Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die neuere Zeit - S. 129

1855 - Koblenz : Baedeker
Der deutsche Bund. 129 38) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg (seit 1817), in zwei getrennten Landestheilen zu beiden Seiten des Rheins. Die Angelegenheiten des Bundes werden durch eine Bundesver- sammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in welcher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmächtigten theils einzelne, theils Gesammt- stimmen führen (im Plenum 70, in dem engern Rathe 17). Alle Mit- glieder des Bundes haben gleiche Rechte. Sie sind verpflichtet, sowohl gaüz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, und garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlicben unter dem Bunde begriffenen Besitzungen; sie dürfen einander unter keinerlei Vorwand bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt verfolgen, sondern müssen deren Entscheidung durch die Bundesversammlung vermitteln lassen. Das Bundescontingent wurde auf 300,000 Mann verschiedener Waffen- gattungen festgesetzt und in 10 Armeecorps nebst einer Reserve-Division getheilt, wovon Oesterreich und Preußen je 3, Baiern 1 zu stellen haben, zu Bundesfestungen wurden Luxemburg, Mainz und Landau bestimmt, zu denen später Germersheim, Rastatt und Ulm hinzukamen. Ein wichtiger Schritt für die Herstellung einer größeren Einheit Deutschlands war die Vereinigung mehrerer und allmählig der meisten Staaten Deutschlands zu einem gemeinsam?» Zollsystem, indem zuerst ein süddeutscher, dann ein mitteldeutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preußischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der bald alle deutschen Staaten außer Oesterreich, Hannover, Oldenburg, den beiden Mecklen- burg, Lichtenstein, Limburg und den drei Hansestädten umfaßte und etwa 30 Millionen Einwohner von den inner» Zollschranken befreite. Später wurde eine Annäherung Oesterreichs und Hannovers an diesen Zollverein erreicht. 8- 57. Die französische Revolution des Jahres 1848. Das Streben Ludwig Philipp's nach Selbstregierung, verbun- den mit der Verfolgung persönlicher Jntereffen (Ausstattung seiner Söhne, spanische Heirath) und mit seiner Hinneigung zur auswär- tigen Politik der sog. nordischen Mächte hatte eine allgemeine Miß- stimmung erzeilgt, welche die Oppositionspartei theils durch die Presse, theils durch sog. Reformbankette nährte und steigerte. Das Mini- sterium erließ daher ein Verbot dieser Bankette; aber der Versuch, dieselben gewaltsam zu hindern, gab die Veranlassung zu einem Volksaufstande in Paris (22. — 24. Febr.), wobei die National- garde, zum Theil auch die Linientruppen sich weigerten, einzuschreiten. Dies bewog den König zu Gunsten seines Enkels, des Grafen von Paris, abzudanken und nach England zu entstiehen. Als die Herzogin Pütz Geogr. u. Gesch. f, mittl. Kl. Abth. Iii. q

2. Die neuere Zeit - S. 15

1855 - Koblenz : Baedeker
Eintheilung Deutschlands in zehn Kreise. 15 die Handhabung des Landfriedens zu überwachen und die Urtheile des Kammergerichts zu vollziehen. Von den 10 Kreisen umfaßte 1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark, Kärn- then, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich). 2) der baierische: das Herzogthum Baicrn, die Oberpfalz, das Fürstenthum Neuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.; 3) der schwäbische: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaft Hohenzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände. 4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrafschaften Culmbach (Bai- reuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Or- dens seit der Säcularisation Preußens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w.; 5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kurrheinischen un- terbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die Lothrin- gischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt); 6) der kurrheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geistlicben Kur- fürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Thcil der kurpfälzischen Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der burgundische, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hauses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfaßte Holland, Belgien (jedoch mit Ausnahme des Bisthums Lüttich) und einen Theil des jetzigen nördlichen Frankreichs; 8) der westphälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Herzog- thümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bisthümer (Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostfriesland, Oldenburg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund u. s. w. 9) der niedersächsische enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bremen, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braun- schweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichs- städte u. s. w. 10) der obersächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brandenburg, die beiden Pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wolgast), die Fürstenthümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. Diese 10 Reichskreise enthielten über drittehalbhundert Kreis- stände, wovon jedoch die kleineren nur curienweise stimmten, so daß i) Zur Erläuterung dieser Darstellung kann die von mir herausgcgebene Karte von Deutschland nach seiner Eintheilung in zehn Kreise dienen (Coblenz, bei Bädeker).

