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1. Das Deutsche Reich - S. 150

1901 - Langensalza : Beyer
150 n. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Was verstehen wir unter Heilquellen? Wo haben wir bereits solche Heilquellen gefunden? (Heimat- und Vaterlandskunde!!) Warum haben wir diese Quellen als Heilquelleu bezeichnet? Ju welchen deutschen Landschaften haben wir auch Heilquellen gefunden? Was für Quellen sind es? Wie kommt es, daß sich dort solche Heilquellen finden? Auch im Schiefergebirge giebt es eine Gegend, die reich an Heilquellen ist. Was wollen wir nun wissen? 1. Welcher Teil des Schiefergebirges ist reich an Heilquellen? Das Land der Heilquelleu im rheinischen Schiefergebirge ist der Taunus. Dieser erstreckt sich als ein langer Bergrücken von der Wetterau bis zur Felsengasse des Rheins. Er bildet die Nordgrenze des gesegneten Rhein- gaues und steigt wie eine Insel aus vier Flußthäleru empor. Umschlossen wird der Taunus vou dem Rhein-, Main-, Lahn- und Wetterthale. Der Mainebene und dem Rheingau kehrt er seinen steilen Abfall zu. nach dem Lahnthale dagegen bildet er eine sanft abfallende Hochfläche, auf welcher sich einzelne Bergkuppen erheben. Der Taunus ist äußerst wasserreich; aus dem Innern desselben sprudeln eine große Zahl von Mineralquellen. In der Umgebung von Wiesbaden befinden sich allein 23 solcher Quellen, die warmes, heilkräftiges Wasfer spenden.' Bei dem Städtcheu Sodeu, das nordöstlich von Wiesbaden gelegen ist, sprudelt aus 14 warmen Quellen heilkräftiges Salzwasser. Auch bei deu Städten Langenschwalbach, Selters, Homburg, Schlaugenbad u. v. a. giebt es zahlreiche Quellen, die eisenhaltiges oder kohlensaures Wasser spenden. Aber auch an anderen Orten sind diese Heil- quellen zahlreich vertreten. 2. Woher rührt der Quellenreichtum des Taunus? Die Höhen des Tannns sind mit dichten Laub- und Nadelwäldern be- deckt. Diese ausgedehnten Wälder halten bedeutende Mengen der Nieder- schläge fest. Dieses Wasser dringt durch die Risse und Sprünge, die die Gesteine durchziehen, in das Innere der Erde und wird durch den Druck des nachfolgenden Wassers wieder an die Oberfläche getrieben. Auf seinem Wege durch das Erdinnere fließt das Wasser durch mancherlei Stein- und Erdschichten. Dabei löst es nicht nur einzelne Teile ab, sondern löst diese auch auf. Dadurch erhält das Wasser einen säuerlichen, salzigen, bitteren oder herben Geschmack. Daß diese Heilquelleu zumeist warmes Wasser spenden, liegt darin begründet, daß die meisten aus sehr großer Tiefe kommen und mit großer Geschwindigkeit und großer Gewalt aus der Erde hervor- brechen. 3. Was hat der Quellenreichtum des Taunus zur Folge gehabt? Da das Wasser der zahlreichen warmen und kalten Mineralquellen eine große heilkräftige Wirkung besitzt, so wird es von Tausenden zum Trinken und Baden benutzt. Es sind infolgedessen im Taunus eine große Anzahl

