256 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands.
Das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha besteht aus zwei ge-
trennten Gebietsteilen. Das größere Gebiet, das am Nordabhange des
Thüringer Waldes liegt, umfaßt das Herzogtum Gotha. Das kleinere Ge-
biet umfaßt das Herzogtum Koburg und liegt am Südwestabhange des
Thüringer Waldes.
Das Herzogtum Sachsen-Meiningen besteht aus einem Hauptteile
und mehreren kleineren Landstrecken. Der Hauptteil liegt am Südwest-
abhange des Thüringer Waldes, den er in einem weiten Bogen umschließt.
Das Herzogtum Sachsen-Altenburg besteht aus zwei getrennten
Gebietsteilen. Der Ostkreis liegt zu beiden Seiten der mittleren Pleiße,
während der Westkreis von der mittleren Saale durchströmt wird.
sachliche Vertiefung: Warum führen diese Staaten wohl alle
den Namen Sachsen? Die Länder gehörten vor 400 Jahren alle zu
dem Kurfürstentums Sachsen, das damals fast die ganze Landschaft Ober-
sachsen umfaßte. In der Geschichte vom Prinzeuraube haben wir den mächtigen
Kurfürsten Friedrich den Sanftmütigen erwähnt, dessen Söhne Ernst und
Albert durch Kunz von Kaufuugeu vom Altenburger Schlosse entführt wurden.
Diese beiden teilten nach ihres Vaters Tode das Land und so entstand ein
ernestinisches und ein albertinisches Sachsen. Thüringen gehörte zu dem
ersteren. 60 Jahre später verloren die Kurfürsten den größten Teil ihres
Landes. Dieser kam an das albertinische Sachsen. Den Nachkommen Johann
Friedrichs d. Großmütigen blieben nur einige Besitzungen in Thüringen.
Wie kommt es aber, daß diese Länder so zerstückelt sind?
Die einzelnen Gebiete sind in früherer Zeit mehrfach geteilt worden. Da-
durch entstanden eine ganze Reihe von kleinen Staaten. Später wurden
einzelne Gebiete wieder vereinigt, weil verschiedene Linien ausstarben. Die
letzte Teilung fand im Jahre 1326 statt. Durch diese wurde der gegen-
wärtige Zustaud geschaffen.
Welchen Einfluß hat dies auf die wirtschaftlichen Verhält-
nisse ausgeübt? Die wirtschaftlichen Verhältnisse in den einzelnen Landes-
teilen sind sehr verschieden. Manche Landesteile (z. B. das Eisenacher Ober-
land, das Meininger Oberland u. s. w.) sind arme Gegenden, manche Landes-
teile zeichnen sich durch großen Wohlstand aus. (Altenburger Ostkreis u. s. w.)
Welche Reihenfolge nehmen die sächsischen Lande hinsichtlich
ihrer Größe ein? Sachsen-Weimar (3615 qkm), Sachsen-Meiningen
(2468 qkm), Sachsen - Koburg - Gotha (1957 qkm), Sachsen-Altenburg
(1324 qkm).1)
Welche Verschiedenheiten weisen die Staaten hinsichtlich
ihrer Volksdichte auf? Am dichtesten besiedelt ist Sachsen-Altenburg
(150 Bewohner auf 1 qkm), am schwächsten besiedelt ist Sachsen-Weimar (95).
Worin ist diese Verschiedenheit begründet? Natur der ein-
zelnen Landesteile; Verschiedenheit in den Erwerbsquellen u. s. w.
i) Die Zahlen sind nicht zu geben; die Größe ist vielmehr im Vergleich zum
Heimatlande festzustellen.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Ernst Albert_durch_Kunz_von_Kaufuugeu Johann
Friedrichs Johann Friedrichs
13. Die Staaten Mitteldeutschlands. 259
Welcher von beiden ist der größere? Welchen natürlichen Gebieten Thüringens
gehören sie an? Welches ist demnach die Landeskultur der Fürstentümer?
Welche Städte sind zu besonderer Größe gelangt? Wodurch? Wie kommt
es, daß die Industrie in so hoher Blüte steht? Wie kommt es, daß das
Oberland nur kleine Orte aufweist?