3. Die neuere Zeit - S. 120

1855 - Koblenz : Baedeker
120 Die heilige Allianz. Der zweite Pariser Friede. Quatrebras vorrückte, inundas Heranziehen Wellington's zum Bei- stände für Blücher zu verhindern, und hier unentschieden kämpfte (Herzog Wilhelm vor: Braunschweig fiel). Die Preußen, anstatt sich nach Namur zurückzuziehen, wie Napoleorl erwartete, suchten über Wavre die Vereinigung mit Wellington zu erreichen. Napo- leon sandte ihnen zu spät seinen Feldherrn Grouchy nach und warf sich mit seiner Hauptmacht auf Wellington, welcher den Kampf bei Waterloo oder Mont St. Jean oder la belle Alliance am 18. Juni bestand, bis am Abend, als die englische Schlachtreihe zu wanken begann, im gefährlichsteil Augenblicke Blücher auf dem Schlacht- felde eintraf und ein vereinter Angriff beider Heere den Sieg ent- schied. Unaufhaltsam verfolgten die Preußen das in gänzlicher Auf- lösung fliehende französische Heer unter beständigen siegreichen Ge- fechten bis nach Paris, wo Napoleon schon (am 22. Juni) zum zweiten Male zu Gunsten seines Sohnes der Krone entsagt hatte. Mit dem Plane, sich nach Amerika einzuschiffen, ging er, als die Preußen ihn (in la Malmaison) gefangen nehmen wollten, nach Roche- fort, konnte jedoch nicht auslaufen, ohne englischen Schiffen zu be- begegilen, und vertraute sich der Großmuth der englischen Regierung an, die ihn zufolge einer Bestimmung der Verbündeten als Kriegs- gefangenen nach St. Helena abführen ließ, wo er nach beinahe sechs- jährigen Leiden am 5. Mai 1821 starb. Die Verbündeten rückten mit Ludwig Xviii. in Paris ein, wo die beiden Kaiser und der König von Preußen durch den heiligen Bund (26. September), dem später fast alle europäischen Mächte beitraten, sich verpflichteten, einander bei jeder Gelegenheit Hülfe und Beistand zu leisten und nach dem Geiste der christlichen Religion ihre Völker zu regieren. Der zweite Pariser Friede (20. No- vember) bestätigte die Beschlüsse des Wiener Congresses und be- schränkte Frankreich ans die Grenzen von 1790, es mußte zwei Grenzfestungen im N. (Philippeville und Marienburg) an die Nieder- lande, Saarlouis an Preußen, Landau, welches dritte Bundesfestung ward, an Baiern, den westlichen Theil Savoyens an Sardinien ab- - treten, 700 Millionen Francs Kriegskosten zahlen, die geraubten Kunstwerke und litterarischen Schätze zurückgeben und ein Heer der Verbündeten von 150,000 M. in den Grenzprovinzen unterhalten, deren Zurückziehung jedoch schon 1818 auf dem Monarchencongresse zu Aachen beschlossen ward.

