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1. Das Mittelalter - S. 120

1857 - Koblenz : Baedeker
120 Die Nationallitteratur der germanischen Völker. Erweiterung der Kenntnisse zum Zwecke hatte, theils eine besondere nationale, vorzugsweise poetische, für das Volk und in den Lan- dessprachen, die seit dem 9. Jahrhundert allmälig eine festere Gestalt gewannen, sowohl bei den germanischen als den romanischen Völkern. A. Die Nationallitteratur der germanischen Völker. a) Die Dichtungen der Skandinavier, unter denen die Isländer durch ihre Abgeschiedenheit von dem übrigen Europa die Reinheit ihrer Sprache und Volksthümlichkeit am längsten bewahrt haben, waren: 1) priesterliche, meist mythologischen Inhalts, und zwar entweder die ganze Mythologie in allgemeinen Zügen umfassend, oder sich auf einzelne Sagenkreise und Gottheiten beschränkend. 2) Hel- denlieder. Diese sowohl als die priesterlichen Dichtungen sind ge- sammelt in der Edda. 3) Skaldengesänge, welche fast ausschließlich geschichtliche Stoffe behandeln, aus dem 8.— 11. Jahrhundert. Eine christliche Dichtung entwickelte sich hier erst seit dem 14. Jahrhundert. b) Die Angelsachsen hatten ebenfalls schon frühe eine reich- haltige Litteratur. In der Poesie erscheint die epische Form als die vorherrschende und der Inhalt ist theils volksthümlich (wie im Beo- wulf), theils kirchlich; unter den Prosagattnngen gedieh die Kanzel- beredsamkeit zu einer frühen und schönen Blüte. In Wales hatte sich die gälische Sprache und mit ihr ein reicher Schatz von Helden- liedern und Stammsagen erhalten, die durch Barden fortgepflanzt wurden. Unter diesen Barden ist der berühmteste Ossian, der die Thaten und Leiden seines Vaters, des Königs Fingal, besang. e) Die deutsche Litteratur hat von allen neuern Litteraturen die frühesten schriftlichen Denkmäler aufzuweisen. Zwar sind die ältesten Volkslieder der heidnischen Germanen, welche sie zum Lobe ihrer Götter und Helden, theils vor der Schlacht, theils beim Mahle zu singen pflegten, gänzlich untergegangen, und von der rei- chen Volksdichtung, welche die an die Völkerwanderung geknüpfte deutsche Heldensage (die gothische, fränkische, burgundische und hunni- sche) behandelte, hat sich nur das Hildebrandslied als ein Bruch- stück erhalten. Dagegen sind von den frühen Versuchen der Geist- lichen, das Christenthum durch Verbreitung christlicher Schriften in der Volkssprache fester zu begründen, noch mehrfache Ueberreste vorhanden, theils in Prosa, namentlich die schon aus dem 4. Jahrh.

2. Das Mittelalter - S. III

1857 - Koblenz : Baedeker
Neben dem Hauptzwecke, ein der Fassungsgabe der Mittlern Bildungsstufe der Gymnasien durch Inhalt und Form ange- paßtes und mit Berücksichtigung der neuesten Forschungen aus- gearbeitetes Lehrbuch zu geben, war bei der Darstellung des Mittelalters meine Absicht, noch einem andern vielfach ge- fühlten Bedürfnisse abzuhelfen, nämlich mit der Geschichte auch die Geographie des Mittelalters, wenigstens in all- gemeinen Umrissen, zu verbinden und so eine, allen bisherigen Lehrbüchern gemeinsame Lücke auszufüllen. Zur näheren Veranschaulichung des geographischen Stoffes werden die ausgezeichneten Leistungen in von Spruner's historisch-geo- graphischem Handatlas dienen können , auf welche deshalb an den betreffenden Stellen verwiesen ist, so wie aus deren Wiederholung durch die jüngst erschienenen Wandkarten von Bretschneider. Nur vermißte ich in demselben eine einfache und leicht übersichtliche Darstellung der alten Wohnsitze der deutschen Völker im Zeitalter des Tacitus, und da auch in den meisten Schulatlanten gerade das Bild des frühesten Zustandes unseres Vaterlandes am wenigsten dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft entspricht, so versuchte ich durch Zugabe einer besonderen Karte des alten Germaniens, die dem Texte genau entspricht, diesem Mangel abzuhelfen.

