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1. Die neuere Zeit - S. 129

1855 - Koblenz : Baedeker
Der deutsche Bund. 129 38) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg (seit 1817), in zwei getrennten Landestheilen zu beiden Seiten des Rheins. Die Angelegenheiten des Bundes werden durch eine Bundesver- sammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in welcher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmächtigten theils einzelne, theils Gesammt- stimmen führen (im Plenum 70, in dem engern Rathe 17). Alle Mit- glieder des Bundes haben gleiche Rechte. Sie sind verpflichtet, sowohl gaüz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, und garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlicben unter dem Bunde begriffenen Besitzungen; sie dürfen einander unter keinerlei Vorwand bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt verfolgen, sondern müssen deren Entscheidung durch die Bundesversammlung vermitteln lassen. Das Bundescontingent wurde auf 300,000 Mann verschiedener Waffen- gattungen festgesetzt und in 10 Armeecorps nebst einer Reserve-Division getheilt, wovon Oesterreich und Preußen je 3, Baiern 1 zu stellen haben, zu Bundesfestungen wurden Luxemburg, Mainz und Landau bestimmt, zu denen später Germersheim, Rastatt und Ulm hinzukamen. Ein wichtiger Schritt für die Herstellung einer größeren Einheit Deutschlands war die Vereinigung mehrerer und allmählig der meisten Staaten Deutschlands zu einem gemeinsam?» Zollsystem, indem zuerst ein süddeutscher, dann ein mitteldeutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preußischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der bald alle deutschen Staaten außer Oesterreich, Hannover, Oldenburg, den beiden Mecklen- burg, Lichtenstein, Limburg und den drei Hansestädten umfaßte und etwa 30 Millionen Einwohner von den inner» Zollschranken befreite. Später wurde eine Annäherung Oesterreichs und Hannovers an diesen Zollverein erreicht. 8- 57. Die französische Revolution des Jahres 1848. Das Streben Ludwig Philipp's nach Selbstregierung, verbun- den mit der Verfolgung persönlicher Jntereffen (Ausstattung seiner Söhne, spanische Heirath) und mit seiner Hinneigung zur auswär- tigen Politik der sog. nordischen Mächte hatte eine allgemeine Miß- stimmung erzeilgt, welche die Oppositionspartei theils durch die Presse, theils durch sog. Reformbankette nährte und steigerte. Das Mini- sterium erließ daher ein Verbot dieser Bankette; aber der Versuch, dieselben gewaltsam zu hindern, gab die Veranlassung zu einem Volksaufstande in Paris (22. — 24. Febr.), wobei die National- garde, zum Theil auch die Linientruppen sich weigerten, einzuschreiten. Dies bewog den König zu Gunsten seines Enkels, des Grafen von Paris, abzudanken und nach England zu entstiehen. Als die Herzogin Pütz Geogr. u. Gesch. f, mittl. Kl. Abth. Iii. q

2. Das Alterthum - S. 7

1873 - Coblenz : Baedeker
Erster Abschnitt. Asien. A. Geographische Uebersicht des alten Asiens. §• 1. Weltstellung Asiens. Asien, der grösste aller Erdtheile und mit allen in näherer Be- rührung, als irgend ein anderer, war schon durch die Lage in der Mitte sämmtlicher Erdtheile vor allen geeignet, die gemein- same Heimat des Menschengeschlechtes zu sein. Die Erfüllung dieser Bestimmung wurde noch wesentlich erleichtert durch die bedeutende klimatische Einheit, welche eine Folge der grossem Ausdehnung in der Breite als in der Länge ist. Von der centralen Mitte Asiens aus verbreiteten sich die Völker zunächst in benachbarte Länderräume und trafen dort ver- wandte Naturverhältnisse an, mit der fortschreitenden Civilisation gingen sie allmählich aus der klimatischen Einheit in die klima- tische Mannichfaltigkeit unseres Planeten über. Es gibt aber keine Gegend der Erde, wo sich die verschiedenen Menschenstämme, Ursprachen und Religionen so nahe berühren, als in jener erha- benen Mitte der alten Welt, wohin auch alle Anfänge der Geschichte zurückführen. Doch nicht nur die gemeinsame Wiege unseres Geschlechtes ist Asien, sondern auch das Vaterland der Cultur. Denn die wichtigeren Religionen (sowohl die monotheistischen, wie die jüdische, christliche und mohammedanische, als die polytheistischen des Rrahma, Buddha, Zoroaster, Konfu-tse), die reichsten und aus- gebildetsten Sprachen, die meisten Künste, Wissenschaften und Erfindungen, der Handel und Kunstfleiss, so wie die Staatenbildung haben dort ihren Ursprung. Dagegen erfolgte später eine theilweise Vernichtung der in Europa entwickelten Cultur durch Einwande-

