Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 120

1857 - Koblenz : Baedeker
120 Die Nationallitteratur der germanischen Völker. Erweiterung der Kenntnisse zum Zwecke hatte, theils eine besondere nationale, vorzugsweise poetische, für das Volk und in den Lan- dessprachen, die seit dem 9. Jahrhundert allmälig eine festere Gestalt gewannen, sowohl bei den germanischen als den romanischen Völkern. A. Die Nationallitteratur der germanischen Völker. a) Die Dichtungen der Skandinavier, unter denen die Isländer durch ihre Abgeschiedenheit von dem übrigen Europa die Reinheit ihrer Sprache und Volksthümlichkeit am längsten bewahrt haben, waren: 1) priesterliche, meist mythologischen Inhalts, und zwar entweder die ganze Mythologie in allgemeinen Zügen umfassend, oder sich auf einzelne Sagenkreise und Gottheiten beschränkend. 2) Hel- denlieder. Diese sowohl als die priesterlichen Dichtungen sind ge- sammelt in der Edda. 3) Skaldengesänge, welche fast ausschließlich geschichtliche Stoffe behandeln, aus dem 8.— 11. Jahrhundert. Eine christliche Dichtung entwickelte sich hier erst seit dem 14. Jahrhundert. b) Die Angelsachsen hatten ebenfalls schon frühe eine reich- haltige Litteratur. In der Poesie erscheint die epische Form als die vorherrschende und der Inhalt ist theils volksthümlich (wie im Beo- wulf), theils kirchlich; unter den Prosagattnngen gedieh die Kanzel- beredsamkeit zu einer frühen und schönen Blüte. In Wales hatte sich die gälische Sprache und mit ihr ein reicher Schatz von Helden- liedern und Stammsagen erhalten, die durch Barden fortgepflanzt wurden. Unter diesen Barden ist der berühmteste Ossian, der die Thaten und Leiden seines Vaters, des Königs Fingal, besang. e) Die deutsche Litteratur hat von allen neuern Litteraturen die frühesten schriftlichen Denkmäler aufzuweisen. Zwar sind die ältesten Volkslieder der heidnischen Germanen, welche sie zum Lobe ihrer Götter und Helden, theils vor der Schlacht, theils beim Mahle zu singen pflegten, gänzlich untergegangen, und von der rei- chen Volksdichtung, welche die an die Völkerwanderung geknüpfte deutsche Heldensage (die gothische, fränkische, burgundische und hunni- sche) behandelte, hat sich nur das Hildebrandslied als ein Bruch- stück erhalten. Dagegen sind von den frühen Versuchen der Geist- lichen, das Christenthum durch Verbreitung christlicher Schriften in der Volkssprache fester zu begründen, noch mehrfache Ueberreste vorhanden, theils in Prosa, namentlich die schon aus dem 4. Jahrh.

2. Das Mittelalter - S. III

1857 - Koblenz : Baedeker
Neben dem Hauptzwecke, ein der Fassungsgabe der Mittlern Bildungsstufe der Gymnasien durch Inhalt und Form ange- paßtes und mit Berücksichtigung der neuesten Forschungen aus- gearbeitetes Lehrbuch zu geben, war bei der Darstellung des Mittelalters meine Absicht, noch einem andern vielfach ge- fühlten Bedürfnisse abzuhelfen, nämlich mit der Geschichte auch die Geographie des Mittelalters, wenigstens in all- gemeinen Umrissen, zu verbinden und so eine, allen bisherigen Lehrbüchern gemeinsame Lücke auszufüllen. Zur näheren Veranschaulichung des geographischen Stoffes werden die ausgezeichneten Leistungen in von Spruner's historisch-geo- graphischem Handatlas dienen können , auf welche deshalb an den betreffenden Stellen verwiesen ist, so wie aus deren Wiederholung durch die jüngst erschienenen Wandkarten von Bretschneider. Nur vermißte ich in demselben eine einfache und leicht übersichtliche Darstellung der alten Wohnsitze der deutschen Völker im Zeitalter des Tacitus, und da auch in den meisten Schulatlanten gerade das Bild des frühesten Zustandes unseres Vaterlandes am wenigsten dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft entspricht, so versuchte ich durch Zugabe einer besonderen Karte des alten Germaniens, die dem Texte genau entspricht, diesem Mangel abzuhelfen.

