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1. Das Deutsche Reich - S. 256

1901 - Langensalza : Beyer
256 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha besteht aus zwei ge- trennten Gebietsteilen. Das größere Gebiet, das am Nordabhange des Thüringer Waldes liegt, umfaßt das Herzogtum Gotha. Das kleinere Ge- biet umfaßt das Herzogtum Koburg und liegt am Südwestabhange des Thüringer Waldes. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen besteht aus einem Hauptteile und mehreren kleineren Landstrecken. Der Hauptteil liegt am Südwest- abhange des Thüringer Waldes, den er in einem weiten Bogen umschließt. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg besteht aus zwei getrennten Gebietsteilen. Der Ostkreis liegt zu beiden Seiten der mittleren Pleiße, während der Westkreis von der mittleren Saale durchströmt wird. sachliche Vertiefung: Warum führen diese Staaten wohl alle den Namen Sachsen? Die Länder gehörten vor 400 Jahren alle zu dem Kurfürstentums Sachsen, das damals fast die ganze Landschaft Ober- sachsen umfaßte. In der Geschichte vom Prinzeuraube haben wir den mächtigen Kurfürsten Friedrich den Sanftmütigen erwähnt, dessen Söhne Ernst und Albert durch Kunz von Kaufuugeu vom Altenburger Schlosse entführt wurden. Diese beiden teilten nach ihres Vaters Tode das Land und so entstand ein ernestinisches und ein albertinisches Sachsen. Thüringen gehörte zu dem ersteren. 60 Jahre später verloren die Kurfürsten den größten Teil ihres Landes. Dieser kam an das albertinische Sachsen. Den Nachkommen Johann Friedrichs d. Großmütigen blieben nur einige Besitzungen in Thüringen. Wie kommt es aber, daß diese Länder so zerstückelt sind? Die einzelnen Gebiete sind in früherer Zeit mehrfach geteilt worden. Da- durch entstanden eine ganze Reihe von kleinen Staaten. Später wurden einzelne Gebiete wieder vereinigt, weil verschiedene Linien ausstarben. Die letzte Teilung fand im Jahre 1326 statt. Durch diese wurde der gegen- wärtige Zustaud geschaffen. Welchen Einfluß hat dies auf die wirtschaftlichen Verhält- nisse ausgeübt? Die wirtschaftlichen Verhältnisse in den einzelnen Landes- teilen sind sehr verschieden. Manche Landesteile (z. B. das Eisenacher Ober- land, das Meininger Oberland u. s. w.) sind arme Gegenden, manche Landes- teile zeichnen sich durch großen Wohlstand aus. (Altenburger Ostkreis u. s. w.) Welche Reihenfolge nehmen die sächsischen Lande hinsichtlich ihrer Größe ein? Sachsen-Weimar (3615 qkm), Sachsen-Meiningen (2468 qkm), Sachsen - Koburg - Gotha (1957 qkm), Sachsen-Altenburg (1324 qkm).1) Welche Verschiedenheiten weisen die Staaten hinsichtlich ihrer Volksdichte auf? Am dichtesten besiedelt ist Sachsen-Altenburg (150 Bewohner auf 1 qkm), am schwächsten besiedelt ist Sachsen-Weimar (95). Worin ist diese Verschiedenheit begründet? Natur der ein- zelnen Landesteile; Verschiedenheit in den Erwerbsquellen u. s. w. i) Die Zahlen sind nicht zu geben; die Größe ist vielmehr im Vergleich zum Heimatlande festzustellen.

