöhnt. Neberall, wo e-r hinkam. und ei- nen Stein liegen sah, ergriff er den Stein, und warf ihn von sich, ohne sich vorder umzusehen, ob nickt jemand in der Nahe sei, den der Stein treffen könnte. Der un- besonnene Mensch! Das meinte Herr Frühling, als er zu Adam sagre: gieb Acht! gieb Acht. Schon einigemal hatte Frühling seinem kleinen Nachbar wegen des Werfens Vorstellungen gemacht. Adam, sagte er, Adam, denke nur. was du thust Du wirfst überall hin, auch wohin du nicht siehest. Es gehen so viele Menschen auf und ab; es legen sich so viele in die Gebüsche, in die du so oft wirfst. Adam 1 wenn du einmal einem ein Loch in den Kopf, oder ein Auge aus- würfest! Adam, bedenke das. Das wäre für deine El- tern ein Herzeleid, und du würdest tüchtig bestraft. Aber, wer kann mir denn das Werfen verbieten? Es ist doch gut, wenn ich mich darin übe. So sprach Adam. Lieber kleiner Nachbar, versetzte darauf Herr Früh- ling , übe du dich immer iin Werfen. aber nur nicht da, wo Menschen gehen. Suche dir ein Plätzchen aus, wo niemand hinkommt, da mache dir ein Ziel von Papier, oder stelle dir einen alten Topf hin, und danach wirf, so lange du willst. Das wird dir kein Mensch verbieten. Aber wenn du hier wirfst, so ist niemand seines Lebens sicher. Die Vorstellungen des Herrn Frühling waren recht gut gemeint, allein Adam ließ sie zu einem Ohre hinein, zum andern hinaus. Eines Tages ging Adams Vater mit der Mutter spahieren, und kaum waren sie fort, so ging Adam in den Garten, und sing an, mit Steinen nach den Sperlingen zu werfen, die er gewahr wurde. Er dachte wohl an Herrn 3 *

3. Der Westphälische Kinderfreund - S. 9

1811 - Halle : Kümmel
für Verstand und Herz. 9 erspart hätte, und daß sich dann noch alles hätte wieder gut machen lassen. Er nahm sich fest vor, nie wieder lügen, und lieber eine verdiente Strafe zu leiden, als dir Unwahrheit zu sagen; aber es dauerte lange, ehe er seines Vaters Zutrauen wieder gewinnen konnte, und -ieß that ihm sehr weh. 9. Der aufrichtige Gottfried. „Wer hat unter meinen Papieren auf meiner Stu, be gestört?" fragte ziemlich unwillig Herr Tischbein seine Kinder. — Er hatte es ihnen streng verboten, nichts von seinen Büchern und Schriften anzurühren; und gera- de jetzt fehlte ihm ein wichtiges beschriebenes Biatt, und er merkte an allen Umständen, daß jemand bei seinen Sacheil gewesen war. Vater, fing Gottfried an, vergieß es mir, ich bins gewesen. Ich wollte malen, und suchte weißes Papier — ich will es gewiß nicht wieder thun. Eigentlich verdientest du Strafe, antwortete ihm der Vater, aber weil du so aufrichtig bist, will ich es dir vergeben! Zum Glücke fand sich auch das Blatt wieder, was Gottfried bei seinem Suchen verworfen hatte. So aufrichtig war Gottfried immer in allen seinen Worten und Handlungen, und daher hatte jeder Liebe und Vertrauen zu ihm. io. Verwogenheit. Der kleine Adolph Frisch hatte gehört, daß Peter Flink, ein etwas größerer Knabe, einen hohen Baum erklettert, und vor kurzem sogar einen hohen Felsen er- klimmt, und sich an den äußersten Rand desselben hinge, stellt habe. Tausend , rief der kleine Adolph, tausend! das möchte ich doch auch einmal versuchen. Herz habe ich, das ist wahr; nun wer weiß was noch geschieht. Du bist nicht klug, sagte seine ältere Schwester Do- ris. Du, kleines Männchen, du willst hohe Felsen er- klimmen? Höre, Mädchen, rief der empfindliche kleine Frisch, halte du dein Plappermäulchen! du verstehst davon nichts.