3. Die neuere Zeit - S. 129

1855 - Koblenz : Baedeker
Der deutsche Bund. 129 38) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg (seit 1817), in zwei getrennten Landestheilen zu beiden Seiten des Rheins. Die Angelegenheiten des Bundes werden durch eine Bundesver- sammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in welcher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmächtigten theils einzelne, theils Gesammt- stimmen führen (im Plenum 70, in dem engern Rathe 17). Alle Mit- glieder des Bundes haben gleiche Rechte. Sie sind verpflichtet, sowohl gaüz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, und garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlicben unter dem Bunde begriffenen Besitzungen; sie dürfen einander unter keinerlei Vorwand bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt verfolgen, sondern müssen deren Entscheidung durch die Bundesversammlung vermitteln lassen. Das Bundescontingent wurde auf 300,000 Mann verschiedener Waffen- gattungen festgesetzt und in 10 Armeecorps nebst einer Reserve-Division getheilt, wovon Oesterreich und Preußen je 3, Baiern 1 zu stellen haben, zu Bundesfestungen wurden Luxemburg, Mainz und Landau bestimmt, zu denen später Germersheim, Rastatt und Ulm hinzukamen. Ein wichtiger Schritt für die Herstellung einer größeren Einheit Deutschlands war die Vereinigung mehrerer und allmählig der meisten Staaten Deutschlands zu einem gemeinsam?» Zollsystem, indem zuerst ein süddeutscher, dann ein mitteldeutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preußischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der bald alle deutschen Staaten außer Oesterreich, Hannover, Oldenburg, den beiden Mecklen- burg, Lichtenstein, Limburg und den drei Hansestädten umfaßte und etwa 30 Millionen Einwohner von den inner» Zollschranken befreite. Später wurde eine Annäherung Oesterreichs und Hannovers an diesen Zollverein erreicht. 8- 57. Die französische Revolution des Jahres 1848. Das Streben Ludwig Philipp's nach Selbstregierung, verbun- den mit der Verfolgung persönlicher Jntereffen (Ausstattung seiner Söhne, spanische Heirath) und mit seiner Hinneigung zur auswär- tigen Politik der sog. nordischen Mächte hatte eine allgemeine Miß- stimmung erzeilgt, welche die Oppositionspartei theils durch die Presse, theils durch sog. Reformbankette nährte und steigerte. Das Mini- sterium erließ daher ein Verbot dieser Bankette; aber der Versuch, dieselben gewaltsam zu hindern, gab die Veranlassung zu einem Volksaufstande in Paris (22. — 24. Febr.), wobei die National- garde, zum Theil auch die Linientruppen sich weigerten, einzuschreiten. Dies bewog den König zu Gunsten seines Enkels, des Grafen von Paris, abzudanken und nach England zu entstiehen. Als die Herzogin Pütz Geogr. u. Gesch. f, mittl. Kl. Abth. Iii. q

4. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. VIII

1849 - Berlin : Schultze
Borwort zur künkten Anklage. c%Jci der Bearbeitung dieser neuen Auflage ist zwar, um den Gebrauch des Buchs beim Schulun- terricht nicht zu erschweren, die ursprüngliche An- ordnung vollständig beibehalten worden; dagegen haben die meisten Abschnitte, da eine gleichmäßigere Auswahl des Lehrstoffs nothwendig erschien, bedeu- tende Veränderungen, und einige selbst eine völlige Umarbeitung erfahren. Berlin, im Juni 1843. Th. D. zur sechsten Anklage. 33et der Revision dieser neuen Auflage habe ich mich auf die nothwendigen Berichtigungen in den Zahlenangaben und auf die durch die neuesten poli- tischen Umgestaltungen bedingten Änderungen be- schränkt. Berlin, im Juli 1849. Th. D.

