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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 78

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 78 — In den Tälern des Riesengebirges finden sich zahlreiche Mineral- quellen, die die Entstehung berühmter Badeorte, wie Warmbrunn u. a., veranlaßt haben. 3. Das Waldenburger Bergland ist eine Einsenkung in dem ganzen Zug der Sudeten, weshalb es auch eine bequeme Verbindung zwischen Schlesien und Böhmen herstellt (Übergang des preußischen Heeres im Jahre 1866). Durch seinen Reichtum an Steinkohlen sind hier Bergbau und Fabriktätigkeit zur Blüte gelangt. 4. Das Glatzer Gebirge bildet einen abgeschlossenen Kessel, der ringsum von hohen Gebirgsrändern umrahmt ist. Die nördliche Umwallung durchbricht die Glatzer Neiße. An ihr liegen die Festungen Gl atz und Neiße, die die Gebirgsübergänge nach Böhmen decken. 5. Das Mährische Gesenke (Gesenke — entstellt aus dem slawischen Jesenki, d. h. Eschengebirge) wird nach Südosten niedriger und verläuft in die Mährische Pforte, durch die die Oder fließt und die für die Verbindung des Odergebietes mit dem Donauland sehr wichtig ist. Klima. Das Klima zeigt schon den Charakter des osteuropäischen Landklimas, heiße Sommer und kalte Winter. Die unteren Stufen des Gebirges sind noch mit Laubwald geschmückt; die höheren tragen Nadelwald, und die höchsten Gipsel sind waldlos. Erwerbsverhältnisse. Auf den ausgedehnten Weideflächen der Sudeteu wird viel Viehzucht getrieben. Der Ackerbau lohnt nicht recht. Die Bewohner haben sich deshalb der Industrie zugewandt. Da der Flachsbau weit verbreitet ist, so beschäftigen sie sich Haupt- sächlich mit Spinnerei und Weberei. Die fchlesische Leinwand hat Weltruf. Doch lohnt diese Arbeit nur kärglich, so daß die schleichen Weber in großer Armut leben. Außer der Weberei bieten auch Glas- Hütten, Töpfereien und Porzellanfabriken Gelegenheit zu Erwerb. § 56. Bewässerung. Die Sudeten zeichnen sich durch reichliche Niederschläge aus. Diesem Umstände ist es zuzuschreiben, daß sie das Quellgebiet vieler Flüsse sind. Auf ihnen entspringen Elbe und Oder, sowie zahlreiche Nebenflüsse derselben. Die Elbe entsteht aus mehreren Quellbächen auf der Südseite des Riesengebirges. In einem weiten Bogen durchfließt sie Böhmen, wo sie die Moldau und die Eger aufnimmt. Als breiter, schiffbarer Fluß durchbricht sie das Elbsandsteingebirge und tritt dann in das deutsche Tiefland ein. Die Oder kommt vom Mährischen Gesenke. Fast ihr ganzer Lauf gehört dem Tieflande an. Da sie ein geringes Gefälle hat, so ist sie schon im Oberlaus schiffbar (von Ratibor ab). Die meisten Nebenflüsse gehen ihr von den Sudeten zu; es sind dies: Glatzer Neiße,