3. Die neuere Zeit - S. 129

1855 - Koblenz : Baedeker
Der deutsche Bund. 129 38) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg (seit 1817), in zwei getrennten Landestheilen zu beiden Seiten des Rheins. Die Angelegenheiten des Bundes werden durch eine Bundesver- sammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in welcher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmächtigten theils einzelne, theils Gesammt- stimmen führen (im Plenum 70, in dem engern Rathe 17). Alle Mit- glieder des Bundes haben gleiche Rechte. Sie sind verpflichtet, sowohl gaüz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, und garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlicben unter dem Bunde begriffenen Besitzungen; sie dürfen einander unter keinerlei Vorwand bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt verfolgen, sondern müssen deren Entscheidung durch die Bundesversammlung vermitteln lassen. Das Bundescontingent wurde auf 300,000 Mann verschiedener Waffen- gattungen festgesetzt und in 10 Armeecorps nebst einer Reserve-Division getheilt, wovon Oesterreich und Preußen je 3, Baiern 1 zu stellen haben, zu Bundesfestungen wurden Luxemburg, Mainz und Landau bestimmt, zu denen später Germersheim, Rastatt und Ulm hinzukamen. Ein wichtiger Schritt für die Herstellung einer größeren Einheit Deutschlands war die Vereinigung mehrerer und allmählig der meisten Staaten Deutschlands zu einem gemeinsam?» Zollsystem, indem zuerst ein süddeutscher, dann ein mitteldeutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preußischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der bald alle deutschen Staaten außer Oesterreich, Hannover, Oldenburg, den beiden Mecklen- burg, Lichtenstein, Limburg und den drei Hansestädten umfaßte und etwa 30 Millionen Einwohner von den inner» Zollschranken befreite. Später wurde eine Annäherung Oesterreichs und Hannovers an diesen Zollverein erreicht. 8- 57. Die französische Revolution des Jahres 1848. Das Streben Ludwig Philipp's nach Selbstregierung, verbun- den mit der Verfolgung persönlicher Jntereffen (Ausstattung seiner Söhne, spanische Heirath) und mit seiner Hinneigung zur auswär- tigen Politik der sog. nordischen Mächte hatte eine allgemeine Miß- stimmung erzeilgt, welche die Oppositionspartei theils durch die Presse, theils durch sog. Reformbankette nährte und steigerte. Das Mini- sterium erließ daher ein Verbot dieser Bankette; aber der Versuch, dieselben gewaltsam zu hindern, gab die Veranlassung zu einem Volksaufstande in Paris (22. — 24. Febr.), wobei die National- garde, zum Theil auch die Linientruppen sich weigerten, einzuschreiten. Dies bewog den König zu Gunsten seines Enkels, des Grafen von Paris, abzudanken und nach England zu entstiehen. Als die Herzogin Pütz Geogr. u. Gesch. f, mittl. Kl. Abth. Iii. q

4. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. VIII

1849 - Berlin : Schultze
Borwort zur künkten Anklage. c%Jci der Bearbeitung dieser neuen Auflage ist zwar, um den Gebrauch des Buchs beim Schulun- terricht nicht zu erschweren, die ursprüngliche An- ordnung vollständig beibehalten worden; dagegen haben die meisten Abschnitte, da eine gleichmäßigere Auswahl des Lehrstoffs nothwendig erschien, bedeu- tende Veränderungen, und einige selbst eine völlige Umarbeitung erfahren. Berlin, im Juni 1843. Th. D. zur sechsten Anklage. 33et der Revision dieser neuen Auflage habe ich mich auf die nothwendigen Berichtigungen in den Zahlenangaben und auf die durch die neuesten poli- tischen Umgestaltungen bedingten Änderungen be- schränkt. Berlin, im Juli 1849. Th. D.

