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1. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 49

1849 - Berlin : Schultze
49 stock, 20,000 Einw., erste Handelsstadt des Landes mit einer Universitär. 7) Das Großherzogthum Mecklenburg-Stre- litz, 5o Q. M. mit 1oo,Ooo Einw., völlig eben, doch reich- lich bewässert und bewaldet, mit der Hst. Neustrelitz. 8) Das Fürstenthum Schaumburg-Lippe (10 M., 30,000 Einw.), zum Wesergebiet gehörig und von zahlreichen Nebenflüssen bewässert; Hst. Bücke bürg. 9) Das Fürstenthum Lippe-Detmold) 20 Q.m. mit 90,000 Einw.), ein fruchtbares Ländchen, welches theil- weise vom Teutoburgerwalde bedeckt wird. Die Hst. Det- mold liegt an der Wehre. 10) Das Herzogthum Braunschweig enthält 70 Q. M. mit 28o,Ooo Einw., und besteht aus mehreren Stücken, welche zwischen den preußischen Provinzen Sach- sen und Westphalen und dem Königreiche Hannover liegen, zum Theil vom Harze bedeckt, und theils Weser-, theils Elbgebiet sind. Bemerkenswerthe Städte sind die Haupt- und Handelsstadt Braunschweig mit 40,000 Einw. und Wolfe nbüttel an der Ocker. 11) 12) Die Herzogthümer Anha lt - Dessau- Köthen und Anhalt-Bcrnburg, von der Elbe und Saale durchschnitten und von der preußischen Provinz Sachsen umgeben, enthalten 42.Qm. mit 150moeinw., und bilden, mit Ausnahme eines abgesonderten Theiles im Harze, eine völlig ebene, fruchtreiche Fläche. Die wichtig- sten Städte sind: Dessau an der Mulde; Bernburg an der Saale; Köthen; Zerbst. §. 2. Mittlere Gruppe. 1) Das Großherzogthum Hessen enthält 160 Q. M. mit 900,000 Einw., und besteht aus zwei fast gleich großen Haupttheilen. Der südliche, vom Rhein durch- strömt und an der Ostseite vom Odenwalde bedeckt, ist ein ungemein fruchtbarer und gut angebauter Landstrich. Der nördliche, mit der Höhe, dem Vogelsberge und dem We- sterwald, ist gebirgiger und minder ergiebig. Unter den Städten sind die Hst. Darmstadt mit 30,000 Einw., die Fabrikstadt Offenbach am Main, die ehemalige Reichs- stadt Worms am Rhein, die Bundesfestung Mainz mit 40,000 Einw. und die Universität Gießen zu bemerken. 4

2. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 56

1849 - Berlin : Schultze
66 stadt und Marburg auf eine Entfernung von 8 Meilen nähern. Der Flächeninhalt des Ganzen beträgt 3030 £t M., wovon die westliche Hälfte etwa z und die östliche | einnimmt. 3) Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 16,000,000, von denen etwa der vierte Theil in den Städten und die übri- gen auf dem Lande leben. Die Zahl der Städte ist 1100, unter welchen 26 über 10,000, und mehr als 600 unter 3500 Einw. haben. 4) Die acht Provinzen der preußischen Monarchie heißen: Rheinprovinz, Westphalen, Sachsen, Schlesien, Brandenburg, Pommern, Posen und Preußen. 5) Die Rheinprovinz zerfällt in die Regierungs- bezirke: Koblenz, Aachen, Trier, Köln und Düssel- dorf. Ihre Hauptorte sind: Saarbrück an der schiff- baren Saar, mit der gegenüberliegenden Stadt St. Jo- hann durch eine Brücke verbunden; Saarlouis, Festung an der Saar; Trier an der Mosel, eine der ältesten Städte Deutschlands und Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks; Koblenz am Einfluß der Mosel in den Rhein, Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks, befestigt und in reizender Umgebung; Eupen, mit großen Tuchwebereien; Aachen, Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks und früher Resi- denz und Krönungsstadt der deutschen Könige, 40,000einw.; Jülich, Festung; Bonn am Rhein. Universitätsstadt; Köln am Rhein, Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks, wich- tig durch Handel und Gewerbe, 100,000 Einw.; Solingen mit Stahl-u. Eisenfabriken; Elberfeld an der Wipper, Fa- brikstadt, 40,000 Einw.; Barmen an der Wipper, 35,000 Einw.; Duisburg; Düsseldorf am -Einfluß der Düf- fel in den Rhein, Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks; Wesel, Festung am Einfluß der Lippe in den Rhein; Kleve, eine halbe Meile vom Rhein; Crefeld; Wetzlar an der Lahn. 6) Die Provinz Westphalen begreift die Regier rungsbezirke Münster, Minden und Arnsberg. Städte: Arnsberg an der Ruhr, Hst. des gleichnamigen Regie- rungsbezirks; Hamm; Zserlohn; Dortmun d; Pader- born; Münster, Hst. der Provinz, 25,000 Einw.; Bie- lefeld, Fabrikstadt; Minden an der Weser, Festung und Hst. des gleichnamigen Regierungsbezirks. 7) Die Provinz Sachsen enthält die Regierungs-

