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1. Das Deutsche Reich - S. 270

1901 - Langensalza : Beyer
270 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. haben die einzelnen Landschaften in Besitz genommen? Welche Eigentümlich- keiten treten hervor? Inwiefern ist das Volkswesen in den einzelnen Land- schaften gegenseitig beeinflußt worden? (Anlage der Ortschaften, Bauart der Häuser, Mundart ?e.) b) Viele selbständige Staaten haben sich in dem mitteldeutschen Berg- lande entwickelt. Die Mehrzahl derselben sind Kleinstaaten. Diese haben sich insbesondere in den drei mittleren Landschaften ausgebreitet; die beiden Grenzlandschaften im Osten und Westen bilden in ihrer Gesamtheit Gebiete eines Großstaates. Ausammenfassung: Mitteldeutschland, eine politische Mannig- faltig kei t. Mehrere deutsche Volksstämme haben die einzelnen Land- fcha ftsg eb i et e Mitteldeutschlands besiedelt, und' zahlreiche Staaten haben sich innerhalb derselben entwickelt. Hi. Mitteldeutschland, eine wirtschaftliche Mannigfaltigkeit. a) Mannigfaltig find die Siedelungsverhältniffe. Die Landschaften Mitteldeutschlands weisen neben dichtbevölkerten Strichen auch schwachbesiedelte Gegenden anf. Überall finden sich neben Einzelgehöften große Ortschaften, neben großen Industriestädten und Fabrikdörfern kleine Landstädte und Bauerndörfer. Insgesamt zählen wir 16 Großstädte (Welche?), 17 große Mittelstädte (über 50 090) und 33 Mittelstädte (über 20 000), während ca. 150 Orte mehr als 10 000 Einwohner aufweisen. Vergleich mit Süddeutschland. b) Mannigfaltig sind die Erwerbsverhältniffe in den einzelnen Landschaften Mitteldeutschlands. Alle Berufsarten sind vertreten, und die Hanpterwerbszweige sind in allen Landschaften zu hoher Blüte gelangt. Da hat neben der Landwirtschaft, deren verschiedene Zweige allenthalben reich entwickelt sind, die Forstkultur eine große Ausdehnung erlangt; neben dem Bergbau und Hüttenwesen hat die Industrie die mannigfaltigste Ausgestaltung erfahren und kein Zweig derselben ist hier uuvertreteu. Auch der Handel hat einen großen Aufschwung genommen. c) Mannigfaltig ausgestaltet sind endlich die Verkehrsverhältnisse. Heer- straßen und Haupteisenbahnen, welche die einzelnen Landschaften durchziehen. Mittelpunkte derselben. Schiffahrtsstraßen.x) Zusammenfassung: Mitteldeutschland, eine wirtschaftliche Mannigfaltigkeit. a) Zahlreiche städtische und ländliche Siedelungen von der verschiedensten Größe sind in den mitteldeutscheu Land- schaften und Staaten emporgeblüht. b)Alle B erufszweige des deutscheu Volkes iusouder- heit Landwirtschaft, Bergbau, Industrie und Handel, haben in den mitteldeutschen Landschaften eine vielseitige Aus- gestaltuug erfahren und eine hohe Entwicklungsstufe erreicht. x) Es ist selbstverständlich, daß bei diesen abschließenden Betrachtungen immer Vergleiche gezogen werden müssen. In erster Linie sind die Einzelgebiete Mittel- dentschlands untereinander zu vergleichen; zum andern müssen auch die früher be- handelten Gebiete Süddeutschlands vergleichsweise herangezogen werden.