5. Das Alterthum - S. 40

1873 - Coblenz : Baedeker
40 Geographie des alten Indiens. §. 15. (s. S. 45) und den Purdnas (Sammlungen kosmogonischer und heroischer Sagen in etwa 900,000 Doppelversen). Für die Kenntniss der indischen Religion, Gesetzgebung und Litteratur dienen die Vedas (d. h. Offenbarungen) oder die 4 ältesten Sammlungen indischer Reli- gionsurkunden, welche Hymnen, Gebetsformeln, ritualische Vorschriften u. s. w. enthalten, und Manus Gesetzbuch, eine allmählich (im 9. Jhdrt. v. Chr.) entstandene Sammlung der schriftlichen und herkömm- lichen Gesetze mit ihren vielen Commentaren und Ueberarbeitungen. Erst die Buddhisten hatten eigentliche historische Werke. Unter den griechischen Schriftstellern haben Herodot (Iii.,94ff.), Strabo und Claudius Ptolemaeus die zuverlässigsten Nachrichten, wogegen die Indica des Ktesias (bei Diodor Ii., 35—42) fast nur Märchenhaftes und die Indica des Arrian neben vielen Bruchstücken aus den vortreff- lichen Berichten des Megasthenes und anderer Augenzeugen auch vieles aus Schmeichelei gegen Alexander den Gr. Uebertriebene enthalten. §. 15. Geographie des alten Indiens. Weltstellung. Die Mitte unter den drei tropischen Halbinseln Süd-Asiens nimmt Indien ein, gleichsam das Italien des Orients. Diese Lage machte Indien, so sehr es auch durch deutliche und bestimmte Grenzen von der übrigen Welt geschieden und daher berufen war, ein eigentümliches Culturleben zu entwickeln, dennoch zum natürlichen Mittelpunkte der Verbindungen der Nachbarländer und der weiter an sie grenzenden Länder. Durch die starken Gegensätze seiner plastischen Gestaltung vereinigt es die Erscheinungen der Polarwelt (im Himälaya) mit denen der Tropenwelt, aber einer Tropenwelt, welche zwar mit der afrikanischen unter gleicher Breite liegt, jedoch weder deren Unzu- gänglichkeit, noch ihre Unfruchtbarkeit theilt. Durch drei grosse Strom- systeme bewässert und durch die grössere vertikale Erhebung des süd- lichen Theiles ahgekühll, erfreut sich das Land des ausserordentlichsten Productenreichthums und ist zugleich durch eine ansehnliche Küstenent- wickelung, begünstigende Windsysleme und Meeresströmungen in hohem ’ Grade zugänglich. Daher war Vorderindien von jeher das glänzendste Ziel der Eroberer und Ansiedler, der Centralpunkt der Karavanenzüge der verschiedensten Nationen, wie der Sammelplatz der Schiffer aus Ost- Afrika, Süd- und Ost-Asien, überhaupt der Ausgangspunkt eines gross- artigen Weltverkehrs, während der Inder im Gefühle seines heimischen Reichthums niemals den vaterländischen Boden verliess. Das Festland von Indien ist von dem übrigen Asien durch die höchste Gebirgskette der Erde, den Himälaya, geschieden, und besteht aus einem Alpenlande, einem Tieflande und einem Hochlande. Doch nur das Tiefland hat eine zusammenhängende

6. Das Alterthum - S. 103

1873 - Coblenz : Baedeker
Die älteste Bevölkerung Griechenlands. §. 3-9. 103 nahe liegt. Früher der Sitz einer (delischen) Amphiktyonie der ionischen Seestaaten in Europa und Asien, ward sie bei Begründung des attischen Seebundes (476) zum Versammlungsort der Abgeordneten der Bundesstaaten gewählt und im ehemaligen ionischen Nalionalheiligthum die Bundeskasse aufbewahrt. Die grösste und fruchtbarste der Cvcladen, Naxos, war auch die erste derselben an geschichtlicher Bedeutung (vgl. §. 47 im Anfänge und §. 52); dagegen Paros durch zwei tiefe Hafenbuchten (deren eine die schönste von ganz Griechenland nächst derjenigen von Navarin war) für die Schifffahrt wichtig und zugleich mit einem uner- schöpflichen Vorralhe trefflichen weissen Marmors ausgestattet. bb) Creta, die südlichste und grösste der griechischen Inseln, schliesst wie ein breiter Querriegel (mit Bhodus im 0. und Cythera im W.) das aegaeische Inselmeer im Süden von dem inselfreien Mittelmeer ab. Eine durch vulkanische Gewalten (in 3 Theile) zertrümmerte Berg- kette, deren höchster Gipfel (2460m,)> der Ida, Sitz des Zeus-Cultus war, durchzieht die Insel in ihrer ganzen Ausdehnung von W. nach 0. und erfüllt sie mit einer grossen Anzahl abgeschlossener Bergthäler, welche die Bildung zahlreicher kleiner Staaten begünstigte. Durch ihre Lage in fast gleicher Entfernung von den drei Theilen der alten Welt, so wie ihre reiche Küstenentwickelung, besonders an der Nordseite, lockte sie frühe Ansiedler an. Unter den zahlreichen Städten (nach Homer exar6/unohg) war Cnosus oder Cnossus in der Mitte der Nordküste (in der Region des Ida), die Residenz des Minos (vgl. §. 40), auch in der historischen Zeit die mächtigste, wiewohl ihr Gortyna das Prin- cipat über die Städte Kretas wiederholt streitig machte. b) Geschichte der Griechen1). Erste Periode: das heroische Zeitalter oder die Zeit des Königthums bis zum Ende der Wanderungen griechischer Stämme um 900 v. Chr. §. 39. Die älteste Bevölkerung Griechenlands. Die ältesten Bewohner Griechenlands waren die Pelasger, ein Zweig des indogermanischen Völkerstammes (s. §. 4), welcher * Iii. ') Geschichten hellenischer Städte und Stämme von K. 0. Müller, 3 Bde. 1820—23, 2. Ausg. v. Schneidewin, (I. Orchomenos und die Minyer. Ii. und Iii. die Dorier.) — Hellenische Alterthumskunde von W. Wachsmuth, 4 Bde. 2. Aufl. 1843. — Lehrbuch der griech. Staatsalterthümer von K. Fr. Hermann, 4. Auü. 1855. — Griechische Alterthümer von G. F. Schömann, 2 Bde. 3. Aufl. 1872. — Geschichte Griechenlands von Georg Grote, 12 Vols. 1846—56. Aus dem Engl, von Meissner, 6 Bde. 1850—56. — Die Geschichte der Griechen v. M. Duncker, 1. u. 2. Bd. (der Gesch. des Alterthums 3. u. 4. Bd.) 1856 f. — Griechische Geschichte v. E. Curtius, 1.—3. Bd. 3. Aufl. 1869.