Zusammenfassung: Die reußischeu Lande. (Name. Rang. Teile.
Hauptorte.)
Rückblick.
Die Staaten Thüringens.
1. In wieviel Gruppeu lassen sich die Staaten Thüringens ordnen?
2. Welchen Rang nehmen diese unter den deutscheu Staaten ein?
3. Wie folgen diese Staaten ihrer Größe nach aufeinander?
4. Welcher Staat weist die größte, welcher die geringste Bevölkerungs-
dichte auf?
5. Welche Gebietsteile umfassen sie?
6. Woher rührt die politische Zerstückelung Thüringens? (Die politische
Zerstückelung Thüringens ist ein Ergebnis der geschichtlichen Entwickelung
und wurde durch die Mannigfaltigkeit der Bodengestaltuug begünstigt. Was
hat die politische Zersplitterung zur Folge gehabt? (Die politische Zersplitterung
hatte eine Vielseitigkeit und Zersplitterung auf industriellem Gebiete zur
Folge und hinderte die Bildung großer Judustriemittelpuukte. — Es ent-
standen nur kleinere Mittelpunkte des Gewerbfleißes.
7. Wie heißen die Hauptstädte der thüringischen Staaten?
Iv. Stück: Die Weserstaaten.
Ziel: Die deutschen Staaten, welche sich im hessischen und im Weser-
Berglande ausbreiten.
Wo haben wir das hessische und Weser-Bergland zu suchen: Als was
für ein Gebiet konnten wir diese Landschaft bezeichnen? (Bauerulaud.)
Warum? Wie kommt es, daß hier der Ackerbau vorherrscht? In wieviele
Teile gliedert sich die Landschaft? Welche Unterschiede weisen diese auf?
Woriu sind diese begründet? Welche Gebirgszüge treten in beiden Teilen
hervor? Welche Flüsse scheiden diese Gebirge? Und nun die Staaten! Welche
Fragen?
1. Welche deutschen Staaten breiten sich im hessischen und Weser-
Berglande aus?
Im hessischen Berglande liegen das Fürstentum Waldeck und der nörd-
liche Teil des Großherzogtums Hessen, im Weser-Berglande breiten sich die
Fürstentümer Lippe-Detmold und Schanmburg-Lippe aus. Außerdem liegt
im Weser-Berglande noch ein Teil des Herzogtums Braunschweig.
17°"
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260 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands.
2. Welche Gebiete umfassen diese Staaten?
Das Fürstentum Waldeck besteht aus zwei getrennten Gebietsteilen.
Der südliche Teil ist der größere und umfaßt das Bergland zwischen
Diemel und Eder. Der kleinere nördliche Teil liegt im Weserberglande, und
zwar in dem Hügellande, das das Weser-Sonnenthal im Westen einschließt.
sachliche Vertiefung: Welche Bodengestalt weist das Fürstentum
Waldeck auf? Welche Erwerbsquellen weist das Land auf? Wie kommt das?
Warum ist die Industrie gering entwickelt? Was für Orte? Welches ist der
Hauptort?
Das Gromerzogtum Hessen hat mit der Provinz Oberhessen An-
teil an dem hessischen Berglande. Die Provinz Oberhessen breitet sich
zwischen Lahn und Fulda aus und umfaßt das ganze Vogelsgebirge.
sachliche Vertiefung: Warum führt dieser Teil des Großherzogtums
den Namen Oberhessen? Was für ein Gebiet ist das Vogelsgebirge? Welchen
Einfluß hat dies auf die Landeskultur und auf die Besiedelung ausgeübt?
Welche Stadt ist besonders wichtig? Welchem Umstände verdankt sie ihre
Bedeutung? Sind alle Teile Oberhessens unfruchtbar? Welches sind die Frucht-
auen Oberhessens? (Schwalmer Land und Wetterau.) Worin ist deren
Fruchtbarkeit begründet?
Das Fürstentum Lippe-Detmold liegt im Süden der westfälischen
Pforte, umfaßt den südöstlichen Teil des Teutoburger Waldes und erstreckt
sich bis an die Weser.