5. Das Alterthum - S. 32

1873 - Coblenz : Baedeker
32 Verfassung, Handel und Gewerbfleiss der Phönizier. §. 11. Wie dem Moloch Jünglinge, so wurden ihr Jungfrauen geopfert. Die beiden männlichen Gottheiten verschmolzen später zu einer Gottheit, dem M.clkarth (den die Griechen mit Herakles verglichèn), dem Gotte der Cultur und ihrer Ausbreitung, eben so die beiden weiblichen Gott- heiten zu Dido, der Gemahlin des Melkarlh. Die Ilauptfeste der Phönizier schlossen sich, wie überhaupt in den Naturreligionen des Alterthums, an die jährlichen Veränderungen im Naturlehen an und erscheinen mythisch als die Feste der Geburt, des Todes, der Auferstehung, der Vermählung der Götter. Zu solchen Festen strömten Tausende aus Asien und Afrika (sogar Inder, Aethiopen, Scythen) zusammen. Der Dienst des Melkarth scheint ins Besondere das Band gewesen zu sein, welches die Colonien mit dem Mutterlande zusammenhielt. 2) Verfassung. In den 5 Ilauptstaaten Phöniciens (Sidon, Tyrus, Aradus, Berytus, Byblus) bestand von alter Zeit her ein erbliches .K öui g- thum, jedoch nicht mit unumschränkter Gewalt, sondern die beiden Senate: der weitere (von 300 Mitgliedern) und der engere (von 30 Deputirten des weitern), hatten, eben so wie hei den Karthagern, alle wichtigen Staatsangelegenheiten in Händen, ihre Handlungen wurden wieder von der Volksversammlung über- wacht und mitunter nicht anerkannt. Tyrus, Sidon und Aradus bildeten zusammen eine Eidgenossenschaft, an deren Spitze als Vorort in den älteren Zeiten Sidon, später Tyrus, in den persischen Zeiten aber wieder Sidon stand. Der Vorort miss- brauchte zuweilen seine Hegenomie zur Unterdrückung der nebengeord- nelen Staaten, die daher bei Einfällen auswärtiger Feinde mit diesen gemeinschaftliche Sache machten, so mit den Assyriern gegen Inseltyrus und mit den Persern gegen Sidon. 3) Handel und Gewerbfleiss. Die Phönizier vermittelten den Verkehr zwischen dem ^Orient und dem Occident (nördlich bis nach Britannien), indem sie durch See- und Landhandel (Karavanenhandel) die Producte der ent- ferntesten Länder bezogen und sie, zum Theil durch Kunst um- gestaltet, vermittelst ihrer weit verzweigten Colonienverbindung verbreiteten. Die wichtigsten Erfindungen haben sie nicht sowohl selbst gemacht, als allgemein in Gebrauch gebracht. Die Hauptgegenstände ihres Handels waren weniger die Producte ihres eigenen Landes und ihrer Industrie, als die Waaren, welche aus den Euphratländern, Arabien und Aegypten entweder unmit- telbar, oder mittelbar durch diese Länder aus Indien und Aethio-