7. Das Alterthum - S. 158

1873 - Coblenz : Baedeker
158 Die griechischen Götter. §. 55. mit Athen; seine Beredsamkeit siegte in der boeotischen Landes- versammlung über die der macedonischen Gesandtschaft; auch mehrere andere von Demosthenes gewonnene Staaten traten zu dem athenisch-thebanischen Bunde, namentlich die Phocier, welche in ihre zerstörten Städte zurückkehrten und vor Eifer glühten, sich an Philipp zu rächen. Philipp besiegte zunächst die von Athen zum Schutze von Lokris geworbenen Söldnerschaaren und Amphissa ward zerstört. Dann rückte er aus Lokris nach Boeotien und hier erfolgte der Entscheidungskampf, 338. Das Heer der Verbündeten ohne einheitliche Leitung ward von der macedonischen Phalanx hei Chaeronea 338 überwältigt, wo der 18jälirige Königssohn Alexander die heilige Schaar der Thebaner gänzlich aufrieb. Theben wurde für seinen Abfall von Philipp’s neuer Amphiktyonie strenge bestraft, es musste eine macedonische Besatzung in die Cadmea aufnehmen, die Führer der Bürgerschaft wurden als Verräther hingerichtet oder verbannt, Athen dagegen, welches sich noch zu einem verzweifelten Wider- stande rüstete, sollte durch Grossmuth gewonnen werden und erhielt (damit seine Bezwingung nicht den Kampf gegen Asien verzögere) einen billigen Frieden; doch musste es sich der mace- donischen Bundesgenossenschaft anschliessen und so auf jede selbständige Politik verzichten. Die wichtigsten Punkte Griechen- lands erhielten macedonische Besatzungen. Auf einer grossen Nationalversammlung (Synedrion) der Griechen zu Korinth wurde Philipp zum unumschränkten Bundesfeldherrn in dem zu erneuern- den „nationalen“ Bachekriege gegen die Perser ernannt, und die Selbständigkeit der einzelnen Staaten von Neuem verkündet. ( §. 55. Cultur der Griechen1). I. Religion. 1. Die Götter* 2). Die ältesten Griechen verehrten, wie die ihnen verwandten Zweige der indisch - germanischen Völkerfamilie (Germanen, vgl. M K. F. Hermann’s Culturgeschichte der Griechen und Römer — heraus- gegeben von K. G. Schmidt, 2 B. 1857 f. 2) Griechische Mythologie von L. Preller. 2 Bde. 3. Aufl. herausgegeben von E. Plew. 1873. — Griechische Götterlehre von F. G. Welcker, 3 Bde. 1857 ff. J. J. J. Döllinger, Heidenthum und Judenthum, 1857.