2. Das Deutsche Reich - S. 271

1901 - Langensalza : Beyer
13. Die Staaten Mitteldeutschlands. 271 c) Ein dichtes und vielmaliges Netz von Kunststraßen mit zahlreichen Verkehrsmittelpuukten überzieht das Laud und er- leichtert den Verkehr. 2. Worin ist diese Mannigfaltigkeit in den natürlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen begründet? a) Die natürliche Mannigfaltigkeit. Worin tritt sie hervor? Wo- durch ist die Mannigfaltigkeit in der Bodengliederung hervorgebracht worden? (Einwirkung des Wassers auf die Gestaltung der Bodenform. Einfluß des Gesteinsbaues aus den Wechsel der Formen.) Worin ist aber der Reichtum an Gewässern begründet? Worauf beruht die Verschiedenheit des Ge- steinsbaues? Welche Schichten hat das Feuer geschaffen? Welche sind vom Wasser aufgebaut worden? Leuer und Wasser haben gemeinsam die bunte Mannigfaltigkeit in dem Bodenausbau und in der Bodengliederung her- vorgebracht und fo die vielgestaltigkeit in der Bodensorm Mitteldeutsch- lands geschaffen. b) Die politische Mannigfaltigkeit ist ein Ergebnis der gefchicht- lichen Entwickelung Deutschlands. Diese politische Zersplitterung wurde aber begünstigt durch die Mannigfaltigkeit der Bodengestaltuug. (Vergl. hierzu: Die süddeutschen Staaten.) Der Lntwickeluugsgang unseres deutschen Volkes und die Ligenart des deutschen Landes haben die Mannig- faltigkeit in der politischen Gliederung Mitteldeutschlands bewirkt. c) Die wirtschaftlichemannigfaltigkeit. Die Mannigfaltigkeit des Gesteinsbaus bedingt zunächst den Reichtum au Bodenschätzen, an Wasser- kräften und an fruchtbarem Ackerland. Auf Grund dieser Mannigfaltigkeit wurde die Entstehung und Ausbreitung der verschiedenartigsten Erwerbs- zweige hervorgerufen. Der fruchtbare Boden veranlaßte zum Ackerbau und zur Viehzucht, die beide allmählich an Ausdehnung gewannen und sich in mannigfache Zweige spalteten. Der Reichtum der Gebirge an nutzbaren Mineralien führte zum Bergbau, und das Vorhandensein zahlreicher Roh- stosse, welche Landwirtschaft und Bergban lieferten, und der Reichtum an Wasserkräften ließ das Gewerbe emporblühen, das sich allmählich zum Groß- gewerbe entwickelt hat. Der Reichtum an nutzbaren Mineralien, an er- giebigem Ackerland und an starker Wasserkraft gestattete die «Lntwickelung und vielseitige Ausgestaltung der Lrwerbsverhältnisse. Die Mannigfaltigkeit in den Siedelungsverhältnissen ist begründet in der Natur des Landes. Die Haus- und Dorfanlage der einzelnen Volks- stämme richtete sich nach der Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit des Landes. (Beispiele!) Die Volksdichte der einzelnen Gegenden ist gleichfalls dadurch veranlaßt worden (Rhön, Eichsfeld, Sudeten — Erzgebirge, Thüringer Wald, schleiche Ebene und schleiche Heide u. s. w.). Beeinflußt wurde die Be- siedelung des Landes auch durch die Erwerbsverhältuisse. Wo diese günstig waren (Rheinland-Westfalen, Schlesien, Sachsen u. s. w.), da wurde das Laud stark besiedelt, da sinden wir die großen volkreichen Industriestädte und Fabrikdörfer. Wo die Erwerbsverhältnisse weniger günstig waren (Westerwald, Venn, Eichsfeld, Heidegegenden n. s. w.), da haben sich nur kleine Ortschaften entwickelt. Die Vielgestaltigkeit in der Bodensorm und

3. Das Deutsche Reich - S. 272

1901 - Langensalza : Beyer
272 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. in den Lrwerbsverhältnifsen hatte eine große Mannigfaltigkeit in der Anlage, Zahl und Größe der volkssiedelungen zur Folge. Auch die Mannigfaltigkeit in den Verkehrsverhältnissen ist bewirkt worden durch die Natur des Landes. Die zahlreichen Mulden. Senken und Thäler, welche die Gebirgszüge gliedern, machen das Land wegsam und ge- statten die Anlage von Straßen und Eisenbahnen. Die große Megsamkeit Mitteldeutschlands, dis begründet ist in der mannigfaltigen Bodenform des Landes, ermöglichte die Anlage des vielmaschigen Verkehrsnetzes. Ergebnis: Mitteldeutschland, eine natürliche, politische und wirtschaftliche Mannigfaltigkeit. I. Mitteldeutschland, eiue natürliche Mannigfaltigkeit. a) Fünf große Laudschaftsgebiete bildeu das mitteldeutsche Land. d) Fünf selbständige Gebirgssysteme, durch ihre Streichungsrichtung von- einander unterschieden, durchziehen die mitteldeutschen Landschaften. c) Vier Hauptformationen bauen die einzelnen Landschaftsgebiete mit ihren Gebirgssystemen und Ebenen auf. ä) Vier reich eutwickelte Stromsysteme bewässern das Land und gliedern in mannigfaltiger Weise die verschiedenen Gebirgssysteme. Ii. Mitteldeutschland, eine politische Mannigfaltigkeit. e) Mehrere deutsche Volksstämme haben die eiuzelnen Landschaftsgebiete Mitteldeutschlands in Besitz genommen, und viele Staaten haben sich inner- halb derselben entwickelt. Iii. Mitteldeutschland, eine wirtschaftliche Mannigfaltigkeit. I) Zahlreiche städtische und ländliche Siedelungen von der verschiedensten Größe sind in den mitteldeutschen Landschaften und Staaten emporgeblüht. g) Alle Berufszweige des deutscheu Volkes, insonderheit Landwirtschaft, Bergbau, Industrie und Handel haben in den mitteldeutschen Landschaften eine vielseitige Ausgestaltung erfahren und eine hohe Entwickelnngsstufe erreicht. h) Ein dichtes und vielmaschiges Netz von Kunststraßen mit zahlreichen Verkehrsmittelpunkten überzieht das Land und erleichtert deu Verkehr. Iv. Die Ursachen der Vielgestaltigkeit Mitteldeutsch- l a u d s. a) Feuer und Wasser haben gemeinsam die bunte Mannigfaltigkeit in dem Bodenaufbau und in der Bodengliederung hervorgebracht und so die Vielgestaltigkeit in der Bodensorm Mitteldeutschlands geschaffen. b) Der Entwickelungsgang unseres deutschen Volkes und die Eigenart des deutschen Landes haben die Mannigfaltigkeit in der politischen Gliederung Mitteldeutschlands bewirkt. c) Der Reichtum an nutzbaren Mineralien, an ergiebigem Ackerland und an starker Wasserkraft gestattete die Entwickelung und vielseitige Aus- gestaltung der verschiedenartigsten Berufszweige. d) Die Vielgestaltigkeit in der Bodenform und in den Erwerbsverhält- nissen hatte die große Mannigfaltigkeit in der Anlage, Zahl und Größe der Volkssiedelungen zur Folge. e) Die hohe Wegsamkeit Mitteldeutschlands, die begründet ist in seiner mannigfaltigen Bodenform, ermöglichte die Anlage des ausgedehnten und vielmaschigen Verkehrsnetzes.

4. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 58

1913 - Langensalza : Beyer
58 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. gering ist, erreicht die Ausfuhr, woran namentlich die Vereinigten Staaten und England beteiligt sind, einen hohen Wert. Endlich sei noch der Industrie der Steine und Lrden gedacht. In der Glasindustrie stehen wir nur hinter Belgien und Österreich- Ungarn zurück. Die Hauptbetriebe für Spiegelglas liegen in und um Aachen und Mannheim, besonders aber in Bayern (Oberpfalz and Mittel- franken), während an der Saar, im Thüringer Wald (Lauscha), im König- reiche Sachsen und in Schlesien mehr die Herstellung vou Hohlglas zu Hause ist. Einer bedeutenden Ausfuhr, vornehmlich nach England. Belgien und den Vereinigten Staaten, steht nur eine kaum nennenswerte Einfuhr gegenüber. Unerreicht stehen die deutschen Leistungen in den Ton-, Steingut- und Porzellanwaren (Berlin, Meißen, Bunzlau, Plauen, Westerwald): auch dieherstellung von Mühlsteinen, Schiefertafeln, Lithographen- steinen, Marrnorrvaren, sowie endlich von Meerschaurnpfeifen und Bernstein-Zigarrenspitzen gestattet eine recht erhebliche Ausfuhr. Fassen wir nun die deutschen Gewerbe in ihrer Gesamtbeöeutung ins Auge, so dürfen wir mit Genugtuung und Stolz behaupten, das; sie . einen großartigen Aufschwung genommen haben. Manche ihrer Erzeug- nisse beherrschen den Weltmarkt, viele andere werden von keinem Staate Europas überholt werdeu. Namentlich in Rheinland und Westfalen, im Königreiche Sachsen, in Schlesien und in der Provinz Sachsen, ferner in Württemberg und Elsaß-Lothringen haben wir hochentwickelte und sehr ausfuhrfähige Gewerbegebiete gefunden. Überall ist man eifrig bestrebt, dem früher nicht ohne Grund geäußerten Tadel zu entgehen, daß die deutschen Waren an Geschmack hinter den französischen und an technischer Vollendung hinter den englischen zurückstehen. Güte des verwendeten Materials, Genauigkeit in der Arbeit und wissenschaftliche Bertiefuug der Industrie, das sind heute die Grundpfeiler unserer Fabrikation. Iii. 6üferausfau[ch. A. Binnenhandel imö -Verkehr. Ganz gewaltig sind die Veränderungen, die auf wirtschaftlichem Ge- biete durch unsere heutigen Verkehrsmittel entstanden sind. Während noch in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einem so notwendigen Ausgleich wirtschaftlicher Gegensätze, wie diese beispielsweise zwischen den Flachlandschaften des Südens und Nordens einerseits und den deutschen

