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1. Europa ohne Deutschland - S. 16

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 1(3 — Ertrag bringt, so hat sich ein großer Teil der Bewohner der Industrie, namentlich der Uhrenfabrikation und der Weberei, zugewandt. Haupt- orte derselben sind Neuenbürg an dem Neuenburger See und Low- thurn. B. Die Bevölkerung und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Bevölkerung. Verfassung. Die Bevölkerung zeigt große Verschiedenheit in bezug auf Abstammung und Sprache. Am Genfer See und auf dem Jura wohnen Franzosen, im Rheingebiet Deutsche (3a der Bevölkerung), in Graubünden Romane n und am Tessiu Italiener. Die Bewohner der Ebene sind meistens Prote- stauten, die Gebirgsbewohner Katholiken. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Heimat und zum Vaterland. Die Schweiz ist eine Republik, deren 25 Kantone zu einem Bundes- staat vereinigt sind. Die gesetzgebende Gewalt übt die in Bern tagende Bundesversammlung aus. Dort hat auch die ausführende Behörde, der Bundesrat, seinen Sitz. Die Schweiz ist für neutral erklärt und hat deshalb kein stehendes Heer; die kriegstüchtigen jungen Männer werden nur auf kurze Zeit zu ihrer militärischen Ausbildung ein- berufen. 2. Wirtschaftliche Tätigkeit der Bewohner. Da die Schweiz vorwiegend Gebirgsland ist, kann die Landwirtschaft nur in den Tälern und auf der Schweizer Hochfläche mit Erfolg betrieben werden. Daher muß noch von den Nachbarländern Mehl und Getreide bezogen werden. Die Viehzucht dagegen ist infolge des Reichtums an Matten und Wiesen bedeutend. Einerganzbesonderen Pflege erfreut sich die Industrie. In Zürich und Basel blüht die Seidenindustrie, iu und um St. Gallen die Baum- wollenweberei, in Genf und auf dem Jura die Uhrenfabrikation. Im Handelsverkehr werden diese Waren an das Ausland ge- liefert, ebenso Vieh und Molkereierzeugnisse. Von dort erhält die Abb. 13. Post in den Alpen.

2. Bis zum Interregnum - S. 76

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 76 - an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen. Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom. Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten. Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr. a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern

3. Bis zum Interregnum - S. 77

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 77 — uns dabei daran, daß man die früheste Zeit menschlicher Kultur als die Steinzeit bezeichnet, da man zu Geräten und Waffen außer Knochen vorzugsweise Steine verwendete, zuerst in roher, nur gesplitterter Form. Später lernte man sie zur Gewinnung brauchbarerer Formen aber auch schleifen und durchbohren, um einen Stiel daran zu befestigen. Einen wichtigen Fortschritt bedeutete es, als man darauf zur Bearbeitung und Verwendung von Metallen überging, und so folgte auf die Steinzeit die Met allzeit. Zuerst verwertete man das Kupser, aber ehe es sich allgemein einbürgerte, gelangte die Bronze, eine Mischung von 9 Teilen Kupfer und einem Teil Zinn, zur Herrschaft. In dieser Form wirkte das Metall umgestaltend auf menschliche Einrichtungen. Als Bronze führte es sich im Norden Deutschlands, überhaupt Europas ein und blieb dort längere Zeit vorherrschend als im europäischen Süden. In den Ostseeländern entwickelte sich daher im 1. Jahrtausend v. Chr. eine vielseitige Bronzekultur. Ihre Träger waren die Germanen. Unterdessen erschien in Südeuropa das Eisen, das im 2. Jahrtausend v. Chr. bereits in Mesopotamien und Ägypten bekannt war. So begann für die europäische Kultur die E i s e u z e i t, in der man vielfach eine Hallstadt und eine La -Tqne - Periode unterscheidet. Jene, nach den reichen Funden auf dem Gräberfelde am Hallstatter See im Salzkammergut benannt, kennzeichnet sich als eine Mischkultur, indem bei vervollkommneter Bearbeitung der Bronze gleichzeitig das Eisen mitverwendet wurde. An ihr hatten teil die Griechen, Italiker, Etrusker und Kelten. Bei den Griechen und Römern entwickelte sie sich in raschem Fortschritt zu größter Vollkommenheit. Irrt weiteren Verlause trat die Bronze mehr und mehr zurück, das Eiseu gewann die Oberhand. Die Erzeugnisse dieser Art hat man nach den Funden bei La Tene am Neuenburger See als La-Tene-Kultur bezeichnet. Sie führte zugleich zur Verbesserung der Töpferei; denn man lernte das Emaillieren und verwendete die Drehscheibe. Bemerkenswert ist an ihr noch das Aufhören der Pfahlbauten. Das Gebiet ihrer Verbreitung umfaßte das Alpenland, Westungarn, Böhmen, Mähren, Oberdeutschland und das nordöstliche Frankreich. Ihre Träger waren vorzugsweise die in den genannten Gebieten wohnhaften Kelten. Sie hatten bei ihrer lebhaften Auffassungsgabe von der Mittelmeerkultur frühzeitig Gewinn gezogen, wurden auch fortgesetzt von Süden her beeinflußt

4. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 265

1887 - Leipzig : Kesselring
Holland, Belgien und Schweiz seit 1815. 265 von 1830 innere Wirren aus. In den einzelnen Kantonen bten dort von Alters fyer gewisse Geschlechter einen vorwiegenden Einflu aus und dieses P atriziat suchte die verschobenen Gebietsteile des Landes mglichst Patriziat, auseinander zu halten, um sich durch solche Zerrissenheit in seiner einflureichen Stellung zu behaupten. Infolge beffen regte sich berall, namentlich in dem gebildeten Mittelstnde, der Geist der Unzusriebeuheit, und die Vorgnge in Paris beschleunigten auch hier den Ausbruch der Bewegung. Dieselbe vollzog sich meist ohne Blutvergieen, nur in Bern und Neue Kan-Basel1 kam es zu.einigen Kmpfen. Fast in allen Kantonen wurden tonver-hieraus 18301831 nderungen der Kantonverfassungen im Sinne der sassungen. Volkspartei vorgenommen. Anla zu weiteren Verwickelungen und Kmpfen gab erst die am 13. Januar 1841 von der Regierung verfgte Aufhebung smtlicher Klster im Aargau. Dieses Vorgehen rief in den katholischen Kantonen groe Aargau Erbitterung hervor. Letztere verbanben sich, sieben an der Zahl (Luzern, 1841. Schwyz, Uri, Unterwalben, Zug, Freiburg und Wallis), strzten in Luzern die liberale Regierung und zogen die Jesuiten (1844) herbei. Dagegen vereinigten sich die Radikalen der brigen Kantone zur Wiedervertreibung des Orbens. Jeboch schlug ein zu biesem Zweck gegen Luzern unternommener Freischarenzug (Marz 1845) fehl. Die sieben Kantone forberten nun Bestrafung der Freischrler, und ba ihnen nicht gewillfahrt wrbe, so schlssen sie (Juni 1845) einen Sonberbunb, um ihre Freiheit und ihre Gerecht- Sonder-same zu schtzen und Gewalt mit Gewalt zurckzuweisen." Die Tagsatzung2 bund dagegen verbot den Sonderbund und rief die brigen Kantone zum bewaff- 18i5-neten Einschreiten auf. Da die Sonderbndler, von auswrtigen Mchten mit Geld und Waffen untersttzt, dem Bundesbeschlu den Gehorsam verweigerten, so kam (Novem- Krieg der 1847) der Sonderbundkrieg" zum Ausbruch, der aber binnen 19 Tagen 1847. sein Ende erreichte und mit der vlligen Nieberlage der Sonberbndler schlo. Die besiegten Kantone muten die Kriegskosten bezahlen, liberale Regierungen einsetzen, den Sonderbunds auflsen und die Jesuiten verweisen. Hierauf erfolgte eine eingehende Revision der Bundesverfassung, Bundes-und 1848^ wurde der neue Bundesstaat der Schweizer Kantone" gegrndet. Verfassung An die Spitze desselben ward mit dem Sitze zu Bern ein bestndiger, aus 1848. ' sieben Gliedern bestehender Bundesrat gestellt; diesem stehen ein von den Kantonalregierungen" erwhlter Stnderat" (erste Kammer) und ein frei von dem ganzen Volk gewhlter Nationalrat" (zweite Kammer) zur Seite. An die Stelle dieser Verfassung ist 1874 eine abgenderte Bundesverfassung", namentlich in bezug auf die kirchlichen Verhltnisse, in Kraft getreten. 1 Der Kanton Basel ward 1833 in zwei Kantone geteilt: Basel-Stadt und Basel-Land. 2 Die sogenannte Tagsatzung, in deren Hnde seit 1815 die Bundesleitung lag, bestand aus den Abgeordneten der Kantone, die sich aller zwei Jahre in einem der Vororte" (Zrich, Bern, Luzern) versammelten; an die Stelleder Tagsatzung trat 1848 die Bundesversammlung" mit 2 Kammern. 5 In demselben Jahre ri sich der Kanton Neuenburg (S. 201) von Preußen los (S. 240), doch hat der König von Preußen erst 1857 aus das Schutzrecht der das genannte Frstentum verzichtet.

5. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 19

1907 - Langensalza : Beyer
I. Das rheinisch-westfälische Schiefergebirge. 19 Auf Arbeit ist das Reich gebaut, Der Fleiß ist seine Krön', Der jeder Bürger gern vertraut, Erfolg ist ja der Lohn. Was man aus Stahl nur machen kann Für Frieden und für Krieg, Hier wird's erzeugt und es gewann Noch überall den Sieg. Auch Deutschlands Flotte und sein Heer Verdanken ihm die Kraft; So klingt sein Ruhm von Land zu Meer, Der Ruhm, den Arbeit schafft.1) Oer Steinkohlenbergbau an der Ruhr. Die Steinkohle ist das Produkt einer außerordentlich üppigen Pflanzenwelt, die viele Jahrtausende zu ihrer Bildung, ihrer Verwesung und Verkohlung gebraucht hat. Die Pflanzenstruktur ist durch den ungeheuren Druck der darauf lagernden Gesteinsmassen fast gänzlich verschwunden. Nur hier und da findet man in den Kohlenberg- werken eine Pflanze, seltener ein Tier in versteinertem Zustande, Fossilien, die dann einen Schluß auf das Alter der Kohle ermöglichen. Von großer Bedeutung ist die Kohle in den letzten Jahr- zehnten geworden. Sie dient nicht nur als Heizmaterial in Haus- haltungen und gewerblichen Anlagen, sondern auch zur Leuchtgas- bereitung und zur Herstellung des Coaks. Man zählt in Deutsch- land 5 Hauptbezirke für die Steinkohlengewinnung: 1. das west- fälische oder Ruhr-Becken, 2. das Becken der Wurm und Inde bei Aachen, 3. das Saarbecken, 4. das ober- und niederschlesische Becken und 5. das sächsische Becken bei Plauen und Zwickau. Die größte Förderung von allen hat aber das Ruhrkohlengebiet aufzuweisen, welches auf der ganzen Welt nur hinter dem englischen Becken von Durham und dem von Pensylvanien zurücksteht. Es erstreckt sich in einem langen Viereck zwischen den Städten Recklinghausen, Unna-Camen, Barmen und Duisburg. Verschiedene Flöze reichen sogar bis zum Niederrhein, ja selbst noch unter ihm hinweg (Zeche Rheinpreußen bei Homberg). Über die Größe der noch vorhandenen Kohlenvorräte gehen die ermittelten Ergebnisse sehr auseinander, jedoch ist sicher, daß das Ruhrbecken in tausend Jahren noch nicht erschöpft sein wird. Im Durchschnitt werden auf etwa 250 Kohlen- gruben 150000 Bergleute beschäftigt, die jährlich rund 34 Millionen Tonnen Kohlen bergen. 1) Mit Bewilligung des Verfassers dem Werkchen entnommen: Rätsel aus Erd- und Himmelskunde von Professor Dr. Jenkner. (Berlin, L. Oehmigkes Verlag.)

6. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 123

1907 - Langensalza : Beyer
5. Güteraustausch. 123 6. Welche ausländischen Waren werden ungerechtfertigterweise unseren eigenen gegenüber in unserem Binnenhandel immer noch be- vorzugt? 7. Sprich dich über die Bedeutung, die Ein- und Ausfuhr der Gewerbe deiner Heimat aus ! 8. Wo finden diese a) im deutschen Reiche, b) im Auslande den stärksten W ettbewerb ? 9. Gib von einzelnen deiner Gebrauchsgegenstände die Herkunft an! 10. Welches deutsche Erzeugnis findet bei den Tee trinkenden Nationen starken Absatz? Wie wird es gewonnen? 11. Erzähle, was du von der Töpferei (der Flachsgewinnung, der Bleistift-, Stahlfeder-, Papier-, Glas-, Zucker-, Ziegel- und Zündholzfabrikation) weißt! 12. Wie wird das Kochsalz (das Silber, der Brenntorf, das Bier, die Stein- kohle) gewonnen? 13. Fertige eine Übersicht an, worin du alle jeder Landschaft eigentümlichen und für die Ausfuhr wichtigen Bodenschätze und Fabrikate einträgst! 14. Deutschlands Ausfuhr. (Aufsatzthema.) 5. Güteraustausch, a) Binnenhandel und -Verkehr. Ganz gewaltig sind die Veränderungen, die auf wirtschaftlichem Gebiete durch unsere heutigen Verkehrsmittel entstanden sind. Während noch in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einem so notwendigen Ausgleich wirtschaftlicher Gegensätze, wie diese bei- spielsweise zwischen den Flachlandschaften des Südens und Nordens einerseits und den deutschen Mittelgebirgsgegenden andrerseits be- stehen, unüberwindliche Schwierigkeiten sich entgegentürmten und nicht selten Armut und Hungersnot bewirkten, vollzieht sich heute in kürzester Frist der Austausch des Überflusses an Getreide und anderen Nahrungsmitteln aus den Ackerbaugebieten gegen die Er- zeugnisse von Bergbau und Industrie. Unablässig sind Preußens Könige bemüht gewesen, die endlosen Hemmnisse des Handels zu beseitigen. Die Abschaffung der Zölle und Accisen, sorgfältige Strom- regulierungen, Kanal- und Straßenbauten, Einheit von Münze, Maß und Gewicht, Freiheit des Handels durch die Einigung der wirt- schaftlichen Gebiete im Deutschen Zollverein und endlich die groß- artigen Verkehrseinrichtungen (Eisenbahn, Post, Telegraph und Tele- phon): alle diese Änderungen und Einrichtungen haben sich für Deutschlands Handel als äußerst segensreich erwiesen. Das heutige deutsche Zoll- und Handelsgebiet ist be- deutend größer als das deutsche Reich, weil seine Zollgrenze sich mit der politischen keineswegs deckt. Während nämlich Luxemburg, die Gemeinden Jungholz (Tyrol) und Mittelberg (Vorarlberg), zu- sammen 2593 qkm mit 212000 Einwohnern, noch eingeschlossen sind, liegen die Freihäfen von Hamburg, Bremen, Geestemünde und

7. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 54

1902 - Berlin : Schultze
— 54 — Das Deuwe Meich. Mit dem Zusammenbruche des älteren Deutschen Reiches, 1806, sah sich Deutschland in zahlreiche Einzelstaaten aufgelöst. Der deutsche Bund (1815), der diesen Staaten die volle Selbständigkeit gelassen hatte, vermochte Deutschland weder zu Ansehen nach außen, noch zu nennenswerten Erfolgen in der inneren Entwicklung zu führen. Erst das aus dem Norddeutschen Bunde (1866) hervorgegangene neue Deutsche Reich (1871) hat unser zersplittertes Vaterland zu einem lebenskräftigen Ganzen zusammengeschlossen. Nach dem Kriege von 1866 trat Österreich von den weiteren Organisationen in Deutschland zurück, während das durch Länderzuwachs erstarkte Preußen mit den übrigen norddeutschen Staaten den Norddeutschen Bund verein- barte. Nach dem französischen Kriege von 1870/71 traten neben dem zurückgewonnenen Reichslande Elsaß-Lothringen die bis dahin nur ver- bündet gewesenen süddeutschen Staaten hinzu. Der Norddeutsche Bund war damit zum Deutschen Reich erweitert. Von den 56,3 Millionen Einwohnern gehören 46 Millionen zur germanischen Völkergruppe; die übrigen sind Romanen und Slaven. Ein großer Teil der Einwohner beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der Bergbau liefert Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Salz, Braun- und Steinkohle. Das Klima Deutschlands ist ein gemäßigtes; die mittlere Jahres- temperatur beträgt 7—9° Celsius, im Rheingebiete 9—10° Celsius. Die Industrie ist besonders in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Der deutsche Handel hat in neuerer Zeit einen großen Aufschwung genommen. Große Dampferlinien dienen dem Personen- und Güterverkehr mit überseeischen Ländern; die deutsche Handelsflotte, in der das Segelschiff immer mehr durch den Dampfer verdrängt wird, ist die drittgrößte der Welt. Über 50165 km Eisenbahnen und etwa 123056 km Telegraphenlinien dienen dem Verkehr. Was die Volksbildung betrifft, so steht das Deutsche Reich unter allen Ländern der Erde an erster Stelle. Ihrem Zwecke dienen vor allem die in jedem Orte vorhandenen Volksschulen; ihnen schließen sich an die Gymnasien, Realschulen, Seminare u. s. w. Die Waisen- Häuser nehmen sich der elternlosen, die Rettungs-Anstalten der sittlich verwahrlosten Kinder an. Die höchsten Schulen sind die Universitäten: 1. Königsberg, 6. Berlin, 11. Marburg, 16. Freiburg(Bdn), 2. Greifswald, 7. Halle, 12. Gießen, 17. Tübingen, 3. Rostock, 8. Leipzig, 13. Bonn. 18. Würzburg, 4. Kiel, 9. Jena, 14. Heidelberg, 19. Erlangen, 5. Breslau. 10. Göttingen, 15. Straßburg. 20. München.

8. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 97

1871 - Leipzig : Schultze
— 97 — Zum Königreich Italien gehören: b) ©teilten, 500 Q.-M. groß. Schon im hohen Alterthum war diese Insel bekannt und gepriesen, erlag aber im Laufe der Jahrtausende gar verschiedenen Eroberern; Phö- nicier, Griechen, Carthager, Römer, Vandalen, Sarazenen, Normannen haben sie nach einander beherrscht; jetzt ist sie von einem Volke bewohnt, daß, in tiefer Unwissenheit, weder die Fruchtbarkeit des Bodens zum Anbau, noch die günstige Lage zum Handel benutzt. Kaum Vio des Landes ist ange- baut. Das Hauptproduct ist Schwefel, der in 150 Gru- den gewonnen wird. S i c i l i e n, durch d.ie Meerenge von Messina von der Italischen Halbinsel getrennt, ist nach allen Richtungen von Gebirgen durchzogen, die mit dem Vorgebirge Boeo im Westen, Passaro im Süd-Osten und Peloro im N.-O. an das Meer treten. Aus den Ebenen an der Ostküste der Insel erhebt sich der Aetna oder M o n t e Gibello als eine Masse zusammengehäuster vulkanischer Berge; mehr als 10,000 Fuß steigt der höchste kegelförmige Gipfel des unaufhörlich brennenden Vulkans hinan. Die alte Hauptstadt der Insel ist Palermo mit 170,000 Ein- wohnern, in einer reizenden Gegend am nördlichen Ufer der Insel. Die erste Handelsstadt der Insel ist Messina mit 60,000 Einwohnern; am Eingange des Hafens ist die C h a- r y b d i s, ein Strudel, ihr gegenüber an der Küste von Cala- brien der Felsen Scylla. Ferner: Catanea (am S.-O. Fuße des Aetna), Sir agossa (sonst Syrakus mit 300,000 Einw., jetzt 14,000 Einw.), Girgenti (Agrigent). e) Die Liparischen Inseln: Volcano, Strom- doli, Lipari, und die sehr fruchtbaren und volkreichen Inseln Jschia, Capri und Pro cid a vor dem Golf von Neapel. 6) Sardinien, 430 Q.^Meilen mit 500,000 Ein- wohnern, wird von einer hohen Gebirgskette von Norden nach Süden durchzogen, welche ihre Zweige durch die ganze Insel verbreitet. Auch sie war zur Zeit der Römer, wie Sicilien, blühender und besser angebaut; jetzt ist ihr Anbau vernachlässigt und ihre Bewohner kennen weder Fabriken noch Gewerbe. Hauptstadt C a g l i a r i (am Golf gl. Namens), ferner: Sassari. e) Elba, ein 7 Q.-Meilen großes unfruchtbares Fel- sen-Eiland. Durch die S t r a ß e v o n P i o m b i n o ist es Bor mann, Erdbeschreibung. Viii. Aufl. 7

9. Deutsche Geschichte - S. 104

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
104 Diese Zettel kamen in den einen Topf, in den andern ebensoviel?, von denen nur die beschrieben waren, die gewinnen sollten. Das gab dann natrlich eine endlose Ziehung, und trotzdem wurden die Leute nicht mde beim Warten. Sprang nach stundelangem Harren ein Gewinn heraus, so blies ein Trom-Peter Tusch, und ein Tambour schlug seinen Wirbel dazu. Vii. wichtige Erfindungen. 1. Die Erfindung des Schiepnlvers. Das Pulver war den Chinesen schon vor mehr als fnfzehnhundert Jahren bekannt. Die Araber in Spanien gebrauchten es, wenn sie Feuerwerk abbrannten. Wann es in Deutschland aufkam, wei man nicht genau. Doch ist sicher, da bereits 1340 in Augs-brg eine Pulverfabrik bestand. Um jene Zeit lernte man krniges Pulver herstellen. Erst dieses lie sich auch im Kriege verwenden. Nun verfertigte man eiserne Mrser und schleuderte aus ihnen ge-waltige Steinkugeln gegen die Mauern der Burgen und Städte. Spter wurde der Mrser zu einem Rohre verlngert. So entstand die Kanone, in die man schlielich nur noch Elsenkugeln lud. Sie war allerdings sehr plump und schwer, und man brauchte viele Ochsen, um ein einziges Geschtz von der Stelle zu schaffen. Nicht lange danach machte man auch so dnne Rhren, da ein einzelner Mann sie tragen konnte. Das waren die Bchsen oder Musketen, aus denen man mit Bleikugeln scho. Immerhin hatten sie noch ein solches Gewicht, da sie beim Zielen auf eine Gabel gelegt werden muten. Wie die Kanonen, so brannte man auch sie durch eine Lunte am Zndloch ab. Der Schu war sehr unsicher. Deshalb blieb die Armbrust noch lange im Gebrauch. Erst als das Bajonett aufkam und die Muskete zugleich als Spie dienen konnte, wurden die Feuerwaffen berall eingefhrt. Die Erfindung des Schiepulvers gestaltete erst nach und nach das Kriegswesen um. Noch Jahrhunderte hindurch wurden die Feldschlachten mit der blanken Waffe entschieden. Nur die Belagerung und die Ver-teidiguug der Städte und Burgen nderte sich binnen kurzer Zeit von Grund aus. Besonders die Ritter merkten, da sie hinter den dicken Mauern nickt mehr sicher waren. Doch auch die Feldschlacht bekam ein andres Aussehen. Man merkte im fnfzehnten Jahrhundert, da Scharen leichten Fuvolkes die gefrchteten Ritterheere besiegen konnten. So traten denn an die Stelle der kleinen Ritterheere groe Scharen leichtbewaffneter Fusoldaten. Sie wurden durch Unternehmer geworben. Wenn in Stadt und Dorf die Trommel er-klang, dann eilten Handwerker und Bauernburschen in Haufen herbei, um im Kriege ihr Glck zu versuchen. Fr ihre Dienste bezogen sie einen monatlichen Sold; sie waren also Sldner. Die aus deutschen Landen stammten, erhielten den Namen Landsknechte. Uniformen hatten diese Soldaten nicht. Jeder trug, was ihm am besten gefiel. Die Farben whlten sie so grell wie mglich. Darum bot

