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1. Das Deutsche Reich - S. 150

1901 - Langensalza : Beyer
150 n. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Was verstehen wir unter Heilquellen? Wo haben wir bereits solche Heilquellen gefunden? (Heimat- und Vaterlandskunde!!) Warum haben wir diese Quellen als Heilquelleu bezeichnet? Ju welchen deutschen Landschaften haben wir auch Heilquellen gefunden? Was für Quellen sind es? Wie kommt es, daß sich dort solche Heilquellen finden? Auch im Schiefergebirge giebt es eine Gegend, die reich an Heilquellen ist. Was wollen wir nun wissen? 1. Welcher Teil des Schiefergebirges ist reich an Heilquellen? Das Land der Heilquelleu im rheinischen Schiefergebirge ist der Taunus. Dieser erstreckt sich als ein langer Bergrücken von der Wetterau bis zur Felsengasse des Rheins. Er bildet die Nordgrenze des gesegneten Rhein- gaues und steigt wie eine Insel aus vier Flußthäleru empor. Umschlossen wird der Taunus vou dem Rhein-, Main-, Lahn- und Wetterthale. Der Mainebene und dem Rheingau kehrt er seinen steilen Abfall zu. nach dem Lahnthale dagegen bildet er eine sanft abfallende Hochfläche, auf welcher sich einzelne Bergkuppen erheben. Der Taunus ist äußerst wasserreich; aus dem Innern desselben sprudeln eine große Zahl von Mineralquellen. In der Umgebung von Wiesbaden befinden sich allein 23 solcher Quellen, die warmes, heilkräftiges Wasfer spenden.' Bei dem Städtcheu Sodeu, das nordöstlich von Wiesbaden gelegen ist, sprudelt aus 14 warmen Quellen heilkräftiges Salzwasser. Auch bei deu Städten Langenschwalbach, Selters, Homburg, Schlaugenbad u. v. a. giebt es zahlreiche Quellen, die eisenhaltiges oder kohlensaures Wasser spenden. Aber auch an anderen Orten sind diese Heil- quellen zahlreich vertreten. 2. Woher rührt der Quellenreichtum des Taunus? Die Höhen des Tannns sind mit dichten Laub- und Nadelwäldern be- deckt. Diese ausgedehnten Wälder halten bedeutende Mengen der Nieder- schläge fest. Dieses Wasser dringt durch die Risse und Sprünge, die die Gesteine durchziehen, in das Innere der Erde und wird durch den Druck des nachfolgenden Wassers wieder an die Oberfläche getrieben. Auf seinem Wege durch das Erdinnere fließt das Wasser durch mancherlei Stein- und Erdschichten. Dabei löst es nicht nur einzelne Teile ab, sondern löst diese auch auf. Dadurch erhält das Wasser einen säuerlichen, salzigen, bitteren oder herben Geschmack. Daß diese Heilquelleu zumeist warmes Wasser spenden, liegt darin begründet, daß die meisten aus sehr großer Tiefe kommen und mit großer Geschwindigkeit und großer Gewalt aus der Erde hervor- brechen. 3. Was hat der Quellenreichtum des Taunus zur Folge gehabt? Da das Wasser der zahlreichen warmen und kalten Mineralquellen eine große heilkräftige Wirkung besitzt, so wird es von Tausenden zum Trinken und Baden benutzt. Es sind infolgedessen im Taunus eine große Anzahl

