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1. Geschichte des Mittelalters - S. 3

1901 - München [u.a.] : Franz
A. Das germanische Altertum 113 u,-375 n. Ehr. I. Germanien und die Germanen?) Das Land unserer Vorfahren wurde von den Römern Ger- Land. Manien genannt. Vor etwa zweitausend Jahren umfaßte es das ganze Gebiet, das sich von der oberen Donau bis zur, Nord- und Ostsee, vom Wasgenwald bis zur Weichsel erstreckt. Ähnlich dem heutigen Spreewalde, war damals der größte Teil unseres Vaterlandes von ausgedehnten Wäldern, Sümpfen und Mooren bedeckt; daher war sein Klima kälter als gegenwärtig, rauh und unwirtlich. Übrigens brachte es Getreide, Gemüse und unedles Obst hervor. Die Tierwelt wies mannigfaches Wild auf, so Ure oder Auerochsen, Wisente oder Büffel, Elentiere oder Elche und andere Hirscharten, Rehe, Bären, Eber, Wölfe, Füchse, Wildkatzen, Luchse u. s. w.; Pferd, Rind, Kleinvieh und Hund waren die wichtigsten Haustiere. Die Germanen, ein Volk der mittelländischen oder kaukasischen Volk. Menschenrasse, waren in grauer Urzeit von Osten her in das Herzland Europas gewandert, wo sie zunächst den Teil Norddeutschlands zwischen Weichsel und Elbe eingenommen haben?) Von da breiteten sie sich später einerseits über Skandinavien, andrerseits über den Westen und Süden unseres heutigen Vaterlandes aus. Unsere Vor- Körperliche fahren waren große und kräftig gebaute Menschen mit blauen Augen, Erscheinung, blonden Haaren und heller Hautfarbe. Ihre Nahrung bestand hauptsächlich aus dem Fleisch der auf der Jagd erlegten Tiere, als Nahrung. Getränke diente Milch, Bier, ans Gerste hergestellt, und Met, aus wildem Honig bereitet. Linnen, das die Frauen webten, und Tier- Tracht, selle bildeten die Hauptbestandteile ihrer Kleidung, die für Männer und Frauen die gleiche war; nur trugen die letzteren häufiger leinene, ärmellose Gewänder. Den Hauptschmuck des Mannes bildeten seine *) Wiener Bilderbogen für Schule und Haus. Nr. 39. „Germanen." 2) H. Linggs Gedicht „Die Einwanderung der Germanen." 1*

