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1. Das Deutsche Reich - S. 262

1901 - Langensalza : Beyer
262 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. tümeru Lippe, dem Herzogtum Braunschweig, dem Fürstentum Waldeck und der Provinz Hesfen-Nassau eingeschlossen wird. 2. Welchen Landschaften gehört die Provinz Westfalen an? Die Provinz Westfalen gehört drei natürlichen Landschaftsgebieten au. Das ganze Gebiet südlich der Lippe umfaßt den nordöstlichen Teil des rheinischen Schiesergebirges, der östliche Teil gehört zum Weserberglande, während der nördliche Teil den Südwesten Niedersachsens einnimmt. Vom rheinischen Schiefergebirge gehören der Provinz Westfalen der größte Teil des Sauerlands mit dem Haarstrang an; vom Weserbergland umsaßt die Provinz das Egge- gebirge und Teile des Teutoburger Waldes und des Wieheugebirges, während von der Landschaft Niedersachsen die Münsterbucht der Provinz einbezirkt ist. 3. Inwiefern ist Westfalen Preußens westliche Schatzkammer? a) Reich ist die Provinz Westfalen an Bodenschätzen. Unerschöpfliche Kohlenlager sinden sich im südwestlichen Teile der Provinz, in den Gebieten der Ruhr und Lippe. Mittelpunkt dieses großen Kohlengebiets ist die Stadt Dortmund. Auch im Teutoburger Wald und im Wieheugebirge stnden sich ergiebige Kohleulager. (Ibbenbüren und Münden.) Die Ausbeute der Kohlenzechen betrügt ca. 30 Mill. Tonnen, die einen Wert von ca. 250 Mill. Mark repräsentieren. -— Ergiebige Eisenlager finden sich im Siegerlande. (Ausbeute über 1 Mill. Tounen im Werte von 10 Mill. Mark.) — Zink- und Bleierze werden in der Gegend von Iserlohn ge- graben. — Ebenso birgt der Boden Silber- und Kupfererze. d) Reich ist die Provinz auch an Mineralquellen. Die bedeutendsten sind die zu Lippspringe und Oeynhausen. c) Westfalen befitzt auch eiueu großen Reichtum an Waldungen. Be- sonders waldreich sind die gebirgigen Teile. ä) Westfalen ist endlich auch ein reiches Ackerbaugebiet, das hinsichtlich seiner Fruchtbarkeit zu den ertragreichsten Gegenden Preußens gehört. Be- deutende Fruchtbarkeit herrscht im Münsterlande, in der Warburger Börde au der Diemel und im Wefer-Sonnenthal. e) Reich ist die Landschaft infolgedessen an Erwerbsquellen. Hoch ent- wickelt ist in Westfalen die Großindustrie. Im Ruhrgebiete blüht die Me- talliudustrie, in der Gegend des Teutoburger Waldes hat die Leiueuiudustrie weite Verbreitung gefunden. Im Ruhrgebiet und im Sauerlande herrschen Bergbau und Hüttenbetrieb vor, während im Münsterlande und im Weser- gebiet Ackerbau und Viehzucht in großem Umfange betrieben werden. f) Reich ist Westfalen an volkreichen Orten. Sachliche Vertiefung: Woher hat die Provinz ihren Namen? In- wiefern gehört sie zu den Jndustriebezirken Deutschlands? Warum hat sich die Industrie hier so stark entwickelt? Worin ist der Kohlen- und Erz- reichtum begründet? Warum hat sicb besonders die Eisen- und Leinen- industrie entwickelt? Welche Städte find besonders berühmt und wodurch? Wie kommt es, daß in Westfalen auch Ackerbau und Viehzucht auf hoher

