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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 163

1886 - Berlin : Hofmann
§92. Jahr 1815. Napoleons Rückkehr. Waterloo. Neuordnung Europas. 163 sie die Heilung derselben ermöglicht. Er war eine Gottesgeißel wie Attila; aus den Trümmern seines Werkes wuchs neues Leben empor. — Die auf Deutschland bezüglichen hauptsächlichen Bestimmungen des Wiener Kongresses, der nach dem Sturze Napoleons wieder zusammentrat, waren folgende: Preußen und Österreich wurden hergestellt in ihrem früheren Umfange. Preußen mußte zwar von seinen früheren Besitzuugeu einige abtreten, z. B.- an Hannover Ostfriesland, was bei der maritimen Wichtigkeit dieses Laudes und der Treue seiner Bewohner besonders schmerzlich war; dafür erhielt es aber Ersatz in Schwedisch-Pommern und der Hälfte des Königreichs Sachsen, sowie in den Herzogtümern Jülich und Berg und den früheren Kurfürstentümern Trier und Köln. Österreich aber erhielt die Lombardei und Venetien, die illyrischen Provinzen, Tirol, Salzburg und Galizien. Das deutsche Kaiserreich wurde nicht wiederhergestellt: dafür aber schuf man den sogenannten Deutschen Bund — Buudesakte 8. Juni 1815; Wiener Schlußakte 15. Mai 1820. Derselbe bestand ans 39 souveränen Staaten, welche zur Ordnung ihrer gemeinsamen Angelegenheiten den sog. Bundestag zu Frankfurt a/M. unterhielten. Dieser deutsche Bund war wegen seiner Vielgestaltigkeit und der schwerfälligen Verfassung nicht imstande, den Wünschen der deutschen Nation nach Einheit und Macht auf die Dauer zu genügen. Auch trug er den Keim seines Unterganges in sich, da bei der gleichen Machtstellung Preußens und Österreichs zwischen diesen beiden Staaten sich ein Ringen um die Führung in Deutschland einstellen mußte, welches schließlich zum offenen Bruch und zu einer Neuordnung der deutschen Verhältnisse führte. Zunächst freilich war der Wunsch nach Frieden vorherrschend. Um denselben in ganz Europa aufrecht zu erhalten, schloffen Österreich, Rußland und Preußen noch im Jahre 1815 die sogenannte Heilige Allianz. Repetition. § 89. Die Erhebung Preußens geschieht besonders durch die Reformen zur Entfaltung der Volkskraft. Freiherr vom Stein: Aufhebung der bäuerlichen Hörigkeit, Selbstverwaltung der Städte. Nach seiner Entlassung (erzwungen von Napoleon) setzt sein Werk fort Hardenberg. — Reformen im Heerwesen: allgemeine Wehrpflicht, neue Ausbildung der Soldaten, Verbesserung des Offiziersstandes; Scharnhorst und Gneisenau. — Geistige Erhebung der Nation: Fichtes Reden an die deutsche Nation. Stiftung der Universität Berlin 11*