Das Fürstentum Schaumburg-Lippe breitet sich östlich der west-
Mischen Pforte zwischen Weser und Leine aus und nimmt einen Teil der
östlichen Weserkette ein.
sachliche Vertiefung: Woher haben die beiden Fürstentümer ihren
Namen? Welches von beiden ist größer? Was ergiebt sich aus der Lage
für die Landeskultur? Wie heißen die Hauptorte der Fürstentümer? Wie
kommt es, daß sie nur kleine Städte aufweisen? Welche Industriezweige
haben sich in Lippe-Detmold besonders entwickelt?
Vom Herzogtum Brauuschweig breitet sich ein Teil im Berglande
zwischen Weser und Harz aus.
Rückblick.
Die Weserstaaten im mitteldeutschen Gebirgslande.
1. Welche sind es?
2. In wie viele Gruppen lassen sie sich ordnen?
3. Welchen Rang nehmen sie nnter den deutschen Staaten ein?
4. Wie folgen sie ihrer Größe nach aufeinander?
5. Welches sind die Hauptstädte?
V. Stück: Die preußischen Provinzen im mittelöeukschen Berglanöe.
Ziel: Welcher Staat hat sich in den übrigen Teilen der mitteldeutschen
Landschaften ausgebreitet?
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Extrahierte Ortsnamen: Mitteldeutschlands Eder Weserberglande Hessen Fulda Oberhessen Wetterau
346 Iii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands.
1. Welche deutsche Landschaft wird als Nordmark bezeichnet
und warum? Name der Landschaft? Schleswig-Holstein. Warum hat sie
diesen Doppelnamen? Sie umfaßt zwei staatliche Gebiete, die Herzogtümer
Holstein und Schleswig. Warum kann die Landschaft als Nordmark be-
zeichnet werden? Es ist diejenige Landschaft, die unter allen deutscheu Land-
schaften die nördlichste Lage hat und die Grenze gegen den Nachbar im
Norden bildet. Durch seine 5age im nördlichsten Teile des deutschen
Fig. 17.
Vaterlandes und an der Grenze Dänemarks wird Schleswig-Holstein
als des Reiches Nordmark gekennzeichnet.
2. Inwi efern bildet Schleswig-Holstein ein notwendiges
Glied im deutschen Reichskörper? Wie, wenn nun Schleswig-Holstein
heute nicht zu Teutschland gehörte? Welche Nachteile hätte dies für unser
deutsches Vaterland? Das Reich hätte an dieser Stelle keine sichere Grenze;
ein Einfall der Feinde wäre an dieser Stelle sehr leicht möglich; das Reich
hätte nur den einen Kriegshafen in der Nordsee; die Ostseeküste des Reiches
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Extrahierte Personennamen: Inwi
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschlands Schleswig-Holstein Schleswig Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Nordsee
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
22 Das deutsche Alpenvorland und seine Umwallung.
1. Die Zone der glazialen Depressionen, an dem in
700—800 m Höhe gelegenen Alpenrand beginnend und bis zu der oben
bezeichneten Linie Ostrach—burghausen reichend.
Diese Zone ist durch flache, beckeuförmige Einsenknngen in den Grund-
Moränenschutt der alten Gletscher charakterisiert, Einsenknngen, die entweder
flache Seen (Kochelsee 68 m, Ammersee 80 m, Würmsee -120 m, Tegernsee
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1. Die Alpen, der südliche Grenzwall Deutschlands. 21
ketten. Dadurch, daß viele dieser Alpenketten in einem Gebirgsstocke zu-
fammentrafen, ward die Gliederung des Gebirges in große Alpengruppen
bewirkt. Die Alpengewässer, die ihren Wasserreichtum der Gletscherwelt der
Alpen verdanken, vollendeten die reiche Gliederung des Gebirges, schufen be-
sonders die Qnerthäler, die den Verkehr von Süden nach Norden er-
möglichten. Auch die vielen Pässe haben sich bei der Faltung des Gebirges
gebildet. So zeigt sich also: Alpengruppen und Alpenketten haben das
Gebirge in reichem Maße gegliedert, und 2llpengletscher und Alpenflüsse
haben diese Gliederung weiter ausgestaltet und vollendet.