6. Das Alterthum - S. 40

1873 - Coblenz : Baedeker
40 Geographie des alten Indiens. §. 15. (s. S. 45) und den Purdnas (Sammlungen kosmogonischer und heroischer Sagen in etwa 900,000 Doppelversen). Für die Kenntniss der indischen Religion, Gesetzgebung und Litteratur dienen die Vedas (d. h. Offenbarungen) oder die 4 ältesten Sammlungen indischer Reli- gionsurkunden, welche Hymnen, Gebetsformeln, ritualische Vorschriften u. s. w. enthalten, und Manus Gesetzbuch, eine allmählich (im 9. Jhdrt. v. Chr.) entstandene Sammlung der schriftlichen und herkömm- lichen Gesetze mit ihren vielen Commentaren und Ueberarbeitungen. Erst die Buddhisten hatten eigentliche historische Werke. Unter den griechischen Schriftstellern haben Herodot (Iii.,94ff.), Strabo und Claudius Ptolemaeus die zuverlässigsten Nachrichten, wogegen die Indica des Ktesias (bei Diodor Ii., 35—42) fast nur Märchenhaftes und die Indica des Arrian neben vielen Bruchstücken aus den vortreff- lichen Berichten des Megasthenes und anderer Augenzeugen auch vieles aus Schmeichelei gegen Alexander den Gr. Uebertriebene enthalten. §. 15. Geographie des alten Indiens. Weltstellung. Die Mitte unter den drei tropischen Halbinseln Süd-Asiens nimmt Indien ein, gleichsam das Italien des Orients. Diese Lage machte Indien, so sehr es auch durch deutliche und bestimmte Grenzen von der übrigen Welt geschieden und daher berufen war, ein eigentümliches Culturleben zu entwickeln, dennoch zum natürlichen Mittelpunkte der Verbindungen der Nachbarländer und der weiter an sie grenzenden Länder. Durch die starken Gegensätze seiner plastischen Gestaltung vereinigt es die Erscheinungen der Polarwelt (im Himälaya) mit denen der Tropenwelt, aber einer Tropenwelt, welche zwar mit der afrikanischen unter gleicher Breite liegt, jedoch weder deren Unzu- gänglichkeit, noch ihre Unfruchtbarkeit theilt. Durch drei grosse Strom- systeme bewässert und durch die grössere vertikale Erhebung des süd- lichen Theiles ahgekühll, erfreut sich das Land des ausserordentlichsten Productenreichthums und ist zugleich durch eine ansehnliche Küstenent- wickelung, begünstigende Windsysleme und Meeresströmungen in hohem ’ Grade zugänglich. Daher war Vorderindien von jeher das glänzendste Ziel der Eroberer und Ansiedler, der Centralpunkt der Karavanenzüge der verschiedensten Nationen, wie der Sammelplatz der Schiffer aus Ost- Afrika, Süd- und Ost-Asien, überhaupt der Ausgangspunkt eines gross- artigen Weltverkehrs, während der Inder im Gefühle seines heimischen Reichthums niemals den vaterländischen Boden verliess. Das Festland von Indien ist von dem übrigen Asien durch die höchste Gebirgskette der Erde, den Himälaya, geschieden, und besteht aus einem Alpenlande, einem Tieflande und einem Hochlande. Doch nur das Tiefland hat eine zusammenhängende

7. Das Alterthum - S. 43

1873 - Coblenz : Baedeker
Cultur der alten Inder. §. 17. 43 §• 17. Cultur der alten Inder. Die indischen Arier (das Sanskritvolk) brachten bei ihrer Einwanderung in Indien schon eine nicht unbedeutende Cultur mit und entwickelten diese in der neuen Heimat zu einer solchen Höhe, dass kein anderes morgenländisches Volk eine reichere Lit- teratur und grossartigere religiöse Baudenkmäler aufzuweisen hat. 1) Religion. a) Das Brahmanische Religionssystem. Das höchste Wesen, Brahma, wurde als Weltseele gedacht und stand nicht über der Natur als ihr Herr (wie der Jehovah der Israeliten), sondern war das eigentliche unsichtbare Leben in der Natur. Später wurde die Lehre von einer über dem ganzen Göttersystem stehenden Dreieinigkeit (trimürti) ausgebildet, welche besteht aus Brahma als Schöpfer, Vishnu als Erhalter und Siva als Zerstörer und Erneuerer. Durch Personification göttlicher Eigenschaften und moralischer Begriffe, durch Vergötterung von Weisen, Religionsstiftern und Helden, so wie durch Verkörperung von Elementarkräften ist dann im Laufe der Zeit eine Menge von Volksgottheiten entstanden. Religiöse Handlungen waren: Gebete, Reinigungen, Opfer ver- schiedener Art (namentlich in alter Zeit ein berauschender Pflanzensaft, später Butter in Feuer, Pferde), Wallfahrten, Fasten, Almosenspenden, strenge Bussübungen und Einsiedlerleben im Alter, häufig mit Züchti- gung des Körpers verbunden. Die Sitte des Selbstverbrennens der Wittwen fand unter sehr grossen Einschränkungen statt. b) Der Buddhismus, Anfangs mehr ein philosophisches System, als eine positive Religion, hat sich durch Begünstigung Seitens der Könige (namentlich Asoka’s im 3. Jahrh.) und durch Missionen nicht nur über Indien, sondern über das ganze mittlere und östliche Asien verbreitet und dadurch eine welthistorische Bedeutung erlangt, dass er unter so vielen Völkern eine Einheit in der Religion bewirkte und sie einander näherte. Dieses System, welches keine Dogmen und keinen Cultus kannte, sondern alles Gewicht auf die sittliche und geistige Vervollkommnung (Streben nach ,,der höchsten Erkenntniss“) legte, daher auch die Be- deutung der Priesterkaste vernichtete, legte durch die Lehre von der Gleichstellung aller Menschen den Grund zur Milderung des Kastenunter- schiedes (s. S. 44) und führte somit auch eine Umgestaltung der socialen Verhältnisse herbei.