2. Das Deutsche Reich - S. 190

1901 - Langensalza : Beyer
190 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. in einem mächtigen Falle über die Felsen in dasselbe hinab. Das Wasser sägte nach rückwärts die Felsen bis an den Fuß durch, und schuf sich so einen Ausweg aus dem Gebirge. Da die nagende Kraft des Wassers (einer Säge gleich) von oben nach unten wirkte, so blieb das Thal eng. Welche Bedeutuug haben die Harzthäler? Die Thäler machen das Gebirge wegsam. Von allen Seiten führen sanft aufsteigende Thäler hinaus auf das Gebirge, so daß es ohne große Schwierigkeiten überschritten werden kann. Es konnten infolgedessen auch zahlreiche Straßen und Eisen- bahnen angelegt werden. Die Flußthäler gestatten ferner die Anlage vieler Ortschaften und laden zur Besiedelung ein. Daher finden wir auch in den Harzthälern zahlreiche Dörfer und Städte. Woher rührt der Wiesenreichtum des Harzes? Der Harz, weist überall eine nährkräftige Ackerkrume aus. Da das Gebirge eine große Regenmenge aufweist, so kann der Wieseitbau mit guteni Erfolg betrieben werden. Welchen Wert haben die zahlreichen Wiesen in den Thälern und an Hängen des Gebirges? Der Wiesenreichtum des Harzes hat eine lebhafte Viehzucht hervorgerufen. Den ganzen Sommer hindurch sind diese Wiesenflächen von zahlreichen Herden stattlicher Rinder belebt. Auch Schaf- und Gänseherden sind in großer Menge anzutreffen. Infolge der ausgedehnten Rindviehzucht beschäftigen sich viele Harzbewohner mit der Bereitung von Butter und Käse, die als Harzbutter und Harzkäse nach alleu Gegeuden Deutschlands versandt werden. Wie kommt es, daß in den Granitselsen des Harzes Tropfsteinhöhlen zu finden sind? Tropfsteinhöhlen kommen be- sonders in Kalkgebirgen vor, z. B. im Jura. Die Granitmassen des Harzes werden also im Bodethale von Kalksteinfelsen durchbrochen, und diese Kalk- steinfelsen sind es, in denen die Höhlen sich finden. Wie mögen diese Höhlen entstanden sein? Die Höhlen sind von dem Wasser gebildet worden. Der Kalk ist porös und läßt das Wasser leicht in das Innere eindringen. Das in großen Massen eindringende Wasser hat nach und nach das Gestein ausgewaschen und so große Höhlen gebildet. Wie kommt es, daß diese Höhlen oft mehrere Stockwerke aufweisen? Die verschiedenen Stockwerke der Höhlen sind nacheinander vom Wasser geschaffen worden. Zunächst hat das Wasser die obere Höhle ausgewaschen. Dann hat es sich an einer Stelle einen Ausweg gesucht und ist weiter in die Tiefe hinabgedrungen. Unter der ausgewaschenen Höhle sammelte es sich an und schus durch seine nagende Kraft eine zweite Höhle u. s. w. Wie mögen aber die wunderlichen Gestalten an Decken, Wänden und Fußböden entstanden sein? Ähnlich wie die Eiszapfen am Dache! Das Wasser, das von der Decke herabtropft, enthält ausgelösten Kalk. Jeder herabfallende Tropfen läßt einen Teil seines Kalkgehaltes zu- rück; es bildet sich an der Decke eine kleine Spitze, die nach und nach immer wächst. Andere dieser Tropfsteine wachsen aus dem Boden heraus,

