Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden.
Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt.
§ 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten
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Extrahierte Personennamen: Radetzky Ludwig_Kossuth Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Christian_Viii Friedrich_Vh Friedrich August Fribericia
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§ 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des
jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern.
Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei.
Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude.
Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben.
§ 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd
internationale
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V. Deutschlands Neugestaltung.
§ 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben.
Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.
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Extrahierte Personennamen: Herwarth_von_Bittenfeld Friedrich_Karl) Friedrich Karl Georg_V._von_Hannover Mantenffel Herwarth_von_Bittenfeld Friedrich_Karl_von_Sachsen Friedrich Karl Steinmetz Feldzeugmeister_von_Benedek Karl Karl Wilhelm
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen.
Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom.
Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten.
Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr.
a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern
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Extrahierte Personennamen: Westrom Angustulus
Extrahierte Ortsnamen: Donau Rheine Gallien Heerkönig_Odwakar Italiens Ostrom
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 77 —
uns dabei daran, daß man die früheste Zeit menschlicher Kultur als die Steinzeit bezeichnet, da man zu Geräten und Waffen außer Knochen vorzugsweise Steine verwendete, zuerst in roher, nur gesplitterter Form. Später lernte man sie zur Gewinnung brauchbarerer Formen aber auch schleifen und durchbohren, um einen Stiel daran zu befestigen. Einen wichtigen Fortschritt bedeutete es, als man darauf zur Bearbeitung und Verwendung von Metallen überging, und so folgte auf die Steinzeit die Met allzeit. Zuerst verwertete man das Kupser, aber ehe es sich allgemein einbürgerte, gelangte die Bronze, eine Mischung von 9 Teilen Kupfer und einem Teil Zinn, zur Herrschaft. In dieser Form wirkte das Metall umgestaltend auf menschliche Einrichtungen. Als Bronze führte es sich im Norden Deutschlands, überhaupt Europas ein und blieb dort längere Zeit vorherrschend als im europäischen Süden. In den Ostseeländern entwickelte sich daher im 1. Jahrtausend v. Chr. eine vielseitige Bronzekultur. Ihre Träger waren die Germanen.
Unterdessen erschien in Südeuropa das Eisen, das im 2. Jahrtausend v. Chr. bereits in Mesopotamien und Ägypten bekannt war. So begann für die europäische Kultur die E i s e u z e i t, in der man vielfach eine Hallstadt und eine La -Tqne - Periode unterscheidet. Jene, nach den reichen Funden auf dem Gräberfelde am Hallstatter See im Salzkammergut benannt, kennzeichnet sich als eine Mischkultur, indem bei vervollkommneter Bearbeitung der Bronze gleichzeitig das Eisen mitverwendet wurde. An ihr hatten teil die Griechen, Italiker, Etrusker und Kelten. Bei den Griechen und Römern entwickelte sie sich in raschem Fortschritt zu größter Vollkommenheit.
Irrt weiteren Verlause trat die Bronze mehr und mehr zurück, das Eiseu gewann die Oberhand. Die Erzeugnisse dieser Art hat man nach den Funden bei La Tene am Neuenburger See als La-Tene-Kultur bezeichnet. Sie führte zugleich zur Verbesserung der Töpferei; denn man lernte das Emaillieren und verwendete die Drehscheibe. Bemerkenswert ist an ihr noch das Aufhören der Pfahlbauten. Das Gebiet ihrer Verbreitung umfaßte das Alpenland, Westungarn, Böhmen, Mähren, Oberdeutschland und das nordöstliche Frankreich. Ihre Träger waren vorzugsweise die in den genannten Gebieten wohnhaften Kelten. Sie hatten bei ihrer lebhaften Auffassungsgabe von der Mittelmeerkultur frühzeitig Gewinn gezogen, wurden auch fortgesetzt von Süden her beeinflußt
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Europas Südeuropa Mesopotamien Hallstadt Hallstatter_See Neuenburger_See Westungarn Oberdeutschland Frankreich
Neuere Geschichte. 85
Aug. Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmoe.
1848—1849 Kampf Österreichs mit den Ungarn (unter Kossuth) und den Lombarden. Die Ungarn werden mit Hilfe Rußlands besiegt. In der Lombardei behauptet der Feldmarschall Radetzky die österreichische Herrschaft.
