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1. Geschichte des Mittelalters - S. 104

1901 - München [u.a.] : Franz
104 Der Bauernstand und die schweizerische Eidgenossenschaft. H-rere Bauern. Die Anfänge der Schweiz. Lchlacht am Morgarten 1315. Fehde der Habsburger mit der Schweiz 1386-1388. Bauern gab es allerdings auch noch, so in Westfalen, Friesland Wietmarschen, und einzelne freie Reichsdörfer in Oberschwaben sogar bis zum Untergange des alten deutschen Reiches. Ganz unabhängigerhielten sich die alamaunischen Bauerngemeinden der Schweiz. Dort, m den vier Waldstätten Schwyz, ttri, Unterwalden „ob dem Wald und „nted dem Wald" bestanden von alters her Banern-gememden oder Markgenossenschaften, deren Insassen Freie wie Hörige waren. Die Grasschaftsrechte standen damals den Grafen von Habs-bui g zu. Wie sich aus solchen Ämtern in der Regel eine landes-fürstliche Stellung entwickelte, so strebten hier auch die Habsburger eme solche an, während umgekehrt die „Waldleute' danach trachteten, von jeder fühlbaren Abhängigkeit frei zu werden. Darin hatten sie schrittweise Erfolg: Uri und Schwyz wurden unter Friedrich Ii. zu reichsfreien Gemeinden erhoben. Gleiches strebten die Unterwaldner zu erreichen. Zu diesem Zwecke schlossen die vier Waldstätte 1291 einen ewigen Bund zu Schutz und Trutz (daher „Eidgenossen")?) Nach dem plötzlichen Tode Albrechts erlangten sie von Heinrich Vii. die Anerkennung der Reichsfreiheit. Bei der zwiespältigen Wahl des Jahres 1314 huldigten sie Ludwig dem Bayern, der ihre Reichs-Treiheit ebenfalls anerkannte; dagegen wurden sie von Friedrich dem Schönen wegen Schädigung des Klosters Einsiedeln geächtet. Diesen Spruch suchte Friedrichs Bruder Leopold zu vollstrecken, indem er die Gelegenheit benützen wollte, seinem Hause eine landesfürstliche Stellung den widerstrebenden Gemeinden gegenüber zu gewinnen. Er führte 1315 ein Ritterheer aus Schwaben und Elsaß gegen Schwyz, das jedoch beim Berge Morgarten eine vollständige Niederlage erlitt. Auch später wußten sie ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Zn gleicher Zeit, als Eberhard von Württemberg es versuchte, durch Unterwerfung schwäbischer Reichsstädte sein Gebiet zu vergrößern, nahmen auch die Habsburger ihren alten Plan wieder aus, die Ufer des Vierwaldstätter Sees sich zu unterwerfen. Die Eidgenossenschaft hatte sich unterdessen durch den Beitritt von Luzern, Zürich, Zug, Glarus und Bern erweitert. Als nun der gleichnamige Neffe des am Morgarten besiegten Leopold 1386 ein Ritterheer gegen die Eidgenossen führte, wurde es von diesen in der Schlacht bei Sempach2) geschlagen, wo Leopold selbst fiel und Arnold von Winkelried den Heldentod gesunden haben soll. Leopolds gleichnamiger (Sohn, der die Niederlage des Vaters zu rächen suchte, wurde 1388 bei Näfels besiegt. bei ') Vgl. die Sage vom Tell und vom Schwur aus dem Rütli. ",1 Seemanns Wandbilder Ii, 19: Gebet der Schweizer vor der Schlacht Sempach.

2. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 20

1849 - Berlin : Schultze
20 Stroms (Selvas) und die Ebene des La Plata (Pampas). 5. Australien ist, so weit es bekannt geworden, ohne bedeutende Abwechselung von Höhe und Tiefe und ein großes, ununterbrochenes Tiefland. §. 10. Gebirge und Gebirgszüge in Europa. 1) Europa kann nach den Höhen und Tiefen seiner Oberfläche in das gebirgige Südweste und das flache Nordosteuropa eingetheilt werden. 2) Das Hauptgebirge im südwestlichen Europa sind die Alpen, welche Italien von Frankreich, der Schweiz und Deutschland trennen, und in folgende Gebirgsabschnitte zerfallen: 1. die Seealpen, von der Küste des Mittelmeeres bis zum Monte Viso; 2. die cot tischen oder dauphineer Alpen, vom Monte Viso bis zum Mont Cenis, in ihrem höchsten Gipfel, dem Monte Viso, 11800fuß über dem Meeresspiegel; 3. die grajischen oder savoyer Alpen, vom Mont Cenis bis zum Montblanc, im Iseran 12400 Fuß hoch; 4. die penninischen oder Walliser Alpen, vom Montblanc bis zum Simplon, im Montblanc 14700, im Monte Rosa 14200 Fuß; 5. die berner Alpen, im Norden der penninischen Alpen, im Finster-Aarhorn 13200 Fuß; 6. die l e p o n t i s ch e n oder graubündner Alpen, vom Simplon bis zum Bernhardin, im Galen- stock des St. Gotthardgebirges 11280 Fuß; 7. die rhätischen oder tyroler Alpen, vom Bern- Harbin bis zum Großglockner, im Ortles 12000 Fuß und im Großglockner 11700 Fuß; 8. die norischen oder steirischen, karnischen oder Karnthner und julischen oder Kramer Alpen, im Osten vom Großglockner. 3) Auf der Gränze zwischen dem gebirgigen Südweste und dem ebenen Nordosteuropa liegen: 1. die siebenbürgischen Gebirge, im Budos 9000 Fuß;

3. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 28

1849 - Berlin : Schultze
28 nimmt die Eisach auf, und fließt in südöstlicher Nichiung durch mehrere Mündungen in das adriatische Meer. 9. Der Po entspringt auf dem Monte Viso, fließt östlich, nimmt rechts die Trebia, links den Tessino, die Adda und den Mincio auf, und mündet gleich- falls in das adriatische Meer. 10. Die Tiber hat ihre Quellen auf den Apenninen, und fällt durch Zwei Mündungen in das toska- nische Meer. 11. Der Arno entspringt gleichfalls auf den Apen- ninen, und ergießt sich nach einem westlichen Laufe in das ligurische Meer. 12. Die Rhone' nimmt ihren Ursprung auf dem St. Gotthard in der Schweiz, durchfließt den Genfer-See, strömt dann bis zur Vereinigung mit der Saone westlich, von wo an sie in süd- licher Richtung dem Meerbusen von Lyon zuflicßt. 13. Der Ebro entquillt dem cantabrischen Gebirge, nimmt seinen Lauf südostwärts, und ergießt sich in das mittelländische Meer. 2) Zn der Abdachung zum Westocean: 1. Der Guadalquivir. Seine Quellen liegen auf dem Ostabfall des Plateaus von Neucasti- lien; er fließt südwestlich zum atlantischen Ocean. 2. Der Guadiana entspringt aus mehreren Seen und strömt südwestlich dem atlantischen Ocean zu. 3. Der Tajo (Tejo) entspringt auf der Hochebene von Castilien und ergießt sich gleichfalls in den atlantischen Ocean. 4. Der Duero hat eine westliche Richtung und er- gießt sich in den atlantischen Ocean. 9. Der Minho entquillt dem asturischen Gebirge und gebt südwestlich in den atlantischen Ocean. 6. Die Garonne entspringt auf den Pyrenäen, wendet sich nordwestlich und nimmt nach der Vereinigung mit der Dordogne den Namen Gi- ronde an. Sie mündet in den biskaischen Meer- busen. 7. Die Loire, Frankreichs größter Fluß, entquillt den Sevenncn, fließt bis zur Vereinigung mit dem Allier nördlich, dann westlich, und ergießt sich in das aquitatanische Meer.

4. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 33

1849 - Berlin : Schultze
33 3) Amerikanische Ströme. 1. der Lorenz-Strom, der Abfluß des oberen, Michigan-, Huronen-, Erie- und Ontario-Sees, ergießt sich in nordöstlicher Richtung in die Lo- renz-Bai. 2. Dermissisippi nimmt rechts den Missouri und links den Ohio auf, und ergießt sich nach einem jüdlichen Lauf in den Golf von Meriko. 3. Der O r i n o c o entspringt auf der Sierra Parime in Guiana, beschreibt einen großen Bogen um dieses Gebirge, und geht in das columbische Meer. 4. Der Amazonenfluß oder Maranhon, der größte Strom der Erde, bildet sich in den Gebir- gen von Peru, nimmt rechts den Ucayale, Ma- deira und Tocantine, links den Rio negro auf, und ergießt sich nach einem östlichen Lauf in das brasilische Meer. 5. Der Rio de la Plata entsteht aus der Ver- einigung des Paraguay und Parana, nimmt links den Uruguay auf, und mündet in das pa- tagonische Meer. 4) Ueber die fließenden Wasser des Festlandes von Au- stralien ist, bei unserer Unbekanntschaft mit dem Innern dieses Continentes, nichts zu sagen. 8. 16. Die merkwürdigsten Seen. 1) Seen (Landseen) werden diejenigen Gewässer ge- nannt, welche von allen Seiten mit Land umschlossen sind. Sie verhalten sich also gegen das Land, wie Inseln gegen das Meer. 2) In Europa finden sich nur Seen zweiter und dritter Größe: der Ladogasee, der Onegasee und der Peipussee in Rußland; der Mälar-, Wetter- und Wenersee in Schweden; der Spirdingsee und der angerburgische in Preußen; der Chiem-, der Cirk- niher-, der E ich ne r- und derbodensee in Deutschland; der Genfer-, Neuenburger-, Zuger-, Vierwaldstäd- ter-, Züricher- und Thunersee in der Schweiz; und der Lago Maggiore, der Comer- und der Gardasee in Italien. 3) Asien ist zwar reich an Landseen; doch sind die 3

5. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 47

1849 - Berlin : Schultze
47 5. Die Inseln, unter denen Candia (Hst. Ca-' nea) und Lemnos zu merken sind. 6. Bulgarien, Hst. Sophia am Jsker, 50,000 Einw.; Widdin, Nikopoli, Nustschuk, Si- listria, Festungen an der Donau; Schrrmla, Festung am Balkan; Varna, Festung am schwär zen Meere. 7. Bosnien, Hst. Serajevo oder Bosna Se- rai, 7o,Ooo Einw. Unter türkischer Oberhoheit, doch unter eignen Fürsten (Woiwoden, Hospodaren) stehen: 8. Servien, Hst. Belgrad an der Save und Donau, 30,000 Einw., Festung. 9. Walachei, Hst. Bukarest, 80,000 Einw. 10. Moldau, Hst. Zassy, 40,000 Einw. Ii. Mittel-Europa, a. Deutschland. 1) Deutschland begreift, neben dem größeren Theile der beiden Hauptreiche Oesterreich und Preußen und den deutschen Besitzungen der Niederländer und Danen, drei und dreißig unabhängige Staaten, welche drei Haupt- gruppen bilden. 2) Zu der nördlichen Gruppe gehören: Hannover, Oldenburg, Bremen, Hamburg, Lübeck, Mecklenburg-Schwer rin, Mecklenburg-Strelitz, Lippe-Dermoid, Schauenburg- Lippe, Braunschweig, Anhalc-Dessau-Kölhen und Anhalt- Bernburg. 3) Die mittlere Gruppe umfaßt: Hessen-Darm- stadt, Frankfurt, Hessen-Homburg, Nassau, Waldeck, Kur- hessen, Schwarzburg-Sonderehausen, Schwarzburg-Nudol- stadt, Sachsen-Meininqen-Hildburghausen, Sachsen-Ko- burg-Gotha, Sachsen-Weimar, Sachsen-Altenburg, Neuß älterer Linie, Neuß jüngerer Linie, Sachsen. 4) Die südliche Gruppe bilden: Baden, Hollen- zollern-Hechingen, Hohenzollcrn-Siegmaringen, Liechten- stein, Würtemberg und Baiern.

6. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 54

1849 - Berlin : Schultze
54 2. das Land der Szekler, Hst. Maros-Va- sarhely am Maros; 3. das Land der Sachsen, Hst. Hermannstadt. 5) Die Militärgränze, ein schmaler Landstrich, der sich längs der türkischen Gränze von dem adriatischen Meere bis an die Karpathen hinzieht, von Soldaten bewohnt und in 4 Abtheilungen: die kroatische, slavonische, banal- oder ungarische und siebenbürgische Militärgrenze gc- theilt wird. 6) Das Königreich Dalmatien, ein Küstenland des adriatischen Meeres, zerfällt in 4kreise: Zara, Spa- lat ro, Nag usa und Cattaro, mit den gleichnamigen Hauptstädten. 7) Das Königreich Lombardei-Venedig, zwi- schen den Alpen und dem Po, enthält 2 Gouvernements. 1. Zm Gouvernement Mailand liegen: Mai- land, 190,000cinw.; Pavia am Ticino; Como am See gl. N.; Cremona am Po; Mantua in einem See des Mincio, Festung; Brescia; B ergamo. 2. Im Go uv ernement Venedig: Venedig auf Inseln, im Meerbusen gl. N., 100,000 Einw.; Padua; Vicenza; Treviso; Verona ander Etsch; Udine. 8) Die deutschen Lander des österreichischen Kaiser- thums sind: Tyrol, Illyrien, Steiermark, Oester- reich, Mähren und Böhmen. 9) Die gefürstete Grafschaft Tyrol, gebirgig, wie die benachbarte Schweiz, enthält die Städte: Jnspruck am Inn; Hall, mit einem Salzwerke, am Inn; Briren an der Eisach; Botzen, Trient und Roveredv an der Etsch. 10) Das Königreich Illyrien, von den norischen, karnischen und julischen Alpen durchzogen, vom adriatischen Meere bespült und von der Save und Drave bewässert, wird in zwei Gouvernements eingetheilt: 1. das Gouvernement Laibach, mit der Hst. gl. N. (früher Hst. von Kram) und Klagen- furt (sonst Hst. von Kärnthen);'Villach an der Drau; 2. das Gouvernement Triest, mit derhst. Triest an dem Meerbusen gl. N., 80,000 Einw.; Capo d'istria auf einer Insel im Meere, und No- vigno auf einer Halbinsel.