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 13

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 13 — Frankfurt n. Frankreich Stuttgart ) 7. Verkehrswege. Die reichen Erzeugnisse des Bodens und der Industrie haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, dem der Rhein als wichtigste Verkehrsstraße dient. Doch ist die Schiffahrt nur von Straßburg abwärts möglich. Um den Wasserweg auch nach Süden hin fortzusetzen, ist auf dem linken Rheinufer ein Kanal angelegt worden, der Rhein-Rhone-Kanal. Außerdem begleiten den Fluß auf beiden Seiten wichtige Eisenbahnlinien, von denen die eine nach Italien, die andere nach Südfrankreich führt. Sie sind zugleich Welt- Verkehrslinien, weil sie die Niederlande mit den beiden Ländern verbinden. Große Bedeutung hat auch die Eisen- bahnlinie Paris—konstanti- nopel, die das Rheintal in westöstlicher Richtung durch- schneidet und Straßburg und Karlsruhe berührt. 8. Geschichtlichebedeu- tung. Die Oberrheinische Tiefebene ist das älteste und bedeutendste Kulturgebiet unseres Vaterlandes. Zahl- reiche Funde (Waffen, Geräte, Schmucksachen) laffen uns er- kennen, daß die Bewohner schon vor der Romcrzeit auf kimr Verkehrsweg- der Ob-r.h-imlch°n Ti-f°b-n°, ziemlich hohen Kulturstufe standen. Zur Zeit Christi nahmen die Römer das Land in Besitz. Römische Kolonisten machten den Boden urbar, pflanzten die Rebe an, bauten Städte (Basel, Straßburg, Speyer, Mainz) und verbreiteten Gesittung und Bildung. Im Mittel- alter sahen die Rheinstädte glanzvolle Zeiten. In Frankfurt wurden die deutschen Kaiser gewählt, in Aachen gekrönt und in Speyer mehrere von ihnen begraben. Glänzende Feste und Turniere fanden in ihren Mauern statt, herrliche Dome wurden aufgeführt, und das in ihnen entstandene Bürgertum war so mächtig, daß es Rittern und Fürsten Trotz bieten konnte. Die Zeit des 30 jährigen Krieges und der Raub- kriege Ludwigs Xiv. haben dem Lande zwar tiefe Wunden geschlagen, ja der Rhein wurde in dieser Zeit der Ohnmacht Deutschlands seine Grenze; aber seit der Aufrichtung des neuen Deutschen Reiches ist er aufs neue Deutschlands Strom geworden und das ganze Gebiet zu hoher wirtschaftlicher Blüte gelangt. Abb. 9.

9. Europa ohne Deutschland - S. 35

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 35 — Hafen des europäischen Festlandes ist Antwerpen, 302000 Einw. Diamantschleifereien. Festung. Das durch seine altertümlichen Bauten berühmte Brügge war früher der Hauptsitz des Handels. An der Küste liegen viele Seebäder, von denen Ost- ende am bedeutendsten ist. Große Fischerflotte. Über- fahrt nach England. 3. Handel und Ber- kehr. Belgien hat eine für Handel und Verkehr sehr günstige Lage. Es liegt zwischen drei großen Staaten, die regen Handel treiben, und hat außerdem noch durch die schiffbaren Mündungen vonmaasundschelde leichten Zugang zum Meer. Der Verkehr im Innern des Landes wird durch schiff- bare Kanäle und ein eng- maschiges Eisenbahnnetz er- leichtert. Derhandel mit Deutschland steht an erster Stelle. Belgien führt nach Deutschland namentlich Wolle, Flachsgarn, Pferde, Kohlen und Metalle aus. Es erhält von dort ebenfalls Kohlen und Roheisen, außerdem Getreide, Kleiderstoffe, Farbstoffe u. a. Abb. 26. Rathaus in Brüssel. C. Belgien als Staat. Bevölkerung. Belgien bildet seit dem Jahre 1831 einen Staat für sich. (Seit § 21. dem Jahre 1815 war es mit dem Königreich der Niederlande vereinigt.) Es ist von den europäischen Großmächten für neutral erklärt worden. Im Norden wohnen die niederdeutschen Flamen ^/? der Bevölkerung), im Süden die französisch sprechenden Wallonen. Beide Volksstämme kämpfen um die Vorherrschaft ihrer Sprache; doch ist Französisch die Sprache der Gebildeten. Neben diesem Gegensatze tritt auch der Unter- 3*

10. Europa ohne Deutschland - S. 43

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 43 — 93000 Einw., und Lille, 218000 Einw. Die Küstenstädte Calais und Boulogne haben bedeutenden Verkehr nach England. Le Havre, 136 000 Einw., ist der Haupthafen für die Einfuhr von Baumwolle, Cherbourg ein stark befestigter Kriegshafen. In der Norman die wird bedeutende Viehzucht getrieben. Abb. 32. Der Eiffelturm auf dem Marsfeld. Er ist 300 m hoch und soniit das höchste Bauwerk der Welt. B. Die Bewohner und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Die Bewohner. Aus der Vermischung der Gallier, Römer § 26. und Franken, die nacheinander das Land eroberten, bildete sich das Volk der Franzosen. Es zeigt'zwar nach den einzelnen Landschaften
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