8. Das Alterthum - S. 177

1873 - Coblenz : Baedeker
Geographie von Macédonien. §. 56. 177 H. Die Macedonier ’). Quellen. Diodor (im 17. B.), Apian (über den Feldzug Alexan- ders 7. B.) und Curtius (de rebus gestis Alexandri M.) schöpften ihre Nachrichten aus den Schriften der Begleiter Alexander’s. — Plutarch in den Lebensbeschreibungen des Demosthenes und Alexander’s des Gr. — Einige Reden des Demosthenes und Aeschines. — Einzelnes auch bei Herodot, Thucydides, Iustinus. Das Bergland Macédonien besteht aus mehreren breiten Thälern (ursprünglich Seethälern, wie Thessalien), deren Gewässer (der Axius, aus 3 Thälern zusammenfliessend, der Lydias und der Haliacmon) in einem gemeinsamen Deltalande in den tief ein- schneidenden thermaischeh Busen münden. Daher sind diese Fluss- gebiete alle aufs ägäische Meer und auf die Theilnahme an dessen Geschichte angewiesen. Wie in Griechenland, so ist auch schon in der nördlichen Hälfte der Balkan-Halbinsel (zwischen dem adriatischen und ägäischen Meere) die östliche, Asien zugekehrte Seite die durch reiche Gliederung bevorzugte. Anstatt eines ein- förmigen Rüstensaumes springt hier, zwischen den Mündungen des Axius und Stryraon, die breite Bergmasse von Chalcidice mit drei buchtenreichen Felszungen weit ins Meer vor. Die Halbinsel Chalcidice endet wieder in 3 kleinere (durch den singitischen und den toronaischen Busen gebildete) Halbinseln: a) Akte, die Halbinsel des Athos, deren Isthmus von Xerxes mittelst eines Canales durchstochen wurde, b) Sithonia und c) Pal lene, beide letztere weniger gebirgig (als die erstere), daher für Ackerbau und Handel ge- eigneter und vorzugsweise mit griechischen Colonien angefüllt (vgl. S. 128). Der pelasgische Völkerstamm bildete auch die ursprüng- liche Bevölkerung Macédoniens, wurde aber durch Vermischung mit den barbarischen Nachbarn (Illyriern) den Griechen um so mehr entfremdet, je vollständiger sich die griechische Cultur im Süden entwickelte. *) Ueber die Wohnsitze, die Abstammung und die ältere Geschichte des makedonischen Volks, von K. 0. Müller. 1825. — Makedonien vor König Philipp, von 0. Abel. 1846. — Flathe, Ludw., Geschichte Macédoniens und der Reiche, welche von macedonischen Königen beherrscht wurden. 1832—34. 2 Theile. Pütz, Geogr. u. Gesck. f. obere Kl. I. Bd. 14. Aufl. §• 56. Geographie von Macédonien. 12

9. Das Alterthum - S. 75

1873 - Coblenz : Baedeker
Das Gebiet von Karthago. §. 27. 75 einen viel stärkern Absatz, dieser zog eine Erweiterung des Acker- baues und des (durch die Kasteneinrichtung geförderten) Kunst- fleisses nach sich, und mit dem Wohlstände stieg die Bevölkerung (in den 20,000 Städten?) auf eine bisher unbekannte Höhe. П. Die Karthager (Karchedonier). Ls Quellen: Die einheimischen Schriftsteller (von denen Sallustius Jug. c. 17. redet) sind verloren und von den griechischen und römischen Schriftstellern wird die karthagische Geschichte nur da berührt, wo sie mit der Geschichte ihres Vaterlandes zusammentrifft. Daher haben wir ausführliche, wenn auch einseitige Nachrichten über die Kriege der Kar- thager mit Syrakus und mit Ilom bei Polybius, Diodorus, Livius und Appianus, aber keiner hat die karthagische Geschichte zum Hauptgegen- stand seines Werkes gemacht, nur bei Iustinus (aus Theopompus) findet man eine Uebersieht der frühem Geschichte Karthago’s, und Aristoteles in seirfer „Politik“ beschreibt die Verfassung von Karthago. §• 27. Das Gebiet von Karthago. Das Gebiet von Karthago, dieses äussersten gegen Westen vorgeschobenen Postens asiatischer (phönizischer) Civilisation, um- fasste das Küstenland am Mittelmeere, von Numidien im W. bis an den Staat von Cyrene im 0. (die Altäre der Philaeni bezeich- neten die Grenze gegen die Griechen), also das Gegengestade der reich gegliederten Küsten Südeuropas. An der engsten Stelle des Mittelmeeres lag die Hauptstadt auf einer Halbinsel, im innersten Winkel des von 2 Vorgebirgen (dem hermaeischen und dem des Apollo) gebildeten Meerbusens von Tunis, durch die Citadelle Byrsa und nach der Landseite durch eine dreifache Mauer befestigt. Sie hatte einen doppelten Hafen: einen äussern für die Handelsschiffe und einen innern (Cothon) für die Kriegsschiffe. Die fruchtbaren Gegenden südlich von Karthago bis zum See Tritonis enthielten die Urbevölkerung der Libyer, welche von den phönizi- schen Einwanderern unterjocht und zinspflichtig geworden war. Unter ihnen siedelte sich eine Anzahl karthagischer Bürger von phönizischer Abkunft an und verschmolz mit ihnen zu dem Mischvolke der Libyphönizier. Zu dieser dreifachen Be- völkerung kommen noch die verbündeten punischen Städte (wie Utica, nördlich von Karthago und älter als dieses) und die abhängi- gen afrikanischen Nomadenstämme.