7. Das Deutsche Reich - S. 150

1901 - Langensalza : Beyer
150 n. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Was verstehen wir unter Heilquellen? Wo haben wir bereits solche Heilquellen gefunden? (Heimat- und Vaterlandskunde!!) Warum haben wir diese Quellen als Heilquelleu bezeichnet? Ju welchen deutschen Landschaften haben wir auch Heilquellen gefunden? Was für Quellen sind es? Wie kommt es, daß sich dort solche Heilquellen finden? Auch im Schiefergebirge giebt es eine Gegend, die reich an Heilquellen ist. Was wollen wir nun wissen? 1. Welcher Teil des Schiefergebirges ist reich an Heilquellen? Das Land der Heilquelleu im rheinischen Schiefergebirge ist der Taunus. Dieser erstreckt sich als ein langer Bergrücken von der Wetterau bis zur Felsengasse des Rheins. Er bildet die Nordgrenze des gesegneten Rhein- gaues und steigt wie eine Insel aus vier Flußthäleru empor. Umschlossen wird der Taunus vou dem Rhein-, Main-, Lahn- und Wetterthale. Der Mainebene und dem Rheingau kehrt er seinen steilen Abfall zu. nach dem Lahnthale dagegen bildet er eine sanft abfallende Hochfläche, auf welcher sich einzelne Bergkuppen erheben. Der Taunus ist äußerst wasserreich; aus dem Innern desselben sprudeln eine große Zahl von Mineralquellen. In der Umgebung von Wiesbaden befinden sich allein 23 solcher Quellen, die warmes, heilkräftiges Wasfer spenden.' Bei dem Städtcheu Sodeu, das nordöstlich von Wiesbaden gelegen ist, sprudelt aus 14 warmen Quellen heilkräftiges Salzwasser. Auch bei deu Städten Langenschwalbach, Selters, Homburg, Schlaugenbad u. v. a. giebt es zahlreiche Quellen, die eisenhaltiges oder kohlensaures Wasser spenden. Aber auch an anderen Orten sind diese Heil- quellen zahlreich vertreten. 2. Woher rührt der Quellenreichtum des Taunus? Die Höhen des Tannns sind mit dichten Laub- und Nadelwäldern be- deckt. Diese ausgedehnten Wälder halten bedeutende Mengen der Nieder- schläge fest. Dieses Wasser dringt durch die Risse und Sprünge, die die Gesteine durchziehen, in das Innere der Erde und wird durch den Druck des nachfolgenden Wassers wieder an die Oberfläche getrieben. Auf seinem Wege durch das Erdinnere fließt das Wasser durch mancherlei Stein- und Erdschichten. Dabei löst es nicht nur einzelne Teile ab, sondern löst diese auch auf. Dadurch erhält das Wasser einen säuerlichen, salzigen, bitteren oder herben Geschmack. Daß diese Heilquelleu zumeist warmes Wasser spenden, liegt darin begründet, daß die meisten aus sehr großer Tiefe kommen und mit großer Geschwindigkeit und großer Gewalt aus der Erde hervor- brechen. 3. Was hat der Quellenreichtum des Taunus zur Folge gehabt? Da das Wasser der zahlreichen warmen und kalten Mineralquellen eine große heilkräftige Wirkung besitzt, so wird es von Tausenden zum Trinken und Baden benutzt. Es sind infolgedessen im Taunus eine große Anzahl

8. Das Deutsche Reich - S. 152

1901 - Langensalza : Beyer
152 Il Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. In zahlreichen Schächten, die trichterförmig (Zeichnung!) angelegt sind, wird die weiche Thonmasse gewonnen. Mit scharfen Thonmessern schneiden die Thongräber den fettigen Thon ab, werfen ihn in Äübel, welche an Seilen zu Tage gefördert werden. 4 Woher rührt wohl der viele Thon? Die ausgedehnten Thonlager des Westerwaldes sind durch die Ver- Witterung verschiedener Steine gebildet. Die Hauptgesteine, die zur Bildung des Thons beigetragen haben, sind Granit, Basalt und Porphyr. Das Wasser hat die zerriebenen Gesteine von ihrer ursprünglichen Lagerstätte fortgeschwemmt und an dieser Stelle abgesetzt. 5. Inwiefern ist der Ober-Westerwald die Heimat der Berg- und Hüttenleute? Der Ober-Westerwald ist die Heimat des Berg- und Hüttenmanns. „Hier giebt es wenige Familien, welche nicht bei Berg- und Hüttenwerken beschäftigt oder beteiligt sind." Wohin wir uus auch wenden, da finden wir den Boden von Stollenmündungen durchwühlt. Aus den zahlreichen Bergwerken werden Eisensteine in großen Mengen zu Tage gefördert, aber auch Blei- Kupfer- und Silbererze werden gewonnen. Die erbeuteten Erze aber werden in zahlreichen Hüttenwerken, aus denen Rauchwolken an Rauch- wölken emporsteigen, geschmolzen. Die Mittelpunkte des Eisenbergbaues und der Eisenverhüttung sind die Städte Siegen an der Sieg und Wetzlar an der Lahn. 6. Warum bilden Bergbau und Hüttenarbeit die Hauptbeschäftigung der Westerwälder? Der Westerwald ist eine rauhe Hochfläche, über die meist kalte Winde hinwegfegen. Das verrät uns schon sein Name; denn Westerwald heißt eigentlich weißer (Wister-) Wald, weil seine Höhen frühzeitig beschneit sind. Die Unwirtlichkeit des Westerwaldes hat verschiedene Ursachen. In erster Linie ist schuld daran die schutzlose Lage der Höhen. Die Hochflächen sind zum größten Teil unbewaldet, daher haben die kalten Nord- und Ostwinde ungehindert Zutritt. Ein weiterer Grund liegt in der großen Feuchtigkeit. Die vom Meer herüberkommenden West- und Nordwestwinde verursachen viele Regen, und so wird die Luft feucht. Der Boden endlich nimmt die Feuchtigkeit in großen Mengen auf, läßt sie aber nicht hindurch, weil dar- unter eine thonige Bodenschicht lagert. Dazu kommt, daß die Hochflächen zahlreiche Mulden ausweisen, die dem Wasser den Abfluß erschweren. In- folge des rauhen Klimas eignen sich die Hochflächen des Westerwaldes nur iu geringem Maße zum Ackerbau. Hafer, Gerste, Flachs und Kartoffeln sind die einzigen Feldsrüchte, die der Westerwälder baut. Obst gedeiht hier oben nicht. Der Volkswitz sagt: „Die Kirschen brauchen auf dem hohen Westerwalds zwei Jahre zur Reife; im ersten werden sie auf der eiuen