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 170

1886 - Berlin : Hofmann
170 Geschichte der neueren Zeit. 1864 Der dänische Krieg 1864. Die Schleswig - Holsteiner hatten schon in den Jahren 1848/49 für ihre Selbständigkeit gegenüber Dänemark gekämpft, welches die Herzogtümer dem Gesamtstaate widerrechtlich einverleiben wollte, und schon damals hatten die deutschen Staaten den Stammesbrüdern beigestanden, wenn auch ohne den gewünschten Erfolg. Als nun nach dem Tode Friedrichs Vii. der neue König Christian Ix. die Gesamtstaatsverfassung, gezwungen vom Volke, aufrecht erhalten wollte, und dem gegenüber Herzog Friedrich von Angustenburg sich zum Herzog von Schleswig-Holstein aufstellen ließ, erhoben sich die deutschen Großmächte Preußen und Österreich gemeinsam, um das Schicksal der Herzogtümer in ihre Hand zu nehmen. In dem Kriege, der rtuu ausbrach, wurden die Dänen besonders durch die Preußen, welche bei den Düppeler Schanzen und auf Alfen Wunder der Tapferkeit verrichteten, geschlagen und gezwungen, in dem Wiener Frieden sämtliche Ansprüche auf die Herzogtümer an Österreich und Preußen abzutreten. Aber in dieser gemeinsamen Aufgabe der zwei Großmächte lag der Keim des entscheidenden Zerwürfnisses. § 97. Der deutsche Krieg von 1866. Zunächst wurde in den Herzogtümern eine gemeinsame preußisch-österreichische Verwaltung eingesetzt. Da jedoch Österreich die Ansprüche des Herzogs von Angustenburg förderte, Preußen aber unmöglich dulden konnte, daß sich an seiner Nordgrenze ein neuer selbständiger Staat bildete, so wurde die Lage immer schwieriger. 1865 Zunächst wurde in dem Gasteiner Vertrage (1865) bestimmt, daß Holstein von Österreich, Schleswig aber von Preußen verwaltet werden sollte. Indes auch dieser Zustand war auf die Dauer-unhaltbar. Preußen suchte indessen eine Reform der Bundesverfassung durchzusetzen, darauf abzielend, Österreich aus dem Bunde auszuschließen; denn Bismarck sah ein, daß eine Einigung Deutschlands mit Österreick> nicht lebenskräftig sein würde. Als nun Österreich, um dies zu hintertreiben, in Schleswig-Holstein die Bestimmungen des Gasteiner Vertrages verletzte (Berufung der holsteinischen Stände; Überweisung der Angelegenheit an den Bund!), ließ König Wilhelm eine Armee unter General Mantensfel in Holstein einrücken. Der österreichische General zog sich zurück, seine Regierung aber setzte bei dem Bunde den Bundeskrieg gegen Preußen durch. Preußen erklärte nunmehr denbnnd für auf-

3. Alte Geschichte - S. 66

1886 - Berlin : Hofmann
66 Erster Teil. Das Altertum. gehörigen Insel Sizilien. Außer kleineren Küsteninseln rechnet man zu Italien auch noch Corsica und Sardinien. Durch die ganze Halbinsel zieht sich das Gebirge des Apennin, anfangend bei den Westalpen und endend in der bruttischen Halbinsel. Norditalien (die lombardische Tiefebene) war im Altertum bewohnt von Galliern und hieß daher auch Gallia cisalpina (im Gegensatz zu der jenseits der Westalpen gelegenen Gallia transalpina). Die Hauptflüsse von Norditalien sind der Padns (jetzt Po) und der Athesis (jetzt Etsch); an Städten merke man sich Mediolanmn (Mailand), Verona, Patavium (Padua) Bo-nonia (Bologna). — Mittelitalien zerfiel in mehrere, von verschiedenen Völkerschaften bewohnte Landschaften: 1. Etrurien, bewohnt von einem Volke, das in Abstammung und Sprache mit keinem andern eine nähere Verwandtschaft zeigt. Frühzeitig blühte hier eine eigenartige Kultur (Baukunst, Skulptur, etruskische Vasenmalerei). 2. Umbrien und Picennm. 3. Latium, durchflossen vom Tiber, an dem Rom gegründet wurde. 4. Campanien, ein fruchtbares Land von großer Naturfchönheit (Neapel, Bäder von Bajä). 5. S ab in um. 6. Samnium, ein Bergland mit freiheitsliebender, einfacher Bevölkerung. — Unteritalien, das wegen der hauptsächlich griechischen Bevölkerung auch wohl Großgriechenland genannt wurde, zerfiel in: 1. Lnkanien, 2. Brnttien, 3. Apulien, 4. Calabrien. Von den griechischen Handelsstädten ist hauptsächlich zu merken Tarent, sowie in Sizilien Syrakus. Während Griechenland durch die reiche Küstenentwickelung und durch die vielen den Verkehr befördernden Inseln hauptsächlich nach Osten ausschaute, war die Ostküste Italiens Hafenamt und sowohl darum, als auch weil der Apennin nahe an sie herantritt, weniger zum Verkehr geeignet als die Westküste, so daß also Italien nach Westen schaute. Aber gleichwohl war nach der Beschaffenheit feines Landes (gutes Weide- und Ackerland) der Bewohner von Mittelitalien nicht sowohl auf den Handel angewiesen als auf Ackerbau, Viehzucht u. dgl. an der Scholle haftende Thätigkeiten. Daraus erklärt sich auch der von dem griechischen verschiedene Charakter des Mittelitalikers (Römers): beim Griechen Beweglichkeit, Veränderungssucht, schnelle, phantasievolle Auffassung, beim Italiker Bedächtigkeit, Festhalten am Alten, hohe Achtung vor gesetzlichen Einrichtungen, Gleichmäßigkeit der Gesinnung. Während im Griechentums die Ideen des Schöne n und des