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 359

1888 - Habelschwerdt : Franke
Christian Ix., der das Patent seines Vorgängers unterzeichnete. Die Kunde davon brachte in Deutschland eine ungeheure Auf-reguug hervor, die sich mit der deutsch-nationalen Bewegung verquickte. Die Teilnahme des Volkes, sowie der Regierungen der Mittel- und Kleinstaaten galt indes vorwiegend einem anderen Prätendenten, dem Prinzen Friedrich von Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Als daher der Antrag Österreichs und Preußens, Schleswig zu besetzeu, die Ansprüche des Prinzen nicht erwähnte, ward derselbe vom Bunde abgelehnt. Deshalb beschlossen die beiden Großmächte Deutschlands, die Besetzung allein auszuführen, d) Der Krieg. Nach Ablehnung des an Dänemark gestellten Ultimatums, binnen 48 Stunden die Verfassung von 1863 zurückzunehmen, rückte Feldmarschall Wrangel mit 70000 Mann in Schleswig ein. Das Centrum bildeten die Österreicher unter Gablenz, den linken und rechten Flügel die Preußen, letzterer unter dem Prinzen Friedrich Karl. 1. jllierpiig iilirr die Schlei. Die dänische Armee hielt die Danewirke besetzt, eine Befestigungslinic ostwärts und westwärts von Schleswig, die für uneinnehmbar galt. Als der Versuch Friedrich Karls, durch Erstürmung der Schanzen von Missnnde den Übergang über die Schlei zu erzwingen, mißglückt war, machten die Österreicher einen Angriff gegen die mittleren Werke, während die Preußen jetzt weiter östlich die Schlei überschritten. Da verließen die Dänen die Danewirke und setzten sich in den Düppeler Schanzen auf der Halbinsel Sundewitt fest. 2. Erstürmung der Düppcler Schanzen, 18. April 1864. Da der Versuch, die Schanzen zu umgehen, unmöglich war, wurde der direkte Angriff gegen Düppel als Ziel ins Auge gefaßt. Am 18. April erfolgte der Sturmangriff, eingeleitet durch eine 20 ständige ununterbrochene Beschießung aus 102 Geschützen. Binnen einer Stunde waren die Sturmkolouueu im Besitze der ersten beiden Schanzenlinien. Die Dänen räumten das Festland, während Wrangel Jütland bis zum Liim Fiord besetzte. 3. iiberpng nach Ilsen. Es folgte nun eine sechswöchent-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 364

1888 - Habelschwerdt : Franke
364 die Etsch zuvor und schlug sie bei Custozza. Infolge dessen wurden auch die Unternehmungen Garibaldis gegen Südtirol gehemmt. Auch zur See waren die Italiener unglücklich; ihre Flotte wurde bei der Insel Lissa gänzlich geschlagen. C. Die Friedensschlüsse. a) Mit den deutschen Staaten, welche die Waffen gegen Preußen ergriffen hatten, wurden auf Grund der Nikolsburger Prälimi-narien die Friedensverträge einzeln abgeschlossen. Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt am Main verloren ihre Souveränität und wurden Preußen einverleibt. Ebenso hatte Österreich die süddeutsche:: Staaten und Sachsen, allerdings mit Gewährleistung ihrer Selbständigkeit, preisgeben müssen; dieselben mußten ein Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen eingehen. b) Der Friedensschluß mit Österreich fand am 23. August in Prag statt. Österreich schied aus dem deutschen Bunde aus, erkannte den Bund an, den Preußen mit den Staaten nördlich vom Main schließen werde, verzichtete auf Schleswig-Holstein, das ebenfalls eine preußische Provinz wurde, und zahlte 20 Mil-lionen^Thaler Kriegskosten. c) Mit Italien schloß Österreich den Frieden zu Wien (3. Oktober). Obgleich besiegt, erhielt Italien doch Venetien, das Franz Joseph nach der Schlacht bei Königgrätz an Napoleon in der Absicht überlassen hatte, den Frieden mit Italien zu vermitteln und sich mit ihm gegen Preußen zu wenden. D. Folgen des Krieges. a) Beilegung des Konfliktes in Preußen. Durch die glänzenden Siege des umgestalteten Heeres war auch die Herstellung des Friedens zwischen Regierung und Volksvertretung in Preußen angebahnt worden. Der Landtag gab dem von den Ministern vorgelegten Jndemnitätsgesetz seine Zustimmung, wodurch die während der budgetlosen Regierung gemachten Ausgaben für gesetzmäßig erklärt wurden. b) Gründung des Norddeutschen Bundes. Mit den Staaten nördlich vom Main schloß Preußen den Norddeutschen Bund mit gemeinsamer Bundesverfassung. Die gesamte Wehrkraft desselben wurde nach der preußischen Militärgesetzgebung umge-

