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1. Das Deutsche Reich - S. 383

1901 - Langensalza : Beyer
J8. Das Deutsche Reich. 383 - Zusammenfassung: Der deutsche Handel und sein Einfluß auf das wirtschaftliche Leben. 4. Das deutsche Reich ist dicht besiedelt. Nach der Volkszählung vom Jahre 1900 zählt das deutsche Reich über 56 Millionen Einwohner (56 345 914), die Bevölkerungsdichte beträgt demnach 104 Einwohner auf 1 qkm. Hinsichtlich der Volkszahl wird unser Vaterland in Europa nur noch von Rußland übertroffen; hinsichtlich der Volksdichte aber steht es an 5. Stelle; denn Belgien, Niederlande, Großbritannien und Italien haben noch eine größere Bevölkerungsdichte aufzuweisen. Die Volksdichte ist nicht überall gleich stark. Es giebt dicht bevölkerte und dünn bevölkerte Gegenden. Zu den dicht bevölkerten Gegen- den gehören die Mittelgebirgslandschaften, die oberrheinische Tiefebene, die Vorländer des Mittelgebirges, fowie die Tieflandsbuchten innerhalb der Mittelgebirge, während die oberdeutsche Hochfläche mit der Oberpfalz, die Hochflächen des Juras und das norddeutsche Tiefland zu den dünn bevöl- kerten Strichen gezählt werden müssen. Unter den deutschen Staaten weist das Königreich Sachsen die größte Bevölkerungsdichte auf (270 auf 1 qkm), während das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz der am dünnsten bevöl- kerte deutsche Staat ist. (35 Einwohner auf 1 qkm.) Ihrer Abstammung nach ist die überwiegeude Mehrzahl der Bewohner Deutsche; nur der ge- samten Bevölkerung wird von Angehörigen anderer Völker gebildet. Ostlich der Oder wohnen Slaven, deren Gesamtzahl sich auf ca. 4y.2 Millionen beläuft. Am stärksten sind die Polen vertreten, und zwar in der Provinz Posen, wo sie über die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Neben den Polen gehören noch die Kaffuben. Wenden und Litauer dem slavischen Stamme an. Im Norden des Reichs, namentlich im Herzogtum Schleswig, wohnen Dänen, während im Westen, besonders in Lothringen noch 1/4s Million Franzosen wohnen. Das deutsche Volk gliedert sich in zwei große Stämme, in Nieder- und Oberdeutsche, die sich besonders durch ihre Mundart unter- scheiden. Die Grenze zwischen Nieder- und Oberdeutschen zieht sich von Krefeld über Elberfeld, Barmen, Kassel, Münden, Göttingen, Aschersleben, Wittenberg, Lübben, Fürstenberg nach Birnbaum an der Warthe. Der Stamm der Oberdeutschen gliedert sich wieder in Süddeutsche und Mittel- deutsche. Zu den Süddeutschen gehören die Bayern, Franken, Schwaben und Alemannen, während die Mitteldeutschen sich in Obersachsen, Thüringer und Hessen gliedern. Die Niederdeutschen zerfallen in Westfalen, Nieder- sachsen und Friesen. Der Religion nach sind fast 2/s der Bewohner protestan- tisch, über y3 römisch-katholisch. Die Zahl der Juden beträgt etwas über 1/2 Million. Zur sachlichen Vertiefung: Woraus erklärt sich die große Volksdichte Deutschlands? Wie kommt es, daß die Mittelgebirge mit ihrer Umgebung dichter besiedelt sind als die Tief- und Hochebenen? Worin sind die großen Unterschiede in der Volksdichte einzelner deutscher Staaten begründet? Welche Vorteile erwachsen dem Reiche aus der hohen Volkszahl? Wie kommt es. daß die Nichtdeutschen sich vorwiegend in den Grenzgebieten finden? Wie