1849, Ablauf des Waffenstillstandes von Malmoe. Neuer Kampf
März mit Dänemark.
April Das dänische Linienschiff Christian Viii. wird bei Eckernförde in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen. Erstürmung der Düppeler Schanzen durch bairische und sächsische Truppen. Der preußische General Bonin besiegt an der Spitze der schleswig - holsteinschen Armee die Dänen bei Kolding.
Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnt die Würde eines deutschen Kaisers, die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragen, ab.
Aufstände in Sachsen, der Pfalz und Baden durch preußische Truppen unterdrückt. Auflösung des Parlamentes. — Preußen gewinnt die beiden Fürstentümer Hohenzollern.
Juli Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark.
1850,6.Febr. Die preußische Verfassung wird vom König, den Ministern und Abgeordneten feierlich beschworen.
20. März Eröffnung des Erfurter Parlaments zu Beratungen über die Verfassung einer neuen deutschen Union.
Juli Friede zwischen Preußen und Dänemark, dem auch der deutsche Bund beitritt. Die Schleswig-Holsteiner setzen den Krieg allein fort unter dem ehemaligen preußischen General Willisen. Er wird bei Jdstedt geschlagen. — Schleswig von den Dänen besetzt. Nach einem unglücklichen Gefecht bei Missunde und einem fehlgeschlagenen Sturm auf Friedrichstadt geht der Oberbefehl auf General Horst über.
Sept. Wiedereröffnung des deutschenbund estages in Frankfurt.
Nov. Zusammenkunft der Minister Manteuffel und Schwarzenberg in Olmütz. Preußen fügt sich allen Forderungen Österreichs. Schleswig-Holstein wird den Dänen preisgegeben. In Kurhessen wird der Verfafsungsftreit zu gunsten des Kurfürsten entschieden.
1851,2.Dez. Staatsstreich Louis Napoleons, welcher die Nationalversammlung auflöst, die von ihm beschworene Verfassung aufhebt und sich durch eine allgemeine Abstimmung der Nation (Plebiscit) zum Präsidenten auf 10 Jahre erwählen läßt mit der Ermächtigung, eine neue Verfassung zu erlassen.
1852,1. Dez. wird er auf Grund eines Senatsveschlusses und einer zweiten allgemeinen Abstimmung als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert.
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Extrahierte Personennamen: Radetzky Christian_Viii Bonin Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Horst_über Louis_Napoleons Napoleons Napoleon
84 Neuere Geschichte.
witsch (Erimanski) kämpft glücklich in Asien, erobert u. a. Erzerum. — Friede zu Adrianopel, in welchem Pruth und Donau als Grenze der Türkei festgesetzt werden. Der Sultan erkennt die Unabhängigkeit Griechenlands an. — Dtto Izweiter Sohn Ludwigs L von Baiern, wird (1832) König von Griechenland.
1830 Die Franzosen erobern unter dem Marschall Bourmont Algier.
27.— 29.Juli Pariser Julirevolution. Karl X., seit 1824 König, und sein Sohn danken ab. Louis Philipp von Orleans König der Franzosen.
Sept. Revolution in Belgien, welches selbständiges Königreich wird unter dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg.
1830—1831 Polnische Revolution. Diebitsch besiegt die Polen bei Grochow und Ostrolenka. Paskewitsch erobert Warschau. Polen russische Provinz.
1833—1840 Bürgerkrieg in Spanien zwischen den Christinos (Anhänger der Königin Christine) und den Car listen (Anhänger des Prinzen Don Carlos). Die Carlisten von Espartero besiegt; Jsabella (Tochter Christinens) Königin von Spanien.
1837 Wilhelm Iv. von England stirbt. Ihm folgt die Tochter seines verstorbenen Bruders, Victoria, später vermählt mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg. Wilhelms Bruder Ernst August, Herzog von Cumber-land, wird König von Hannover.
1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen.
1848 Paris er Februarrevolution. Louis Philipp flieht
24. Febr. mit seiner Familie nach England. Frankreich abermals Republik.
Louis Napoleon Präsident (seit 10. Dez.).
13. März Aufstand in Wien. Der Minister Fürst Metternich dankt ab; später auch der Kaiser Ferdinand I. zu gun» sten seines Neffen Franz Joseph.