3. Das Deutsche Reich - S. 142

1901 - Langensalza : Beyer
142 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Breite Ebene fehlt den Ufern des Rheins der landschaftliche Schmuck, wie wir ihn in der engen Felsengasse gefunden haben. Es fehlen die reben- bekränzten Hügel und Abhänge; es fehlen die steilen Felsvorsprünge, auf denen stolze Burgen thronen; es fehlen auch die zahlreichen kleinen Ort- fchaften, die sich in der Felsengasse in langer Reihe längs der beiden Ufer hinziehen und sich nicht selten terrassenförmig an die Bergabhänge an- schmiegen. Dafür aber treffen wir in der Ebene an den Ufern des Rheins weit größere Städte an als in der Felsengasse. Die größte derselben ist die Stadt Köln (372 000) mit ihrem herrlichen Dom, dessen Türme dreimal so hoch sind als der Turm unserer Bartholomäikirche. Köln bildet mit der ihm gegenüberliegenden Stadt Deutz eine starke Festung. Unterhalb Köln treffen wir aus dem rechten Rheinufer Mühlheim, eine gewerbreiche Mittelstadt, welche ihren Aufschwung den vertriebenen Kölner Protestanten verdankt, die vor Ausbruch des 30jährigeu Krieges in ihren Mauern Zuflucht faudeu. Dort, wo der Rhein nach Aufnahme der Erst eine scharse Biegung macht, liegt die Großstadt Düsseldorf, die mehr als 200 000 Eiuwohner zählt. Düsseldorf ist bekannt durch seine Malerakademie und durch seine großen Garn-, Tabak- und Senffabriken. In dem Winkel zwischen Ruhr und Rhein breitet sich die große Fabrikstadt Duisburg aus, die uahezu dreimal so viel Einwohner zählt als unser Altenburg und zahlreiche Eisenhütten, Web- waren-, Tabak-, Farben- und chemische Fabriken aufweist. Auf der rechten Seite der Ruhrmündung ist die Stadt Ruhrort gelegen. Diese weist den bedeutendsten Rheinhafen auf. Dieser ist so groß, daß in demselben 1000 Schiffe Unterkunft finden können. Weiter abwärts an der Mündung der Lippe liegt die Festung Wesel und endlich ist noch Emmerich zu erwähnen, das durch seine Tabak- und Zigarrenfabriken, sowie durch seiuen Käse be- kannt ist. Aber nicht bloß an den Rheinnsern sind sv große gewerbreiche Städte zu finden; auch die Ebene rechts und links des Rheines weist solche auf. Auf der linken Seite liegt München-Gladbach, das gegen 60 000 Ein- wohner zählt und den Mittelpunkt der rheinischen Baumwollenindustrie bildet. Nördlich davon liegt die Großstadt Krefeld (107000), wo in zahlreichen Fabriken feine Seiden-, Samt- und Plüschstoffe gefertigt werden. Aber die Rhein- ebene ist nicht bloß reich an großen Fabrikstädten; über dieselbe sind auch zahlreiche kleine Landstädte und Dörfer zerstreut, in denen sich die Be- wohner mit Ackerbau und Viehzucht beschäftigen. Wie die oberrheinische Tiefebene, so ist auch die Ebene am Niederrhein überall wohl angebaut, und die weite Landschaft ist einem großen Garten vergleichbar. Wogende Getreide- felder, deren goldene Ähren im Glänze der Sonne strahlen, erstrecken sich stundenlang in der Ebene dahin. Weite Flächen sind mit der weißen und schwarzen Senfpflanze bedeckt, deren goldgelbe Blüten weithin leuchten, da- zwischen finden sich ausgedehnte Tabakpflanzungen, mit denen wieder Zucker- rübeufelder und allerlei Gemüsepslanzungen abwechseln. Unterbrochen werden die Ackerfluren durch ausgedehnte Obsthaine, die auch die Abhänge der Hügel die hie und da aus der Rheinebene aufsteigen, bedecken. *) x) Die Schilderung ist auf Grund der Karte und vorhandener Bilder, sowie mit Hilfe der bereits früher erworbenen Vorstellungen aus der Heimat- und Vater- landskunde zu gewinnen.

