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1. Das Deutsche Reich - S. 200

1901 - Langensalza : Beyer
200 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. schinen. Diese Kohlen sucht man auf andere Weise zu verwerten. In be- sonderen Fabriken gewinnt man daraus Solar- und Maschinenöl, Teer und Paraffin. Aus dem letzteren werden die bunten Lichte bereitet, die zu Weihnachten auf unseren Christbäumen strahlen. sachliche Vertiefung: Wie kommt es wohl, daß wir am Nord- rande des thüringischen Hügellandes so große Braunkohlen- lag er finden? Wie sich an den Nordrand des rheinischen Schieserge- birges das Steinkohlengebirge anlehnt, so lehnt sich hier an den Nordrand der thüringischen Trias das Brannkohlengebirge. Dieses lagert unter dem fruchtbaren Schwemmlande, das hier den Boden bedeckt. Wie mögen wohl die Br a unk oh lenlager entstanden sein? Ganz ähnlich wie die großen Steinkohlenlager des Rheinlandes. Die Braun- kohlenlager sind ebenfalls unterirdische Torfmoore; nur haben sich diese viel später gebildet als die Torfmoore, aus denen die Steinkohlenlager ent- standen sind. Welche Bedeutung haben die ausgedehnten Braunkohlen- lag er für das Thüringer Land? Durch die Ausbeutung der großen Braunkohlenlager ist in allen Teilen Thüringens eine vielseitige Industrie hervorgerufen worden, die sich in? Lauf der Zeit zu hoher Blüte entfaltet hat. Es werden da nicht nur die Rohstoffe verarbeitet, welche die blühende Landwirtschaft und der Bergbau liefern, sondern auch eiue ganze Reihe anderer Rohstoffe, die von auswärts eingeführt werden. So ist in Greiz, Gera, Apolda, Langensalza und Mühlhausen die Woll- und Baumwollweberei zu großer Blüte gelangt, während in Erfurt und Halle die Eisenindustrie schwunghaft betrieben wird. Welche Industriezweige sind unmittelbar durch die Braun- kohlenlager hervorgerufen worden? Die Braunkohlen werden auch zur Herstellung von Leuchtstoffen verwendet. Man bereitet daraus das Solaröl und das Paraffin. Außerdem sind durch deu Kohlenreichtum auch viele Teer- und Maschinenölfabriken ins Leben gerufen worden. Warum hat das Großgewerbe seinen Sitz zumeist in den Städten? Die Städte bilden ein gutes Absatzgebiet für die fertigen Erzeugnisse. Die Städte bilden Verkehrsmittelpunkte und liegen an großen Verkehrsstraßen. Dadurch wird die Ausfuhr der Waren und Einfuhr der Rohstoffe wesentlich erleichtert. — Ob das thüringische Hügelland noch andere Schätze auf- zuweisen hat? Thüringens Salzlager und Salzquellen. Außer den ausgedehnten Braunkohlenlagern besitzt Thüringen auch uoch mächtige Steinsalzlager. Die größten liegen nördlich von Erfurt. Hier lageru auf dem Johannisfeld bei Jlvers'gehoveu in der Tiefe mächtige Salzsteinfelsen, die eine Stärke von mehr als 20 ra aufweisen und in zwei Schächten bergmännisch abgebaut werden. Auch an anderen Orten Thüringens finden sich noch ausgedehnte Salzlager, wie die zahlreichen Salzquellen, die wir bei Halle, Erfurt, Artern, Frankenhausen, Sulza, Köfen, Suhl und Salzuugeu antreffen, beweisen. sachliche Vertiefung: Wie mögen wohl die Salzlager ent- standen sein? Die großen Salzlager Thüringens sind von dem Meere