4. Die neuere Zeit - S. 95

1882 - Leipzig : Baedeker
Konsularregierung Napoleons. . 37. 95 Alexander I. (18011825), Frieden, dann im I. 1802 England, welches in diesem Kriege auch Malta erobert hatte; es versprach im Frieden zu Amiens gegen Anerkennung der neugebildeten Republik der ionischen Inseln alle Eroberungen auer Trinidad und dem hollndischen Ceilon herauszugeben, doch hat es dieses Versprechen bezglich der Insel Malta nicht gehalten. Erst im I. 1803 erfolgte durch den sog. Reichsdepntations-Hauptschlu" die Ent-schdignng der erblichen deutschen Reichsfrsten fr ihre auf dem linken Rheinufer belegenen Besitzungen; sie erhielten die Gebiete der aufgehobenen geistlichen Herrschaften und der freien Reichsstdte. Von den geistlichen Fürsten wurde nur der von Mainz als Kurerz-kanzler (Fürst Primas) beibehalten, von den Reichsstdten nur sechs. Preußen gewann an Lndergebiet: Hildesheim, Paderborn, Mnster, Essen, Werden, Erfurt u. s. w. Salzburg, Baden, Wrttemberg und Hessen-Kassel wurden zu Kurfrstentmern erhoben. Der Groherzog von Toskana erhielt Salzburg. Dem Papste Pius Vii. und dem Könige von Neapel wurden ihre Lnder zurckgegeben. . 37. Die Konsularregierung Napoleon Bonapartes (25. Dez.) 1799 bis (18. Mai) 1804. Der erste Konsul stellte in Frankreich die innere Ordnung her, indem er mit weiser Migung die verschiedenen Parteien zu ver-shnen suchte. Einen fehlgeschlagenen Mordversuch der kniglich Ge-finnten nahm er zum Vorwaude, um miliebige Republikaner zu entfernen, den meisten Emigranten gestattete die Rckkehr; eine bereinkunft mit dem Papst regelte die kirchlichen Angelegenheiten Frankreichs, der Code Napoleon die Rechtspflege, die Stiftung des Ordens der Ehrenlegion legte den Grund zu einem zuknftigen Adel. Nach dem Frieden zu Amiens lie sich Napoleon durch allgemeine Volksabstimmung das Konsulat auf Lebenszeit bertragen; eine neue Verfassung (die fnfte) rumte ihm unumschrnkte Gewalt und das Recht der Ernennung seines Nachfolgers ein; Senat, gesetz-gebender Krper und Tribnnat waren von ihm abhngig. Die milungene Verschwrung Pichegrus und Georges Cadoudals befrderte die Absichten Napoleons auf den Thron und veranlate neue Beschrnkungen der Freiheit. Pichegru starb im Gefngnisse, Cadondal wurde hingerichtet, Moreau der Mitwissenschaft beschuldigt und verbannt, i>er (bourbonische) Herzog von Enghien auf badischem Gebiet verhaftet und ohne Beweis der Schuld erschossen.