3. Das Alterthum - S. 40

1873 - Coblenz : Baedeker
40 Geographie des alten Indiens. §. 15. (s. S. 45) und den Purdnas (Sammlungen kosmogonischer und heroischer Sagen in etwa 900,000 Doppelversen). Für die Kenntniss der indischen Religion, Gesetzgebung und Litteratur dienen die Vedas (d. h. Offenbarungen) oder die 4 ältesten Sammlungen indischer Reli- gionsurkunden, welche Hymnen, Gebetsformeln, ritualische Vorschriften u. s. w. enthalten, und Manus Gesetzbuch, eine allmählich (im 9. Jhdrt. v. Chr.) entstandene Sammlung der schriftlichen und herkömm- lichen Gesetze mit ihren vielen Commentaren und Ueberarbeitungen. Erst die Buddhisten hatten eigentliche historische Werke. Unter den griechischen Schriftstellern haben Herodot (Iii.,94ff.), Strabo und Claudius Ptolemaeus die zuverlässigsten Nachrichten, wogegen die Indica des Ktesias (bei Diodor Ii., 35—42) fast nur Märchenhaftes und die Indica des Arrian neben vielen Bruchstücken aus den vortreff- lichen Berichten des Megasthenes und anderer Augenzeugen auch vieles aus Schmeichelei gegen Alexander den Gr. Uebertriebene enthalten. §. 15. Geographie des alten Indiens. Weltstellung. Die Mitte unter den drei tropischen Halbinseln Süd-Asiens nimmt Indien ein, gleichsam das Italien des Orients. Diese Lage machte Indien, so sehr es auch durch deutliche und bestimmte Grenzen von der übrigen Welt geschieden und daher berufen war, ein eigentümliches Culturleben zu entwickeln, dennoch zum natürlichen Mittelpunkte der Verbindungen der Nachbarländer und der weiter an sie grenzenden Länder. Durch die starken Gegensätze seiner plastischen Gestaltung vereinigt es die Erscheinungen der Polarwelt (im Himälaya) mit denen der Tropenwelt, aber einer Tropenwelt, welche zwar mit der afrikanischen unter gleicher Breite liegt, jedoch weder deren Unzu- gänglichkeit, noch ihre Unfruchtbarkeit theilt. Durch drei grosse Strom- systeme bewässert und durch die grössere vertikale Erhebung des süd- lichen Theiles ahgekühll, erfreut sich das Land des ausserordentlichsten Productenreichthums und ist zugleich durch eine ansehnliche Küstenent- wickelung, begünstigende Windsysleme und Meeresströmungen in hohem ’ Grade zugänglich. Daher war Vorderindien von jeher das glänzendste Ziel der Eroberer und Ansiedler, der Centralpunkt der Karavanenzüge der verschiedensten Nationen, wie der Sammelplatz der Schiffer aus Ost- Afrika, Süd- und Ost-Asien, überhaupt der Ausgangspunkt eines gross- artigen Weltverkehrs, während der Inder im Gefühle seines heimischen Reichthums niemals den vaterländischen Boden verliess. Das Festland von Indien ist von dem übrigen Asien durch die höchste Gebirgskette der Erde, den Himälaya, geschieden, und besteht aus einem Alpenlande, einem Tieflande und einem Hochlande. Doch nur das Tiefland hat eine zusammenhängende