2. Das Deutsche Reich - S. 259

1901 - Langensalza : Beyer
13. Die Staaten Mitteldeutschlands. 259 Welcher von beiden ist der größere? Welchen natürlichen Gebieten Thüringens gehören sie an? Welches ist demnach die Landeskultur der Fürstentümer? Welche Städte sind zu besonderer Größe gelangt? Wodurch? Wie kommt es, daß die Industrie in so hoher Blüte steht? Wie kommt es, daß das Oberland nur kleine Orte aufweist? Zusammenfassung: Die reußischeu Lande. (Name. Rang. Teile. Hauptorte.) Rückblick. Die Staaten Thüringens. 1. In wieviel Gruppeu lassen sich die Staaten Thüringens ordnen? 2. Welchen Rang nehmen diese unter den deutscheu Staaten ein? 3. Wie folgen diese Staaten ihrer Größe nach aufeinander? 4. Welcher Staat weist die größte, welcher die geringste Bevölkerungs- dichte auf? 5. Welche Gebietsteile umfassen sie? 6. Woher rührt die politische Zerstückelung Thüringens? (Die politische Zerstückelung Thüringens ist ein Ergebnis der geschichtlichen Entwickelung und wurde durch die Mannigfaltigkeit der Bodengestaltuug begünstigt. Was hat die politische Zersplitterung zur Folge gehabt? (Die politische Zersplitterung hatte eine Vielseitigkeit und Zersplitterung auf industriellem Gebiete zur Folge und hinderte die Bildung großer Judustriemittelpuukte. — Es ent- standen nur kleinere Mittelpunkte des Gewerbfleißes. 7. Wie heißen die Hauptstädte der thüringischen Staaten? Iv. Stück: Die Weserstaaten. Ziel: Die deutschen Staaten, welche sich im hessischen und im Weser- Berglande ausbreiten. Wo haben wir das hessische und Weser-Bergland zu suchen: Als was für ein Gebiet konnten wir diese Landschaft bezeichnen? (Bauerulaud.) Warum? Wie kommt es, daß hier der Ackerbau vorherrscht? In wieviele Teile gliedert sich die Landschaft? Welche Unterschiede weisen diese auf? Woriu sind diese begründet? Welche Gebirgszüge treten in beiden Teilen hervor? Welche Flüsse scheiden diese Gebirge? Und nun die Staaten! Welche Fragen? 1. Welche deutschen Staaten breiten sich im hessischen und Weser- Berglande aus? Im hessischen Berglande liegen das Fürstentum Waldeck und der nörd- liche Teil des Großherzogtums Hessen, im Weser-Berglande breiten sich die Fürstentümer Lippe-Detmold und Schanmburg-Lippe aus. Außerdem liegt im Weser-Berglande noch ein Teil des Herzogtums Braunschweig. 17°"

3. Das Deutsche Reich - S. 260

1901 - Langensalza : Beyer
260 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. 2. Welche Gebiete umfassen diese Staaten? Das Fürstentum Waldeck besteht aus zwei getrennten Gebietsteilen. Der südliche Teil ist der größere und umfaßt das Bergland zwischen Diemel und Eder. Der kleinere nördliche Teil liegt im Weserberglande, und zwar in dem Hügellande, das das Weser-Sonnenthal im Westen einschließt. sachliche Vertiefung: Welche Bodengestalt weist das Fürstentum Waldeck auf? Welche Erwerbsquellen weist das Land auf? Wie kommt das? Warum ist die Industrie gering entwickelt? Was für Orte? Welches ist der Hauptort? Das Gromerzogtum Hessen hat mit der Provinz Oberhessen An- teil an dem hessischen Berglande. Die Provinz Oberhessen breitet sich zwischen Lahn und Fulda aus und umfaßt das ganze Vogelsgebirge. sachliche Vertiefung: Warum führt dieser Teil des Großherzogtums den Namen Oberhessen? Was für ein Gebiet ist das Vogelsgebirge? Welchen Einfluß hat dies auf die Landeskultur und auf die Besiedelung ausgeübt? Welche Stadt ist besonders wichtig? Welchem Umstände verdankt sie ihre Bedeutung? Sind alle Teile Oberhessens unfruchtbar? Welches sind die Frucht- auen Oberhessens? (Schwalmer Land und Wetterau.) Worin ist deren Fruchtbarkeit begründet? Das Fürstentum Lippe-Detmold liegt im Süden der westfälischen Pforte, umfaßt den südöstlichen Teil des Teutoburger Waldes und erstreckt sich bis an die Weser. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe breitet sich östlich der west- Mischen Pforte zwischen Weser und Leine aus und nimmt einen Teil der östlichen Weserkette ein. sachliche Vertiefung: Woher haben die beiden Fürstentümer ihren Namen? Welches von beiden ist größer? Was ergiebt sich aus der Lage für die Landeskultur? Wie heißen die Hauptorte der Fürstentümer? Wie kommt es, daß sie nur kleine Städte aufweisen? Welche Industriezweige haben sich in Lippe-Detmold besonders entwickelt? Vom Herzogtum Brauuschweig breitet sich ein Teil im Berglande zwischen Weser und Harz aus. Rückblick. Die Weserstaaten im mitteldeutschen Gebirgslande. 1. Welche sind es? 2. In wie viele Gruppen lassen sie sich ordnen? 3. Welchen Rang nehmen sie nnter den deutschen Staaten ein? 4. Wie folgen sie ihrer Größe nach aufeinander? 5. Welches sind die Hauptstädte? V. Stück: Die preußischen Provinzen im mittelöeukschen Berglanöe. Ziel: Welcher Staat hat sich in den übrigen Teilen der mitteldeutschen Landschaften ausgebreitet?

