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1. Das Deutsche Reich - S. 15

1901 - Langensalza : Beyer
1. Die Alpen, der südliche Grenzwall Deutschlands. 15 an den Ufergeländen hinschweifen, so begegnen wir überall grünen Hügeln, die den See umrahmen. Und diese sanft ansteigenden Ufergelände, welche sich zwischen dem See und den Alpenbergen ausdehnen, find mit Obsthainen und Weinbergen bedeckt. Und aus dem Grün der Berge schaut eiue große Zahl schmucker Dörfer, alter Städte und stolzer Burgen heraus, die wie eiu Kranz die schönen Gestade umsäumen. (Die bedeutsamsten Orte sind Bregenz, Lindau, Friedrichshafen, Konstanz und Rohrfchach.) sachliche Vertiefung: Warum hat man den Bodensee als „schwäbisches" Meer bezeichnet? Der Bodensee wird wegen seiner Größe als „schwäbisches Meer" bezeichnet. Er ist unter alleu deutscheu Binnenseen allein geeignet, das Meer zu veranschanlichen. „Da giebt es noch rechte Stürme, hohe Flut, 6 m hohe Wellen! Da spielen die Gewässer in den prachtvollsten Tönen; da verschwindet bei trübem Tage das jenseitige Ufer in der scheinbar grenzenlosen Wasserwelt; da taucht an? klareu Abeud der große Sonnenball glühend in die Wogen; da schaukeln sich schreiende Möwenschwärme und die schwarzen Wasserhühner zu Huuderten auf den weißen Schaumkämmen der Wellen; da kreist der Seeadler über dem laichenden Weißfisch; da ziehen die Fischer den zentnerschweren Wels an den Kahn. Da fliegen mit gewaltigen Segeln die schweren Lastschiffe im Winde dahin, und brausend ziehen dreißig Dampfer von fünf Gesellschaften nach allen Seiten ihre glitzernden Furchen — ein Leben wie an der Seeküste." Welche Bedeutung hat der Boden see für die Bewohner? Er dient im großen Umfange dem Verkehr und ermöglicht eine leichte und rasche Verbindung zwischen den gegenüberliegenden Staaten. — Sein Fisch- reichtum gewährt den Bewohnern Unterhalt und Erwerb. War nm hat sich ein so reger Verkehr entwickeln können? Größe und Wasserreichtum des Sees; infolge der geschützten Lage ist die Schiffahrt nicht so oft durch wütende Stürme gefährdet: infolge des milden Klimas friert der See äußerst selten zu (in den letzten 4 Jahrhunderten ist der Bodensee nur 6 mal zugefroren), so daß die Schiffahrt nicht unter- krochen zu werdeu braucht; au den Ufern des Sees stoßen viele Staaten zusammen; die Schönheit des Sees und seiner Umgebung lockt viele Fremde an. Inwiefern kann der Boden see als deutscher Grenzsee bezeichnet werden? Erliegt auf der Grenze zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich. An seinen Ufern stoßen drei deutsche Staaten (Bayern, Württemberg und Baden) zusammen. Woher rührt wohl die Größe und Tiefe des Sees? Der Bodensee ist vom Rhein geschaffen worden. Früher war er noch größer; als aber der Rhein den Jurazug durchbrochen und sich einen Ausweg ge- bahnt hatte, wurde das Becken kleiner, weil der Rhein viel Schntt ablagerte. Welche Bedeutung hat wohl der See für den Rhein- ström? Der Bodensee ist das Reinigungsbecken des Rheines. Der Rhein, der auf seinem Laufe durch das Alpengebirge viel Schmutz mit sich führt und dadurch verunreinigt wird, setzt diesen Schmutz bei seinem Laufe durch den See wieder ab und tritt dann klar und rein aus dem See wieder her- vor. Der Bodensee zähmt und zügelt aber auch den Lauf des Rheins.