18. März Aufstand in Berlin. Berufung einer konstituierenden Nationalversammlung. Im November wieder aufgelöst.
April Aufstand in Schleswig-Holstein und Bildung einer provisorischen Landesregierung. Preußische und anvere deutsche Bundestruppen kommen den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe. Der preußische General Wrangel schlügt die Dünen bei Schleswig und dringt bis nach Jütland vor.
18. Mai Versammlung eines deutschen Parlaments in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. — Erzherzog Johann Reichsverweser.
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Extrahierte Personennamen: Dtto_Izweiter Ludwigs Karl_X. Karl_X. Louis_Philipp_von_Orleans Philipp Leopold_von_Sachsen-Koburg Leopold Grochow Christine) Carlos) Espartero Christinens Wilhelm Victoria Albert_von_Sachsen-Koburg Wilhelms_Bruder_Ernst Wilhelms Ernst August Friedrich_Wilhelm_Iv. Friedrich Wilhelm_Iv. Louis_Philipp Philipp Louis_Napoleon Napoleon Fürst_Metternich Ferdinand_I. Franz_Joseph Franz Johann_Reichsverweser Johann
Extrahierte Ortsnamen: Asien Donau Griechenlands Baiern Griechenland Belgien Ostrolenka Warschau Spanien Christinos Spanien England Hannover England Frankreich Wien Berlin Schleswig-Holstein Schleswig Frankfurt_a._M.
Neuere Geschichte. 89
zu einer neuen Gestaltung Deutschlands durch Preußen ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. 2) Er überträgt seine im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig auf den König von Preußen. 3) Österreich zahlt 20" Millionen Thaler Kriegskosten und gibt 4) seine Zustimmung zu der Vereinigung des lombar-disch-venetianischen Königreichs mit dem Königreich Italien.
Mit Baiern, Würtemberg und Baden war der Friede bereits vorher, mit Hessen-Darmstadt und Sachsen wurde er bald nachher geschlossen. Preußen erhielt eine Kriegsentschädigung und zur Grenzregulierung einige Bezirke von Hessen und drei kleine bairische Landesteile: außerdem vereinigte es Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt mit seinem Gebiete und gründete den norddeutschen Bund. Mit den süddeutschen Staaten wurde ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen.
6. Okt. Friede zu Wien zwischen Österreich und Italien. Österreich tritt Venetien ab und erkennt das Königreich Italien an.
1868 Revolution in Spanien. Die Königin Jsabella flüchtet nach Frankreich. Einsetzung einer provisorischen Regierung und Einberufung der Cortes (Abgeordnete des Landes). Die Majorität derselben beschließt eine neue konstitutionell - monarchische Verfassung, und Serrano wird zum provisorischen Regenten gewählt. Nachdem General Prim die spanische Krone mehreren auswärtigen Fürsten vergebens angeboten, erklärt sich
1870 Prinz Leopold von Hohenzollem zur Annahme derselben bereit. Dagegen tritt die französische Regierung mit Heftigkeit auf und stellt durch den französischen Gesandten Benedetti an König Wilhelm I., der sich zur Kur in Ems befand, das Verlangen, dem Prinzen von Hohenzollern die Annahme der spanischen Krone zu verbieten. Nach dem freiwilligen Rücktritt des Prinzen mutet die französische Regierung dem Könige von Preußen zu, eine bestimmte Erklärung abzugeben, daß er die Kandidatur des Prinzen für die spanische Krone in Zukunft niemals wieder zulassen werde. Der König weist diese unpassende Forderung zurück, daher
1870—1871 deutsch-französischer Ktieg.
Es werden drei große deutsche Armeen aufgestellt:
die 1. Armee unter dem General Steinmetz bei Koblenz;
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Hohenzollem Leopold Wilhelm_I.