2. Das Deutsche Reich - S. 262

1901 - Langensalza : Beyer
262 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. tümeru Lippe, dem Herzogtum Braunschweig, dem Fürstentum Waldeck und der Provinz Hesfen-Nassau eingeschlossen wird. 2. Welchen Landschaften gehört die Provinz Westfalen an? Die Provinz Westfalen gehört drei natürlichen Landschaftsgebieten au. Das ganze Gebiet südlich der Lippe umfaßt den nordöstlichen Teil des rheinischen Schiesergebirges, der östliche Teil gehört zum Weserberglande, während der nördliche Teil den Südwesten Niedersachsens einnimmt. Vom rheinischen Schiefergebirge gehören der Provinz Westfalen der größte Teil des Sauerlands mit dem Haarstrang an; vom Weserbergland umsaßt die Provinz das Egge- gebirge und Teile des Teutoburger Waldes und des Wieheugebirges, während von der Landschaft Niedersachsen die Münsterbucht der Provinz einbezirkt ist. 3. Inwiefern ist Westfalen Preußens westliche Schatzkammer? a) Reich ist die Provinz Westfalen an Bodenschätzen. Unerschöpfliche Kohlenlager sinden sich im südwestlichen Teile der Provinz, in den Gebieten der Ruhr und Lippe. Mittelpunkt dieses großen Kohlengebiets ist die Stadt Dortmund. Auch im Teutoburger Wald und im Wieheugebirge stnden sich ergiebige Kohleulager. (Ibbenbüren und Münden.) Die Ausbeute der Kohlenzechen betrügt ca. 30 Mill. Tonnen, die einen Wert von ca. 250 Mill. Mark repräsentieren. -— Ergiebige Eisenlager finden sich im Siegerlande. (Ausbeute über 1 Mill. Tounen im Werte von 10 Mill. Mark.) — Zink- und Bleierze werden in der Gegend von Iserlohn ge- graben. — Ebenso birgt der Boden Silber- und Kupfererze. d) Reich ist die Provinz auch an Mineralquellen. Die bedeutendsten sind die zu Lippspringe und Oeynhausen. c) Westfalen befitzt auch eiueu großen Reichtum an Waldungen. Be- sonders waldreich sind die gebirgigen Teile. ä) Westfalen ist endlich auch ein reiches Ackerbaugebiet, das hinsichtlich seiner Fruchtbarkeit zu den ertragreichsten Gegenden Preußens gehört. Be- deutende Fruchtbarkeit herrscht im Münsterlande, in der Warburger Börde au der Diemel und im Wefer-Sonnenthal. e) Reich ist die Landschaft infolgedessen an Erwerbsquellen. Hoch ent- wickelt ist in Westfalen die Großindustrie. Im Ruhrgebiete blüht die Me- talliudustrie, in der Gegend des Teutoburger Waldes hat die Leiueuiudustrie weite Verbreitung gefunden. Im Ruhrgebiet und im Sauerlande herrschen Bergbau und Hüttenbetrieb vor, während im Münsterlande und im Weser- gebiet Ackerbau und Viehzucht in großem Umfange betrieben werden. f) Reich ist Westfalen an volkreichen Orten. Sachliche Vertiefung: Woher hat die Provinz ihren Namen? In- wiefern gehört sie zu den Jndustriebezirken Deutschlands? Warum hat sich die Industrie hier so stark entwickelt? Worin ist der Kohlen- und Erz- reichtum begründet? Warum hat sicb besonders die Eisen- und Leinen- industrie entwickelt? Welche Städte find besonders berühmt und wodurch? Wie kommt es, daß in Westfalen auch Ackerbau und Viehzucht auf hoher

3. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 17

1913 - Langensalza : Beyer
V. Die oberdeutsche Hochebene. 17 hall), Marmor, Gips am Kochelsee und Zement an vielen Orten, außerdem Sandstein, Schleif- und Wetzsteine. Im bayerischen Waldgebirge werden Granit, Graphit, Ton, Quarz und Schwefel- kies gewonnen. In der Hochebene finden sich nur Lehm- und Ton- gruben, hingegen bricht man im Donautal an vielen Stellen Kalk und Sandstein. Steinkohlen fehlen ganz, und nur in einigen großen Mosern wird Torf gegraben. 4. 6rwerbsuerhciltniffe. a) An landwirtschaftlichen Gewerben treten außer den großen Meie- reien, deren hohe Bedeutung in der Bereitung von sogenanntem „Schweizer Käse" (Algäu) und von Butter (Oberbayern) liegt, namentlich die Brannt- weinbrennereien und Bierbrauereien hervor. Die Bereitung von Sprit und Branntwein geschieht fast auf allen großen Gütern; als Roh- stoff wird die Kartoffel benutzt. In der Bierbrauerei gebührt entschieden München der erste Platz, wo jährlich gegen 3 Millionen Iii gebraut werden; kleinere Betriebe finden sich an vielen Orten Oberbayerns. Weiter sind zu nennen: Holzindustrie des bayerischen Waldes, die Holz- schnitzerei (Berchtesgadener Herrgottsschnitzer) und Geigenfabrikation (Partenkirchen) in den Kalkalpen, die ausgedehnten Ziegeleien der Lehm- gegenden, sowie endlich einige Zündholzfabriken. b) Zu den Gewerben, die sich mit der Verarbeitung der mineralischen Bodenschätze beschäftigen, gehören die Betriebe zur Herstellung von Glas-, Schmelztiegel- und Steinwaren im bayerischen Walde, sowie die zur Gewinnung von Salz, Marmor und Zement in den Kalkalpen. Deutschlands erster Platz im Kunstgewerbe ist München, eine Stadt, die in ihrem Weichbilde auch berühmte Handschuh- und Maschinen- fabriken und in der Umgegend große Papierftoffabriken aufweist. Auch Augsburg ist für Maschinenbau bemerkenswert. c) Zahlreiche Spinnereien und Webereien liegen am oberen Lech in Schwaben, in denen große Mengen von Kattun und Filz hergestellt werden. Unter allen Städten dieser Industrie ragt aber besonders Augs- bürg hervor, wo auch andere Gewerbe, z. B. die Färberei und Zünd- Holzfabrikation, in Blüte stehen. 5. Süterciuztciulcti. Da die Bevölkerung vorzugsweise eine acker- bautreibende ist, und nicht viele Großstädte im Gebiete sich entwickelt haben, so kann von einem lebhaften Binnenhandel nicht die Rede sein. Für den Außenhandel, der in einigen Artikeln ein recht reger ist, sind folgende Städte von Wichtigkeit: München, Augsburg, Ulm, Regensburg, Passau, Kempten und Lindau. Der Aus fuhrverkehr, den diese Städte Grundscheid.dageförde, 2. Aufl. 2

4. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 27

1913 - Langensalza : Beyer
Viii. Das östliche Tiefland. 27 c) An Metallen ist die Landschaft arm, nur in wenigen Teilen werden nutzbare Minerale ausgebeutet. Torf, der im Netzebruche bis zu einer Mächtigkeit von 10 ra vorkommt, wird in vielen Gegenden gegraben. Von hervorragender Bedeutung ist das bei Senfteuberg- Spremberg lagernde reiche Braunkohlenbecken, das im wesentlichen Berlin mit Preßkohlen versieht. Die Rüdersdorfer Kalkberge liefern vorzügliche Mauersteine, die Tonerde bei Velten hat den Grund gelegt zu der be- kannten Ofenindustrie. In Hohensalza gewinnt man Steinsalz und Schwefelkies, während auf der ganzen Posenschen Platte Kalk, Gips und Ton vielfach verbreitet sind. Bei Spremberg, s. von Berlin, hat man ein Salzlager von beinahe 1200 m Mächtigkeit angebohrt, das aber noch nicht in Angriff genommen ist. 4. Grwerbsuerhcilfnitfe. a) Es liegt auf der Hand, daß, da die Landwirtschaft den Haupt- nahrungszweig der Bevölkerung bildet, sich die meisten Gewerbe auf dieser Grundlage bewegen. Zahlreich sind die Branntwein- und Spiritns- brennereien, die Bierbrauereien, sowie die Betriebe der Leder- und Lederwarenbereitung. Viele Öl- und Mehlmühlen sind im Posenschen im Betriebe, während man Sägemühlen, die wieder eine ausgedehnte Möbelfabrikation zur Folge haben, überall antrifft. Außer- dem sind Flachsspinnereien, Zigarren- und Tabak-, Stärke- und Zuckerfabriken vielfach verbreitet. Nicht unerwähnt darf endlich die Fischerei bleiben, die an den zahlreichen Seen, Flüssen uno Kanälen hohe Bedeutung gewonnen hat. Infolge der großen Schafzucht hat sich in Brandenburg eine blühende Gewebeindustrie entwickelt, die der Landwirtschaft in dieser Beziehung die erste Stelle in ganz Deutschland einräumt. Kottbus, Luckenwalde, Guben, Forst und Sorau erzeugen Tuche und Wollgarne, während in Seiden- stoffen und gemischten Waren Potsdam und Brandenburg Hervorragendes leisten. d) Von Belang ist im ganzen s. Gebiet die Industrie der Steine und Erden. Große Ziegeleien wechseln mit bedeutenden Tonwaren- sabriken, von denen die umfangreichsten an der Havel liegen. Für die Bautätigkeit in Berlin sind die Steinbrüche bei Rüdersdorf am Müggelsee <Kalk) und bei Spremberg (Gips) von Wichtigkeit. In der Salz- gewinnung bringt es Hohensalza jährlich auf 500000 dz. Auch die Eisenindustrie hat sich in letzter Zeit mehr eingebürgert, so in Posen und Hohensalza. Einen Weltruf hat sich Rathenow durch die Herstellung optischer Instrumente erworben, Heegermühle bei Eberswalde ist durch sein Messing-

5. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 92

1913 - Langensalza : Beyer
92 Vierter Teil. Unsere Hauptverkehrsländer. In Mittel- und Nordschweden, sowie in ganz Norwegen ist der Ackerbau (Gerste, Kartoffeln) sehr gering. Hier herrscht der Wald vor, dessen Holz massenhaft nach Deutschland ausgeführt wird. b) Die Viehzucht ist im südlichen Teile Jütlands, auf den dänischen Inseln und in Südschweden so bedeutend, daß sie eine beträchtliche . Ausfuhr an Pferden und Rindern gestattet. Der Fischfang spielt im norwegischen Wirtschaftsleben eine wichtige Rolle. Er ist w. und s. der Lofoten besonders auf Heringe, weiter die Küste südwärts auf Kabeljau und Hummer gerichtet. Auch der Lachsfang in den Ge- birgsflüssen ist bemerkenswert. c) An Schätzen in der Erde zeichnet sich Schweden dnrch einen großen Reichtum aus. Während Dänemark an der Westküste Jütlands nur Bernstein und in den sonstigen Gebieten Ton, Kalk und Kreide (Seeland) liefert, bietet Norwegen auf dem Dovrefjeld geringe Mengen von Kupfer und Eisen und bei Kongsberg (w. von Christiania) etwas Silber; der schwedische Bergbau ist hoch entwickelt. W. vom Mälarsee, sowie bei Danemora wird Eisen, bei Faluu Kupfer und bei Sala Silber und Blei gewonnen. Granit wird an zahlreichen Stellen ge- brochen und in alle Welt versandt. 4. Grwerbsuerhcilfniffe. Dementsprechend finden sich größere Jndustriebezirke nur in Schweden. Dänemark hat außer den landwirtschaft- lichen Industrien der Müllerei und Spritbrennerei nur eine einzige ge- werblich bedeutende Stadt, Kopenhagen, wo kunstgewerbliche Artikel und Lederwaren hergestellt und Schiffe gebaut werden. In Norwegen merken wir nur 3 Städte, die als Handelsplätze und Schiffsstationen Be- deutuug haben: Christiania für Maschinen und feine Holzwaren, Bergen für Schiffbau und Handel mit Fischen und Tran, Tromsö als Ausgangspunkt der Wal- und Robbenfänger. Auch in Schweden ist die eigentliche Großindustrie nur wenig ent- wickelt, aber eine recht ausgedehnte Hausindustrie vorherrschend, welche Drechsler-, Schreiner- und Böttcherwaren auf den Weltmarkt bringt. Hauptorte der schwedischen Industrie sind Stockholm für Textilwaren, Glas, Porzellan, Zucker, Tabak und Seife, Götaborg für Textilwaren, Schiffbau und Schiffsmateralien, Malmö für Leder, Liköre und Zündwaren. Alle drei, besonders aber Götaborg, sind bedeutende Seehandelsplütze. Außerdem merken wir noch Norrköping für Eisen-, Stahl- und Lederwaren und Jonköping für Zündwaren.