8. Das Alterthum - S. 87

1873 - Coblenz : Baedeker
Die Namen Griechenlands. §. 35. 87 §• 35. Die Kamen Griechenlands. In der ältesten Zeit gab es für ganz Griechenland eben so wenig einen allgemeinen Namen, wie für Italien und Kleinasien. Denn der Name Hellas bezeichnete ursprünglich eine (frühe ver- schollene) Stadt mit einem kleinen Gebiete im südlichen Thessalien, nachher das eigentliche Griechenland im Gegensätze zum Pelopon- nes ; noch später wurden auch der Pelopcyines und die griechischen Inseln hinzugerechnet, und zuletzt (seit dem macedon. Zeitalter) ward der Begriff Hellas so weit ausgedehnt als der Volksname Hel- lenen und daher von jedem von Hellenen bewohnten Lande ge- braucht. Der Name Graeci (Fpctixot) scheint ursprünglich einen helleni- schen Stamm in der Gegend von Dodona in Epirus bezeichnet zu haben, und ist später als Gesammtname der europäischen Hellenenstämme durch die Römer wieder in Gebrauch gekommen. §. 36. Die horizontale Gestaltung Griechenlands. Nirgendwo in Europa ist der peninsulare Charakter der Landbildung so vollkommen ausgeprägt als in Griechenland. Denn durch die zweimal sich ^ wiederholenden tieferen Einschnitte des Meeres von beiden Seilen in die griechische Halbinsel zerfällt diese wieder in eine Folge von drei kleineren Halbinseln; die nördliche und mittlere trennt die Küstenverengung des ambra- cisehen und malischen Meerbusens, die mittlere von der südlichen der viel tiefere Einschnitt des korinthischen und saronischen Busens. Die mittlere Halbinsel, das eigentliche Hellas, gliedert sich wieder in zwei (Acarnanien und Attica) und die südliche, der Peloponnes, sogar in vier Halbinseln (die mes- senische, die beiden laconischen und die argolische) durch die drei gleichnamigen Meerbusen, so dass also die Küsten- entwickelung von N. nach S. zunimmt und im Peloponnes (fast schon Insel — daher der Name) am bedeutendsten (1 M. auf 3 Qu.-M.) erscheint. Besonders ist die dem ägäischen Meere und Vorderasien zugekehrte Ostküste fast überreich an geräumigen Buchten und von der Natur selbst gebildeten Häfen wie an gegen- überliegenden Inseln, daher zur Städtegründun g und Seefahrt vor