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 347

1888 - Habelschwerdt : Franke
aufständischen Heeres hatte man den Polen Mieroslawski herbeigerufen. Derselbe wurde aber von dem Bundesheere unter dem Prinzen von Preußen bei Waghänsel geschlagen. Die Republikaner wurden teils nach der Schweiz, teils nach der Festung Rastatt gedrängt, mit deren Kapitulation der Aufstand beendigt war. d) Die Union. Friedrich Wilhelm Iv., der das in der preußischen Nationalversammlung abgegebene Versprechen, die Einheit Deutschlands herzustellen, durchaus halten wollte, bewog nun die Könige von Hannover und Sachsen zum Abschlüsse eines Bundes (Dreikönigsbundes), dem sich nach und nach 27 Staaten anschlossen. Dieser Bundesstaat, Union genannt, stand unter preußischer Oberleitung; das Parlament tagte zu Erfurt. Aber wie Württemberg und Bayern der deutschen Union nicht angehörten, wurde ihre Stiftung auch von Rußland und Österreich nicht gebilligt. Daher eröffnete letzteres wieder den alten Frankfurter Bundestag (2. September 1850) und zog in Böhmen ein Heer zusammen. Der Krieg zwischen der Union und Österreich schien unvermeidlich zu fein. Die Entscheidung führte Hessen herbei, dessen Kurfürst mit seinen Ständen im Kampfe lag und den Bundestag um Hilse anging, während anderseits auch Preußen, das Hessen zur Union rechnete, ein Heer dahin sandte. Da sich aber Preußen nicht stark genug fühlte, so gab der König nach einem unbedeutenden Gefechte dem Minister Manteuffel den Auftrag, mit dem österreichischen Fürsten von Schwarzenberg in Olmütz einen Vertrag abzuschließen, wonach sich Preußen allen Forderungen Österreichs unterwarf. In den darauf folgenden Dresdener Konferenzen kehrte ntart zu dem alten Bundestage zurück. 4. Der dänische Krieg, 1848—1851. Während der Verfassungskämpfe in Preußen und Deutschland war die Rolle, die Preußen in den zu derselben Zeit in Schleswig-Holstein ausbrechenden Wirren spielte, ebenfalls eine wenig erfolgreiche. a) Veranlassung. Die Länder Schleswig und Holstein warm durch Personalunion mit der dänischen Krone verbunden (siehe S. 184). Da nun der König Friedrich Vii. von Dänemark (1848—1862) kinderlos war und in beiden Teilen der Monarchie