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 104

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 104 — sich hier schon die Gegensätze des osteuropäischen Landklimas, heiße Sommer und kalte Winter, bemerkbar. Dazu kommt späteres Ein- treten des Frühlings und kürzere Dauer des Sommers. Im Nord- osten Deutschlands ist beispielsweise uur an 150—160 Tagen kein Frost zu erwarten. Die Ostseeländer haben das kälteste Klima Deutschlands. Diese ungünstigen Verhältnisse bewirken, daß der Garten- und Obstbau gegen Süd- und Mitteldeutschland stark zurück- tritt. Der Osten Deutschlands ist hauptsächlich aus die Erzeugung landwirtschaftlicher Massenfrüchte, wie Getreide und Kartoffeln, ange- wiesen. Der Anbau dieser Ackergewächse wird vorwiegend in den Niederungen betrieben. Auf den Seenplatten blüht die Viehzucht. Mineralschätze fehlen fast ganz. Infolgedessen ist die Industrie wenig entwickelt; sie beschränkt sich auf Schiffsbau, Zucker- und Spiritus- gewinnung. An der Küste gewähren Fischfang, Schiffahrt und Handel lohnenden Verdienst. 6. Besiedelung. Wegen der ungünstigen Bodenverhältnisse und der wenig entwickelten Industrie ist die Bevölkerungsdichte ziemlich ge- ring; in Pommern, das am dünnsten bevölkert ist, kommen 59 Ein- wohner auf 1 qkm. 7. Bewohner, geschichtliche Entwicklung. Die Bevölkerung des ostdeutschen Tieflandes gehört größtenteils dem niederdeutschen Volksstamm an. Nach der Völkerwanderung war das Land von Slawen eingenommen worden. Im Mittelalter mußte der Osten zurückerobert und wieder germanisiert werden. Namentlich die sächsischen und die hohen- staufischen Kaiser haben ihre Kräfte diesem großen nationalen Werk ge- widmet. Die Germanisierung Ostpreußens ist dem deutscheu Ritter- orden zu verdanken. Bis heute ist das Werk der nationalen Koloni- sation noch nicht ganz vollendet. Reste der slawischen Bevölkerung haben sich in Ost- und Westpreußen erhalten. (Litauer, Masuren, Kassuben, Polen.) Im Norden der Provinz Schleswig>Holstein ist die Bevölkerung zum Teil dänischer Abstammung. Staatliche Einteilung. Die Ostseeküste und der Baltische Landrücken gehören fast ganz dem Königreich Preußen an. Der preußische Anteil umfaßt die Provinzen Ost- und Westpreußen, Pommern und Schleswig-Holstein. Auf der Mecklenburgischen Seenplatte liegen die beiden Großherzog- tümer Mecklenburg-Schw erin und Mecklenbnrg-Strelitz; außerdem ist noch die Freie Stadt Lübeck zu nennen. §76. 1. Ostpreußen umfaßt den größten Teil der Preußischen Seen- platte. Es wird von der unteren Memel und dem Pregel durchflössen. In hoher Blüte steht die Viehzucht, vor allem die Pferdezucht. An der

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 167

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 167 Abb. 114. Skelett einer pflanzenfressenden Riesenechse (Diplodocus) im Sencken- bergischen Museum zu Frankfurt a. M. 18 m lang. Abb. 115. Wahrscheinliches Aussehen des Diplodocus. Auf das Tertiär folgte eine Zeit, in der eine erhebliche Temperatur- erniedrigung eintrat, die Eiszeit. Es bildeten sich große Gletscher- massen, die einen großen Teil der gemäßigten Zone bedeckten. In

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 171

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 171 — a) Die Wellen werden durch den Stoß des Windes auf die Meeres- oberfläche hervorgebracht. Ihre Höhe beträgt nach den neuesten Mes. sungen im Atlantischen Ozean durchschnittlich 9 m; sie wächst bei stürmischer See bis zu 15 m. Höhere Wellen sind selten; von „haus- hohen" Wellen kann, wenigstens im Atlantischen Ozean, nicht gesprochen werden. Nur die „Brandungswellen" erreichen an felsigem Ufer die außergewöhnliche Höhe von 26—28 m. Die Länge der Wellen be- trägt gewöhnlich 150—180 m; das Vorüberstreichen einer solchen „Wasserkurve" nimmt 6—8 Sek. in Anspruch, im offenen Ozean bis zu 11 Sek. d) Die Gezeiten. Vgl. Teil Ii S. 215. c) Die Meeresströmungen. Entstehung. Die Meeresströmungen sind gewissermaßen Flüsse im Meer, die, von dem umgebenden Ozean- wasser deutlich getrennt, wie in einem Flußbett dahinströmen. Zwei Ursachen tragen hauptsächlich zu ihrer Entstehung bei: 1. regelmäßig wehende Winde, 2. die Rotation der Erde. Wenn z. B. die Passate fortdauernd in gleicher Richtung auf die Oberstäche des Wassers wirken, muß sich allmählich ein Teil der Geschwindigkeit auch tieferen Schichten mitteilen, und sie müssen eine Strömung verursachen, die die gleiche Richtung hat wie der Wind. Nun tritt die Wirkung der Rotation ein. Da die Umdrehungsgeschwindigkeit am Äquator viel größer ist als in höheren Breiten, werden die Strömungen nördlich vom Äquator nach rechts, südlich vom Äquator nach links abgelenkt. — Neben diesen beiden Hauptursachen beeinflussen auch die Unterschiede in der Wärme und im Salzgehalt Entstehung und Richtung der Meeresströmungen. Einteilung. Man unterscheidet warme und kalte Meeres- strömnngen (rote und blaue Farbe im Atlas). Dies „warm und kalt" gilt aber nur im Verhältnis zu den umgebenden Meeresteilen. So ist der Golfstrom, weil er 4—5° wärmer ist als die übrigen atlantischen Ge- Wässer derselben Breite, ein „warmer" Meeresstrom, obgleich seine Temperatur an der Küste von Norwegen im Januar nur 4- 2—3° C zeigt. Dagegen gehört Meerwasser unter dem Äquator mit 4-17° C (Westküste von Südamerika) einem „kalten" Meeresstrom an, weil die Durchschnittswärme seiner Umgebung ->-26—28° 0 beträgt. Warme Meeresströmungen sind der Golfstrom (aus dem Golf von Mexiko) und der Kuro Schio (d. h. dunkler Strom, wegen seiner blauschwarzen Farbe) an der japanischen Küste. Kalte Meeresströme sind der Peru- ström und Benguelastrom (Westküste von Afrika). Auf den Einfluß des letzteren ist zum Teil die Regenarmut der von ihm berührten Küsten zurückzuführen. Der Golfstrom. Die für uns wichtigste Meeresströmung ist der Golfstrom. Er erhöht durch seine starke Strömung die Schnelligkeit der Schiffe (Poststraße des Atlantischen Ozeans); er versorgt das bäum-