4. Das Deutsche Reich - S. 153

1901 - Langensalza : Beyer
8. Das rheinische Schiefergebirge. 153 rot, im zweiten aus der andern." An Stelle der Ackerländereien treffen wir auf dem Westerwalds ausgedehnte Wiesenflächen an. Daher wird auch die Rindviehzucht in starkem Maße betrieben. Zusammenfassung: Der Westerwald, die Heimat der Kannelbäcker. Berg- und Hüttenleute. (Lage und Ausdehnung. Außennatur und Be- siedelung. Bodenschätze.) Wozu verwendet man die trefflichen Erze ves Westerwedes? 3. Das Zaueriand. 3. Unterziel: Wir wandern durch die Landschaft des Schiefergebirges wo Rauch und Ruß der Sonne ihre Herrschaft streitig machen. 1. Wo ist diese Landschaft zu suchen? Die Landschaft, wo Rauch und Ruß der Sonne ihre Herrschaft streitig machen, ist das Sauerland, das sich zwischen Sieg und Lippe ausbreitet und von den Thälern der Wupper und Ruhr durchfurcht wird. Ä. Inwiefern machen im Sauerlande Rauch und Ruß der Sonne ihre Herrschaft streitig?^) Hier im Sauerlande liegen zahlreiche Fabrikstädte und Fabrikdörfer, und Tausende von Schornsteinen ragen aus den Häusermeeren in die Luft und verfinstern mit ihren unendlichen Ranchwolken das Licht der Sonne. Am zahlreichsten sind die großen Fabrikanlagen vertreten im Wupper- und Ruhrgebiet. Da liegen im Wupperviereck die Schwesterstädte Elberfeld und Barmen, von denen eine jede weit über 100 000 Einwohner zählt. Drei Stunden lang zieht sich das Häusermeer dieser beiden Fabrikstädte im Thale der Wupper hin, überragt von riesigen Schornsteinen. Weiter abwärts im Wupperthal liegen die Städte Remscheid und Solingen. Auch das Ruhr- gebiet weist zahlreiche große Fabrikstädte auf. Die bedeutendsten sind Essen, Bochum und Dortmund. In Essen befindet sich die größte Fabrik der Welt; es ist dies das weit und breit bekannte und berühmte Kruppsche Werk, in dem ungefähr 14000 Arbeiter beschäftigt sind. Andere berühmte Fabrikstädte des Ruhrgebietes sind Mühlheim a. d. Ruhr, Gelseukirchen, Hamm an der Lippe. Soest, Iserlohn und Hagen. Aber nicht bloß in den Städten des Sauerlandes, auch in den Dörfern ist das Fabrikwesen aus- gebreitet, und viele dieser Dörfer übertreffen an Größe alle Klein- und Mittelstädte unseres Heimatlandes. 3. Was wird in den zahlreichen Fabrikorten des Wupper- und Ruhrgebiets gefertigt? In Elberfeld-Barmen und deren Nachbarorten blüht besonders die Webwarenindustrie. Da werden in zahlreichen Fabriken allerlei Bekleidungs- ') Bilder: Elberfeld, Das Kruppsche Werk in Essen u. s. w.