10. Das Alterthum - S. 86

1873 - Coblenz : Baedeker
86 Die Griechen. §. 34. Fortsetzung der Geschichte des Thucydides his zur Schlacht bei Mantinea, und b) Kvqov Idvaßaotq (7 B.). 4) Diodorus aus Sicilien schrieb in Augustus’ Zeit eine ßißhod-rjxii lozoqixrj in 40 Büchern. 5) Plu- tarchus (im 1. Jhdrt. n. Chr. zu Chaeronea) hinterliess 44 ßioi naqallrjxoi griechischer und römischer Feldherren und 5 einzelne Lebensbeschreibungen. Von lateinischen Geschichtschreibern gehören hierhin Cornelius Nepos und Iustinus. — Ausser den Geschichtschreibern sind Quellen für den ersten (mythischen) Zeitraum die Bibliothek des Apollo- dorus, für den dritten Zeitraum die Reden des Isokrates, Aeschines und Demosthenes, und für die Kennlniss der Staatsverfassung die „Politik“ des Aristoteles. Die parische Marmorchronik, eine (1627) auf Paros ^gefun- dene (jetzt zu Oxford aufbewahrte) Marmortafel, enthält ein chronolo- gisches Verzeichniss der Hauptbegebenheiten Griechenlands und Athens ins Besondere. Die Geographie Griechenlands behandeln: 1) Strabo (im 1. Jhdrt. nach Chr.) im 8.—10. B. seiner ytwyqacpixü, 2) Pausa- nias (im 2. Jhdrt. nach Chr. zu Rom) in seiner Lel\ddog ue^ir/yr/oig (in 10 B.), und 3) Claudius Ptolemaeus (aus Aegypten, im 2. Jhdrt. nach Chr.) in seiner yecoy^acpixt) v(prjyt)aig (in 8 B.) T~Geographie des alten Griechenlands1). Weltstellung. Niemals hat wohl ein so kleines Land (1310dm.) durch die Macht des Geistes eine grössere Bedeutung für die ganze Menschheit erlangt, als Griechenland. Dies beruhte nicht allein auf den trefflichen geistigen Anlagen der Nation, sondern nicht minder anf den Bedingungen, unter denen sie dieselben entfalten konnte. Von allen Zweigen der arischen Völkerfamilie war den Griechen in ihrer Halbinsel der günstigste Boden zu Theil geworden. Nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen (im N. durch eine hohe Bergwand) abgeschlossen, bildet sie gleichsam eine Welt für sich, mit einem Gebiete von massigem Um- fange, mit reichster horizontaler und vertikaler Gliederung, ein Gebirgs- land mitten im Meere, mit einer Luft, welche nicht erdrückte, mit einem Boden, welcher Arbeit verlangte, aber nicht durch das Uebermaass der- selben den Menschen verkümmerte. Durch das Maximum der Berührung von Meer und Land war sie auf die See, auf Handel und Colonisation nach allen Richtungen angewiesen. Durch die für Städteanlagen, Handel und Schifffahrt besonders vortheilhafte Gestaltung der Ostküsle (umge- kehrt wie bei der italischen Halbinsel) mit Asien in der lebhaftesten Verbindung, war Hellas berufen, die Cultur des Ostens aufzunehmen, zu entwickeln und durch eine Reihe von Colonien um das ganze Mittel- meer herum nach allen Richtungen, griechische Civilisation zu verbreiten. *) Geographie von Griechenland von Conrad Bursiau, 2 Bde. 1862 ff.
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