9. Das Alterthum - S. 344

1873 - Coblenz : Baedeker
344 Römischer Cultus. §. 137. Auch von den zahlreichen niederen Gottheiten hatten viele eine Beziehung auf Ackerbau und Hirtenleben, so: der Grenzgott Ter- minus, die Hirtengöttin Pales, dann Vertumnu s, der ursprünglich den Wechsel der Jahreszeiten bezeichnete, allmählich aber zu einem Gotte der Saaten und Obstgärten ward, und seine Gattin Pomona u. s. w. Einen Heroendienst kannten die Römer nicht (auch ihr Hercu- les war mehr Gott als Heros), dagegen hatten sie aus Etrurien den Dienst und Namen der Laren (d. h. Herren) erhallen, welche zu göttlicher Würde erhobene Seelen (Manes) verstorbener Menschen waren, wie die Penaten (Schutzgölter des Hauses, Wächter des penus), im Atrium in Bildern aufgestellt wurden und auf dem Heerde ihr Opfer erhielten. Es gab sowohl häusliche als öffentliche Laren und Penaten. Schon in der frühesten Zeit machte die Vermehrung der Götter rasche Fortschritte. Die verschiedenartigsten Erscheinungen in der Natur (an Pflanzen, Tiñeren, Menschen) wurden als Aeusse- rungen eines göttlichen Wesens personificirt, und so wie das öffentliche und Familienleben reichere Formen ‘annahm, neue Be- dürfnisse und Einrichtungen aufkamen, entstanden auch neue Gottheiten, deren Zahl daher ins Unendliche vermehrt ward. Dazu kam, dass die Gottheiten und Cuite eroberter Orte (der Etrusker, später der Griechen) nach Rom übergesiedelt wurden. Die Er- oberung Unteritaliens und besonders später die der griechischen Staaten des Ostens vollendete die Ilellenisirung der römischen Religion, namentlich durch die zunehmende Bekanntschaft mit der griechischen Litteratur und die Anhäufung griechischer Götterbil- der aus den eroberten Städten in Rom. Römische und griechische Gottheiten wurden nun identificirt und die hellenischen Mythen auf die ersteren übertragen, während das ursprüngliche römische Religionswesen keine eigentliche Mythologie gekannt hatte. End- lich kamen durch die zunehmende Berührung mit fremden Natio- nen selbst asiatische und ägyptische Cuite nach Rom. Mit dem Verfall der Republik verfiel auch die mit dem Staatswesen so eng verbundene Religion, nachdem sie schon lange ein Werkzeug der Politik gewesen war. b) Der Götterdienst. Der römische Götterdienst bestand in Gebeten (Hersagung von Gebetformeln unter bestimmten Ceremonien und mit den vor- geschriebenen Wiederholungen), Gelübden (Altäre, Tempel, Fest- spiele, Opfer, Libationen, Antheil an der Siegesbeute, ein ver

10. Das Alterthum - S. 159

1873 - Coblenz : Baedeker
Die griechischen Götter. §. 55. 159 2. Bd. §. 2. A.), den höchsten, unsichtbaren Gott ohne Bild und Tempel, ja ohne persönlichen Namen, denn Zevg ist ursprünglich identisch mit Qsog (= Himmel, .Aether). Dieser Monotheis- mus konnte sich aber in seiner Lauterkeit nicht erhalten, als die Nation sich in verschiedene Stämme spaltete1) und diese ihre eigenthümlichen Vorstellungen von dem höchsten Wesen ausbildeten und an besondere Localitäten knüpften. Aus den verschiedenen Seiten des göttlichen Wesens, die man bisher durch Beinamen bezeichnet hatte, wurden neue, selbständige Wesen und dies führte nothwendig zum Polytheismus, der durch die Vervielfältigung der Lebensbeziehungen und durch die Berührung mit den Fremden und ihren Göttern fortwährend weiter ausgebildet wurde. Auch schuf man die personiflcirten Naturmächte allmählich zu Vertretern sittlicher Ideen um. Diese neuen Götter werden als höhere menschliche )Vesen gedacht, erscheinen unter menschlicher Gestalt und werden auf Zeus unter der Form der Abstammung (Theogonie) zurückgeführt, eine Vor- stellungsart, welche vorzugsweise die Dichter (Homer und Hesiod) und die Künstler ausgebildet haben. Doch sind keineswegs alle Schöpfungen der Poesie und der Kunst auf dem Gebiete der Religion Gegenstände des Cultus geworden, vielmehr ist die Mythologie des Cultus und der Dichtersage wohl zu unterscheiden. Die Götter wurden unterschieden in die der Oberwelt oder des Himmels (ol avco, ol vtccitoi, ol ovqcivlol) und die der Unterwelt oder auf und unter der Erde und im Wasser (ol xcctco, oi x&ovioi, xatax&ovloi, oi d-alocooiol). Die himm- lischen Götter bewohnen den in den Aether hineinragendeu Berg Olympus (daher 'Olvfxtcioi), eine Vorstellung, die wahrschein- lich durch die ältesten Dichter in Pierien am Fusse des Olympus ausgebildet wurde. Auf dem obersten Gipfel thront Zeus, auf den Abhängen und in den Schluchten des Berges sind die Paläste der übrigen Götter. Die chthonischen Götter (Demeter und ihre Tochter Persephone und der letztem Gemahl Pluton) wohnen in den Tiefen der Erde, welche eben so wohl das Bild des Ursprungs als des Unterganges der Dinge ist. Zu den Erdgöttern gehört auch Dionysos als Symbol der üppigen Vegetation der Erde (s. ') G. F. Schoemann, griech. Alterthümer, 2. Bd. S. 122, Anm. 1. scliliesst aus dem Umstande, dass das System von zwölf Göttern nicht blos hei den Griechen, sondern auch bei den Etruskern, Sabinern und Römern vorkommt, auf die Entstehung des Polytheismus in der gemeinsamen asiatischen Heimat.
   bis 10 von 242 weiter»  »»
242 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 242 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 35
2 4
3 12
4 254
5 20
6 14
7 20
8 4
9 10
10 76
11 41
12 42
13 3
14 42
15 13
16 16
17 14
18 20
19 10
20 5
21 6
22 85
23 19
24 8
25 178
26 33
27 18
28 44
29 43
30 5
31 17
32 2
33 13
34 94
35 83
36 6
37 68
38 37
39 39
40 16
41 18
42 6
43 10
44 7
45 146
46 13
47 15
48 76
49 92