2. Das Deutsche Reich - S. 152

1901 - Langensalza : Beyer
152 Il Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. In zahlreichen Schächten, die trichterförmig (Zeichnung!) angelegt sind, wird die weiche Thonmasse gewonnen. Mit scharfen Thonmessern schneiden die Thongräber den fettigen Thon ab, werfen ihn in Äübel, welche an Seilen zu Tage gefördert werden. 4 Woher rührt wohl der viele Thon? Die ausgedehnten Thonlager des Westerwaldes sind durch die Ver- Witterung verschiedener Steine gebildet. Die Hauptgesteine, die zur Bildung des Thons beigetragen haben, sind Granit, Basalt und Porphyr. Das Wasser hat die zerriebenen Gesteine von ihrer ursprünglichen Lagerstätte fortgeschwemmt und an dieser Stelle abgesetzt. 5. Inwiefern ist der Ober-Westerwald die Heimat der Berg- und Hüttenleute? Der Ober-Westerwald ist die Heimat des Berg- und Hüttenmanns. „Hier giebt es wenige Familien, welche nicht bei Berg- und Hüttenwerken beschäftigt oder beteiligt sind." Wohin wir uus auch wenden, da finden wir den Boden von Stollenmündungen durchwühlt. Aus den zahlreichen Bergwerken werden Eisensteine in großen Mengen zu Tage gefördert, aber auch Blei- Kupfer- und Silbererze werden gewonnen. Die erbeuteten Erze aber werden in zahlreichen Hüttenwerken, aus denen Rauchwolken an Rauch- wölken emporsteigen, geschmolzen. Die Mittelpunkte des Eisenbergbaues und der Eisenverhüttung sind die Städte Siegen an der Sieg und Wetzlar an der Lahn. 6. Warum bilden Bergbau und Hüttenarbeit die Hauptbeschäftigung der Westerwälder? Der Westerwald ist eine rauhe Hochfläche, über die meist kalte Winde hinwegfegen. Das verrät uns schon sein Name; denn Westerwald heißt eigentlich weißer (Wister-) Wald, weil seine Höhen frühzeitig beschneit sind. Die Unwirtlichkeit des Westerwaldes hat verschiedene Ursachen. In erster Linie ist schuld daran die schutzlose Lage der Höhen. Die Hochflächen sind zum größten Teil unbewaldet, daher haben die kalten Nord- und Ostwinde ungehindert Zutritt. Ein weiterer Grund liegt in der großen Feuchtigkeit. Die vom Meer herüberkommenden West- und Nordwestwinde verursachen viele Regen, und so wird die Luft feucht. Der Boden endlich nimmt die Feuchtigkeit in großen Mengen auf, läßt sie aber nicht hindurch, weil dar- unter eine thonige Bodenschicht lagert. Dazu kommt, daß die Hochflächen zahlreiche Mulden ausweisen, die dem Wasser den Abfluß erschweren. In- folge des rauhen Klimas eignen sich die Hochflächen des Westerwaldes nur iu geringem Maße zum Ackerbau. Hafer, Gerste, Flachs und Kartoffeln sind die einzigen Feldsrüchte, die der Westerwälder baut. Obst gedeiht hier oben nicht. Der Volkswitz sagt: „Die Kirschen brauchen auf dem hohen Westerwalds zwei Jahre zur Reife; im ersten werden sie auf der eiuen

3. Das Deutsche Reich - S. 158

1901 - Langensalza : Beyer
158 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. traurigen Hochfläche. Diese Dörfer sind klein und unansehnlich. Die niedrigen Hütten werden von kärglichen Äckern umgeben, auf denen nur Hafer und Kartoffeln und etwas Heidekraut gedeihen. Mühselig ist die Bestellung dieser Felder. Der magere beraste Boden wird umgestochen und angezündet, und die Asche benutzt der Eiselbewohner als Düuger. Aber nach drei Jahren ist die Kraft des Bodens erschöpft, und er liefert keinen Ertrag mehr. Das Feld muß dann lange Jahre brach liegen, ehe es wieder bestellt werden kann. 3 Worin ist die Unwirtlichkeit der Eifel begründet? Die Eifel ist nach allen Seiten hin offen und schutzlos deu rauhen Winden preisgegeben. Diese können ungehindert hereindringen und fegen dann mit großer Heftigkeit über die waldlose Hochfläche. Die Unwirt- lichkeit wird erhöht durch die große Feuchtigkeit des Bodens. Das harte Gestein läßt das Wasser nicht hindurch, sondern hält es fest. Es haben sich Sümpfe und Moore gebildet, die beständig Feuchtigkeit ausdünsten. Die hohe schutzlose Lage und die große Nässe des Bodens haben also das rauhe Klima hervorgerufen. Die sumpfige Beschaffenheit des Bodens bedingt weiter dessen Unfruchtbarkeit, und aus der Unfruchtbarkeit des Bodens und aus dem rauhen Klima erklärt sich die Öde der Eisel-Hochflächen. 4. Wie verschaffen sich die Eifelbewohner den notwendigen Verdienst? Obwohl der Boden der Eisel-Hochflächen mager und unfruchtbar ist und nur einen ganz kärglichen Ertrag liefert, so birgt er doch in seinem Innern mancherlei Schätze, durch deren Hebung und Verarbeitung die Eifel- bewohner sich den notwendigen Erwerb verschaffen können. Wie im Huns- rück so wird auch in der Eifel das Schiefergestein an verschiedenen Stellen von anderen Gesteinsarten durchbrochen. Westlich von Andernach finden sich ausgedehnte Lavabrüche, in denen die harten Lavasteine losgesprengt und dann in besonderen Steinhütten zu Mühlsteinen verarbeitet werden. An anderen Stellen der Eifel — im Brohlthale — da lagert in der Tiefe der wertvolle Tuffstein oder Traß. In zahlreichen Tuffstein- brüchen werden diese Steine gebrochen und dann nach dem Brohl- und Nettethal gebracht. Hier sind zahlreiche Steinmühlen, in denen Steine zu Pulver gemahlen werden. Das Pulver wird als Mörtel verwandt. Ein anderes wertvolles Gestein, das man in der Eifel gräbt, ist der Bimsstein. Dieser wird ebenfalls in den Steinmühlen gemahlen und dann zu Bims- steinziegeln verarbeitet. Außerdem finden die Eifelbewohner auch in den zahlreichen Basalt- und Schieferbrüchen des Gebirges lohnende Beschäftigung. Woher rührt wohl der Reichtum an Lava-, Basalt-, Bims- und Tuffstein? Die Lava-, Basalt-, Bims- und Tuffsteinlager der Eisel sind durch die Gewalt des Feuers geschaffen worden. In altersgrauer Vorzeit sind in