5. Die neuere Zeit - S. 118

1882 - Leipzig : Baedeker
118 Der 2. Krieg wegen Schleswig-Holstein. Der deutsche Krieg 1866. . 50, scheiterten jedoch an dem Widerspruche der Ungarn, welche ihre Ber-faffung vom I. 1848 als noch zu Recht bestehend erklrten, die auch endlich (1865) vom Kaiser anerkannt wurde. Es folgten die Krnung Franz Josefs zum Könige von Ungarn, die Einsetzung eines besondern ungarischen Ministeriums und die Berufung des ungarischen Reichstages. Auch die deutsch-slavischen Kronlnder er-hielten gleichzeitig (1867) eine besondere Verfassung. Man scheidet seitdem in bezng auf Gesetzgebung und Verwaltung sterreich in Cisleithanien" und Trausleithanien". In Preußen folgte König Wilhelm seinem Bruder im I. 1861; er unternahm eine Neugestaltung des Heeres, die sich bald bewhren sollte. Der (1851) wieder hergestellte deutsche Bund be-friedigte weder Preußen noch sterreich. Kaiser Franz Joses I. berief im Aug. 1863 einen deutschen Frstenkongre nach Frank-surt a. M. und legte demselben den Entwurf einer Umgestaltung des deutschen Bundes vor, demgem sterreich, wie bisher, den Vorsitz im Bundesrate führen sollte. Dagegen verlangte Preußen Gleichstellung mit sterreich im Vorsitz. Als nun der Tod des Knigs Friedrichs Vii. von Dnemark (1863) Preußen eine Gelegenheit erffnete, durch Einmischung in den dnischen Erbfolgestreit seinen Einflu in Norddeutschlaud zu verstrken, ruhte einstweilen der Verfassungsstreit, weil der deutsche Bund, spter sterreich und Preußen, den zweiten Krieg wegen Schleswig-Holstein (s. . 52) fhrten. Dnemark mute im Frieden zu Wien (1864) die beiden Herzogtmer nebst Lauenburg abtreten; letzteres fiel an Preußen, wofr sterreich mit Geld entschdigt wurde. Die Eroberer teilten sich zufolge der Gasteiner bereinkunft (1865) in die Verwaltung Schleswig-Holsteins, entzweiten sich aber bald der die weitere Behandlung der schleswig-holsteinischen Frage, indem sterreich sich auf die Seite des Herzogs Friedrich von Augustenburg stellte und ohne Zustimmung Preuens die fr den Herzog begeisterten holsteinischen Stnde zur Entscheidung der das Geschick des Landes berief. Preußen erklrte dieses Vorgehen fr einen Bruch der Gasteiner bereinkunft und lie Truppen in Holstein einrcken. Der deutsche Krieg, Juniaugust 1866. Auf die Nachricht von dem Einrcken preuischer Truppen in Holstein beantragte sterreich beim Bundestage Mobilmachung gegen Preußen. Nachdem dieser Antrag von der Majoritt angenommen

6. Die neuere Zeit - S. 121

1882 - Leipzig : Baedeker
Norddeutscher Bund. . 50. Der deutsch-franzsische Krieg. . 51. 121 ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg sowie der kleinen baye-rischen und darmstdtischen Gebiete erhielt der preuische Staat nicht nur die bedeutende Erweiterung von 1306 Meilen mit 4*/4 Mill. Einwohnern, sondern auch einen ununterbrochenen Zusammenhang seiner stlichen mit den westlichen Provinzen; seine Marine gewann mehrere Hfen teils an der Ostsee, teils an der Nordsee, wo bis-her der Kriegshafen am Jahdebnsen nur ein vorgeschobener Punkt gewesen war. Dazu bernahm Preußen die diplomatische und mili-trische Leitung von ganz Norddeutschland durch die Grndung des norddeutschen Bundes, welcher die smtlichen (24) Staaten des nrdlichen und Mittlern Deutschlands nebst der Provinz Oberhessen umfate. Ein aus direkten Wahlen mit allgemeinem Stimmrechte hervorgegangener Reichstag (1867) genehmigte den ihm vorgelegten Entwurf einer Verfassung des norddeutschen Bundes mit geringen Abnderungen, welche darauf von den Landtagen der einzelnen Staaten angenommen wurde. . 51. Der deutsch-franzsische Krieg im I. 18701871. Napoleon Iii., welcher von den brigen Gromchten England (bis zum I. 1862) zum Verbndeten gewonnen, Rußland durch den Krimkrieg, sterreich durch die Eroberung der Lombardei zu gnnsten Italiens geschwcht hatte, war im Kriege Preuens gegen sterreich (1866) neutral geblieben, in der Boraussetzung, da die kleinste der Gromchte ihrem mchtigern Gegner unterliegen, oder da beide Gegner sich wechselseitig erschpfen wrden. Die unerwarteten Erfolge Preuens in jenem Kriege veranlagten ihn nicht nur zur Teilnahme an den Verhandlungen der den Frieden (s. S. 120), er forderte auch, als Entschdigung fr die ohne Frankreichs Zustimmung gesteigerte Macht Preuens die deutsche Bundesfestung Mainz oder Luxemburg. Um den Frieden zu erhalten, gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die Abtretung von Mainz entschieden zurck. Deshalb drngte die Kriegspartei in Frankreich zum Kampfe gegen Preußen. Einen Vorwand fand man in der dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern angebotenen Thronfolge in Spanien; als der Prinz auf den spanischen Thron verzichtet hatte, verlangte der franzsische Botschafter, Graf Benedetti, von dem im Bade Ems weilenden Könige Wilhelm das schriftliche Ver-