2. Das Deutsche Reich - S. 115

1901 - Langensalza : Beyer
7. Die süddeutschen Staaten. 115 unterbrochenen Eisenbahnlinie von Süden nach Norden. Die Überschreitung des Schwarzwaldes wurde durch die natürlichen Senken und die zahlreichen Flußthäler, die bis nahe an den Kamm des Gebirges heranreichen, begünstigt. Da der nördliche Teil des Schwarzwalds niedriger tst und mehr natürliche Senken aufweist als der südliche, so wird dieser auch von einer größeren Anzahl von Eisenbahnen überschritten. Weiter trug zur Belebung des Handels auch die zahlreiche gewerb- fleißige Bevölkerung bei. Baden ist sast noch einmal so dicht besiedelt als das Königreich Bayern und übertrifft hinsichtlich der Volksdichte auch das Königreich Württemberg. Es kommen in Baden auf 1 qkm durchschnittlich 115 Menschen. Durch diese dichte Besiedelung ist auch die Bodenkultur bedeutend gehoben worden, wie auch andererseits dadurch die Industrie in ihrer Entwickelung mannigfache Förderung erfahren hat. (Nachweis im einzelnen!) Zusammenfassung: Baden, die süddeutsche Handelsmacht. a) Durch seine Lage und Ausdehnung: Infolge seiner Lage inmitten aller süddeutschen Staaten und infolge seiner bedeutenden Längs- ausdehnung ist eine Verbindung noch allen Seiten hin leicht möglich. b) Durch seinen Reichtum: Die vielseitige Bodenkultur und die vielgestaltige Industrie liefern Handelsprodukte in großer Zahl und bilden somit die Grundlagen eines lebhaften Binnenhandels und eines weitverzweigten Außenhandels. c) Durch seine Bevölkerung: Eine große ländliche und eine zahlreiche städtische Bevölkerung versteht es, durch ausgiebige Bodenaus- nützung und regen Gewerbfleiß den Handel zu beleben. ä) Durch seine großen Städte: Blühende Handelsstädte im Innern und an den Grenzen bilden treffliche Stütz- und Mittelpunkte des Handels- Verkehrs. e) Durch seine Gewässer: Drei schiffbare Ströme und viele flöß- bare Gebirgsflüsse ermöglichen einen leichten Transport der Waren und be- fördern so den Handelsverkehr. 1) Durch seine Wegsam keit: Die große Wegsamkeit des Landes, die begründet ist in der günstigen Bodengestalt, gestattet die Anlage eines dichten Eisenbahn- und Straßennetzes. Iv. Stück: Das Aeirhslanö Elsaß-Lothringen. Unterziel: Wir betrachten nun das süddeutsche Land, in dem die Industrie zur höchsten Entfaltung gelangt ist. Welche süddeutschen Länder haben wir bisher kennen lernen? (Bayern, Württemberg, Baden.) Welche Bezeichnungen haben wir den einzelnen Staaten beigelegt? (Bayern die süddeutsche Vormacht; Württemberg der süddeutsche Ackerbaustaat; Baden die süddeutsche Handelsmacht.) Warum haben wir die Staaten derart bezeichnet? (Bayern ist die süddeutsche Vor- macht, weil es der größte Staat ist, weil er Anteil hat an allen süd- 8*