4. Das Alterthum - S. 87

1873 - Coblenz : Baedeker
Die Namen Griechenlands. §. 35. 87 §• 35. Die Kamen Griechenlands. In der ältesten Zeit gab es für ganz Griechenland eben so wenig einen allgemeinen Namen, wie für Italien und Kleinasien. Denn der Name Hellas bezeichnete ursprünglich eine (frühe ver- schollene) Stadt mit einem kleinen Gebiete im südlichen Thessalien, nachher das eigentliche Griechenland im Gegensätze zum Pelopon- nes ; noch später wurden auch der Pelopcyines und die griechischen Inseln hinzugerechnet, und zuletzt (seit dem macedon. Zeitalter) ward der Begriff Hellas so weit ausgedehnt als der Volksname Hel- lenen und daher von jedem von Hellenen bewohnten Lande ge- braucht. Der Name Graeci (Fpctixot) scheint ursprünglich einen helleni- schen Stamm in der Gegend von Dodona in Epirus bezeichnet zu haben, und ist später als Gesammtname der europäischen Hellenenstämme durch die Römer wieder in Gebrauch gekommen. §. 36. Die horizontale Gestaltung Griechenlands. Nirgendwo in Europa ist der peninsulare Charakter der Landbildung so vollkommen ausgeprägt als in Griechenland. Denn durch die zweimal sich ^ wiederholenden tieferen Einschnitte des Meeres von beiden Seilen in die griechische Halbinsel zerfällt diese wieder in eine Folge von drei kleineren Halbinseln; die nördliche und mittlere trennt die Küstenverengung des ambra- cisehen und malischen Meerbusens, die mittlere von der südlichen der viel tiefere Einschnitt des korinthischen und saronischen Busens. Die mittlere Halbinsel, das eigentliche Hellas, gliedert sich wieder in zwei (Acarnanien und Attica) und die südliche, der Peloponnes, sogar in vier Halbinseln (die mes- senische, die beiden laconischen und die argolische) durch die drei gleichnamigen Meerbusen, so dass also die Küsten- entwickelung von N. nach S. zunimmt und im Peloponnes (fast schon Insel — daher der Name) am bedeutendsten (1 M. auf 3 Qu.-M.) erscheint. Besonders ist die dem ägäischen Meere und Vorderasien zugekehrte Ostküste fast überreich an geräumigen Buchten und von der Natur selbst gebildeten Häfen wie an gegen- überliegenden Inseln, daher zur Städtegründun g und Seefahrt vor

5. Das Alterthum - S. 217

1873 - Coblenz : Baedeker
217 Die älteste Bevölkerung Italiens. §. 69. ihrer zahlreichen (aber wegen der Landwinde wenig brauchbaren) Häfen, nie zu einer historischen Bedeutung gelangt. Nur die fremden Colonisten, die Phönizier und später die Karthager, ver- breiteten einige Cultur an den Küsten. Hauptstadt: Carälis (Cagliari) an der Südkiiste. 3) Auf Corsica (Kvqvoq) gründeten Phocaeer Alalia an der Ostküste (als römische Colonie: Aleria) als Station für die Fahrten nach Massalia (oder Massilia). B. Die älteste Geschichte Italiens. §• 69. Die älteste Bevölkerung Italiens1)* Die Italiker, welche die Mitte der Halbinsel bewohnten, zer- fallen in zwei Stämme: den latinischen im Westen und den umbrisch-samnitischen im Osten von Mittelitalien; der letztere schied sich später wieder in die Umbrer und Osker (Samniter). Die Latiner besetzten wahrscheinlich zuerst das isolirte Albaner- gebirge, ,,die natürliche Burg Latiums“, welches ihnen die gesundeste Luft darhol, und gründeten das zwischen dem westlichen Abhänge des Albaner-Berges (Monte cavo) und dem Alhaner-See lang hingeslreckte Alba longa, welches als Ursitz des latinischen Stammes, als Mutter- stadt Horns und als Haupt des latinischen Bundes galt, einer reli- giös-politischen Eidgenossenschaft, welche jährlich dem latinischen Gotte (Iuppiter Latiaris) auf dem Albanerberge an den feriis latinis ein gemeinschaftliches Bundesopfer darbrachte. Später als die Einwanderung der Latiner scheint die der umbrisch- samnitischen Stämme erfolgt zu sein. Die Umbrer haben in der ältesten Zeit, vor der Einwanderung der Etrusker, wahrscheinlich ganz Norditalien eingenommen, im Süden aber waren sie auch auf das rechte Ufer der untern Tiber ausgebreitet. Später wurden sie von den Etruskern auf das nach ihnen benannte Land beschränkt. — Ein Hauplzweig des umbrisch-samnitischen Stammes, die Sähe 11er, drang in das Hochland der Abruzzen und das südlich an dieses sich anschliessende Hügelland vor, wo er vor dem Andrange der Etrusker und Griechen verschont blieb. Hier lösten sich einzelne Zwteige von dem grossen Stamme ah und bildeten die kleinen Völkerschaften Picenums und Samniums (s. S. 214), welche wegen ihrer Isolirung zu keiner historischen Bedeutung gelangten, mit Ausnahme der Sammler, die vielleicht schon früh eine geregelte politische Organisation hatten und dadurch so erstarkten, dass ') Nach Mommsen, röm. Geschichte I. S. 10 ff. ■