4. Der Westphälische Kinderfreund - S. 70

1811 - Halle : Kümmel
7o I. Erzählungen schickte nach dem Arzt, gab ihr Milch ein, dass sie sich brechen sollte, und wendete alle Mittel an, sie von einem jämmerlichen Tode zu reuen. Bald aber suhlte Louise die allerentsetzlichsten Schmerzen in den Eingeweiden, und schrie, dass istdn es einige Häuser weit hören konnte. Der Arztkam, und verordnete, sie immer noch mehr Milch trinken zu lassen, gab ihr auch noch andere Arzneien ; allein sie mochte zu viel genascht haben : zwar blieb sie am Leben, behielt aber doch einen sehr schwachen Verstand und beständig zit- ternde Glieder. Wer seinen Begierden unvernünftig folgt, den stürzen lie endlich ins Verderben« Ejn andere« Mädphen , Sophie, hatte sich eben- falls das Naschen angewöhnt, so, dass sie es gar nicht mehr lassen konnte. Und woher kam das? — weil sie von Allem , was vorkam und was sie sah, etwas haben musste. Wo sie ging und stand, hatte sie die Taschen voll Rosinen, Mandeln und gebackene Pflaumen. Ehe das Mittagsbrod geges- sen wurde, quälte sie die Köchin so lange, bis sie ihr etwas aus jedem Topfe gab. So oft die Mutter auf die Vorrathskammer ging, war sie hinterher, und benaschte Alles, was da war. Was erfolgte daraus? Sie gewöhnte sich durch’s Naschen das Stehlen an. Wenn sie zu der Zucker- dose kommen konnte, nahm sie Zucker heraus, und so machte sie es auch bei andern Dingen. Das ging so weit, dass das Gesinde vielen Unwillen davon hatte, weil man ihm Schuld gab, es hät- te die Sachen gestohlen. Sophie war so boshaft, dass sie diesen Verdacht gegen das Gesinde wohl gar bestärkte, ob sie das Böse gleich selbst gethan hatte. Als sie gross ward, und selbst eine Haushaltung bekam, war und blieb ihr das Naschen so natür- lich, dass sie immer aus der Tasche ass. Das Gesinde und ihre Kipder machten das nach.

5. Der Westphälische Kinderfreund - S. 48

1811 - Halle : Kümmel
48 I. Erzählungen wohnt, und achtete es nicht mehr; er vergaß, daß dies alles Wohlthaten waren, und war trotzig und unzu- frieden. Gutherz bemerkte diese Veränderung mit Betrüb- niß. Er suchte ihn durch Zureden und freundlichen Ernst zu bessern; aber es half nichts. Da er den» Knaben nun nicht, nach seinem Wunsche, Geld genug zu Näschereien geben wollte, so bestahl der undankbare Knabe seinen großmüthigen Wohlthäter, und lief'davon. Aber die Strafe folgte bald nach. Die Obrigkeit ließ ihn aufsu- chen, und schickte ihn, zu seiner eigenen Besserung und andern zur Warnung, ins Zuchthaus, wo er Zeit genug hatte, seine Thorheit zu bereuen. Sirach 12, 3. 45. Der schadenfrohe Knabe. Wenn Jacob wußte, daß seine Gespielen an irgend einer Sache Vergnügen fanden, so verdroß ihn das, und er suchte Gelegenheit, dieselbe zu verderben. So hatte Wilhelm einen jungen Nußbaum vor seiner Thür gepsianzr, den er sorgfältig wartete und pfleg- te. Um ihn auch vor den Beschädigungen des vorüber- gehenden Viehes zu bewahren, hatte er ein Stacket, mit Dornen umflochten, herunigesetzk. Nun sann Jacob hin und her, wie er Wilhelmen wohl diese Freude verderben könnte, ohne daß Verdacht auf ihn käme; daher er es so machen wollte, daß' der Baum selbst ausgegangen zu seyn sd>tcne Er ging also des Abends sput hin, und begoß ihn einigemal mit ko, chend heißem Wasser, worauf der schöne grüne Baum, woran Wilhelm seine Freude gehabt hatte, in kurzer Zeit abstarb und verborrete. Ein andermal wollte er einem Nachbar die Spros- sen an einer Baumleiter halb durchschneiden, um nachher das boßhafte Vergnügen zu genießen, ihn herunterfallen zu sehen. Indem er aber um den Stall nach dem Hofe herumschlich, trat er in eine Marderfalle, welche ihm den Fuß zerschn'.etterte, wodurch seine Bosheit an den Tag kam. Niemand liebte ihn, niemand mochte Umgang mit <h>n hán.