3. Das Deutsche Reich - S. 116

1901 - Langensalza : Beyer
116 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. deutschen Landschaften und Hauptströmen und weil er die hervorragendsten Volksstämme in sich vereinigt. — Württemberg konnten wir den süddeutschen Ackerbaustaat nennen, weil der Ackerbau die hervorragendste Erwerbsquelle der Bewohner ist. — Baden haben wir die süddeutsche Handelsmacht ge- nannt, weil in Baden sich nicht nur ein lebhafter Binnenhandel, sondern auch ein weitverzweigter Außenhandel entwickelt hat.) Welches Land des deutschen Südens wollen wir nun kennen lernen? Welche Fragen entstehen da? Gieb nun unsere Aufgabe an! Der süddeutsche Industriestaat. 1. Welcher Staat Süddeutschlands kann als solcher bezeichnet werden? 2. Inwiefern kann er als Industriestaat gelten? 3. Wie konnte er sich zum Industriestaat entwickeln? 1. Welcher Staat Süddeutschlands kann als Industriestaat bezeichnet werden? Als süddeutscher Industriestaat kann das Reichsland Elsaß - Lothringen bezeichnet werden, das sich westlich des Oberrheins ausbreitet und von Baden, der Rheinpfalz, von der preußischen Rheinprovinz, von Luxemburg, Frankreich und von der Schweiz eingeschlossen wird. 2. Woher hat das Land seinen Namen? Das Reichsland umfaßt zwei deutsche Gaue, uämlich das Elsaß und Deutsch - Lothringen. Elsaß hat seinen Namen von dem Fluß, der es von Süden nach Norden durchströmt, von der Jll. (Land der Sassen an der Jll oder Ell.) Lothringen dagegen erhielt seinen Namen von dem Kaiser Lothar, dem das Land durch den Vertrag zu Verdun zugesprochen wurde. 3. Welche Gebiete des südwestdeutschen Beckens umsaht das Reichsland Elsaß Lothringen ? Das Reichsland Elsaß - Lothringen umfaßt die Südhälfte der links- rheinischen Ebene vom Schweizer Jura und der Burgundischen Pforte bis zur Lauter und den nördlichen Teil des lothringischen Stuseulandes. Durch die Vogeseu wird das Elsaß von Lothringen geschieden. 4. Inwiefern kann nun Elsah-Lothringeu als der süddeutsche Industriestaat bezeichnet werden? a) Die reichsländischen Industriezweige: In Elsaß-Lothringen ist das Großgewerbe zu einer solchen Entfaltung und Ausdehnung gelangt, daß das Reichsland zu den bedeutendsten Jndustriegegenden des deutschen Vater- landes gezählt werden muß. Die Gewerbthätigkeit ist in allen Gegenden des Landes eine mannigfaltige, und eine große Anzahl von Industrie- zweigen haben sich im ganzen Lande entwickelt. Im Oberelsaß blüht besonders die Webindustrie. Da werden aus Schafwolle, aus Baumwolle, aus Seide und

4. Das Deutsche Reich - S. 120

1901 - Langensalza : Beyer
120 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. Vi. Stück: Äberblick Wer die süddeutschen Staaten und Zeichnung der Skizze. Unterziel: Wir stellen nun zusammen, was wir über die einzelnen süddeutschen Staaten gelernt haben. 1. Wie heißen die Staaten Süddeutschlands? Die Staaten Süddeutschlands sind das Königreich Bayern, das König- reich Württemberg, das Großherzogtum Baden, das Reichsland Elsaß- Lothringen und das Großherzogtum Hesseu. Das letztere Laud gehört nur zur Hälfte zu Süddeutschland. 2. Welche Gebiete des deutschen Südens nehmen diese Staaten ein? a) Das Königreich Bayern nimmt den größten Teil des deutschen Alpen- Vorlandes und des fränkischen Stufenlandes ein. Durch die Rheiupfalz hat es auch Auteil au der oberrheinischen Tiefebene. b) Das Königreich Württemberg breitet sich hauptsächlich im schwäbischen Stufenlande aus. Mit seinem nordöstlichsten Teile erstreckt es sich noch bis in das fränkische Stnfenland hinein, während der Süden Württembergs dem deutscheu Alpenvorlands angehört. c) Das Großherzogtum Badeu umsaßt beinahe die ganze Osthülste der oberrheinischen Tiefebene. Seine nordöstlichen Gebiete gehören dem schwäbisch- fränkischen Stufenlande an, während die südöstliche Bodenseegegend einen Teil des Alpenvorlandes bildet. cl) Das Reichsland Elsaß-Lothringen breitet sich in der Westhälfte der oberrheinischen Tiefebene, die es bis zur Lauter umfaßt, und im Lothringer Stufenlande aus. e) Rh ein Hessen, die Südhälfte des Großherzogtnms Hessen-Darmstadt, umfaßt deu nördlichsten Teil der oberrheinischen Tiefebene. 3. Welche deutschen Gebirge erbeben sich in den süddeutschen Staaten? a) Im Süden des Königreichs Bayern erheben sich die deutschen Kalk- alpen, die sich vom Bodensee bis zur Salzach erstrecken und durch Lech und Inn in die Algäuer, bayrischen und Salzburger Alpeu gegliedert werden. Die höchsten Gipfel der drei Alpengruppen sind der Hochvogel, die Zug- spitze und der Watzmann. An der Nordostgrenze zieht sich der dichtbewal- dete Böhmerwald hin, dessen höchsten Berge — Arber und Rachel — noch auf bayrischer Seite gelegen sind. Im Norden des bayrischen Haupt- laudes erheben sich das Fichtelgebirge mit dem Schneeberg und Ochsenkops, der Frankenwald und das Rhöngebirge mit dem Kreuzberg. Im Nord- westen eudlich liegt im Mainviereck der waldreiche Spessart und südlich von diesem der Odenwald, der nur zum Teil auf bayrischem Boden sich erhebt. Der mittlere Teil Bayerns zwischen Donau und Main wird von drei Ge-