7. Die neuere Zeit - S. 109

1882 - Leipzig : Baedeker
Kongre zu Wien. Deutscher Bund. Besitzvernderungen. . 44. 109 Ostfriesland, Ansbach, Bayrent) die grere aber schwach bevlkerte Hlfte Sachsens, ferner Jlich-Berg, Kln, Aachen und andere Herren-lose Lnder am Rhein und in Westfalen. Preußen war nun ein wesentlich deutscher Staat, während in sterreich die deutsche Be-vlkerung zwar die herrschende, die slavische aber durch ihre Zahl die berwiegende war. Bayern erhielt fr die an sterreich zurckgegebenen Lnder (Tirol nebst Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel) die Pfalz auf dem linken Rheinufer, dann Ansbach, Bayrent, Wrzburg, Afchaffenburg. Hannover wurde zum Knigreich erhoben und durch Hildesheim, Ostfriesland und einige Gebiete Westfalens vergrert. Die Herzge von Oldenburg, Sachsen-Weimar und den beiden Mecklenburg nahmen den groherzoglichen Titel an, Hefsen-Kassel behielt den Namen eines Kurfrstentums. An die Stelle des deutschen Reiches mit einem Kaiser als Oberhaupt trat durch Sitzungsbeschlu vom 8. Juni 1815 der deutsche Bund mit einem von smtlichen (38) Regierungen beschickten Bundestage in Frankfurt am Main. Zu diesem Bunde gehrten sterreich und Preußen nur fr ihre frher zum deutschen Reiche gehrigen Besitzungen, der König von Dnemark fr Holstein und Lauenburg, der König der aus der Vereinigung Belgiens mit Holland gebildeten Niederlande fr das ihm zugewiesene Groherzogtum Luxemburg. In Italien wurden im allgemeinen die alten Regierungen wiederhergestellt; das Knigreich Sardinien erhielt die Republik Genua. England behielt das zu einem Knigreich erhobene und erweiterte Hannover, Malta und einen Teil der franzsischen Kolonieen, ge-wann Helgoland und die Schutzherrschaft der die Republik der 7 ionischen Inseln. Dnemark hatte im I. 1814 Norwegen an Schweden gegen den Rest von Schwedisch-Pommern abgetreten und tauschte diesen an Preußen gegen Lauenburg aus. Norwegen wurde mit der Krone Schwedens vereinigt, erhielt aber eine besondere Verfassung. Das Herzogtum Warschau (s. S. 99) bildete fortan das Knigreich Polen mit eigener Verfassung unter dem russischen Kaiser; daneben bestand die Republik Krakau, bis sie (1846) von sterreich eingezogen wurde. Die Schweiz, deren ewige Neutralitt" erklrt wurde, erhielt noch 3 Kautone: Genf, Wallis und Neufchatel, letzteres unter der Hoheit des Knigs von Preußen.