4. Das Deutsche Reich - S. 261

1901 - Langensalza : Beyer
—------------------------- ------------------I 13. Die Staaten Mitteldeutschlands. 261 Welche mitteldeutschen Landschaften haben wir kennen gelernt? Welche deutschen Staaten breiten sich in Mitteldeutschland aus? In welchen Land- schasten? Welche Teile dieser Landschaften nehmen sie ein? Welche Land- schasten sind noch unerwähnt geblieben? Welchem deutschen Staate gehören diese Landschaften an? Welche Frage haben wir nun zu beantworten? Welche Teile Preußens breiten sich in den mitteldeutschen Landschaften aus? Die Rheinprovin?. Ziel: Preußens schönste und gewerbreichste Provinz. 1. Welchen Namen führt diese Provinz und wo liegt sie? Es ist die Rheinprovinz. Dieselbe ist die westlichste Provinz des preußischen Staates und breitet sich zu beiden Seiten des Niederrheins aus. Sie wird begrenzt von den Niederlanden, von Belgien, Luxemburg, Lothringen, von der bayrischen Rheinpfalz, von Hessen-Darmstadt, Hessen-Nassau und Westfalen. 2. Inwiefern ist die Rheinprovinz Preußens schönste Landschaft? Sie umfaßt die schönen und gesegneten Obst- und Weiuthäler des rheinischen Schiefergebirges. Welche haben wir besonders erwähnt? Was macht diese Thäler so schön? Vergl. die Einheit: Das rheinische Schiefer- gebirge :e. 3. Inwiefern ist die Rheinprovinz Preußens gewerbreichste Land- schast? a) Sie weist eine große Anzahl gewerbthätiger Orte aus, darunter allein 7 Großstädte (Welche?) b) In diesen Orten blühen die verschiedenartigsten Industriezweige, insbesondere die Metall- und Webwarenindustrie. Welche Orte sind durch ihre Erzeugnisse besonders berühmt? sachliche Vertiefung. Warum führt diese Provinz den Namen Rhein- Provinz? Inwiefern ist's Preußens Grenzprovinz? Welche Notwendigkeit ergiebt sich aus der Lage der Rheinprovinz? Welche Festungen sind zum Schutze vorhanden? Worin ist der Weinreichtum begründet? Was haben die landschaftlichen Schönheiten zur Folge gehabt? Wie kommt es, daß die Rheinprovinz sich zu dem bedeutendsten Jndustriebezirk entwickelt hat? Welche Teile der Rheinprovinz sind besonders reich an Bodenschätzen? Westfalen. Ziel: Preußens westliche Schatzkammer. 1. Welche Provinz ist's und wo liegt dieselbe? Es ist die Provinz Westfalen, welche sich zu beiden Seiten der Ruhr und Lippe ausbreitet und von der Rheinprovinz, von Hannover, den Fürsten-