5. Das Deutsche Reich - S. 122

1901 - Langensalza : Beyer
122 I- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. badische Land verläßt. Der Hauptstrom Badens ist der Rhein, der die Süd- und Westgrenze des Landes bildet. Auf dieser Strecke seines Laufes nimmt er zahlreiche Zuflüsse auf. Die bedeutendsten sind Elz mit Dreisam, Kinzig. Murg und Neckar. — Der Maiu mit der Tauber berührt auf eine kurze Strecke den Nordosten Badens. ä) Elsaß-Lothringen gehört dem Rheingebiet an. Der Rhein bil- det die Ostgrenze des Elsaß und nimmt auf die Jll, die vom Schweizer Jura kommt und durch zahlreiche Vogesenslüsse verstärkt wird. Kleinere Zuflüsse sind noch die Zorn. Sauer und Lauter. Der Hauptfluß Lothringens ist die Mosel, deren Oberlanf jedoch Frankreich angehört. In Lothringen nimmt sie bei Metz die Seille auf. Die Saar mit der Nied und Birs, die ebenfalls durch Lothringen fließen, mündet außerhalb Lothringens in die Mosel. e) Hauptflüsse Rheinhessens sind der Rhein und der Main, welche beide nur eiue kurze Strecke das Land durchfließen. 5. Welche Seenbecken weisen die süddeutschen Staaten auf? Reich an großen Seen ist nur das Königreich Bayern. Diese Seen sind teils Gebirgsseen, teils Seen der Hochfläche. Unter den Alpenseen ist der größte der Bodensee. An diesem Seenbecken haben außer Österreich und der Schweiz Bayern, Württemberg und Baden Anteil. Von den bayrischen Alpenseen sind die berühmtesten der Königssee, Tegernsee, Walchensee und Kochelsee. Von den Seen der Hochfläche sind besonders nennenswert der Chiemsee, der Starnberger See und der Ammersee. 6. Welche deutschen Volksstämme haben Süddeutschland besiedelt? Im Hauptlande des Königreichs Bayern haben sich im Alpenvorlands die Bayern und Schwaben niedergelassen. Die Grenze zwischen beiden bildet der Lech. Den Norden Bayerns haben die Franken, und zwar die Mainfranken besiedelt. In Württemberg wohnen vorwiegend Schwaben; nur im nördlichen Teile gehört die Bevölkerung dem fränkischen Stamme an, während in den Schwarzwaldgegenden Alamannen wohnen. Die Be- völkerung Badeus gehört dem alamannischen und fränkischen Volksstamme an. Die Grenze zwischen beiden bildet die Murg. Im Reichslande haben sich Alamannen (Elsaß) und Rheinfranken (Lothringen) niedergelassen. Die Bewohner der Rheinpfalz und Rheinhessens gehören ebenfalls deni rhein- fränkischen Stamme an. 7. Welche Städte Süddeutschlands sind besonders merkenswert? a) Hauptstädte: Die Hauptstadt Bayerns ist München. In reiz- loser Gegend auf der Jfarhochfläche gelegen, hat es sich dennoch zur größten Stadt Süddeutschlands entwickelt und zählt gegenwärtig beinahe 500,090 Ein- wohner (ungefähr 13mal so groß als Altenburg.) Die bedeutende Größe verdankt München seiner Lage (es liegt ziemlich in der Mitte der Hock- ebene zwischen Alpen und Donau, zwischen Inn und Bodensee) und der