8. Die neuere Zeit - S. 117

1882 - Leipzig : Baedeker
Preußen u. sterreich im I. 1848. . 50. 117 Fr die Herstellung einer grern Einheit Deutschlands war die Beseiti-Hung der Zollgrenzen zwischen den einzelnen Staaten sehr frdernd; bis zum I. 1834 entwickelte sich aus dem preuischen Zollverein ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der alle deutschen Staaten auer sterreich, den beiden Mecklenburg, Liechtenstein, Limburg und den drei Hanse-stdten umfate. Die Pariser Juli-Revolution bte nur unbedeutende Rck-Wirkungen auf einzelne deutsche Staaten aus. Herzog Karl (Ii.) von Braunschweig wurde vertrieben und durch den Bundestag sein Bruder Wilhelm zum Herzoge erhoben. Die Aufstnde in Dresden und Kassel wurden beigelegt. Dagegen hatte die Pariser Februar-Revolution im I. 1848 allgemeinere und heftigere Erschtterungen der bestehenden Ordnung in Deutschland zur Folge. Eine aus Ab-geordneten von ganz Deutschland gebildete verfassunggebende Versammlung" trat in Frankfurt a. M. zusammen und schuf eine Centralgewalt fr das gesamte Deutschland, an deren Spitze der-Erzherzog Johann von sterreich als Reichsverweser stand; der bisherige Bundestag lste sich auf. Die Versammlung arbeitete sodann unter heftigen Parteikmpfen eine Reichsverfassung aus, aber die dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen (reg. 18401861) angebotene erbliche Kaiserwrde wurde von diesem nicht angenommen. Die Regierungen riefen ihre Abgeordneten zurck, und der Bundestag begann (1851) seine Thtigkeit von neuem. Inzwischen waren auch in jedem der beiden grten deutschen Staaten, Preußen und sterreich, nach heftigen und blutigen Aufstnden Abgeordnete berufen worden, um eine neue Verfassung zu beraten. Wiederholte Tumulte in Berlin und Wien fhrten schlielich zur Auflsung dieser Versammlungen und zum Erlasse einer Verfassung durch den Staat. Die neue preuische Verfassung (Herrenhaus und Abgeordnetenhaus) wurde spter (1850) vom Könige, den beiden Kammern und den Civilbeamten beschworen. In sterreich.hatte der Kaiser Ferdinand I. im I. 1848 die Regierung niedergelegt; sein Nesse, Franz Josef I. (reg. 1848 bis jetzt) unterdrckte in den I. 1848 und 1849 die Abfallsversuche der Lom-barden und Ungarn und hob (1851) die freisinnige Verfassung wieder auf. Im I. 1859 verlor er durch einen zweimonatlichen Krieg mit Sardinien und dessen Bundesgenossen Napoleon Iii. die Lombardei bis zum Mincio an König Victor Emanuel Ii. (s. . 57). Nach dem unglcklichen italienischen Kriege machte sterreich (1860, 1861) Versuche mit einer Gesamtstaatsverfassung. Diese

9. Die neuere Zeit - S. 119

1882 - Leipzig : Baedeker
Der deutsche Krieg 1866. Langensalza, Kniggrtz. . 50. 119 war, erklrte Preußen mit der Minoritt seinen Austritt ans dem Bunde (14. Juni) und legte die Grundzge zu einem neuen deutschen Bunde mit Ausschlieung sterreichs vor. Am folgenden Tage bot Preußen den andern deutschen Bundesstaaten Neutralitt an; als diese abgelehnt wurde, besetzte es sofort die ihm zunchst liegenden Staaten seiner Gegner: Sachsen, weil dessen Lage den sterreichern die Kriegsfhrung sehr erleichterte, Hannover und Kurhessen, Weil beide Preuens Verbindungen mit seinen westlichen Provinzen bedrohen konnten. Whrend sich die schsische Armee nach Bhmen zurckzog und es den Kurhessen gelang, durch schleunigen Rckzug nach Hanau sich mit der sddeutschen Bundesarmee zu vereinigen, wurden die Hannoveraner bei dem Versuch, sich zu den Bayern durchzuschlagen, von den Preußen aufgehalten. Obgleich die preuische Vorhut bei Langensalza (27. Juni) durch die bermacht der Hannoveraner schwere Verluste erlitt, ergab sich die hannoverische Armee nach dem Eintreffen preuischer Verstrkungen. Hannover und Kurhessen wnr-den sofort unter preuische Verwaltung gestellt. Nun konnte Preußen seine gesamte Macht gegen Osterreich, Sachsen und dessen sddeutsche Bundesgenossen verwenden, während zugleich Victor Emanuel Ii. infolge eines geheimen Vertrages mit Preußen sterreich den Krieg erklrt*. Der deutsche Kriegsschauplatz war ein doppelter: das stliche Bhmen, wo die sterreichische Nordarmee" unter Benedek sich mit den Sachsen (zusammen 271,000 M.) bereinigt hatte, und das Gebiet des untern und mittlem Mains, wo die sddeutschen Bunbestruppen (190,000 M.) stauben. Schon am 23. Juni war die preuische Hauptarmee (278,000m.) gegen Bhmen borgebrungen, inbem sie gleichzeitig von brei Seiten durch die Gebirgspsse einrckte: die Elbarmee unter Herwarth b. Bittenfelb durch das Elbthal als rechter Flgel, die I. Armee unter Prinz Friedrich Karl als Centrum von der Lausitz her, die Ii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen als linker Flgel aus Schlesien und der Grafschaft Glatz. Nachdem die Vereinigung der drei Armeen unter meist siegreichen Gefechten beinahe erreicht war, traf König Wilhelm im Hauptquartier zu Gitschin (2. Juli) ein, um den Oberbefehl der das grte, jemals auf einem Schlachtfelde bersammelte preuische Heer (220,000 M.) zu bernehmen. Schon am nchsten Tage (3. Juli) Wurde die sterreichischschsische Hauptarmee unter Benedek, welche bei der Festung Kniggrtz eine feste Stellung zwischen der Elbe und ihrem westlichen