9. Das Deutsche Reich - S. 156

1901 - Langensalza : Beyer
156 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. mehr als 200 Schleifmühlen, die sich an den Ufern der Gebirgsbäche hin- ziehen wie die Schneidemühlen unseres Westkreises. Eine jede dieser Schleif- mühlen hat vier bis fünf Schleifsteine, die durch ein Mühlenrad, das von der Kraft des Wassers getrieben wird, in Bewegung geseht werden. Auf diesen Schleifsteinen schleifen die Steinschleifer des Huusrücks die verschieden- artigsten Steine. Dabei legen sie sich platt aus die Erde, stemmen ihre Füße gegen eine Holzpfoste, stützen die Ellenbogen auf eiu niedriges Bänkcheu und drücken die Steine ganz fest gegen die laufenden Schleifsteine. 3. Wie kommt es wohl, daß im Hunsrück so zahlreiche Stein- schleifmühlen zu finden sind? Der Hunsrück birgt in seinem Innern mancherlei wertvolle Gesteine. An verschiedenen Stellen wird nämlich das Schiefergestein von Porphyr- und Quarzfelsen durchbrochen. In diese Felsen eingelagert sind verschiedene wert- volle Gesteine. So finden sich z. B. schön violett gefärbte Amethysten, sowie Achatsteine. Die Achatsteine sehen äußerlich ganz unscheinbar aus und er- scheinen als ganz gewöhnliche Quarzsteine; lvorzeigen!) aber im Innern sind die Steine mit schön gefärbten Streifen geziert, deren Schönheit nach dem Schleifen besonders hervortritt. *) Das Vorkommen dieser Gesteine veranlaßte die Bewohner des Hunsrücks, die wertvollen Steine zu graben. So entstanden an den verschiedensten Stellen des Gebirges Achatgruben. Die zahlreichen Gebirgsbäche mit ihrem starken Gefälle und ihrem reinen Wasser ermöglichten die Anlage von Steinschleifmühlen und gestatteten die Verarbeitung der gewonnenen Steine au Ort und Stelle. 4. In welcher Weise verwerten die Bewohner des Hunsrücks die Steine? Die Amethysten und Achate des Hunsrücks werden in Stücke zer- schnitten und dann auf den Schleifsteinen geschliffen. Darauf werden diese Steine von besonderen Arbeitern noch poliert, damit die Oberfläche glatt und glänzend wird. Hierauf wandern die geschliffenen Steine in die Werk- stätten der Goldschmiede. Da werden sie gefaßt und zu allerlei Schmuck- und Nippsachen verarbeitet. Da werden Broschen. Ohrringe. Schlipsnadeln, Manschettenknöpfe n. dergl. m. verfertigt. Die gefertigten Waren werden dann verkauft. In Idar ist zu diesem Zwecke eine besondere Gewerbehalle eingerichtet worden. Dort liefern die Steinschleifer die gefertigten Waren ab. Viele Hunsrücker ziehen aber auch hinab in die Städte des Rheinthals, besonders in die Badeorte des Taunus und bieten ihre kunstvoll gearbeiteten Gegenstände den Badegästen dieser Städte zum Kaufe an. *) Die geographische Steinsammlung muß natürlich einige Achatdiüsen enthalten, damit nian den Schülern eine geschlossene, zerschnittene und eine geschliffene Mandel zeigen kann, ebenso Amethysten ?c.