2. Geschichte des Mittelalters - S. 25

1901 - München [u.a.] : Franz
Ergebnisse der Völkerwanderung. — Muhammed. — Das Kalifat. 25 her neu eroberte Westen der germanischen Familie nicht erhalten. Denn mit Ausnahme der nieberbeutfchcn Angelsachsen sinb sämtliche ausgewanberten germanischen Völker untergegangen; Untergang der sie würden (tote die Ostgoten) von einem überlegenen Feiub im bewanderten Kampse aufgerieben ober sie haben ihr germanisches Volkstum ein- 'Germanen, gebüßt, inbern sie die Sprache der Besiegten annahmen, freilich auch umbilben halfen, so daß ans der einen römischen bte romanischen Sprachen entstauben. So würden aus den Westgoten Spanier, aus Entstehung beu salischen Franken ttnb Burgunbern Franzosen, aus den Lango- der Barben Italiener. Es bilbete sich also neben den Slaven und Ger- U1^g^l(ifen meinen durch Mischung der letzteren mit Römern ober früher schon "L romanisierten Nationen eine neue Völkerfamilie, die der Romanen. Diese Völkermischung bebeutete für die Länber der alten Verjüngung Welt eine Verjüngung, in dem sie der tu mancher Hinsicht ab- der alten Welt. gelebten Bevölkerung des römischen Reiches frische, lebenskräftige Bestaubteile zuführte und manche echt germanische Charakterzüge mit- Kultivierung teilte. Anbrerseits nahmen die Germanen von den Römern deren der Germanen, höhere Bilbung und Kultur, namentlich das Christentum an und lernten von ihnen auch eine strengere Behanblung des Rechts- wesens, inbeni sie jetzt erst dazu kamen, ihre heimischen Volksrechte (und zwar in lateinischer Sprache) aufzuzeichnen. Während so die Germanen mit empfänglichem Sinn eine Kultivierung höhere Kultur in sich aufnahmen, trugen sie dieselbe auch nach 'des Ostens. Osten und wurden die Vermittler zwischen den westlichen Romanen und den östlichen Slaven (und Magyaren). In- ®ermnrti= beut sie aber biefen Christentum und abenblänbifche Bilbung zu- fterimc; der führten, gingen die Slaven zwischen Elbe und Ober, ja bis zur überelbischen Memel, in beutscher Kultur aus und würden germanisiert. ©ebiete. Endlich hat sich auch bte große Wanderung als bte letzte Seutic&e gemeinsame That aller Germanen so sehr ihrer Erinnerung eingeprägt, Heldensage, daß die Völkerwauberuug zu einer Haupt quelle der mittelalterlichen Helbe u bichtu ug fiesonbers in Deutschland geworben ist, wo Etzel und Dietrich, Ermenrich und Otaker sowie die Burgunberkönige von Worms, Günther, Ger not, Giselher, und Kriemhtlbe das ganze Mittelalter hinburch besungen würden. Muhammed um 622. — Das Kalifat. Bald nachdem Europa durch die Völkerwanderung eine so be- Die Araber deutende Umgestaltung erfahren hatte, erlitt auch der Orient eine r Üdr nicht minber große Erschütterung und Um bilbung Vonseiten der Jjcullslmmeu Araber. Diese waren ein semitisches Volk, als besten Stammvater die Bibel Isinael, den Sohn Abrahams, nennt; sie wohnten das ganze Altertum hinburch auf ihrer durch Wüste und Meer abgeschlossenen Halbinsel. Sie waren ein Nomadenvolk, das auf feinen Wanberzügen durch die Wüste wegen der großen Hitze gern die Nacht

3. Geschichte des Mittelalters - S. 13

1901 - München [u.a.] : Franz
Angriff der germanischen Stämme auf das römische Reich. 13 früher schon König Ludwig I. von Bayern ihm im nördlichen Giebelfeld der Walhalla ein Marmorbildnis durch Schwanthaler hatte errichten laffen. e) Angriff der germanischen Stämme auf das römische Reich. Nach der furchtbaren Niederlage im Teutoburger Walde gaben die Römer ihre Pläne auf Großgermanien endgültig auf; ja es vollzog sich nach und nach ein großer Umschwung in dem Verhältnisse der Germanen zu den Röinern. Die Germanen gingen nämlich von der Verteidigung zum Angriff über. Diesen eröffneten die Markomannen, die (i. I. 166 n. Chr.) aus Böhmen und Mähren in die römischen Grenzprovinzen an der mittleren Donau einfielen, aber von Kaiser Marc Anrel noch mit Glück abgewehrt wurden. Infolge der Erfahrungen, welche die Germanen aus ihren Kämpfen mit den Römern zogen, schlossen sich einzelne Völkerschaften nicht mehr bloß vorübergehend, wie unter Armin, zu Kriegsbündnissen, sondern zu dauernder Waffengenossenschaft zusammen, um dem mächtigen Weltreich eher gewachsen zu sein. So treten an die Stelle der kleinen Völkerschaften die Stämme. Diese Umbildung beginnt im 3. Jahrhundert n. Chr. und schließt erst während der Völkerwanderung ab. Es entstehen im eigentlichen Deutschland nacheinander die folgenden Völkervereine: 1. die Alamannen am Oberrhein; 2. die Franken am Niederrhein; 3. die Sachsen, in denen auch die Cherusker aufgiugeu, um die Weser; 4. die Thüringer um Saale und Main; 5. die Bayern (Nachkommen der Markomannen und anderer Völkerschaften) um Donau, Isar und Inn; 6. die Friesen an der Nordsee von der belgischen Küste bis nach Schleswig. Neben diesen westgermanischen Stämmen, die das eigentliche Deutschland inne hatten und den Römern vollends entrissen, macht sich schon im 3. Jahrhundert der große oft germanische Völkerverein der Goten') bemerkbar, der sich von der unteren Weichfel bis zum Don und schwarzen Meere ausbreitete. *) Andere Ostgermanen waren die Burgunder und Wandalen, die einst ihre Wohnsitze zwischen Oder und Weichsel hatten. Stamm- bildung. West- germanen Ostgermanen.

