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1. Bis zum Interregnum - S. 76

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 76 - an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen. Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom. Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten. Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr. a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern

2. Bis zum Interregnum - S. 77

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 77 — uns dabei daran, daß man die früheste Zeit menschlicher Kultur als die Steinzeit bezeichnet, da man zu Geräten und Waffen außer Knochen vorzugsweise Steine verwendete, zuerst in roher, nur gesplitterter Form. Später lernte man sie zur Gewinnung brauchbarerer Formen aber auch schleifen und durchbohren, um einen Stiel daran zu befestigen. Einen wichtigen Fortschritt bedeutete es, als man darauf zur Bearbeitung und Verwendung von Metallen überging, und so folgte auf die Steinzeit die Met allzeit. Zuerst verwertete man das Kupser, aber ehe es sich allgemein einbürgerte, gelangte die Bronze, eine Mischung von 9 Teilen Kupfer und einem Teil Zinn, zur Herrschaft. In dieser Form wirkte das Metall umgestaltend auf menschliche Einrichtungen. Als Bronze führte es sich im Norden Deutschlands, überhaupt Europas ein und blieb dort längere Zeit vorherrschend als im europäischen Süden. In den Ostseeländern entwickelte sich daher im 1. Jahrtausend v. Chr. eine vielseitige Bronzekultur. Ihre Träger waren die Germanen. Unterdessen erschien in Südeuropa das Eisen, das im 2. Jahrtausend v. Chr. bereits in Mesopotamien und Ägypten bekannt war. So begann für die europäische Kultur die E i s e u z e i t, in der man vielfach eine Hallstadt und eine La -Tqne - Periode unterscheidet. Jene, nach den reichen Funden auf dem Gräberfelde am Hallstatter See im Salzkammergut benannt, kennzeichnet sich als eine Mischkultur, indem bei vervollkommneter Bearbeitung der Bronze gleichzeitig das Eisen mitverwendet wurde. An ihr hatten teil die Griechen, Italiker, Etrusker und Kelten. Bei den Griechen und Römern entwickelte sie sich in raschem Fortschritt zu größter Vollkommenheit. Irrt weiteren Verlause trat die Bronze mehr und mehr zurück, das Eiseu gewann die Oberhand. Die Erzeugnisse dieser Art hat man nach den Funden bei La Tene am Neuenburger See als La-Tene-Kultur bezeichnet. Sie führte zugleich zur Verbesserung der Töpferei; denn man lernte das Emaillieren und verwendete die Drehscheibe. Bemerkenswert ist an ihr noch das Aufhören der Pfahlbauten. Das Gebiet ihrer Verbreitung umfaßte das Alpenland, Westungarn, Böhmen, Mähren, Oberdeutschland und das nordöstliche Frankreich. Ihre Träger waren vorzugsweise die in den genannten Gebieten wohnhaften Kelten. Sie hatten bei ihrer lebhaften Auffassungsgabe von der Mittelmeerkultur frühzeitig Gewinn gezogen, wurden auch fortgesetzt von Süden her beeinflußt

3. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 265

1887 - Leipzig : Kesselring
Holland, Belgien und Schweiz seit 1815. 265 von 1830 innere Wirren aus. In den einzelnen Kantonen bten dort von Alters fyer gewisse Geschlechter einen vorwiegenden Einflu aus und dieses P atriziat suchte die verschobenen Gebietsteile des Landes mglichst Patriziat, auseinander zu halten, um sich durch solche Zerrissenheit in seiner einflureichen Stellung zu behaupten. Infolge beffen regte sich berall, namentlich in dem gebildeten Mittelstnde, der Geist der Unzusriebeuheit, und die Vorgnge in Paris beschleunigten auch hier den Ausbruch der Bewegung. Dieselbe vollzog sich meist ohne Blutvergieen, nur in Bern und Neue Kan-Basel1 kam es zu.einigen Kmpfen. Fast in allen Kantonen wurden tonver-hieraus 18301831 nderungen der Kantonverfassungen im Sinne der sassungen. Volkspartei vorgenommen. Anla zu weiteren Verwickelungen und Kmpfen gab erst die am 13. Januar 1841 von der Regierung verfgte Aufhebung smtlicher Klster im Aargau. Dieses Vorgehen rief in den katholischen Kantonen groe Aargau Erbitterung hervor. Letztere verbanben sich, sieben an der Zahl (Luzern, 1841. Schwyz, Uri, Unterwalben, Zug, Freiburg und Wallis), strzten in Luzern die liberale Regierung und zogen die Jesuiten (1844) herbei. Dagegen vereinigten sich die Radikalen der brigen Kantone zur Wiedervertreibung des Orbens. Jeboch schlug ein zu biesem Zweck gegen Luzern unternommener Freischarenzug (Marz 1845) fehl. Die sieben Kantone forberten nun Bestrafung der Freischrler, und ba ihnen nicht gewillfahrt wrbe, so schlssen sie (Juni 1845) einen Sonberbunb, um ihre Freiheit und ihre Gerecht- Sonder-same zu schtzen und Gewalt mit Gewalt zurckzuweisen." Die Tagsatzung2 bund dagegen verbot den Sonderbund und rief die brigen Kantone zum bewaff- 18i5-neten Einschreiten auf. Da die Sonderbndler, von auswrtigen Mchten mit Geld und Waffen untersttzt, dem Bundesbeschlu den Gehorsam verweigerten, so kam (Novem- Krieg der 1847) der Sonderbundkrieg" zum Ausbruch, der aber binnen 19 Tagen 1847. sein Ende erreichte und mit der vlligen Nieberlage der Sonberbndler schlo. Die besiegten Kantone muten die Kriegskosten bezahlen, liberale Regierungen einsetzen, den Sonderbunds auflsen und die Jesuiten verweisen. Hierauf erfolgte eine eingehende Revision der Bundesverfassung, Bundes-und 1848^ wurde der neue Bundesstaat der Schweizer Kantone" gegrndet. Verfassung An die Spitze desselben ward mit dem Sitze zu Bern ein bestndiger, aus 1848. ' sieben Gliedern bestehender Bundesrat gestellt; diesem stehen ein von den Kantonalregierungen" erwhlter Stnderat" (erste Kammer) und ein frei von dem ganzen Volk gewhlter Nationalrat" (zweite Kammer) zur Seite. An die Stelle dieser Verfassung ist 1874 eine abgenderte Bundesverfassung", namentlich in bezug auf die kirchlichen Verhltnisse, in Kraft getreten. 1 Der Kanton Basel ward 1833 in zwei Kantone geteilt: Basel-Stadt und Basel-Land. 2 Die sogenannte Tagsatzung, in deren Hnde seit 1815 die Bundesleitung lag, bestand aus den Abgeordneten der Kantone, die sich aller zwei Jahre in einem der Vororte" (Zrich, Bern, Luzern) versammelten; an die Stelleder Tagsatzung trat 1848 die Bundesversammlung" mit 2 Kammern. 5 In demselben Jahre ri sich der Kanton Neuenburg (S. 201) von Preußen los (S. 240), doch hat der König von Preußen erst 1857 aus das Schutzrecht der das genannte Frstentum verzichtet.

4. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 123

1907 - Langensalza : Beyer
5. Güteraustausch. 123 6. Welche ausländischen Waren werden ungerechtfertigterweise unseren eigenen gegenüber in unserem Binnenhandel immer noch be- vorzugt? 7. Sprich dich über die Bedeutung, die Ein- und Ausfuhr der Gewerbe deiner Heimat aus ! 8. Wo finden diese a) im deutschen Reiche, b) im Auslande den stärksten W ettbewerb ? 9. Gib von einzelnen deiner Gebrauchsgegenstände die Herkunft an! 10. Welches deutsche Erzeugnis findet bei den Tee trinkenden Nationen starken Absatz? Wie wird es gewonnen? 11. Erzähle, was du von der Töpferei (der Flachsgewinnung, der Bleistift-, Stahlfeder-, Papier-, Glas-, Zucker-, Ziegel- und Zündholzfabrikation) weißt! 12. Wie wird das Kochsalz (das Silber, der Brenntorf, das Bier, die Stein- kohle) gewonnen? 13. Fertige eine Übersicht an, worin du alle jeder Landschaft eigentümlichen und für die Ausfuhr wichtigen Bodenschätze und Fabrikate einträgst! 14. Deutschlands Ausfuhr. (Aufsatzthema.) 5. Güteraustausch, a) Binnenhandel und -Verkehr. Ganz gewaltig sind die Veränderungen, die auf wirtschaftlichem Gebiete durch unsere heutigen Verkehrsmittel entstanden sind. Während noch in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einem so notwendigen Ausgleich wirtschaftlicher Gegensätze, wie diese bei- spielsweise zwischen den Flachlandschaften des Südens und Nordens einerseits und den deutschen Mittelgebirgsgegenden andrerseits be- stehen, unüberwindliche Schwierigkeiten sich entgegentürmten und nicht selten Armut und Hungersnot bewirkten, vollzieht sich heute in kürzester Frist der Austausch des Überflusses an Getreide und anderen Nahrungsmitteln aus den Ackerbaugebieten gegen die Er- zeugnisse von Bergbau und Industrie. Unablässig sind Preußens Könige bemüht gewesen, die endlosen Hemmnisse des Handels zu beseitigen. Die Abschaffung der Zölle und Accisen, sorgfältige Strom- regulierungen, Kanal- und Straßenbauten, Einheit von Münze, Maß und Gewicht, Freiheit des Handels durch die Einigung der wirt- schaftlichen Gebiete im Deutschen Zollverein und endlich die groß- artigen Verkehrseinrichtungen (Eisenbahn, Post, Telegraph und Tele- phon): alle diese Änderungen und Einrichtungen haben sich für Deutschlands Handel als äußerst segensreich erwiesen. Das heutige deutsche Zoll- und Handelsgebiet ist be- deutend größer als das deutsche Reich, weil seine Zollgrenze sich mit der politischen keineswegs deckt. Während nämlich Luxemburg, die Gemeinden Jungholz (Tyrol) und Mittelberg (Vorarlberg), zu- sammen 2593 qkm mit 212000 Einwohnern, noch eingeschlossen sind, liegen die Freihäfen von Hamburg, Bremen, Geestemünde und

5. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 54

1902 - Berlin : Schultze
— 54 — Das Deuwe Meich. Mit dem Zusammenbruche des älteren Deutschen Reiches, 1806, sah sich Deutschland in zahlreiche Einzelstaaten aufgelöst. Der deutsche Bund (1815), der diesen Staaten die volle Selbständigkeit gelassen hatte, vermochte Deutschland weder zu Ansehen nach außen, noch zu nennenswerten Erfolgen in der inneren Entwicklung zu führen. Erst das aus dem Norddeutschen Bunde (1866) hervorgegangene neue Deutsche Reich (1871) hat unser zersplittertes Vaterland zu einem lebenskräftigen Ganzen zusammengeschlossen. Nach dem Kriege von 1866 trat Österreich von den weiteren Organisationen in Deutschland zurück, während das durch Länderzuwachs erstarkte Preußen mit den übrigen norddeutschen Staaten den Norddeutschen Bund verein- barte. Nach dem französischen Kriege von 1870/71 traten neben dem zurückgewonnenen Reichslande Elsaß-Lothringen die bis dahin nur ver- bündet gewesenen süddeutschen Staaten hinzu. Der Norddeutsche Bund war damit zum Deutschen Reich erweitert. Von den 56,3 Millionen Einwohnern gehören 46 Millionen zur germanischen Völkergruppe; die übrigen sind Romanen und Slaven. Ein großer Teil der Einwohner beschäftigt sich mit Ackerbau und Viehzucht. Der Bergbau liefert Eisen, Blei, Kupfer, Zink, Salz, Braun- und Steinkohle. Das Klima Deutschlands ist ein gemäßigtes; die mittlere Jahres- temperatur beträgt 7—9° Celsius, im Rheingebiete 9—10° Celsius. Die Industrie ist besonders in den deutschen Mittelgebirgen heimisch. Der deutsche Handel hat in neuerer Zeit einen großen Aufschwung genommen. Große Dampferlinien dienen dem Personen- und Güterverkehr mit überseeischen Ländern; die deutsche Handelsflotte, in der das Segelschiff immer mehr durch den Dampfer verdrängt wird, ist die drittgrößte der Welt. Über 50165 km Eisenbahnen und etwa 123056 km Telegraphenlinien dienen dem Verkehr. Was die Volksbildung betrifft, so steht das Deutsche Reich unter allen Ländern der Erde an erster Stelle. Ihrem Zwecke dienen vor allem die in jedem Orte vorhandenen Volksschulen; ihnen schließen sich an die Gymnasien, Realschulen, Seminare u. s. w. Die Waisen- Häuser nehmen sich der elternlosen, die Rettungs-Anstalten der sittlich verwahrlosten Kinder an. Die höchsten Schulen sind die Universitäten: 1. Königsberg, 6. Berlin, 11. Marburg, 16. Freiburg(Bdn), 2. Greifswald, 7. Halle, 12. Gießen, 17. Tübingen, 3. Rostock, 8. Leipzig, 13. Bonn. 18. Würzburg, 4. Kiel, 9. Jena, 14. Heidelberg, 19. Erlangen, 5. Breslau. 10. Göttingen, 15. Straßburg. 20. München.

6. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 136

1883 - Leipzig : Kesselring
136 Neue Geschichte. und Zwingli selbst trat am 2. April 1524 in den Stand der heiligen Ehe. Sein evangelisches Glaubensbekenntnis legte er bald darauf (1525) in dem Buch: von der wahren und falschen Religion" nieder. Zwingli n. Zwingli und Luther stimmten in den meisten Punkten berein; in ther. )er gefjre Don dem Abendmahle aber wichen sie von einander ab. Zwingli gab den Einsetzungs-Worten (Matth. 26, 26 28) eine blo sinnbildliche Auslegung, während Luther am Buchstaben festhielt. Diesen Streit auszu-gleichen, lud der Landgraf Philipp von Hessen (S. 128 Anm. 3) die beiden Marburg Reformatoren zu einer Unterredung (1529) nach Marburg ^ ein. Sie erschienen. Luther schrieb in lateinischer Sprache mit Kreide auf den Tisch: Das ist mein Leib!" und kam immer auf diesen Satz zurck. Auch Zwingli gab nicht nach, und so blieb denn eine Trennung zwischen den Lutheranern und den Anhngern Zwinglis, d. i. den Reformierten. Was Zwingli von Luther hielt, geht aus seinen Worten hervor, indem er sagt: Luther ist, als mich bednkt, so ein trefflicher Streiter Gottes, der da mit groem Ernste die Geschrist dnrchfndelet (durchforschet), als keiner in tausend Iahren je gewesen ist; (ich achte es hier nicht, da mich die Ppstler mit ihm einen Ketzer schelten werden), und mit dem mnnlichen, unbewegten Gemt, damit er den Papst von Rom angegriffen hat, ist ihm keiner nie gleich worden, als (so) lang das Papsttum gewhret hat. Wes ist aber solche That? Gottes oder Luthers? Fragst' den Luther selbs, wei ich wohl, er spricht: Gottes!" Auch spterhin uerte Zwingli mehrmals: Es wren keine Leute ans Erden, mit denen er lieber einig fein mchte, als mit den Wittenbergern." Slusbret* g Die Reformation von Zrich fate auch in anderen Teilen der 9jefor*r Schweiz festen Fu und fand in Glarus, Basel, Schaffhausen, Appen-Nation, zell, Graubnden, besonders aber in Bern freudige Aufnahme. Die brigen Kantone dagegen blieben dem alten Kirchenglauben getreu und traten bald feindselig gegen Zrich auf. Zrich, die Wiege der schweizerischen Reformation, fhlte sich bedroht und schlo mit Bern ein Schutz- und Trutz-bndnis, in das auch Biel2, Mhlhaufen2, Basel und St. Gallen aufge-nommen wurden. Sobald diese Vereinigung bekannt wurde, schlssen (1529) Lnzern, Uri, Schwyz, Unterhalten und Zug, in der Geschichte jener Zeit die fnf Kantone" genannt, ein Gegenbndnis. Man sah, da der Kamps Kappel nahte. Nach zwei Iahren (11. Oktober 1531) kam es bei Kappel2 zur 1531. Schlacht. Die Zricher wurden von der bermacht besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten stritt, wurde durch einen Steinwurf so arg verwundet, da er zu Boden sank. Die Sieger fanden ihn mit zur Erde gekehrtem Gesicht. Umgewendet, ward er aufgefordert, die heilige Jungfrau anzurufen. Wiederholt schttelte er das Haupt. Mit dem Zuruf: So stirb denn, hartnckiger Ketzer!" empfing er den Todesstreich. Noch an demselben Tage wurde feine Leiche als die eines Ketzers verbrannt. Aber das Licht, das Zwingli in der Schweiz angezndet hatte, ward von anderen, die sich nach ihm gebildet hatten, erhalten und verbreitet, vor- 1 Zu Marburg (an der Lahn) war durch denselben Philipp in dem Jahre 1527 die erste protestantische Universitt errichtet worden. 2 Biel, Stadt im Osten des Kanton Bern, am Fue des Jura. Mhl-hausen, Stadt im sdlichen Elsa, von 17981871 französisch, jetzt deutsch. Kappel, Dorf sdlich von Zrich.

7. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 97

1871 - Leipzig : Schultze
— 97 — Zum Königreich Italien gehören: b) ©teilten, 500 Q.-M. groß. Schon im hohen Alterthum war diese Insel bekannt und gepriesen, erlag aber im Laufe der Jahrtausende gar verschiedenen Eroberern; Phö- nicier, Griechen, Carthager, Römer, Vandalen, Sarazenen, Normannen haben sie nach einander beherrscht; jetzt ist sie von einem Volke bewohnt, daß, in tiefer Unwissenheit, weder die Fruchtbarkeit des Bodens zum Anbau, noch die günstige Lage zum Handel benutzt. Kaum Vio des Landes ist ange- baut. Das Hauptproduct ist Schwefel, der in 150 Gru- den gewonnen wird. S i c i l i e n, durch d.ie Meerenge von Messina von der Italischen Halbinsel getrennt, ist nach allen Richtungen von Gebirgen durchzogen, die mit dem Vorgebirge Boeo im Westen, Passaro im Süd-Osten und Peloro im N.-O. an das Meer treten. Aus den Ebenen an der Ostküste der Insel erhebt sich der Aetna oder M o n t e Gibello als eine Masse zusammengehäuster vulkanischer Berge; mehr als 10,000 Fuß steigt der höchste kegelförmige Gipfel des unaufhörlich brennenden Vulkans hinan. Die alte Hauptstadt der Insel ist Palermo mit 170,000 Ein- wohnern, in einer reizenden Gegend am nördlichen Ufer der Insel. Die erste Handelsstadt der Insel ist Messina mit 60,000 Einwohnern; am Eingange des Hafens ist die C h a- r y b d i s, ein Strudel, ihr gegenüber an der Küste von Cala- brien der Felsen Scylla. Ferner: Catanea (am S.-O. Fuße des Aetna), Sir agossa (sonst Syrakus mit 300,000 Einw., jetzt 14,000 Einw.), Girgenti (Agrigent). e) Die Liparischen Inseln: Volcano, Strom- doli, Lipari, und die sehr fruchtbaren und volkreichen Inseln Jschia, Capri und Pro cid a vor dem Golf von Neapel. 6) Sardinien, 430 Q.^Meilen mit 500,000 Ein- wohnern, wird von einer hohen Gebirgskette von Norden nach Süden durchzogen, welche ihre Zweige durch die ganze Insel verbreitet. Auch sie war zur Zeit der Römer, wie Sicilien, blühender und besser angebaut; jetzt ist ihr Anbau vernachlässigt und ihre Bewohner kennen weder Fabriken noch Gewerbe. Hauptstadt C a g l i a r i (am Golf gl. Namens), ferner: Sassari. e) Elba, ein 7 Q.-Meilen großes unfruchtbares Fel- sen-Eiland. Durch die S t r a ß e v o n P i o m b i n o ist es Bor mann, Erdbeschreibung. Viii. Aufl. 7