6. Das Alterthum - S. 61

1873 - Coblenz : Baedeker
Zweiter Abschnitt. Afrika. §• 23. Geographische Uehersicht des alten Afrika’s. Afrika, bei den Griechen nur Libyen1) (^iißvrj) genannt, liegt, von der übrigen alten Welt inselartig geschieden, grüsstentheils in der heissen Zone und wird vom Aequator in zwei, unter den- selben Graden der Breite ausgedehnte Hälften getheilt. Nur der Nordrand, welcher ein Gegengestade zu den civilisirten Ländern der alten Welt bildet, gehört im Alterthum der Geschichte an. Dieser enthält in seinem westlichen Theile das Atlasgebirge, dessen hoher Westrand mit seinem zum Theil die Grenze des ewigen Schnees erreichenden Gipfeln (bis 3600 m. hoch) den alten Küstenfahrern als einzeln stehende „Himmelssäule“ erschien. Im mittlern Theile der Nordküste erhebt sich das Plateau von Barka wenig mehr als 300 m. über das Mittelmeer. Südlich von demselben liegt die libysche Wüste mit einzelnen zerstreuten Oasen (namentlich in der östlichen Hälfte), welche mit ihren erfrischenden, von Palmen, Fruchlbäumen und Reben umkränzten Quellen Stationen für die Karavanen bilden. Im äussersten Osten öffnet sich das einzige den Alten (wenigstens in seiner untern Hälfte) bekannte Flussthal Afrika’s, das des Nils, welcher mit einer sehr bedeutenden Stromentwickelung (845 M.) die ganze nördliche Hälfte des Erdtheils durchfliesst. An dessen unterm Laufe hat sich schon in den frühesten Zeiten ein individuelles Culturleben entwickelt, welches von jeher eine grosse Anziehungskraft für ') Afrika war ursprünglich der Name Karthago's und bedeutet die Los- getrennte (von der tyrischen Mutterstadt). Dieser ging zunächst auf die im Hintergründe liegende Landschaft und zuletzt auf den ganzen Erdtheil über. Libyen in engerer Bedeutung bezeichuete den Theil von Nordafrika zwischen Aegypten und den Syrteri.

7. Das Alterthum - S. 99

1873 - Coblenz : Baedeker
Topographie von Südgriecheniand. §. 38. 99 Mündungslande des Eurotas laghelos, einst eine Seestadt, aber später durch die zunehmende Versumpfung der Küste für grössere Schiffe nicht mehr zugänglich, weshalb eine künstliche Hafenanlage bei Gytheion entstand. Den laconischen Busen schliesst im S. die Insel Cythera, gleich- sam ein Aussenwerk Sparta’s, frühzeitig von den Phöniziern theils wegen der Fischerei von vorzüglichen Purpurschnecken, theils als Ausgangspunkt für die weiteren Fahrten gegen W. angesiedelt. Von hier aus ver- breitete sich der Cultus der Aslarte als Aphrodite (Kythereia) über Hellas. 6) Argolis ist der nordöstlichste, am reichsten gegliederte und mit Inselbildung ausgestattete Theil der Halbinsel (daher ein Gegensatz zu Elis). Der mannichfaltigen Bodengestaltung ent- spricht auch eine reichere Staatenbildung. Wie in Messenien und Laconica, so bildet auch hier eine .nach Süden gegen das Meer geöffnete, nach allen anderen Seiten aber von kahlen Felsgebirgen umschlossene Flussebene (des wasserarmen Inachus) den Mittel- punkt der Landschaft, welche vorzugsweise den Namen Argos oder Argeia trug. Hier lagen in der Folge von N. nach Süden als selbständige Stadt- gebiete: a) die achäische Hauptstadt Mycenae, mit den ältesten Denk- mälern sowohl der griechischen Baukunst (cyclopische Burgmauern und Thore, Schatzgemächer und Felsengräber) als architectonischer Sculptur (die Löwen am Burgthor) aus der heroischen Vorzeit. Diese Residenz der Pelopiden blühte und verfiel mit ihnen, b) Die dorische Hauptstadt Argos am Fusse der Burg Larisa, einer der festesten griechischen Akro- polen, mit bedeutenden Resten der aus polygonen Werkstücken gefügten Ringmauer, c) Das uralte Tiryns auf einem Felsen unweit der Meeres- küste, dessen Ringmauer (aus colossalen Steinblöcken) der merkwürdigste Ueberrest des ältesten Mauerbaues ist. — Nauplia auf einer kleinen Halbinsel mit 2 Häfen (einem auf jeder Seite des Isthmus, der die Halb- insel mit dem Festlande verbindet) war die Hafenstadt von Argos. Die besonders reich gegliederte östliche Halbinsel von Argolis bildete nie ein politisches Ganzes und führte keinen gemeinsamen Namen. In die dem saronischen Meerbusen zugekehrte nördliche Seite (Akte, d. h. Felsküstenland, genannt, wie das gegenüberliegende Attica) theil— ten sich Epidaurus (in dessen Nähe das uralte Heiligthum des Askle- pios als Curort zahlreiche Kranke aus allen Gegenden herbeilockte) und Troizen, zu dessen Gebiet die Doppelinsel (?) Kalauria gehörte mit dem Bundestempel des Poseidon (welcher der Mittelpunkt einer Amphi- ktyonie von 7 Seestaaten war und ein allgemein geachtetes Asylrecht genoss). Auf der Südküste gründeten die (vor den Doriern aus dem Spercheusthale geflüchteten) Dryoper die Stadt Hermiöne an dem nach