6. Das Deutsche Reich - S. 105

1901 - Langensalza : Beyer
7. Die süddeutschen Staaten. 105 rheinischen Tiefebene, während die beiden anderen Becken die muldenartigen Einsenknngen der anlehnenden Stufenländer bilden. Was wollten wir nun lernen? Die deutschen Staaten, welche sich in diesen beiden großen Landschaften ausgebreitet haben. Welche deutsche Staaten sind uns schon bekannt? Unser Herzogtum ist ein deutscher Staat; auch die Nachbarländer, z. B. das Königreich Sachsen, das Königreich Preußen, das Fürstentum Renß, das Großherzogtum Sachsen-Weimar u. s. w. sind deutsche Staaten. Was für deutsche Staaten unterscheiden wir? Unter den deutschen Staaten giebt es Königreiche, Großherzogtümer, Herzogtümer und Fürsten- tümer. Welche Frage werden wir nun zu beantworten haben? Die deutschen Staaten im Alpenvorland und im südwestdeutschen Becken. 1. Welche Staaten liegen im Alpenvorland und im südwestdeutschen Becken? 2. Welche Landschaften nehmen diese Staaten ein? 3. Was für Staaten breiten sich hier aus? Darbietung: I. Stück: Das Königreich Vayern. Unterziel: Die Vormacht unter den süddeutschen Staaten. !♦ Welcher deutsche Staat bildet die Vormacht Süddeutschlands? Wie die Karte zeigt, haben sich im Alpenvorland und im südwest- deutschen Becken fünf deutsche Staaten ausgebreitet. Es sind dies die König- reiche Bayern und Württemberg, das Großherzogtum Baden, das Reichsland Elsaß-Lothringen und das Großherzogtum Hessen. Die Vormacht unter den Staaten Süddeutfchlauds bildet das Königreich Bayern. 2. Welche Teile Süddeutschlands umsaht das Königreich Bayern? Das Königreich Bayern besteht aus zwei Landesteilen, die hinsichtlich ihrer Größe sehr verschieden sind. Der östliche Teil ist das Hauptland, der westliche Teil ist das Nebenland. Letzteres wird die Rheinpfalz genannt. Das Hauptland umfaßt den größten Teil des deutschen Alpenvorlandes und des fränkischen Stufenlandes. Die Rheinpfalz dagegen liegt im Nordwest- lichen Teile der oberrheinischen Tiefebene und breitet sich im Haardtgebirge, im Pfälzer Berglande und der zwischen dem Rheine und diesen Gebirgen gelegenen Ebene aus. Sachliche Vertiefung: Wie kommt es wohl, daß Bayern aus zwei von einander getrennten Landesteilen besteht? Die Rheinpfalz bildet einen Teil der alten Pfalzgrafschaft. Durch den Reichs- deputationshauptfchluß im Jahre 1803 wurde die alte Kurpfalz unter ver-