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 174

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
Die Lufthülle. I. Die Erwärmung der Luft. 18. 1. Zusammensetzung. Die Erde ist von der Lufthülle umgeben. Die Luft ist ein Gemenge von etwa 78 °/o Stickstoff, 21% Sauer- stoff und geringen Beimischungen von Kohlensäure, Wasserdampf und feinstem Staub. Die Lufthülle ermöglicht das Leben der Pflanzen, der Tiere und der Menschen auf der Erde. 2. Höhe. Die Höhe, bis zu der die Lufthülle reicht, wird auf 300—500 km geschätzt. Leuchtende Wolken eines Vulkanausbruches wurden in einer Höhe von 80 km beobachtet. Sternschnuppen leuchten aus 200—300 km Höhe. Manche Nordlichterscheinungen sollen gar aus 500 km Höhe zu uns herabstrahlen. 3. Erwärmung, a) Die Quelle aller Wärme ist die Sonne. Wenn die Sonnenstrahlen die Luft durcheilen, so geben sie an diese verhältnismäßig wenig Wärme ab; dagegen saugt die Erde die Wärme auf, strahlt sie dann wieder aus und teilt der auflagernden Luftschicht die Wärme mit. Die Erwärmung der Luft wird also durch die Wärmeausstrahlung der Erde bewirkt. b) Je schräger ein Bündel Sonnenstrahlen ans die Erde fällt, einen um so größeren Raum muß es erwärmen, um so weniger Wärme kommt auf den einzelnen Punkt. Mithin muß auch die Luftwärme um so geringer sein, je schräger die Sonne eine Stelle der Erde be- scheint. Je weiter nun ein Ort vom Äquator entfernt liegt, um so schräger wird er im allgemeinen beschienen, um so geringer ist also auch seine Luftwärme. — Die Erwärmung ist aber auch abhängig von der Dauer der Bestrahlung. Nun nimmt die Bestrahlungsdauer eines Ortes mit der Entfernung vom Äquator ab, und damit natürlich auch seine Erwärmung. Wir kommen also zu dem Gesetz: Die Lust- wärme ist bedingt durch die Lage eines Ortes zum Äqua- tor oder, wie man auch sagt, durch seine geographische Breite. c) Die Lufthülle wird, wie oben gezeigt, von unten aus erwärmt. Die warme Luft steigt nach oben, verdünnt sich dort und kühlt sich dabei ab. Daraus erklärt es sich, daß mit der zunehmenden Höhe die Luftwärme abnimmt und zwar, wie man aus vielfachen Beobachtungen festgestellt hat, in völlig trockener Luft um 1° C auf je 100 m Höhe. Als niedrigste Temperatur sind von einem unbemannten Ballon in 14 800 m Höhe —85,6° C verzeichnet worden. — Diese Zahlen gelten nur von der Abnahme der Temperatur in der freien Luft. Im Ge- birge stören die bedeutenden Ausstrahlungen der Erhebungen die Gleich- Mäßigkeit der Abnahme; besonders über Hochebenen ist die Wärmeab-