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 6
2 10
3 43
4 21
5 2
6 9
7 0
8 19
9 42
10 0
11 3
12 2
13 5
14 2
15 10
16 26
17 29
18 0
19 2
20 1
21 2
22 14
23 6
24 1
25 27
26 8
27 0
28 3
29 3
30 2
31 2
32 8
33 2
34 28
35 12
36 6
37 0
38 4
39 2
40 5
41 19
42 4
43 72
44 37
45 44
46 4
47 2
48 3
49 1
50 9
51 22
52 12
53 4
54 12
55 0
56 1
57 1
58 7
59 9
60 88
61 8
62 0
63 4
64 6
65 12
66 8
67 1
68 8
69 5
70 13
71 27
72 8
73 2
74 12
75 4
76 2
77 6
78 4
79 4
80 3
81 0
82 1
83 1
84 2
85 4
86 2
87 11
88 1
89 5
90 1
91 3
92 107
93 4
94 4
95 29
96 8
97 4
98 16
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 60
1 110
2 5
3 79
4 10
5 28
6 58
7 53
8 22
9 111
10 20
11 29
12 96
13 30
14 59
15 15
16 18
17 17
18 8
19 35
20 2
21 47
22 33
23 0
24 96
25 33
26 11
27 3
28 37
29 175
30 4
31 13
32 32
33 124
34 33
35 32
36 33
37 6
38 10
39 56
40 16
41 12
42 15
43 77
44 67
45 5
46 45
47 97
48 21
49 8
50 42
51 29
52 231
53 18
54 110
55 41
56 11
57 2
58 50
59 86
60 21
61 36
62 43
63 7
64 13
65 43
66 20
67 96
68 39
69 2
70 15
71 59
72 19
73 29
74 98
75 80
76 8
77 10
78 95
79 25
80 27
81 151
82 28
83 45
84 17
85 12
86 13
87 7
88 20
89 40
90 115
91 84
92 36
93 81
94 12
95 132
96 24
97 10
98 27
99 20
100 73
101 25
102 28
103 56
104 9
105 47
106 41
107 148
108 20
109 29
110 24
111 38
112 36
113 23
114 34
115 35
116 12
117 37
118 18
119 60
120 35
121 25
122 34
123 31
124 213
125 38
126 49
127 147
128 3
129 24
130 24
131 82
132 21
133 109
134 7
135 2
136 354
137 33
138 9
139 75
140 19
141 9
142 40
143 7
144 11
145 62
146 16
147 48
148 31
149 39
150 11
151 38
152 64
153 35
154 96
155 31
156 32
157 65
158 10
159 25
160 47
161 27
162 10
163 5
164 11
165 122
166 103
167 31
168 62
169 7
170 27
171 5
172 94
173 232
174 115
175 166
176 76
177 72
178 6
179 70
180 10
181 11
182 71
183 947
184 22
185 17
186 6
187 33
188 169
189 17
190 8
191 13
192 18
193 70
194 74
195 8
196 60
197 88
198 34
199 67