4. Das erste Geschichtsbuch - S. 18

1892 - Gera : Hofmann
— 18 — uicht gefallen lassen. Aber vergeblich warnte der „deutsche Bund" den dänischen König. Da zogen Preußen und Österreich das Schwert, um die Herzogtümer von der dänischen Herrschaft zu befreien. _ Durch neue Einrichtungen hatte König Wilhelm sein Heer schlagfertig gemacht. Durch die Kriegskunst wollte er Menschenleben ersparen L-em Ratgeber und Helfer war der ausgezeichnete erste Minister Otto von Bismarck. Das preußische und das österreichische Heer rückten in Holstein ein und vertrieben die Dänen. Dieselben setzten sich endlich in den Düppeler Schanzen fest. Das waren hohe Erdmanern und tiefe Gräben mit allerlei Hindernissen. In den Gräben steckten spitze Pfähle, und auf den Erdwällen standen viele Kanonen. Vom Meere beschossen die dänischen Schiffe die Belagerer. Diese gruben Laufgräben im Zickzack und rückten darin bis nahe an die Schanzen heran. Am 18. April 1864 erstürmten die tapferen Preußen die Schanzen. Ihr Anführer war der Prinz Friedrich Karl, ein Neffe des Königs. Vor dem Sturme empfingen die Soldaten das heilige Abendmahl, und ein Geistlicher ermahnte sie in einer ergreifenden Ansprache zur Tapferkeit. Unter dem Gesänge des Preußenliedes erstiegen die mutigen Krieger die zehn Schanzen und machten viele Gefangene und große Kriegsbeute. Die Dänen flüchteten über einen Meeresarm auf die Insel Alfen. Aber die Preußen folgten ihnen auf vielen Kähnen nach und erstürmten die befestigte Insel. Da bequemte sich Dänemark zum Frieden und trat Schleswig-Holstein an Preußen und Österreich ab. So halte König Wilhelm als deutscher Mann die Schmach Deutschlands gesühnt und das verlorene Schmerzenskind wiedergewonnen. Jeder gute Deutsche freute sich darüber und jubelte: „Die Preußen sind die alten noch; du Tag von Düppel, lebe hoch!" 5. Wilhelm I. als tapferer Held im österreichischen Kriege 1866. Bei der Verwaltung von Schleswig und Holstein entzweiten sich Preußen und Österreich. Schon lange herrschte zwischen ' beiden Reichen eine geheime Feindschaft. Preußen war ein deutscher Staat und wollte Deutschland einigen. Österreich hatte viele Völker und Sprachen und konnte seine Oberherrschaft in Deutschland nur behaupten, wenn Deutschland zersplittert und uneinig blieb. Der kluge Minister von Bismarck sprach es ans, „Deutschland könne nur durch Mut und Eisen' geeinigt werden!" Schleswig-Holstein gab den Anlaß zu dem Bruderkriege. Österreich wollte als Fürsten den Herzog von Augusten-bürg, den Vater unserer Kaiserin, einsetzen. Preußen war nicht dagegen, aber es verlangte zur besseren Verteidigung Deutschlands den Oberbefehl über das Heer, die Schiffe und die Festungen. Das verweigerte der Herzog. Ja, der „Deutsche Bund", dessen Vertreter zu Frankfurt a. M. ans dem Bundestage saßen, beschloß, Preußen durch Waffengewalt zum Gehorsam zu zwingen. „Da löste Preußen beit deutschen Bund auf und zog das Schwert gegen Österreich und seine Bundesgenossen. Rasch rückten die Preußen in die Länder der Feinde ein. Der Kurfürst von Hessen wurde gefangen nach Stettin geschickt, der blinde