10. Deutsche Geschichte - S. 1

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Urzeit. Die alten Germanen. Sie Vlker-Wanderung. I. Die Urzeit. Schon vor mehr als sechstausend Jahren war unsere Gegend bewohnt. Damals kannten die Menschen die Metalle noch nicht. Sie fertigten Werk-zeuge, wie Beile und Messer, aus Stein an. Man nennt diese Zeit darum die Steinzeit. Doch wuten die Leute auch schon Tierknochen zu bearbeiten, besonders zu Pfeil- und Lanzensvitzen. Freilich gehrte zu solchen Leistungen viel Zeit und eine endlose Geduld ; denn auch ein geschickter Arbeiter brauchte wohl Jahre, um ein einziges Steinbeil herzustellen. Man darf sich diese Menschen aber nicht als ganz roh vorstellen. Zwar kannten sie keine Schrift und auch keine Mnzen; doch hatten sie schon gelernt, manche wilde Tiere zu zhmen und als Haustiere zu halten. Herden von Rindern, Schafen, Ziegen weideten auf den Waldwiesen und wurden von Hirten bewacht; Scharen von Schweinen fanden unter den riesigen Eichen und Buchen des Urwaldes ihre Mast. Ja, es gab sogar schon Kornfelder, wenn sie auch nur wenig eintrugen, da die Leute noch keinen Pflug besaen und auch noch nichts von Dngung wuten. Die Menschen der Steinzeit siedelten sich schn in Drfern an. Diese bestanden aus niedrigen Htten. Jede von ihnen war der einer Grube errichtet und enthielt gewhnlich nur einen einzigen Raum. Die Wnde wurden aus Lehm hergestellt, das Dach deckte Schilf und Stroh. Am Ein-gang hielt ein Haushund Wache. Der Mann kmmerte sich nur um das Vieh oder ging auf die Jagd. Jede andre Arbeit verschmhte er. Die Frau bestellte den cker und sorgte fr Wintervorrte, indem sie fleiig Holzpfel und Holzbirnen, Kirschen und Hagebutten, Himbeeren und Brombeeren, Eicheln und Buchenkerne sammelte. Aus Wolle spann sie Garn, ans dem Garn wob sie grobes Tuch; auch die einfachen Gefe, die sie fr die Haushaltung brauchte, stellte sie selbst aus Ton her. An solchen Ansiedlungen ist unsere Gegend einst reich gewesen. Auch bet dem Bau des Osthafens hat man eine Niederlassung aus der Steinzeit aufgedeckt. In der spteren Zeit lernten die Menschen allmhlich die Metalle kennen und verwenden. Zunchst stellten sie ihre Werkzeuge aus Kupfer her. Da dieses jedoch zu weich war, vermischten sie es mit Zinn und Fron in g- Klarmann, Geschichte fr Mittelschulen. Ih. Teil. F. A. 1
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