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

8. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 129

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 129 — Vereinigten Staaten; sie liefern etwa 10 mal soviel Kupfer wie Deutschland. Bleierze werden im Harz, in Oberschlesien und im Rheinischen Schiefergebirge gewonnen. In der Bleierzeugung nimmt Deutschland die dritte Stelle ein (1. Vereinigte Staaten, 2. Spanien). In der Zinkerzförderung steht Deutschland an der Spitze aller Länder; denn Oberschlesien liefert etwa die Hälfte aller Zinkerze. Die reichsten Salzlager und Salinen kommen in der Umgebung des Harzes (Staßfnrt, Halle), in Württemberg und Oberbayern (Berchtes- gaden und Reichenhall) vor. Die für die Landwirtschaft (Düngung) und verschiedene chemische Gewerbe wichtigen Kalisalze kommen bis jetzt nur in Deutschland vor (Staßfnrt, Thüringen, Hannover, Werratal). Petroleum wird in Deutschland nur wenig gewonnen; die wich- tigste Fundstelle ist die Lüneburger Heide. Die hauptsächlichsten Petroleumländer sind die Vereinigten Staaten, Rußland und Rumänien. Außer den genannten Mineralien liefern die deutschen Gebirge Nutz- und Bausteine aller Art, z. B. Granit, Basalt, Schiefer, Gips, Kalk, Sandstein und Kreide. Auch nutzbare Erden, z. B. Porzellan- erde, Lehm und Ton, kommen in reichen Lagern vor. Endlich ist noch der Bernstein zu erwähnen, der nirgends so viel gefischt und gegraben wird wie an der Küste Ostpreußens. 2. Bedeutung des Bergbaues. Die verschiedenen Bodenschätze haben einen lebhaften Bergbau hervorgerufen, der beinahe 2 Mill. Menschen ernährt. Vor allem aber bilden sie die Grundlage der deutschen Großindustrie. 6. Deutschlands Industrie. 1. Die deutsche Industrie hat sich infolge des Reichtums an § 93. Bodenschätzen mächtig entwickelt. In dieser Hinsicht kann sich Deutsch- land heute England und Nordamerika, den bedeutendsten Industrie- staaten der Welt, ebenbürtig an die Seite stellen. Die größten In- dustriebezirke sind hauptsächlich im Gebiet der großen Kohlenlager ent- standen; die wichtigsten sind: 1. der rheinisch-westsälische (Eisen, Baumwolle, Seide und Wolle); 2. der sächsisch-thüringische (Eisen, Baumwolle, Wolle, Zucker, Spielwaren); 3. der niederschlesisch-lansitzische (Leinen und Wolle); 4. der oberschlesische (Eisen und Zink); 5. der lothringische (Eisen); 6. der elsässische (Baumwolle, Wolle, Seide). Dazu kommt noch eine Reihe gewerbtätiger Städte, z. B. Augs- bürg (Baumwolle), Bielefeld (Leinen), Nürnberg (Spielwaren) u. a. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther. Erdkunde. Iis. Teil. 9

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 131

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 131 — ist eine indische Pflanze, bereit Faser zu Packstoffen, Säcken, Gardinen u. dgl. verarbeitet wird). Von den übrigen Industriezweigen ist zunächst die Holzindustrie bedeutend, die Möbel, Spielwaren, Holzschnitzereien u. dgl. liefert. Wichtig ist auch die Fabrikation von Instrumenten, z. B. Klavieren, Geigen, Orchestrions usw. In der chemischen Industrie hat Deutschland alle andern Länder überflügelt; zahlreiche Fabriken beschäftigen sich mit der Herstellung Abb. 89. Hydraulische Presse in der Kruppschen Gußstahlfabrik in Essen. Unser Bild zeigt uns einen weißglühenden Gußstahlblock, aus dem ein Kanonen- rohr geschmiedet werden soll. Die gewaltige Presse wirkt mit einem Druck von 5 Millionen kg auf den Block; sie streckt und formt ihn, nachdem er wiederholt erhitzt worden ist, zu einem regelmäßigen Zylinder von 15—17 m Länge. von Apothekerwaren, Drogen, Farbstoffen, künstlichen Düngemitteln, Sprengstoffen usw. Den ersten Platz nimmt auch Deutschlands Papierindustrie ein; durch die Ausfuhr von Papierwaren werden jährlich 50 Mill. ins Land gezogen. Besondere Erwähnung verdient endlich noch die Industrie der Nahrungs- und Genutzmittel. Rübenzucker liefern Magdeburg, Brauuschweig und Anhalt, Bier München, Kulmbach, Erlangen, Frank- furt a. M., Dortmund, Berlin u. a. Spiritus wird in mehr als 30000 Brennereien gewonnen. 9*
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