3. Das Deutsche Reich - S. 262

1901 - Langensalza : Beyer
262 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. tümeru Lippe, dem Herzogtum Braunschweig, dem Fürstentum Waldeck und der Provinz Hesfen-Nassau eingeschlossen wird. 2. Welchen Landschaften gehört die Provinz Westfalen an? Die Provinz Westfalen gehört drei natürlichen Landschaftsgebieten au. Das ganze Gebiet südlich der Lippe umfaßt den nordöstlichen Teil des rheinischen Schiesergebirges, der östliche Teil gehört zum Weserberglande, während der nördliche Teil den Südwesten Niedersachsens einnimmt. Vom rheinischen Schiefergebirge gehören der Provinz Westfalen der größte Teil des Sauerlands mit dem Haarstrang an; vom Weserbergland umsaßt die Provinz das Egge- gebirge und Teile des Teutoburger Waldes und des Wieheugebirges, während von der Landschaft Niedersachsen die Münsterbucht der Provinz einbezirkt ist. 3. Inwiefern ist Westfalen Preußens westliche Schatzkammer? a) Reich ist die Provinz Westfalen an Bodenschätzen. Unerschöpfliche Kohlenlager sinden sich im südwestlichen Teile der Provinz, in den Gebieten der Ruhr und Lippe. Mittelpunkt dieses großen Kohlengebiets ist die Stadt Dortmund. Auch im Teutoburger Wald und im Wieheugebirge stnden sich ergiebige Kohleulager. (Ibbenbüren und Münden.) Die Ausbeute der Kohlenzechen betrügt ca. 30 Mill. Tonnen, die einen Wert von ca. 250 Mill. Mark repräsentieren. -— Ergiebige Eisenlager finden sich im Siegerlande. (Ausbeute über 1 Mill. Tounen im Werte von 10 Mill. Mark.) — Zink- und Bleierze werden in der Gegend von Iserlohn ge- graben. — Ebenso birgt der Boden Silber- und Kupfererze. d) Reich ist die Provinz auch an Mineralquellen. Die bedeutendsten sind die zu Lippspringe und Oeynhausen. c) Westfalen befitzt auch eiueu großen Reichtum an Waldungen. Be- sonders waldreich sind die gebirgigen Teile. ä) Westfalen ist endlich auch ein reiches Ackerbaugebiet, das hinsichtlich seiner Fruchtbarkeit zu den ertragreichsten Gegenden Preußens gehört. Be- deutende Fruchtbarkeit herrscht im Münsterlande, in der Warburger Börde au der Diemel und im Wefer-Sonnenthal. e) Reich ist die Landschaft infolgedessen an Erwerbsquellen. Hoch ent- wickelt ist in Westfalen die Großindustrie. Im Ruhrgebiete blüht die Me- talliudustrie, in der Gegend des Teutoburger Waldes hat die Leiueuiudustrie weite Verbreitung gefunden. Im Ruhrgebiet und im Sauerlande herrschen Bergbau und Hüttenbetrieb vor, während im Münsterlande und im Weser- gebiet Ackerbau und Viehzucht in großem Umfange betrieben werden. f) Reich ist Westfalen an volkreichen Orten. Sachliche Vertiefung: Woher hat die Provinz ihren Namen? In- wiefern gehört sie zu den Jndustriebezirken Deutschlands? Warum hat sich die Industrie hier so stark entwickelt? Worin ist der Kohlen- und Erz- reichtum begründet? Warum hat sicb besonders die Eisen- und Leinen- industrie entwickelt? Welche Städte find besonders berühmt und wodurch? Wie kommt es, daß in Westfalen auch Ackerbau und Viehzucht auf hoher

4. Das Deutsche Reich - S. 26

1901 - Langensalza : Beyer
26 1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. nach dieser Zeit wurde die ganze Gegend von den Gletschern der Alpen überzogen. Diese brachten Schutt- und Geröllmassen, sowie große Felsblöcke mit herab, die sich hier ablagerten. Wie koinint es, daß auch die Ufer des Lech und der Isar versumpft sind? Die Ufer der Flüsse sind meist sehr flach. Die reißenden Flüsse treten oft über die flachen Ufer und überschwemmen den weiten Thalgrund. An anderen Stellen haben sie die Geröllmassen abgesetzt und große Sand- und Schuttbänke zusammengeschwemmt, die sie dann in weiter Gabelung umstießen; wieder an anderen Stellen teilen sie sich in viele Arme, bilden zahlreiche kleine Inseln und fließen zwischen Binsen und Buschgruppen dahin. Der sandige Boden konnte vom Wasfer leicht durch- drungen werden, und so bildeten sich hier an den Ufern die ausgedehnten Moose. (Bild v. Geistbeck: Torfstich in einem oberbayrischen Moos.) Was hatte die Versumpfung der Flußufer zur Folge? Die fumpsigen Flußufer erschwerten den Übergang; besonders ist dies der Fall gewesen beim Lech. Daher bildet dieser von jeher eine Völkerscheide. „Das Wasser hält hier die scharfen Gegensätze im Volkscharakter der Schwaben und Bayern scharf auseinander. Westlich vom Lech gehen drei Viertel aller Ortsnamen auf „iugen" ans bis nach dem Elsaß, östlich ist die Form in „ing" verwandelt und setzt sich bis zur ungarischen Grenze fort. Ebenso ist die Volkstracht auf beideu Seiten des Lech verschieden. Auf dem rechten Lechuser sieht man hohe, spitze Filzhüte, kurze Wämser und lange Lederstiefel bei deu Männern, und die über die Schultern emporgeschobenen weiten Ärmel der Frauen, — auf der linken Seite das kleine runde Hütchen oder den Dreimaster der Zopfzeit, lange Oberröcke mit stehenden Kragen, kurze Hosen mit Schualleufchuheu und Zwickelstrümpfen." (Trachtenbilder zeigen!) Was ist die Folge dieses starken Gefälles und der eigen- tümlicheu Laufbilduug? Die reißenden Alpenflüffe mit ihrer unregelz mäßigen Laufbilduug können der Schiffahrt nicht dienen; ja nicht einmal zum Flößen eignen sich diese wilden, eigensinnigen Gesellen. — Die land- wirtschaftliche Kultur konnte an ihren Ufern meist keine Stätte finden, da durch die öfteren Überschwemmungen nicht nur die Saaten vernichtet, sondern auch die Gefilde mit Sand- und Geröllmassen bedeckt werden. Daher haben sich die Bewohner nicht in unmittelbarer Nähe der Flüsse niedergelassen; die Dörfer und Städte finden sich meist auf dem Thalrande (Augsburg, München, Landshut). Und dennoch haben sich hier in dieser Gegend die größten Städte entwickelt? Augsburg verdankt seine Größe und Bedeutung seiner Lage. Hier vereinigen sich zwei große Heerstraßen, die aus Italien über die Alpen nach Deutschland führen (Straße von Genua über den Splügen und von Venedig über den Brenner) und schon im Mittelalter die belebtesten Handelsstraßen bildeten. Augsburg war darum schon vor alters ein bedeutender Handelsplatz, und heute ist Augsburg Sitz der bayrischen Industrie. (Tuchsabrikatiou!) — München liegt ebenfalls am Kreuzungs- punkte verschiedener Straßen; seine Größe und Bedeutung verdankt es jedoch zum größten Teile der Fürsorge der bayrischen Fürsten, die München zum Mittelpunkte des Kunstlebens machten. — Woher die Namen dieser Städte?