8. Das Alterthum - S. 82

1873 - Coblenz : Baedeker
Dritter Abschnitt. Europa. A. Geographische Uebersicht von Europa. §• 31. Welt Stellung' Europas. Europa ist zwar der kleinste unter den Erdtheilen der alten Welt, aber der mächtigste, gebildetste, verhältnissmässig bevölkertste und in jeder Beziehung von allen Extremen (in der Beschaffenheit des Bodens, dem Klima, der Thier- und Pflanzenwelt) am meisten entfernte. Durch den Mangel an Wüsten und ausgedehnten Steppen, durch die Lage grösstentheils in der gemässigten Zone und durch die glückliche Vereinigung des Continental- und Meer- klima’s ist Europa fast allenthalben zum Ackerbau geeignet, ver- anlasst dadurch die Bewohner zu regelmässiger Thätigkeit, ohne eigentliches Nomadenleben aufkommen zu lassen, und gewährt durch eine grosse Küstenentwickelung, durch die vielen im Be- reiche des Continents gelegenen Inseln, durch die zahlreichen Binnenmeere und die sehr gleichmässig vertheilten schiffbaren Ströme eine grosse Leichtigkeit des Verkehrs. Dazu übertrifft es die anderen Erdtheile durch Alles, was Erzeugniss des Geistes ist. Denn wenn auch die Staatenbildung, die Wissenschaften, die mechanischen wie die schönen Künste, Gewerbfleiss und Handel ihrem Ursprünge nach zum Theil dem Orient angehören, so haben sie doch erst auf europäischem Boden, und zwar zuerst im Süden, später im Norden, ihre höchste Ausbildung und Vervollkommnung erlangt. Durch diesen geistigen Vorrang und den Besitz einer überlegenen Kriegskunst haben die Europäer nicht nur stets jedem fremden Eroberer getrotzt, sondern auch ihre Herrschaft und mit dieser zugleich Civilisation in alle übrigen Erdtheile vermittelst Entdeckungen, Eroberungen, Colonien und Handel verbreitet.

