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1. Das Deutsche Reich - S. 5

1901 - Langensalza : Beyer
1. Die Alpen, der südliche Grenzwall Deutschlands. 5 steiler. (Karte!!) Nach Norden zu wurde dieser Druck geringer; dazu kam, daß der Druck hier gehemmt ward durch die im Norden vorlagernden Ge- birgsmassen. Dadurch stauten sich die Gebirgswellen wie die Meerwogen; manche Falten wurden gebrochen und von der Hauptrichtung abgelenkt. Daher kommt es, daß im Norden die Richtung der Ketten so mannigfaltig ist. Durch die Anstauungen wurde wieder ein Druck nach rückwärts aus- geübt, wodurch die mittleren Hauptketten sich bogenförmig nach Nordosten ausbreiteten. Welchen Einfluß hatte die Entstehung der Falten auf den Gesteinsban der Alpen? Der Aufbau des Gebirges hielt Jahr- tausende an; durch das Zusammenschieben der Gebirgsmassen wurden die ältesten Gesteine (Gneis, Glimmer, Granit) an vielen Stellen bloßgelegt, z. B. in den sog. Centralalpeu. Manche Falten wurden im Laufe der Jahr- tausende aber wieder von jüngeren Gesteinsarten bedeckt; so wurden nament- lich die nördlichen Ketten vollständig mit Kalkgestein überzogen, weshalb sie auch die Kalkalpen genannt werden. Wie haben wir uns also den Aufbau des Gebirges zu denken? Das Hochgebirge der Alpen baut sich aus drei Stufen auf. Die höchste Stufe liegt so ziemlich in der Mitte des Gebirges und wird von der Centralkette gebildet. Diese höchste Stufe wird im Süden und Norden durch eiu breites und tiefes Längsthal von der zweiten Stufe geschieden. Im Norden fließen in dieser Scheide die obere Rhone, der Vorderrhein, der obere Inn, die obere Salzach und Enns; im Süden dagegen scheiden Adda, Etsch, Rienz und Trau die Hauptkette von den südlichen Kalkalpen. Die zweite Stufe bilden die Züge der Kalkalpen, die sich im Norden und Süden der Hauptkette vorlagern. Längs derselben zieht sich dann eine Reihe niedriger Erhebungen hin, die man als Vorberge bezeichnet. Ausammenfassung i Entstehung und Aufbau der Alpen. 4. Wie kommt es nur, daß diese zahlreichen Gebirgsfalten von so vielen Gewässern durchfurcht werden? Welche Gewässer durchfurchen denn die Falten des Alpengebirges? Nach Norden hin fließt der Rhein mit seinen Neben- flüsfen, unter denen die Aar der bedeutendste ist; nach Nordosten strömen zur Donau hin Jller, Lech, Isar und Inn; nach Osten senden die Alpen Drau und Sau zur Donau, während nach Süden Etsch. Adda und Ticinns fließen. Nach Westen hin aber wendet sich der Rhone. Wo haben diese Haupt st röme ihre Quellen? Wie im Thüringer Walde, so sind auch im Alpengebirge die Gebirgsstöcke der hohen Centralkette die Quellmittelpunkte. So haben z. B. auf dem St. Gotthard Rhein, Rhone, Aar, Reuß und Tieinus ihre Quelle. Wie kommt es nur, daß die meisten und größten dieser Flüsse auf der hohen Centralkette entspringen? Hoch oben im Gebirge liegen zahlreiche Seen, die man wegen ihrer hohen Lage Hoch- seen nennt. Sie sind nicht allzu groß; aber sie enthalten ein helles Wasser und ihr heller Spiegel blinkt wie ein klares Auge. Mau bezeichnet diese

2. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 69

1877 - Langensalza : Beyer
— 69 — Leute den wißbegierigen Knaben an den Rhein, ans dessen Wellen sich ein prachtvolles Schiff Hannos schaukelte. Heinrich äußerte den Wunsch, das schöne Fahrzeug näher zu betrachten. Sofort ward ihm der Wunsch erfüllt. Kaum aber war er am Bord des Schiffes, so segelte dasselbe fort und schlng den Weg nach Köln ein. Zwar sprang der entschlossene junge König in das Wasser, um zu entfliehen, allein er ward wieder herausgezogen und nach Köln geführt. So brachte der falsche Hanno den königlichen Knaben in seine Gewalt und erzog ihn mit großer kirchlicher Strenge. Daß dadurch der Erzbischos seine Absicht erreichte und als Erzieher des Königs großes Ansehn gewann, läßt sich leicht denken. Die unglückliche Kaiserin Agnes war aber über den Ranb ihres Kindes außer sich; ans Gram verließ sie Deutschland, um in Rom hinter den Mauern eines Klosters Trost zu suchen. Hanno erregte aber bald den Neid der andern Erzbischöfe, welche ebenfalls au der Erziehung des Königs teilnehmen wollten. Zudem war Heinrich selbst mit der Strenge, mit welcher er von Hanno behandelt ward, nicht znsrieden. Deshalb entfloh er zu dem Erzbischof Adalbert von Bremen, wo sich dem leichtsinnigen Jünglinge eine neue Welt eröffnete. War Hauuos Erziehung zu streng gewesen, so war die Adalberts mm viel zu gelinde.-Feste, Gelage und Freuden aller Art wurden dem jungen Fürsten bereitet; alle Neigungen und Leidenschaften begünstigte und sckürte der Erzbischof, um feinen Zögling desto sicherer beherrschen zu können. Es dars uns daher nicht Wunder nehmen, wenn Heinrich ohne feste sittliche Grundsätze aufwuchs, da ihm jetzt Adalbert das als recht und gut darstellte, was früher Hanno als schlecht und böse bezeichnet hatte. § 88. Keimichs Krieg gegen die empörten Sachsen. Am meisten aber hat Abalbert von Bremen babnrch verschuldet, daß er den König zum Haß gegen die Sachsen entstammte, mit deren Herzog der Erzbischof in fortwährendem Streite lag. Dieser Haß des Königs gegen die Sachsen hatte später für ganz Deutschland die schlimmsten Folgen. Als nämlich Heinrich mündig geworden war und die Regierung angetreten hatte, hielt er sich meist, wie sein Vater, im Sachsenlanbe (am Harzgebirge) auf. Er baute hier viele königliche Schlösser und Burgen, was die Sachsen gegen den König ausbrachte, weil sie diese Burgen als Zwingburgen ansahen. Auch beschwerten sie sich über die harten Steuern, welche sie bezahlen mußten. Als nun der König den Sachsenherzog. Magnus plötzlich gefangen nehmen ließ, weil er demselben nicht tränte,, machten die Sachsen einen Auf stand und der König mußte ans Sachsen fliehen und wäre beinahe gefangen worden. Nun war Heinrich Iv. nicht abgeneigt, mit dem aufständischen Bolke einen Vergleich einzugehen. Als aber dieses die königlichen Burgen zerstörte und sogar auf bet Harzburg die Gebeine der bafelbst beerdigten Glieder der königlichen Familie ruchlos umherstreute, geriet der beleidigte Fürst in den äußersten.

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 171

1877 - Langensalza : Beyer
— 171 — § 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern. Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei. Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude. Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben. § 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd internationale f iy -r^| Brau .... ttothlibucriui u U rtjk

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 170

1877 - Langensalza : Beyer
— 170 — V. Deutschlands Neugestaltung. § 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben. Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.

6. Bis zum Interregnum - S. 76

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 76 - an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen. Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom. Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten. Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr. a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern

7. Bis zum Interregnum - S. 77

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 77 — uns dabei daran, daß man die früheste Zeit menschlicher Kultur als die Steinzeit bezeichnet, da man zu Geräten und Waffen außer Knochen vorzugsweise Steine verwendete, zuerst in roher, nur gesplitterter Form. Später lernte man sie zur Gewinnung brauchbarerer Formen aber auch schleifen und durchbohren, um einen Stiel daran zu befestigen. Einen wichtigen Fortschritt bedeutete es, als man darauf zur Bearbeitung und Verwendung von Metallen überging, und so folgte auf die Steinzeit die Met allzeit. Zuerst verwertete man das Kupser, aber ehe es sich allgemein einbürgerte, gelangte die Bronze, eine Mischung von 9 Teilen Kupfer und einem Teil Zinn, zur Herrschaft. In dieser Form wirkte das Metall umgestaltend auf menschliche Einrichtungen. Als Bronze führte es sich im Norden Deutschlands, überhaupt Europas ein und blieb dort längere Zeit vorherrschend als im europäischen Süden. In den Ostseeländern entwickelte sich daher im 1. Jahrtausend v. Chr. eine vielseitige Bronzekultur. Ihre Träger waren die Germanen. Unterdessen erschien in Südeuropa das Eisen, das im 2. Jahrtausend v. Chr. bereits in Mesopotamien und Ägypten bekannt war. So begann für die europäische Kultur die E i s e u z e i t, in der man vielfach eine Hallstadt und eine La -Tqne - Periode unterscheidet. Jene, nach den reichen Funden auf dem Gräberfelde am Hallstatter See im Salzkammergut benannt, kennzeichnet sich als eine Mischkultur, indem bei vervollkommneter Bearbeitung der Bronze gleichzeitig das Eisen mitverwendet wurde. An ihr hatten teil die Griechen, Italiker, Etrusker und Kelten. Bei den Griechen und Römern entwickelte sie sich in raschem Fortschritt zu größter Vollkommenheit. Irrt weiteren Verlause trat die Bronze mehr und mehr zurück, das Eiseu gewann die Oberhand. Die Erzeugnisse dieser Art hat man nach den Funden bei La Tene am Neuenburger See als La-Tene-Kultur bezeichnet. Sie führte zugleich zur Verbesserung der Töpferei; denn man lernte das Emaillieren und verwendete die Drehscheibe. Bemerkenswert ist an ihr noch das Aufhören der Pfahlbauten. Das Gebiet ihrer Verbreitung umfaßte das Alpenland, Westungarn, Böhmen, Mähren, Oberdeutschland und das nordöstliche Frankreich. Ihre Träger waren vorzugsweise die in den genannten Gebieten wohnhaften Kelten. Sie hatten bei ihrer lebhaften Auffassungsgabe von der Mittelmeerkultur frühzeitig Gewinn gezogen, wurden auch fortgesetzt von Süden her beeinflußt

8. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 48

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 48 — aus karrarischem Marmor gefertigte Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das den geliebten König in Zivilkleidung, wie er sie im Bade zuweilen zu tragen pflegte, zur Dar- stellung bringt. Auf der Rückseite lesen wir die Worte: „Hier, Ivo so oft er von Taten geruht, um zu Taten zu schreiten, hielt sein dankbares Ems liebend für immer ihn fest"'). Kaiser Wilhelni I. verweilte alljährlich in dem schönen Ems, um dort Erholung von schwerer Arbeit zll suchen. Er war sehr leutselig, und jedermann liebte ihn. Als der König im Sommer 1870 friedlich in Ems weilte, trat eines Tages, es war ain 13. Juli, der französische Gesandte Benedetti an ihn heran und stellte im Auftrage der französischen Regierung eine beleidigende Zu- mutung an ihn. Der König ließ den französischen Gesandten abweisen. Die französische Regierung erklärte hierauf den Krieg. An diese Begegnung erinnert eine im Boden angebrachte Marmorplatte vor dem Musiktempel mit der Inschrift: „Il. Juli 1870, 9 Uhr 10 Min. morgens". In der Nähe von Ems befindet sich ein Blei- und Silberbergwerk, die sog. Psiugstwiese. Berühmt ist die auf deu steilen Malberg führende Drahtseilbahn. Der steil abwärtsgehende Wagen zieht den aufwärts fahrenden bergauf. Am Ab- hange der schrosseu und zackigen Baderlei, einem sehr zerklüfteten Schieferfelsen, be- finden sich die Hanselmannshöhlen, in denen nach der Sage die Heinzelmännchen hausen sollen. Nicht weit von Ems mündet die Lahn zwischen Ober- und Nieder- lahnstein in einem breiten Becken in den Rhein. Zwischen Ems und Oberlahnstein liegt die Bahnhaltestelle Friedrichssegen, der Verladeplcch des 3 Kur entfernt liegenden gleichnamigen Silber- und Bleibergwerkes, ans dem schon zur Zeit des römischen Kaisers Claudius Silbererze gefördert wurden. Das Werk ist durch eine Zahnradbahn mit der Lahnbahn verbunden. Ein bedeutendes Blei- und Silberbergwerk liegt bei Holzappel in der Westerwaldlaudschaft, an der über die Berge führenden Landstraße von Diez nach Nassau. Aufgabe: Wiederhole die Zuflüsse, die von der Taunuslaildschaft in die Lahn fließen! Welche Städte liegen rechts, welche links an der Lahn? Zeichne die Lahn mit ihren linken Nebenflüssen! Entstehung der Lahn. Vor vielen Jahrtansenden war die Lahn kein einheitlicher Fluß wie heute. Sie bestand vielmehr aus mehreren nicht zusammenhängenden Teilen, als deren Mittelpunkt der Kessel von Limburg und die Niederung von Gießen, die im N. bis Marburg und im W. bis Löhnberg bei Weilburg reichte, anzusehen sind. Diese Niederungen bildeten 2 Süßwasserbecken, in welche die Gewässer vom Taunus und Westerwald flössen. Das Limburger Becken nahm seinen Ab- flnß durch die Jdsteiuer Seuke in den großen See, der die jetzige Ober- rheinische Tiefebene bedeckte und von 8. gegen den heutigen Taunus brandete. Als das Rheinbett tiefer nnb tiefer sank, mußte auch das Flüßchen, das damals i) Distichon von E. von Wildenbruch.

9. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 85

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. 85 Aug. Waffenstillstand mit Dänemark zu Malmoe. 1848—1849 Kampf Österreichs mit den Ungarn (unter Kossuth) und den Lombarden. Die Ungarn werden mit Hilfe Rußlands besiegt. In der Lombardei behauptet der Feldmarschall Radetzky die österreichische Herrschaft. 1849, Ablauf des Waffenstillstandes von Malmoe. Neuer Kampf März mit Dänemark. April Das dänische Linienschiff Christian Viii. wird bei Eckernförde in Brand geschossen und die Fregatte Gefion genommen. Erstürmung der Düppeler Schanzen durch bairische und sächsische Truppen. Der preußische General Bonin besiegt an der Spitze der schleswig - holsteinschen Armee die Dänen bei Kolding. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen lehnt die Würde eines deutschen Kaisers, die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragen, ab. Aufstände in Sachsen, der Pfalz und Baden durch preußische Truppen unterdrückt. Auflösung des Parlamentes. — Preußen gewinnt die beiden Fürstentümer Hohenzollern. Juli Waffenstillstand zwischen Preußen und Dänemark. 1850,6.Febr. Die preußische Verfassung wird vom König, den Ministern und Abgeordneten feierlich beschworen. 20. März Eröffnung des Erfurter Parlaments zu Beratungen über die Verfassung einer neuen deutschen Union. Juli Friede zwischen Preußen und Dänemark, dem auch der deutsche Bund beitritt. Die Schleswig-Holsteiner setzen den Krieg allein fort unter dem ehemaligen preußischen General Willisen. Er wird bei Jdstedt geschlagen. — Schleswig von den Dänen besetzt. Nach einem unglücklichen Gefecht bei Missunde und einem fehlgeschlagenen Sturm auf Friedrichstadt geht der Oberbefehl auf General Horst über. Sept. Wiedereröffnung des deutschenbund estages in Frankfurt. Nov. Zusammenkunft der Minister Manteuffel und Schwarzenberg in Olmütz. Preußen fügt sich allen Forderungen Österreichs. Schleswig-Holstein wird den Dänen preisgegeben. In Kurhessen wird der Verfafsungsftreit zu gunsten des Kurfürsten entschieden. 1851,2.Dez. Staatsstreich Louis Napoleons, welcher die Nationalversammlung auflöst, die von ihm beschworene Verfassung aufhebt und sich durch eine allgemeine Abstimmung der Nation (Plebiscit) zum Präsidenten auf 10 Jahre erwählen läßt mit der Ermächtigung, eine neue Verfassung zu erlassen. 1852,1. Dez. wird er auf Grund eines Senatsveschlusses und einer zweiten allgemeinen Abstimmung als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen proklamiert.

10. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1883 - Berlin : Schultze
84 Neuere Geschichte. witsch (Erimanski) kämpft glücklich in Asien, erobert u. a. Erzerum. — Friede zu Adrianopel, in welchem Pruth und Donau als Grenze der Türkei festgesetzt werden. Der Sultan erkennt die Unabhängigkeit Griechenlands an. — Dtto Izweiter Sohn Ludwigs L von Baiern, wird (1832) König von Griechenland. 1830 Die Franzosen erobern unter dem Marschall Bourmont Algier. 27.— 29.Juli Pariser Julirevolution. Karl X., seit 1824 König, und sein Sohn danken ab. Louis Philipp von Orleans König der Franzosen. Sept. Revolution in Belgien, welches selbständiges Königreich wird unter dem Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg. 1830—1831 Polnische Revolution. Diebitsch besiegt die Polen bei Grochow und Ostrolenka. Paskewitsch erobert Warschau. Polen russische Provinz. 1833—1840 Bürgerkrieg in Spanien zwischen den Christinos (Anhänger der Königin Christine) und den Car listen (Anhänger des Prinzen Don Carlos). Die Carlisten von Espartero besiegt; Jsabella (Tochter Christinens) Königin von Spanien. 1837 Wilhelm Iv. von England stirbt. Ihm folgt die Tochter seines verstorbenen Bruders, Victoria, später vermählt mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Koburg. Wilhelms Bruder Ernst August, Herzog von Cumber-land, wird König von Hannover. 1840—1861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1848 Paris er Februarrevolution. Louis Philipp flieht 24. Febr. mit seiner Familie nach England. Frankreich abermals Republik. Louis Napoleon Präsident (seit 10. Dez.). 13. März Aufstand in Wien. Der Minister Fürst Metternich dankt ab; später auch der Kaiser Ferdinand I. zu gun» sten seines Neffen Franz Joseph. 18. März Aufstand in Berlin. Berufung einer konstituierenden Nationalversammlung. Im November wieder aufgelöst. April Aufstand in Schleswig-Holstein und Bildung einer provisorischen Landesregierung. Preußische und anvere deutsche Bundestruppen kommen den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe. Der preußische General Wrangel schlügt die Dünen bei Schleswig und dringt bis nach Jütland vor. 18. Mai Versammlung eines deutschen Parlaments in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. — Erzherzog Johann Reichsverweser.
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