4. Das Deutsche Reich - S. 346

1901 - Langensalza : Beyer
346 Iii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. 1. Welche deutsche Landschaft wird als Nordmark bezeichnet und warum? Name der Landschaft? Schleswig-Holstein. Warum hat sie diesen Doppelnamen? Sie umfaßt zwei staatliche Gebiete, die Herzogtümer Holstein und Schleswig. Warum kann die Landschaft als Nordmark be- zeichnet werden? Es ist diejenige Landschaft, die unter allen deutscheu Land- schaften die nördlichste Lage hat und die Grenze gegen den Nachbar im Norden bildet. Durch seine 5age im nördlichsten Teile des deutschen Fig. 17. Vaterlandes und an der Grenze Dänemarks wird Schleswig-Holstein als des Reiches Nordmark gekennzeichnet. 2. Inwi efern bildet Schleswig-Holstein ein notwendiges Glied im deutschen Reichskörper? Wie, wenn nun Schleswig-Holstein heute nicht zu Teutschland gehörte? Welche Nachteile hätte dies für unser deutsches Vaterland? Das Reich hätte an dieser Stelle keine sichere Grenze; ein Einfall der Feinde wäre an dieser Stelle sehr leicht möglich; das Reich hätte nur den einen Kriegshafen in der Nordsee; die Ostseeküste des Reiches