9. Das Alterthum - S. 86

1873 - Coblenz : Baedeker
86 Die Griechen. §. 34. Fortsetzung der Geschichte des Thucydides his zur Schlacht bei Mantinea, und b) Kvqov Idvaßaotq (7 B.). 4) Diodorus aus Sicilien schrieb in Augustus’ Zeit eine ßißhod-rjxii lozoqixrj in 40 Büchern. 5) Plu- tarchus (im 1. Jhdrt. n. Chr. zu Chaeronea) hinterliess 44 ßioi naqallrjxoi griechischer und römischer Feldherren und 5 einzelne Lebensbeschreibungen. Von lateinischen Geschichtschreibern gehören hierhin Cornelius Nepos und Iustinus. — Ausser den Geschichtschreibern sind Quellen für den ersten (mythischen) Zeitraum die Bibliothek des Apollo- dorus, für den dritten Zeitraum die Reden des Isokrates, Aeschines und Demosthenes, und für die Kennlniss der Staatsverfassung die „Politik“ des Aristoteles. Die parische Marmorchronik, eine (1627) auf Paros ^gefun- dene (jetzt zu Oxford aufbewahrte) Marmortafel, enthält ein chronolo- gisches Verzeichniss der Hauptbegebenheiten Griechenlands und Athens ins Besondere. Die Geographie Griechenlands behandeln: 1) Strabo (im 1. Jhdrt. nach Chr.) im 8.—10. B. seiner ytwyqacpixü, 2) Pausa- nias (im 2. Jhdrt. nach Chr. zu Rom) in seiner Lel\ddog ue^ir/yr/oig (in 10 B.), und 3) Claudius Ptolemaeus (aus Aegypten, im 2. Jhdrt. nach Chr.) in seiner yecoy^acpixt) v(prjyt)aig (in 8 B.) T~Geographie des alten Griechenlands1). Weltstellung. Niemals hat wohl ein so kleines Land (1310dm.) durch die Macht des Geistes eine grössere Bedeutung für die ganze Menschheit erlangt, als Griechenland. Dies beruhte nicht allein auf den trefflichen geistigen Anlagen der Nation, sondern nicht minder anf den Bedingungen, unter denen sie dieselben entfalten konnte. Von allen Zweigen der arischen Völkerfamilie war den Griechen in ihrer Halbinsel der günstigste Boden zu Theil geworden. Nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen (im N. durch eine hohe Bergwand) abgeschlossen, bildet sie gleichsam eine Welt für sich, mit einem Gebiete von massigem Um- fange, mit reichster horizontaler und vertikaler Gliederung, ein Gebirgs- land mitten im Meere, mit einer Luft, welche nicht erdrückte, mit einem Boden, welcher Arbeit verlangte, aber nicht durch das Uebermaass der- selben den Menschen verkümmerte. Durch das Maximum der Berührung von Meer und Land war sie auf die See, auf Handel und Colonisation nach allen Richtungen angewiesen. Durch die für Städteanlagen, Handel und Schifffahrt besonders vortheilhafte Gestaltung der Ostküsle (umge- kehrt wie bei der italischen Halbinsel) mit Asien in der lebhaftesten Verbindung, war Hellas berufen, die Cultur des Ostens aufzunehmen, zu entwickeln und durch eine Reihe von Colonien um das ganze Mittel- meer herum nach allen Richtungen, griechische Civilisation zu verbreiten. *) Geographie von Griechenland von Conrad Bursiau, 2 Bde. 1862 ff.

10. Das Alterthum - S. 51

1860 - Koblenz : Baedeker
Dritter Abschnitt. Europa. Vorbemerkung. Europa ist zwar der kleinste, aber der mächtigste, gebildetste, Derhältnißmäßig bevölkerteste und in in jeder Beziehung von allen Extremen am weitestey entfernte Erdtheil. Durch seine Lage beinahe nur in der gemäßigten Zone steht es zwar an Menge, Mannichfaltigkeit und Schönheit der Naturprodukte Asien und Amerika nach, ist aber fast allenthalben zum Ackerbau geeignet und gewährt durch seine große Küstenentwickelung, durch die vielen im Bereiche des Festlandes gelegenen Inseln, durch die zahlreichen Binnenmeere und schiffbaren Ströme eine große Leichtigkeit des Verkehrs. Dazu übertrifft es die anderen Erdtheile durch Alles, was Erzeugniß des Geistes ist. Zwar gehören die Staatenbildung, die Wissenschaften, die mechanischen wie die schönen Künste, Ge- werbfleiß und Handel ihrem Ursprünge nach dem Orient an, aber sie haben erst auf europäischem Boden, und zwar zuerst im Sü- den, später im Norden, ihre höchste Ausbildung und Vervollkomm- nung erlangt. Durch diesen geistigen Vorrang und den Besitz einer überlegenen Kriegskunst haben die Europäer nicht nur stets jedem fremden Eroberer getrotzt, sondern auch ihre Herrschaft und mit dieser zugleich Civilisation in alle übrigen Erdtheile durch Entdeckungen, Eroberungen, Colonie» und Handel verbreitet. A. Geographische Ueberficht von Europa. §■ 27 (36). Die Grenzen Europa's. Im N. der nördliche Ocean oder das Eismeer. Im W. das atlantische oder äußere Meer. Im S. das Mittelmeer oder innere Meer. Im O. der Tanäis (j. Don), die Palus Mäotis, der cimmerische Bosporus, der Pontus Euxinus, der thracische Bos- porus, die Propontis, der Hellespontus und das ägäische Meer. Ueber die Größe dieses Welttheils hatten die Alten bei ihrer bis 4*
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