5. Das erste Geschichtsbuch - S. 19

1892 - Gera : Hofmann
— 19 — König von Hannover bei Langensalza eingeschlossen, sein Heer entwaffnet, er selbst nach Österreich entlassen. Der König von Sachsen entkam mit seinem Heere nach Böhmen. Hier standen die Österreicher unter Bene de k. Nach dem Schlachtenplane des klugen, aber schweigsamen Feldherrn Moltke brachen die Preußen mit drei Heeren in Böhmen ein. Die schlesische Armee führte der Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich, die mittlere sein Vetter Friedrich Karl und die Elbarmee Herwarth von Bittenfeld. Mit dem Wahlspruche: „Lasset eure Herzen zu Gott und eure Fäuste aus den Feind schlagen!" rückten die Preußen mit „affenartiger Geschwindigkeit" vor und erzwangen durch viele Siege vom 27. bis 30. Juni den Eingang in Böhmen. Am 3. Juli 1866 kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Königgrätz an der Elbe. Die Österreicher hatten sich auf Hügeln festgesetzt und gut verschanzt. Die Preußen wurden von dem Könige selbst angeführt. Sie kämpften mit großer Tapferkeit, kamen aber bis Mittag nicht recht vorwärts. Der König hielt mitten im Feuer der Kanonen, und mehrere Granaten platzten in seiner Nähe. Wer ihn so auf seinem Schimmel sah, der mußte denken: „So sieht ein König aus, der siegen will!" Sein Minister Bismarck wollte ihn von der gefährlichen Stelle wegführen, der König aber sprach: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht!" Er aß den ganzen Tag nichts und erbat sich endlich von einem Soldaten ein Stück Schwarzbrot. In der Nacht waren Eilboten zu dem Kronprinzen geritten, um ihn herbei zu rufen. Er brach früh auf und ließ rafch marschieren, aber die Wege waren weit und vom Regen schlecht. Erst gegen Mittag langte er an und griff sogleich tapfer in das Gefecht ein. Es gelang ihm, eine wichtige Stellung mitten zwischen den Feinden einzunehmen. Von allen Seiten drangen jetzt die Preußen siegreich vor. Da sah Benedek, daß die Schlacht verloren war. In wilder Flucht suchten die Österreicher ihr Heil. Über 40000 Tote, Verwundete und Gefangene verloren sie in der einen Schlacht; aber auch den Preußen hatte der Sieg 10000 Mann gekostet. Der Widerstand Österreichs war gebrochen. Im Frieden zu Prag schied es aus dem Deutschen Bunde, trat Schleswig-Holstein an Preußen ab und bezahlte die Kriegskosten. Seine Bundesgenossen, die süddeutschen Fürsten, waren auch in vielen Gefechten besiegt worden und erhielten einen billigen Frieden. Sie schlossen mit Preußen ein Bündnis zu Schutz und Trutz. Hannover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt a. M. wurden Preußen einverleibt, den entthronten Fürsten aber viele Millionen Entschädigung bewilligt. Alle deutschen Staaten nördlich vom Main vereinigte Preußen zum Norddeutschen Bunde. Der siebentägige Krieg hatte Preußen in der ganzen Welt berühmt gemacht. Wie weise hatten der König und seine Räte alles vorbereitet und ausgeführt! 2*