2. Das Deutsche Reich - S. 18

1901 - Langensalza : Beyer
18 1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. versperrt. Dadurch ist der obere Teil von dem See losgelöst worden und bildet ein selbständiges Wasserbecken, das als Obersee bezeichnet wird. sachliche Vertiefung: Inwiefern ist der Königs see ein Hochsee? Er liegt nicht, wie der Bodensee, am Fuße der Alpen, sondern ist mitten in die Alpenberge eingebettet. Wie die übrigen Alpenseen ist auch er von den Gletscherströmen der Vorzeit gebildet worden. Wie kommt es wohl, daß dieser Alpensee trotz des Ab- flusses nach Norden nicht entleert wird? Er wird durch mancherlei Zuflüsse gespeist. Eine Reihe von Gletscherbächen, die sich über die steilen Felsen in den See ergießen, führen ihm immer neues Wasser zu. so daß sein Wasserspiegel nicht sinkt. Wie konnte nur der Obersee von deni Königs see abge- trennt werden? Gewaltige Steinblöcke lösten sich infolge der Ver- Witterung u. s. w. von den Felsen los und stürzten hinab in die Tiefe, wo sie zerschellten. Dadurch wurde nach und nach die enge Pforte zugeschüttet und der obere Teil abgelöst. Warum bezeichnet man diesen See als Obersee? Erliegt höher als der Königssee. Warnm bezeichnet man diese Alpenseen als die „Augen" der Alpen? Sie sind meist viel kleiner als die Tiefseen (z. 23. Bodensee); ihr heller Spiegel blinkt wie ein klares Auge; sie schließen sich, wenn die Winternacht über die Alpenwelt hereinbricht. Wie ist es aber m ö glich, daß die Alpeitschönheiten uns zugänglich sind? Die zahlreichen Quer- und Längsthäler, welche das Gebirge gliedern, machen dasselbe wegsam, erleichtern den Verkehr im Ge- birge und gestatten das Aufsuchen der schönen Gegenden. Durch die vielen Senkungen im Kamme der Gebirgsketten und der Gebirgsstöcke ist das Über- schreiten der Ketten möglich, und so kann man leicht aus einem Thale in das andere gelangen und von einer Kette zur anderen. Durch die große Wegsamkeit des deutschen Alpengebirges sind die Alpenschönheiten uns er- schlössen, und daher kommt es, daß der Fremdenverkehr in den Alpen ein so großer ist. Wie rüstet sich wohl der Alpenbesucher zur Besteigung der Alpenberge? Nicht allein unternimmt er den nicht ungefährlichen Aufstieg auf die Alpenberge; er vertraut sich einem kundigen Führer an. Mit kräftigen Bergschuhen bekleidet er seine Füße, damit er nicht so leicht schwankt, wenn der Weg über lockeres Gestein führt; in seiner Hand trägt er einen langen Bergstock mit eiserner Spitze, der seine sichere Stütze bildet; sein Gepäck trügt er im Rucksack auf dem Rücken. Was beobachten wir auf eiuer s olcheu Bergfahrt? Au- fangs wandern wir zwischen Gärten und Feldern dahin, inmitten welcher die schmucken Alpenhäuser liegen. Bald aber verschwinden diese. Wir treten in beit Bergwald ein, der anfangs ans Buchen und Ahornbäumen gebildet wird. Nach einer Weile aber verlassen uns auch diese, und an ihre Stelle treten die Nadelhölzer. Nach längerer Wanderung lichtet sich der Wald; nur einzelne Fichten stehen einsam am Pfade, die vom Winde stark zerzaust

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 63

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 63 — Die Bergwände fallen in einer Höhe von 230 m fast senkrecht zum Flusse ab. Von dem Gipfel der Felsen blickt man in die dunkle Tiefe hinab, wo die Bode über die Klippen dahinrauscht. f) Erwerbszweige. Der Harz ist reich an mineralischen Schätzen, besonders an Silber-, Blei-, Eisen- und Kupfererzen. Es hat sich des- halb hier ein ausgedehnter Bergbau nebst einer lebhaften Industrie ent- wickelt. Hauptsitze des Harzer Bergbaues sind Klaustal, Goslar, Andreasberg, Mansseld und Eisleben. Auch durch Holzfällen, Köhlerei, Beerensuchen, Abrichten von Singvögeln (Harzer Roller), Viehzucht (Harzer Käse) u. dgl. ernähren sich viele Bewohner. Hexentanzplatz Wir blicken flußaufwärts Roßtrappe Abb. 39. Das Bodetal. 8) Der Harz in der Sage. Den Brocken sahen unsere Vorfahren als den Sitz ihrer Götter an. Hier bauten sie deshalb Altäre, auf denen sie ihnen Opfer darbrachten. Das geschah auch noch, als das Christentum bereits eingeführt war. Namentlich am 1. Mai versammelten sie sich dort, um ihre altgewohnten Gottesdienste abzuhalten. Da diese verboten waren, kamen sie in allerlei Verkleidungen herbei. Dadurch geriet der Blocksberg bei den Christen als eine Stätte teuflischer Greuel in Verruf; man erzählte sich, die Hexen kämen auf Besenstielen, Feuer-