3. Was hat nun die große Wegsamkeit des hohen
Alpengebirges zur Folge gehabt? a) Die reiche Gliederung des
Gebirges gestattete nicht nur eine bequeme Verbindung der angrenzenden
Landschaften und einen bequemen Verkehr innerhalb des Gebirges, sondern
bot auch Gelegenheit zur Anlage zahlreicher Ortschaften. Ganz besonders
eigneten sich hierzu die zahlreichen Thäler. Daher weisen diese auch im
Vergleich zur Höhe des Gebirges eine ziemlich starke Besiedeluug auf. wie
aus den zahlreichen Alpendörfern, Klein- und Mittelstädten hervorgeht.
d) Weil das Gebirge so leicht zugänglich ist, so wird es im Sommer
von einer großen Anzahl von Fremden besucht, welche die Eigenart des
Gebirges kennen lernen und an den Schönheiten desselben sich erfreuen
wollen, oder in der reinen und stärkenden Gebirgsluft Kräftigung ihres
Körpers suchen.
c) Die reiche Gliederung der Alpen ermöglichte es, viele Kunststraßen,
die in den Flnßthälern entlang führen, anzulegen. (Angabe einzelner
Straßen.) In der Neuzeit haben sich zu diefeu zahlreichen Kunststraßen viele
Eisenbahnlinien gesellt, so daß das Alpengebirge von einem ziemlich dichten
Netze von Verkehrslinien durchzogen wird.
Ergebnis: Das Alpengebirge, ein Grenzwall, aber keine Völkerscheide.
a) Trotz seiner gewaltigen Höhe und Ausdehnung bildet das Alpen-
gebirge keine trennende Völkerscheide, sondern hat jederzeit eine bequeme
Verbindung der angrenzenden Landschaften untereinander gestattet.
d) Alpengruppen und Alpenketten haben das Gebirge in reichem Maße
gegliedert, und Alpengletscher und Alpenflüsse haben diese Gliederung weiter
ausgestaltet und vollendet.
c) Alpenthäler führen tief in das Gebirge hinein und Alpenpässe senken
sich in den Kamm der Ketten und vermitteln gemeinsam den Übergang über
das Gebirge.
d) Alpenstraßen und Alpeneisenbahnen überziehen in dichtem Netze das
Gebirge.
e) Fleißige Alpenbewohner haben sich in zahlreichen Alpendörfern und
Alpenstädten angesiedelt.
f) Alpeneigenarten und Alpenschönheiten haben einen regen Fremden-
verkehr hervorgerufen.
Anwendung: l. Inwiefern wird die Bewäffernng der Alpen durch
den Bodenaufbau bedingt?
2. In welcher Weise zeigt sich in den Alpen die Abhängigkeit der Tier-
und Pflanzenwelt von dem Bodenaufbau?
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Extrahierte Personennamen: Arno Albalonga Rhea_Silvia Rhea_Silvia Knäblein
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden.
Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt.
§ 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten
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Extrahierte Personennamen: Radetzky Ludwig_Kossuth Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Christian_Viii Friedrich_Vh Friedrich August Fribericia
— 171 —
§ 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des
jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern.
Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei.
Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude.
Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben.
§ 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd
internationale
f iy -r^|
Brau ....
ttothlibucriui u U rtjk
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Falkensteins Bismark Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Langensalza Main Dermbach Frankfurt_a._M. Hessen Aschaffenburg Tauberbischofsheim Werbach Bayern Blumenau Nikolsburg Oesterreich Oesterreich Cnstozza Lissa Deutschland Hannover Nassau Frankfurt Schleswig-Holstein Hessen Main Sachsen Frankreich Deutschlands
— 170 —
V. Deutschlands Neugestaltung.
§ 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben.
Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.
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Extrahierte Personennamen: Herwarth_von_Bittenfeld Friedrich_Karl) Friedrich Karl Georg_V._von_Hannover Mantenffel Herwarth_von_Bittenfeld Friedrich_Karl_von_Sachsen Friedrich Karl Steinmetz Feldzeugmeister_von_Benedek Karl Karl Wilhelm