5. Das Deutsche Reich - S. 262

1901 - Langensalza : Beyer
262 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. tümeru Lippe, dem Herzogtum Braunschweig, dem Fürstentum Waldeck und der Provinz Hesfen-Nassau eingeschlossen wird. 2. Welchen Landschaften gehört die Provinz Westfalen an? Die Provinz Westfalen gehört drei natürlichen Landschaftsgebieten au. Das ganze Gebiet südlich der Lippe umfaßt den nordöstlichen Teil des rheinischen Schiesergebirges, der östliche Teil gehört zum Weserberglande, während der nördliche Teil den Südwesten Niedersachsens einnimmt. Vom rheinischen Schiefergebirge gehören der Provinz Westfalen der größte Teil des Sauerlands mit dem Haarstrang an; vom Weserbergland umsaßt die Provinz das Egge- gebirge und Teile des Teutoburger Waldes und des Wieheugebirges, während von der Landschaft Niedersachsen die Münsterbucht der Provinz einbezirkt ist. 3. Inwiefern ist Westfalen Preußens westliche Schatzkammer? a) Reich ist die Provinz Westfalen an Bodenschätzen. Unerschöpfliche Kohlenlager sinden sich im südwestlichen Teile der Provinz, in den Gebieten der Ruhr und Lippe. Mittelpunkt dieses großen Kohlengebiets ist die Stadt Dortmund. Auch im Teutoburger Wald und im Wieheugebirge stnden sich ergiebige Kohleulager. (Ibbenbüren und Münden.) Die Ausbeute der Kohlenzechen betrügt ca. 30 Mill. Tonnen, die einen Wert von ca. 250 Mill. Mark repräsentieren. -— Ergiebige Eisenlager finden sich im Siegerlande. (Ausbeute über 1 Mill. Tounen im Werte von 10 Mill. Mark.) — Zink- und Bleierze werden in der Gegend von Iserlohn ge- graben. — Ebenso birgt der Boden Silber- und Kupfererze. d) Reich ist die Provinz auch an Mineralquellen. Die bedeutendsten sind die zu Lippspringe und Oeynhausen. c) Westfalen befitzt auch eiueu großen Reichtum an Waldungen. Be- sonders waldreich sind die gebirgigen Teile. ä) Westfalen ist endlich auch ein reiches Ackerbaugebiet, das hinsichtlich seiner Fruchtbarkeit zu den ertragreichsten Gegenden Preußens gehört. Be- deutende Fruchtbarkeit herrscht im Münsterlande, in der Warburger Börde au der Diemel und im Wefer-Sonnenthal. e) Reich ist die Landschaft infolgedessen an Erwerbsquellen. Hoch ent- wickelt ist in Westfalen die Großindustrie. Im Ruhrgebiete blüht die Me- talliudustrie, in der Gegend des Teutoburger Waldes hat die Leiueuiudustrie weite Verbreitung gefunden. Im Ruhrgebiet und im Sauerlande herrschen Bergbau und Hüttenbetrieb vor, während im Münsterlande und im Weser- gebiet Ackerbau und Viehzucht in großem Umfange betrieben werden. f) Reich ist Westfalen an volkreichen Orten. Sachliche Vertiefung: Woher hat die Provinz ihren Namen? In- wiefern gehört sie zu den Jndustriebezirken Deutschlands? Warum hat sich die Industrie hier so stark entwickelt? Worin ist der Kohlen- und Erz- reichtum begründet? Warum hat sicb besonders die Eisen- und Leinen- industrie entwickelt? Welche Städte find besonders berühmt und wodurch? Wie kommt es, daß in Westfalen auch Ackerbau und Viehzucht auf hoher

6. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 4

1913 - Langensalza : Beyer
4 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. Rindvieh (südholländische Rasse) und Schweine. Die Pferdezucht ist nur in wenigen Gegenden bedeutend (Königl. Landgestüt zu Warendorf), die Schafzucht hingegen geht überall zurück. (Grund!) Fast alle Flüsse und Bäche ermöglichen einen ergiebigen Fischfang, mit Ausnahme der wenigen, aus denen die Tiere durch die aufstrebende Industrie verscheucht werden. c) Mit freigebiger Hand hat die Natur dort, wo der karge Boden den Anbau von Nntzgewächsen nicht mehr lohnt, reiche mineralische Schätze aufgehäuft. Hier stehen an erster Stelle die bedeutenden Stein- kohlenlager des Ruhr-, Saar- und Wurmgebietes, dann die Braun- kohlen des Westerwaldes, die mächtigen Eisenerzlager der Sieg und Lahn, die Bleierz gruben am ganzen ^.-Abhänge des Schiefergebirges, die Zinkerz gruben bei Aachen, Iserlohn und Brilon, die Kupfererz- lag er des Westerwaldes und Sauerlandes. Auch die Achatbrüche von Oberstein an der Nahe und die Schieferbrüche von Kaub sind er- wähnenswert. Von großer Bedeutung sind ferner die ausgezeichneten Lager Heller Tonerde im Westerwalds (Kannebäcker Ländchen), sowie zahlreiche Steinbrüche von Basalt, Trachyt, Kalk und Lava. (Niedermendig und Mayen.) Endlich verdienen die Mineralquellen von Wiesbaden, Selters, Soden, Ems und Heppingen (Apollinaris-Brunnen) Erwähnung. 4. Grwerbsuerhälfnifle. Auf einen solchen Reichtum an Erzeug- nissen des Pflanzen-, Tier- und Mineralreiches gestützt, hat das Gewerbe sich hier zu einer Höhe entwickeln können, die unerreicht in unserem Vaterlande dasteht: a) Auf die Landwirtschaft stützen sich zahlreiche Ol- und Getreide- mühlen, die Zuckerfabriken der Tiefebene, denen auch die welt- berühmte Schokoladenfabrik von Stollwerk in Köln zuzuzählen ist, die Tabakfabriken von Köln, Duisburg und vielen Orten an der holländischen Grenze, die Papierfabrikation von Düren und Bergisch- Gladbach, die Lederbereituug und die Leimsiedereien im Siegerlande, in Mühlheim an der Ruhr und Malmedy, viele Bierbrauereien (Dort- mund), Branntweinbrennereien, sowie eine höchst ausgedehnte Obst- und Schaumweinfabrikation. b) Den gewaltigsten Aufschwung in der gewerblichen Tätigkeit hat aber die Eisenindustrie genommen, deren Bedeutung sich vor allem an reiche Steinkohlen- und große Eisenerzlager knüpft. Diese liegen zum Teil im Kohlengebirge selbst (das Gebiet der oberen Ruhr und Lenne) oder doch wenigstens nicht allzuweit entfernt (das ganze obere Sieggebiet, die Gegend n. der mittleren Lahn). Aber auch in dem westlichen Gebiete

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

8. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

9. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 13

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 13 — Frankfurt n. Frankreich Stuttgart ) 7. Verkehrswege. Die reichen Erzeugnisse des Bodens und der Industrie haben einen lebhaften Handel hervorgerufen, dem der Rhein als wichtigste Verkehrsstraße dient. Doch ist die Schiffahrt nur von Straßburg abwärts möglich. Um den Wasserweg auch nach Süden hin fortzusetzen, ist auf dem linken Rheinufer ein Kanal angelegt worden, der Rhein-Rhone-Kanal. Außerdem begleiten den Fluß auf beiden Seiten wichtige Eisenbahnlinien, von denen die eine nach Italien, die andere nach Südfrankreich führt. Sie sind zugleich Welt- Verkehrslinien, weil sie die Niederlande mit den beiden Ländern verbinden. Große Bedeutung hat auch die Eisen- bahnlinie Paris—konstanti- nopel, die das Rheintal in westöstlicher Richtung durch- schneidet und Straßburg und Karlsruhe berührt. 8. Geschichtlichebedeu- tung. Die Oberrheinische Tiefebene ist das älteste und bedeutendste Kulturgebiet unseres Vaterlandes. Zahl- reiche Funde (Waffen, Geräte, Schmucksachen) laffen uns er- kennen, daß die Bewohner schon vor der Romcrzeit auf kimr Verkehrsweg- der Ob-r.h-imlch°n Ti-f°b-n°, ziemlich hohen Kulturstufe standen. Zur Zeit Christi nahmen die Römer das Land in Besitz. Römische Kolonisten machten den Boden urbar, pflanzten die Rebe an, bauten Städte (Basel, Straßburg, Speyer, Mainz) und verbreiteten Gesittung und Bildung. Im Mittel- alter sahen die Rheinstädte glanzvolle Zeiten. In Frankfurt wurden die deutschen Kaiser gewählt, in Aachen gekrönt und in Speyer mehrere von ihnen begraben. Glänzende Feste und Turniere fanden in ihren Mauern statt, herrliche Dome wurden aufgeführt, und das in ihnen entstandene Bürgertum war so mächtig, daß es Rittern und Fürsten Trotz bieten konnte. Die Zeit des 30 jährigen Krieges und der Raub- kriege Ludwigs Xiv. haben dem Lande zwar tiefe Wunden geschlagen, ja der Rhein wurde in dieser Zeit der Ohnmacht Deutschlands seine Grenze; aber seit der Aufrichtung des neuen Deutschen Reiches ist er aufs neue Deutschlands Strom geworden und das ganze Gebiet zu hoher wirtschaftlicher Blüte gelangt. Abb. 9.
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