6. Die neuere Zeit - S. 129

1855 - Koblenz : Baedeker
Der deutsche Bund. 129 38) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg (seit 1817), in zwei getrennten Landestheilen zu beiden Seiten des Rheins. Die Angelegenheiten des Bundes werden durch eine Bundesver- sammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in welcher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmächtigten theils einzelne, theils Gesammt- stimmen führen (im Plenum 70, in dem engern Rathe 17). Alle Mit- glieder des Bundes haben gleiche Rechte. Sie sind verpflichtet, sowohl gaüz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, und garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlicben unter dem Bunde begriffenen Besitzungen; sie dürfen einander unter keinerlei Vorwand bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt verfolgen, sondern müssen deren Entscheidung durch die Bundesversammlung vermitteln lassen. Das Bundescontingent wurde auf 300,000 Mann verschiedener Waffen- gattungen festgesetzt und in 10 Armeecorps nebst einer Reserve-Division getheilt, wovon Oesterreich und Preußen je 3, Baiern 1 zu stellen haben, zu Bundesfestungen wurden Luxemburg, Mainz und Landau bestimmt, zu denen später Germersheim, Rastatt und Ulm hinzukamen. Ein wichtiger Schritt für die Herstellung einer größeren Einheit Deutschlands war die Vereinigung mehrerer und allmählig der meisten Staaten Deutschlands zu einem gemeinsam?» Zollsystem, indem zuerst ein süddeutscher, dann ein mitteldeutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preußischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der bald alle deutschen Staaten außer Oesterreich, Hannover, Oldenburg, den beiden Mecklen- burg, Lichtenstein, Limburg und den drei Hansestädten umfaßte und etwa 30 Millionen Einwohner von den inner» Zollschranken befreite. Später wurde eine Annäherung Oesterreichs und Hannovers an diesen Zollverein erreicht. 8- 57. Die französische Revolution des Jahres 1848. Das Streben Ludwig Philipp's nach Selbstregierung, verbun- den mit der Verfolgung persönlicher Jntereffen (Ausstattung seiner Söhne, spanische Heirath) und mit seiner Hinneigung zur auswär- tigen Politik der sog. nordischen Mächte hatte eine allgemeine Miß- stimmung erzeilgt, welche die Oppositionspartei theils durch die Presse, theils durch sog. Reformbankette nährte und steigerte. Das Mini- sterium erließ daher ein Verbot dieser Bankette; aber der Versuch, dieselben gewaltsam zu hindern, gab die Veranlassung zu einem Volksaufstande in Paris (22. — 24. Febr.), wobei die National- garde, zum Theil auch die Linientruppen sich weigerten, einzuschreiten. Dies bewog den König zu Gunsten seines Enkels, des Grafen von Paris, abzudanken und nach England zu entstiehen. Als die Herzogin Pütz Geogr. u. Gesch. f, mittl. Kl. Abth. Iii. q

7. Die neuere Zeit - S. 118

1882 - Leipzig : Baedeker
118 Der 2. Krieg wegen Schleswig-Holstein. Der deutsche Krieg 1866. . 50, scheiterten jedoch an dem Widerspruche der Ungarn, welche ihre Ber-faffung vom I. 1848 als noch zu Recht bestehend erklrten, die auch endlich (1865) vom Kaiser anerkannt wurde. Es folgten die Krnung Franz Josefs zum Könige von Ungarn, die Einsetzung eines besondern ungarischen Ministeriums und die Berufung des ungarischen Reichstages. Auch die deutsch-slavischen Kronlnder er-hielten gleichzeitig (1867) eine besondere Verfassung. Man scheidet seitdem in bezng auf Gesetzgebung und Verwaltung sterreich in Cisleithanien" und Trausleithanien". In Preußen folgte König Wilhelm seinem Bruder im I. 1861; er unternahm eine Neugestaltung des Heeres, die sich bald bewhren sollte. Der (1851) wieder hergestellte deutsche Bund be-friedigte weder Preußen noch sterreich. Kaiser Franz Joses I. berief im Aug. 1863 einen deutschen Frstenkongre nach Frank-surt a. M. und legte demselben den Entwurf einer Umgestaltung des deutschen Bundes vor, demgem sterreich, wie bisher, den Vorsitz im Bundesrate führen sollte. Dagegen verlangte Preußen Gleichstellung mit sterreich im Vorsitz. Als nun der Tod des Knigs Friedrichs Vii. von Dnemark (1863) Preußen eine Gelegenheit erffnete, durch Einmischung in den dnischen Erbfolgestreit seinen Einflu in Norddeutschlaud zu verstrken, ruhte einstweilen der Verfassungsstreit, weil der deutsche Bund, spter sterreich und Preußen, den zweiten Krieg wegen Schleswig-Holstein (s. . 52) fhrten. Dnemark mute im Frieden zu Wien (1864) die beiden Herzogtmer nebst Lauenburg abtreten; letzteres fiel an Preußen, wofr sterreich mit Geld entschdigt wurde. Die Eroberer teilten sich zufolge der Gasteiner bereinkunft (1865) in die Verwaltung Schleswig-Holsteins, entzweiten sich aber bald der die weitere Behandlung der schleswig-holsteinischen Frage, indem sterreich sich auf die Seite des Herzogs Friedrich von Augustenburg stellte und ohne Zustimmung Preuens die fr den Herzog begeisterten holsteinischen Stnde zur Entscheidung der das Geschick des Landes berief. Preußen erklrte dieses Vorgehen fr einen Bruch der Gasteiner bereinkunft und lie Truppen in Holstein einrcken. Der deutsche Krieg, Juniaugust 1866. Auf die Nachricht von dem Einrcken preuischer Truppen in Holstein beantragte sterreich beim Bundestage Mobilmachung gegen Preußen. Nachdem dieser Antrag von der Majoritt angenommen