7. Das Deutsche Reich - S. 109

1901 - Langensalza : Beyer
7. Die süddeutschen Staaten. 109 Mit seinem Hauptlande und seiner Rheinpfalz umspannt es einerseits alle Bodenformen Süddeutschlands vom Hochgebirge bis zur Tiefebene, wie es andererseits auch Anteil hat an allen Bodenschichten, die den deutschen Süden aufbauen. Es umfaßt die Hauptmasse des deutscheu Alpenvorlandes und einen großen Teil des südwestdeutschen Beckens und hat dadurch nicht nur Anteil an allen süddeutschen Landschaften, sondern auch an beiden großen Strom- gebieten des deutschen Südens. Die drei hervorragendsten Volksstämme des deutschen Südens haben sich im Königreiche Bayern zu einem einheitlichen Staatsganzen zu- sammengeschlossen und durch ihre Vereinigung Bayern zur süddeutschen Vor- macht erhoben. Zwei berühmte Großstädte und zahlreiche große Mittelstädte kennzeichnen Bayern als die süddeutsche Vormacht, in welcher Landwirtschaft und Industrie zu gleicher Blüte gelangt sind. So ist das Königreich Bayern durch seine natürlichen, staatlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse zur süddeutschen Vormacht emporgestiegen. Ii. Stück: Das Königreich Württemberg. Unterziel: Das süddeutsche Königreich, das sich aus dem alten Schwaben- land entwickelt hat. Welche Teile umfaßte denn das alte Schwabenland? Das alte Schwabenland umfaßte den südwestlichen Teil des alten Reiches. Es reichte im Osten bis an den Lech, im Süden bis tief in die Schweiz herab, im Westen bis an den Wasgenwald und im Norden bis zum mittleren Neckar. Es umfaßte also den oberen Teil der Rheinebene, den südwestlichen Teil des schwäbischen Stufenlandes, die Südwesthälfte des Alpenvorlandes und das Alpengebiet zu beiden Seiten des Oberlaufes des Rheins. Warum wurde dies das Schwabenland bezeichnet? Die Schwaben hatten das Herzog- tum gegründet und bildeten den Hauptteil der Bevölkerung. Was ist nun im Laufe der Zeit aus dem alten Schwabenland geworden? Das alte Schwabenland, wie es zur Zeit Heinrichs I. bestand, giebt es nicht mehr; es hat sich aus diesem ein deutsches Königreich entwickelt. Welche Fragen? 1. Wie heißt das deutsche Königreich, das sich aus dem alten Schwaben- lande entwickelt hat? 2. Umfaßt dieses Königreich alle Teile des alten Schwabenlandes? 1. Wie heißt das süddeutsche Königreich, das sich aus dem alten Schwabenland entwickelt hat? Das süddeutsche Königreich, das sich aus dem alten Schwabenlande ent- wickelt hat. ist das Königreich Württemberg, das zwischen dem Königreich Bayern und Großherzogtum Baden gelegen ist.

8. Das Deutsche Reich - S. 112

1901 - Langensalza : Beyer
112 I. Abschnitt, Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. während nicht ganz 1f3 Waldbestand aufweist. In großem Umfange wird auch die Viehzucht betrieben, namentlich die Rinder- und Schafzucht. Die Industrie ist infolge des Mangels au Kohlen nicht so stark entwickelt. Die hervorragendsten Industriezweige sind die Webindustrie, die Eisenindustrie und die Lederfabrikation. (Warum?) Der Handel ist ziemlich lebhaft; denn es werden viele Rohstoffe eingeführt und zahlreiche fertige Waren ausgeführt. Unterstützt wird der Handel durch ein dichtes Eisenbahnnetz. (Mittelpunkt?) g) Infolgedessen ist Württemberg auch sehr dicht besiedelt, viel dichter als das benachbarte Bayern. Während dort auf 1 qkm durchschnittlich nur 77 Einwohner kommen, wohnen in Württemberg auf demselben Räume im Durchschnitt 107 Menschen. Einzelne Landesteile sind aber noch viel dichter besiedelt, so z. B. der Neckarkreis. Dort wohnen auf 1 qkm 200 Leute. Zahlreich sind daher auch die Siedelungen. Weil die Landwirtschaft obenan steht, so finden wir in Württemberg überwiegend Dörfer und kleine Land- städte. (Vergl. die Landwirtschaftsgebiete Thüringens.) Große Städte sind nicht so zahlreich vorhanden wie in Thüringen. Die größte Stadt ist Stuttgart (176 000). Diese Stadt verdankt ihre Größe in erster Linie ihrer Lage im Herzen des Königreichs. Darum hat sich Stuttgart auch zur ge- werbreichsten Stadt des Landes entwickelt. Wegen des ausgedehnten Buch- Handels wird es als das süddeutsche Leipzig bezeichnet. Nächst Stuttgart sind Heilbronn und Ulm (Lage!) die bedeutendsten Städte des Landes. Heil- bronn und Ulm sind Württembergs wichtigste Fabrik- und Handelsstädte, erstere im Norden, letztere im Süden. Ulm ist außerdem uoch als starke Festung wichtig. Als Industriestädte sind noch von Bedeutung Eßlingen, Ellwangen, Hall, Gemünd. Göppingen, Reutlingen und Tuttliugen. Als Badeorte sind berühmt Wildbad und Kanustadt. Tübingen ist die württem- bergische Universitätsstadt, während Ludwigsburg die Sommerresidenz des Königs ist. (Wegen seiner zahlreichen Kasernen und der vielen militärischen Anstalten das württembergische Potsdam genannt.) Iii. Stück: Das Großherzogtum Vaöen. Unterziel: Wir lernen nunmehr die süddeutsche Handelsmacht kennen. I. Welcher Staat kann als die süddeutsche Handelsmacht bezeichnet werden? Es ist das Großherzogtum Badeu, das sich nach Westen hin an das Königreich Württemberg anschließt. 3. Welche Gebiete Süddeutschlands nimmt das Großherzogtnm Baden ein? Das Großherzogtum Baden breitet sich mit Ausnahme seines südöst- lichsten Gebietes im südwestdeutschen Becken aus. ^-ein Hauptteil gehört der oberrheinischen Tiefebene an. Nach Norden hin greist es hinüber in

9. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 154

1877 - Langensalza : Beyer
— 154 — Kirchengut ward säculartfiert). 3tuf diese Wetfe ward auch Preußen für seine Verluste jenseit des Rheines reichlich bedacht. Endlich stellte Bonaparte am 18. Mai 1804 die erbliche Monarchie in Frankreich wieder her und nannte sich Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Im daraus folgenden Jahre wurden auch die italienischen Republiken zu einem Königreiche vereinigt, welches Napoleon ebenfalls als König von Italien beherrschte. n. Die uapolconischen Kriege von 1805—1812. § 181. Der dritte Koatitionskrieg gegen Arankreich 1805. Auf Anstiften Englands kam eine dritte Coalition gegen Frankreich zu Staude. An derselben nahmen anßer England auch Schweden, Rußland und Oesterreich teil. Sofort gierig Napoleon über den Rhein, nahm den österreichischen General Mack bei Ulm mit 24000 Mann gefangen, zwang die süddeutschen Fürsten zu einem Bündniß mit Frankreich, und zog bald daraus in Wien als Sieger ein. Die Oesterreicher zogen sich nach Mähren zurück und verbanden sich mit den indessen herbeigeeilten Russen. In der Nähe von Brünn kam es zur Schlacht bei Austerlitz (2. December 1805). Diese Schlacht wird auch die Dreikaiserschlacht genannt, weil in ihr alle drei Kaiser bei ihren Heeren anwesend waren. Die Oesterreicher und Russen wurden geschlagen und Kaiser Franz Ii. von Oesterreich sah sich zum Frieden von Preß bürg genötigt. In demselben trat Oesterreich an das Königreich Italien Venedig, an Bayern Tyrol ab, auch Baden und Würtemberg wurden mit österreichischem Gebiete bedacht. Außerdem aber verübte Napoleon noch eine Menge Acte der Willkür. Baden machte er zum Großherzogtum, Baiern und Würtemberg zu Königreichen, seinen Bruder Joseph erhob er zum König von Neapel. Sechzehn deutsche Fürsten bewog er zur Stiftung des sogenannten Rheinbundes, zu desseu Protector er sich ernennen ließ. Der Rheinbund mußte ihn in allen Kriegen, welche er führte, mit Truppen unterstützen. Darauf ließ Napoleon dem deutschen Kaiser Franz H. erklären, er erkenne ein deutsches Reich nicht mehr an. In Folge dessen legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich Franz I., Kaiser von Oesterreich. So erlosch das römisch-deutsche Kaiserreich nach tausendjährigem Bestehen (6. August 1806). Während aber Napoleon im Jahre 1805 gegen Oesterreich gezogen war, hatte seine Flotte gegen die Engländer zur See gekämpft, war aber in der Schlacht bei Trasalgar (an der spanischen Küste) 21. Oc-tober 1805 von dem berühmten englischen Admiral Nelson vernichtet worden. Nelson selbst aber kam in dieser Schlacht um. Großmütig sorgte das dankbare England für seine Familie. § 182. Der Krieg Preußens gegen Irankreich, 1806 öis 1807.

10. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 166

1877 - Langensalza : Beyer
Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden. Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt. § 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten
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