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 89

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 89 — unteren Schichten von Luft und Licht völlig abgeschlossen sind, so ver- kohlen sie langsam und werden so in Torf umgewandelt. Gewöhnlich erreichen die Torfmoore eine Dicke von 1—6 m; manche gehen auch 20 m tief hinab, c) Aussehen. Die Moore bieten einen trostlosen Anblick. Kein Baum, kein Strauch kann in diesen Sümpfen gedeihen. „Stellenweise begegnen wir größeren und kleineren Tümpeln, die mit schmutzigem, übelriechendem Wasser gefüllt sind. Kein Fisch ist darin anzutreffen, nur Frösche und Wassersalamander halten sich darin auf. Totenstille herrscht im Moor. Von Zeit zu Zeit wird die unheimliche Stille durch das Geschrei des Kiebitz oder den klagenden Ruf des Moorhuhns unterbrochen." Abb. 59. Torfstich. 6) Torfgewinnung. Aus den Mooren gewinnt man den Torf. Dieser wird in Ziegelform abgestochen, auf Schiffe und Kähne verladen und in die größeren Städte versandt, um dort als Brennmaterial ver- wendet zu werden. e) Kultivierung der Moore. 1. Moorbrennen. Man sucht den Moorboden auch für die Landwütschaft nutzbar zu machen. Die einfachste Art der Kultivierung ist das Moorbrennen. Dabei wird der Moorboden im Frühjahr mit Pflug und Hacke ausgerissen und an der Sonne getrocknet. Dann werden glühende Kohlen auf die Schollen gestreut, die "dadurch in Brand geraten. Dichter Rauch steigt nun zum Himmel auf. Das ist der lästige Höhenrauch. Der Wind trägt ihn zuweilen fast über ganz Deutschland, ja bis nach Österreich hinein. In