6. Der Westphälische Kinderfreund - S. 78

1811 - Halle : Kümmel
78 Ii. Bestimmung beln seyn, und wäre doch eine Kugel. Daß ein reicher Mann verständig ist, daß der Arme stiehlt, ein guter Mensch eine häßliche Gestalt hat, ist zufällig; denn der reiche Mann könnte auch dumm und unverständig, der Arme ehrlich, und der gute Mensch schön seyn. Ursach ist das, wodurch etwas bewirkt oder her- vorgebracht wird. Das Feuer ist die Ursach der Wärme. Unmäßigkeit, Unkeuschheit, Unredlichkeit sind die Ur- sach vieler Krankheiten.. Wirkung ist das, was durch etwas hervorgebracht ist« Wärme ist die Wirkung des Feuers. Furchtsamkeit ist meistentheils eine Wirkung der Unwissenheit, des Ge- fühls der Schwäche und eines bösen Gewissens. Welt ist der Inbegriff aller erschaffenen Dinge, oder alles dessen, was außer Gott da ist. Oft heißt Welt auch Menschen, z. B. wenn man von Vor- und Nach- welt spricht. In der Bibel bezeichnet das Wort Welt auch oft ungläubige und schlechte Menschen, welche die Lehre Jesu nicht annehmen wollten;, z. Dt Ich. 15, lg. Kap 17, 9. Kap. 16, 8. Ioh. 1, io. Körper ist alles das, was durch die Sinne wahr- genommen werden kann, und einen Raum einnimmt. Unser Leib, der Leib der Thiere, die Sterne, Planeten, Bäume u. s. w. sind Körper, denn sie nehmen einen Raum ein, und werden durch unsere Sinne wahrgenom- men. Die Luft ist ein Körper; denn ich fühle sie, und sie nimmt einen Raum ein. Leib ist ein von einem Geiste belebter Körper. Alle Körper lebendiger Geschöpfe sind Leiber. Tod ist die Trennung der Seele vom Leibe; todt ist der Körper, von welchem sich die Seele getrennt hat. Gesundheit ist der Zustand des Leibes, wo Alles in und an ihm so ist, wie es seyn muß, und alle Ver- richtungen desselben leicht und ohne alle Schmerzen von Statten gehen. Krankheit ist das Gegentheil. Sinn ist das Vermögen, Gegenstände zu empfinden. S i n n e s w e r k z e u g e sind die Theile des Körpers, durch welche dieses Vermögen wirkt. Geist ist ein Wesen, das nichts Körperliches an sich