10. Die neuere Zeit - S. 120

1882 - Leipzig : Baedeker
120 Der deutsche Krieg 1866. Friede zu Prag. . 50. Nebenflusse Bistritz unweit Sadowa eingenommen hatte, entscheidend geschlagen. Nach der vollstndigen Niederlage der Nordarmee wollte Kaiser Franz Josef seine Sdarmee aus Italien zur Sicherung Wiens abberufen. Deshalb trat er, trotz seiner Siege in Italien, Venetien dem Kaiser Napoleon ab, in der Absicht, diesen aus seiner bisherigen Neutralitt auf die Seite sterreichs zu ziehen und das preuisch-italienische Bndnis zu sprengen. Whrend nun die siegreiche preuische Armee fast ohne Widerstand ganz Bhmen und Mhreu besetzte und ihre Vorposten schon bis gegen Wien vorschob, fhrte die franzsische Vermittlung den Waffenstillstand zu Nikolsburg an der mhrischen Grenze herbei; sein Anfang (22. Juli) machte dem eben begonnenen Kampfe bei Blumenau unweit Preburg vor dessen Ent-scheidung ein Ende Inzwischen hatte auch die preuische Main-Armee (48,000 M.) unter General Vogel v. Falckenstein ihre Auf-gbe glcklich gelst: sie hatte mit geringer Truppenzahl die bayerische Armee durch geschickte Mrsche von der sterreichisch-Hessendarm-stdtischen getrennt, sodann erstere durch das Gefecht bei Kissingen (10. Juli), letztere durch ein Gefecht bei Aschaffenburg (14. Juli) auf das linke Mainufer zurckgedrngt, Mainz, Nassau, Oberhessen besetzt. Sdlich vom Main hatte dann der preuische General v. Manteuffel die Bundestruppen unter fortwhrenden Gefechten aus der Stellung hinter der Tauber bis nach Wrzburg geworfen, als die Kunde von dem Waffenstillstand anlangte. König Wilhelm wollte seinen Sieg vor allem zur Neuge-staltung Deutschlands benutzen. Whrend Victor Emanuel Venetien erhielt, verlangte Preußen in den Friedensunterhandlungen kein sterreichisches Gebiet fr sich, wohl aber die Zustimmung sterreichs zu einer neuen Gestaltung Deutschlands einschlielich der Elbherzogtmer ohne Teilnahme des sterreichischen Kaiser-staates. Auch Sachsen behielt seinen Lnderbesitz. Unter diesen Bedingungen und gegen Zahlung von Kriegskosten wurde der Friede zu Prag (23 Aug.) abgeschlossen. Bei den einzelnen Friedensschlssen mit den sddeutschen Staaten verloren Bayern und Hessen-Darmstadt kleine Gebietsteile auf der rechten Mainseite, alle aber muten ein geheimes Schutz- und Trutzbndnis mit Preußen eingehen, Hessen-Darmstadt auerdem zugeben, da die Provinz Oberhessen dem nord-deutschen Bunde beitrete und die bisherige Bundesfestung Mainz ausschlielich von preuischen Truppen besetzt werde. Durch die Einverleibung von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau, der freien Stadt Frankfurt nebst Gebiet, der
   bis 10 von 110 weiter»  »»
110 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 110 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 35
2 29
3 15
4 262
5 21
6 16
7 21
8 29
9 10
10 80
11 44
12 47
13 4
14 42
15 14
16 16
17 14
18 28
19 10
20 5
21 7
22 85
23 19
24 8
25 190
26 38
27 19
28 48
29 52
30 5
31 30
32 4
33 14
34 141
35 94
36 10
37 75
38 37
39 44
40 16
41 18
42 8
43 10
44 7
45 146
46 18
47 20
48 78
49 94