8. Die neuere Zeit - S. 121

1882 - Leipzig : Baedeker
Norddeutscher Bund. . 50. Der deutsch-franzsische Krieg. . 51. 121 ehemaligen Landgrafschaft Hessen-Homburg sowie der kleinen baye-rischen und darmstdtischen Gebiete erhielt der preuische Staat nicht nur die bedeutende Erweiterung von 1306 Meilen mit 4*/4 Mill. Einwohnern, sondern auch einen ununterbrochenen Zusammenhang seiner stlichen mit den westlichen Provinzen; seine Marine gewann mehrere Hfen teils an der Ostsee, teils an der Nordsee, wo bis-her der Kriegshafen am Jahdebnsen nur ein vorgeschobener Punkt gewesen war. Dazu bernahm Preußen die diplomatische und mili-trische Leitung von ganz Norddeutschland durch die Grndung des norddeutschen Bundes, welcher die smtlichen (24) Staaten des nrdlichen und Mittlern Deutschlands nebst der Provinz Oberhessen umfate. Ein aus direkten Wahlen mit allgemeinem Stimmrechte hervorgegangener Reichstag (1867) genehmigte den ihm vorgelegten Entwurf einer Verfassung des norddeutschen Bundes mit geringen Abnderungen, welche darauf von den Landtagen der einzelnen Staaten angenommen wurde. . 51. Der deutsch-franzsische Krieg im I. 18701871. Napoleon Iii., welcher von den brigen Gromchten England (bis zum I. 1862) zum Verbndeten gewonnen, Rußland durch den Krimkrieg, sterreich durch die Eroberung der Lombardei zu gnnsten Italiens geschwcht hatte, war im Kriege Preuens gegen sterreich (1866) neutral geblieben, in der Boraussetzung, da die kleinste der Gromchte ihrem mchtigern Gegner unterliegen, oder da beide Gegner sich wechselseitig erschpfen wrden. Die unerwarteten Erfolge Preuens in jenem Kriege veranlagten ihn nicht nur zur Teilnahme an den Verhandlungen der den Frieden (s. S. 120), er forderte auch, als Entschdigung fr die ohne Frankreichs Zustimmung gesteigerte Macht Preuens die deutsche Bundesfestung Mainz oder Luxemburg. Um den Frieden zu erhalten, gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die Abtretung von Mainz entschieden zurck. Deshalb drngte die Kriegspartei in Frankreich zum Kampfe gegen Preußen. Einen Vorwand fand man in der dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern angebotenen Thronfolge in Spanien; als der Prinz auf den spanischen Thron verzichtet hatte, verlangte der franzsische Botschafter, Graf Benedetti, von dem im Bade Ems weilenden Könige Wilhelm das schriftliche Ver-

9. Die neuere Zeit - S. 109

1882 - Leipzig : Baedeker
Kongre zu Wien. Deutscher Bund. Besitzvernderungen. . 44. 109 Ostfriesland, Ansbach, Bayrent) die grere aber schwach bevlkerte Hlfte Sachsens, ferner Jlich-Berg, Kln, Aachen und andere Herren-lose Lnder am Rhein und in Westfalen. Preußen war nun ein wesentlich deutscher Staat, während in sterreich die deutsche Be-vlkerung zwar die herrschende, die slavische aber durch ihre Zahl die berwiegende war. Bayern erhielt fr die an sterreich zurckgegebenen Lnder (Tirol nebst Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel) die Pfalz auf dem linken Rheinufer, dann Ansbach, Bayrent, Wrzburg, Afchaffenburg. Hannover wurde zum Knigreich erhoben und durch Hildesheim, Ostfriesland und einige Gebiete Westfalens vergrert. Die Herzge von Oldenburg, Sachsen-Weimar und den beiden Mecklenburg nahmen den groherzoglichen Titel an, Hefsen-Kassel behielt den Namen eines Kurfrstentums. An die Stelle des deutschen Reiches mit einem Kaiser als Oberhaupt trat durch Sitzungsbeschlu vom 8. Juni 1815 der deutsche Bund mit einem von smtlichen (38) Regierungen beschickten Bundestage in Frankfurt am Main. Zu diesem Bunde gehrten sterreich und Preußen nur fr ihre frher zum deutschen Reiche gehrigen Besitzungen, der König von Dnemark fr Holstein und Lauenburg, der König der aus der Vereinigung Belgiens mit Holland gebildeten Niederlande fr das ihm zugewiesene Groherzogtum Luxemburg. In Italien wurden im allgemeinen die alten Regierungen wiederhergestellt; das Knigreich Sardinien erhielt die Republik Genua. England behielt das zu einem Knigreich erhobene und erweiterte Hannover, Malta und einen Teil der franzsischen Kolonieen, ge-wann Helgoland und die Schutzherrschaft der die Republik der 7 ionischen Inseln. Dnemark hatte im I. 1814 Norwegen an Schweden gegen den Rest von Schwedisch-Pommern abgetreten und tauschte diesen an Preußen gegen Lauenburg aus. Norwegen wurde mit der Krone Schwedens vereinigt, erhielt aber eine besondere Verfassung. Das Herzogtum Warschau (s. S. 99) bildete fortan das Knigreich Polen mit eigener Verfassung unter dem russischen Kaiser; daneben bestand die Republik Krakau, bis sie (1846) von sterreich eingezogen wurde. Die Schweiz, deren ewige Neutralitt" erklrt wurde, erhielt noch 3 Kautone: Genf, Wallis und Neufchatel, letzteres unter der Hoheit des Knigs von Preußen.