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 358

1888 - Habelschwerdt : Franke
358 wurde an die Spitze der Scharen berufen. Während Österreich mit Nachsicht die Bewegung betrachtete und in Verbindung mit den Westmächten beim russischen Kabinett vergebliche Schritte zu Gunsten der Polen that, traf Preußen Maßnahmen zur Unterstützung Rußlands; es machte die vier östlichen Armeecorps mobil und schloß mit Rußland eine Konvention. Der Aufstand wurde schnell und energisch unterdrückt. Preußen hatte durch seine Politik den Vorteil erreicht, die Freundschaft Rußlands sich erworben zu haben. 5. 5)er Aürstenkongreß zu Irankfurt, August 1863. Österreich, das Preußen wegen seiner der Politik der Westmächte entgegenlaufenden Parteinahme für Rußland für isoliert hielt und nicht ohne Wohlgefallen den Konflikt zwischen der Regierung und dem Abgeordnetenhause verfolgte, glaubte diese Lage Preußens benutzen zu können, um eine Änderung der Bundesverfassung vorzunehmen. Die Beratungen über das österreichische Reformprojekt sollten auf einem Fürstentage zu Frankfurt am Main stattfinden. Der König von Preußen aber lehnte die Beteiligung an demselben ab, da die Vorschläge Österreichs erst in Frankfurt bekannt gegeben werden sollten, und ließ dann durch feinen Minister von Bismarck erklären, daß das Projekt nicht der Würbe Preußens entspreche. Daher war der Kongreß erfolglos, und schon brohte ein Krieg zwischen den beiben größten Staaten Deutschlands auszubrechen, als die schleswig-holsteinische Frage sie noch einmal zu gemeinsamem Vorgehen einigte. 6. per deutsch-dänische Krieg, 1864. a) Veranlassung. Die dänische Regierung hatte dm Widerstand, welchen die Herzogtümer Schleswig-Holstein, sowie Lanenbnrg der Einverleibung in den dänischen Staat 1848 entgegengesetzt hatten (s. S. 347 n. 348) durch eine gründliche Danisiernng zu brechen versucht. Die deutsche Sprache wurde zwischen Eider und Königsau unterdrückt, dänische Predigt. und dänischer Unterricht eingeführt und national-dänische Beamte angestellt. Nene Provinzialverfassnngen bezeichneten Schleswig als unzertrennliches Glied des dänischen Reiches und Holstein als selbständigen Teil der dänischen Monarchie. Als deswegen der deutsche Bund ans Betreiben Preußens mit der Exekution drohte, wollte die dänische Regierung sich in Bezug aus Holstein fügen, Schleswig aber um so stärker sesseln. Die sogenannte „eiderdänische" Partei, die diesen Gedanken vorzüglich vertrat, drängte schließlich den König 1863 zu einem Patent, das Schleswig förmlich Dänemark einverleibte. Da beschlossen die deutschen Mächte die Exekution. Bald darauf starb aber König Friedrich Vii. von Dänemark, und es folgte gemäß dem Londoner Protokolle

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 360

1888 - Habelschwerdt : Franke
360 tiche Waffenruhe, während welcher Friedenskonferenzen stattfanden. Als dieselben erfolglos waren, führte der General Herwarth von Bittenfeld in der Nacht zum 29. Juni seine Truppen, wenig behelligt von dem in der Nähe liegenden dänischen Panzerschiffe Rolf Krake, über den Alsensund und nötigte "das 'dänische Heer zur Flucht nach Fünen. Auch zur See waren die Dänen nicht besonders glücklich. e) Der Friede. Der Eindruck, den der Verlust Alsens und Jütlands in Kopenhagen machte, beschleunigte den Abschluß des Friedens, der endgültig am 30. Oktober 1864 zu Wieu vollzogen wurde. König Christian entsagte allen Ansprüchen auf die Herzogtümer und erkannte im voraus alle Verfügungen an, welche Preußen und Österreich bezüglich derselben treffen würden. 7. Zer preußisch - österreichisch - italienische Krieg, 1866. Durch die erfolgreiche Wahrung der deutschen Interessen gegen Dänemark war der Wunsch aller Patrioten erfüllt worden. Bei der nun notwendig gewordenen Neuordnung der staatlichen Verhältnisse der Herzogtümer gingen aber die Ziele Preußens und Österreichs auseinander; die alte Eifersucht zwischen beiden Staaten veranlaßte einen neuen Krieg, der a) über das Schicksal der Herzogtümer entschied, b) eine Neugestaltung des Bundes zur Folge hatte. A. Die Veranlassung zum Kriege, a) Die Verwickelung in Schleswig-Holstein. Durch den dänischen Krieg von 1864 waren Preußen und Österreich alleinige Besitzer von Schleswig-Holstein geworden. Während nun Österreich, das der Entsernuug wegen ein geringeres Interesse an den Herzogtümern hatte, dieselben dem Herzoge von Angnjtenburg überlassen wollte, glaubte Preußen in den Ländern eine Bürgschaft für die Sicherheit seiner eigenen und Deutschlands Grenzen finden zu müssen. Es verlangte darum von dem Prinzen von Angustenburg die Übergabe einiger fester Punkte, den Eintritt ins preußische Zollsystem, die Übergabe der Post und Telegraphie und die Unterordnung in Bezug auf Heer und Flotte. Da Österreich diese Forderungen ablehnte,