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 176

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 176 — Ii. Die Winde. §119. 1. Entstehung der Winde. Die Physik lehrt uns, daß die Luft schwer ist, also eineu Druck ausübt, und daß der Luftdruck im Mittel 760 mm beträgt. (Erkläre diesen Ausdruck!) Wir wissen auch, daß warme Luft nach oben steigt, während die kalte nach unten sinkt. Dadurch wird das Gleichgewicht in der Luft gestört, so daß der Luftdruck nicht mehr überall der gleiche ist, sondern an manchen Orten und zu manchen Zeiten über, an andern unter 760 mm beträgt. Die Luft hat aber das Bestreben, diese Unterschiede auszugleichen. Da- durch entstehen Luftströmungen, die von Gegenden mit höherem Luft- druck (Hochdruckgebiet) zu deueu mit geringerem Luftdruck (Tiefdruck- gebiet) hinwehen. Das sind die Winde. Sie werden in ihrer Rich- tung durch die Erdumdrehung gestört, und zwar werden sie auf der nördlichen Halbkugel nach rechts abgelenkt (vergl. Passate und Monsune Teil Ii. S. Iii u. 159). So kommt es, daß bei uns die von einem H och(druckgebiet) wegwehenden Winde den Kern desselben in einem Wirbel nach rechts (im Sinne des Uhrzeigers) umwehen, um dann nach dem Tief(druckgebiet) hinzuströmen und dieses nach links (im entgegen- gesetzten Sinne des Uhrzeigers) zu umkreisen (Abb. 118). Man hat also, wenn man dem Wind den Rücken dreht, das Hoch stets rechts nach hinten, das Tief links nach vorne. Die Winde im Tief heißen Zyklone, die im Hoch Antizyklone. Um auf der Karte Hochdruck- und Tiefdruckgebiete festzustellen, verbindet man die Orte mit gleichem Luftdruck durch Linien, die Jso- baren genannt werden. 2. Besondere Arten von Winden. Über Monsune und Passate vergl. T. Ii. S. Iii u. 159. Seewind — Landwind. Am Tage erhitzt sich an der Küste das Land stärker als das Meer. Die darüberliegenden Luftschichten werden also auch stärker erwärmt und steigen nach oben. Dadurch entsteht ein „Luftberg", der in der Höhe nach dem Meere hin abgleitet. Abb. 118.

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 180

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 180 — Iv. Die Klimazonen. §121. Luftwärme, Winde, Feuchtigkeitsgehalt der Luft und Niederschläge machen zusammen das Klima eines Erdstriches aus. Man unterscheidet Zklimate: Das tropische, das gemäßigte und das arktische. 1. Das tropische Klima hat eine Durchschnittswärme von un- gefähr 20—28° C. Die Temperatur weist nur wenig Schwankungen auf (vergl. Klimakarte!). Da 3u der Erdoberfläche zwischen dem 20.° s. Br. und 20.° n. Br. von Wasser eingenommen wird und da hier die Ve» dunstung infolge der großen Hitze sehr stark ist, enthält die Luft viel Feuchtigkeit. Die Niederschlagsmengen sind deshalb in den Tropen sehr reichlich. In manchen Gegenden betragen sie 200 cm, am Fuße des Himalaja bis zu 1200 ein. 2. Das gemäßigte Klima hat weder die hohen Temperaturen des heißen, noch die niedrigen des kalten Klimas. Dagegen sind die Klimaschwankungen erheblich, und auch die Verteilung der Nieder- schlüge ist sehr verschieden. Man unterscheidet in diesem Klimagürtel wieder drei Regionen: a) das subtropische oder Mittelmeerklima: es hat heiße, trockene Sommer und statt des Winters eine Regenzeit, d) das Seeklima: es hat deutlich ausgeprägte Jahreszeiten und geringe Temperaturgegensätze, c) das Landklima: es hat kalte Winter, der Übergang vom Winter zum Sommer geht sehr schnell vor sich, so daß ein eigentlicher Frühling kaum besteht. Dafür dauert der Herbst um so länger. 3. Das arktische Klima, an den Polen, hat nur einen ganz kurzen Sommer; die Wärme steigt nicht über 10°. Die Winterkälte ist nicht bedeutender als in den Gegenden mit ausschließlichem Land- klima. Auch ist sie leichter zu ertragen, da die Luft im Winter sehr trocken ist. §i22 S>ic Rassen und Religionen der Menschheit. 1. Rassen. Die Erde wird von ungefähr 1700 Mill. Menschen bewohnt. Nach ihren körperlichen Unterscheidungsmerkmalen teilt man die Menschen in 5 Rassen ein. a) Die Mittelmeerrasse, auch kaukasische Rasse genannt, umschließt die wichtigsten Kulturvölker der Erde und nimmt die führende Stellung in der Menschheit ein. Ihr Verbreitungsgebiet ist fast ganz Europa, Nordafrika und Vorderasien; selbst nach Vorderindien sendet sie einen Zweig. Durch Kolonisation hat sie auch den größten Teil von Amerika, Australien und Südafrika in Besitz genommen. Zu ihr zählen 860 Mill. Menschen, so daß sie auch der Zahl nach die wichtigste Rasse ist.