5. Das Deutsche Reich - S. 263

1901 - Langensalza : Beyer
13. Die Staaten Mitteldeutschlands. 263 Stufe stehen? Wie kommt es, daß sich im Norden Westfalens ein weites Tiefland ausbreitet? Welchen Einfluß hat die Verschiedenheit in der Boden- beschaffeuheit auf die Besiedelung des Landes ausgeübt? Zusammenfassung: Westfalen. Preußens westliche Schatzkammer. (Lage und Ausdehnung. Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit. Gebirge und Flüsse, Bodenschätze und Bodenerzeugnisse. Erwerbsquellen und Städte.) Hessen-Nassau. Ziel: Die preußische Zwillingsprovinz im mitteldeutschen Berglande. Welches ist die preußische Zwillingsprovinz im mitetldeutschen Berglande? Es ist die Provinz Hessen-Nassau, welche sich zwischen Werra. Main, Rhein, Sieg und Eder ausbreitet. Sie wird eingeschlossen von der Rhein- Provinz, vom Fürstentum Waldeck, von den Provinzen Westfalen, Hannover und Sachsen, vom Großherzogtum Sachsen, vom Königreich Bayern und vom Großherzogtum Hessen. Inwiefern kann die Provinz Hessen-Nassau als die preußische Zwillingsprovinz bezeichnet werden? a) Sie hat einen Doppelnamen. Welchen? Woher rührt dieser? d) Sie besteht aus zwei Hauptteilen, welche ehemals selbständige Staaten bildeten, die gegenwärtig noch durch die Provinz Oberhessen von- einander geschieden sind. Welche Staaten sind zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt worden? Wie ging dies zu? c) Diese beiden Hauptteile bilden zwei große Verwaltungsbezirke. Welche? Woher die Namen? d) Die Provinz gehört zwei natürlichen Landschaftsgebieten an. Der Regierungsbezirk Kassel umfaßt den größten Teil des hessischen Berglandes; der Regierungsbezirk Wiesbaden gehört dem rheinischen Schiefergebirge an und nimmt den südlichen Teil des Ostflügels ein. e) In jedem Kreise treten zwei Gebirgszüge besonders hervor. Im Süden des Regierungsbezirks Kassel erhebt sich das hessische Waldgebirge, während der Norden von dem hessischen Parkgebirge erfüllt ist. Im Re- gierungsbezirk Wiesbaden erheben sich der Taunus, der auch als Park- gebirge bezeichnet werden kann, und der waldreiche Westerwald. f) Beide Kreise gehören einem selbständigen Stromgebiet an. Der Regierungsbezirk Kassel sendet durch Fulda, Eder und Diemel der Weser sein Wasser zu, während der Regierungsbezirk Wiesbaden durch Main und Lahn sein Wasser zum Rheine schickt. g) Zwei deutsche Völkerstämme bevölkern die Landschaft, und zwar wohnen im Fuldagebiet die Hessen, im Lahngebiet dagegen Franken. Ii) Jeder Regierungsbezirk wird von einem Hauptverkehrswege durch- zogeu. Durch Hessen führt die große Heeresstraße aus Obersachsen