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 348

1888 - Habelschwerdt : Franke
348 verschiedenes Erbrecht bestand, so stand mit dem Tode des Königs eine Trennung Schleswig-Holsteins von Dänemark bevor. Um diese zu verhindern, erließ Friedrich Vii. eine Gesamtstaatsverfassung, die jedoch von den Ständen Schleswig-Holsteins nicht anerkannt wurde. b) Die 3 Feldzüge. Vom Bundestage erhielten die Herzogtümer Hilfe, und ein preußisches Heer vereinigte sich mit bent ihrigen. Die Dänen würden bei Schleswig besiegt, und schon waren die bentschen Truppen bis Jütlanb vorgebrnngen, als die Großmächte sich Dänemarks annahmen und den Waffenstillstand von Malmö erzwangen. (Die Kunde von dem Abbrechen des siegreichen Kampfes hatte in Frankfurt, wo die Nationalversammlung tagte, einen heftigen Aufruhr zur Folge.) — Im Vertrauen auf England und Rußland erneuerte Dänemark den Krieg; aber die Bundestruppen erstürmten die Düppeler Schanzen und siegten bei Kolding. Als sie barauf eine heftige Nieberlage erlitten hatten, kam der Friebe zu staube, welcher die Herzogtümer sich selbst überließ, ba Preußen nicht die Gefahr eines Krieges mit auswärtigen Mächten übernehmen konnte. — Noch einmal wagten die Herzogtümer den Kampf für ihre Selbstänbigkeit, aber vergebens. c) Das Öonboner Protokoll endigte die dänische Angelegenheit dergestalt, daß der Herzog Christian von Sonderburg-Glücksburg als Thronfolger anerkannt, die Herzogtümer Dänemark nicht einverleibt, jedoch in Bezug auf Heer, Finanzen und auswärtige Angelegenheiten demselben untergeordnet wurden. 5. Gebietsverlinderullgeil. a) Abtretung Nenenbnrgs (Ncuchätels). Die Rücksicht auf die Großmächte veranlaßte Preußen, auch von der Behauptung Neuenbürgs, das aus der oranischen Erbschaft stammte, abzustehen. Im Jahre 1848 brach daselbst eine Revolution aus, ltnb es sagte sich von Preußen los. Von Frankreich besonders eingeschüchtert, verzichtete Preußen 1857 definitiv darauf. l>) Erwerbung Höh enz oller ns, 1849. Ein Ersatz dafür waren die Fürstentümer Hcchmgeit und Sigmaringen, die Preußen 1849 von den bent Königlichen Hanse verwandten Fürsten gegen eine Rente erwarb.

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 351

1888 - Habelschwerdt : Franke
c) Italien. 1. Der sardinisch-österreichische Krieg, 1848—1849. Die sardinische Monarchie bestand seit dem Utrechter Frieden (siehe S. 266 und 267). Sie umfaßte die Insel Sardinien und auf dem Festlande die Länder Savoyen, Piemont, das die Hauptstadt des Gesamtstaates (Turin) enthielt, Genna und Nizza. Im 1. Koalitionskriege riß Frankreich Savoyen und Nizza, im 2. Kriege Piemont an sich. Ans dem Wiener Kongresse wurde die Monarchie wiederhergestellt. Seit 1831 regierte daselbst Karl Albert. Der König Karl Albert von Sardinien regierte anfangs absolutistisch. Als er aber sah, welche Verlegenheiten der österreichischen Regierung fortwährend in Norditalien erwuchsen, wo sie bei der Verschiedenheit der Nationalitäten keine Wurzel fassen konnte, und als der Unmut der Lombarden stieg,'erwachte in ihm der Gedanke eines italischen Königreichs. Er schloß sich der nationalen Bewegung an, beries ein volkstümliches Ministerium und machte konstitutionelle Zugeständnisse. Im März 1848 fiel er plötzlich in die Lombardei ein, um das lombardisch-oenetianische Königreich den Österreichern zu entreißen und mit Sardinien zu vereinigen. Aber er wurde von dem österreichischen Feldmarschalle Radetzky bei Custozza und Novara besiegt. Infolge dessen legte er die Regierung nieder, und sein Sohn Viktor Emanuel Ii. bestieg den Thron. Derselbe schloß mit Österreich Frieden. 2. Revolution in Rom. Papst Pius Ix., der seit 1846 den Kirchenstaat regierte, hatte schon vor der Februarrevolution in Rom volkstümliche Einrichtungen getroffen und rief 1848 durch Gewährung einer Konstitution große Begeisterung hervor. Als er sich aber weigerte, sein Heer mit den sardinischen Truppen gegen Österreich marschieren zu lassen, entstand ein Ausstand, in dem sein Minister, Gras Rosst, ermordet wurde. Der Papst floh nach Gaeta, während Mazzini in Rom die Republik ausrief. Aber der Präsident der französischen Republik schickte dem Papste ein Heer zu Hilfe, das denselben wieder zurückführte und bis 1866 zum Schutze der päpstlichen Regierung in Rom blieb. Zeichens politische Lage vor dem Kegierungsanlritle Wilhelms I. a) Die Lage im Innern. Die Verfassung und das Wahlgesetz hatten in Preußen nicht alle Parteien zufrieden gestellt. Der Unwille gegen die Regierung war nach dem Aus gange des schleswig - holsteinschen Krieges, nach dem Zurückweichen Preußens in der Neuenburger Frage und nach dem kläglichen Erfolge, den die deutschen Einheitsbestrebungen genonunen hatten, auch in weitere Kreise gedrungen. Die Regierung hingegen suchte die Ausbrüche der Unzufriedenheit durch eine 'starke Polizeiherrschast, die oft nicht frei von Willkür war, zu verhindern. d) Preußens Lage in Deutschland. Um Deutschland hatte sich