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 178

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 178 — Wir erkennen hieraus folgendes: Aufsteigende Luft kühlt sich ab, kann also weniger Wasserdampf aufnehmen und bringt deshalb Regen. Absteigende Luft erwärmt sich, ihre Aufnahmefähigkeit für Wasserdampf wird erhöht; sie bringt also Trockenheit. Aufsteigender Luftstrom erzeugt ein Tief, absteigender Luftstrom ein Hoch. Winde in einem Tief bringen Regen, Winde aus einem Hoch bringen trockenes Wetter. Die Luft ist für gewöhnlich nicht mit Wasserdampf gesättigt. Es können z.b. in 1 cbm statt 17,39 g nur 10,38 g Wasserdampf — 60°/o enthalten sein. In diesem Falle würden Niederschläge erst bei 11° C eintreten. 2. Einfluß der Gebirge auf die Niederschläge. Wir nehmen an, der Wind treibe eine Luftmaffe, die 20° C warm ist und 60°/o Feuchtigkeit enthält, an den Abhang eines Gebirges von 1500 m Höhe. Der Fuß des Gebirges liege 500 m hoch. Der drängende Wind treibt nun die Luft am Gebirge in die Höhe. Dabei kühlt sie sich bei je 100 m Steigung um 1° C ab'. (Abb. 120). Wenn sie auf dem Kamm des Gebirges angelangt ist, hat sich ihre Temperatur auf 10" abgekühlt. Die Luft enthielt bei 20° 0 und 60°/o Feuchtigkeit in jedem cbm 10,38 g (60% von 17,39) Wasserdampf. Da aber die Luft bei 10° C nur noch 9,5 g fassen kann, so müssen von jedem cbm Luft 0,88 g Wasserdampf abgegeben werden; es muß also auf dem Berge regnen.— Wenn die Luft nun jenseits des Kammes sinkt, so erwärmt sie sich wieder um 1° C auf je 100 m. Gelangt sie etwa auf 1000 m Höhe, so ist sie 15° C warm, kann also 12,8 g Wasserdampf tragen. Tatsächlich enthält sie aber nur 9,5 g. Ihr Feuchtigkeitsgehalt beträgt danach 74°/o. Auf dieser Höhe wird es also nicht mehr regnen. Aus diesem Vorgang erkennen wir, daß Gebirge den Luftmassen ihre Feuchtigkeit entziehen (Steigungsregen). Sie sind auf der einen Seite regenreich, während ihre Rückseite und die dahinter sich ausdehnenden Ebenen regenarm sind („im Regenschatten liegen"). Vergl. Himalaja—tibet, Kantabrisches Gebirge — Kastilische Hochebene, Randgebirge von Ostafrika — Hochebene. Cordilleren, Atlas und die dahinter liegenden Hochebenen. (Nenne niederschlagsreiche und -arme Gebiete der Erde!)

8. Bis zum Interregnum - S. 76

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 76 - an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen. Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom. Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten. Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr. a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern

9. Bis zum Interregnum - S. 77

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 77 — uns dabei daran, daß man die früheste Zeit menschlicher Kultur als die Steinzeit bezeichnet, da man zu Geräten und Waffen außer Knochen vorzugsweise Steine verwendete, zuerst in roher, nur gesplitterter Form. Später lernte man sie zur Gewinnung brauchbarerer Formen aber auch schleifen und durchbohren, um einen Stiel daran zu befestigen. Einen wichtigen Fortschritt bedeutete es, als man darauf zur Bearbeitung und Verwendung von Metallen überging, und so folgte auf die Steinzeit die Met allzeit. Zuerst verwertete man das Kupser, aber ehe es sich allgemein einbürgerte, gelangte die Bronze, eine Mischung von 9 Teilen Kupfer und einem Teil Zinn, zur Herrschaft. In dieser Form wirkte das Metall umgestaltend auf menschliche Einrichtungen. Als Bronze führte es sich im Norden Deutschlands, überhaupt Europas ein und blieb dort längere Zeit vorherrschend als im europäischen Süden. In den Ostseeländern entwickelte sich daher im 1. Jahrtausend v. Chr. eine vielseitige Bronzekultur. Ihre Träger waren die Germanen. Unterdessen erschien in Südeuropa das Eisen, das im 2. Jahrtausend v. Chr. bereits in Mesopotamien und Ägypten bekannt war. So begann für die europäische Kultur die E i s e u z e i t, in der man vielfach eine Hallstadt und eine La -Tqne - Periode unterscheidet. Jene, nach den reichen Funden auf dem Gräberfelde am Hallstatter See im Salzkammergut benannt, kennzeichnet sich als eine Mischkultur, indem bei vervollkommneter Bearbeitung der Bronze gleichzeitig das Eisen mitverwendet wurde. An ihr hatten teil die Griechen, Italiker, Etrusker und Kelten. Bei den Griechen und Römern entwickelte sie sich in raschem Fortschritt zu größter Vollkommenheit. Irrt weiteren Verlause trat die Bronze mehr und mehr zurück, das Eiseu gewann die Oberhand. Die Erzeugnisse dieser Art hat man nach den Funden bei La Tene am Neuenburger See als La-Tene-Kultur bezeichnet. Sie führte zugleich zur Verbesserung der Töpferei; denn man lernte das Emaillieren und verwendete die Drehscheibe. Bemerkenswert ist an ihr noch das Aufhören der Pfahlbauten. Das Gebiet ihrer Verbreitung umfaßte das Alpenland, Westungarn, Böhmen, Mähren, Oberdeutschland und das nordöstliche Frankreich. Ihre Träger waren vorzugsweise die in den genannten Gebieten wohnhaften Kelten. Sie hatten bei ihrer lebhaften Auffassungsgabe von der Mittelmeerkultur frühzeitig Gewinn gezogen, wurden auch fortgesetzt von Süden her beeinflußt

10. Bis zum Interregnum - S. 184

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 184 — Man errichtete sie mit Vorliebe auf steilen Höhen, und war man genötigt, sie in der Ebene zu erbauen, so wählte man dazu gern eine Insel oder umgab sie mit einem breiten Wassergraben. Es gab also Höhen- und Ties- oder Wasserburgen. Für die Höhenburg bevorzugte man alleinstehende Berge oder die vorspringende Kuppe, die Felsnase eines Höhenzuges. War sie von ihm uicht durch eine natürliche Einsattelung getrennt, so schuf man eine künstliche, den sogenannten Halsgraben, der natürlich ohue Wasser war und nur den Zweck hatte, steile Wände zu schaffen. Der dann zur Verfügung stehende Raum wurde in der Regel vollständig in den Burgbereich einbezogen, und man schob die äußersten Ringmauern bis an die steil abfallenden Bergwände vor. Zur Befestigung der Anlage war man darauf bedacht, nur einen Zugang zu schaffen, der auch die „Bnrgleite" hieß. Er wurde oft schon am Fuße des Berges durch Verzäunungen oder Schlagbäume geschlossen, auch in seinem weiteren Verlaufe waren verschiedene Tore angebracht. Der Weg selbst war überaus schmal, bot in der Breite nur einem Reiter Platz und war so angelegt daß der Burg beim Aufstieg die rechte, vom Schild nicht geschützte Seite zugekehrt werden mußte. Vor dem Eingang zur Burg lies ein Graben hin, über den die Zugbrücke führte. Die Burg zerfiel nicht selten in die Vorburg und die eigentliche Hauptburg. Jene schloß die äußere Ringmauer ab; sie war 3—4 m hoch, 1 m dick und hatte innen einen Absatz, auf dem sich die Verteidiger aufstellen konnten. Zuweilen gab es nicht eine die ganze Anlage umschließende Mauer, sondern mehrere Teilummauerungen, durch die besondere Vorhöfe abgeschlossen wurden. In ihnen befanden sich Ställe oder Gärtchen. Eine solche Einfriedigung vor der Burg war auch der Zwinger, der als Reitbahn oder kleinerer Festplatz diente. Von der Vorburg oder dem äußeren Burghöfe gelangte man durch eine Torhalle in die Hauptburg. Das Tor lag in einem Turm oder einem Gebäude und konnte von innen durch Querbalken verriegelt werden, auch Fallgatter zum Niederlassen waren angebracht, um eingedrungene Feinde von außen abzusperren und zu sangen. Über dem Eingang befand sich gewöhnlich auch eine Pechnase, durch die auf die Anstürmenden heißes Pech oder Wasser gegossen werden konnte. Der wichtigste Teil und zugleich in der Not die letzte Zufluchtsstätte war der Turm oder Bergfriet, der bei kleinen Lehnsburgen zuweilen das einzige Gebäude und als Wohnraum ein-
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