5. Das Deutsche Reich - S. 21

1901 - Langensalza : Beyer
1. Die Alpen, der südliche Grenzwall Deutschlands. 21 ketten. Dadurch, daß viele dieser Alpenketten in einem Gebirgsstocke zu- fammentrafen, ward die Gliederung des Gebirges in große Alpengruppen bewirkt. Die Alpengewässer, die ihren Wasserreichtum der Gletscherwelt der Alpen verdanken, vollendeten die reiche Gliederung des Gebirges, schufen be- sonders die Qnerthäler, die den Verkehr von Süden nach Norden er- möglichten. Auch die vielen Pässe haben sich bei der Faltung des Gebirges gebildet. So zeigt sich also: Alpengruppen und Alpenketten haben das Gebirge in reichem Maße gegliedert, und 2llpengletscher und Alpenflüsse haben diese Gliederung weiter ausgestaltet und vollendet. 3. Was hat nun die große Wegsamkeit des hohen Alpengebirges zur Folge gehabt? a) Die reiche Gliederung des Gebirges gestattete nicht nur eine bequeme Verbindung der angrenzenden Landschaften und einen bequemen Verkehr innerhalb des Gebirges, sondern bot auch Gelegenheit zur Anlage zahlreicher Ortschaften. Ganz besonders eigneten sich hierzu die zahlreichen Thäler. Daher weisen diese auch im Vergleich zur Höhe des Gebirges eine ziemlich starke Besiedeluug auf. wie aus den zahlreichen Alpendörfern, Klein- und Mittelstädten hervorgeht. d) Weil das Gebirge so leicht zugänglich ist, so wird es im Sommer von einer großen Anzahl von Fremden besucht, welche die Eigenart des Gebirges kennen lernen und an den Schönheiten desselben sich erfreuen wollen, oder in der reinen und stärkenden Gebirgsluft Kräftigung ihres Körpers suchen. c) Die reiche Gliederung der Alpen ermöglichte es, viele Kunststraßen, die in den Flnßthälern entlang führen, anzulegen. (Angabe einzelner Straßen.) In der Neuzeit haben sich zu diefeu zahlreichen Kunststraßen viele Eisenbahnlinien gesellt, so daß das Alpengebirge von einem ziemlich dichten Netze von Verkehrslinien durchzogen wird. Ergebnis: Das Alpengebirge, ein Grenzwall, aber keine Völkerscheide. a) Trotz seiner gewaltigen Höhe und Ausdehnung bildet das Alpen- gebirge keine trennende Völkerscheide, sondern hat jederzeit eine bequeme Verbindung der angrenzenden Landschaften untereinander gestattet. d) Alpengruppen und Alpenketten haben das Gebirge in reichem Maße gegliedert, und Alpengletscher und Alpenflüsse haben diese Gliederung weiter ausgestaltet und vollendet. c) Alpenthäler führen tief in das Gebirge hinein und Alpenpässe senken sich in den Kamm der Ketten und vermitteln gemeinsam den Übergang über das Gebirge. d) Alpenstraßen und Alpeneisenbahnen überziehen in dichtem Netze das Gebirge. e) Fleißige Alpenbewohner haben sich in zahlreichen Alpendörfern und Alpenstädten angesiedelt. f) Alpeneigenarten und Alpenschönheiten haben einen regen Fremden- verkehr hervorgerufen. Anwendung: l. Inwiefern wird die Bewäffernng der Alpen durch den Bodenaufbau bedingt? 2. In welcher Weise zeigt sich in den Alpen die Abhängigkeit der Tier- und Pflanzenwelt von dem Bodenaufbau?

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 31

1877 - Langensalza : Beyer
— 31 — wegen sie auch apenninische Halbinsel genannt wird. Man teilt gewöhnlich Italien in Oberitalien (der nördliche Teil), Mittelitalierr (der mittlere Teil) und Unteritalien (der südliche Teil). Oberitalien ward im Altertume auch Gallien diesseits der Alpen und Unteritalien ward auch Großgriecheuland genannt. Von den Flüssen Italiens sind die bedeutendsten der Po (früher Padns), der von Westen nach Osten Oberitalien durchströmt und in das adriatische Meer mündet. In Mittelitalien: der Arno (früher Arnus) und der Tiber (früher Tiberis), beide strömen in das thyrrhenische Meer. Im Altertume ward Italien von verschiedenen Völkern bewohnt, die hauptsächlichsten derselben waren: In Oberitalien die Gallier oder Celten; in Mittelitalien die Etrusker südlich vom Arno, untz die Latin er südlich vom Tiber. In Unteritalien hatten sich viele Griechen angesiedelt, ebenso in ©teilten. Wie Griechenland, so zeichnet sich auch Italien durch ein warmes und gemäßigtes Klima und große Fruchtbarkeit aus. § 44. Die Gründung Woms. Die Gründungsgeschichte der später so groß gewordenen Stadt Rom ist sehr sagenhaft. Die gewöhnlichste Erzählung hierüber ist folgende. Nach der Zerstörung Trojas flüchtete Aeuäas, Sohn des Aitchises, ein Verwandter des Königs Priamus, mit einer Schaar Trojanern nach Italien. Hier in Mittelitalien gründete nun Aseauius, ein Sohn des Aeuäas, die Stadt Albalonga, Über welche seine Nachkommen mehrere Jahrhunderte lang herrschten. Endlich gelaugten zwei Brüder Nnntitor und Amttlins auf den Thron von Albalonga, ebenfalls Nachkommen des Ascanius. Amu lins wollte aber allein herrschen und stieß seinen Brnder Numitor vom Throne. Der Tochter desselben, mit Namen Rhea Silvia befahl er, sich nicht zu verheiraten, weil er die Rache ihres Gentales fürchtete. Rhea Silvia vermalte sich dennoch heimlich mit dem Kriegsgotte Mars. Als dieselbe aber nun zwei Söhne bekam, erschrack Amttlins sehr; sofort gab er den Befehl die beiden Knäblein in einer Badewanne auf den Tiberfluß zu setzen, damit sie ertränken. Aber die Wanne blieb am User stehen. Die Kleinen weinten sehr; das hörte eine Wölfin, kam herbei und erbarmte sich ihrer, indem sie die huugernden Knaben nährte. Nach einiger Zeit kam ein Hirt des Weges, der nahm die Kleinen, brachte sie seiner Frau, zog sie aus und nannte sie Romul ns und Rentns. Die beiden Knaben wuchsen fröhlich heran und weideten die Heerden des Amnlius, denn ihr Pflegevater war in dessen Diensten. Endlich machte sie der Hirte mit ihrer Abkunst bekannt. Da sammelten die beiden Jünglinge die Hirten der Umgegend, ihre Freunde, zogen nach Albalonga, erschlugen den Amnlius und setzten ihren Großvater Numitor wieder aus deu Thron. Zum Dank hierfür gab ihnen dieser ein Stück Landes an dem Tiber, wo sie «nst ausgesetzt worden waren, und erlaubte ihnen eine Stadt