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Klima. Am kältesten und unwirtlichsten sind die Hochflächen des oberen Westerwaldes. Dort hat man in früherer Zeit den Wald abgeholzt. Daher sind diese Striche ganz besonders den scharfen, rauhen Nord- winden ausgesetzt. Um sie gegen die Gewalt der Winde zu schützen, hat man sogenannte Schutzhecken, 4—5 m breite Fichten- und Tannen- Pflanzungen, angelegt. Ungünstig wirken auch die großen Regenmassen, die von den Westwinden herbeigeführt werdeu; dadurch ist der Boden naßkalt und sumpfig. 2. Bodenbeschaffenheit und Beschäftigung der Bewohner. Infolge des rauhen, feuchteu Klimas köunen die Hochflächen des Wester- Wäldes nur in geringem Maße zum Ackerbau benutzt werden. Dagegen bringen sie einen reichen Graswuchs hervor, der die Viehzucht be- günstigt. Im nördlichen Teil sind ausgedehnte Lager von Braun- Abb. 21. Das Siebengebirge. Wir blicken flußabwärts. Links Rolandseck, rechts Königswinter. Im Hinter- gründe steigen die Basaltkegel des Siebengebirges ans, unmittelbar am Rhein der Drachenfels mit Ruine. kohlen und Eisenerzen. Letztere müssen jedoch, da hier keine Stein- kohlen vorkommen, zur Verhüttung nach dem Saar- und Ruhrgebiet gesandt werden. Im südwestlichen Teil birgt der Westerwald reiche Tonlager. Hier werden die zahlreichen Krüge, die zum Versand der Mineralwasser des Taunus dieuen, hergestellt. Diese Industrie blüht namentlich in der Gegend von Koblenz bis Montabaur, die des- halb auch Kaunenbäckerland genannt wird. 3. Das Siebengebirge. Im Nordwesten am Rhein endigt der Westerwald in dem schöuen Siebengebirge, das seinen Namen

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 62

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 62 — Im Innern birgt die Erde reiche Schätze. Wichtig ist vor allen andern der Schiefer. Millionen von Schiefertafeln und Griffeln kommen jährlich von hier in den Handel. Auch Eisenerze werden zutage gefördert und in Hüttenwerken geschmolzen und verarbeitet. Wegen seiner Gewehr- fabriken ist Suhl bekannt. 2. Der Harz und sein Vorland. f § 46. Der Harz a) Lage und Bodengestalt. Am Nordrande des Thüringer Beckens erhebt sich der Harz. Er ist ein Massengebirge, das nach allen Seiten steil abfällt. Von der Norddeutschen Tiefebene aus erscheint er wie eine mächtige Berginsel. Der nordwestliche, höhere Teil des Gebirges heißt Oberharz, der südöstliche, niedrigere Teil wird Unterharz genannt. Seine höchste Erhebung ist der Brocken (1140 m). b) Geologische Bildung. Der Harz ist ein ausgeprägtes Horst- gebirge. Ringsum ist das Land abgesunken, während er selbst in der ursprünglichen Höhe verblieb, vielleicht sogar noch etwas gehoben wurde. Auch an ihm haben die Kräfte der Verwitterung kräftig gearbeitet. Die jüngeren Schichten (Trias und Juraformation) sind abgetragen worden, und die altzeitlichen Schichten liegen nun bloß. Das vorherrschende Gestein ist der Granit. Wie in allen Granit- gebirgen (Odenwald, Riesengebirge), so findet man auch hier stellen- weise wunderliche Felsbildungen. Die Felsmassen sind teils mauerartig übereinander geschichtet, teils sehen sie wie Terrassen oder Riesentreppen aus (Teufelskanzel, Hexenaltar). c) Höhlen Eine merkwürdige Erscheinung im Harz sind die Tropf- steinhöhlen, von denen die Baumanns- und die Hermannshöhle die be- kanntesten sind. Sie sind dadurch entstanden, daß das unterirdisch fließende Wasser das Kalkgestein aufgelöst hat. d) Klima Der Oberharz hat ein kaltes Klima. Die Nordwest- winde bringen viel Nebel und Regen. Deshalb ist der Brocken auch im Sommer oft in Nebel gehüllt und bietet selten eine klare Fernsicht Die jährliche Regenmenge beträgt auf seinem Gipfel 170 cm, dreimal soviel als in der Mainebene. Wegen des rauhen Klimas trägt der Oberharz nur Fichtenwälder. Auf dem Unterharz ist das Klima milder; daher kommen hier auch schattige Laubwälder und fruchtbare Getreide- felder vor. e) Flüsse. Der Harz ist das Quellgebiet vieler Flüsse. Nach Norden zur Aller geht die Oker, nach Osten zur Saale die Bode. In den engen, wildromantischen Tälern, die das Gebirge durchfurchen, entfaltet es die Hauptreize seiner landschaftlichen Schönheiten. Das schönste aller Harztäler ist das Tal der Bode. Wo der Fluß aus dem Gebirge heraustritt, engen steile Felswände seinen Lauf ein. Links erhebt sich der Felsen der Roßtrappe, rechts der des Hexentanzplatzes.