Der schleswig-holsteinische Krieg 1864. 489
den russischen und englischen Drohungen gegenber miglckt. fter-
reich, das nach berwltigung der Aufstnde in seinem eigenen Staats-
gebiet die Niederwerfung der Revolution als seine Hauptaufgabe be-
trachtete und Preußen in den Verhandlungen zu Olmtz ganz fr sich
gewann, schickte unter Preuens Zustimmung 1850 sogar Truppen nach
Holstein und lieferte die Elbherzogtmer gegen das allgemeine Versprechen,
deren Rechte zu wahren", wieder an Dnemark aus. Zugleich erklrten
die fnf Gromchte Europas auf einer Konferenz zu London 1852 die Londoner Pro-
Unteilbarkeit der dnischen Gesamtmonarchie, innerhalb deren die Sonder- totou 05 '
stellnng Schleswig-Holsteins und Laueuburgs brigens fortbestehen sollte,
und die Thronfolge des Hauses Glcksburg fr den Fall, da der
Mannesstamm des in Dnemark regierenden Hauses aussterbe. Durch
dieses Londoner Protokoll" war die bisher in den Elbherzogtmern
geltende Erbfolgeordnung umgestoen und die Linie Augustenburg, die Augusten-
sich im 16. Jahrhundert vom dnischen Knigshaus abgezweigt hatte burser Umc'
und Schleswig-Holstein fr den im Londoner Protokoll vorgesehenen
Fall nach stilischem Erbrecht fr sich beanspruchte, von der Thronfolge
in den Elbherzogtmern ausgeschlossen. Der Erbprinz (Friedrich) von
Augustenburg und der deutsche Bund verwarfen deshalb das Londoner
Protokoll, während die deutschen Gromchte Preußen und sterreich
dasselbe anerkannt hatten.
Seitdem die Elbherzogtmer an Dnemark ausgeliefert waren (1852), Dnisierungs-versuchte die dort herrschende eiderdnische" Partei das nrdliche Herzog- Schleswig" tum Schleswig mglichst rasch zu dnisieren, um es dann Dnemark auch politisch vollstndig einzuverleiben. Um die deutsche Nationalitt daselbst leichter unterdrcken zu knnen, wurde jede Verbindung mit Holstein (auch das gemeinsame Oberappellationsgericht in Kiel) beseitigt,
sogar eine Zollgrenze an der Eider errichtet, dnische Beamte, Prediger und Lehrer sowie dnische Truppen in das deutsche Land geschickt,
während die deutschen Soldaten und Offiziere in dnische Garnisonen kamen, und endlich sogar das Dnische zur Kirchen- und Schulsprache in Schleswig gemacht. Als nun 1863 (mit Friedrich Vii.) der Mannes-stamm des seit 1460 der Dnemark und Schleswig-Holstein gemeinsam herrschenden Hauses (Oldenburg) ausstarb, folgte nach den Bestimmungen Christian ix. des Londoner Protokolls Christian von Glcksburg, der einzige Prinz,
der in den Kriegsjahren um 1850 gegen die Elbherzogtmer die Waffen getragen. Aber kaum hatte Christian Ix.*) den dnischen Thron be-
1) Unter drei Knigen dieses Namens greifen die deutsche und die dnische Geschichte in einander: Christian I. (Gras von Oldenburg) wurde 1448 in Dnemark,
1450 auch in Norwegen zum König und 1460 in Schleswig-Holstein zum Herzog ge-whlt. Christian Iv. mischte sich 1626 in den dreiigjhrigen Krieg. Christian Ix.
verlor Schleswig-Holstein und Lauenburg.
Friedrich V. f 1766.
Christianen, 1808. Friedrich f 1803.
I---
Friedrich Vi. Christian Viii. f 1848. Charlotte. Wilhelm v. Hessen-Kassel,
t 1839. | '-j-'
Friedrich Vii. f 1863. Luise. Christian Ix. von Glcksburg.
Albert Prinz von Wales. Alexandra. Friedrich. Wilh. Georg. Maria. Alexander Iii. ----Kg.v.griechenld. 'V.ruland.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich)_von
Augustenburg Friedrich Friedrich_Vii Friedrich Christian_ix Christian_von_Glcksburg Christian_Ix Christian_Iv Christian_Ix Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich Friedrich Friedrich_Vi Friedrich Christian_Viii Charlotte Wilhelm Friedrich_Vii Friedrich Christian_Ix Albert_Prinz_von_Wales Alexandra Friedrich Friedrich Georg Maria Maria Alexander_Iii Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Europas London Schleswig-Holsteins Hauses_Glcksburg Dnemark Schleswig-Holstein Holstein Kiel Schleswig Schleswig-Holstein Oldenburg Oldenburg Dnemark Norwegen Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Lauenburg Hessen-Kassel Glcksburg
Der Krieg des Jahres 1866. 493
Winnen hofft-,') Nun stellt- Preuei (?. April 1866) am unbetage |6w
zu Frankfurt am Main den Antrag, ba eine aus direkten Wahlen und ^d7-r-sr,n,
allaemeiuem Stimmrechte der ganzen Nation hervorgehende Versammlung
einberufen werde, um die Reform der Bundesverfassung zu beraten.