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

8. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

9. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 53

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 53 - Staatliche Einteilung. Das Gebiet ist größtenteils preußisch; es verteilt sich auf die Pro- vinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Auch einige Kleinstaaten haben Anteil daran. Zum Großherzogtum Hessen gehört die Provinz Oberhessen, die von Hessen-Nassau eingeschlossen ist. Im Wesergebiet liegen ferner: das Fürstentum Wal deck, Lippe, „ „ Schaumburg-Lippe und der westliche Teil des Herzogtums Braunschweig. 1. Hessen-Nassau. Hessen-Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen. Sie erstreckt sich von der Werra und der Weser bis zum Main und Rhein und umfaßt das ehemalige Kurfürstentum Hessen, das ehemalige Herzogtum Nassau, die Grafschaft Heffeu-Homburg, die frühere freie Reichsstadtfrankfurtund einige von Hessen und Bayern abge- tretene Landesteile. Preußen erwarb diese Gebiete durch den Krieg von 1866 und vereinigte sie zu einer Provinz. Der Westen der Provinz gehört mit Taunus und Westerwald dem Rheinischen Schieferge- birge an, der Osten wird vom Hessischen Berglande ansge- füllt. Nur in den Tälern herrscht Fruchtbarkeit; sie dienen hauptsächlich dem Ge- treidebau. Im Main- und Abb. 35. Die Provinz Hessen-Nassau. Rheintal blühen auch Obst- und Weinbau. Wichtig sind ferner die Mineralquellen des Taunus. Die Provinz besteht aus den Regierungs- bezirken Kassel und Wiesbaden. Die Hauptstadt der Provinz ist Kassel an der Fulda, 153 Goo Eimv. Hier kreuzt sich die wichtige Eisenbahnlinie Hamburg—frankfurt mit den Verkehrs- linien von Westfalen nach Thüringen und Sachsen. Infolge dieser günstigen Lage ist Kassel zu einer wichtigen Handelsstadt emporgeblüht. Auch seine Industrie ist bedeutend. (Maschinen- und Lokomotivfabriken.) In der Nähe liegt das Schloß Wilhelmshöhc, wo Napoleon Iii. 1870—71 als Gefangener saß. An der Fulda liegt die Stadt Fulda; im Dome ruhen die Gebeine des Bonifatius. An der Lahn liegt Marburg, Universität; Hauau am Main ist eine bedeutende Fabrikstadt in Gold- waren. — Wiesbaden, 109000 Einw., am südwestlichen Abhang des Taunus, ist ein vielbesuchter Badeort. Andere berühmte Badeorte sind Homburg, Laugen- 40.
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