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 120

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
in Spanien das Tafelland, zeichnet sich Deutschland durch eine außer- ordentliche Vielgestaltigkeit seiner Oberfläche aus. Hohe und niedere Bergzüge, Hochebenen, Stufenländer und Tiefebenen wechseln miteinander ab. 2. a) Diese Mannigfaltigkeit der Bodengestalt begünstigte die Eni- Wicklung gesonderter Volksstämme und die Bildung vieler Staaten. Die meisten Kleinstaaten gehören dem Mitteldeutschen Gebirgslande an. Es ist dies kein Zufall, sondern hängt aufs engste mit den natürlichen Verhältnissen zusammen; denn in keinem andern Teile Deutschlands gibt es so viele durch hohe Gebirgszüge voneinander getrennte Land- schaften. In gleicher Weise haben sich die beiden größten deutschen Staaten, Preußen und Bayern, nur da entwickeln können, wo die Oberflächengestaltung einheitlich ist, ersteres in der Norddeutschen Tief- ebene, letzteres vorwiegend in dem Gebiet der Süddeutschen Hochebene. b) Deutschlands Bodengestalt ist auch für den Berkehr äußerst günstig. Am leichtesten waren die Verkehrsstraßen natürlich im Nord- deutschen Tieslande und- in der Süddeutschen Hochebene anzulegen. Aber auch im Mitteldeutschen Gebirgslande stellen sich dem Verkehre nur geringe Hindernisse entgegen. Die Gebirge weisen Senkungen, Einsattelungen und tief einschneidende Täler aus, z. B. Mährische und Bnrgundlsche Pforte, Paß von Zabern usw. Es war daher leicht, alle Teile Deutschlands mit einem dichten Netz von Straßen und Eisen- bahnen zu überziehen. Selbst die Alpen sind leicht zugänglich und werden von mehreren Eisenbahnlinien überschritten. 3. Deutschlands Klima und sein Einfluß aus die Boden- kultur. 1. Klima. Das Deutsche Reich liegt in der gemäßigten Zone und hat infolgedessen ein gemäßigtes Klima. Der Westen ist wegen der Nähe des Meeres etwas wärmer als der Osten, der den kalten Nordostwinden aus Rußland ausgesetzt ist. Im Westen beträgt die mittlere Jahrestemperatur 9—10°, im Osten geht sie auf 6—7° her- unter. Das rauheste Klima weisen auf: Eifel, Westerwald, Rhön, Oberharz, Riesengebirge und Preußische Seenplatte, das mildeste Rhein-, Neckar-, Main- und Moseltal. Die Menge der Niederschläge ist nicht überall gleich. Da sich die Wolken schon im Westen abregnen, so ist dieser regenreicher als der Osten. Ebenso fallen in den Gebirgen mehr Niederschläge als in den Ebenen. Hamburg hat jährlich 76 cm, Berlin 59 cm, Posen 51 cm und der Brocken 170 cm Nieder» schlüge. 2. Einfluß des Klimas auf die Bodenkultur. Das Klima Deutschlands hält die glückliche Mitte zwischen der erstarrenden Kälte
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