4. Das Deutsche Reich - S. 274

1901 - Langensalza : Beyer
Iii. Abschnitt. ?ie Landschaften und Staaten Hlorddeutschlands. 1^. Das wostelbische Tiefiand/) Aiel: Wie kam es nur, daß im alten Sachsenlande die altheidnischen Sitten und Gebräuche sich am längsten erhalten konnten? Vorbereitung: Wo lag denn das alte Sachsenland? Im Nordwesten unseres deutschen Vaterlandes zwischen Elbe und Ems, zwischen Nordsee und Harz und Weserbergland. — Warum bezeichnet man diesen Teil als das alte Sachsenland? Heutzutage giebt es in unserem Vaterlande auch noch Gegenden, welche den Namen Sachsen tragen, nämlich das Königreich Sachsen, die Herzog- tümer Sachsen und die Provinz Sachsen. Welchen Namen trägt die ganze Landschaft, in welcher diese Länder liegen? Man bezeichnet die ganze Landschaft, Obersachsen im Gegensatz zu dem alten Sachsenlande, das man heutzutage Niedersachseu nennt. Welche Frage entsteht da? Warum wird das alte Sachsenland so genannt? — Was ist nun in unserer Aufgabe von dem alten Sachsenlande behauptet worden? Hier haben sich die altheiduischen Gebräuche und Sitten, wie sie vor 2000 Jahren bei unseren deutschen Vor- fahren herrschten, am längsten erhalten. — Inwiefern kann dies behauptet werden? Während alle deutschen Völkerstämme zu einem einzigen großen Reiche vereinigt und einem Köuig nnterthan waren, da waren die Sachsen noch ein freies, unabhängiges Volk, das sich selbst seine Heerführer wählte, wenn es in den Krieg ziehen wollte it. f. w. Während nuter den anderen deutschen Volksstämmen das Christentum schon längst Wurzel gefaßt hatte, lebten die Sachsen noch im siusteru Heidentums, brachten nuter heiligen Eichen Wodan^ Thor und Ziu ihre Opfer dar u. f. w. Erst Karl d. Gr. gelaug es, dem alt- heidnischen Wesen die Axt an die Wurzel zu legen; aber nur langsam wurden die altheidnischen Sitten und Gebräuche verdrängt. Welche Frage entsteht da? Warum konnte sich hier so lange altheidnisches Wesen erhalten? Ausammenfassung: Vom alten Sachsenlaude und vom alten Sachsen- Volke. — Wovon werden wir nun zu spreche« haben? Von Niedersachsen. 1. Woher hat es seinen Namen? 2. Warum kounte sich gerade hier so lange das altheidnische Wesen erhalten? i) Kühen, S. 434 ff. — Dorenwell & Hummel, Charakterbilder Ii. ©._ 134. — Ratzel, Deutschland S, 140 ff- — Daniel-Volz, Deutschland, S. 322, 322, 345, 350.