7. Der Westphälische Kinderfreund - S. 84

1811 - Halle : Kümmel
84 Ii. Bestimmung Wer Gott kennt und wirklich verehrt, der hat Religion. Reiiaionslehre ifr der Unterricht über Gott und die Arr seiner Verehrung. Mäßigung ist die Einschränkung unserer Begier den nach den Vorschriften der Vernunft. Ein junger Mensch konnte sich im Tanze nicht mäßigen, und wurde dadurch ködtlich krank. Liebe ist Wohlgefallen an etwas, und die Neigung zu demselben. Menschen, die sich lieben, finden Wohlge, fallen an einander. und haben gegenseitige Zuneigung. Dankbarkeit ist Liebe gegen Wohlthäter. Die Aeu- ßerung dieser Liebe heißt Dank. Der thätige Dank oder die Aeußerung dieser Liebe durch Thaten ist der beste. Wißbegierde ist das Wohlgefallen an nützlicher Kenntniß, und das eifrige Bestreben, immer mehr zu erlanaen. Mäßigkeit ist Mäßigung im Genusse sinnlicher Freuden, oder die Einschränkung unserer auf sinnliche Freuden sich beziehenden Begierden nach den Vorschriften der Vernunft. Eigenthum ist das, was jemand auf eine erlaub- te und rechtmäßige Art besitzt oder fordern kann: z. B. was ich durch Kauf, Geschenk, oder Erbschaft erlangt habe. Beruf heißt das Geschäft, dem man sich gewidmet hat, oder das man treibt, um sich dadurch sein Brod zu erwerben und Andern nützlich zu werden. Der Beruf des Achermanns ist, den Acker zu bauen; der des Zimmer- manns, Gebäude zu errichten; der des Soldaten, das Vaterland gegen Feinde zu schützen. Arbeiten heißt, mit Anstrengung seiner Kräfte et- was Nützliches verrichten. Geitz ist das unmäßige Bestreben nach Gütern, nicht, um sie zu benutzen, sondern blos um sis zu besitzen. Sparsamkeit ist die kluge Einschränkung des Auf- wandes aller Art nach dem Verhältnisse des Eigenthums und der Bedürfnisse. Ehre ist die gute Meinung Anderer von uns. Gerecht ist der, der die Rechte Anderer nicht ver- letzt. In der Bibel heißt Gerechtigkeit oft so viel als Frömmigkeit, oder Rechtschaffenheit überhaupt.

8. Der Westphälische Kinderfreund - S. 85

1811 - Halle : Kümmel
einiger wichtiger Begriffe. 8z Billig ist der, welcher bei seiner Gerechtigkeit auch die Pflichten der Menschenliebe erfüllt. Neid ist die Unzufriedenheit und der Unwille über das Glück und. die Vorzüge Anderer. Bürgerliche Gleichheit ist da, wo alle Bürger als Bürger einerlei Rechte und Pflichten haben, oder wo über alle einerlei Gesetze mit einerlei Strenge gebieten. Vorsehung ist Gottes Erhaltung und Negierung der Wett. Aufklärung ist die Vernichtung schädlicher Vor- urtheile und Irrthümer, pnd die Ausbreitung richtiger und nützlicher Kenntnisse. 2t erg er n iß heißt in der Bibel oft soviel, als ein böses Beispiel; und ärgern, jemand ärger oder schlech- ter machen, weil böse Beispiele den Menschen leicht schlech- ter machen. Verführen heißt, jemanden zu bösen Handlun- gen verleiten. Beten heißt, seine Empfindungen und Wünsche Gott äußern. Eid ist eine mit ausdrücklicher Beziehung auf Gott gegebene Versicherung. Warnen heißt, jemandem die Übeln Folgen von et- was vorstellen, um ihn davon abzuhalten. Ermahnen heißt: jemanden die angenehmen Fou . gen von etwas vorstellen, um ihn dazu anzureihen und zu ermuntern. Enthaltsamkeit ist die Fertigkeit, sich freiwillig den Genuß einer angenehmen Sache zu versagen. Selbstbeherrschung ist Enthaltsamkeit und Mä- ßigung. Glück ist der Besitz dev äußern Güter des Lebens, welche zu erlangen und uns zu bewahren nicht ganz in unserer Macht steht. Solche Güter sind Gesundheit, Reichthum, Ehre, bürgerliche Macht. Seligkeit ist der Besitz der innern Güter, als ei- nes ruhigen Gewissens, der Zufriedenheit, der Freudig- keit zu Gott. Glückseligkeit ist der Besitz der innern und äu- ßern Güter. ' - ' - - •