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 35

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 35 - Es bildete einen Teil des befestigten Grenzwalles, des Pfahlgrabens, den die Römer zum Schutze des von ihnen eroberten Landes angelegt hatten und der sich von Neuwied am Rhein bis nach Regensburg zog. An wichtigen Punkten, wie Straßenkreuzungen, lagen Kastelle, die den größeren Besatzungen als Lagerplätze dienten. Das größte und schönste Taunusbad ist Wiesbaden. Berühmt sind seine warmen Quellen, deren es 29 hat. Das Wasser des Koch» bruuuens hat eine Wärme von 70°. Sein Wasser kommt sprudelnd aus der Erde und schlägt Wellen, als ob es koche. Das Wasser der verschiedenen Quellen wird teils zum Trinken, teils zum Baden be- nutzt. Alljährlich wird Wiesbaden etwa von 100000 Kurgästen besucht. Abb. 20. Die Saalburg. Auch an Mineralschätzen ist der Taunus reich. Bei Braubach und Ems werden Silber- und Bleierze, bei Limburg und Weilburg Eisenerze gewonnen. Bei Kaub findet man vorzüglichen Dachschiefer, bei Vilmar Marmor. 13. Das Niederwalddenkmal. Der südwestliche Vorsprung des Gebirges am Rhein heißt Niederwald. Sein Gipfel trägt das Nationaldenkmal, das zur Erinnerung an die großen Siege von 1870 und 1871 errichtet worden ist. Es stellt die Germania, die Schutz- göttin Deutschlands, dar. Ii. Der Westerwald. 1. Bodengestalt und Klima. Der Westerwald — Wisterwald, § 30. d- h weißer Wald, vielleicht auch westlicher Wald, ist eine stufenförmige Hochfläche. Wegen seiner freien, schutzlosen Lage hat er ein rauhes 3*

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 168

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 168 — Ungeheuern Massen verbreitete sich das Eis von Skandinavien bis zum Harz und zum Erzgebirge. Ganz Süddeutschland war vom Rhein- talgletfcher, von dem Lech-, Isar- und Jnngletscher überzogen. Wo freies Land blieb, lebte eine nordische Tierwelt: Mammut, behaartes Nashorn, Höhlenbär, Riesenhirsch. In dieser Zeit lassen sich auch mit Sicherheit die ersten Spuren des Menschen, Geräte und Waffen aus Tierknochen und Steinen, nachweisen. Die Ablagerungen der Eiszeit bezeichnet man als Diluvium. An sie schließen sich die Schichten der Jetztzeit an (Alluvium). Denn die Umwandlung der Erdoberfläche, das Wegräumen alter Schichten und das Aufbauen neuer, steht nicht still. Die Kräfte, die seit Jahr- taufenden an der Ausgestaltung der Erde arbeiteten, sind auch heute noch tätig, das Antlitz der Erde zu verändern. Auch der Erdboden, auf dem wir stehen, ist wie alles Irdische dem Wechsel unterworfen. Die Wasserhülle. I. Die Festlandsgewässer. 114. 1. Quellen. Von den Niederschlägen verdunstet ein Teil sehr rasch wieder, sei es unmittelbar, sei es mittelbar durch die Wurzeln und Blätter der Pflanzen. Ein anderer Teil strömt in Bächen und Flüffen den Seen oder dem Meere zu; der Rest sickert in die Erde. Wenn dies Regen- oder Schneewasser auf eine undurchlässige Schicht trifft, so staut es sich. Solches Wasser, das in den oberen Schichten des Erdbodens bleibt, nennt man Grundwasser. Es fehlt nirgends auf der Erde vollständig; nur der Menge nach ist es sehr verschieden. In Gegenden mit starker Verdunstung, z. B. in den Wüsten, findet es sich erst sehr tief. Das tiefer eindringende Waffer sammelt sich zu größeren Wasser- ädern und tritt zuletzt als Quelle zutage. Das Quellwasser löst Be- standteile der Gesteine, durch die es fließt, in sich auf. Enthält es viel Kalk, so ueuut man das Wasser hart. Ist viel Kochsalz in ihm aus- gelöst, so wird es zur Sole; wenn andere Lösungen vorherrschen, so spricht man von Mineralwassern. — Zuweilen sind wasserhaltige Schichten von undurchlässigen Schichten überlagert, so daß das Wasser nicht empordringen kann. Man verschafft dann dem Quellwasser durch Bohrungen einen Ausweg, durch die es oft in starkem Sprudel hervor- quillt. Solche künstliche Quellen nennt man artesische Brunnen (nach der franz. Grafschaft Artois, wo sie zuerst um das Jahr 1100 gebohrt wurden). Sie sind mit großem Erfolg in Algier und in einigen Teilen der Sahara angelegt worden. Auch in Deutsch-Südwestafrika hofft man auf Erschließung von Grundwasser durch artesische Brunnen.
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