5. Das Deutsche Reich - S. 1

1901 - Langensalza : Beyer
\. Abschnitt. Die Landschaften und Staate» Süddeutschtands. 1. Die Alpen, der südliche Grenzwall Deutschlands.^ Ziel: Von dem gewaltigen Grenzwall, der das freie Germanien von dem römischen Weltreiche schied. Vorbereitung: Was verstehen wir unter dem freien Germanien? Das Land zwischen Rhein und Weichsel, zwischen Ost- und Nordsee und der Donau. Woher hatte dies Land seinen Namen? Es wnrde bewohnt von den freien germanischen Volksstämmen, die keinem fremden Volke uuterthan waren. Hat dies Land noch heute diesen Namen? Nein; es heißt heute Deutschland. Umfaßt das heutige Deutschland das ganze Gebiet des freien Germaniens? Nein; es umfaßt einen größeren Raum; denn es gebt über den Rhein und die Weichsel hinaus und erstreckt sich auch im Süden über den Donaustrom. Wo lag nuu das römische Weltreich? Es lag im Süden und Westen des freien Germamens. Was befand sich aber zwischen beiden Ländern? Eiu gewaltiger Grenzwall. Was versteht ihr darunter? Eine Erhöhung, durch die das Land geschützt wird. Und was für ein Grenz- wall? Ein gewaltiger d. h. ein sehr hoher. Was hätte man da meinen sollen? Die freien germanischen Stämme hätten müssen vor den Einfällen der römischen Heere sicher sein. Es war aber nicht so; denn die Römer fielen sowohl von Südeu her. als auch von Westen her in Deutschland ein und suchten die freien germanischen Völker sich zu unterwerfen. Welche Fragen möchten wir da beantwortet haben? 1 Wo lag dieser gewaltige Grenzwall und wodurch ward er gebildet? 2. Wie wurde es den Römern möglich, diesen gewaltigen Grenzwall zu übersteigen und in Deutschland einzufallen? Seht zu, ob ihr selbst diese Fragen beantworten könnt! Was meint ihr da wohl? Der gewaltige Grenzwall wiro gewiß von einem hohen Ge- birge gebildet worden sein, das höher ist als unser Thüringer Wald. — Aber wie konnten sie dies übersteigen? Das Gebirge wird vielleicht auch *) Vergl. Kutzen, Das deutsche Land S. 42 ff. — Daniel-Volz, Das deutsche Land S. 50 ff., 78 ff., 103 ff., 119 ff., — Richter, Das deutsche Reich S. 8 ff. Fritzsche, Handbuch f. d. erdkundlichen Unterricht. 1

6. Das Deutsche Reich - S. 22

1901 - Langensalza : Beyer
22 1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. 3. Welchen Einfluß übt der Bodenaufbau auf die Besiedelung der Alpen aus? 4. Wie zeigt sich auch in den Alpen, daß die Bewohner von dem Boden auf dem sie wohnen, abhängig sind? 5. Inwiefern hat sich auch in den Alpen der Mensch „zum Herrn der Schöpfung" gemacht? 6. Weist nach, daß in den Alpen auch das Verkehrsleben durch deu Bodenaufbau beeinflußt worden ist! 2. Das deutsche Alpenvorlands) Ziel: Das Römerland an der Donau. Vorbereitung: Welches deutsche Land hatten denn die Römer inne? Das Land, das von der Donau und dem Jura im Norden und Nordwesten und durch die Alpen im Süden begrenzt wird, war zur Zeit Armins im Besitze der Römer. Wie war es den Römern möglich geworden, dies Land in Besitz zu nehmen? Die Römer waren von Süden und Westen her vorge- drungen. Das wegsame Alpengebirge, dessen Völkerschaften sie sich bereits unterworfen hatten, hatte ihr Vordringen nach Norden hin erleichtert. Im Thale der zur Donau Hinsließenden Alpenslüsse waren sie vorwärts gezogen und hatten sich nach und nach das Gebiet bis zur Donan hin unterworfen. Wie suchten die Römer ihre Herrschaft im deutschen Donaulaude zu be- festigen? Die römischen Eindringlinge legten hier im Donaulande eine Reihe von Städten und Kastellen an, in die sie starke Besatzungen legten. So wurde schon in der Römerzeit der Grund gelegt zu verschiedeneu Städten, die noch heute im deutschen Donaulande zu finden sind. Römischen Ursprungs sind z. B. Bregenz am Bodensee, Augsburg am Lech, Regensburg und Passau an der Donau. Die römischen Kriegslager im deutschen Donau- lande wurdeu immer an den Ufern der Flüsse angelegt, weil die Flußthäler in jener Zeit die Hauptstraßen des Verkehrs bildeten. Ist denn das deutsche Donauland immer im Besitz der Römer geblieben? Später, zur Zeit der Völkerwanderung, wurde das deutsche Donauland von deutscheu Volksstämmen in Besitz genommen: den östlichen Teil besiedelten die Bayern, den West- lichen dagegen die Alemannen. Es fragt sich nun: Haben die deutschen Volksstämme bei der Besitzergreifung des deutschen Donaulandes sich auch vorwiegend in den Fluß- thälern niedergelassen? *) Vergl. Penck, Das deutsche Reich S- 135 ff. — Kutzen, Das deutsche Land S. 121 ff. — Daniel-Volz, Das deutsche Land S. 126 ff.