6. Das Deutsche Reich - S. 122

1901 - Langensalza : Beyer
122 I- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. badische Land verläßt. Der Hauptstrom Badens ist der Rhein, der die Süd- und Westgrenze des Landes bildet. Auf dieser Strecke seines Laufes nimmt er zahlreiche Zuflüsse auf. Die bedeutendsten sind Elz mit Dreisam, Kinzig. Murg und Neckar. — Der Maiu mit der Tauber berührt auf eine kurze Strecke den Nordosten Badens. ä) Elsaß-Lothringen gehört dem Rheingebiet an. Der Rhein bil- det die Ostgrenze des Elsaß und nimmt auf die Jll, die vom Schweizer Jura kommt und durch zahlreiche Vogesenslüsse verstärkt wird. Kleinere Zuflüsse sind noch die Zorn. Sauer und Lauter. Der Hauptfluß Lothringens ist die Mosel, deren Oberlanf jedoch Frankreich angehört. In Lothringen nimmt sie bei Metz die Seille auf. Die Saar mit der Nied und Birs, die ebenfalls durch Lothringen fließen, mündet außerhalb Lothringens in die Mosel. e) Hauptflüsse Rheinhessens sind der Rhein und der Main, welche beide nur eiue kurze Strecke das Land durchfließen. 5. Welche Seenbecken weisen die süddeutschen Staaten auf? Reich an großen Seen ist nur das Königreich Bayern. Diese Seen sind teils Gebirgsseen, teils Seen der Hochfläche. Unter den Alpenseen ist der größte der Bodensee. An diesem Seenbecken haben außer Österreich und der Schweiz Bayern, Württemberg und Baden Anteil. Von den bayrischen Alpenseen sind die berühmtesten der Königssee, Tegernsee, Walchensee und Kochelsee. Von den Seen der Hochfläche sind besonders nennenswert der Chiemsee, der Starnberger See und der Ammersee. 6. Welche deutschen Volksstämme haben Süddeutschland besiedelt? Im Hauptlande des Königreichs Bayern haben sich im Alpenvorlands die Bayern und Schwaben niedergelassen. Die Grenze zwischen beiden bildet der Lech. Den Norden Bayerns haben die Franken, und zwar die Mainfranken besiedelt. In Württemberg wohnen vorwiegend Schwaben; nur im nördlichen Teile gehört die Bevölkerung dem fränkischen Stamme an, während in den Schwarzwaldgegenden Alamannen wohnen. Die Be- völkerung Badeus gehört dem alamannischen und fränkischen Volksstamme an. Die Grenze zwischen beiden bildet die Murg. Im Reichslande haben sich Alamannen (Elsaß) und Rheinfranken (Lothringen) niedergelassen. Die Bewohner der Rheinpfalz und Rheinhessens gehören ebenfalls deni rhein- fränkischen Stamme an. 7. Welche Städte Süddeutschlands sind besonders merkenswert? a) Hauptstädte: Die Hauptstadt Bayerns ist München. In reiz- loser Gegend auf der Jfarhochfläche gelegen, hat es sich dennoch zur größten Stadt Süddeutschlands entwickelt und zählt gegenwärtig beinahe 500,090 Ein- wohner (ungefähr 13mal so groß als Altenburg.) Die bedeutende Größe verdankt München seiner Lage (es liegt ziemlich in der Mitte der Hock- ebene zwischen Alpen und Donau, zwischen Inn und Bodensee) und der

7. Das Deutsche Reich - S. 99

1901 - Langensalza : Beyer
6. Das lothringische Stufenland. 99 Der Reichtum au den mannigfachen Bodenerzeugnissen, wie ihn das Lothringer Stufenland aufweist, ist begründet in der Bodengestalt und in der Bodeubeschafseuheit der Landschaft. Der Boden baut sich östlich der Mosel aus denselben Gesteinsarten auf, die wir im Thüringer Hügellande und im schwäbisch - fränkischen Stufenlande gefunden haben, also aus den Triasschichten. Der westliche Teil Lothringens besteht dagegen aus Jurakalk. Der Kalkstein des Triasbodens (Muschelkalk) und der Kalkstein der Jurastufe eignen sich vortrefflich zum Weinbau; denn der Kalk saugt die Sonnenstrahlen in großer Menge auf und wird sehr leicht und schnell erwärmt. Dazu kommt, daß das lothringische Stufenland anch ein mildes Klima aufweist: denn einmal ist es nicht sehr hoch gelegen, und zum andern wird die Landschaft durch die hohen Waldgebirge im Osten und Norden vor dem Eindringen der rauhen Ost- und Nordwinde geschützt. Die Thäler sind sehr tief eingeschnitten und die steilen Thalränder sehr sonnig. So können hier außer Weinrebe auch alle edlen Obstsorten trefflich gedeihen und reichen Ertrag liefern. Der Gesteinsbau der Landschaft ist auch dem Ackerbau sehr günstig. Besonders fruchtbar ist das Gebiet des Juras, das sich aus der linken Moselseite hinzieht; aber auch der Triasboden im Osten der Landschaft liefert eine nährkräftige Ackerkrume. Darum steht der Ackerbau nicht nur im Moselgebiet, sondern auch im Saargebiet auf hoher Stufe. Daß mit dem Ackerbau in Lothringen die Pferdezucht in so großem Umfange betrieben wird, ist ebenfalls in den herrschenden Verhältnissen be- gründet. Die Bearbeitung des Bodens ist nämlich mit großen Schwierig- keiten verknüpft; denn der Boden enthält sehr viel thonige Bestandteile und wird dadurch sehr schwer. Die Landwirte sind sehr oft genötigt 4—6 Pferde vor einen Pflug zu spannen, um den schweren Boden, der infolge seiner thonigen Beschaffenheit sich immer sehr feucht hält, zu bearbeiten. Um nun jederzeit genügend und billige Zugpferde für den landwirtschaftlichen Betrieb zur Verfügung zu haben, widmet man in Lothringen der Pferdezucht große Sorgfalt. Neben der Landwirtschaft steht in Lothringen auch die Industrie in hoher Blüte. Sie wurde hervorgerufen durch die reichen Bodenschätze, welche im Erdinnern verborgen liegen. Besonders reich ist das Lothringer Stufen- land an Steinkohlen. Die großen Steinkohlenlager Lothringens finden sich im Gebiet der mittleren Saar. Mittelpunkt des großen Steinkohlenbezirks ist die Stadt Saarbrücken. Wie groß der Steinkohlenreichtum Lothringens ist, geht daraus hervor, daß sich im Saargebiet gegen 200 Kohlenflöze finden, die zusammen eine Mächtigkeit von 130 m haben. (Wir müßten also unseren Bartholomäikirchturm dreimal übereinander stellen, um die Stärke der dort lagernden Kohlenschichten zu erhalten.) Aus den zahlreichen Kohlenschächten werden jährlich 7 Millionen Tonnen zu Tage gefördert. Um diese Kohlenmassen sortznschaffen, würden 35 000 Eisenbahnzüge mit je 40 Lowrys nötig sein. Der Kohlenreichtum der Landschaft hängt mit dem Gestrnisbau; derselben zusammen. Die Trias- und Juraschichteu des lothringischen Stufeulaudes werden an der mittleren Saar durch das Stein- kohlengebirge unterbrochen, das sich zwischen beide einschiebt.

8. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 47

1913 - Langensalza : Beyer
I. Bodenschätze. 47 Unter den deutschen Mineralschähen stehen die Steinkohlen an erster Stelle. An der Gesamtförderuug, die 1911 152 Mill. t im Werte von 1 V2 Milliarden M betrug, nehmen besonders folgende Be- zirke teil: Bon allen Ländern steht Amerika in der Kohlengewinnung obenan, dann folgt England. Deutschland stellt einer Einfuhr von 11 Mill. t (fast 10 Mill. t aus England) eine Ausfuhr von fast 50 Mill. t gegen- über: die schleiche Kohle wird besonders nach Rußland und Österreich- Ungarn, die Saarkohle nach Frankreich und England ausgeführt. An Braunkohlen wurden 1910 in Deutschland 70 Mill. t ge- fördert, hier nimmt es die erste Stelle ein. Es kommen besonders 4 Ab- baugebiete in Betracht: 1. das mitteldeutsche um Halle-Weißenfels, 2. das niederrheinische zwischen Bonn und Köln, 3. das brandenburgische bei Frankfurt, 4. das sächsisch-altenburgische. Der Verbrauch an Braunkohlen übersteigt dennoch die heimische Förde- ruug bei weitem, so daß im Jahre 1911 aus Österreich-Ungarn noch für 70 Mill. M eingeführt werden mußten. Die Gesamt-Kohlenvorräte Deutschlands hat man auf 109 Milliarden t Steinkohlen und 5 Milliarden t Braunkohlen geschätzt, so daß sie selbst bei einer fortwährenden Zunahme der Gewinnung in 1000 Jahren noch nicht erschöpft sein dürften. Als der Kohle verwandt seien noch der Torf der norddeutschen Tiefebene und der Asphalt genannt, der im Elsaß, in Hannover und Braunschweig gesuuden wird. In der Aochsalzgervinnung wird Deutschland in Europa nur von England übertroffen. Man gewinnt es bergmännisch als Steinsalz oder als Sud- oder Solsalz durch Sieden aus den Solquellen. Die wichtigsten Steinsalzlager sind bei Straßfurt, Erfurt, Hohensalza, Wilhelms- glück in Württemberg, Friedrichshall und Berchtesgaden. Im ganzen besitzt unser Land 11 bedeutende Salzbergwerke. Auch iu der Sudsal;geir»innnng, die etwa 70 Salinen aufweist, stehen wir hinter England zurück. Bedeutende Salzsolen finden sich in 1. das Ruhr-Becken 2. das Aachener „ 3. das Saar- „ (58 % der Gesamtförderung) (2........ ) (9........ ) 4. das oberschlesische Becken (23 „ 5. das niederschlesische „ (4 „ 6. das sächsische „ (4 „ (4 (4 ).

9. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

10. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk
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