8. Deutsche Geschichte - S. 1

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Urzeit. Die alten Germanen. Sie Vlker-Wanderung. I. Die Urzeit. Schon vor mehr als sechstausend Jahren war unsere Gegend bewohnt. Damals kannten die Menschen die Metalle noch nicht. Sie fertigten Werk-zeuge, wie Beile und Messer, aus Stein an. Man nennt diese Zeit darum die Steinzeit. Doch wuten die Leute auch schon Tierknochen zu bearbeiten, besonders zu Pfeil- und Lanzensvitzen. Freilich gehrte zu solchen Leistungen viel Zeit und eine endlose Geduld ; denn auch ein geschickter Arbeiter brauchte wohl Jahre, um ein einziges Steinbeil herzustellen. Man darf sich diese Menschen aber nicht als ganz roh vorstellen. Zwar kannten sie keine Schrift und auch keine Mnzen; doch hatten sie schon gelernt, manche wilde Tiere zu zhmen und als Haustiere zu halten. Herden von Rindern, Schafen, Ziegen weideten auf den Waldwiesen und wurden von Hirten bewacht; Scharen von Schweinen fanden unter den riesigen Eichen und Buchen des Urwaldes ihre Mast. Ja, es gab sogar schon Kornfelder, wenn sie auch nur wenig eintrugen, da die Leute noch keinen Pflug besaen und auch noch nichts von Dngung wuten. Die Menschen der Steinzeit siedelten sich schn in Drfern an. Diese bestanden aus niedrigen Htten. Jede von ihnen war der einer Grube errichtet und enthielt gewhnlich nur einen einzigen Raum. Die Wnde wurden aus Lehm hergestellt, das Dach deckte Schilf und Stroh. Am Ein-gang hielt ein Haushund Wache. Der Mann kmmerte sich nur um das Vieh oder ging auf die Jagd. Jede andre Arbeit verschmhte er. Die Frau bestellte den cker und sorgte fr Wintervorrte, indem sie fleiig Holzpfel und Holzbirnen, Kirschen und Hagebutten, Himbeeren und Brombeeren, Eicheln und Buchenkerne sammelte. Aus Wolle spann sie Garn, ans dem Garn wob sie grobes Tuch; auch die einfachen Gefe, die sie fr die Haushaltung brauchte, stellte sie selbst aus Ton her. An solchen Ansiedlungen ist unsere Gegend einst reich gewesen. Auch bet dem Bau des Osthafens hat man eine Niederlassung aus der Steinzeit aufgedeckt. In der spteren Zeit lernten die Menschen allmhlich die Metalle kennen und verwenden. Zunchst stellten sie ihre Werkzeuge aus Kupfer her. Da dieses jedoch zu weich war, vermischten sie es mit Zinn und Fron in g- Klarmann, Geschichte fr Mittelschulen. Ih. Teil. F. A. 1

9. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 319

1907 - Berlin : Schultze
— 319 — Nachdem die neue Verfassung, die an Stelle des bisherigen Staaten» Lundes einen fester gefügten Bundesstaat setzte, vollendet war, bot die Nationalversammlung dem König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen die erbliche Würde eines deutschen Kaisers an (April 1849). Dieser lehnte aber die Annahme derselben ab, und das Einigungswerk kam nicht zustande. Unter mancherlei Aufständen, Wirren und Zerwürfnissen endete 1849, in sich selbst zerfallen, an innerer Lebenskraft gebrochen und ohne ihren Zweck erreicht zu haben, diedeutsche Nationalversammlung, an welche sich so große Hoffnungen geknüpft hatten. Infolge einer Vereinbarung zwischen Preußen und Österreich, der bald die andern Staaten beitraten, ward zu Frankfurt a. M. eine Zentral-Behörde zur Verwaltung der gemeinschaftlichen Angelegenheiten niedergesetzt, in deren Hände Erzherzog Johann seine Gewalt niederlegte. Preußens Versuche zur Einigung Deutschlands. — Trotzdem Friedrich Wilhelm Iv. die deutsche Kaiserkrone abgelehnt hatte, war er doch für das ^ große Werk der Einigung Deutschlands eifrig bemüht. Im Frühjahr _1849 schloß er mit Sachsen und Hannover den sogenannten Dreikönigsbund, welcher eine neue Verfassung schaffen und Preußen an die Spitze eines zu errichtenden Bundesstaates stellen sollte. Österreich wollte man vom Bunde ausschließen. Viele kleine deutsche Staaten schlossen sich dem Bündnis an. Dadurch entstand die Union, und in dem zu Erfurt 1850 abgehaltenen Reichsparlament wurde die neue Reichsversasfung angenommen. Ein Fürstenkollegium sollte nach derselben einstweilen die Regierung übernehmen. Österreich aber war bestrebt, den alten Bundestag wieder herzustellen, und erließ in diesem Sinne eine Aufforderung an alle deutschen Staaten. Als nun der Kurfürst von Hessen, der seinem Volke eine konstituturnelle Verfassung gegeben, dieselbe aber wieder aufgehoben hatte, mit dem Landtage in Konflikt geriet und deshalb zu seinem Schutze den Bundestag um Hilfe anging, wäre es zwischen Preußen und Österreich beinahe zu einem'kriege gekommen. Jedoch im Vertrage zu Olmütz (1850) fügte sich Preußen allen Forderungen Österreichs und gab die Union auf. So war im Jahre 1851 der Bundestag unter Österreichs Leitung vollständig wieder hergestellt. Der Kampf in Schleswig-Holstein (1848—1851). — Schleswig und Holstein waren seit langer Zeit durch Personalunion mit Dänemark verbunden, bildeten aber unter sich ein unzertrennliches Ganze. Da verfügte König Friedrich Vii. von Dänemark die vollständige Einverleibung Schleswigs in Dänemark, gegen welche |tch die deutschen Schleswiger erhoben und von Bundes»

10. Realienbuch - S. 1

1914 - Langensalza : Beyer
Geschichte, Die Germanen, fl. Zustände der Germanen. \. Die Urzeit. Die Menschen, die vor ungefähr 2000 Jahren in unserm Vaterlands lebten, hießen die Germanen. Sie waren nicht die ersten Bewohner des deutschen Landes, sondern die Nachfolger eines andern Volksstammes, über den uns keine schriftliche Aufzeichnung er- halten ist. Was wir von diesen ältesten Bewohnern wissen, das verdanken wir den Überresten, die von ihren Wohnungen aufgefunden sind, und den Gräbern, die aus jener Zeit stammen. Die Wohnungen befanden sich teilweise über dem Wasser der Seen. Nicht weit entfernt vom Ufer wurden pfähle eingeschlagen, diese durch Balken verbunden und auf dieselben Bretter oder Flechtwerk ge- legt, so daß darauf die Hütten errichtet werden konnten. Diese Ansied- lungen nannte man Pfahlbauten. Die Gräber sind entweder Hünengräber oder Urnengräber. Jene bestehen aus aufgerichteten Steinen, zwischen die der Tote eingebettet wurde; darüber legte man einen andern Stein und bedeckte das Ganze mit einem Nasenhügel. Diese enthalten Urnen, in denen sich Asche und Knochen befinden, ein Zeichen, daß die Toten verbrannt wurden. Sn die Gräber legte man allerlei Geräte, wie Waffen, Schmuck- sachen und Werkzeuge. Diese wurden in der ältesten Zeit aus Steinen gemacht. Später lernte man, die Gebrauchsgegenstände aus einer Mischung von Kupfer und Zinn, aus Bronze, herzustellen, und erst einige Jahrhunderte vor Thristi Geburt machte man die Bekanntschaft des Eisens und fertigte daraus die Geräte an. Danach unterscheidet man eine Stein-, Bronze- und Eisenzeit. 2. Das Land der Gernranen. Die Zeit, in der die Germanen in unser Vaterland eingewandert sind, ist uns nicht ge,tau bekannt. Ebensowenig vermögen wir mit Sicherheit anzugeben, woher dieses Realienbuch. I
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