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 0
3 2
4 5
5 0
6 7
7 0
8 19
9 37
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 10
16 18
17 10
18 0
19 1
20 2
21 1
22 0
23 5
24 1
25 0
26 0
27 0
28 1
29 5
30 0
31 0
32 5
33 1
34 29
35 0
36 4
37 0
38 3
39 0
40 0
41 7
42 0
43 6
44 38
45 3
46 2
47 0
48 1
49 1
50 0
51 23
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 3
59 4
60 82
61 4
62 0
63 3
64 0
65 2
66 0
67 0
68 3
69 1
70 3
71 0
72 1
73 8
74 18
75 1
76 0
77 1
78 0
79 0
80 4
81 0
82 0
83 0
84 0
85 5
86 2
87 0
88 0
89 1
90 0
91 1
92 19
93 4
94 2
95 2
96 11
97 1
98 6
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 22
1 73
2 2
3 40
4 4
5 4
6 43
7 24
8 4
9 106
10 0
11 21
12 75
13 15
14 52
15 0
16 12
17 10
18 5
19 14
20 0
21 46
22 0
23 0
24 81
25 22
26 2
27 3
28 27
29 9
30 0
31 5
32 21
33 16
34 26
35 19
36 29
37 0
38 6
39 21
40 4
41 0
42 9
43 14
44 58
45 3
46 40
47 36
48 0
49 0
50 6
51 10
52 56
53 10
54 22
55 33
56 0
57 2
58 2
59 18
60 6
61 9
62 1
63 2
64 2
65 3
66 19
67 86
68 36
69 0
70 14
71 30
72 3
73 20
74 1
75 63
76 6
77 0
78 76
79 15
80 13
81 41
82 2
83 35
84 14
85 0
86 2
87 4
88 17
89 33
90 114
91 11
92 20
93 76
94 12
95 120
96 20
97 6
98 14
99 4
100 13
101 16
102 11
103 52
104 3
105 7
106 0
107 143
108 4
109 8
110 6
111 0
112 5
113 14
114 12
115 5
116 0
117 34
118 11
119 53
120 1
121 17
122 21
123 5
124 207
125 24
126 13
127 14
128 0
129 11
130 21
131 45
132 2
133 70
134 1
135 2
136 12
137 29
138 3
139 65
140 17
141 6
142 17
143 5
144 11
145 7
146 10
147 25
148 5
149 36
150 10
151 9
152 29
153 35
154 4
155 8
156 18
157 14
158 5
159 5
160 41
161 3
162 1
163 3
164 3
165 3
166 6
167 7
168 37
169 3
170 23
171 2
172 7
173 19
174 113
175 46
176 68
177 17
178 6
179 4
180 6
181 5
182 36
183 87
184 7
185 9
186 2
187 2
188 116
189 1
190 0
191 11
192 5
193 60
194 4
195 4
196 3
197 85
198 30
199 11