Indem der Bundestag diesen Antrag an einen Ausschu berwies, war
er so gut wie abgelehnt. Jetzt drngten drei brennend gewordene Fragen
mv Entscheidung: die deutsche Bundesreform, der schleswig-holsteinische
Streit und das Schicksal Venetieus. Wie sterreich und Preußen hatte
auch Italien seine Armee auf Kriegsfu gebracht. Es bedurfte nur noch
eines Anstoes, um den Krieg nrdlich und sdlich der Alpen entbrennen
zu lassen.
Der Krieg des Jahres 1866.
Am 1. Juni 1866 brachte sterreich die schleswig-holsteinische An- A^b?e gelegenheit vor den Bundestag, obwohl Preußen erklrt hatte, da es schlesw.-holst. dessen Entscheidung in dieser Angelegenheit nicht gelten lassen knne, Frage vor den und befahl dem in Holstein stehenden Feldmarschalllieutenant v. Gablenz Bund, die Stnde dieses Landes zusammenzuberuseu. Beides erklrte Preußen sterreich be-fr einen Bruch der Gasteiner Konvention, worin die beiden Gromchte ^ni/chen sich allein die Entscheidung der die Herzogtmer vorbehalten hatten, Stnde ein. und lie nun seine in Schleswig unter Mantenffel stehenden Truppen in Holstein einrcken, um die Stndeversammlung zu verhindern, stellte Preußen besetzt aber auch dem sterreichischen Statthalter einen Einmarsch in Schles- 50'em' wig frei. Diefer zog sich jedoch unter Protest nach Hannover und spter nach Sddeutschland zurck. Die Besetzung Holsteins durch preuische Bundes-Truppen erklrte nun sterreich fr einen Bruch des Bundesfriedens Mobilmachung, und beantragte am Bundestag, smtliche Bnndesarmeecorps mit Aus-nhme der preuischen in Kriegsbereitschaft zu bringen. Vergebens pro-testierte der preuische Bundestagsgesandte gegen eine solche Bedrohung eines Bundesmitgliedes, die sein Herr als Kriegserklrung betrachten msse. Am 14. Juni 1866 wurde der Antrag sterreichs in einer auerordentlichen Sitzung mit einfacher Stimmenmehrheit angenommen,
worauf Preußen erklrte, da durch diese verfassungswidrige Abstimmung P^uen er-das Bundesverhltnis gebrochen und der Bund aufgelst sei. Nachdem fil " der gleichzeitig vorgelegte Plan einer Umgestaltung des Bundes unter dem Vorsitze Preuens sowie dessen Angebot der Neutralitt von Hannover, Neutralitt^ Kurhessen und Sachsen zurckgewiesen worden, mute der Krieg ganz "norbbeuttoen Deutschland ergreifen, obwohl er im Grunde nichts anderes als ein Streit Mittelstaaten, der beiden Gromchte der die Fhrerschaft in Deutschland war.2) Auf
!) Dabei versicherte die Regierung Viktor Emanuels Preußen ihrer freudigen Untersttzung, wenn bieses, sich an die Spitze der deutschen Nationalpartei stellenb,
jenes Parlament einberufe, das seit so vielen Jahren Gegenstand der Wnsche der Nation sei, und fr Deutschland, so wie es in Italien geschah, den Fortschritt der freisinnigen Institutionen mittels Ausschlieung sterreichs sichere. Vgl. die Erhebung Preuens (1701) und Piemonts (Savoyens 1720) zu Knigreichen, die Hoffnungen Italiens (1848) und Deutschland (1849) auf biefe Staaten, die Einigung Italiens durch Piemont (1861) und die Deutschland durch Preußen (1871).
2) Die Rivalitt zwischen Preußen und sterreich um die Hegemonie in Dentsch-lanb beginnt schon 1740 und endigt 1866.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
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Extrahierte Personennamen: Viktor_Emanuels Viktor
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt_am_Main Italien Holstein Schleswig Holstein Sddeutschland Hannover Kurhessen Sachsen Deutschland Deutschland Deutschland Italien Savoyens Italiens Deutschland Italiens Deutschland