10. Das Deutsche Reich - S. 158

1901 - Langensalza : Beyer
158 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. traurigen Hochfläche. Diese Dörfer sind klein und unansehnlich. Die niedrigen Hütten werden von kärglichen Äckern umgeben, auf denen nur Hafer und Kartoffeln und etwas Heidekraut gedeihen. Mühselig ist die Bestellung dieser Felder. Der magere beraste Boden wird umgestochen und angezündet, und die Asche benutzt der Eiselbewohner als Düuger. Aber nach drei Jahren ist die Kraft des Bodens erschöpft, und er liefert keinen Ertrag mehr. Das Feld muß dann lange Jahre brach liegen, ehe es wieder bestellt werden kann. 3 Worin ist die Unwirtlichkeit der Eifel begründet? Die Eifel ist nach allen Seiten hin offen und schutzlos deu rauhen Winden preisgegeben. Diese können ungehindert hereindringen und fegen dann mit großer Heftigkeit über die waldlose Hochfläche. Die Unwirt- lichkeit wird erhöht durch die große Feuchtigkeit des Bodens. Das harte Gestein läßt das Wasser nicht hindurch, sondern hält es fest. Es haben sich Sümpfe und Moore gebildet, die beständig Feuchtigkeit ausdünsten. Die hohe schutzlose Lage und die große Nässe des Bodens haben also das rauhe Klima hervorgerufen. Die sumpfige Beschaffenheit des Bodens bedingt weiter dessen Unfruchtbarkeit, und aus der Unfruchtbarkeit des Bodens und aus dem rauhen Klima erklärt sich die Öde der Eisel-Hochflächen. 4. Wie verschaffen sich die Eifelbewohner den notwendigen Verdienst? Obwohl der Boden der Eisel-Hochflächen mager und unfruchtbar ist und nur einen ganz kärglichen Ertrag liefert, so birgt er doch in seinem Innern mancherlei Schätze, durch deren Hebung und Verarbeitung die Eifel- bewohner sich den notwendigen Erwerb verschaffen können. Wie im Huns- rück so wird auch in der Eifel das Schiefergestein an verschiedenen Stellen von anderen Gesteinsarten durchbrochen. Westlich von Andernach finden sich ausgedehnte Lavabrüche, in denen die harten Lavasteine losgesprengt und dann in besonderen Steinhütten zu Mühlsteinen verarbeitet werden. An anderen Stellen der Eifel — im Brohlthale — da lagert in der Tiefe der wertvolle Tuffstein oder Traß. In zahlreichen Tuffstein- brüchen werden diese Steine gebrochen und dann nach dem Brohl- und Nettethal gebracht. Hier sind zahlreiche Steinmühlen, in denen Steine zu Pulver gemahlen werden. Das Pulver wird als Mörtel verwandt. Ein anderes wertvolles Gestein, das man in der Eifel gräbt, ist der Bimsstein. Dieser wird ebenfalls in den Steinmühlen gemahlen und dann zu Bims- steinziegeln verarbeitet. Außerdem finden die Eifelbewohner auch in den zahlreichen Basalt- und Schieferbrüchen des Gebirges lohnende Beschäftigung. Woher rührt wohl der Reichtum an Lava-, Basalt-, Bims- und Tuffstein? Die Lava-, Basalt-, Bims- und Tuffsteinlager der Eisel sind durch die Gewalt des Feuers geschaffen worden. In altersgrauer Vorzeit sind in
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