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 361

1888 - Habelschwerdt : Franke
361 so drohte schon zu Anfang des Jahres 1865 ein Krieg zwischen beiden Mächten auszubrechen. b) Der Vertrag von Gastein, 14. August 1865. Der drohende Kampf wurde aber noch einmal durch den Vertrag von Gastein abgewendet, demzufolge man darauf verzichtete, die Sache schon jetzt znni Austrage zu bringen. Um den Konflikten in der Verwaltung ein Ende zu machen, beschloß man die räumliche Abgrenzung der Befugnisse: Preußen sollte fortan in Schleswig, Österreich in Holstein regieren. Lauenburg überließ der Kaiser vou Österreich gegen eine Entschädigung von 21/2 Millionen Thalern an Preußen. c) Das Bündnis mit Italien. Da indes der Vertrag von Gastein einen dauernden Zustand nicht herbeiführen konnte, so begann Österreich nicht bloß in Böhmen gegen Preußen, sondern auch in Venetien gegen Italien, das es mit Mißtrauen betrachtete, Truppen zusammenzuziehen. Preußen, dem seine ausgezeichnete militärische Organisation gestattete, damit zu warten, schloß ein Schutz- und Trutzbündnis mit Italien. d) Die nächste Veranlassung zum Kriege gaben die Verhältnisse in Schleswig-Holstein. Hier waren die Umtriebe zu Gunsten des Prinzen von Angustenburg in Holstein von Österreich geduldet, in Schleswig von Preußen kräftig niedergehalten worden. Als nun plötzlich am 1. Juni 1866 Österreich erklärte, die Verständigung über Schleswig-Holstein dem Bunde zur Entscheidung vorlegen zu wollen, erklärte dies Preußen für einen Bruch der Gasteiuer Konvention und trat sofort den Mitbesitz von Holstein wieder an. Die hierauf von Österreich in Frankfurt beantragte Mobilmachung aller nichtpreußischen Bundescorps wurde mit 9 gegen 6 Stimmen angenommen. Preußen trat nun aus dem Bunde aus, nachdem es noch den Plan einer Bundesreform vorgelegt hatte. Seinem Beispiele folgten alle Staaten nördlich vom Main, mit Ausnahme von Meiningen, Hannover, Hessen-Kassel und Sachsen. Den letzteren drei Staaten wurde von seiten Preußens am 15. Juni ein Ultimatum überreicht, wonach ihnen gegen die Abrüstung ihrer Truppen ihr Gebiet und ihre Souveränitätsrechte verbürgt wurden; doch lehnten sie dasselbe ab.

10. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten
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