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

8. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

9. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

10. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 52

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 52 — Taunusgebirge und Vogelsberg aus, legten zur Befestigung derselben feste Ztandlager oder Kastelle an und zwangen die deutschen Völkerstämme zur Zahlung von Tribut. Die Mattiaker, ein chattisches Volk, welche nach dem Rheine hin vorgedrungen waren, gerieten in Abhängigkeit von den Römern. Ihre Hauptstadt war Mattiäcum, das heutige Wiesbaden, dessen warme Quellen den Römern schon bekannt waren. Niemals vermochten indes die Römer das Land der Chatten ans die Dauer unter ihre Herr- fchaft zu bringen; deshalb finden sich auch im nördlichen Hessen nirgends Reste römischer Bauwerke. Römische Überreste. Ein großartiges Werk der Römer war der Grenzwall oder Pfahlgraben, dessen Spuren heute noch auf weite Strecken zu sehen sind. Er überschritt Berge und Täler, lief vom Rheine aus über den Taunus, durch die Wetterau und am Vogelsberg her bis an die Mündung der Kinzig. Derselbe bestand aus einem tiefen Graben mit einem Erdwalle, der oben mit Pfählen oder Pallisaden besetzt war. Auf der inneren Seite befanden sich in gewissen Entfernungen von einander Wachtposten, Türme und Kastelle. Die Grundmauern eines Kastells sind noch heute bei Großkrotzenburg zu sehen. Der Pfahlgraben sollte das römische Gebiet gegen Überfälle der Germanen schützen. Bei Großkrotzenburg und an anderen Orten hat man römische Altertümer ausgegraben und zwar: Waffen, Werkzeuge, -Tongefäße, Münzen, Steine mit Inschriften u. dergl. Als die Römer bis an die Weser vordrangen, und der römische Statthalter Varus den Germanen römische Sprache, Sitten und Gesetze aufzwiugen wollte, da vereinigten sich mehrere Völkerschaften unter Hermann dem Cheruskerfürsten zum Widerstaude. Varus wurde iu der dreitägigen Schlacht im Teutoburger Walde (9 n. Chr.) vollständig geschlagen, und Deutschland war bis zu dem Rheine und dem Psahlgraben wieder srei. An dem Befreiungskampfe nahmen auch Chatten teil. Diese mußten dafür später die Rache der Römer empfinden. Der römische Feldherr Germanicus fiel im Jahre 15 n. Chr. in ihr Land ein, zerstörte ihren Hauptort Mattium und nahm die Gemahlin ihres Fürsten Arpus gefangen. Hiermit endeten die Kriegszüge der Römer ins innere Deutschland. Diese konnten auf die Dauer ihre Grenzen nicht behaupten. Im fünften Jahrhundert hörte ihre Herrschaft am Rheine auf. Die Kranken. Feste Wohnsitze. Gauverfassung. Im vierten Jahrhundert begann die große Völkerwanderung, ein beständiges Hin- und Herziehen der meisten deutschen Völker. Dieses Wandern hörte erst auf, als gegen Ende des fünften Jahrhunderts die Völkerschaften feste Wohnsitze einnahmen. Die Franken, ein mächtiger Volksstamm, der durch die Vereinigung der Chatten und Sigambrer ent- stand, wurden Herren unserer Gegend. Aus dem Namen Chatten bildete
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