9. Der Westphälische Kinderfreund - S. 86

1811 - Halle : Kümmel
86 It. Beñimmunq einiger wichtiger Begriffe. Rache ist die Wiederbeleidigung dessen, der uns be- leidiqt hat. Ein Recht ist eine durch ein Gesetz gegebene Er- laubniß. Vorsichtigkeit ist die Fertigkeit bei unsern Hand- lungen, auf jede mögliche Gefahr zu achten und sie zu ver^ meiden zu suchen. Iii. Von der Welt. Unter der Welt, oder dem Weltgebäude, wird nicht nur Unsere Erde verstanden, sondern die Sonne, der Mond, die Erde und alle die unzählbaren Gestirne zusammen heißen die Welt. Unsere Erde ist von diesen zahllosen und unermeßlich großen Werken Gottes nur ein kleiner Theil. Die Sonne, und die unzähligen Sterne, welche eben, falls große Körper und Erden sind,'und uns in hellen Nächten, wegen ihrer großen Entfernung von uns, wie kleine leuchtende Punkte oder Lichter erscheinen, sind mei- stentheits viele hundert tausendmal größer als unsere Er- de , und sind höchst wahrscheinlich eben so gut von leben- digen Geschöpfen bewohnt als diese. Das große blaue Gewölbe, welches wir bei Hellen Tagen über uns sehen, und Himmel nennen, ist ein unermeßlich großer Raum, in welchem die Sonne, der Mond, die Erde, und alle jene zahllosen Sterne, bloß von Gottes Allmacht gehalten, schweben und sich nach den Gesetzen bewegen, die Gottes Weisheit festsetzte. Die Sonne ist weit über eine Million mal größer als unsere Erde, und diese hat doch schon 5aoo Meilen im Umfange. Aus der Sonne könnten 1,448,000 solcher Ku- geln gebildet werden, als unsere Erde ist. Daß sie uns nur so klein vorkommt, ist eine Folge ihrer großen Ent-

10. Der Westphälische Kinderfreund - S. 95

1811 - Halle : Kümmel
V. Etwas aus der Naturgeschichte. 95 es desto mehr Fische, und das einzige Rennthker giebt den Bewohnern jener Gegenden fast Alles, was uns un, ser Rindvieh, unsere Pferde und Schafe geben. Dieses Thier ist sehr leicht zu ernähren. Baumblätter und Moos sind seine ganze Nahrung; und diese scharrt es sich mit seinem Hufe und seinem Geweihe selbst aus dem Schnee hervor. Man gebraucht es zum Reiten, zum Lasttragen und zum Ziehen der Schlitten und fährt und reitet mit ihm in einem Tage bis 'o Meilen. Die Nenntbierkühe geben eine sehr fette Milch, und ihr Fleisch ist wohlschmeckend. Aus ihrer Haut machen die Bewohner des kalten Erdstriches ihre Kleider, Schuhe Zelte, Bettdecken und andere Dinge. Aus ihren Hör- nern verfertigt man allerlei Gerüche, aus ihren Knochen Messer, Löffel u. dgl.; die Klauen geben Trinkgeschirre, die Harnblasen Beutel und Flaschen, die Därme Seh- nen und Stricke. Wer muß nicht hier Gottes Weis- heit bewundern, die durch ein einziges Thier so vielen Bedürfnissen abhilft. Die Wissenschaft, welche uns die natürlichen Erzeug- nisse der Erde kennen lehrt, nennen wir Narlirge- schickte, oder Naturbeschreibung. Die Er.er- nung derselben ist nicht nur sehr angenehin und unterhal- tend, sondern auch sehr nützlich, indem sie uns irnmer deutlicher von Goues Allmacht, Weisheit und Güte von seiner väterlichen Vorsehung überzeugt, sondern uns auch viele Dinge kennen lehrt, von denen wir Nutzen ziehen, oder die uns schädlich werden können. Wie wichtig ist nicht zum Beispiel die Kenntniß der Giftpflanzen? Alle Erzeugnisse unserer Erde werden in drei große Klassen oder Reiche abgetheilt, nämlich: das Thierreich, das Pflanzenreich, und Mine- ralreich. In das Thierreich gehören alle die Geschöpfe, welche freie Bewegung und Leben haben, von innen wach- sen , und ihre Nahrung durch eine Oeffnung zu sich neh- men. Zu dem Pflanzenreiche gehören die Ge- schöpfe, welche von innen wachsen, aber keine freie Be- wegung haben, und ihre Nahrung durch mehrere Oeff- nungen einsangen. Zu dem Mrnerairetche endlich
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