10. Die neuere Zeit - S. 117

1882 - Leipzig : Baedeker
Preußen u. sterreich im I. 1848. . 50. 117 Fr die Herstellung einer grern Einheit Deutschlands war die Beseiti-Hung der Zollgrenzen zwischen den einzelnen Staaten sehr frdernd; bis zum I. 1834 entwickelte sich aus dem preuischen Zollverein ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der alle deutschen Staaten auer sterreich, den beiden Mecklenburg, Liechtenstein, Limburg und den drei Hanse-stdten umfate. Die Pariser Juli-Revolution bte nur unbedeutende Rck-Wirkungen auf einzelne deutsche Staaten aus. Herzog Karl (Ii.) von Braunschweig wurde vertrieben und durch den Bundestag sein Bruder Wilhelm zum Herzoge erhoben. Die Aufstnde in Dresden und Kassel wurden beigelegt. Dagegen hatte die Pariser Februar-Revolution im I. 1848 allgemeinere und heftigere Erschtterungen der bestehenden Ordnung in Deutschland zur Folge. Eine aus Ab-geordneten von ganz Deutschland gebildete verfassunggebende Versammlung" trat in Frankfurt a. M. zusammen und schuf eine Centralgewalt fr das gesamte Deutschland, an deren Spitze der-Erzherzog Johann von sterreich als Reichsverweser stand; der bisherige Bundestag lste sich auf. Die Versammlung arbeitete sodann unter heftigen Parteikmpfen eine Reichsverfassung aus, aber die dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen (reg. 18401861) angebotene erbliche Kaiserwrde wurde von diesem nicht angenommen. Die Regierungen riefen ihre Abgeordneten zurck, und der Bundestag begann (1851) seine Thtigkeit von neuem. Inzwischen waren auch in jedem der beiden grten deutschen Staaten, Preußen und sterreich, nach heftigen und blutigen Aufstnden Abgeordnete berufen worden, um eine neue Verfassung zu beraten. Wiederholte Tumulte in Berlin und Wien fhrten schlielich zur Auflsung dieser Versammlungen und zum Erlasse einer Verfassung durch den Staat. Die neue preuische Verfassung (Herrenhaus und Abgeordnetenhaus) wurde spter (1850) vom Könige, den beiden Kammern und den Civilbeamten beschworen. In sterreich.hatte der Kaiser Ferdinand I. im I. 1848 die Regierung niedergelegt; sein Nesse, Franz Josef I. (reg. 1848 bis jetzt) unterdrckte in den I. 1848 und 1849 die Abfallsversuche der Lom-barden und Ungarn und hob (1851) die freisinnige Verfassung wieder auf. Im I. 1859 verlor er durch einen zweimonatlichen Krieg mit Sardinien und dessen Bundesgenossen Napoleon Iii. die Lombardei bis zum Mincio an König Victor Emanuel Ii. (s. . 57). Nach dem unglcklichen italienischen Kriege machte sterreich (1860, 1861) Versuche mit einer Gesamtstaatsverfassung. Diese
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